DE4138446A1 - Leistungsmessgeraet fuer den einsatz in der kraftfahrzeugtechnik - Google Patents
Leistungsmessgeraet fuer den einsatz in der kraftfahrzeugtechnikInfo
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- Electrical Control Of Air Or Fuel Supplied To Internal-Combustion Engine (AREA)
Description
Die Erfindung ist in der Kraftfahrzeugtechnik bei
der Motorleistungsüberwachung und -auswertung
anzuwenden. Primär erfolgt der Einsatz in der
Motorenentwicklung.
Meßgeräte zur Motorleistungsüberwachung sind in
einfacher Form seit längerer Zeit in der Kraft
fahrzeugtechnik bekannt.
Hierbei wird häufig lediglich die Abgabe
leistung an der Motorwelle gemessen. Die effektive
Leistung oder Nutzleistung gibt der Motor an
seiner Kupplung ab, die am Schwungrad angebaut
ist. Bei Kraftfahrzeugmotoren wird die Nutz
leistung nach DIN 70 020 am serienmäßig ausge
rüsteten Motor ermittelt. Zu dieser Ausrüstung
gehören in diesem Fall:
Ansaug- und Auspuffanlage, Lüfter und Wasserpumpe bzw. Kühlgebläse, Kraftstoffpumpe bzw. Einspritz pumpe und unbelastete Lichtmaschine.
Ansaug- und Auspuffanlage, Lüfter und Wasserpumpe bzw. Kühlgebläse, Kraftstoffpumpe bzw. Einspritz pumpe und unbelastete Lichtmaschine.
Da die Größe der Nutzleistung eines Motors von
dem während der Messung herrschenden Zustand der
Umgebungsluft abhängt, muß für Vergleichsunter
suchungen diese auf einen Bezugzustand reduziert
werden.
Eine Anwendungsform zur Ermittlung der Nutz
leistung ist der Rollenprüfstand mit abgebremster
Schwungmasse zur Drehmomentmessung. Die Nutz
leistung wird normalerweise dadurch bestimmt,
daß man Drehzahl und Drehmoment direkt erfaßt und
hierüber die Leistung berechnet. Die Meßein
richtungen hierfür kann man in Leistungsbremsen
und Dynamometerwellen einteilen.
Die Leistungsbremse mißt nicht nur das Drehmoment,
sondern sie nimmt auch die Motorleistung auf
und verwandelt sie in Wärmeleistung oder elek
trische Leistung. Die Dynamometerwelle ist in den
Wellenstrang zwischen Motor und Arbeitsmaschine
eingebaut und mißt lediglich das Drehmoment
welches die Welle verdreht. Die Verdrehung der
Antriebswelle wird in eine Leistung umgerechnet.
Hierbei gibt es mehrere Anwendungsarten. Die
häufigste Meßschaltung ist wie folgt aufgebaut:
Es werden Dehnungsmeßstreifen unter 45 Grad bzw.
135 Grad zur Wellenachse auf die Welle aufgeklebt
und zu einer Wheatstoneschen Brücke zusammen ge
schaltet. Durch die Dehnung der Wellenoberfläche
bei Belastung mit einem Drehmoment verlängern
bzw. verkürzen sich die Drähte der Dehnungsmeß
streifen und ändern dadurch ihren elektrischen
Widerstand. Als Folge davon entsteht an den
Ausgangsmeßpunkten der Brücke eine Spannung, die
dem Drehmoment proportional ist.
Die Berechnung der inneren indizierten Leistung
zur Erfassung der Reibung der oszillierenden
Massen ist in diesem Fall allerdings nicht
möglich.
Die innere indizierte Leistung kann über den
Verbrennungsdruck berechnet werden.
Bei dieser Variante wird ein Piezo-Druck-Geber
in den Zylinderkopf eingesetzt. Aus diesem
Drucksignal wird zusammen mit Hilfe des momentanen
Hubvolumens sowie der Kurbelwinkelstellung die
mittlere Arbeitsleistung wie folgt berechnet:
Dieses Verfahren ist sehr aufwendig und kost
spielig. Zusätzlich bedeutet dieses einen nicht
unbedeutenden mechanischen Eingriff in die Festig
keit des Motors.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Meßgerät zu schaffen, das ohne die vorstehend
genannten Nachteile arbeitet.
