DE4018716A1 - Mischungen aus themroplastischem polyurethan-elastomer und ethylen/vinylacetat-copolymerisat - Google Patents
Mischungen aus themroplastischem polyurethan-elastomer und ethylen/vinylacetat-copolymerisatInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L75/00—Compositions of polyureas or polyurethanes; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L75/04—Polyurethanes
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08G2190/00—Compositions for sealing or packing joints
Description
Die Erfindung betrifft weiche, gummielastische Mi
schungen aus bestimmtem thermoplastischem Polyurethan-
Elastomer (nachfolgend; "TPU") und Ethylen/Vinylacetat-
Copolymerisat (nachfolgend: "EVA") mit hohem Gehalt an
copolymerisiertem Vinylacetat (nachfolgend: "VA-Ge
halt"). Die erfindungsgemäßen Mischungen besitzen eine
ausgewogene Kombination wünschenswerter Eigenschaften
und eignen sich hervorragend als Ausgangsmaterial für
die Herstellung von Formkörpern wie Rohren und Profilen,
insbesondere Dichtungsprofilen (z. B. für Fenster- und
Türdichtungen und für Lippendichtungen), und für die
Herstellung von Folien.
TPUs sind segmentierte Polyurethane aus einer soge
nannten Hartphase, die im wesentlichen durch Addition
von Diisocyanat an niedermolekulare Verbindungen mit
NCO-reaktiven Wasserstoffatomen wie Diolen ("Kettenver
längerungsmitteln") entsteht, und einer sogenannten
Weichphase, die im wesentlichen aus Resten höhermole
kularer Hydroxylverbindungen - in der Regel aus Resten
von Polyesterdiolen und/oder Polyetherdiolen - besteht.
Die Schmelztemperatur der (teil)kristallinen Hartphase
soll oberhalb der Gebrauchstemperatur, die Glasüber
gangstemperatur der Weichphase soll weit unterhalb der
Gebrauchstemperatur liegen. Bei gegebener Art der Aus
gangsverbindungen läßt sich die Härte der TPUs über die
Wahl des Verhältnisses Hartphase/Weichphase steuern: Mit
steigendem Anteil der niedermolekularen NCO-reaktiven
Verbindungen und damit steigendem Anteil der Hartphase
steigen auch Härte und Wärmeformbeständigkeit der TPUs.
Üblicherweise wählt man dieses Verhältnis so, daß die
Weichphase überwiegt; für die meisten TPUs wählt man ein
molares Verhältnis von höhermolekularen Hydroxylverbin
dungen zu niedermolekularen Kettenverlängerungsmitteln
von 1 : 1 bis 1 : 12, vorzugsweise 1 : 1,8 bis 1 : 4,4. Man kann
sich vorstellen, daß in den TPUs Hart- und Weichphase
bei Raumtemperatur entmischt vorliegen, wobei die Weich
phase die kontinuierliche Phase bildet; vgl. H.-
P. Müller, Vortrag zum Mikrosymposion "Struktur- und
Deformationsverhalten thermoplastischer Elastomerer",
Bayer AG, Leverkusen, 14.4.1989.
Aus der EP-A 99 643 sind Mischungen aus 40 bis 70 Gew.-%
Elastomer mit Glasübergangstemperaturen Tg von -40 bis
+15°C und 60 bis 30 Gew.-% segmentiertem Urethan-Block
polymerisat bekannt. Diese Mischungen sollen gute
Dämpfungseigenschaften besitzen, und deshalb wird ihre
Verwendung zur Herstellung bestimmter Einzelteile fur
Sonargeräte empfohlen.
Für flexible Formkörper, wie z. B. Dichtungsprofile, und
für Folien wünscht man sich Formmassen, die einerseits
weich, elastisch und gut (d. h. ohne zu kleben)
verarbeitbar sind, andererseits aber auch hohe Festig
keit, hohe Bruchdehnung, hohe Abriebfestigkeit und
geringe Quellbarkeit in Kraft- und Schmierstoffen be
sitzen. Die Formmassen des Standes der Technik wurden
dieser Vielzahl von Anforderungen nur bedingt gerecht.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß durch einen
glücklichen Griff bei der Wahl der Komponenten Form
massen mit einer wünschenswerten Kombination guter
Eigenschaften zugänglich werden.
