DE4134690A1 - Verfahren und vorrichtung zur messung der form, groesse und raumlage koaxialer rotationsflaechen und dazu senkrechter stirnflaechen an walzenfoermigen werkstuecken - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur messung der form, groesse und raumlage koaxialer rotationsflaechen und dazu senkrechter stirnflaechen an walzenfoermigen werkstueckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der Form,
Größe und Raumlage koaxialer Rotationsflächen und dazu senk
rechter Stirnflächen an walzenförmigen Werkstücken unter
Verwendung von Sensoren, die die Oberfläche des Werkstückes
in Abhängigkeit eines Drehwinkels vermessen.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durch
führung dieses Verfahrens, bestehend aus einer Werkstück
aufnahme, einem Drehantrieb, einem Drehwinkelmesser sowie
mindestens einem Sensor zur Abtastung der Werkstückober
fläche, wobei der Drehwinkelmesser und der oder die Sen
soren mit einer Einheit zur Auswertung der Meßwerte ver
bunden sind.
Die Messung des Maßes, der Form und der Lage koaxialer
Rotationsflächen und dazu senkrechter Stirnflächen an großen
walzenförmigen Werkstücken von über 1000 mm Länge wird nach
dem Stand der Technik auf Koordinatenmeßgeräten oder Form
prüfgeräten durchgeführt.
Für die Messung auf Koordinatenmeßgeräten ohne Drehtisch
wird ein Sensor, dessen Position in drei zueinander senk
rechten Koordinatenachsen kontinuierlich erfaßt wird,
über die Oberfläche des Werkstücks geführt und dabei min
destens über einen der Länge des Werkstückes entsprechenden
Weg sowie zusätzlich entsprechend den Werkstückabmessungen
in Werkstückumfangsrichtung verfahren. Aufgrund der großen
Verfahrwege des Sensors führen zum einen Geradheitsab
weichungen und Winkelabweichungen der Sensor-Führungs
bahnen und zum anderen Änderungen der Meßrichtung des
Sensors im Verlauf der Messung entsprechend der lokalen
Werkstücknormalenrichtung zu großen Meßfehlern. Dies
gilt auch für Koordinatenmeßgeräte, die unter Ausnutzung
größtmöglicher Fehlerkorrektureinrichtungen verfügen.
Die Meßunsicherheit beträgt mehrere Mikrometer.
Bekannt sind ferner Meßverfahren auf Koordinantenmeßge
räten mit Drehtisch (mit oder ohne Gegenspitze). Im Gegen
satz zu der vorbeschriebenen Messung ohne Drehtisch wird
zwar der Verfahrweg des Sensors im wesentlichen auf eine
achsparallele geradlinige Bewegung reduziert, wobei die
Meßrichtung des Sensors bei der Erfassung der Werkstück
oberfläche bei drehendem Werkstück konstant gehalten wer
den kann, jedoch wirken sich dadurch scheinbar unwirk
same Abweichungen bereits bei der der eigentlichen Messung
vorangehenden Bestimmung der Lage der Drehachse negativ
aus. Zusätzlich bewirken axiale und radiale Laufabweichungen
des Drehtisches und gegebenenfalls bei Lagerung des Werk
stückes zwischen Spitzen Formabweichungen der Spitzen und
der Zentrierbohrungen während der Drehung des Werkstückes
Verlagerungen der Drehachse und der axialen Position des
Werkstückes. Dadurch ist beim derzeitigen Stand der Technik
auch mit diesem Meßverfahren eine Messung der Zylinderform
nur mit einer Meßunsicherheit von mehreren Mikrometern mög
lich.
Bei Messungen auf Formprüfgeräten in Drehtischbauart
treten Abweichungen auf, die denen bei der Messung auf
einem Koordinatenmeßgerät mit Drehtisch vergleichbar sind,
auch wenn bei diesen Geräten die axiale Führungsachse des
Sensors mechanisch sehr gut parallel zur Achse des Dreh
tisches ausgerichtet werden kann. Dieser Ausrichtung sind
allerdings Grenzen gesetzt, insbesondere aufgrund lastab
hängiger Deformationen des Drehtisches oder thermischer
Langzeitinstabilitäten des mechanischen Aufbaus. Haupt
sächlich führen Taumelbewegungen des Drehtisches wegen
des großen Verhältnisses der Werkstücklänge zur Lager
länge des Drehtisches zu Verzerrungen der aufgenommenen
Umfangsprofile, also zu scheinbaren Formabweichungen.
Geradheitsabweichungen der Werkstückparallelen Linearachse
bewirken, daß in unterschiedlichen Schnitten abweichende
Werkstückdurchmesser gemessen werden. Darüber hinaus be
wirken Parallelitätsabweichungen zwischen der Drehachse
und der Linearachse eine kegelförmige Verzerrung der auf
genommenen Form eines Zylinders. Mit Formprüfgeräten in
Drehtischbauart ist nach dem Stand der Technik die Messung
der Form von großen Zylindern nur unter Inkaufnahme eines
großen Meßfehlers möglich.
