DE4122619A1 - Faseroptischer sensor zum nachweis von gasfoermigen oder fluessigen medien - Google Patents
Faseroptischer sensor zum nachweis von gasfoermigen oder fluessigen medienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen faseroptischen Sensor zum
Nachweis von gasförmigen oder flüssigen Medien und dient
zur Überwachung von elektrischen Kabeln oder Leitungen
sowie von gefährdeten Anlagen, Rohrleitungen, Einrichtun
gen und Gebäuden hinsichtlich des Eindringens von Wasser,
Wasserdampf, Säuren, Laugen oder anderer Gase bzw. Flüssig
keiten.
Es ist allgemein bekannt, daß durch das Auftreten von
Feuchtigkeit Änderungen der Leitfähigkeit bzw. der Kapa
zität in verschiedenen Materialien auftreten und daß diese
für den Aufbau entsprechender Sensoren ausgenutzt werden.
Mit der fortschreitenden Entwicklung auf dem Gebiet der
Lichtwellenleitertechnik werden dagegen immer häufiger
faseroptische Sensoren vorgestellt, mit denen man Feuch
tigkeit oder andere physikalische Größen messen kann. So
ist ein faseroptischer Sensor bekannt, bei dem im Sensor
bereich seitlich alles Material bis zum Kerngebiet ent
fernt wurde. Beim Auftreten von Flüssigkeit in dieser Zone
verändern sich die Grenzbedingungen für die Totalreflexion,
was als Sensoreffekt ausgenutzt wird.
Nachteilig ist der hohe Aufwand der Sensorherstellung und
die geringe mechanische Festigkeit (DE-OS 34 15 242).
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den faseroptischen
Sensor mit speziell präparierten Bereichen aufzubauen, die
bei Feuchtigkeitseinfluß ihr Volumen verändern und dadurch
Mikrokrümmungen der Faser verursachen (DE-OS 33 27 158).
Problematisch bei dieser Sensoranordnung ist die speziell
präparierte Schicht, die in möglichst homogener Verteilung
die feuchtigkeitsempfindlichen Festkörper enthalten muß.
Bei niedriger Feuchtigkeit ist auch der Mikrokrümmungs
effekt entsprechend klein, so daß ein erhöhter meßtech
nischer Aufwand entsteht.
Nachteilig bei den bekannten faseroptischen Sensoren ist,
daß deren Ansprechempfindlichkeit unzureichend und deren
Herstellung zu aufwendig und kostspielig sind.
Außerdem ist es mit den bekannten faseroptischen Sensoren
nicht möglich, nur ein bestimmtes Medium oder ein bestimm
tes Medium mit einem bestimmten Konzentrationsgehalt auf
zuspüren.
Aufgabe der Erfindung ist es, mit einem geringen tech
nischen Aufwand kostengünstig faseroptische Sensoren mit
einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber den nachzuwei
senden Medien zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der
faseroptische Sensor zum Nachweis von gasförmigen oder
flüssigen Medien aus einem Lichtleiterkern, aus einem
Lichtleitermantel und aus einer gas- und flüssigkeits
durchlässigen Schutzhülle aufgebaut ist. Dabei besteht der
Lichtleitermantel aus einem Fluoridglas, das zum einen
eine niedrigere Brechzahl als das Material des Lichtlei
terkernes aufweist und zum anderen bei Anwesenheit be
stimmter gasförmiger oder flüssiger Medien, wie vorzugs
weise Wasser, Wasserdampf, Säure oder Lauge zersetzt wird,
so daß bei Vorhandensein des entsprechenden nachzuweisen
den Mediums die vorher existierende Totalreflexion des
durchgeleiteten Lichtstrahles innerhalb einer chemisch
bestimmten Reaktionszeit aufgehoben ist, wobei je nach
Art und jeweiliger Konzentration des nachzuweisenden Me
diums das Fluoridglas wahlweise aus einer Mischung besteht,
die sich je nach Art und Konzentration des Mediums aus
unterschiedlichen Mengenanteilen an BeF2, NdF3, AlF3,
KF, CaF2, MgF2 und BaF2 zusammensetzt und die Schicht
dicke des Lichtleitermantels von der voraussichtlichen
Einsatztemperatur und der Art und Konzentration des nach
zuweisenden spezifischen Mediums abhängig ist.
Als Material für den Lichtleitermantel kann auch ein
anderes Glas mit einer geringen chemischen Beständigkeit
verwendet werden. Die gas- und flüssigkeitsdurchlässige
Schutzhülle besteht aus einem Material, das hygroskopisch
ist und/oder Substanzen enthält, durch die die korrosive
Wirkung des nachzuweisenden Mediums auf das Material des
Lichtleitermantels verstärkt wird. Der Lichtleitermantel
kann außerdem in Form einer Doppelschicht oder eines
Schichtsystems aufgebaut sein.