Erreicht wird dieses Ziel dadurch, daß die
Erfassung der indizierten Leistung über eine
Wärmebilanzrechnung nach Carnot erfolgt. Die
indizierte Leistung wird gebildet aus der
Differenz der im Kraftstoff enthaltenen Energie
und den gesamten Verlusten aus dem Kreisprozeß,
den Verlusten aus unvollkommender Verbrennung
sowie den Ladungswechselverlusten. Als Grund
lage dient speziell das Ts-Diagramm nach dem Otto-
Prozeß (Fig. 3). Ein Ts-Diagramm soll die Differenz
Zwischen zu- und abgeführter Kraftstoffwärme
Q (Ws) als Fläche darstellen. Diese Fläche wird
als Summe schmaler Teilrechtecke betrachtet, die
als eine Seite die absolute Temperatur T
(Grad Kelvin) = (t+273) Grad Celsius und als
andere Seite die sogenannte Entropieänderung ds
(dQ/dT) hat.
Erfaßt werden hierbei nach Fig. 1 jeweils die
Eintrittstemperatur T1 der Verbrennungsgase, die
Temperatur am Verdichtungsende T2 (dargestellt
als fiktiver Kombinationsgeber 5), die Ver
brennungstemperatur T3 (ebenfalls dargestellt als
fiktiver Geber 6) sowie die Abgastemperatur T4
(aufgeführt als Abgastemperaturgeber 3/3′). Die
Fläche T1-T2-T3-T4 ergibt die in Arbeit umgesetzte
Wärmemenge (Q1-Q2).
Nach Carnot stellt sich die Wärmebilanz wie
folgt dar:
Wc = Q₁-Q₂ = m · cv (T₃-T₂)-m · cv (T₄-T₁)
= m · cv (T₃-T₂-T₄+T₁)
= m · cv (T₃-T₂-T₄+T₁)
Der theoretische Otto-Kreisprozeß verdichtet in
diesem Fall, unter adiabatischer Zustandsänderung
ein brennbares Gasgemisch vom Zustand T1 auf den
Verdichtungsraum Vc unter Temperaturerhöhung auf
T2. Das Kompressions- oder Verdichtungsverhältnis
ist ε = (Vh+Vc)/Vc.
Wie das Gas vor der Verdichtung in den Zylinder
raum Vc+Vh gelangt ist zunächst ohne Bedeutung.
Im oberen Totpunkt erfolge die Zündung durch
elektrischen Funken so rasch, daß sich der Raum
Vc dabei nicht (in Wirklichkeit nicht wesentlich)
veränderte (daher Gleichraum-Verbrennung). Die
Temperatur steige dabei auf T3. Anschließend soll
die Temperatur von T3 auf T4 sinken und zum
Schluß (durch Öffnen des Auspuffs) bei unverändert
gedachtem Volumen Vc+Vh (im unteren Totpunkt)
wieder auf den Anfangszustand fallen. Die Wärme
Q wird durch die Zündung im oberen Totpunkt
aus dem Gas frei (wirksam) gemacht und dem
Kreisprozeß zugeführt.
Die folgenden Hilfsgrößen sind zusätzlich
zu erfassen:
Der Isentropenexponent = cp/cv ist aus Brenn versuchen berechenbar und ist mit 1,3 . . . 1,4 an zunehmen.
Der Isentropenexponent = cp/cv ist aus Brenn versuchen berechenbar und ist mit 1,3 . . . 1,4 an zunehmen.
An den heißen Motorteilen, also an den Zylinder
wänden, besonders aber am oft ungekühlten Kolben
boden und am hocherhitzten Auspuffventil erwärmt
sich das einströmende Frischgas auf die
Temperatur T1 (Wärmemenge QT₁). Allerdings wirkt
die für seine Verdampfung dem Zylinderinhalt
entzogene Verdampfungswärme temperatursenkend.
