DE4210568A1 - Wasserlösliche Azoverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Farbstoffe - Google Patents
Wasserlösliche Azoverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als FarbstoffeInfo
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Description
Die Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der wasserlöslichen Azofarbstoffe,
die faserreaktive Eigenschaften besitzen.
Mit der vorliegenden Erfindung wurden neue, wertvolle faserreaktive
Monoazoverbindungen mit guten färberischen Eigenschaften gefunden, die sich
zudem sehr gut für den Ätz- und Reservedruck eignen und somit in einem breiten
Anwendungsumfang zum Färben von Fasermaterialien einsetzen lassen. Beim
Ätzdruck wird auf eine gefärbte Stoffbahn (Fond) in einem gewünschten Muster ein
Ätzmittel aufgedruckt; das Ätzmittel zerstört den Farbstoff, sofern dieser ätzbar ist,
so daß nach Fertigstellung des Ätzverfahrens ein weißes Muster auf der Färbung
erscheint (Weißätze). Enthält die aufgedruckte Ätze zusätzlich einen ätzestabilen
Farbstoff, so erhält man nach Fertigstellung des Ätzvorgangs und üblicher
Behandlung zur Fixierung dieses beigegebenen Farbstoffes auf dem Fond ein
Druckmuster in einem anderen Farbton (Buntätze). Bei dem Reservedruck wird
zunächst das Gewebe mit einem geeigneten Reservierungsmittel in einem
gewünschten Muster bedruckt. Das so vorbedruckte Gewebe wird anschließend mit
einem Farbstoff, der sich mit dem Reservierungsmittel zu verbinden vermag und
somit nicht mehr in der Lage ist, auf dem Gewebe zu fixieren, überfärbt (überklotzt
oder überdruckt) mit der Folge, daß an den reservierten Stellen keine
Farbstoffixierung eintritt und somit die erhaltene Färbung ein weißes Muster gemäß
dem Muster des Reservierungsmittels besitzt.
Die neuen, erfindungsgemäßen Monoazoverbindungen besitzen die allgemeinen
Formel (1)
in welcher bedeuten:
Y ist Vinyl oder ist Ethyl, das in β-Stellung einen Substituenten enthält, der durch ein Alkali unter Bildung der Vinylgruppe eliminierbar ist; n ist die Zahl Null, 1 oder 2; D ist Phenylen, das durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Sulfo, Chlor, Brom, Fluor, Carboxy, Nitro, Hydroxy, Alkanoylamino von 2 bis 5 C-Atomen, Benzoylamino und durch Substituenten aus der Gruppe Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Chlor und Sulfo substituiertes Benzoylamino oder durch 1 oder 2 dieser Substituenten und eine Gruppe der allgemeinen Formel Y-SO2-(CH2)m-, in welcher Y eine der obengenannten Bedeutungen hat und m die Zahl 1 oder 2 ist, oder durch eine Gruppe der Formel Y-SO2-(CH2)m- substituiert sein kann, oder D ist Naphthylen, das durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Chlor, Brom, Fluor, Carboxy, Sulfo, Nitro, Hydroxy, Alkanoylamino von 2 bis 5 C-Atomen, Benzoylamino und durch Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Chlor und Sulfo substituiertes Benzoylamino, bevorzugt durch Sulfo, substituiert sein kann, oder D ist Benzthiazol-2-yl, das im carbocyclischen Ring die angegebene Gruppe der Formel Y-SO2-(CH2)n- gebunden enthält und in diesem Benzolkern durch einen weiteren Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Sulfo, Nitro, Chlor, Brom, Hydroxy, Alkanoylamino von 2 bis 5 C-Atomen, Benzoylamino und durch Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Chlor und Sulfo, bevorzugt Sulfo, substituiertes Benzoylamino substituiert sein kann; Me ist Wasserstoff oder das Moläquivalent eines Metalls, vorzugsweise eines Alkalimetalls oder Erdalkalimetalls, wie des Calciums, und ist insbesondere bevorzugt Natrium, Kalium oder Lithium.
Y ist Vinyl oder ist Ethyl, das in β-Stellung einen Substituenten enthält, der durch ein Alkali unter Bildung der Vinylgruppe eliminierbar ist; n ist die Zahl Null, 1 oder 2; D ist Phenylen, das durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Sulfo, Chlor, Brom, Fluor, Carboxy, Nitro, Hydroxy, Alkanoylamino von 2 bis 5 C-Atomen, Benzoylamino und durch Substituenten aus der Gruppe Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Chlor und Sulfo substituiertes Benzoylamino oder durch 1 oder 2 dieser Substituenten und eine Gruppe der allgemeinen Formel Y-SO2-(CH2)m-, in welcher Y eine der obengenannten Bedeutungen hat und m die Zahl 1 oder 2 ist, oder durch eine Gruppe der Formel Y-SO2-(CH2)m- substituiert sein kann, oder D ist Naphthylen, das durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Chlor, Brom, Fluor, Carboxy, Sulfo, Nitro, Hydroxy, Alkanoylamino von 2 bis 5 C-Atomen, Benzoylamino und durch Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Chlor und Sulfo substituiertes Benzoylamino, bevorzugt durch Sulfo, substituiert sein kann, oder D ist Benzthiazol-2-yl, das im carbocyclischen Ring die angegebene Gruppe der Formel Y-SO2-(CH2)n- gebunden enthält und in diesem Benzolkern durch einen weiteren Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Sulfo, Nitro, Chlor, Brom, Hydroxy, Alkanoylamino von 2 bis 5 C-Atomen, Benzoylamino und durch Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Chlor und Sulfo, bevorzugt Sulfo, substituiertes Benzoylamino substituiert sein kann; Me ist Wasserstoff oder das Moläquivalent eines Metalls, vorzugsweise eines Alkalimetalls oder Erdalkalimetalls, wie des Calciums, und ist insbesondere bevorzugt Natrium, Kalium oder Lithium.