Die vorliegende Erfindung dient zum Aufspüren des Vor
handenseins von gasförmigen oder flüssigen Medien, wie
Wasser, Wasserdampf, Säuren oder Laugen, die z. B. inner
halb von technischen Anlagen, entlang von Rohrleitungen,
innerhalb von Kabeln oder innerhalb von Gebäuden in unter
schiedlichen Mengen getrennt oder miteinander gemischt
auftreten können und deren Anwesenheit eine Gefahr dar
stellt, wobei zu deren Beseitigung eine Meldung ihres
Vorhandenseins an eine Zentrale erfolgen muß.
Durch die vorgeschlagene Erfindung ist es möglich, einen
faseroptischen Sensor zu schaffen, der auf einfache Art
und Weise kostengünstig herzustellen ist und der nicht
nur die Existenz von flüssigen und feuchten gasförmigen
Medien nachweist, sondern der auch so aufgebaut sein kann,
daß dieser das Vorhandensein von nur einem bestimmten
Medium anzeigt.
Der Aufbau des erfindungsgemäßen faseroptischen Sensors
ist in der Figur dargestellt und wird nachstehend näher
erläutert.
Ein Lichtleiterkern 1 mit einer hohen Brechzahl nh wird
mit einem Lichtwellenleitermantel 2 umgeben, der eine
kleinere Brechzahl nt besitzt. Die gesamte Sensoranordnung
wird mit einer gas- und flüssigkeitsdurchlässigen Schutz
hülle 3 umgeben, die z. B. aus einem textilen Material
(Baumwolle o. ä.) besteht. Im Gegensatz zu einem Mantel,
der eine Stepindexfaser umgibt, übernimmt der erfindungs
gemäße Lichtleitermantel eine Doppelfunktion.
Einerseits wird durch die Auswahl der Brechzahlen (für
den Lichtleiterkern 1, der aus SiO2 besteht, ist nh=1.44
für den Lichtleitermantel 2, der aus Fluoridglas besteht,
ist nt=1.35) die Voraussetzung zum Erreichen der Total
reflexionsbedingung erfüllt. Zum anderen besteht der
Lichtleitermantel aus Fluoridglas mit einer geringen hydro
lytischen Beständigkeit, daß sich bei Anwesenheit von
feuchten gasförmigen oder flüssigen Medien, wie Wasser,
Wasserdampf, Säuren oder Laugen chemisch zersetzt.
Durch diese Zersetzung bzw. Auflösung des Lichtleiterman
tels 2 wird die Totalreflexionsbedingung aufgehoben und
es werden in einem starken Maße die Dämpfung oder das
Dispersionsverhalten bzw. die übertragbare Bandbreite
des Lichtleiterkernes verändert, die als Meßgrößen aus
gewertet werden können.
Tabelle 1 zeigt stellvertretend für andere Systeme die
bereits bekannte große Löslichkeit v1 für Fluoridgläser
in Wasser bei 50°C unter statischen Bedingungen (250 ml
H2O; 15 cm2 Oberfläche) (/1/ Dunken, H. H. et. al.
Physikalische Chemie der Glasoberfläche; VEB Deutscher
Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig 1981 S. 323).
Erfindungsgemäß wird die geringe chemische Beständigkeit
von Fluoridgläsern zur Herstellung eines faseroptischen
Sensors zum Nachweis von feuchten gasförmigen oder
flüssigen Medien ausgenutzt, indem ein Lichtleiterman
tel 2, der z. B. aus diesem Fluoridglas besteht, auf
einen Lichtleiterkern 1 aufgebracht wird, wobei auf dem
Lichtleitermantel 2 eine gas- und flüssigkeitsdurchläs
sige Schutzhülle 3 aufgetragen ist, die so aufgebaut
sein kann, daß diese hygroskopisch auf die Umgebung und
damit auf den darunterliegenden Lichtleitermantel 2
wirkt und/oder Substanzen enthält, die die korrosive
Wirkung des jeweiligen Mediums auf den Lichtleiterman
tel 2 verstärken.
Die vorgeschlagene Sensoranordnung bietet folgende Vor
teile:
- 1. Der Aufbau ist einfach und die Herstellung ist unkom pliziert.
- 2. Die Auswertung und Überwachung der Meßgröße kann mit Standardmeßgeräten erfolgen. Die Fehlstelle bei Feuch tigkeitseinwirkung ist durch Anwendung von Rückström messungen (OTDR) genau lokalisierbar.
- 3. Die Empfindlichkeit des faseroptischen Sensors kann über die Wahl des Systems Lichtleiterkern 1 / Licht leitermantel 2, die Wahl der Glaszusammensetzung und der Schichtdicke des Lichtleitermantels 2 unter Be rücksichtigung der voraussichtlichen Einsatztempera turen an die verschiedensten Einsatzbedingungen ange paßt werden. Dadurch läßt sich der Sensor so gestal ten, daß er z. B. nur auf verdünnte Säuren anspricht (Überwachung von Rohrleitungen mit gefährlichen Stof fen).
- 4. Der erfindungsgemäße Lichtwellenleitersensor bietet zusätzlich die Möglichkeit, ein störsicheres Zusatz signal mit zu übertragen.
Claims (4)
1. Faseroptischer Sensor zum Nachweis von gasförmigen
oder flüssigen Medien, dadurch gekennzeichnet, daß
dieser aus einem Lichtleiterkern (1), aus einem Licht
leitermantel (2) und aus einer gas- und flüssigkeits
durchlässigen Schutzhülle (3) aufgebaut ist, wobei der
Lichtleitermantel (2) aus einem Fluoridglas besteht,
das zum einen eine niedrigere Brechzahl als das Mate
rial des Lichtleiterkernes (1) aufweist und zum anderen
bei Anwesenheit bestimmter gasförmiger oder flüssiger
Medien, wie vorzugsweise Wasser, Wasserdampf, Säure
oder Lauge zersetzt wird, so daß bei Vorhandensein des
entsprechenden nachzuweisenden Mediums die vorher
existierende Totalreflexion des durchgeleiteten Licht
strahls innerhalb einer chemisch bestimmten Reaktions
zeit aufgehoben ist, wobei je nach Art und jeweiliger
Konzentration des nachzuweisenden Mediums das Fluorid
glas wahlweise aus einer Mischung besteht, die sich
je nach Art des Mediums aus unterschiedlichen Mengen
anteilen an BeF2, NdF3, AlF3, KF, CaF2, MgF2 und BaF2
zusammensetzt und die Schichtdicke des Lichtleiterman
tels (2) von der voraussichtlichen Einsatztemperatur
und der Art und Konzentration des nachzuweisenden spe
zifischen Mediums abhängig ist.
2. Faseroptischer Sensor zum Nachweis von gasförmigen
oder flüssigen Medien gemäß Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Material für den Lichtleiter
mantel (2) ein anderes Glas mit einer geringen chemi
schen Beständigkeit verwendet wird.
3. Faseroptischer Sensor zum Nachweis von gasförmigen
oder flüssigen Medien gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die gas- und flüssigkeitsdurchläs
sige Schutzhülle (3) aus einem Material besteht, das
hygroskopisch ist und/oder Substanzen enthält, durch
die die korrosive Wirkung des nachzuweisenden Mediums
auf das Material des Lichtleitermantels (2) verstärkt
wird.
4. Faseroptischer Sensor zum Nachweis von gasförmigen
oder flüssigen Medien gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Lichtleitermantel (2) in
Form einer Doppelschicht oder eines Schichtsystems
aufgebaut ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4122619A DE4122619A1 (de) | 1991-07-09 | 1991-07-09 | Faseroptischer sensor zum nachweis von gasfoermigen oder fluessigen medien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4122619A DE4122619A1 (de) | 1991-07-09 | 1991-07-09 | Faseroptischer sensor zum nachweis von gasfoermigen oder fluessigen medien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4122619A1 true DE4122619A1 (de) | 1993-01-14 |
Family
ID=6435709
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4122619A Withdrawn DE4122619A1 (de) | 1991-07-09 | 1991-07-09 | Faseroptischer sensor zum nachweis von gasfoermigen oder fluessigen medien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4122619A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2004017451A1 (de) * | 2002-07-26 | 2004-02-26 | Daimlerchrysler Ag | Anordnung und verfahren zur optischen messung von wasser in einer membran-elektroden-anordnung |
WO2011064737A3 (en) * | 2009-11-27 | 2011-07-21 | Debiotech S.A. | Detection of water in electrical devices |
CN108168586A (zh) * | 2018-02-07 | 2018-06-15 | 濮阳光电产业技术研究院 | 一种光纤光栅温湿度一体传感器 |
CN109239011A (zh) * | 2018-07-20 | 2019-01-18 | 华南师范大学 | 一种光纤露点湿度检测装置、系统及其控制方法 |
CN113324953A (zh) * | 2021-05-27 | 2021-08-31 | 武汉大学 | 一种液体环境下的反射式光纤气体传感探头装置 |
-
1991
- 1991-07-09 DE DE4122619A patent/DE4122619A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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CN109239011B (zh) * | 2018-07-20 | 2024-04-30 | 华南师范大学 | 一种光纤露点湿度检测装置、系统及其控制方法 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: KWO KABEL GMBH, 12459 BERLIN, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |