DE4133073A1 - Trokar - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Trokar zum Erzeugen eines Zu­ gangs für einen chirurgischen Eingriff der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.

Ein derartiger Trokar zum Erzeugen eines Zugangs für einen chirurgischen Eingriff ist beispielsweise aus der EP-A-02 65 193 bekannt. Bei diesem Trokar wird mittels ei­ nes komplizierten Mechanismus dafür gesorgt, daß die Spit­ ze nach dem Durchdringen der Haut eine Schutzhülse in eine die Spitze umgebende Position geschoben wird, so daß ein unbeabsichtigtes Beschädigen innerer Organe verhindert ist. Mit Beginn der Operation wird dazu zunächst die vor­ dere Schutzkappe des Trokars gelöst. Die Trokarspitze dringt bis zu einem bestimmten Niveau in den zu behandeln­ den Körperteil ein, woraufhin sich die Schutzhülse vor­ schiebt. Der Operateur kannt dann - nach erfolger Perfora­ tion - die Operation, beispielsweise eine Blinddarmopera­ tion, mit Hilfe eines Endoskops durch den somit geschaffe­ nen eng begrenzten Zugang durchführen.

Nachteilig bei diesem bekannten Trokar ist es, daß trotz des geschützten Eindringens eine Beschädigung von inneren Organen nicht vollständig verhindert werden kann. Wenn es beispielsweise dem Operateur nicht gelingt, Organe im Be­ reich der Operationsstelle eindeutig zu lokalisieren, kön­ nen bei zu heftigem Vorschub auch durch die Schutzhülse innere Verletzungen hervorgerufen werden.

Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung eines im Aufbau einfachen Trokars zum Erzeugen eines Zugangs für einen chirurgischen Eingriff mit Mitteln, die es dem Chirurgen gestatten das Eindringen in den Operationsbereich in jedem Fall vollständig kontrolliert zu gewährleisten.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den im kennzeichnen­ den Teil des Anspruchs 1 gelöst.

Das innerhalb des Trokars vorgesehene optische System mit einem im Bereich der Spitze angeordneten und im wesentli­ chen in Richtung des Schafts zur frontalen Beobachtung ei­ nes vor der Spitze gelegenen Bereichs ausgerichteten ob­ jektiv und einem in der Nähe des der Spitze gegenüberlie­ genden Endes angeordneten Okular oder einer sonstigen Ein­ blicksöffnung hat für den Operateur den Vorteil, daß die inneren Organe im Bereich der Operationsstelle eindeutig erkannt werden können.

Damit wird eine präzise Handhabung bei Operationen ermög­ licht. Diese erfindungsgemäße Lösung gibt dem Operateur die Möglichkeit, gefahrlos am Patienten zu praktizieren und innere Verletzungen zu vermeiden.

Der Einblick in die Operationsstelle wird noch erheblich verbessert, wenn benachbart zum optischen System eine Be­ leuchtungsvorrichtung angeordnet ist. Vorteilhafterweise kann die Beleuchtungsvorrichtung ringförmig um das opti­ sche System herum angeordnet werden. Es ist aber auch jede die Operationsstelle in geeigneter Weise ausleuchtende Be­ leuchtungsform möglich.

Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal ist das Ob­ jektiv axial ausgerichtet innerhalb eines in der Trokar­ spitze vorgesehenen Hohlraums angeordnet. Dabei ist minde­ stens ein Durchbruch für den Durchblick des Objektivs in Richtung der Trokarspitze vorgesehen. Einen für den Opera­ teur besonders vorteilhaften Sichtwinkel erzielt man mit­ tels drei Durchbrüchen. Die beiden nicht in Richtung der Trokarspitze weisenden Durchbrüche können vorteilhafter­ weise seitlich gegenüberliegend angeordnet werden, sodaß die aus dem Objektiv durch drei Durchbrüche austretenden Strahlen ein gleichschenkliges Dreieck bilden.

Der Durchbruch kann vorteilhafterweise im Bereich einer eine Wandung bildenden polygonalen Fläche, deren eine Ecke mit der Spitze des Trokars zusammenfällt, gelegen sein.

Die Erfindung soll anhand des nachstehenden Ausführungs­ beispiels näher erläutert werden, sie soll jedoch dadurch nicht eingeschränkt werden. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Trokars,

Fig. 2 einen Ausschnitt des erfindungsgemäßen Trokars, eine Möglichkeit der Ausgestaltung der Trokarspitze und

Fig. 3 eine weitere Möglichkeit für die Ausgestaltung der Trokarspitze.

In Fig. 1 ist innerhalb des erfindungsgemäßen Trokars ein optisches System angeordnet, daß aus einem im Bereich der Spitze angeordneten und in Richtung des Schafts 6 vor der Spitze gelegenen Bereichs ausgerichteten Objektiv 7 und einem in der Nähe des der Spitze gegenüberliegenden Endes - in der Zeichnung nicht sichtbar - angeordneten Okular 8 besteht. Das optische System entspricht hierbei dem eines Endoskops und gestattet den Durchblick vom Okular zum Ob­ jetiv, um auf diese Weise den Bereich vor der Spitze ein­ zusehen. Das Okular ist bevorzugt als Kameraanschluß aus­ gebildet, so daß das Einschieben des Trokars unter Video­ kontrolle erfolgen kann. Die Einblickrichtung des Okulars ist um 90° rechtwinklig versetzt, so daß die Kamera seit­ lich angesetzt werden kann und das Einschieben des Trokars durch manuellen Druck auf eine der Spitze gegenübergelege­ ne Fläche 9 nicht behindert. Die Umlenkung des Lichtwegs erfolgt bevorzugterweise durch ein entsprechendes Prisma oder einen Spiegel.