Der Formelrest D ist bevorzugt Phenylen, das unsubstituiert oder durch 1 oder 2
Substituenten aus der Gruppe Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Chlor und Brom,
bevorzugt durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Methyl, Methoxy und
Ethoxy, substituiert ist, oder ist bevorzugt Naphthylen, wie insbesondere Naphth-
2,6-ylen und Naphth-2,8-ylen mit der Bindung zur Azogruppe in 2-Stellung, das
unsubstituiert oder durch eine oder zwei, bevorzugt eine, Sulfogruppe substituiert
ist.
Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen ist bevorzugt Ethyl und insbesondere Methyl, und
Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen ist bevorzugt Ethoxy und insbesondere Methoxy;
Alkanoylamino von 2 bis 5 C-Atomen ist bevorzugt Propionylamino und
Acetylamino.
Substituenten, die in β-Stellung des Ethylrestes von Y stehen und durch ein Alkali
eliminierbar sind, sind beispielsweise Halogenatome, wie Brom, Fluor und
insbesondere Chlor, Estergruppen organischer Carbonsäuren oder Sulfonsäuren,
beispielsweise Alkanoyloxy von 2 bis 5 C-Atomen, wie Propionyloxy und
insbesondere Acetyloxy, oder Akylsulfonyloxy von 1 bis 4 C-Atomen, wie
Ethylsulfonyloxy, oder Acyloxyreste aromatischer Carbon- oder Sulfonsäuren, wie
Benzoyloxy, Sulfobenzoyloxy, Phenylsulfonyloxy oder Toluol-sulfonyloxy,
des weiteren beispielsweise die Monoestergruppen der Phosphorsäure und
insbesondere der Schwefelsäure und der Thioschwefelsäure, d. h. Phosphato und
insbesondere Sulfato und Thiosulfato, oder dieser β-ständige Substituent ist
beispielsweise Alkylsulfonylamino mit einem Alkylrest von 1 bis 4 C-Atomen oder
ein Arylsulfonylaminorest, wie beispielsweise der Phenylsulfonylaminorest, oder ist
Phenoxy oder Dialkylamino mit Alkylgruppen von jeweils 1 bis 4 C-Atomen, wie
Dimethylamino und Diethylamino. Bevorzugt ist Y Vinyl und insbesondere
β-Sulfatoethyl.
Sulfogruppen sind Gruppen entsprechend der allgemeinen Formel -SO3Me,
Carboxygruppen sind Gruppen entsprechend der allgemeinen Formel -COOMe,
Sulfatogruppen sind Gruppen entsprechend der allgemeinen Formel -OSO3Me,
Thiosulfatogruppen sind Gruppen entsprechend der allgemeinen Formel -S-SO3Me
und Phosphatogruppen sind Gruppen entsprechend der allgemeinen Formel
-OPO3Me2, in welchen M eine der obengenannten Bedeutungen besitzt.
Die erfindungsgemäßen Azoverbindungen können gemäß der Definition von M
sowohl in Form der freien Säure als auch in Form ihrer Salze vorliegen. Bevorzugt
sind sie in Form der Salze, insbesondere der Aikalimetallsalze, wie Natrium-,
Kalium- und Lithiumsalze. Die erfindungsgemäßen Azoverbindungen finden
bevorzugt in Form der Salze, bevorzugt Alkalimetallsalze, Verwendung zum Färben
und Bedrucken von hydroxy- oder carbonamidgruppenhaltigen Materialien,
insbesondere Fasermaterialien.