Bei Messungen auf Formprüfgeräten in Drehspindelbauart
treten grundsätzlich die gleichen Einzelabweichungen
an den Baugruppen des Meßgerätes auf wie bei einem Dreh
tischgerät der vorbeschriebenen Art. Allerdings wirken
sich die Abweichungen auf das Ergebnis einer Zylinderform
messung zum Teil anders aus:
Geradheitsabweichungen der axialen Linearachse der Spindel
führen zu einer scheinbaren Deformation der Werkstück
achse. Parallelitätsabweichungen zwischen der Drehachse
der Spindel und der axialen Linearachse der Spindel be
wirken eine elliptische Deformation des gemessenen Profils
in Umfangsrichtung.
Dem Vorteil der Drehspindelbauart gegenüber der Drehtisch
bauart, nämlich daß der Meßkreis nicht durch das Werk
stückgewicht beeinflußt wird, steht der der wegen der
großen Werkstücklänge sehr langen Taster mit entsprechend
nachteiligem dynamischen Verhalten gegebene Nachteil
gegenüber. Mit Formprüfgeräten in Drehspindelbauart
ist nach dem Stand der Technik die Messung der Form von
großen Zylindern ebenfalls nur mit einer Unsicherheit von
mehreren Mikrometern möglich.
Allen nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren ist
gemein, daß zur Bestimmung der Werkstückform während der
Messung entweder mindestens ein Sensor über einen nicht
unerheblich langen Weg bewegt werden muß, wodurch sich
die Geradheits- und Parallelitätsabweichungen der ent
sprechenden Führungsbahn auf das Meßergebnis auswirken,
oder daß bei gleichzeitiger Verwendung mehrerer, entlang
des Werkstückes verteilter Sensoren durch Justierabwei
chungen der Sensoren zueinander und zur tatsächlichen
Drehachse des Werkstückes scheinbare Formabweichungen ge
messen werden, die das Meßergebnis verfälschen.
Das Kalibrieren an Normalen in den Abmessungen des Werk
stückes ist nicht möglich, da keine ausreichend großen Nor
male verfügbar sind. Bei dem allenfalls möglichen stufen
weisen Kalibrieren mit Hilfe kleinerer Normale entspricht
die Belastung des Meßkreises (Drehtisches) beim Kalibrie
ren nicht der Belastung beim Messen, wodurch sich unter
schiedliche Taumelbewegungen und demzufolge Meßabweichun
gen ergeben, die aufgrund der großen Länge des Werkstückes
nicht unerheblich sind.
Die nach dem Stand der Technik bekannten Einzelmaßnahmen,
wie etwa die vorbeugende Korrektur systematischer Abwei
chungen, z. B. in Form einer rechnerischen Korrektur der
Geradheits- und Parallelitätsabweichungen der Führungs
bahnen, setzen eine Langzeitstabilität des mechanischen
Aufbaus und eine Reproduzierbarkeit der Bewegungen der
Meßgeräte voraus, die dem Erfordernis einer hohen Meß
genauigkeit derzeit nicht gerecht werden kann.
In der DE 33 13 067 wird zur Verbesserung der Meßgenauig
keit durch Erfassung von systematischen und zufälligen
Abweichungen und entsprechender Korrekturen vorgeschlagen,
die Rundlaufabweichungen eines Drehtisches zu erfassen,
um hieraus entsprechende Korrekturen abzuleiten. Dieses
Verfahren reicht jedoch nicht aus, um zufällige Taumel
fehler des Drehtisches zu korrigieren.
Des weiteren ist nach dem Stand der Technik bereits ver
sucht worden, die kontinuierliche, zufällige oder systema
tische Verlagerung der Drehachse eines gedrehten Werk
stücks durch ständiges Antasten von rotationssymmetrischen
Formelementen des Werkstückes selbst zu bestimmen und die
Meßwerte der übrigen Sensoren entsprechend zu korrigie
ren. Dabei werden allerdings die Korrektursignale durch
unbekannte Formabweichungen des Werkstücks überlagert,
d. h. es muß eine Meßunsicherheit in Kauf genommen werden,
die mindestens so groß ist wie die unbekannte Formab
weichung in den zur Korrektur angetasteten Profilschnitten.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das eingangs
genannte Verfahren und die hierzu bekannten Vorrichtungen
dergestalt zu verbessern, daß die vorstehend aufgeführten
Nachteile vermieden werden. Insbesondere soll die Meß
genauigkeit bei der Messung der Werkstückoberflächenform,
dessen Durchmessers und der Planläufe der Stirnflächen
erhöht werden. Das Verfahren sowie die Vorrichtung sollen
weiterhin dergestalt sein, daß ohne größere Umrüstarbeiten
die Vermessung von Werkstückteilen unterschiedlicher Größen
wie unterschiedlicher Längen und unterschiedlicher Durchmes
ser möglich ist.
Verfahrenstechnisch wird die vorgenannte Aufgabe durch die
im Anspruch 1 aufgeführten Maßnahmen gelöst, wobei das
Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß an einer von
der Halterung des walzenförmigen Werkstückes mechanisch
entkoppelten, starren, sich mindestens über die Werkstück
länge axial erstreckenden Meßbrücke mehrere Paare von sich
diametral in Bezug auf die Drehachse gegenüberliegende
Sensoren in vorgebbaren Abständen entlang der Längsrich
tung des Werkstückes ausgerichtet und deren räumliche Lage
in Bezug auf die Drehachse zur Definition eines räumlich
festen Koordinatensystems bestimmt werden und daß die Ober
fläche des Werkstücks von jedem Sensorpaar in Abhängigkeit
vom Drehwinkel vermessen wird.
