DE4216839C1 - Stirlingmaschine mit waermetauscher - Google Patents
Stirlingmaschine mit waermetauscherInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stirlingmaschine mit Wärmetauscher,
die für Nieder- bis Mitteltemperaturbetrieb, d. h.
für kleines Kompressionsverhältnis und großes verdrängtes
Volumen ausgelegt ist, bei der zwischen zwei zueinander
parallelen Gehäuseplatten eines Gehäuses eine Verdrängerplatte
hin- und herbeweglich ist, die entlang dem
Umfang frei von Gleitreibung gegenüber den Stirnseiten des
Gehäuses ist, bei der die Verdrängerplatte zwei Arbeitsgasteilvolumina
in einem Expansionsraum und einem Kompressionsraum voneinander
trennt, denen zum Wärmeaustausch Kühler und Erhitzer zugeordnet
sind, bei der die beiden Arbeitsgasteilvolumina
über einen Regenerator miteinander verbunden sind, und bei
der die Hin- und Herbewegung der Verdrängerplatte sich unter
Phasenversatz im Takt mit einem Arbeitskolben befindet.
Bei einer aus der (DE-30 15 815 C2) bekannten Stirlingmaschine
dieser Art sind die beiden Gehäuseplatten nur über die die
Stirnseiten bildenden Wandungen gegeneinander abgestützt und
besitzt die Verdrängerplatte an den Stirnkanten Spiel gegenüber
den Stirnseiten des Gehäuses. Wenn man bei dieser
Stirlingmaschine die Gehäuseplatten und die Verdrängerplatte
flächenmäßig größer gestalten will, um größere Leistung zu
erreichen, so sind dem Grenzen gesetzt, weil die Gehäuseplatten
dem erhöhten Druck nur bei aufwendiger Gestaltung
standhalten. Deshalb sind bei der bekannten Stirlingmaschine
eine Vielzahl relativ kleiner Motormodule zu
einem Aggregat zusammengefaßt, um eine Maschine in dem erhöhten
Leistungsbereich zu verwirklichen. Der mit einer Vielzahl
relativ kleiner Motormodule verbundene Bauaufwand ist
relativ groß, da jedes Modul zu fertigen ist und über
mehrere Gestänge mit der Motorwelle zu verbinden ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Stirlingmaschine
der eingangs genannten Art zu schaffen, die für vergrößerte
Leistungsbereiche bei verringertem Bauaufwand ausgelegt
ist, indem die Gehäuseplatten und die Verdrängerplatte
unter Berücksichtigung der Gehäuse-Druckfestigkeit
möglichst groß gestaltet sind. Die erfindungsgemäße
Stirlingmaschine ist, diese Aufgabe lösend,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gehäuseplatten durch
verteilt angeordnete Streben gegeneinander auf Distanz gehalten
sind, wobei die Streben rechtwinklig zu der Verdrängerplatte
verlaufend durch diese hindurch treten, und
daß die Verdrängerplatte entlang ihren Stirnkanten durch
lineare Rollmembranen gegenüber den Gehäuse-Stirnseiten geführt
ist.
Bei der erfindungsgemäßen Stirlingmaschine lassen sich die
Gehäuseplatten und die Verdrängerplatte ungewöhnlich groß gestalten,
da die Gehäuseplatten über ihre Fläche hin durch
die Streben gegeneinander stabilisiert sind. Es läßt sich
z. B. ein Leistungsbereich 50-500 W erreichen, wobei die
Gehäuseplatten mehrere Quadratmeter groß sind und in den
Arbeitsgasteilvolumina Arbeitsdrücke von 10.000 pa und mehr
auftreten. Die Streben sollen die Verdrängerplatte möglichst
dicht geführt passieren, damit die strebenbedingten Durchgänge
durch die Verdrängerplatte nicht zu untragbaren Gasverbindungen
zwischen Expansionsraum und Kompressionsraum
führen. Deshalb ist eine genaue Parallelführung der Verdrängerplatte
nötig und diese genaue Parallelführung ist
durch die Rollmembranen gegeben. Durch die Rollmembranen ist
eine praktisch brauchbare Anwendung der Streben zwischen den
Gehäuseplatten erreicht.
Die Verbindung zwischen der Verdrängerplatte und der Motorwelle
kann in herkömmlicher Weise ausschließlich über Gestänge
erfolgen. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es
jedoch, wenn zur Hin- und Herbewegung der Verdrängerplatte
zwischen dieser und der einen Gehäuseplatte Bewegungs-Luftbälge
vorgesehen sind, die mittels eines Steuerbalges, mit
diesem zur Luftzufuhr und -abfuhr leitend verbunden, betätigbar
sind, der von der Motorwelle über eine Pleuelstange
kontrahierbar und expandierbar ist. Die Betätigung der Verdrängerplatte
mittels der über die Fläche verteilten Bewegungs-
Luftbälge ergibt eine verbesserte Parallelführung
der Verdrängerplatte. Insbesondere aber wird die Gleitreibung
von geführten Bewegungs-Stangen des verbindenden Gestänges
vermieden. Die Anbindung der Verdrängerplatte an die
Motorwelle mittels der Bewegungs-Luftbälge, der Luftzufuhr
und -abfuhr und des Steuerbalges ist bei einer erheblich
vergrößerten Verdrängerplatte wichtig, für die genaue
Parallelführung zu den Gehäuseplatten und Reibungsarmut bei
der Bewegung entscheidend sind. Das Volumen der Bewegungs-
Luftbälge wird durch die Änderung der Phasenlage zwischen
der Bewegung der Verdrängerplatte, d. h. der Bewegung des
Steuerbalges und der Bewegung des Arbeitsbalges von normalerweise
90 Grad auf größer 90 Grad kompensiert.
Die Streben sind so ausbildbar, daß sie Zug- und Druckkräfte
aufnehmen können. Eine kleine Verbindung vom Motorraum ins
Freie sorgt dafür, daß der Luftdruck im Arbeitsbalg im
Mittel mit dem Atmosphärendruck identisch ist.