Die Luftmenge wird nach Fig. 1 über einen
Meßwertgeber 1 erfaßt und mit T0 (Lufttemperatur
fühler 2) temperaturkompensiert.
Als Grundlage für die Ermittlung von T1 wird
der arithmetische Mittelwert von Motoröltemperatur
und Abgastemperatur herangezogen. Zusätzlich wird
der Temperaturübergangsbeiwert αZyl näherungsweise
berechnet. Die endgültige Berechnung erfolgt über
die Energiebilanz sowie über den Zylinderraum
inhalt (siehe Fig. 4 und 5).
NuZyl ≈ 0,02 Re0,8 [1+(d/h)0,66]
T₁ = αZyl A (Tm-TO)
QT₁ = αZyl A (Tm-TO) τ QT₁ = m c (Tm-TO)
QT₁ = αZyl A (Tm-TO) τ QT₁ = m c (Tm-TO)
T₁ = Tm [1-/ t]
Als Temperatur am Verdichtungsende ergibt sich:
T₂ = T₁ · ε -1 =(1,3 . . 1,4)
Die Verbrennungstemperatur T₃ wird mit folgender
Formel berechnet:
Wobei mFG die Frischgasmenge, Hu den unteren
Heizwert des Brennstoffes und cp die spez. Wärme
kapazität des Verbrennungsgases darstellen.
Die Abgastemperatur T4 kann mit
berechnet werden.
Die Temperatur T4′ (siehe Fig. 1, Fig. 8 Meß
wertgeber 3′) kann durch einen über dem Aus
puffrohr angebrachten Infrarotsensor erfaßt
werden.
Hierbei stellt die Abstrahlungsaußenwand des Aus
puffrohres in Verbindung mit ihrem Material
und den zugehörigen Temperaturübergängen zeitlich
gesehen ein Verzögerungsglied 2. Ordnung dar.
Die zeitliche Veränderung der Abgastemperatur
muß bei der Aufnahme von Leistungs-/Drehzahl
kurven mit berücksichtigt werden.
Die Berechnung von T4′ geschieht wie folgt:
δ = Dicke der Rohrwand
Für die Berechnung der Zeitkonstanten τ1 und τ2
wird ein gedachter räumlicher Flächenausschnitt
A·δ des Abgasrohres herangezogen. Der Wärme
durchgangswert λAbgR vom Material des Abgasrohres
mAbgR ändert sich nur unwesentlich mit der Tem
peratur und ist bekannt.
Der Temperaturübergangswert muß mit
berechnet werden. Wobei Re die Reynoldszahl und
Pr die Prandtlzahl sowie λF die Wärmeleitfähig
keit des strömenden Fluids darstellen. Den
lichten Rohrdurchmesser beschreibt d.
Diese Konstanten können mit Hilfe der bekannten
Gasdurchsatzgeschwindigkeit sowie unter Kenntnis
der Strömungsart, in diesem Fall turbulent, be
rechnet werden.
Die innere Leistung
Pi = Pc = · cv (T₃-T₂-T₄+T₁)
kann in einer Kurve über der Drehzahl aufgenommen
werden.
In den Zeichnungen Fig. 1 bis 7 ist der
Erfindungsgegenstand detailliert dargestellt.
Das Leistungsmeßgerät besteht aus einem Personal
computer, der das zugehörige Anwenderprogramm zur
Auswertung enthält. Weiter aus allen notwendigen
Gebern zur Erfassung der oben genannten Meßdaten
sowie einer PC-Bus-Schnittstelle zur Weiterver
arbeitung und Auswertung im Hauptrechner (Fig. 7).
Fig. 2 beschreibt in groben Zügen den Ablauf
des Anwenderprogramms. Der erste Schritt zur
Meßwerterfassung 11 ist die Berechnung der Brenn
stoffmenge 13 aus Luftmenge sowie Lufttemperatur 8
mit dem Hilfswert Drehzahl 9. Die Korrektur der
Brennstoffmenge, um die Verluste aus unvoll
kommender Verbrennung auszugleichen, erfolgt mit
Hilfe des Restsauerstoffgehaltes im Abgasstrom 12.