Wie später noch ausgeführt werden wird, kann entweder das
Werkstück während der Messung auf einem Drehtisch gelagert
und mittels eines hieran angebrachten Drehantriebes in
Rotation versetzt werden, wobei die Meßbrücke lagestabil
festliegt oder die Meßbrücke kann um das ruhende Werkstück
gedreht werden. In beiden Fällen werden die Meßergebnisse
durch die Entkopplung der Meßbrücke von der Werkstück
lagerung nicht verfälscht. Etwaige Taumelbewegungen des
rotierenden Teils können in Abhängigkeit vom jeweiligen
Drehwinkel aufgrund der gleichzeitigen Erfassung eines
werkstückfesten Koordinatensystems erkannt und korrigiert
werden. Vorzugsweise entfällt bei dem erfindungsgemäßen Ver
fahren ein Verfahrweg der Sensoren während des Meßvorganges.
Es sind nur sehr kleine Sensorauslenkungen zu erfassen.
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in
den Ansprüchen 2 bis 14 beschrieben.
Vorzugsweise wird zur möglichst fehlerfreien Bestimmung
eines werkstückfesten Koordinatensystems während der Mes
sung mittels an der Meßbrücke verankerter Referenzwertge
ber die Lage oder die Lageänderung einer werkstückfesten Re
ferenzachse gemessen, wonach die Oberflächenmeßwerte ent
sprechend korrigiert werden. Nach einer weiteren Ausgestal
tung der Erfindung bestehen die Referenzwertgeber ebenfalls
aus in Bezug auf die Drehachse diametral gegenüberliegenden
Sensorpaaren an der Meßbrücke, die die relative Lage von
endseitig an dem Werkstück anliegenden, die werkstückfeste
Referenzachse definierenden Kugeln, Zylindern oder Kegeln
während der relativen Werkstückdrehung abtasten und dadurch
in Abhängigkeit der Winkelstellung die jeweilige Lage der
Referenzachse in Bezug auf die Meßbrücke erfassen.
Die weitgehend fehlerfreie Bestimmung der Werkstückoberfläche
kann insbesondere dadurch vorgenommen werden, daß der Ver
satz der Mittelpunkte der Verbindungslinien diame
tral liegender Sensoren bezogen auf die Lage der die
Bewegungen eines werkstückfesten Koordinatensystems
relativ zur Meßbrücke erfassenden Referenzwertgeber
anhand einer 180°-Umschlagmessung bestimmt werden kann.
Vorzugsweise werden vor der Oberflächenmessung der Ro
tationsflächen die Abstände und Längen von Kalibrier
normalen festgelegt, die auf einer Werkstückträgerplatte
gruppenweise quer zur Drehachse angeordnet sind und wo
nach die Abstände der Sensoren justiert werden. Die Ver
wendung von Kalibriernormalen schließen Meßfehler infolge
von Wärmeausdehnungen an der Meßbrücke aus.
Weiterhin vorzugsweise werden die Sensoren an einer im
Querschnitt U-förmigen Meßzange jeweils an den freien
Schenkeln befestigt. Gemessen wird jeweils der Abstand
jedes freien Schenkels zum Kalibriernormalenende in der
vorgegebenen 0°-Stellung des Werkstückes sowie die momen
tanen Abstände der Rotationsflächen von dem freien Ende
der Meßzangenschenkel und die Abstände der werkstückfesten
Referenzachse zu den freien Enden der Meßzangenschenkel der
Referenzwertgeber. Diese Meßgrößen erlauben die eindeutige
Bestimmung des drehwinkelabhängigen Radius des Werkstückes,
insbesondere nach der Formel
Nach einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird während der Messung eine Plausibilitäts
prüfung durchgeführt, ob für jede Winkelstellung gilt, daß
die Summe der von den Sensoren ermittelten Abstände (zu den
freien Enden der Meßzangenschenkel) gleich dem entsprechen
den Wert bei einer um 180° verdrehten Stellung ist. Hiermit
können etwaige Fehlmessungen als solche sofort erkannt
werden.
Weiterhin wird vorzugsweise eine Stabilitätsprüfung nach
folgender Berechnung durchgeführt:
Die Abstände der diametral zueinander messenden Sensoren
können interferometrisch, vorzugsweise laserinterferome
trisch justiert werden.
Vorzugsweise wird das Werkstück während der Messung in
horizontaler Lage auf Rollenböcken gelagert und von diesen
angetrieben.
Wie bereits erwähnt, kann zur relativen Drehbewegung ent
weder die Meßbrücke oder das Werkstück um seine Längs
achse gedreht werden.
Vorrichtungstechnisch wird die Aufgabe an der eingangs
genannten Vorrichtung dadurch gelöst, daß an einer von
der Werkstückaufnahme mechanisch entkoppelten starren,
sich mindestens über die Länge des zu vermessenden Werk
stückes erstreckenden Meßbrücke mehrere Paare von diametral
in Bezug auf die Werkstücklängsachse angeordneten Sen
soren in vorgegebenem Abstand voneinander angeordnet sind
und die Meßbrücke ferner mindestens zwei Referenzwert
geber zur kontinuierlichen Erfassung der Lageänderung
eines werkstückfesten Koordinatensystems relativ zur Lage
der Meßbrücke aufweist.
Vorzugsweise liegen die Sensoren während der Messung be
rührend an der Werkstückoberfläche an. Weiterhin kann eine
Kalibriervorrichtung zur Justage des Abstandes der Sen
sorenpaare vorgesehen sein.