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn entweder
die Streben jeweils als verspannende Zuganker ausgebildet
sind und ein Rückschlagventil den Luftdruck im Arbeitsbalg
auf gleich oder größer Atmosphärendruck einstellt, oder die
Streben jeweils als versteifende Stützen ausgebildet sind
und ein Rückschlagventil den Luftdruck im Arbeitsbalg auf
gleich oder kleiner Atmosphärendruck einstellt. Bei dieser
wahlweisen Ausbildung ist die Funktion der Streben eindeutig
und die Bauaufwendung vereinfacht. Die Festlegung auf entweder
nur Druckverhältnisse oder nur Saugverhältnisse macht
auch jeweils spezielle Anwendungsmöglichkeiten machbar.
Eine besonders zweckmäßige und vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung liegt vor, wenn der Regenerator an der Verdrängerplatte
vorgesehen ist und sich über deren gesamte
Fläche erstreckt. Dies vereinfacht die Dicht- und Führungsverhältnisse
zwischen den Stirnkanten der Verdrängerplatte
und den Stirnseiten-Wandungen des Gehäuses. Es liegt auch
eine Anpassung der Dimension des Regenerators an die vergrößerten
Flächen der erfindungsgemäßen Wärmetauscher vor
und der Strömungswiderstand des Regenerators wird herabgesetzt.
Der Regenerator wirkt durch das Volumen der Verdrängerplatte
hindurch, die z. B. eine Dicke von 0,1 m aufweist und z. B.
aus offenporigem Polyesterschaum gefertigt ist. Der bewegte
Regenerator bildet an den Gehäuseplatten zugewandten
Oberflächen die Wärmetauscher, die sich mit der Gehäuseplatte
mitbewegen und gasdurchströmbar ausgebildet
sind. Der Kühler-Wärmetauscher ist in der Regel bei waagrechter
Verdrängerplatte unten angeordnet.
Die vorliegende Stirlingmaschine im Leistungsbereich 50-
500 W ist besonders geeignet in sonnenreichen Gegenden Wasser
zu fördern, Kälte und Strom zu erzeugen oder Getreide zu
mahlen. Sie ist aus einfachen Materialien ohne Präzisionsteile
herstellbar und daher geeignet, auch in nichtindustrialisierten
Ländern gefertigt zu werden.
In der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt und zeigt
Fig. 1 eine erste Stirlingmaschine mit Wärmetauscher, schematisch
im Schnitt,
Fig. 2 eine Einzelheit der Stirlingmaschine gemäß Fig. 1 in
einem gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 eine zweite Stirlingmaschine mit Wärmetauscher, schematisch
im Schnitt,
Fig. 4 eine dritte Stirlingmaschine mit Wärmetauscher, schematisch
im Schnitt,
Fig. 5 und 6 jeweils einen Saugbalg, schematisch im Schnitt,
Fig. 7 einen Druckbalg, schematisch im Schnitt,
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht der Rollmembranen um die
Verdrängerplatte,
Fig. 9 ein Indikatordiagramm für den Zusammenhang von Arbeitsgasdruck
und Arbeitsgasvolumen,
Fig. 10 Kurvenverläufe von Einzelzuständen in einer Stirlingmaschine
mit Wärmetauscher,
Fig. 11 eine vierte Stirlingmaschine mit Wärmetauscher, schematisch
im Schnitt,
Fig. 12 Kurvenverläufe von Einzelzuständen der Stirlingmaschine
gemäß Fig. 11,
Fig. 13 ein Verdrängerplattengehäuse einer fünften Stirlingmaschine,
schematisch im Schnitt,
Fig. 14 ein Verdrängerplattengehäuse einer sechsten Stirlingmaschine,
schematisch im Schnitt,
Fig. 15 eine Seitenansicht einer ersten vergrößerten Gehäuseplatte,
Fig. 16 eine perspektivische Ansicht einer zweiten vergrößerten
Gehäuseplatte,
Fig. 17 eine achte Stirlingmaschine in einer ersten Ausführung
ohne Steuerbalg schematisch im Schnitt,
Fig. 18 eine neunte Stirlingmaschine in einer zweiten Ausführung
ohne Steuerbalg schematisch im Schnitt,
Fig. 19 eine zehnte Stirlingmaschine in einer dritten Ausführung
ohne Steuerbalg schematisch im Schnitt,
Fig. 20 eine elfte Stirlingmaschine mit einer zweiten Ausführung
des unteren Wärmetauschers schematisch im
Schnitt,
Fig. 21 eine zwölfte Stirlingmaschine in einer Ausführung
ohne Motorwelle schematisch im Schnitt,
Fig. 22 eine perspektivische Ansicht einer Stirlingmaschine
gemäß Fig. 1 mit zweiachsig der Sonne nachführbarem
Verdrängerkasten,
Fig. 23 eine perspektivische Ansicht einer Stirlingmaschine
gemäß Fig. 3 mit Sonnenkollektorfeld,
Fig. 24 eine perspektivische Ansicht einer Gruppe von Stirlingmaschinen
gemäß Fig. 3, die ein Stirlingkühlaggregat
ebenfalls gemäß Fig. 3 antreiben und
Fig. 25 eine perspektivische Ansicht einer großen Stirlingmaschine
gemäß Fig. 1 oder 4 mit zwei Verdrängerkästen.
Die Stirlingmaschine gemäß Fig. 1 und 2 umfaßt einen Wärmetauscher,
der ein im wesentlichen rechteckiges Gehäuse aufweist,
das von zwei Gehäuseplatten 1, 2 und von vier rechteckig
umlaufenden Gehäusestirnwänden 10 gebildet ist. Über
die Fläche der Gehäuseplatten 1, 2 hin sind als Zuganker 3
ausgebildete Streben gleichmäßig verteilt, die beiderends an
je einer der Gehäuseplatten festgelegt sind. Die Zuganker
queren durch Bohrungen 27 einer rechteckigen Verdrängerplatte
5, die in dem Gehäuse untergebracht ist und
deren Stirnkanten umlaufend von den Gehäusestirnwänden 10
Abstand aufweisen. An den Stirnkanten ist jeweils eine Längsseite
einer Rollmembran 9 befestigt, deren andere Längsseite
unmittelbar an der zugeordneten Gehäusestirnwand 10 befestigt
ist. Die Rollmembran 9 ist ein entlang der Stirnkante
verlaufender Streifen, der in Richtung seiner Längserstreckung
eine Falte 21 bildet. Die Verdrängerplatte 5 bildet
als Kern einen plattenförmigen Regenerator 18, an dessen
oberer Fläche zum Wärmetausch ein Erhitzer 19 und an dessen
anderer Fläche zum Wärmetausch ein Kühler 20 vorgesehen ist.