Von den erfindungsgemäßen Azoverbindungen können weiterhin diejenigen
hervorgehogen werden, die der allgemeinen Formel (1a)
entsprechen, in welcher Me und Y eine der obengenannten, insbesondere
bevorzugten, Bedeutungen haben, D Phenylen oder durch 1 oder 2 Substituenten
aus der Gruppe Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Chlor und Brom, bevorzugt Methyl,
Methoxy und Ethoxy, substituiertes Phenylen oder Naphthylen, bevorzugt 2,6- oder
2,8-Naphthylen, das durch eine Sulfogruppe substituiert sein kann. Bevorzugt ist
der Rest D in den Verbindungen der allgemeinen Formel (1) mit n gleich Null und in
den Verbindungen der allgemeinen Formel (1a) der p-Phenylenrest.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Azoverbindungen der allgemeinen Formel (1), das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man die Diazoniumverbindung einer Aminoverbindung der
allgemeinen Formel (2)
Y¹-SO₂-(CH₂)n-D-NH₂ (2)
in welcher D und n eine der obengenannten Bedeutungen besitzt und Y1 ein Rest Y
obengenannter Bedeutung oder die β-Hydroxyethyl-Gruppe ist, mit einer
Verbindung der allgemeinen Formel (3)
in welcher Me die obengenannte Bedeutung besitzt, kuppelt und im Falle, daß Y1
β-Hydroxyethyl ist, die Gruppe Y1-SO2- in üblicher Weise mit Hilfe eines
Sulfatierungsmittels in die Azoverbindung der allgemeinen Formel (1) mit Y gleich
β-Sulfatoethyl oder mittels eines Phosphatierungsmittels in die Azoverbindung der
allgemeinen Formel (1) mit Y gleich β-Phosphatoethyl überführt. Sulfatierungsmittel
sind beispielsweise 90 bis 100%ige Schwefelsäure, Chlorsulfonsäure,
Amidosulfonsäure oder Schwefeltrioxid-abgebende Verbindungen, wie
Schwefeltrioxid-enthaltende Schwefelsäure (Oleum). Phosphatierungsmittel sind
beispielsweise konzentrierte Phosphorsäure, Pyrophosphorsäure,
Metaphosphorsäure oder Polyphosphorsäure, des weiteren
Polyphosphorsäurealkylester, Phosphoroxychlorid oder Gemische aus
Phosphorsäure und Phosphor(V)-oxid.
Die erfindungsgemäße Kupplungsreaktion wird analog bekannten Verfahrensweisen
der Kupplung von Diazoniumsalzen mit Anilinverbindungen durchgeführt, so in
neutralem bis stark saurem, vorzugsweise wäßrigem Milieu, bevorzugt bei einem
pH-Wert zwischen 2 und 6,5, vorzugsweise zwischen 3 und 6, und bei einer
Temperatur zwischen -5°C und +25°C, vorzugsweise zwischen 5 und 20°C.
Puffersubstanzen, wie Natriumacetat und Natriumdihydrogenphosphat, und
die Kupplungsgeschwindigkeit verbessernde Verbindungen, wie beispielsweise
Dimethylformamid und Pyridin, können dem Reaktionsansatz zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Azoverbindungen zugesetzt werden.
Die Überführung der β-Hydroxyethylsulfonylgruppe in eine β-Sulfato- oder
β-Phosphatoethylsulfonyl-Gruppe erfolgt bei einer Temperatur zwischen 0°C und
+80°C, abhängig von der Reaktivität des Sulfatierungs- und
Phosphatierungsmittels. In der Regel erfolgt die Sulfatierung mittels 96 bis
100%iger Schwefelsäure oder bis zu 20% Schwefeltrioxid enthaltender
Schwefelsäure bei einer Temperatur zwischen 0 und 25°C.
Aminoverbindungen entsprechen der allgemeinen Formel (2), die als
Diazokomponenten zur Herstellung der erfindungsgemäßen Azoverbindungen
dienen, sind beispielsweise:
4-β-Sulfatoethylsulfonyl-anilin, 4-β-Chlorethylsulfonyl-anilin,
4-β-Phosphatoethylsulfonyl-anilin, 4-Vinylsulfonyl-anilin, 4-β-Thiosulfatoethylsul fonyl-anilin, 2-Brom-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2-Chlor-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin,
2-Chlor-5-β-chlorethylsulfonyl-anilin, 3-β-Sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2-Brom-5-β-sul fatoethylsulfonyl-anilin, 2,6-Dichlor-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2,6-Dibrom-4-β-sul fatoethylsulfonyl-anilin, 2,5-Dichlor-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2-Methyl-5-β-sul fatoethylsulfonyl-anilin, 2-Methoxy-5-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2-Methoxy-4-β-sul fatoethylsulfonyl-anilin, 2-Methyl-6-chlor-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin,
2,6-Dimethyl-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2,6-Dimethyl-3-β-sulfatoethylsulfonyl anilin, 2,5-Dimethoxy-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2-Methoxy-5-methyl-4-β- sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2-Nitro-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin, 4-Nitro-2-β- sulfatoethylsulfonyl-anilin, 6-β-Sulfatoethylsulfonyl-2-naphthylamin, 1-Sulfo-6-β- sulfatoethylsulfonyl-2-naphthylamin, 8-β-Sulfatoethylsulfonyl-2-naphthylamin, 6-Sulfo- 8-β-sulfatoethylsulfonyl-2-naphthylamin, 6-Vinylsulfonyl-2-aminobenzthiazol, 6-β-Sulfatoethylsulfonyl-2-aminobenzthiazol, 4-ω-(β-Sulfatoethylsulfonyl)-tolylamin, 6-Methoxy-3-ω-(β-sulfatoethylsulfonyl)-tolylamin, 4-Methoxy-3-ω-(β-sulfatoethylsulfonyl)- tolylamin, 4-Methyl-3,5-bis-(β-sulfatoethylsulfonylmethyl)-anilin, 4-β-(β′- Sulfatoethylsulfonyl)-ethyl-anilin, 3-β-(β′-Sulfatoethylsulfonyl)-ethyl-anilin und 5-(β- Sulfatoethylsulfonylmethyl)-1-naphthylamin sowie die β-Hydrnxyethylsulfonyl-, β- Chlor-, β-Acetoxy- und β-Phosphatoethylsulfonyl- und Vinylsulfonyl-Abkömmlinge dieser Verbindungen, soweit sie bereits noch nicht genannt wurden.