Um das optische System herum ist die Beleuchtungsvorrich­ tung 2 angeordnet. Zweckmäßigerweise weist die Beleuch­ tungsvorrichtung 2 Lichtleitfasern auf. Das durch den Schaft bis zum der Spitze des Trokars entgegengesetztem Teil gelegte Lichtleitfaserkabel steht mit einem Anschluß 5 in Verbindung.

Das innerhalb eines in der Trokarspitze vorgesehenen Hohl­ raums angeordnete Objektiv 7 ist axial ausgerichtet. In Fig. 1 - und in Fig. 2 vergrößert dargestellt - sind drei Durchbrüche 1 für den Durchblick des Objektivs 7 in Rich­ tung der Spitze vorgesehen.

Durch die gegenüberliegende Anordnung der seitlichen Durchbrüche wird insgesamt ein für den Operateur gutes Sichtfeld ermöglicht, welches in drei Bildausschnitte im Vorausblick aufgeteilt ist.

In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsform der erfindungs­ gemäßen Trokarspitze mit nur einem Durchbruch dargestellt. Vorteilhafterweise ist der Durchbruch im Bereich einer ei­ ne Wandung bildenden polygonalen Fläche, deren eine Ecke mit der Spitze des Trokars zusammenfällt, gelegen.

Um eine Beeinträchtigung der Sichtbedingungen, die durch Beschmutzung der Optik entstehen können, zu vermeiden, ist (sowohl bei der Ausführung gemäß Fig. 1 als auch bei der Variante gemäß Fig. 3) ein Spülkanal 3 vorgesehen, wel­ cher eine Öffnung in der Nähe der Optik aufweist. Der Spülkanal 3 kann mit einem der Trokarspitze entgegengele­ genem Teil des Schaftes des Trokars mit einem Spülanschluß verbunden werden. Ist die Sicht durch die Optik behindert, wird der Spülkanal aktiviert.

Vorteilhafterweise ist die Öffnung des Spülkanals bei der Ausführung gemäß Fig. 1 auf eine innerhalb des Hohlraums gelegene Prallfläche 10 gerichtet, welche dann die aus der Öffnung austretende Spülflüssigkeit auf die Frontfläche der Optik lenkt. Die Spitze des Trokars ist dreiflächig und jede der Flächen weist einen Durchbruch auf.

Günstigerweise wird das auf dem Okular entstehende Bild bei der Operation durch den Operateur mittels einer mit dem Trokar verbundenen TV-Anlage verfolgt. Der Operateur hat somit die Möglichkeit, den Trokar mit der Trockenhülse unter Sicht auf den Monitor in den Bauchraum einzuführen.

Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbei­ spiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.

Claims (12)

1. Trokar zum Erzeugen eines Zugangs für einen chirur­ gischen Eingriff unter endoskopischer Kontrolle, der an einem Ende eines Schafts eine Spitze aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Trokars ein optisches System vorgesehen ist mit einem im Bereich der Spitze angeordneten und im wesentlichen in Richtung des Schafts zur frontalen Beob­ achtung eines vor der Spitze gelegenen Bereichs ausge­ richteten Objektiv und einem in der Nähe des der Spitze gegenüberliegenden Endes angeordneten Okular oder einer sonstigen Einblicksöffnung.

2. Trokar nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das optische System dem eines En­ doskops entspricht.

3. Trokar nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß benachbart zum optischen System eine Beleuchtungsvorrichtung (2) an­ geordnet ist.

4. Trokar nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Beleuchtungsvorrichtung (2) ringförmig um das optische System herum angeordnet ist.

5. Trokar nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Beleuchtungsvorrichtung (2) Lichtleitfasern aufweist.

6. Trokar nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß das Objektiv axial ausgerichtet innerhalb eines in der Trokarspitze vorgesehenen Hohlraums angeordnet ist, wobei mindestens ein Durchbruch für den Durchblick des Objektivs in Rich­ tung der Trokarspitze vorgesehen ist.

7. Trokar nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Durchbruch im Bereich einer ei­ ne Wandung bildenden polygonalen Fläche, deren eine Ecke mit der Spitze des Trokars zusammenfällt, gelegen ist.

8. Trokar nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß ein Spülka­ nal vorgesehen ist, welcher eine Öffnung in der Nähe der Optik aufweist.

9. Trokar nach den Ansprüchen 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung des Spülka­ nals auf eine innerhalb des Hohlraums gelegene Prallfläche gerichtet ist, welche die aus der Öffnung austretende Spülflüssigkeit auf die Frontfläche der Optik lenkt.

10. Trokar nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß am Okular ein Kameraanschluß vorgesehen ist.

11. Trokar nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Spitze dreiflächig ausgebildet ist, wobei jede der Flächen mit einem Durchbruch versehen ist.

12. Trokar nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die optische Achse des Okulars im wesentlichen rechtwinklig zur Längs­ achse des Trokars gerichtet ist.