Die Verdrängerplatte 5 teilt das Gehäuse in einen Expansionsraum
11 und einen Kompressionsraum 12 und ist nach
unten hin auf Hebebälgen 13 gelagert.
Von den Hebebälgen 13 gehen Fluidumleitungen 36 aus und vom
Kompressionsraum 12 geht eine Fluidumleitung 38 aus, die
jeweils zu einem Maschinenteil mit Kurbeltriebwerk führen.
Und zwar führt die Fluidumleitung 38 von dem Kompressionsraum
12 zu einem Arbeitsbalg 7, dessen Volumen ein
Rückschlagventil 6 zugeordnet ist. Der Arbeitsbalg 7 arbeitet
über eine Pleuelstange 47 auf eine Kurbelwelle bzw.
Motorwelle 15, die ein Schwungrad 35 trägt. Die von den
Hebebälgen 13 kommenden Fluidumleitungen 36 führen zu einem
Steuerbalg 14, der über eine Pleuelstange 16 mit der Motorwelle
15 verbunden ist. In Bezug auf die Motorwelle 15 sind
der Arbeitsbalg 7 und der Steuerbalg 14 um eine Phasenlage
17 gegeneinander versetzt, die größer als 90 Grad ist. Fig. 2
verdeutlicht die Zuordnung der Gehäuseplatten, der Verdrängerplatte
5, der Bohrungen 27 und der Zuganker 3 zueinander.
Die Stirlingmaschine gemäß Fig. 3 ist in einem zweiten Umfang
so aufgebaut, wie die gemäß Fig. 1 und 2. Entlang jeder
Stirnkante verläuft die Faltenrichtung 34 der von der Rollmembran
9 gebildeten Falte 21. Die Regeneratorplatte 5 ist mit
dem Motorteil über eine linear geführte Schubstange 28 verbunden,
die eine Führungseinrichtung 48 passiert und über
eine Pleuelstange 29 an der Motorwelle 15 angreift.
Will man Stirlingmaschinen bauen, welche größer als etwa 1
mal 1 m sind, was mit gekrümmten Gehäuseflächen gerade noch
beherrschbar ist, bereitet die Stabilisierung der Gehäuseraumwandungen
Schwierigkeiten, da der Arbeitsdruck in
der Maschine von 10.000 pa bestrebt ist, die Wandungen mit 1
t/m² auseinander zu drücken. Eine massive Stahlstützkonstruktion
ist aufwendig und würde, wenn eine Gehäuseplatte
transparent sein soll, den Lichteinfall in die Maschine
behindern.
Gemäß Fig. 1-3 wird das druckfeste Gehäuse dadurch erzielt,
daß die Zuganker 3 die beiden einander gegenüber liegenden
Gehäuseplatten 1, 2 verspannen und der Luftdruck in der
Maschine durch das Rückschlagventil 6, das Luft in die
Maschine nur einströmen läßt, auf größer oder gleich Atmosphärendruck
gehalten wird, weil Zuganker nur auf Zug belastbar
sind. Der Arbeitsbalg 7 arbeitet als Druckbalg
(Luftdruck im Balg Atmosphärendruck). Dabei kann die eine
Gehäuseplatte 1 aus transparentem, unzerbrechlichem Polycarbonat
sein. Falls gemäß Fig. 4 hochtransparentes, zerbrechliches
Sekuritglas für die obere Gehäuseplatte 1 verwendet
werden soll, ist es besonders einfach, statt der
Zuganker Stützen 4 zu nehmen, auf welchen die Glasplatte nur
lose aufliegt. Jetzt wird der Luftdruck in der Maschine
durch das umgedrehte Rückschlagventil 6 kleiner oder gleich
Atmosphärendruck gehalten, indem es Luft aus der Maschine
nur ausströmen läßt. Ein Arbeitsbalg 8 arbeitet jetzt als
Saugbalg (vergleiche Fig. 5 und 6). Die Glasscheibe wird
gegen die Stützen gesaugt und zerbricht bei ausreichender
Anzahl (ca. 25/m²) der Stützen nicht. Werden die Streben so
ausgebildet, daß sie sowohl auf Zug, wie auf Druck belastbar
sind, kann der Druck in der Maschine durch eine kleine
Bohrung anstelle des Rückschlagventils im Mittel auf Atmosphärendruck
gehalten werden, wodurch die Maschine mit einer
kleineren Schwungmasse auskommt.
Bei der bekannten (DE 30 15 815 C2) Stirlingmaschine ist die
Führung der Verdrängerplatte nicht definiert. Diese führt
neben der Hin- und Herbewegung zwischen den Gehäuseplatten
wegen der Drehdurchführung des Antriebgestänges auch eine
Schwenkbewegung aus. Die Verdrängerplatte kann nicht spaltfrei
am Regenerator anliegen und ist deshalb zwar frei von
Gleitreibung entlang ihrem Umfang, dichtet aber die Arbeitsgasvolumina
Expansionsraum und Kompressionsraum nicht gegeneinander
ab.
Bei der vorliegenden Stirlingmaschine stehen die Zuganker 3
oder Stützen 4 rechtwinklig zu den zwei parallelen Gehäuseplatten
1, 2 und gehen rechtwinklig durch die Verdrängerplatte
5 (Fig. 2), die verschleiß- und reibungsfrei
exakt geführt sein muß und nicht an den Zugankern bzw.