4-β-Sulfatoethylsulfonyl-anilin, 4-β-Chlorethylsulfonyl-anilin,
4-β-Phosphatoethylsulfonyl-anilin, 4-Vinylsulfonyl-anilin, 4-β-Thiosulfatoethylsul fonyl-anilin, 2-Brom-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2-Chlor-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin,
2-Chlor-5-β-chlorethylsulfonyl-anilin, 3-β-Sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2-Brom-5-β-sul fatoethylsulfonyl-anilin, 2,6-Dichlor-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2,6-Dibrom-4-β-sul fatoethylsulfonyl-anilin, 2,5-Dichlor-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2-Methyl-5-β-sul fatoethylsulfonyl-anilin, 2-Methoxy-5-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2-Methoxy-4-β-sul fatoethylsulfonyl-anilin, 2-Methyl-6-chlor-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin,
2,6-Dimethyl-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2,6-Dimethyl-3-β-sulfatoethylsulfonyl anilin, 2,5-Dimethoxy-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2-Methoxy-5-methyl-4-β- sulfatoethylsulfonyl-anilin, 2-Nitro-4-β-sulfatoethylsulfonyl-anilin, 4-Nitro-2-β- sulfatoethylsulfonyl-anilin, 6-β-Sulfatoethylsulfonyl-2-naphthylamin, 1-Sulfo-6-β- sulfatoethylsulfonyl-2-naphthylamin, 8-β-Sulfatoethylsulfonyl-2-naphthylamin, 6-Sulfo- 8-β-sulfatoethylsulfonyl-2-naphthylamin, 6-Vinylsulfonyl-2-aminobenzthiazol, 6-β-Sulfatoethylsulfonyl-2-aminobenzthiazol, 4-ω-(β-Sulfatoethylsulfonyl)-tolylamin, 6-Methoxy-3-ω-(β-sulfatoethylsulfonyl)-tolylamin, 4-Methoxy-3-ω-(β-sulfatoethylsulfonyl)- tolylamin, 4-Methyl-3,5-bis-(β-sulfatoethylsulfonylmethyl)-anilin, 4-β-(β′- Sulfatoethylsulfonyl)-ethyl-anilin, 3-β-(β′-Sulfatoethylsulfonyl)-ethyl-anilin und 5-(β- Sulfatoethylsulfonylmethyl)-1-naphthylamin sowie die β-Hydrnxyethylsulfonyl-, β- Chlor-, β-Acetoxy- und β-Phosphatoethylsulfonyl- und Vinylsulfonyl-Abkömmlinge dieser Verbindungen, soweit sie bereits noch nicht genannt wurden.
Die Verbindungen der Formel (2) sind bekannt und in der Literatur vielfach
beschrieben. Die Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel (3) lassen sich
durch Umsetzung der 1,3-Diamino-benzol-4-sulfonsäure mit 2-Fluor- oder bevorzugt
2-Chlor-4,6-di-cyanamido-1,3,5-triazin bei einer Temperatur zwischen 20 und 50°C
und einem pH-Wert zwischen 2,5 und 3,5 herstellen. Das 2-Fluor- oder 2-Chlor-4,6-
dicyanamido-s-triazin erhält man wiederum durch Umsetzung von Cyanurchlorid
oder Cyanurfluorid mit der zweifach äquimolaren Menge an Cyanamid bei einem
pH-Wert zwischen 6 und 9 und einer Temperatur von zunächst 0 bis 10°C und
anschließend in einem Temperaturbereich zwischen 20 und 70°C, in welchem das
zweite Halogenatom durch die Cyanamidgruppe ausgetauscht wird.
Zur Einstellung des pH-Wertes und zur Abpufferung der freiwerdenden Säure
verwendet man die üblichen säurebindenden Mittel, wie Alkali- und
Erdalkalicarbonate, Natriumhydroxid, Alkali- und Erdalkalihydrogencarbonate,
Natriumfluorid und Alkaliacetate, wobei die Alkali- und Erdalkalimetalle vorzugsweise
Natrium, Kalium und Calcium sind.