Gegenstand der Erfindung sind thermoplastisch verarbeit
bare Mischungen mit Shore-A-Härten von unter 85, vor
zugsweise von 60 bis 80, enthaltend
- A. 50 bis 99, vorzugsweise 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Komponenten A + B, TPU mit einer Shore-A-Härte von 80 bis 95, einem Hauptschmelzpeak der Hartsegmente von 200 bis 220°C, vorzugsweise 210 bis 218°C (bestimmt durch DSC) und einem Schmelzindex (MFI, 21,6 kp/190°C) von 0,1 bis 100, vorzugsweise 0,5 bis 50 g/10 min. und
- B. 1 bis 50, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Komponenten A + B, EVA mit einem VA-Gehalt von 78 bis 95, vorzugsweise 80 bis 85, Gew.-% (bezogen auf EVA).
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung dieser Mischungen durch Vermischen der Kom
ponenten in der Schmelze.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist schließlich die
Verwendung dieser Mischungen zur Herstellung von Form
körpern und Folien.
Geeignete TPUs A können durch Umsetzung von
- a) organischen Diisocyanaten,
- b) im wesentlichen difunktionellen Polyhydroxylver bindungen mit Molekulargewichten von 500 bis 8000, vorzugsweise 1000 bis 4000, und
- c) Kettenverlängerungsmitteln mit Molekulargewichten von 60 bis 400, gegebenenfalls in Gegenwart von
- d) Katalysatoren
hergestellt werden. Solche TPUs sind beispielsweise aus
der EP-PS 13 455 bekannt.
Bevorzugte organische Diisocyanate a) für die Her
stellung der TPUs A sind beispielsweise aliphatische,
cycloaliphatische und vorzugsweise aromatische Diiso
cyanate; also z. B.: aliphatische Diisocyanate, wie Hexa
methylendiisocyanat, cycloaliphatische Diisocyanate, wie
Isophoron-diisocyanat, 1,4-Cyclohexan-diisocyanat, 1-
Methyl-2,4- und -2,6-cyclohexan-diisocyanat sowie die
entsprechenden Isomerengemische, 4,4′-, 2,4′- und 2,2′-
Dicyclohexylmethan-diisocyanat sowie die entsprechenden
Isomerengemische und vorzugsweise aromatische Diiso-
cyanate, wie 2,4-Toluylen-diisocyanat, Gemische aus 2,4
und 2,6-Toluylen-diisocyanat, 4,4′-, 2,4′- und 2,2′-Di
phenylmethan-diisocyanat, Gemische aus 2,4′- und 4,4′-
Diphenylmethan-diisocyanat, urethanmodifizierte flüssige
4,4′- und/oder 2,4′-Diphenylmethan-diisocyanate, 4,4′-
Diisocyanato-diphenylethan-(1,2) und 1,5-Naphthylen-di
isocyanat. Vorzugsweise verwendet werden 1,6-Hexa
methylen-diisocyanat, Isophoron-diisocyanat, Diphenyl
methan-diisocyanat-Isomerengemische mit einem 4,4′-Di
phenylmethan-diisocyanatgehalt von größer als 96 Gew.-%
und insbesondere 4,4′-Diphenylmethan-diisocyanat.
Bevorzugte höhermolekulare Polyhydroxylverbindungen b)
für die Herstellung der TPUs A sind vorzugsweise lineare
Polyetherdiole und Polyesterdiole oder schwach ver
zweigte Polyhydroxylverbindungen einer Funktionalität
von über 2 bis 3; aber auch andere hydroxylgruppenhal
tige Polymere, beispielsweise Polyacetale, wie wasser
unlösliche Formale, z. B. Polybutandiolformal und Poly
hexandiolformal und Polycarbonate, insbesondere solche
aus Diphenylcarbonat und Hexandiol-1,6, hergestellt
durch Umesterung, mit den obengenannten Molekularge
wichten. Die Polyhydroxylverbindungen müssen zumindest
überwiegend linear, d. h. im Sinne der Isocyanatreaktion
difunktionell aufgebaut sein. Die genannten Poly
hydroxylverbindungen können als Einzelkomponenten oder
in Form von Mischungen zur Anwendung kommen.
Geeignete Polyetherpolyole können dadurch hergestellt
werden, daß man ein oder mehrere Alkylenoxide mit 2 bis
4 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest mit einem Starter
molekül, das zwei aktive Wasserstoffatome gebunden ent
hält, umsetzt. Als Alkylenoxide seien z. B. genannt:
Ethylenoxid, 1,2-Propylenoxid, Epichlorhydrin und 1,2-
und 2,3-Butylenoxid. Vorzugsweise Anwendung finden
Ethylenoxid und Mischungen aus Propylenoxid-1,2 und
Ethylenoxid. Die Alkylenoxide können einzeln, alternie
rend nacheinander oder als Mischungen verwendet werden.
Als Startermoleküle kommen beispielsweise in Betracht:
Wasser, Aminoalkohole, wie N-Alkyl-diethanol-amine, bei
spielsweise N-Methyl-diethanolamin und Diole, wie Ethy
lenglykol, 1,3-Propylenglykol, Butandiol-1,4 und Hexan
diol-1,6. Gegebenenfalls können auch Mischungen von
Startermolekülen eingesetzt werden. Geeignete Polyether
polyole sind ferner die hydroxylgruppenhaltigen Poly
merisationsprodukte des Tetrahydrofurans.
Vorzugsweise verwendet werden Polytetramethylenether
diole und Polyetherdiole aus Propylenoxid-1,2 und
Ethylenoxid, in denen mehr als 50%, vorzugsweise 60 bis
80% der OH-Gruppen primäre Hydroxylgruppen sind und bei
denen zumindest ein Teil des Ethylenoxids als endstän
diger Block angeordnet ist.
Solche Polyetherpolyole können erhalten werden, indem
man z. B. an das Startermolekül zunächst das Propylen
oxid-1,2 und daran anschließend das Ethylenoxid addiert
oder zunächst das gesamte Propylenoxid-1,2 im Gemisch
mit einem Teil des Ethylenoxids addiert und den Rest des
Ethylenoxids anschließend addiert oder schrittweise zu
nächst einen Teil des Ethylenoxids, dann das gesamte
Propylenoxid-1,2 und dann den Rest des Ethylenoxids an
das Startermolekül addiert.
Die im wesentlichen linearen Polyetherpolyole besitzen
Molekulargewichte von 500 bis 8000, vorzugsweise 600
bis 6000 und insbesondere 1000 bis 4000. Sie können
sowohl einzeln als auch in Form von Mischungen unterein
ander zur Anwendung kommen.
Geeignete Polyesterpolyole können beispielsweise aus
Dicarbonsäuren mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vor
zugsweise 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, und mehrwertigen
Alkoholen hergestellt werden. Als Dicarbonsäuren kommen
beispielsweise in Betracht: aliphatische Dicarbonsäuren,
wie Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Korksäure,
Azelainsäure und Sebacinsäure und aromatische Dicarbon
säuren, wie Phthalsäure, Isophthalsäure und Terephthal
säure. Die Dicarbonsäuren können einzeln oder als
Gemische, z. B. in Form einer Bernstein-, Glutar- und
Adipinsäuremischung, verwendet werden. Zur Herstellung
der Polyesterpolyole kann es gegebenenfalls vorteilhaft
sein, anstelle der Dicarbonsäuren die entsprechenden
Dicarbonsäurederivate, wie Carbonsäurediester mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen im Alkoholrest, Carbonsäureanhydride
oder Carbonsäurechloride zu verwenden. Beispiele für
mehrwertige Alkohole sind Glykole mit 2 bis 10, vorzugs
weise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Ethylenglykol, Di
ethylenglykol, Butandiol-1,4, Pentandiol-1,5, Hexandiol
1,6, Decandiol-1,10, 2,2-Dimethylpropandiol-1,3, Propan
diol-1,3 und Dipropylenglykol. Je nach den gewünschten
Eigenschaften können die mehrwertigen Alkohole allein
oder gegebenenfalls in Mischungen untereinander verwen
det werden.
Geeignet sind ferner Ester der Kohlensäure mit den ge
nannten Diolen, insbesondere solchen mit 4 bis 6 Kohlen
stoffatomen, wie Butandiol-1,4 und/oder Hexandiol-1,6,
Kondensationsprodukte von ω-Hydroxycarbonsäuren, bei
spielsweise ω-Hydroxycapronsäure und vorzugsweise Poly
additionsprodukte von Lactonen, beispielsweise gegebe
nenfalls substituierten ω-Caprolactonen.