Streben streifen soll, obwohl die Bohrungen 27, durch die
die Zuganker hindurchgehen, kaum größer sein dürfen als die
Durchmesser der Zuganker, um die Trennung von Expansions-
und Kompressionsraum zu gewährleisten. Außerdem ist die Verdrängerplatte
in der weiter unten beschriebenen bevorzugten
Ausführungsform sehr schwer (ca. 30 kg/m²). Dieses Gewicht
muß die Verdrängerplattenführung aufnehmen, da die Maschine
in allen Lagen arbeiten soll. Die erfindungsgemäße Führung
besteht aus den linearen Rollmembranen 9 (bei quadratischem
oder rechteckigem Gehäuse vier Stück), welche die Verdrängerplatte
exakt führen und gleichzeitig frei von Gleitreibung
gegen die Gehäusestirnwandung 10 abdichten. Die
linearen Rollmembranen sind im Gegensatz zu runden Rollsocken
oder Schlauchrollbälgen verschleißfrei, da sie praktisch
keiner Walkarbeit unterliegen und, was in der Stirlingmaschine
zwingend nötig ist, auch ohne Druckdifferenz
zwischen innerer und äußerer Seite arbeiten können. Die
lineare Falte 21 ist in Faltenrichtung 34 tragfähig und kann
das Gewicht der Verdrängerplatte (bei nicht horizontalem
Betrieb der Maschine) aufnehmen. Die exakte Abdichtung
zwischen Verdrängerplatte und Gehäusewand bzw. Regenerator
ist im Interesse eines hohen Wirkungsgrades unbedingt erforderlich
(Wirkungsgrad erfindungsgemäße Maschine gemessen:
60% von Carnot). Die obengenannte bekannte Maschine hat
neben einem großen Mangel an Regeneratorvolumen erhebliche
Spaltverluste zwischen Verdränger und Regenerator, sodaß sie
keinen Wirkungsgrad erzielt (gemessen: < 1% von Carnot).
Die Darstellungen in Fig. 5 bis 7 sind gegenüber den Darstellungen
in Fig. 1, 3 und 4 jeweils vergrößert. Fig. 5 und 6
verdeutlichen jeweils eine Gestaltung eines Saugbalges und
Fig. 7 verdeutlicht eine Gestaltung eines Druckbalges. Bei
quadratischem oder rechteckigem Gehäuse erstrecken sich gemäß
Fig. 8 zwei gegenüberliegende lineare Rollmembranen 9
erfindungsgemäß bis in die Gehäuseecken und haben eine tiefere
Falte 21 als die beiden anderen Rollmembranen, die an den
erstgenannten Rollmembranen anliegen und enden. Diese Anordnung
garantiert die sichere Abdichtung der Arbeitsgasteilvolumina
gegeneinander auch in den Gehäuseecken bei gleichzeitiger
einfacher verschleißfreier Gestaltung der linearen
Rollmembranen.
Die Hin- und Herbewegung der Verdrängerplatte zwischen den
zwei Gehäuseplatten kann gemäß Fig. 3 durch eine linear geführte
(Watt′s Parallelogramm, Kreuzkopf, Linearkugellager)
Schubstange 28 erfolgen, die vom Zentrum der einen Gehäuseplatte
2 aus rechtwinklig mit der Verdrängerplatte 5
starr verbunden ist und über die Pleuelstange 29 an der Motorwelle
15 angreift. Die Verdrängerplatte bewegt sich dabei sinusförmig,
was zu einem Indikatordiagramm gemäß Fig. 9 mit abgerundeten
Ecken 30 führt. Linearführungen von Schubstangen
sind in der Regel nicht wartungsfrei. Eine Schubstange, an
der die gesamte schwere Verdrängerplatte hängt, begrenzt die
Größe der Verdrängerplatte auf etwa 2 mal 2 m. Durch die
harmonische Bewegung unterliegt die Verdrängerplatte jedoch
keinen starken Beschleunigungskräften, die Maschine ist
wuchtbar und läuft sehr ruhig.
Wünschenswert ist zur Erhöhung der Leistungsdichte aber
trotzdem eine diskontinuierliche Verdrängerbewegung. Die
oben erwähnte bekannte Maschine gemäß DE 30 15 815 C2 verwendet hierzu einen bistabil
vorgespannten Kurbeltrieb, der eine Schubstange enthält,
die mit einer Feder vorgespannt ist, deren eines Ende an der
Schubstange und deren anderes Ende an dem Hebelarm einer
Gabel befestigt ist, zwischen deren Gabelzinken ein auf
einem Hebelarm des Membranmotorteils angeordneter Mitnehmer
entsprechend dem Hub der Membran verschieblich ist, wobei
durch die Federvorspannung zwei stabile Stellungen vorgegeben
sind. Diese Anordnung ist kompliziert, fragil und
nicht geeignet, um eine schwere, mehrere Quadratmeter große
Verdrängerplatte ruckartig hin- und herzubewegen.
Der erfindungsgemäß bevorzugte Hebe- und Senkmechanismus der Verdrängerplatte
besteht gemäß Fig. 1 und 4 aus einer wartungsfreien,
reibungsarmen, nahezu verschleißfreien Niederdruckpneumatik
mit torusförmigen Diaphragmen als Steuerbalg und
Hebebälgen: Auf der kalten Seite der Verdrängerplatte 5
befinden sich in den Ecken der Verdrängerplatte oder in
Versenkungen in der Gehäuseplatte 2 die Hebebälge 13, in
welche von einem Steuerbalg 14, der von der Motorwelle 15 aus
über die Pleuelstange 16 sinusförmig kontrahiert und expandiert
wird, Luft gedrückt und wieder abgesaugt wird. Die
Bewegung der Hebebälge und der Verdrängerplatte ist dabei
nicht sinusförmig, da der Druckanstieg im sinusförmig bewegten
Steuerbalg hyperbelartig erfolgt und die Verdrängerplatte
wegen ihres Eigengewichts erst ab einem entsprechenden
Druck im Hebesystem mit der Bewegung beginnt.
