DE4104692A1 - Kontinuierliches verfahren zur herstellung von verbundwerkstoffen - Google Patents
Kontinuierliches verfahren zur herstellung von verbundwerkstoffenInfo
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Description
Zur Herstellung von Verbundwerkstoffen mit thermoplastischer Matrix und flächi
gen Gebilden aus Verstärkungsfasern ist das sog. "Film-Stacking"-Verfahren seit
langem bekannt. Dieses Verfahren arbeitet diskontinuierlich in einer getakteten
Presse. In diese Presse wird ein Stapel aus Thermoplastfolien und flächigen
Verstärkungsfaser-Gebilden eingelegt. Anschließend wird die Presse aufgeheizt und
nach Aufschmelzen der Thermoplastfolien geschlossen. Temperatur, Druck und
Taktzeit bestimmen die Güte des auf diese Weise hergestellten Verbundwerkstoffes.
Anschließend wird der erzeugte Verbundstoff abgekühlt, in den meisten Fällen bis
unter die Glasübergangs-Temperatur des Thermoplasten.
Dieses Verfahren hat sich bei der Herstellung von Labormustern gut bewährt. Bei
der Übertragung in einen Produktionsmaßstab ist jedoch die äußerst geringe,
unwirtschaftliche Raum-Zeit-Ausbeute ein großes Hindernis. Der Heiz- und Kühl
zyklus der Produktplatten muß nämlich auch von den Preßplatten durchlaufen
werden, die umso dicker und schwerer werden, je größer die Aufspannfläche der
Presse wird. Während man schon im Laborbereich bei Platten mit Abmessungen von
0,5×0,5 m Taktzeiten von 1 bis 3 Stunden, je nach Art des eingesetzten Thermo
plasten, benötigt, werden die Taktzeiten bei größeren Pressen noch erheblich länger,
so daß eine wirtschaftliche Produktion nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf der Basis von Film-Stacking ein
wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen guter Qualität
mit Thermoplastmatrix und flächigen Verstärkungsfaser-Textilien anzugeben.
Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Stapel aus Verstärkungs
faser-Gebilden mit Thermoplast in fester oder flüssiger Form abschnittsweise durch
mindestens eine stationäre getaktete Presse geschoben oder gezogen wird und
anschließend nacheinander die Verfahrensschritte Imprägnieren unter Druck und
Abkühlen unter Druck durchlaufen werden.
Bei Verwendung einer einzigen Presse muß das Plattenwerkzeug in mindestens zwei
Abschnitte auf verschiedenen Temperaturniveaus unterteilt werden, die die Durch
führung der angegebenen Verfahrensabschnitte erlauben. Bei Verwendung zweier
hintereinandergeschalteter Pressen führt man die beiden Druck-Abschnitte in
getrennten, bevorzugt räumlich eng aneinanderliegenden Werkzeugen aus, die sich
auf verschiedenen Temperaturniveaus befinden.
Das vor dem Imprägnieren erforderliche Aufheizen der Warenbahn kann auf unter
schiedliche Weise erfolgen. Bevorzugt wird die erforderliche Wärme durch einen
getrennten Vorwärmschritt vor dem Imprägnieren durch geeignete Maßnahmen, wie
Strahlungsheizung oder bevorzugt Kontaktheizung unter Aufbringung eines nur
geringen Druckes unter 5 bar oder unter Abwesenheit von Druck, eingebracht.
Die Imprägnierung erfolgt bei Überdrucken von 1 bis 100 bar, bevorzugt 3 bis
60 bar, bei Zeiten zwischen 0,1 und 10 Minuten, bevorzugt 1 und 5 Minuten, und
Temperaturen, die über der Erweichungstemperatur bzw. Kristallschmelztemperatur
des Thermoplasten liegen. Die genauen Bedingungen hängen u. a. vom Aufbau des
Verstärkungsfaser-Gebildes, der Fadenstärke und der Viskosität des Thermoplasten
ab.