Entsprechende Vorteile dieser Vorrichtung ergeben sich
aus oben stehenden Erläuterungen zum erfindungsgemäßen
Verfahren in analoger Weise.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besteht die Werkstückaufnahme aus einer auf
einem Fundament verschiebbaren Werkstückträgerplatte und
hierauf fest angeordneten Rollenböcken zur Lagerung und
zum Drehantrieb des Werkstückes. Die Verschiebbarkeit
der Werkstückträgerplatte ermöglicht eine freie Zugäng
lichkeit der Rollenböcke beim Wechseln der Werkstücke,
ohne daß diese durch die Meßbrücke behindert wird.
Die Meßbrücke ist vorzugsweise vertikal und/oder horizon
tal quer zur Längsachse des Werkstückes bzw. der Träger
platte verfahrbar. Weiterhin vorzugsweise sind an der Meß
brücke in Axialrichtung des Werkstückes verschiebbare,
im Querschnitt U-förmige Meßzangen angebracht, an deren
freien Schenkeln jeweils in Radialrichtung des Werkstückes
messende Sensorenpaare diametral gegenüberliegend angeordnet
sind. Weiterhin sind die freien Schenkel der Meßzange ab
standsveränderlich zueinander angeordnet. Die vorstehenden
Ausführungsformen erlauben einzeln oder in Kombination die
Einstellung der Sensorenpaare auf jede beliebige Werkstück
größe sowie die Verfahrbarkeit der Meßbrücke zur Abnahme
eines normalen Maßes außerhalb des durch die Rollenböcke
definierten Meßortes. Die Werkzeugträgerplatte besitzt
Stapel von Kalibriernormalen unterschiedlicher Länge, wobei
die Stapel in veränderlichem Abstand zueinander quer zur
Längsachse des Werkstückes angeordnet sind. Die Stapel be
stehen aus pyramidenförmig übereinandergelegten Längsstücken,
um die Sensoren bei unterschiedlichen Abstandseinstellungen
der Meßzangenschenkel kalibrieren zu können.
Vorzugsweise ist an der Meßbrücke jeweils endseitig des
Werkstückes ein Sensorenpaar als Referenzwertgeber aus
gebildet, wobei die Referenzwertgeber an entgegengesetzten
Stirnenden des Werkstückes zumindest annähernd zentrisch
unverrückbar anliegende Referenznormalenstücke, vorzugs
weise in Form in Kugeln, Zylindern oder Kegeln mit geringer
Formabweichung, deren räumliche Lage bzw. Lageänderung ab
tasten. Diese Referenznormalenstücke erlauben nicht nur
die Festlegung der räumlichen Lage einer werkstückfesten
Referenachse gegenüber der Meßbrücke vor der Messung, son
dern auch die Feststellung einer etwaigen Lageabweichung
während der Messung. Die Referenznormalenstücke, insbeson
dere als Kugeln, werden vorzugsweise an das zu vermessende
Werkstück angeflanscht oder anderweitig, insbesondere durch
Magnete, befestigt.
Wie bereits vorstehend erwähnt, kann entweder die Werk
stückaufnahme den Drehantrieb aufweisen, womit die Meß
brücke vom Drehantrieb ebenfalls mechanisch entkoppelt
ist, oder die Meßbrücke kann drehbar um das fest einge
spannte Werkstück angeordnet sein.
Um zu vermeiden, daß während der Messung durch Verschmutzung
der Meßelemente oder des Werkstückes verfälschende Ergeb
nisse auftreten, wird vorzugsweise die gesamte Apparatur
in einer geschlossenen Kammer angeordnet.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nach
stehenden Erläuterungen zu den Zeichnungen. Es zeigen
Fig. 1a, 1b bis 8a, 8b jeweils in einer schematischen
Darstellung eine Seitenansicht und eine Draufsicht der
erfindungsgemäßen Vorrichtung in verschiedenen Verfahrens
stufen, und
Fig. 9a, 9b anhand einer schematischen Darstellung die
prinzipielle Meßtechnik.
Wie aus Fig. 1a und 1b ersichtlich, besteht die Vorrichtung
zur Messung der Form, Größe und Raumlage koaxialer Rota
tionsflächen aus einer Grundplatte 10, auf der eine senkrecht
zur Achsrichtung 11 eines walzenförmigen Werkstückes 12 ho
rizontal in Richtung des Doppelpfeiles 13 verschiebbare
Werkstückträgerplatte 14 angeordnet ist. Auf dieser Träger
platte 14 stehen Rollenböcke 15 mit Rollen 23 zur Lagerung
und zum Antrieb des Werkstückes 12.