Die Verdrängerplatte wird ruckartig zur heißen Seite bis zum
Anschlag gelenkt, verweilt dort, während der Steuerbalg die
Luft im Hebesystem noch etwas komprimiert und fällt erst
schlagartig zur kalten Seite zurück, wenn der Druck im
Hebesystem wieder (hyperbelartig) abgefallen ist. Die Verdrängerbewegung
ist gemäß Fig. 10 trapezförmig. Die diskontinuierliche
Bewegung der Verdrängerplatte hat im Indikatordiagramm
(Fig. 9) schärfer ausgefahrene Ecken 31 zur Folge,
was bekanntlich die Leistungsdichte der Maschine erhöht. Die
Leistung der Maschine ist proportional der im Indikatordiagramm
gemäß Fig. 9 umfahrenen Fläche; w=∫pdV. Dieser
Hebemechanismus gestattet das sichere Bewegen von
schweren Verdrängerplatten von mehreren Metern Länge
(vergleiche Fig. 25). Das Verdrängergehäuse ist nicht mehr
zwingend starr mit Arbeitsbalg und Welle verbunden, sondern
ist z. B. über die flexiblen Schläuche 36, 38 angeschlossen,
sodaß der Verdrängerkasten mühelos der Sonne einachsig oder
zweiachsig nachgeführt werden kann (vergleiche Fig. 22).
Das Luftvolumen der Hebebälge 13 hat zunächst schädliche
Wirkung auf den Stirlingprozeß, da es dazu führt, daß in
der Kompressionsphase Luft zum Arbeitsgas addiert und in der
Expansionsphase subtrahiert wird, also mehr Kompressionsarbeit
erforderlich macht und weniger Expansionsarbeit
gestattet. Um diese verminderte Motorleistung
nicht in Kauf nehmen zu müssen, kann man gemäß Fig. 11 über
einen weiteren Balg 32 genau diesen Luftanteil der Hebebälge
180° versetzt zum Steuerbalg 14 zum Arbeitsgasvolumen hinzufügen
und herausnehmen, um so die schädliche Wirkung der
Hebebalgvolumina zu kompensieren. Dieses weitere Balgvolumen
kann man jedoch mit dem hierzu 90° versetzten Volumen des
Arbeitsbalgs überlagern (siehe Fig. 12), sodaß als weiteres
Merkmal der Erfindung eine optimale Phasenverschiebung
größer 90° zwischen Steuerbalg und Arbeitsbalg entsteht und
der zusätzliche Kompensationsbalg 32 nicht eingebaut werden
muß.
Bei der oben erwähnten bekannten Maschine gemäß DE 30 15 815 C2 ist der Verdränger
eine nicht durchbrochene, luftundurchlässige Platte. Der Regenerator
ist als schmaler Streifen fest an den Gehäusestirnseiten
angeordnet. Um Reibungsfreiheit zu erzielen,
ist zwischen Verdrängerplattenumfang und Regeneratorinnenseite,
wie oben bereits erwähnt, ein Spalt nötig, wodurch
der Regenerator praktisch wirkungslos ist, weil die
meiste Luft durch den Spalt und nicht durch den Regenerator
strömt. Wegen des kleinen Querschnitts des Regenerators erzeugt
dieser soviel Strömungswiderstand, daß die mit der
bistabilen Vorspannung erzeugte diskontinuierliche, ruckartige
Bewegung der Schwinggabel durch die entstehende
Dämpfung der Verdrängerplatte nur unbefriedigend auf diese
übertragen wird.
Bei der hier vorliegenden Stirlingmaschine ist der Regenerator
18, der Expansionsraum 11 und Kompressionsraum 12 verbindet,
in der bewegten Verdrängerplatte 5 angeordnet
(Fig. 1, 3, 4) erstreckt sich über deren gesamte Fläche
und nimmt auch ihr gesamtes Volumen ein. Unabhängig von der
Gehäusegröße hat der Regenerator eine Dicke von mindestens
etwa 0,1 m, um den heißen Expansionsraum und den kalten
Kompressionsraum voneinander zu isolieren, und besteht bevorzugt
aus offenporigem Polyesterschaum, der temperaturbeständig
ist, eine hohe spezifische Wärmekapazität hat,
schlecht Wärme leitet und daher ein hervorragender Regenerator
für Niedertemperaturmaschinen ist. Der großflächige Regenerator
bietet auch schlagartig ausgeführten Verdrängerbewegungen
keinen nennenswerten Strömungswiderstand.
Bei der oben erwähnten bekannten Maschine sind die Gehäuseplatten
gleichzeitig die fluidumdurchflossenen Wärmetauscher.
Diese können aber das Arbeitsgas nur unbefriedigend
heizen und kühlen, da ihre Oberfläche relativ klein ist und
das Arbeitsgas nicht über sie zwangsgeführt darüberstreicht.
Bei praktischen Niedertemperaturmaschinen muß man im Interesse
eines hohen Wirkungsgrades, welcher in erster
Ordnung von der Temperaturdifferenz zwischen heißer und kalter
Motorseite abhängt, bestrebt sein, diese Temperaturdifferenz
möglichst groß zu halten. Dies erreicht man nur,
indem man die Wärmetauscheroberflächen so groß dimensioniert
und mit dem Arbeitsgas in Kontakt bringt, daß praktisch
keine Temperaturdifferenz zwischen heizendem bzw. kühlendem
Fluidum und heißem bzw. kaltem Arbeitsgas besteht.
Bei der hier vorliegenden Stirlingmaschine sind die Erhitzer
19 und Kühler 20 daher auf den, den Gehäuseplatten 1, 2
zugewandten Oberflächen des Regenerators 18 angebracht und
gasdurchströmbar mit nahezu beliebig großer Oberfläche als
Lamellenwärmetauscher ausgebildet. Sie werden mit dem Regenerator
mitbewegt und stehen jetzt in innigem Kontakt mit
dem Arbeitsgas. (Gemessene Temperaturdifferenz zwischen Wärmetauscherfluidum
und Arbeitsgas bekannte Maschine: 20°C, erfindungsgemäße
Maschine: 2°C). Erhitzer 19, Verdränger 5,
Kühler 20 und Regenerator 18 bilden in der erfindungsgemäßen
Maschine eine bewegte Einheit. Die Maschine kann von einer
Niedertemperaturquelle (z. B. Warmwasser-Solarflachkollektor)
oder Mitteltemperaturquelle (z. B. Parabolinnenkollektor) gespeist
werden (vergleiche Fig. 23). Wird eine Maschine mechanisch
angetrieben, z. B. von einer größeren oder mehreren
anderen, arbeitet sie als Kältemaschine (vergleiche Fig.