Als Polyesterpolyole vorzugsweise verwendet werden
Ethandiol-polyadipate, 1,4-Butandiol-polyadipate, Ethan
diol-butandiol-1,4-polyadipate, 1,6-Hexandiol-neopentyl
glykol-polyadipate, 1,6-Hexandiol-1,4-butandiol-poly
adipate und Polycaprolactone.
Die Polyesterpolyole besitzen Molekulargewichte von 500
bis 6000, vorzugsweise von 1000 bis 4000.
Bevorzugte Kettenverlängerungsmittel c) für die Herstel
lung der TPUs A sind vorzugsweise aliphatische Diole mit
2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 2, 4 oder
6 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Ethandiol, Hexandiol-1,6,
Diethylenglykol, Dipropylenglykol und insbesondere
Butandiol-1,4. Geeignet sind jedoch auch Diester der
Terephthalsäure mit Glykolen mit 2 bis 4 Kohlenstoff
atomen, wie z. B. Terephthalsäure-bis-ethylenglykol oder
-butandiol-1,4, Hydroxyalkylenether des Hydrochinons,
wie z. B. 1,4-Di-(β-hydroxyethyl)-hydrochinon, (cyclo)
aliphatische Diamine, wie z. B. Isophoron-diamin,
Ethylendiamin, 1,2-, 1,3-Propylen-diamin, N-Methyl
propylendiamin-1,3, N,N′-Dimethyl-ethylen-diamin und
aromatische Diamine, wie z. B. 2,4- und 2,6-Toluylen
diamin, 3,5-Diethyl-2,4- und/oder -2,6-toluylen-diamin
und primäre ortho-, di-, tri- und/oder tetraalkylsubsti
tuierte 4,4′-Diaminodiphenylmethane.
Zur Einstellung von Härte und Schmelzpunkt der TPUs
können die Aufbaukomponenten (b) und (c) in relativ
breiten molaren Verhältnissen variiert werden. Bewährt
haben sich molare Verhältnisse von Polyhydroxylverbin
dungen (b) zu Kettenverlängerungsmitteln (c) von 1 : 1 bis
1 : 12, insbesondere von 1 : 1,8 bis 1 : 4,4, wobei die Härte
und der Schmelzpunkt der TPUs mit zunehmendem Gehalt an
Diolen ansteigen.
Zur Herstellung der TPUs werden die Aufbaukomponenten
(a), (b) und (c) gegebenenfalls in Gegenwart von Kata
lysatoren (d) in solchen Mengen zur Reaktion gebracht,
daß das Äquivalenzverhältnis von NCO-Gruppen der Diiso
cyanate zur Summe der Hydroxylgruppen oder Hydroxyl- und
Aminogruppen der Komponenten (b) und (c) 1 : 0,85 bis
1,20, vorzugsweise 1 : 0,95 bis 1 : 1,05 und insbesondere
ungefähr 1 : 1,02 beträgt.
Die Umsetzung der Komponenten (a), (b) und (c) kann in
einer Einstufenreaktion oder über die Stufe von NCO-
Präpolymeren aus höhermolekularen Polyhydroxylverbin
dungen (b) und überschüssigem Diisocyanat (a) und
Weiterverarbeitung der so erhaltenen NCO-Präpolymeren
mit Diisocyanat (a) und Kettenverlängerungsmittel (c)
erfolgen.
Bevorzugte Katalysatoren (d), die gegebenenfalls zur
Herstellung der TPUs eingesetzt werden, welche insbeson
dere die Reaktion zwischen den NCO-Gruppen der Diiso
cyanate (a) und den Hydroxylgruppen der Aufbaukomponen
ten (b) und (c) beschleunigen, sind die nach dem Stand
der Technik bekannten und üblichen tertiären Amine, wie
z. B. Triethylamin, Dimethylcyclohexylamin, N-Methyl
morpholin, N,N′-Dimethyl-piperazin, 2-(Dimethylamino
ethoxy)-ethanol, Diazabicyclo-(2,2,2)-octan und ähnliche
sowie insbesondere organische Metallverbindungen wie
Titansäureester, Eisenverbindungen, Zinnverbindungen,
z. B. Zinndiacetat, Zinndioctoat, Zinndilaurat oder die
Zinndialkylsalze aliphatischer Carbonsäuren wie Dibutyl
zinndiacetat, Dibutylzinndilaurat oder ähnliche. Die
Katalysatoren werden üblicherweise in Mengen von 0,001
bis 0,1 Teilen pro 100 Teile Polyhydroxylverbindung
eingesetzt.
Geeignete EVAs mit VA-Gehalten von 78 bis 95 Gew.-%
können nach einem Lösungspolymerisationsverfahren bei
mittleren Drucken hergestellt werden. Als Lösungsmittel
verwendet man beispielsweise tert.-Butanol oder
Gemische aus tert.-Butanol, Methanol und Kohlenwasser
stoffen, in denen die Polymerisate auch während des
Polymerisationsprozesses in Lösung bleiben (s. US-PS
23 96 785, DE-AS 11 26 614 und 11 26 613, FR-PS
11 89 387 und US-PS 29 47 735 sowie GB-PS 8 07 112,
8 43 974 sowie FR-PS 12 38 589 und 12 25 704, DE-OS
33 23 531). Solche Lösungspolymerisationsverfahren
werden in der Regel bei Temperaturen von 50 bis 130°C
und bei einem Druck von 50 bis 400 bar in Gegenwart von
Polymerisationsinitiatoren, wie organischen Peroxiden
oder Azoverbindungen, durchgeführt. Eine kontinuierliche
Verfahrensweise in einer Kaskade aus drei bis zehn Reak
toren wird bevorzugt. Unter geeigneten Bedingungen
lassen sich EVAs mit sehr geringem Gelgehalt, hoher
Mooney-Viskosität und hohem Molekulargewicht herstellen
(vgl. z.B. DE-OS 37 31 054).
Bevorzugte EVAs B besitzen Mooney-Viskositäten (nach
DIN 53 523) von 20 bis 60, vorzugsweise 20 bis 40 (ML 4,
100°C), Schmelzflußindices (MFI) von 0,2 bis 20, vor
zugsweise 0,5 bis 10 (bestimmt bei 190°C/21,6 kp) und
unlösliche Anteile (bestimmt durch 24-stündige Extrak
tion mit siedendem Dichlormethan) von weniger als 5,
vorzugsweise weniger als 1, insbesondere weniger als 0,5
Gew.-%, bezogen auf EVA B.
Obwohl einfache Copolymerisate aus Ethylen und Vinyl
acetat besonders bevorzugte Einsatzmaterialien darstel
len, können auch Terpolymerisate mit bis zu 5 Gew.-%,
bezogen auf EVA, copolymerisierter Termonomereinheiten,
wie z. B. Methacrylsäureanhydrid, Acrylsäure-, Methacryl
säure- oder Maleinsäureeinheiten, vorteilhaft im Sinne
der Erfindung eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Mischungen können neben den Kom
ponenten A und B natürlich auch Zusätze, wie beispiels
weise Gleitmittel, Inhibitoren, Stabilisatoren gegen
Hydrolyse, Licht, Hitze oder Verfärbung, Flammschutz
mittel, Farbstoffe, Pigmente, anorganische und/oder
organische Füllstoffe und Verstärkungsmittel, ent
halten.
Nähere Angaben über die obengenannten Hilfsmittel- und
Zusatzstoffe sind der Fachliteratur, beispielsweise der
Monographie von J.H. Saunders und K.C. Frisch "High
Polymers", Band XVI, Polyurethane, Teil 1 und 2, Verlag
Interscience Publishers 1962 bzw. 1964 oder der DE-OS
29 01 774 zu entnehmen.
Füllstoffe und Verstärkungsmittel werden vorzugsweise
in Mengen bis zu 100 Gew.-%, bezogen auf Gesamtpolymer
A + B der erfindungsgemäßen Mischungen, eingesetzt. Bei
spiele bevorzugter Füllstoffe und Verstärkungsmittel um
fassen Ruß, mineralische Füllstoffe und insbesondere
Glas- und Kohlefasern.
Die erfindungsgemäßen Mischungen können auf üblichen
Mischaggregaten, wie z. B. Innenmischern, kontinuier
lichen Einwellenknetern, Ein- oder Zweiwellen-Misch
extrudern hergestellt werden. Man wird dabei Bedingungen
wählen, unter denen eine Schädigung des TPU durch
Scherung und/oder Wärmebelastung ausgeschlossen ist.
Die mechanischen Eigenschaften der Materialien wurden
gemäß
DIN 53 504 (Zugversuch),
DIN 53 717 (Druckverformungsrest),
DIN 53 515 (Weiterreißfestigkeit),
DIN 53 505 (Härte bei 23°C) und
DIN 53 516 (Abrieb) bestimmt.
DIN 53 717 (Druckverformungsrest),
DIN 53 515 (Weiterreißfestigkeit),
DIN 53 505 (Härte bei 23°C) und
DIN 53 516 (Abrieb) bestimmt.
Der MFI wurde nach DIN 53 735 gemessen. Der Schrumpf
nach Spritzgießen wurde an einer Platte der Abmessungen
2×100×60 mm gemessen.
Das als Ausgangsmaterial eingesetzte EVA hatte einen VA-
Gehalt von 80 Gew.-%, eine Mooney-Viskosität von 27
(ML-4/100°C), einen MFI von 3,8 ml/10 Min
(190°C/21,6 kp) und einen Gelgehalt von 0,3 Gew.-%.
Die als Ausgangskomponenten verwendeten TPUs sind:
- TPU 1: segmentiertes Polyurethan auf der Basis Poly esterdiol, Methylendiisocyanat und Butandiol 1,4; MFI = 2-5 ml/10 Min (bei 190°C/10 kp);
- TPU 2: segmentiertes Polyurethan auf der Basis Poly etherdiol, Methylendiisocyanat und Butandiol- 1,4; MFI = 30-35 ml/10 Min. (bei 210°C/10 kp).
Die Mischungen wurden auf einem Buss-Ko-Kneter MDK 46
(15 D) (Durchsatz: 15 kg/h) bei Temperaturen von 180 bis
220°C hergestellt.
Claims (7)
1. Thermoplastisch verarbeitbare Mischungen mit Shore-
A-Härten von unter 85 enthaltend
- A. 50 bis 99 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Komponenten A+B, TPU mit einer Shore-A-Härte von 80 bis 95, einem Hauptschmelzpeak der Hartsegmente von 200 bis 220°C (bestimmt durch DSC) und einem Schmelzindex (MFI, 21,6 kp/ 190°C) von 0,1 bis 100 g/10 Min. und
- B. 1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Komponenten A+B, EVA mit einem VA-Gehalt von 78 bis 95 Gew.-% (bezogen auf EVA).
2. Mischungen nach Anspruch 1 enthaltend
60 bis 80 Gew.-% TPU A und
20 bis 40 Gew.-% EVA B.
60 bis 80 Gew.-% TPU A und
20 bis 40 Gew.-% EVA B.
3. Mischungen nach Anspruch 1, wobei das TPU A einen
Hauptschmelzpeak der Hartsegmente von 210 bis 218°C
besitzt.
4. Mischungen nach Anspruch 1, wobei das TPU A einen
Schmelzindex von 0,5 bis 50 g/10 Min. besitzt.
5. Mischungen nach Anspruch 1, wobei das EVA B einen
VA-Gehalt von 80 bis 85 Gew.-% besitzt.
6. Verfahren zur Herstellung der Mischungen gemäß
Ansprüchen 1 bis 5 durch Vermischen der Komponenten
in der Schmelze.
7. Verwendung der Mischungen der Ansprüche 1 bis 5 zur
Herstellung von Formkörpern und Folien.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904018716 DE4018716A1 (de) | 1990-06-12 | 1990-06-12 | Mischungen aus themroplastischem polyurethan-elastomer und ethylen/vinylacetat-copolymerisat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904018716 DE4018716A1 (de) | 1990-06-12 | 1990-06-12 | Mischungen aus themroplastischem polyurethan-elastomer und ethylen/vinylacetat-copolymerisat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4018716A1 true DE4018716A1 (de) | 1991-12-19 |
Family
ID=6408219
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904018716 Withdrawn DE4018716A1 (de) | 1990-06-12 | 1990-06-12 | Mischungen aus themroplastischem polyurethan-elastomer und ethylen/vinylacetat-copolymerisat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4018716A1 (de) |
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