Seitlich neben den Rollenböcken 15 bzw. dem eingespannten
Werkstück 12 liegen jeweilige Stapel von Kalibriernormalen
16 - hier vier Stapel mit Kalibriernormalen 16 -. Oberhalb
der Rollenböcke 15 ist eine Meßbrücke 18 angeordnet, an der
mindestens eine Meßzange 19 mit Meßzangenschenkeln 19′, 19′′
befestigt ist. Die Meßbrücke 18 mitsamt der Meßzange 19 ist
sowohl in vertikaler Richtung zur Werkstückträgerplatte 14
heb- und senkbar angeordnet als auch (Fig. 3 bis 6 )
horizontal verschiebbar, um in Richtung auf den bzw. die
Kalibriernormalenstapel 16 abgesenkt zu werden. Die Meßzan
genschenkel 19′, 19′′ tragen an ihren Enden Sensoren 20, 21,
die sich diametral gegenüberliegen und mit denen sowohl
die Werkstückoberfläche erfaßt als auch ein Kalibriermaß ge
nommen werden kann. Hierzu sind die freien Schenkel der Meß
zange 19 bzw. mehrerer, in Reihe angeordneter Meßzangen 19
mitsamt der Sensoren 20, 21 in Pfeilrichtung Y, Y1 abstands
veränderlich verschiebbar (Fig. 1). Gleichzeitig abstandsver
änderlich ist jedes Sensorenpaar bzw. jede Meßzange 19
durch Verschiebung entlang der Längsachse 11. Entsprechendes
gilt für die Kalibriernormalenstapel 16.
An den stirnseitigen Enden des Werkstückes 12 bzw. dessen
Achse 11 ist jeweils ein Referenznormalenstück 22 vorgesehen,
das im vorliegenden Fall aus einem angeflanschten Zylinder
besteht. Diese Referenznormalenstücke 22 werden jeweils
durch Referenzwertgeber abgetastet, die jeweils aus einem
Paar Sensoren 20, 21 bestehen, welches ebenfalls an einer Meß
zange 19 bzw. der Meßbrücke 18 befestigt ist. Das Werkstück 12
wird durch die Prismenrollen 23 in nach dem Stand der Tech
nik bekannter Art zur Rotation angetrieben. Wahlweise über
das Werkstück 12 oder über die Kalibriernormale 16 kann die
Meßbrücke 18 abgesenkt werden, die als gemeinsame Basis für
alle an der Messung beteiligten Sensoren 20, 21 an den Meß
zangen dient. Ebenfalls an der Meßbrücke 18 angebracht sind
die aus Sensorenpaaren bestehenden Referenzwertgeber, in
denen während einer Messung kontinuierlich über die Sensoren
20, 21 die momentane axiale und radiale Position von an den
Werkstückenden angenähert zentrisch angebrachten Referenz
normalstücken 22 relativ zur Position zum Beginn der Messung
bezogen auf die Lage der Meßbrücke 18 sowie die aktuelle
Winkellage des Werkstückes 12 relativ zur Lage der Meßbrücke
erfaßt und zur Korrektur der Signale der die Werkstückober
fläche aufnehmenden Sensoren 20, 21 bereitgestellt werden, so
daß in einem angeschlossenen, nicht dargestellten Rechner
aus den Sensorsignalen und den Signalen der Referenzwertge
ber Punkte der Werkstückoberfläche in einem werkstückfesten,
dreidimensionalen kartesischen Koordinatensystem berechnet
werden können.
Fig. 2a, 2b zeigt die Meßvorrichtung nach Beendigung des
Meßverfahrens, d. h. nach Abnahme der Referenznormalen
stücke 22.
Danach (Fig. 3a und 3b) wird die Meßbrücke 18 zu
nächst vertikal angehoben und die Werkstückträgerplatte 14
seitlich quer zur Drehachse 11 soweit verschoben, bis die
Kalibriernormalenstapel 16 unter den Meßzangen 19 liegen.
Wie in Fig. 4a und 4b dargestellt, kann nunmehr das vermes
sene Werkstück 12 von der Lagerung 15, 23 entfernt werden.
Gleichzeitig werden die Stapel 16 und die Rollenböcke unter
Abstandsverkleinerung im Hinblick auf das kürzere Werkstück
gemäß Fig. 6 verschoben. Wie Fig. 5 zu entnehmen ist, wird
zur Einstellung ein dem Durchmesser der neuen Welle
entsprechender Sensorabstand kalibriert. Hierzu wird die
Meßbrücke 18 in Richtung auf ein Referenznormalenstück
des Stapels 16 abgesenkt und nach Kalibrierung wieder
angehoben (Fig. 6a). Währenddessen wird ( durch Pfeil X1
in Fig. 6a dargestellt ) ein neues Werkstück 12 auf dem
Rollenbock 15 jeweils endseitig abgelegt. Nach Verschiebung
der Werkstückträgerplatte 14 in Pfeilrichtung X2 in die in
Fig. 7a, 7b dargestellte Stellung liegt die Meßbrücke 18 ober
halb des Werkstückes 12. Hiernach wird die Meßbrücke 18
derart abgesenkt, daß die Sensoren 20, 21 in eine Berührungs
lage mit der Werkstückoberfläche kommen. Bevor die erneute
Vermessung eines Werkstückes 12 beginnen kann, werden die
Referenznormalenstücke 22 (Fig. 1) angeflanscht, durch die
die Referenzachse definiert wird. Die prinzipielle Herlei
tung der auf eine werkstückfeste Achse bezogene Radienbe
stimmung durch eine 180°-Umschlagmessung mittels abstandska
librierter, diametral an während der Messung starren Meßzan
gen 19 angebrachter Sensoren 20, 21 ist aus Fig. 9a, 9b ersicht
lich. Fig. 9a zeigt das Werkstück 12 mit dem Referenznorma
lenstück 22 in der 0°-Stellung. Die Meßzange 119 stellt in
Verbindung mit dem Referenznormalenstück 22 den Referenz
wertgeber dar, während die Meßzange 19 mit nicht dargestell
ten Sensoren 20, 21, die sich diametral gegenüberliegen, die
Werkstückoberfläche abtastet. Die Stellung des Werkstückes
nach einer Drehung um 180° ist Fig. 9b zu entnehmen. Wie aus
den Fig. 9a, 9b zu entnehmen, ergibt sich jeweils aus den
Mittelachsen die Zangenmitte 19a (Mitte Kalibriernormal bei
Meßzangenkalibrierung), die symmetrisch zu dem Kalibriernor
mal 16 liegt,und die Mitte 24a (Mitte Referenzwertgeber) der
Meßzange 119 als Referenzwertgeber. Dem Versatz der Achsen
19a und 24a zueinander entspricht das Differenzmaß Δ, das
anhand einer Umschlagmessung bestimmt wird. Die Drehachse
25, um die das Werkstück um 180° gedreht wird, liegt im vor
liegenden Fall nicht achsensymmetrisch. Hieraus ergeben sich
unterschiedliche Abstände M1 und M2 der Werkstückoberfläche
zu der Meßzange 19 bzw. B1 und B2 der Abstände der Meßzange
119 zum Mittelpunkt des Referenznormals 22. In entsprechen
der Weise ergeben sich die Radien R1 und R2. Nach Drehung um
180° ergeben sich entsprechende Werte R1, R2, M3, M4, B3 und B4
wie dargestellt. Hieraus sind folgende Berechnungen möglich,
wobei die Differenzen MKL-M3, MKR-M2, B2-B4 usw. den An
zeigedifferenzen der einzelnen Sensoren entsprechen:
Die obigen Berechnungsbeispiele sollen nur prinzipiell
die Meßtechnik verdeutlichen. Bei tatsächlicher Anwendung
sind ferner noch axiale und vertikale Korrekturwerte beider
Referenzwertgeber und auch die axialen Koordinaten der Sen
soren entsprechend der momentanen Geräteeinstellung zu
berücksichtigen.
Wie aus obigen Darlegungen ersichtlich, werden im Unter
schied zu den bisher nach dem Stand der Technik bekannten
Verfahren während der Messung kontinuierlich die Positionen
von zwei, an entgegengesetzten Werkstückenden annähernd
zentrisch am Werkstück für die Dauer der Messung starr
angebrachten rotationssymmetrischen Kalibriernormalen
16 in radialer und axialer Richtung aufgenommen, so daß
die Lage eines mit dem Werkstück 12 starr verbundenen
Koordinatensystems jederzeit bekannt ist, unabhängig von
momentanen Taumelbewegungen des Drehtisches oder anders
gearteter Drehantriebe, wie sie bisher nach dem Stand der
Technik verwendet wurden. Die Messung von Punkten der
Oberfläche des Werkstückes 12 erfolgt mittels in radialer
Richtung messender, diametral angebrachter Sensoren 20, 21.
Sowohl die zur Erfassung der momentanen Position der
Referenznormale 22 dienenden Sensoren als auch die zur
Aufnahme der Werkstückoberfläche dienenden Sensoren 20, 21
sind während des gesamten Meßvorganges unverrückbar an einer
stabilen, vom Kraftfluß der Werkstückaufnahme entkoppelten
gemeinsamen Meßbasis, d. h. Meßbrücke 18 angebracht. Dadurch
entfallen während eines Meßvorganges sämtliche Bewegungen
der Sensoren 20, 21, lediglich die mit einer Meßunsicherheit
von Bruchteilen eines Mikrometers ausführbaren Abstandsmes
sungen der Sensoren sind bei sich drehendem Werkstück 12
durchzuführen, wobei die Drehbewegung mittels eines eben
falls an der gemeinsamen Meßbasis 18 verankerten Dreh
gebers (nicht dargestellt) kontinuierlich erfaßt wird.
Die bei der Drehbewegung des Werkstückes 12 unvermeid
lichen axialen und radialen Bewegungen dieses Werkstückes
sind für das Meßergebnis unschädlich, da sie, wie oben
beschrieben, mit Hilfe von zwei Referenznormalen 22 voll
ständig und sehr genau erfaßt werden und die Meßwerte der
die Werkstückoberfläche erfassenden Sensoren 20, 21 positions-
und winkelabhängig entsprechend korrigiert werden. Meßfehler
erster Ordnung, durch Annahme eines falschen Abstandes dia
metral zueinander ausgerichteter Sensoren 20, 21, werden da
durch vermieden, daß dieser Abstand vor jeder Messung mit
tels kalibrierter Endmaße (Kalibriernormale 16) sehr genau
bestimmt wird. Die radiale Lage der diametral zueinander
ausgerichteten Sensoren 20, 21 in bezug auf die die Referenz
normale 22 erfassenden Sensoren kann sehr genau anhand einer
oder mehrerer 180°-Umschlagmessungen am Werkstück selbst be
stimmt werden. Abweichungen des Werkstückes 12 haben dabei
keinen Einfluß auf die Genauigkeit der Sensor-Positionsbe
stimmung.