Die Abscheidung und Isolierung der erfindungsgemäßen Verbindungen der
allgemeinen Formel (1) - im nachfolgenden als Verbindungen (1) bezeichnet - aus
den wäßrigen Syntheselösungen kann nach allgemein bekannten Methoden für
wasserlösliche Verbindungen erfolgen, so beispielsweise, vorteilhaft nach Einstellen
der Syntheselösung auf einen pH-Wert von 3,5 bis 7,0, durch Ausfällen aus dem
Reaktionsmedium mittels einem Elektrolyten, wie Natriumchlorid oder Kaliumchlorid,
oder durch Eindampfen oder Sprühtrocknung der Syntheselösung. Falls die letzte
Art der Isolierung gewählt wird, empfiehlt es sich vielfach, vor dem Eindampfen
eventuell in den Lösungen vorhandene Sulfatmengen durch Fällung als
Calciumsulfat und Abtrennung durch Filtration zu entfernen.
Die Verbindungen (1) haben faserreaktive Eigenschaften und besitzen sehr
wertvolle Farbstoffeigenschaften. Sie können deshalb zum Färben (einschließlich
Bedrucken) von hydroxygruppenhaltigen und/oder carbonamidgruppenhaltigen
Materialien verwendet werden. Hierzu können die Verbindungen (1) auch in Form
der nach der Synthese erhaltenen Lösungen, gegebenenfalls nach Zusatz einer
Puffersubstanz und gegebenenfalls nach Konzentrierung, direkt als
Flüssigpräparation der färberischen Verwendung zugeführt werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb auch die Verwendung der
Verbindungen (1) zum Färben (einschließlich Bedrucken) von hydroxy- und/oder
carbonamidgruppenhaltigen Materialien bzw. Verfahren zu deren Anwendung auf
diesen Substraten. Bevorzugt kommen die Materialien in Form von Fasermaterialien
zur Anwendung, insbesondere in Form von Textilfasern, wie Garnen, wie
beispielsweise in Form von Strängen und Wickelkörpern, und Geweben. Hierbei
kann man analog bekannten Verfahrensweisen vorgehen.
Hydroxygruppenhaltige Materialien sind solche natürlichen oder synthetischen
Ursprungs, wie beispielsweise Cellulosefasermaterialien oder deren
Regeneratprodukte und Polyvinylalkohole. Cellulosefasermaterialien sind
vorzugsweise Baumwolle, aber auch andere Pflanzenfasern, wie Leinen, Hanf, Jute
und Ramiefasern; regenerierte Cellulosefasern sind beispielsweise Zellwolle und
Viskosekunstseide.
Carbonamidgruppenhaltige Materialien sind beispielsweise synthetische und
natürliche Polyamide und Polyurethane, insbesondere in Form von Fasern,
beispielsweise Wolle und andere Tierhaare, Seide, Leder, Polyamid-6,6, Polyamid-6,
Polyamid-11 und Polyamid-4.
Die Verbindungen (1) lassen sich, gemäß der erfindungsgemäßen Anwendung, auf
den genannten Substraten, insbesondere auf den genannten Fasermaterialien,
nach den für wasserlösliche, faserreaktive Farbstoffe bekannten
Anwendungstechniken applizieren und fixieren, so beispielsweise, indem man die
Verbindungen (1) in gelöster Form auf das Substrat aufbringt oder sie darin
einbringt und sie auf oder in diesem durch Hitzeeinwirkung oder durch Einwirkung
eines alkalisch wirkenden Mittels oder durch beide Maßnahmen fixiert. Solche
Färbe- und Fixierweisen sind in der Literatur zahlreich beschrieben (bspw. in der
europäischen Patentanmeldungs-Veröffentlichung Nr. 0 181 585 A2).
Beispielsweise erhält man mit den Verbindungen (1) auf Cellulosefasern nach dem
Ausziehverfahren unter Verwendung verschiedenster Alkalizusätze aus langer Flotte
Färbungen mit sehr guter Farbausbeute. Mit ebenfalls ausgezeichneten
Farbausbeuten färben sie Cellulosefasern nach den bekannten Klotzverfahren,
wobei die Verbindung (1) mittels Alkali durch Verweilen bei Raumtemperatur, durch
Dämpfen oder mit Trockenhitze fixiert werden kann. Bei den Druckverfahren
können ebenfalls die üblichen einphasigen Verfahren in Anwesenheit eines
säurebindenden Mittels oder alkalispendenden Mittels, wie beispielsweise
Natriumbicarbonat, Natriumcarbonat oder Natriumtrichloracetat, in der Druckpaste
mit anschließendem Fixieren durch Dämpfen, beispielsweise bei 101 bis 103°C,
oder die zweiphasigen Verfahren unter Verwendung neutraler oder schwach saurer
Druckpasten, nach deren Druck das Fasermaterial entweder durch ein heißes
elektrolythaltiges alkalisches Bad geführt oder aber mit einer alkalischen
elektrolythaltigen Klotzflotte überklotzt und die Verbindung (1) danach durch
Dämpfen oder Trockenhitze fixiert wird, verwendet werden. Man erhält mit diesen
Verfahren farbstarke Drucke mit gutem Stand der Konturen und einem klaren
Weißfond. Die Qualität der Drucke wird von wechselnden Fixierbedingungen
praktisch nicht beeinflußt, und sie zeigen somit eine befriedigende
Nuancenkonstanz. Sie eignen sich insbesondere für den Ätz- und Reservedruck, da
sie gut ätzbar sind und in den geätzten Bereichen scharfe Druckmuster liefern.