Bei diesem Imprägnierungsvorgang wird das Verstärkungsfaser-Textil in der Regel
in der Thermoplastmatrix bis zu einem gewissen Grad kompaktiert, d. h. eine von der
textilen Verarbeitung her vorgegebene wellige Faserstruktur wird unter dem Zwang
äußerer Kräfte komprimiert. Beispielsweise wird bei einem Gewebe die Welligkeit
der Fadenbögen verringert. Bei einem Gestrick, insbesondere einem hohen Rechts-
Rechts-Gestrick, werden die Maschen komprimiert und in die Ebene gelegt.
Der nachfolgende Verfahrensschritt einer Abkühlung unter Druck ist für das Ver
fahren von essentieller Bedeutung. Nur durch Aufrechterhaltung eines Mindest
überdruckes in der Abkühlphase wird verhindert, daß die unter Druck erzeugte
komprimierte Faserstruktur der Textilien teilweise oder ganz zurückgebildet wird,
solange der Thermoplast in schmelzflüssigem Zustand ist.
Diese Rückbildung führt in jedem Fall zu einer Erniedrigung der mechanischen
Kenndaten des Verbundwerkstoffes, insbesondere der interlaminaren Scherfestigkeit
und der Biegefestigkeit. Gleichzeitig nimmt in der Regel die Dicke der erzeugten
Platten zu, bei Textilien mit geringer Fadenwelligkeit, wie Geweben, nur im Bereich
von Zehnteln oder Hundertstel Millimetern pro Lage, bei Textilien mit hohen Faden
welligkeiten, beispielsweise Gestricken, kann sich der Verbundwerkstoff völlig
aufblähen. Bei sehr kompakten textilen Gebilden delaminieren die relativ thermo
plastreichen Schichten zwischen den Textilien zumindest teilweise.
Der Betrag des aufrechtzuerhaltenen Mindestüberdruckes hängt von der Textil
struktur ab. Er liegt zwischen 0,01 und 5 bar, bevorzugt zwischen 0,05 und 5 bar,
wobei selbstverständlich auch jeder höhere Druck die erwähnte Relaxation der
Faserstruktur verhindert.
Um die gewünschten hohen Werte der interlaminierten Scherfestigkeit und der
Biegefestigkeit zu erreichen, wird der Druck bevorzugt so lange aufrecht erhalten,
bis im Falle von amorphen Thermoplasten im gesamten Querschnitt die Glas
übergangstemperatur unterschritten ist oder bis im Falle von teilkristallinen
Thermoplasten der exotherme Kristallisationspeak im gesamten Querschnitt voll
ständig durchlaufen ist.
Unter Pressen sollen alle Vorrichtungen verstanden werden, die in der Lage sind, die
angegebenen Drucke zu erzeugen und zu halten, insbesondere hydraulische
Takt-Pressen. Zur gleichzeitigen Verarbeitung mehrerer Stapel können
Etagenpressen eingesetzt werden.
Als flächige Verstärkungsfaser-Gebilde in den Verbundwerkstoffen kommen vor
zugsweise Gewebe, Gestricke, Geflechte, Gewirke aller Art, Vliese sowie Kombi
nationen daraus sowie alle Arten von unidirektionalen Gebilden oder Kombinatio
nen von unidirektionalen Gebilden mit den erwähnten Textilien in Frage.
Der chemische Aufbau der Verstärkungsfasern kann von der unterschiedlichsten Art
sein. Sie können auch aus thermoplastischem Material bestehen. Wesentlich ist nur,
daß die Verstärkungsfasern einen höheren Erweichungs- bzw. Schmelzpunkt besit
zen, als die jeweils vorliegende Thermoplastmatrix, so daß sie nach dem Aufschmel
zen der Thermoplastmatrix als festes Gerüst zurückbleiben. Beispiele für Faser
materialien sind anorganische Materialien wie silikatische und nicht-silikatische
Gläser der verschiedensten Art, Kohlenstoff, Bor, Siliciumcarbid, Metalle, Metall
legierungen, Metalloxide, Metallnitride, Metallcarbide und Silikate, sowie organi
sche Materialien wie natürliche und synthetische Polymere, beispielsweise Poly
acrylnitrile, Polyester, ultrahochgereckte Polyolefinfasern, Polyamide, Polyimide,
Aramide, Liquid-crystal-Polymere, Polyphenylensulfide, Polyetherketone, Poly
etheretherketone, Polyetherimide, Baumwolle und Cellulose. Bevorzugt sind hoch
schmelzende Materialien, beispielsweise Gläser, Kohlenstoff, Aramide, Liquid-
crystal-Polymere und Polyphenylensulfid, Polyetherketone, Polyetheretherketone,
Polyetherimide.