Wie oben erläutert, sind im Rahmen der Umschlagmessungen
Plausibilitätsprüfungen möglich, die anzeigen, wenn sich
der Abstand der diametral ausgerichteten Sensoren 20, 21
zueinander unzulässig ändert oder wenn vorübergehende Ver
schmutzungen der Werkstückoberfläche das Meßergebnis be
einflussen. Die zusätzliche Stabilitätsprüfung über alle
Umschlagmessungen ermöglicht durch Änderung des jeweils
berechneten Mittenversatzes von Referenzwertgeber/Meßbrücke
119 und diametral ausgerichteten Sensoren anzuzeigen, daß
sich während der Messung entweder die gemeinsame Meßbasis
unzulässig deformiert hat, daß der Zylinder während der
Drehbewegung in horizontaler Richtung deformiert oder daß
die Referenznormale der Bewegung des Werkstückes nicht
exakt folgen.
Herausragender Vorteil des genannten Verfahrens ist, daß
im Gegensatz zu der bisher erforderlichen globalen Lang
zeitstabilität und hohen mechanischen Genauigkeit großer
Baugruppen (Linearführungen, Drehtische, Maßstäbe) nunmehr
nur noch lokale Langzeitstabilität (Kalibriernormale, End
maße, Referenznormale) und globale Kurzzeitstabilität (vom
Kraftfluß entkoppelte gemeinsame Meßbasis während der Dauer
einer Messung in beispielsweise weniger als 5 Minuten)
notwendig sind. Da diese Anforderungen wesentlich besser zu
erfüllen sind als die früher notwendigen Anforderungen und
zudem die Meßfehler erster Ordnung weitgehend online
erfaßt und korrigiert werden, kann beim vorgestellten
Verfahren die Meßunsicherheit auf einen Bruchteil des
bisher erreichten Wertes reduziert werden.
Zudem bietet das Verfahren Sicherheit in der Aussage durch
zuverlässige Möglichkeiten zur Selbstüberwachung mittels
der oben beschriebenen Plausibilitäts- und Stabilitäts
prüfung.
Claims (27)
1. Verfahren zur Messung der Form, Größe und Raumlage
koaxialer Rotationsflächen und dazu senkrechter
Stirnflächen an walzenförmigen Werkstücken (12)
unter Verwendung von Sensoren (20, 21), die die Ober
fläche des Werkstückes (12) in Abhängigkeit des Dreh
winkels vermessen, dadurch gekennzeichnet, daß an
einer von der Halterung (15, 23) des walzenförmigen Werk
stückes (12) mechanisch entkoppelten, starren, sich
mindestens über die Werkstücklänge axial erstreckenden
Meßbrücke (18) mehrere Paare von sich diametral in
Bezug auf die Drehachse gegenüberliegende Sensoren
(20, 21) in vorgebbaren Abständen entlang der Längs
richtung (11) des Werkstückes (12) ausgerichtet sind,
mit denen zugleich die Lage einer werkstückfesten
Referenzachse und die Oberfläche des Werkstückes (12)
in Abhängigkeit vom Drehwinkel punktweise bezogen auf
die Lage eines relativ zur Meßbrücke (18) räumlich
festen Koordinatensystems erfaßt werden, und daß alle
Meßpunkte unabhängig von Taumelbewegungen des Werk
stückes während der Messung in ein werkstückfestes Ko
ordinatensystem transformiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (20, 21) während der Messung berührend
an der Werkstückoberfläche anliegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß während der Messung mittels mehrerer an
der Meßbrücke (18) verankerter Referenzwertgeber
die Lage oder die Lageänderung einer von werkstückfesten
Referenznormalen (22) definierten Referenzachse gemessen
und die Oberflächenmeßwerte entsprechend korrigiert
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Referenzwertmeßgeber ebenfalls aus mindestens
einem in bezug auf die Drehachse angeordneten Paar von
sich diametral gegenüberliegenden Sensoren (20, 21) be
steht, das die relative Lage von endseitig an dem Werk
stück anliegenden Kugeln, Zylindern oder Kegeln (22) als
Referenznormale während der Werkstückdrehung abtastet
und daraus in Abhängigkeit von der Winkelstellung
die jeweilige Lage einer durch die Referenznormale de
finierten Referenzachse bestimmt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Versatz Δ des durch den Mit
telpunkt (19a, 24a) der Verbindungslinie der Paare von
Sensoren (20, 21) bezogen auf die Bewegungen eines werk
stückfesten Koordinatensystems relativ zum Meßrahmen
(18) erfassenden Referenzwertgebers (20, 21, 119)
anhand einer 180°-Umschlagmessung bestimmt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß vor der Oberflächenvermessung
der Rotationsflächen die Abstände und Längen von Ka
libriernormalen (16) festgelegt werden, die auf der
Werkstückträgerplatte (14) gruppenweise quer zur
Drehachse (11) angeordnet sind und die Abstände der
Sensoren (20, 21) hiermit justiert werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoren (20, 21) an einer im
Querschnitt U-förmigen Meßzange (19) jeweils an den
freien Meßzangenschenkeln (19′, 19′′) befestigt werden und
daß jeweils der Abstand (MKL, MKR) jedes freien Meßzan
genschenkels (19′, 19′′) zum Kalibriernormalenende vor Be
ginn der Werkstückvermessung sowie die momentanen Ab
stände (M1 bis M4) der Rotationsflächen von den freien
Enden der Meßzangenschenkel (19′, 19′′) und die Abstände
(B1 bis B4) der Referenzachse zu den freien Enden der
Meßzangenschenkel absolut oder relativ zu einer Refe
renzstellung der Sensoren gemessen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Radien des Werkstückes (12) entsprechend der
Formel
unter Verwendung der durch die Sensoren erfaßten Ab
standsdifferenzen berechnet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß während der Messung eine Plausibilitäts
prüfung durchgeführt wird, ob für jede Winkellage