Die mit den Verbindungen (1) erhaltenen Färbungen oder Drucke auf
Cellulosefasermaterialien besitzen beachtliche Echtheiten; hiervon sind
insbesondere die wichtigsten Fabrikations- und Gebrauchsechtheiten
hervorzuheben, wie die Lichtechtheiten auf feuchtem und trockenem Fasermaterial,
die Waschechtheit bei 60°C und 95°C, die Sodakochechtheit, die saure und
alkalische Walkechtheit, die Wasserechtheit, die Seewasserechtheit, die saure
Überfärbeechtheit, die alkalische und saure Schweißechtheit, die Plissier-, Bügel- und
Reibechtheit sowie die Chlorbadewasser- und die Abgasechtheit.
Sowohl die natürlichen als auch die synthetischen Polyamidfasermaterialien werden
mit den Verbindungen (1) bevorzugt aus saurem, wäßrigem Färbebad oder saurer,
wäßriger Färbeflotte gefärbt. Vorzugsweise wird der gewünschte pH-Wert des
Färbebades oder der Färbeflotte mit Essigsäure oder Essigsäure und
Ammoniumacetat oder Natriumacetat eingestellt. Um eine gute Egalität der
Färbungen zu erreichen oder deren Egalität zu verbessern, ist es vorteilhaft, übliche
Egalisierungshilfsmittel, beispielsweise Verbindungen auf Basis eines
Umsetzungsproduktes von einem Fettamin, wie beispielsweise Stearylamin, mit
einem Alkylenoxid, wie Ethylenoxid, oder eines Umsetzungsproduktes von
Cyanurchlorid mit der etwa 3fach molaren Menge einer Aminobenzolsulfonsäure
und/oder einer Aminonaphthalinsulfonsäure, im Färbebad oder in der Färbeflotte
mitzuverwenden. Die Färbungen können üblicherweise bei Temperaturen von 40
bis 100°C, vorzugsweise im Ausziehverfahren und im Klotz-Kaltverweil-Verfahren,
ausgeführt werden.
Die nachstehenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Die Teile sind
Gewichtsteile, die Prozentangaben stellen Gewichtsprozente dar, sofern nicht
anders vermerkt. Gewichtsteile beziehen sich zu Volumenteilen wie Kilogramm zu
Liter. Die in diesen Beispielen formelmäßig beschriebenen Verbindungen sind in
Form der freien Säuren angegeben; im allgemeinen werden sie in Form ihrer
Alkalimetallsalze, wie Lithium-, Natrium- oder Kaliumsalze, hergestellt und isoliert
und in Form ihrer Salze zum Färben verwendet. Ebenso können die in den
nachfolgenden Beispielen, insbesondere Tabellenbeispielen, in Form der freien
Säure genannten Ausgangsverbindungen und Komponenten als solche oder in
Form ihrer Salze, vorzugsweise Alkalimetallsalze, in die Synthese eingesetzt
werden.
Die für die erfindungsgemäßen Verbindungen angegebenen Absorptionsmaxima
(λmax) im sichtbaren Bereich wurden anhand derer Alkalimetallsalze in wäßriger
Lösung ermittelt. In den Tabellenbeispielen sind die λmax-Werte bei der
Farbtonangabe in Klammern gesetzt; die Wellenlängenangabe bezieht sich auf nm.
Eine Suspension von 56,6 Teilen Cyanurchlorid in einem Gemisch aus 150 Teilen
Wasser und 300 Teilen Eis werden mit 27,3 Teilen Cyanamid versetzt. Mit wäßriger
Natronlauge wird ein pH-Wert zwischen 8 und 8,5 eingestellt und die Umsetzung
innerhalb dieses pH-Bereiches durchgeführt. Nach zwei Stunden wird der
Reaktionsansatz auf 50 bis 60°C erwärmt und nochmals während zwei Stunden
innerhalb dieses Temperaturbereiches und unter Einhaltung eines pH-Wertes
zwischen 8 und 8,5 gerührt. Danach werden 55,7 Teile 1,3-Diaminobenzol-6-
sulfonsäure hinzugegeben; die Umsetzung erfolgt während mehrerer Stunden bei
einem pH-Wert von etwa 3 bei 15 bis 25°C.
Zu der so erhaltenen Lösung der Kupplungskomponente gibt man eine auf
üblichem Wege hergestellte salzsaure, wäßrige Lösung des Diazoniumsalzes aus
86 Teilen 4-(β-Sulfatoethylsulfonyl)-anilin und führt die Kupplungsreaktion bei einem
pH-Wert von 5 und einer Temperatur von 5 bis 15°C durch.
Die erfindungsgemäße Azoverbindung wird aus der Syntheselösung in üblicher
Weise isoliert, beispielsweise durch Aussalzen mit Natriumchlorid und Filtration oder
durch Eindampfen der Lösung. Es wird ein goldgelbes elektrolythaltiges
(vorwiegend natriumchloridhaltiges) Pulver der erfindungsgemäßen Azoverbindung
der Formel (in Form der freien Säure geschrieben)
erhalten, die sehr gute faserreaktive Farbstoffeigenschaften aufweist und nach den
in der Technik für faserreaktive Farbstoffe üblichen Applikations- und Fixierverfahren
auf den in der Beschreibung genannten Materialien, insbesondere
Cellulosefasermaterialien, farbstarke goldgelbe Färbungen und Drucke mit guten
Echtheitseigenschaften liefert, von denen insbesondere die guten Licht-,
Schweißlicht- und Chlorechtheiten hervorgehoben werden können. Im
Ätzdruckverfahren liefert die erfindungsgemäße Azoverbindung rein weiße Muster
mit scharfen Konturen auf dem goldgelben Fond.
In den nachfolgenden Tabellenbeispielen sind weitere erfindungsgemäße
Azofarbstoffe entsprechend der allgemeinen Formel (A)
mit Hilfe der Diazokomponente D1 beschrieben. Sie lassen sich in
erfindungsgemäßer Weise, beispielsweise analog dem obigen Ausführungsbeispiel,
unter Einsatz der aus dem jeweiligen Tabellenbeispiel in Verbindung mit der
allgemeinen Formel (A) ersichtlichen Komponenten (Cyanurfluorid oder
vorzugsweise Cyanurchlorid, Cyanamid, 1,3-Diamino-benzol-6-sulfonsäure und dem
Diazoniumsalz des Amins der allgemeinen Formel D1-NH2 als Diazokomponente)
herstellen. Sie besitzen sehr gute faserreaktive Farbstoffeigenschaften und färben
die in der Beschreibung genannten Materialien, insbesondere
Cellulosefasermaterialien, wie Baumwolle, in den in dem jeweiligen Tabellenbeispiel
(hier für Baumwolle) angegebenen Farbton mit hoher Farbstärke und guten
Echtheiten.
Claims (10)
1. Verbindung entsprechend der allgemeinen Formel (1)
in welcher bedeuten:
Y ist Vinyl oder ist Ethyl, das in β-Stellung einen Substituenten enthält, der durch ein Alkali unter Bildung der Vinylgruppe eliminierbar ist;
n ist die Zahl Null, 1 oder 2;
D ist Phenylen, das durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Sulfo, Chlor, Brom, Fluor, Carboxy, Nitro, Hydroxy, Alkanoylamino von 2 bis 5 C-Atomen, Benzoylamino und durch Substituenten aus der Gruppe Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Chlor und Sulfo substituiertes Benzoylamino oder durch 1 oder 2 dieser Substituenten und eine Gruppe der allgemeinen Formel Y-SO2-(CH2)m-, in welcher Y eine der obengenannten Bedeutungen hat und m die Zahl 1 oder 2 ist, oder durch eine Gruppe der Formel Y-SO2-(CH2)m- substituiert sein kann, oder
D ist Naphthylen, das durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Chlor, Brom, Fluor, Carboxy, Sulfo, Nitro, Hydroxy, Alkanoylamino von 2 bis 5 C-Atomen, Benzoylamino und durch Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Chlor und Sulfo substituiertes Benzoylamino substituiert sein kann, oder
D ist Benzthiazol-2-yl, das im carbocyclischen Ring die angegebene Gruppe der Formel Y-SO2-(CH2)n- gebunden enthält und in diesem Benzolkern durch einen weiteren Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Sulfo, Nitro, Chlor, Brom, Hydroxy, Alkanoylamino von 2 bis 5 C-Atomen, Benzoylamino und durch Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Chlor und Sulfo, substituiertes Benzoylamino substituiert sein kann;
Me ist Wasserstoff oder das Moläquivalent eines Metalls, vorzugsweise eines Alkalimetalls oder Erdalkalimetalls.
Y ist Vinyl oder ist Ethyl, das in β-Stellung einen Substituenten enthält, der durch ein Alkali unter Bildung der Vinylgruppe eliminierbar ist;
n ist die Zahl Null, 1 oder 2;
D ist Phenylen, das durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Sulfo, Chlor, Brom, Fluor, Carboxy, Nitro, Hydroxy, Alkanoylamino von 2 bis 5 C-Atomen, Benzoylamino und durch Substituenten aus der Gruppe Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Chlor und Sulfo substituiertes Benzoylamino oder durch 1 oder 2 dieser Substituenten und eine Gruppe der allgemeinen Formel Y-SO2-(CH2)m-, in welcher Y eine der obengenannten Bedeutungen hat und m die Zahl 1 oder 2 ist, oder durch eine Gruppe der Formel Y-SO2-(CH2)m- substituiert sein kann, oder
D ist Naphthylen, das durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Chlor, Brom, Fluor, Carboxy, Sulfo, Nitro, Hydroxy, Alkanoylamino von 2 bis 5 C-Atomen, Benzoylamino und durch Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Chlor und Sulfo substituiertes Benzoylamino substituiert sein kann, oder
D ist Benzthiazol-2-yl, das im carbocyclischen Ring die angegebene Gruppe der Formel Y-SO2-(CH2)n- gebunden enthält und in diesem Benzolkern durch einen weiteren Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Sulfo, Nitro, Chlor, Brom, Hydroxy, Alkanoylamino von 2 bis 5 C-Atomen, Benzoylamino und durch Substituenten aus der Gruppe Alkyl von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Chlor und Sulfo, substituiertes Benzoylamino substituiert sein kann;
Me ist Wasserstoff oder das Moläquivalent eines Metalls, vorzugsweise eines Alkalimetalls oder Erdalkalimetalls.
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß D Phenylen ist,
das unsubstituiert oder durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Alkyl
von 1 bis 4 C-Atomen, Alkoxy von 1 bis 4 C-Atomen, Chlor und Brom
substituiert ist.
3. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß D Naphthylen
ist, das unsubstituiert oder durch eine oder zwei Sulfogruppen substituiert
ist.
4. Verbindung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß n die Zahl Null bedeutet.
5. Verbindung nach Anspruch 1 entsprechend der allgemeinen Formel (1)
in welcher M und Y eine der in Anspruch 1 genannten Bedeutungen besitzt
und D Phenylen oder durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Methyl,
Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Chlor und Brom substituiertes Phenylen oder
Naphthylen ist, das durch eine Sulfogruppe substituiert sein kann.
6. Verbindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß D Phenylen ist,
das durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Methyl, Methoxy und
Ethoxy substituiert sein kann.
7. Verbindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß D Phenylen ist.
8. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel (1)
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Diazoniumverbindung einer Aminoverbindung der allgemeinen Formel (2)
Y¹-SO₂-(CH₂)n-D-NH₂ (2)in welcher D und n eine der in Anspruch 1 genannten Bedeutungen besitzt
und Y1 ein Rest Y der in Anspruch 1 genannten Bedeutung oder die
β-Hydroxyethyl-Gruppe ist, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (3)
in welcher Me die in Anspruch 1 genannte Bedeutung besitzt, kuppelt und
im Falle, daß Y1 β-Hydroxyethyl ist, die Gruppe Y1-SO2- in üblicher Weise
mit Hilfe eines Sulfatierungsmittels in die Azoverbindung der allgemeinen
Formel (1) mit Y gleich β-Sulfatoethyl oder mittels eines
Phosphatierungsmittels in die Azoverbindung der allgemeinen Formel (1) mit
Y gleich β-Phosphatoethyl überführt.
9. Verwendung einer Verbindung von Anspruch 1 zum Färben (einschließlich
Bedrucken) von hydroxy- und/oder carbonamidgruppenhaltigem Material,
insbesondere Fasermaterial.
10. Verfahren zum Färben (einschließlich Bedrucken) von hydroxy- und/oder
carbonamidgruppenhaltigem Material, vorzugsweise Fasermaterial, bei
welchem man einen Farbstoff auf das Material aufbringt oder in das Material
einbringt und den Farbstoff mittels Wärme oder mit Hilfe eines alkalisch
wirkenden Mittels oder durch beide Maßnahmen auf bzw. in dem Material
fixiert, dadurch gekennzeichnet, daß man als Farbstoff eine Verbindung von
Anspruch 1 verwendet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924210568 DE4210568A1 (de) | 1992-03-31 | 1992-03-31 | Wasserlösliche Azoverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Farbstoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924210568 DE4210568A1 (de) | 1992-03-31 | 1992-03-31 | Wasserlösliche Azoverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Farbstoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4210568A1 true DE4210568A1 (de) | 1993-10-07 |
Family
ID=6455543
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924210568 Withdrawn DE4210568A1 (de) | 1992-03-31 | 1992-03-31 | Wasserlösliche Azoverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Farbstoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4210568A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0684292A1 (de) * | 1994-05-20 | 1995-11-29 | Hoechst Aktiengesellschaft | Tintenformulierungen enthaltend reaktivfarbstoffe mit Cyanamidogruppen |
-
1992
- 1992-03-31 DE DE19924210568 patent/DE4210568A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0684292A1 (de) * | 1994-05-20 | 1995-11-29 | Hoechst Aktiengesellschaft | Tintenformulierungen enthaltend reaktivfarbstoffe mit Cyanamidogruppen |
US5542972A (en) * | 1994-05-20 | 1996-08-06 | Hoechst Ag | Reactive dyes for inkjet printing |
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