24). Die Wärmetauscher arbeiten jetzt beide als Kühler,
wobei mit dem einen die gepumpte Wärme abgeführt wird und in
dem anderen die niedere Temperatur für den Kühlkreislauf
erzeugt wird. Die Maschinen liegen bevorzugt waagerecht und
zwar so, daß der kühlere Wärmetauscher stets unten liegt, um
Konvektion des Arbeitsgases in der Maschine zu vermeiden,
was sich als Verlustmechanismus mit deutlichen Wirkungsgradeinbußen
herausgestellt hat. Hat die Maschine eine transparente
Gehäuseplatte 1, scheint die Sonne direkt auf den
Wärmetauscher 19, der jetzt als eine gasdurchlässige, optisch
schwarze Oberfläche ohne Fluidumröhrchen ausgebildet
ist und in der Regel einfach die Oberfläche des Regenerators
ist.
Die oben erwähnte bekannte Maschine verwendet normales
(opakes) Isolationsmaterial, um die Außenseite der Wärmetauscher
gegen Wärmeverluste an die Umgebung zu isolieren.
In der Ausführung mit nichttransparenter Gehäuseplatte 1
verwendet die erfindungsgemäße Maschine, die bevorzugt mit
Sonnenlicht mittels Kollektoren betrieben wird und in der
Regel im Freien, für Sonnenlicht zugänglich aufgestellt ist,
gemäß Fig. 13 eine transparente Isolation 22
(Polycarbonatwaben, Aerogel etc.) auf der obenliegenden, mit
dem Arbeitsgas in Kontakt stehenden Gehäuseplatte 1, um
Wärmeverluste des Arbeitsgases zu vermeiden. Die Sonne
scheint hierzu durch die transparente Isolation 22 auf die
Gehäuseplatte und hält diese heiß, sodaß mangels Temperaturdifferenz
zwischen Platte und Arbeitsgas kein Wärmefluß
stattfinden kann. Negative Temperaturdifferenz kann sogar
unterstützend das Arbeitsgas heizen. Diese transparente Isolationswirkung
wird auch erzielt, wenn die obere Gehäuseplatte
1 gemäß Fig. 14 mit Warmwasser-Solarflachkollektoren
23 belegt wird, deren Kollektorplatten 53 über eine
Fluidumleitung 54 den Erhitzer 19 mit Heißwasser
versorgen. Dabei wird sowohl der Wärmeverlust des Kollektors
über seine Rückseite verhindert als auch der Wärmeverlust
des Arbeitsgases über die obere Gehäuseplatte ausgeschaltet,
weil die heiße Kollektorplatte den Wärmefluß von
unten nach oben nicht ermöglicht. Normale Isolation wird
gespart.
Eine erfindungsgemäße Ausführung der Stirlingmaschine verwendet
gemäß Fig. 15 eine obere gut wärmeleitende Gehäuseplatte
1, die eine Plattenvergrößerung 33 bildet und
größer ist als die Verdrängerplatte und daher an mindestens
einer Stirnseite übersteht und gleichzeitig die optisch
schwarze Kollektorplatte für einfallendes Sonnenlicht ist
und in der Regel mit einer Glasscheibe 39 gegen Wärmeverlust
abgedeckt ist. Die entstehende Wärme in der Platte wird
durch Wärmeleitung zu dem Plattenbereich transportiert,
unter dem sich der Motorgehäuseraum befindet. Dieser Wärmetransport
in der Platte kann gemäß Fig. 15 durch Wärmerohre,
die in oder an der Platte angebracht sind, unterstützt
werden. In diesem Fall kann die Plattenvergrößerung 33 auch
aus mehreren Teilen bestehen, die über Wärmerohre 24 mit
der Gehäuseplatte 1 verbunden sind (siehe Fig. 16). Die wärmeleitende
Gehäuseplatte hat gemäß Fig. 15 und 16 in der Regel
an der Motorrauminnenseite eine vergrößerte Oberfläche, z. B.
durch die Wärmerohre 25, die in die Verdrängerplatte
bzw. den Regenerator 18 eintauchen, um so den guten Wärmeübergang
auf das Arbeitsgas zu gewährleisten. Der mit dem
Regenerator mitgeführte Erhitzer entfällt in
diesem Fall.
Eine Ausführung der erfindungsgemäßen Maschine ist mit folgenden
Einschränkungen in der Betriebsweise besonders einfach
zu gestalten: Arbeitet die Maschine als Arbeitskraftmaschine
mit einem Saugbalg 8 (Fig. 17), also mit Unterdruck
gegenüber der Atmosphäre und liegt die Maschine horizontal
mit der heißen Seite (Expansionsraum) 11 oben, kann bei
richtiger Wahl der Hebebalgdurchmesser (sie müssen auf das
Gewicht der Verdrängerplatte und auf die Temperaturdifferenz
von warmer und kalter Motorseite abgestimmt sein) der Steuerbalg
entfallen, da alleine der Druckunterschied zwischen
Motorinnenraum und Umgebung genügt, um die Verdrängerplatte
5 zu heben. Die Hebebälge 13 sind jetzt unten zur Atmosphäre
offen. Durch die Temperaturdifferenz zwischen warmer und
kalter Motorseite, den Strömungswiderstand des Regenerators,
das Gewicht der Verdrängerplatte sowie der Wahl der Größe
der Öffnungen 55 zwischen Hebebalginnenräumen und Atmosphäre
stellt sich die erwünschte Phasenverschiebung von etwa 90
Grad zwischen Arbeitsbalgbewegung und Verdrängerbewegung von
selbst ein, die aber empfindlich gegen Lastwechsel an der
Motorwelle ist. Die Bewegung der Verdrängerplatte ist dabei
auch diskontinuierlich.
Arbeitet die Maschine als Arbeitskraftmaschine mit einem
Druckbalg 7 als Arbeitsbalg (Fig. 18), also mit Überdruck
gegenüber der Atmosphäre, ist die steuerbalgfreie Bewegung
der Verdrängerplatte auch möglich, wenn entweder die heiße
Motorseite unten liegt und die Hebebälge oben angeordnet
sind oder bei gewünschter obenliegender heißer Motorseite
die Verdrängerplatte 5 von Federn 40 auf der heißen Seite
gehalten wird und von den Hebebälgen 13 - in diesem Fall
sind es Zugbälge - zur kalten Seite gezogen wird. Aus
werkstofftechnischen Gründen muß man die Hebebälge stets auf
der kalten Motorseite anordnen. Wird diese Maschinenausführung
ohne Steuerbalg als Kältemaschine betrieben, sollte,
um Konvektion in der Maschine zu vermeiden, wie bei der
Arbeitskraftmaschine, der kältere Wärmetauscher unten liegen.
In diesem Fall ist es der Kälte erzeugende Wärmetauscher.
Dies ist möglich, wenn die Maschine unterhalb des
Atmosphärendruckes betrieben wird (Fig. 17), wobei die Phasenverschiebung
zwischen Verdrängerbewegung und Arbeitsbalgbewegung
sich von selbst einstellt. Als Kältemaschine kann jedoch
eine höhere Leistungsdichte erforderlich sein, als mit
der Saugmaschine erzielt werden kann. Als Kältemaschine mit
Druckbalg ergibt sich jedoch eine inverse Phasenlage (270°
versetzt, die kalte Seite ist bestrebt, oben zu entstehen).
Deshalb verwendet eine erfindungsgemäße Ausführung der Kältemaschine
(Fig. 19) zwei Ventile 41, 42 zwischen dem Hebebalginnenraum
und der Atmosphäre. Das eine Ventil 41 ist federbelastet und läßt
die Luft des Hebebalginnenraums ab einem bestimmten Druck im
Hebebalg 13 in die Atmosphäre entweichen. Das zweite Ventil 42 ist
über eine Membran 43 vom Hebebalginnendruck belastet und
läßt die Luft nur unterhalb eines bestimmten Balginnendruckes
in den Hebebalg strömen, indem die Membran die
Funktion einer Ventilklappe ausübt und zeitweilig den
Strömungsweg zuhält. Diese Ventilanordnung mit der richtigen
Wahl der Ventilbelastungen versetzt die Phasenlage um 180°
und die Kälte erzeugende Seite der Maschine stellt sich, wie
gewünscht, unten ein.
Eine erfindungsgemäße Ausführung der Stirlingmaschine gemäß
Fig. 20 verwendet zur Kühlung der kalten Motorseite Wasser
44, das durch einen Einlaß 49 in den Kompressionsraum 12 geleitet
wird, über der unteren Gehäuseplatte 2 steht und über einen
Auslaß 50 wieder ausgeschleust wird. Die Kühlwirkung wird
beträchtlich gesteigert, wenn in das Wasser Lamellen, Stäbe,
Drähte o.ä. 45 eintauchen, die am Regenerator 18 befestigt
sind und mit ihrer Bewegung ins Wasser getaucht und herausgezogen
werden und dem zu kühlenden Arbeitsgas eine große
Wärmetauschoberfläche bieten. Dabei muß darauf geachtet werden,
daß der Regenerator nicht mit Wasser benetzt wird, weil dann
die Regeneratorwirkung verloren geht und der Regenerator
nicht mehr gasdurchströmbar ist. Zu diesem Zweck verwendet
eine erfindungsgemäße Ausführung unterhalb des Regenerators
eine Matte 46 aus Drahtgestrick, Kunststoffvlies o. ä., die
als Spritzwasserabscheider aus dem Arbeitsgas fungiert, aber
auch Aerosol abscheiden kann, welches von den Drähten nach
unten tropft. Diese Matte kann die oben erwähnten Kühllamellen
ersetzen und selbst in das über der Platte stehende
Kühlwasser 44 eintauchen. Die Matte kann auch Bestandteil des
Regenerators 18 selbst sein.
Eine weitere erfindungsgemäße Ausführung der Stirlingmaschine (Fig.
21) greift mit dem Arbeitsbalg über eine Pleuelstange nicht
an einer Motorwelle an, sondern versetzt eine Masse 56 in
Schwingung, beispielsweise ein Pendel, das anstelle des
Schwungrades die Kompressionsarbeit leistet. Diese Anordnung
hat den Vorteil, daß die Maschine über den ganzen Leistungsbereich
mit der gleichen Frequenz arbeitet und eine
Leistungszunahme sich in einer größeren Schwingungsamplitude
äußert, sodaß z. B. beim Antrieb von Hubkolbenwasserpumpen
die Leistungsregelung einfach über die Veränderung des Hubes
erfolgen kann. Eine besonders einfache Ausführung der Stirlingmaschine
verwendet als schwingende Masse oder einen Teil
davon die Wassersäule 51 eines Trägheitswasserhebers 52. Die
Wassersäule befördert bei ihrer Aufwärtsbewegung pro Schwingung
einen Teil Wasser vom Bodenventil 57 im Brunnen nach
oben 58 und komprimiert gleichzeitig das Arbeitsgas im Stirlingmotor.
Das Hinunterdrücken der Wassersäule geschieht
während der Expansionsphase des Arbeitsbalges 7.
Claims (21)
1. Stirlingmaschine mit Wärmetauscher,
die für Nieder- bis Mitteltemperaturbetrieb, d. h. für
kleines Kompressionsverhältnis und großes verdrängtes Volumen
ausgelegt ist, bei der zwischen zwei zueinander
parallelen Gehäuseplatten eines Gehäuses eine Verdrängerplatte
hin- und her beweglich ist, die entlang
dem Umfang frei von Gleitreibung gegenüber den Stirnseiten
des Gehäuses ist,
bei der die Verdrängerplatte zwei Arbeitsgasteilvolumina in einem Expansionsraum und einem Kompressionsraum voneinander trennt, denen zum Wärmetausch Kühler und Erhitzer zugeordnet sind,
bei der die beiden Arbeitsgasteilvolumina über einen Regenerator miteinander verbunden sind,
und bei der die Hin- und Herbewegung der Verdrängerplatte sich unter Phasenversatz im Takt mit einem Arbeitskolben befindet,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gehäuseplatten (1), (2) durch verteilt angeordnete Streben (3), (4) gegeneinander auf Distanz gehalten sind, wobei die Streben (3), (4) rechtwinklig zu der Verdrängerplatte (5) verlaufend durch diese hindurchtreten, und
daß die Verdrängerplatte (5) entlang ihren Stirnkanten durch lineare Rollmembranen (9) gegenüber den Gehäuse- Stirnwänden (10) geführt ist.
bei der die Verdrängerplatte zwei Arbeitsgasteilvolumina in einem Expansionsraum und einem Kompressionsraum voneinander trennt, denen zum Wärmetausch Kühler und Erhitzer zugeordnet sind,
bei der die beiden Arbeitsgasteilvolumina über einen Regenerator miteinander verbunden sind,
und bei der die Hin- und Herbewegung der Verdrängerplatte sich unter Phasenversatz im Takt mit einem Arbeitskolben befindet,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gehäuseplatten (1), (2) durch verteilt angeordnete Streben (3), (4) gegeneinander auf Distanz gehalten sind, wobei die Streben (3), (4) rechtwinklig zu der Verdrängerplatte (5) verlaufend durch diese hindurchtreten, und
daß die Verdrängerplatte (5) entlang ihren Stirnkanten durch lineare Rollmembranen (9) gegenüber den Gehäuse- Stirnwänden (10) geführt ist.
2. Stirlingmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Hin- und Herbewegung der Verdrängerplatte
(5) zwischen dieser und der einen Gehäuseplatte
(1), (2) Bewegungs-Luftbälge (13) vorgesehen
sind, die mittels eines Steuerbalges (14), mit diesem
zur Luftzufuhr und -abfuhr leitend verbunden, betätigbar
sind, der von einer Motorwelle (15) über eine Pleuelstange
(16) kontrahierbar und expandierbar ist.
3. Stirlingmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen der Bewegungs-Luftbälge (13)
durch die Änderung der Phasenlage (17) zwischen Steuerbalgbewegung
und Arbeitsbalgbewegung von 90° auf größer
90° kompensiert wird.
4. Stirlingmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Streben (3, 4) sowohl Zug- wie auch Druckkräfte
aufnehmen können und eine kleine Öffnung (t) im Motorgehäuse
den Druck im Arbeitsbalg (7) im Mittel auf Atmosphärendruck
hält.
5. Stirlingmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Streben jeweils als verspannende
Zuganker (3) ausgebildet sind und ein Rückschlagventil
(6) den Luftdruck im Arbeitsbalg (7) auf gleich oder
größer Atmosphärendruck einstellt.
6. Stirnlingmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Streben jeweils als versteifende
Stützen (4) ausgebildet sind und ein Rückschlagventil (6)
den Luftdruck im Arbeitsbalg (8) auf gleich oder kleiner
Atmosphärendruck einstellt.
7. Stirlingmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Regenerator
(18) an der Verdrängerplatte (5) vorgesehen ist und sich
über deren gesamte Fläche erstreckt.
8. Stirlingmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Regenerator (18) auf seinen, den Gehäuseplatten
(1, 2) zugewandten Oberflächen die beiden
Wärmetauscher (19, 20) mitführt, welche gasdurchströmbar
ausgebildet sind.
9. Stirlingmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verdrängergehäuse waagrecht und
der kühlere Wärmetauscher (20) unten angeordnet ist.
10. Stirlingmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei quadratischem
oder rechteckigem Gehäuse sich zwei gegenüberliegende
Rollmembranen (9) bis in die Gehäuseecken erstrecken und
eine tiefere Falte (21) haben als die beiden anderen,
die an den erstgenannten Rollmembranen (9) mit ihren
Stirnseiten anliegen und enden.
11. Stirlingmaschine nach
einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die zum heißen Gehäuseteilraum (Expansionsraum 11)
gehörende opake Gehäuseplatte (1) auf der Außenseite mit
einer transparenten Isolation (22) versehen ist oder mit
der Rückseite eines Sonnenkollektors (23) in Kontakt
ist.
12. Stirlingmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Gehäuseplatte (1)
mindestens an
einer Stirnseite eine Plattenvergrößerung (33) aufweist und gleichzeitig die optisch
schwarze Kollektorplatte für einfallendes Sonnenlicht
ist.
13. Stirlingmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetransport
in Richtung der Erstreckung der Gehäuseplatte (1) durch
in ihr eingebettete oder an ihr befestigte Wärmerohre
(24) unterstützt wird.
14. Stirlingmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die im Motorraum
befindliche Oberfläche der Gehäuseplatte (1) durch Lamellen
(25) o.ä. vergrößert ist, die in den Regenerator
(18) eintauchen können.
15. Stirlingmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hin- und Herbewegung
der Verdrängerplatte (5) durch Hebebälge (13) erfolgt,
deren Innenräume zur Atmosphäre Verbindung haben.
16. Stirlingmaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung der Hebebalginnenräume
zur Atmosphäre über Ventile (41, 42) gesteuert wird.
17. Stirlingmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß über die untere
Gehäuseplatte (2) Kühlwasser (44) durch den Motorraum
geleitet wird und über der Gehäuseplatte steht, sodaß es
die Funktion des kalten Wärmetauschers übernimmt.
18. Stirlingmaschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Verdrängerplatte Lamellen o.ä.
(45) angebracht sind, die in die Wasseroberfläche eintauchen.
19. Stirlingmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Kühler an der
Regeneratorunterseite ein Spritzwasser- oder Aerosolabscheider
(46) angebracht ist.
20. Stirlingmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsbalg (7)
nicht an einer Motorwelle angreift, sondern eine Masse
(56) in Schwingung versetzt.
21. Stirlingmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsbalg (7)
nicht an einer Motorwelle angreift, sondern die Wassersäule
(51) eines Trägheitswasserhebers (52) in Schwingung
versetzt.
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