des Werkstücks gilt, daß die Summe der von den Sensoren
(20, 21) ermittelten Abstände (M1 + M2) gleich der Summe
der Abstände (M3 + M4) bei um 180° gedrehtem Werk
stück ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Stabilitätsprüfung folgender
Art für mehrere Winkellagen des Werkstückes durchgeführt
wird:
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstände der diametral zu
einander messenden Sensoren (20, 21) interferometrisch,
vorzugsweise laserinterferometrisch, justiert werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkstück (12) während der
Messung in horizontaler Lage auf Rollenböcken (15)
gelagert und von diesen angetrieben wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkstück (12) während der
Messung in vertikaler Lage auf einem Drehtisch
gelagert und von diesem angetrieben wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meßbrücke (18) um das ruhende
Werkstück (12) gedreht wird.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 14, bestehend aus einer Werkstück
aufnahme (14, 25, 23), einem Drehantrieb, einem Dreh
winkelmesser sowie mindestens einem Sensor zur
Abtastung der Werkstückoberfläche, wobei der Dreh
winkelmesser und der oder die Sensoren (20, 21)
mit einer Einheit zur Auswertung der Meßwerte
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß an einer
von der Werkstückaufnahme (14, 15, 23) mechanisch ent
koppelten, starren, sich mindestens über die Länge
des zu vermessenden Werkstückes (12) erstreckenden
Meßbrücke (18) mehrere Paare von diametral in bezug
auf die Werkstücklängsachse (11) angeordnete Sen
soren (20, 21) in vorgegebenem Abstand voneinander
angeordnet sind und die Meßbrücke (18) ferner min
destens einen Referenzwertmeßgeber (119) zur konti
nuierlichen Erfassung von Lageänderungen eines werk
stückfesten Koordinatensystems relativ zur Lage der
Meßbrücke (18) aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (20, 21) berührend an der Werkstück
oberfläche anliegen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, gekennzeichnet
durch eine Kalibriervorrichtung (16) zur Justage
des Abstandes der Sensoren (20, 21) eines jeden Sen
sorenpaares.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkstückaufnahme (14, 15, 23)
aus einer auf einem Fundament (10) verschiebbaren
Werkstückträgerplatte und hierauf fest angeordneten
Rollenböcken (15) zur Lagerung und zum Drehantrieb
des Werkstückes (12) besteht.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß die Meßbrücke (18) vertikal
und/oder horizontal quer zur Längsachse (11) des
Werkstückes (12) bzw. der Werkstückträgerplatte (114)
verfahrbar ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß an der Meßbrücke (18) im
Querschnitt U-förmige Meßzangen (19) angebracht sind,
an deren freien Meßzangenschenkeln (19′; 19′′) jeweils in
Axialrichtung des Werkstückes (12) verschiebbare Paare
von Sensoren (20, 21) diametral gegenüberliegend angeord
net sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die freien Meßzangenschenkel (19′; 19′′) der Meßzange
(19) abstandsveränderlich zueinander angeordnet sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß die Werkzeugträgerplatte
(14) jeweilige Stapel von Kalibriernormalen (16)
unterschiedlicher Länge aufweist, wobei die Stapel
in veränderlichem Abstand zueinander quer zur Längs
achse (11) des Werkstückes (12) angeordnet sind.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 22, da
durch gekennzeichnet, daß an der Meßbrücke (18)
jeweils endseitig des Werkstückes (12) mindestens ein
Sensorenpaar (20, 21) als Referenzwertgeber ausgebildet
ist, wobei die Referenzwertgeber an entgegenge
setzten Stirnenden des Werkstückes (12) zumindest
annähernd zentrisch unverrückbar anliegende Referenz
normalenstücke (22), vorzugsweise in Form von Kugeln,
Zylindern oder Kegeln (22) mit geringer Formabweichung
und deren räumliche Lage bzw. Lageänderung abtasten.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß die Referenznormalenstücke (22) insbesondere
Kugeln, an das zu vermessende Werkstück (12) ange
flanscht oder anderweitig, insbesondere durch Magnete,
befestigt sind.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 24, da
durch gekennzeichnet, daß die Werkstückaufnahme (14,
15, 23) den Drehantrieb aufweist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 24, da
durch gekennzeichnet, daß die Meßbrücke (18) drehbar
um das fest eingespannte Werkstück (12) ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 24, da
durch gekennzeichnet, daß die Werkstückaufnahme (14,
15, 23) das Werkstück (12) und die Meßbrücke (18) ganz
oder teilweise in einer geschlossenen Kammer (24)
angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914134690 DE4134690C2 (de) | 1991-10-21 | 1991-10-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Form, Größe und Raumlage koaxialer Rotationsflächen und dazu senkrechter Stirnflächen an walzenförmigen Werkstücken |
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DE19914134690 DE4134690C2 (de) | 1991-10-21 | 1991-10-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Form, Größe und Raumlage koaxialer Rotationsflächen und dazu senkrechter Stirnflächen an walzenförmigen Werkstücken |
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- 1991-10-21 DE DE19914134690 patent/DE4134690C2/de not_active Expired - Fee Related
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