Der Thermoplast kann in Form von Schmelze, Folien, Folienbändern, Fasern, Pulver
oder Granulat bei der Textilherstellung eingearbeitet, in einem Zwischenschritt auf
das Verstärkungsfaser-Gebilde aufgebracht oder direkt beim Einzug in die Presse
aufgegeben werden.
Der Matrix-Thermoplast des Verbundwerkstoffes muß einen niedrigeren Erwei
chungs- bzw. Schmelzpunkt besitzen als das Material, aus dem die Verstärkungs
fasern bestehen. In Frage kommen beispielsweise Thermoplaste im weitesten Sinne,
d. h. Stoffe, die sich reversibel oder intermediär thermoplastisch verhalten. Beispiele
für Thermoplaste sind Polyolefine, Vinylpolymerisate wie Polyvinylhalogenide,
Polyvinylester, Polyvinylether, Polyacrylate und Polymethacrylate, organische
Celluloseester, sowie Polyamide, Polyurethane, Polyharnstoffe, Polyimide, Poly
ester, Polyether, Polystyrole, Polyhydantoine, Polyphenylenoxide, Polyarylen
sulfide, Polysulfone, Polycarbonate, Verbindungen mit polymerisations- und/oder
polyadditionsfähigen Doppelbindungen, Polyimidvorläufer, Polyetherketone, Poly
etheretherketone, Polyethersulfone, Polyetherimide, Polyamidimide, Polyfluor
alkene, Polyethercarbonate und Liquid-crystal-Polymere; ferner unpolare thermo
plastische Polymere (wie z. B. Polyolefine), denen polare Gruppen aufgepfropft
wurden.
Bevorzugte Thermoplaste sind Polyethylene, Polypropylene; Polybutylene, Poly
pentene, Polyvinylchloride, Polymethylmethacrylate, Polyacrylnitrile, Polymeth
acrylnitrile, Polystyrol enthaltende Mehrphasenkunststoffe wie ABS, Polyamide des
Typs 6, Polyamide des Typs 6-6, Polyamide des Typs 12, Polyethylenterephthalate,
Bisphenol-A-Polycarbonate, Polyphenylensulfide, Polyetherketone, Polyetherether
ketone, Polyethersulfone, Polysulfone, Polyetherimide, Polyamidimide, Polyester
carbonate und Liquid-crystal-Polymere, sowie Polypropylen, dem polare Gruppen
aufgepfropft wurden.
Die Thermoplaste können auch in den verschiedensten Kombinationen vorliegen,
z. B. als Copolymere, Blockpolymere, Pfropfpolymere, Mischpolymere und Poly
mergemische.
Das erfindungsgemäße Verfahren bedingt in vielen Fällen den Einsatz von Trenn
hilfen, um den zum Kleben neigenden heißen oder geschmolzenen Thermoplasten
nach Abschluß der Vorheiz- oder des Imprägnierschrittes von den metallischen
Oberflächen der entsprechenden Vorrichtungen abzulösen.
Solche Trennhilfen sind bekannt. Beispielsweise können Trennmittel in fester,
flüssiger oder gasförmiger Form auf die Oberfläche des Kunststoffes oder der
Metallvorrichtungen aufgetragen werden. Weiterhin können Trennmittel in physi
kalischer oder chemisch-gebundener Form in den Thermoplasten eingebracht
werden.
Bevorzugt ist das Arbeiten mit Trennschichten, die zumindest bei Raumtemperatur
fest sind. Als solche festen Trennschichten kommen insbesondere Folien aus Poly
meren, insbesondere von hochschmelzenden oder unschmelzbaren Polymeren wie
Polyetherketon, Polyetheretherketon, Polyimide, Polyamidimide, Liquid-crystal-
Polymere oder fluorhaltige Polymere, beispielsweise Polyfluorolefine, und deren
verwandte Polymere in Betracht. Weiterhin sind insbesondere Folien oder dünne
Platten aus anorganischen Materialien, wie Metallen, insbesondere aus Kupfer und
Aluminium einsetzbar. Auch getränkte anorganische oder organische Faserbahnen,
insbesondere mit Silikonen imprägnierte Papiere, können geeignet sein.
Diese festen Trennschichten können zusätzlich mit geeigneten Trennmitteln in
fester, flüssiger oder gasförmiger Form behandelt werden. Dadurch wird nicht nur
die Entfernung der Trennschichten von dem produzierten Verbundwerkstoff erleich
tert, es besteht auch die prinzipielle Möglichkeit zur mehrfachen Verwendung der
Trennschichten. Auch der Einsatz von bandförmig umlaufenden Trennschichten ist
möglich.
Die Trennschicht kann auch Bestandteil des Verbundwerkstoffes selbst sein,
beispielsweise bei der Herstellung von Verbundwerkstoffen mit Metallkaschierung
oder anderen Kaschierungen.
Ein wichtiger Verfahrensparameter ist die Taktstrecke, d. h. die Strecke, die das
Material zwischen zwei Preßtakten verschoben wird. Die maximale Länge dieser
Strecke hängt vom Verhältnis der Längen der Imprägnier- und Kühlzone ab.
Beispielsweise sollen folgende Daten betrachtet werden:
Die Imprägnierzone hat eine Länge von 1 m, die Kühlzone von 0,5 m; die erforder liche Imprägnierzeit beträgt 3 min, die erforderliche Kühlzeit weniger als 1,5 min. Damit ergibt sich eine Taktzeit (= Schließzeit der Presse) von höchstens 1,5 min und eine Taktstrecke von höchstens 0,5 m. Auch kürzere Taktzeiten und Taktstrecken können vorteilhaft sein.
Die Imprägnierzone hat eine Länge von 1 m, die Kühlzone von 0,5 m; die erforder liche Imprägnierzeit beträgt 3 min, die erforderliche Kühlzeit weniger als 1,5 min. Damit ergibt sich eine Taktzeit (= Schließzeit der Presse) von höchstens 1,5 min und eine Taktstrecke von höchstens 0,5 m. Auch kürzere Taktzeiten und Taktstrecken können vorteilhaft sein.
Am Einlauf und Auslauf der Preßplatten können Einlaufhilfen angeordnet werden,
die Druckstellen durch die Plattenkanten auf der Warenbahn verhindern. Solche
Hilfsmittel sind insbesondere sich verjüngende Platten mit sanften Übergängen im
Bereich des Materialanfangs oder -endes. In der Imprägnierzone können insbeson
dere auch Pressen mit Gleichlaufsteuerung Verwendung finden, die Dickenunter
schiede zwischen dem einlaufenden Stapel und der auslaufenden imprägnierten
Warenbahn ausgleichen können.
Es wird ein Verbundwerkstoff aus einer Polyamid 6-Matrix und Glasfasergewebe
hergestellt. Das verwendete Glasfaser-Gewebe ist Interglas Typ 92150 mit
Leinwandbindung, einem Flächengewicht von 345 g/m2, 6 Fäden pro cm
EC 9 - 68×5 t0 in Kettrichtung und 5,3 Fäden pro cm EC 9 - 272 Z in
Schußrichtung.
Es werden 10 Gewebelagen mit 10 Lagen Polyamid-Folie von 200 µm Dicke ver
preßt, wobei sich ein Fasergehalt von 60,4 Gew.-% bzw. 40,4 Vol-% ergibt. Der
Stapel aus Folien und Geweben wird beidseitig mit einer Polyimid-Folie (Kapton H)
von 25 µm Dicke, die auf beiden Seiten, die dem Verbundwerkstoff zugewandt sind,
mit dem Trennmittel Frekote 44 behandelt sind, abgedeckt.
Für einen Prinzipversuch wird der Stapel in eine auf 300°C vorgeheizte, geöffnete
Presse mit einer Aufspannfläche von 500×500 mm eingezogen und bei leichter
Pressenöffnung bis auf ca. 280°C vorgeheizt. Anschließend wird bei einem Druck
von 8 bar eine Zeit von 5 Minuten imprägniert. Dann wird der imprägnierte Verbund
werkstoff der Presse entnommen und schnell in eine bereitstehende zweite Presse
geschoben, deren Preßplatten von Kühlwasser durchströmt werden. Dort wird der
Werkstoff in 3 Minuten bei einem Druck von 3 bar auf Raumtemperatur abgekühlt.
An der erhaltenen Verbundwerkstoff-Platte werden Dicken zwischen 3,2 und
3,4 mm gemessen. Im Drei-Punkt-Biegeversuch liegt der E-Modul in Kettrichtung
bei 16,5 GPa, in Schußrichtung bei 11,0 GPa, die Festigkeit bei 470 bzw. 260 MPa,
die Randfaserdehnung bei 2,9 bzw. 2,4%. Die interlaminare Scherfestigkeit liegt bei
48 MPa in Kettrichtung und bei 39 MPa in Schußrichtung.
In diesem Prinzipversuch wird ein Verfahren simuliert, bei dem der erzeugte Ver
bundwerkstoff nicht, wie im erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, unter einem
äußeren Überdruck abgekühlt wird.
Der Aufbau des Verbundwerkstoffes ist mit dem in Beispiel 1 identisch. Auch die
Imprägnierung erfolgt in der gleichen Presse unter identischen Bedingungen. Jedoch
wird der imprägnierte Verbundwerkstoff nach dem Entnehmen aus der Presse ohne
äußeren Druck an der Luft abgekühlt.
An der erhaltenen Platte werden Dicken zwischen 3,7 und 4,2 mm gemessen. Im
Drei-Punkt-Biegeversuch ergeben sich für den E-Modul in Kettrichtung 10,6 GPa,
in Schußrichtung 4,8 GPa, für die Biegefestigkeit 106 bzw. 70 MPa bei Randfaser
dehnungen von 1,6 bzw. 2,5%. Die interlaminare Scherfestigkeit in Kettrichtung
beträgt 14,3 MPa.
Die nach diesem Verfahren, das ohne Abkühlung unter einem Überdruck zwischen
zwei Preßplatten arbeitet, erzeugten Verbunde weisen somit deutlich schlechtere
Kenndaten auf.
Claims (2)
1. Verfahren zur wirtschaftlichen Herstellung von Verbundwerkstoffen mit
Thermoplastmatrix und flächigen Verstärkungsfaser-Gebilden, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Stapel, bestehend aus mindestens einer Lage des
Verstärkungsfaser-Gebildes und aus Thermoplast in fester oder flüssiger
Form, abschnittsweise durch mindestens eine stationäre getaktete Presse
geschoben oder gezogen wird, wobei nacheinander die Verfahrensschritte
Imprägnieren unter Druck und Abkühlen unter Druck durchlaufen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck wäh
rend des Abkühlprozesses so lange aufrechterhalten wird, bis im Falle von
amorphen Thermoplasten im gesamten Querschnitt die Glasübergangstempe
ratur unterschritten ist oder bis im Falle von teilkristallinen Thermoplasten
der exotherme Kristallisationspeak im gesamten Querschnitt vollständig
durchlaufen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914104692 DE4104692A1 (de) | 1991-02-15 | 1991-02-15 | Kontinuierliches verfahren zur herstellung von verbundwerkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914104692 DE4104692A1 (de) | 1991-02-15 | 1991-02-15 | Kontinuierliches verfahren zur herstellung von verbundwerkstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4104692A1 true DE4104692A1 (de) | 1992-08-20 |
Family
ID=6425131
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914104692 Withdrawn DE4104692A1 (de) | 1991-02-15 | 1991-02-15 | Kontinuierliches verfahren zur herstellung von verbundwerkstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4104692A1 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8130 | Withdrawal |