Der nächste Schritt ist die Berechnung der Ein
trittstemperatur T1 (nach Fig. 4 und Fig. 5) 14.
Daraus erfolgt die Ermittlung von T2 (Ver
dichtungstemperatur) in Schritt 15 und die Be
rechnung der Verbrennungstemperatur T3 in Schritt
16. Anschließend wird die Abgastemperatur mit
den zugehörigen Temperaturübergängen berechnet 17.
In Fig. 6 wird der Meß- und Konfigurierablauf für
einen Meßvorgang dargestellt. Im ersten Schritt
19 werden die spezifischen Motorwerte in den
Personalcomputer eingegeben. In den Schritten 20
und 21 wird das Auswerteprogramm bereit gestellt
sowie geprüft, ob die Analog-Digitalwandlerkarte
angeschlossen ist. Im nächsten Schritt 22 wird
das Meßprogramm gestartet. Nun erfolgt die
Leistungsberechnung 23 und zum Schluß die Frage
nach einem weiteren Meßvorgang.
Bei dem heutigen Stand der Technik in der
Halbleiterindustrie bereitet es keinerlei
Schwierigkeiten die aufgeführte Schaltung in Serie
herzustellen. Die heute verfügbaren Mikrocontroller
erlauben es zusätzlich eine Vielzahl von diskreten
Bauelementen durch ein technisches Anwenderprogramm
zu ersetzen.
In Fig. wird die A/D-Wandlerkarte 7 in einer
Gesamtansicht gezeigt.
Claims (5)
1. Leistungsmeßgerät für den Einsatz in der
Kraftfahrzeugtechnik, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßwerterfassung über eine Wärmebilanzrechnung
erfolgt.
2. Leistungsmeßgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Wärmebilanzrechnung
die gemessene Frischgas- sowie die Abgas
temperatur herangezogen werden.
3. Leistungsmeßgerät nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebilanz
rechnung mit Hilfe eines Anwenderprogramms
erfolgt.
4. Leistungsmeßgerät nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Meßwert
erfassung vorhandene Geber der digitalen
Motorelektronik verwendet werden.
5. Leistungsmeßgerät nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Darstellung
der aufgenommenen Leistungskurven über einen
nachgeschalteten Auswerterechner erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914138446 DE4138446A1 (de) | 1991-11-22 | 1991-11-22 | Leistungsmessgeraet fuer den einsatz in der kraftfahrzeugtechnik |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914138446 DE4138446A1 (de) | 1991-11-22 | 1991-11-22 | Leistungsmessgeraet fuer den einsatz in der kraftfahrzeugtechnik |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4138446A1 true DE4138446A1 (de) | 1993-05-27 |
Family
ID=6445365
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914138446 Withdrawn DE4138446A1 (de) | 1991-11-22 | 1991-11-22 | Leistungsmessgeraet fuer den einsatz in der kraftfahrzeugtechnik |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4138446A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10162787A1 (de) * | 2001-12-20 | 2003-07-10 | Abb Patent Gmbh | Verfahren zur Leistungsermittlung und Leistungsprüfstand für einen Prüfling |
US6986292B2 (en) | 2001-12-20 | 2006-01-17 | Abb Patent Gmbh | Method for determining the power of a test specimen and power test bench for the test specimen |
-
1991
- 1991-11-22 DE DE19914138446 patent/DE4138446A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10162787A1 (de) * | 2001-12-20 | 2003-07-10 | Abb Patent Gmbh | Verfahren zur Leistungsermittlung und Leistungsprüfstand für einen Prüfling |
US6986292B2 (en) | 2001-12-20 | 2006-01-17 | Abb Patent Gmbh | Method for determining the power of a test specimen and power test bench for the test specimen |
DE10162787B4 (de) * | 2001-12-20 | 2007-08-16 | Abb Patent Gmbh | Verfahren zur Leistungsermittlung und Leistungsprüfstand für einen Prüfling |
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Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |