DE4008249A1 - Verfahren und vorrichtung zum definierten abrichten von cbn-schleifscheiben - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum definierten abrichten von cbn-schleifscheibenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum definierten Abrichten von CBN-Schleifschei
ben gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. Oberbegriff des
Anspruchs 3.
Seit einigen Jahren wird neben den Korundschleif
stoffen kubisch kristallines Bornitrid in keramischer Bin
dung (CBN) eingesetzt. Dieser Schleifstoff weist nahezu die
Härte von Diamant auf. Er ist gegenüber dem Korund um den
Faktor 300-500 teurer. Dieses bedeutet, daß bei 3,- DM
Kosten einer Korundschleifscheibe die vergleichbare CBN-
Schleifscheibe Kosten in Höhe von ca. 1000,- DM verursacht.
CBN-Schleifscheiben sind dennoch wirtschaftlich
einsetzbar, da der Verschleiß sehr gering ist und die für
das Abrichten erforderlichen Nebenzeiten entfallen. Diese
Scheiben werden erst nach der Bearbeitung von ca. 700-1000
Werkstücken abgerichtet. Betrug das Abrichtintervall bei
Korund 30 Sekunden, so wird die CBN-Scheibe nach ca.
5-8 Stunden abgerichtet. Trotz dieser langen Intervalle
müssen nur wenige Mikrometer von der Scheibenoberfläche
abgetragen werden, um die Makrogeometrie wiederherzustellen.
Hierdurch entsteht ein Problem: Die gesamte
Schleifmaschine verformt sich durch thermische Einflüsse
(Einschalten, Ausschalten, Öffnen eines Hallentores), so daß
eine vor mehreren Stunden angefahrene Position nicht mehr
ohne Positionierungsfehler erreicht werden kann. Veränderun
gen der Abrichtposition von +/-25 µm sind durchaus reali
stisch. Ein gezieltes Abrichten mit a d = 2 µm und
wenigen Abrichthüben ist somit aus zwei Gründen nicht mög
lich. Entweder wird bereits beim ersten Hub ein unzulässig
großer Betrag abgerichtet (z. B. 20 µmm), oder es erfolgt
trotz 10 Abrichthüben mit jeweils a d = 2 µm kein
Kontakt.
Beide Fälle sind unerwünscht, da kostenintensives
CBN abgerichtet wird bzw. keinerlei Abrichten erfolgt. In
der Fertigung kann das ordnungsgemäße Abrichten erst durch
eine Qualitätsprüfung der geschliffenen Werkstücke erfolgen.
Die Überwachung des Abrichtvorganges ist also zeitaufwendig
und problematisch. Dieses Problem existiert beim Abrichten
von Korundschleifscheiben aufgrund der kurzen Abrichtinter
valle und der wesentlich größeren Abrichtbeträge nicht.
Diese Abrichtproblematik ist auch dafür verant
wortlich, daß sich der Schleifstoff CBN nur langsam in der
Industrie durchsetzen kann.
Beim Abrichten von CBN-Schleifscheiben mit Dia
mant-Topfscheiben ist es bekannt, eine Zustellung in kleinen
Beträgen (2 bis 10 µm) auf einer Seite der Schleifscheibe
(Zustellung je Doppelhub) oder auf beiden Seiten der
Schleifscheibe (je Hub) durchzuführen. Anschließend wird die
Schleifscheibe durch Verfahren einer Maschinenachse in
axialer Richtung zur Schleifscheibe abgerichtet.
Das Abrichten beginnt bei der Position, die beim
letzten Abrichten erreicht war, zuzüglich des gewünschten
Abrichtbetrages. Hierbei wird davon ausgegangen, daß die vor
längerer Zeit beim Abrichten erreichte Position genau wie
dergefunden werden kann, was sich aber in der Praxis als
problematisch erweist. Dieses Problem ist durch das Verfah
ren nach der DD-PS 1 04 746 dadurch gelöst worden, daß das
Erreichen der alten und letzten Abrichtposition durch Dreh
zahlmessungen festgestellt wird. Bei diesem bekannten Ver
fahren nach der DD-PS 1 04 746 wird zur Ermittlung des Zeit
punktes der Berührung des Abrichtwerkzeuges mit der Schleif
scheibe die Beeinflussung des Abrichtwerkzeuges ausgewertet,
indem die Wirkleistung zwischen Elektromotor und Abricht
werkzeug oder das Drehmoment oder die Drehzahl des Elektro
motors gemessen wird. Die Messung dieser Größen stellt eine
starke Einschränkung dar, da häufig Abrichtspindeln mit
Druckluftantrieb verwendet werden. Die Messung der Drehzahl
erfordert konstruktive Änderungen, da z. B. auf der Welle
ein Tachogenerator angebracht werden muß. Größte Probleme
bereitet hierbei die Abdichtung, um das Eindringen von stark
abbrasiv wirkenden festen Teilchen (Körner oder Teile davon
durch Abrichten der Schleifscheibe) sowie aggressiven Kühl
schmiermitteln zu verhindern. Diese Einflüsse führen schnell
zum Versagen der Spindellagerung. Alle Schleif- und Abricht
spindeln werden daher in der Regel mit Druckluft beauf
schlagt, auch wenn dieses Medium nicht für den Antrieb
verwendet wird. Der Überdruck im Spindelgehäuse verhindert
dabei das Eintreten von Stoffen. Bei Abrichtspindeln muß die
Druckluft immer eingeschaltet sein, auch wenn diese nicht im
Betrieb sind.
Aus der VDI-Zeitschrift 130 (1988), Seiten 66 ff.
und aus der EP-OS 2 57 381 ist eine Anordnung von Schleif
scheibe und Abrichter beim CBN-Abrichten bekannt, bei der
die Richtung der Umfangsgeschwindigkeit der beiden rotieren
den Teile, also von Schleifscheibe und Abrichtwerkzeug,
gleich oder genau entgegengesetzt ist. Das Abrichten erfolgt
somit im Gleichlauf bzw. im Gegenlauf. Bei dem durch diese
Druckschriften bekannten Verfahren wird ein Piezostellele
ment in den Kraftfluß zwischen Abrichtwerkzeug und Zustell
schlitten eingebaut, um ein System zu schaffen, das einer
seits zur Erfassung von Abrichtkräften und andererseits für
die Realisierung kleinster Abrichtbeträge geeignet ist. Zu
Beginn eines Abrichtvorganges wird der Abrichter über die
Achse der Maschine in die unmittelbare Nähe der Schleif
scheibe gebracht, wobei eine Berührung sicher vermieden
werden muß. Anschließend wird über die Achsen der Maschine
abgerichtet. Nach einigen Luftabrichtvorgängen kommt es zur
ersten Berührung. Diese wird über das Piezostellelement
erkannt, woraufhin der Abrichtvorgang unterbrochen wird. Der
Zustellschlitten wird anschließend blockiert. Der Abricht
vorgang wird dann über das Piezostellelement fortgesetzt.
Dabei wird das Piezostellelement durch eine externe Span
nungsquelle angesteuert. Auf diese Weise sollen sich
Abrichtzustellungen von weniger als 0,1 µm mit hoher Repro
duzierbarkeit erzeugen lassen. Nachteilig ist, daß dabei
Hochspannungen von einigen tausend Volt angewendet werden
müssen, deren Erzeugung schwierig und kostenaufwendig ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, ein geeignetes Verfahren und eine geeignete Vorrich
tung zum definierten Abrichten von CBN-Schleifscheiben
anzugeben, die die Nachteile der bekannten Verfahren und
Vorrichtungen nicht aufweisen.
Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig durch die Leh
re gemäß Anspruch 1 und vorrichtungsmäßig durch die Lehre
gemäß Anspruch 3 gelöst.
Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Mit der Erfindung lassen sich CBN-Schleifscheiben
definiert abrichten. Die Gefahr eines unzulässig großen
Abrichtbetrages ist vermieden, ebenso die Gefahr, daß über
haupt kein Kontakt zwischen Abrichtwerkzeug und Schleif
scheibe zustandekommt. Das erfindungsgemäß angewendete
Meßverfahren der Impulszählung ist bei jeder Abrichtwerk
zeug-Spindel in einfachster Weise - auch nachträglich -
installierbar, unabhängig von der Antriebsart (elektrisch
oder pneumatisch), ist vollkommen unempfindlich gegen flüs
sige und feste Stoffe, da der Initiator vollständig abge
dichtet ist, verursacht äußerst geringe Kosten, ermöglicht
eine hochgenaue Messung durch die hohe Taktfrequenz eines
Quarzoszillators (z. B. 4 MHz) und ist aufgrund der rein
digitalen Meßdaten nicht mit Störungen behaftet, was eine
wesentliche Vorausetzung für die Erkennung kleinster Abwei
chungen im Promillebereich ist. Die Verwendung von Hochspan
nung ist nicht mehr notwendig.
Um den verschiedensten Störeinflüssen zu begeg
nen, die auch ohne den Kontakt von Abrichter und Schleif
scheibe Drehzahlschwankungen herbeiführen, ist erfindungsge
mäß die Durchführung von Referenzmessungen durch Leerhübe
vor jedem Abrichten vorgesehen. Hierzu wird von einer Ma
schinensteuerung ein Startsignal geliefert; erst danach wird
mit dem Axialvorschub (Abrichten) begonnen und nach Beendi
gung des Abrichtens ein Stoppsignal gegeben. Die Maschinen
steuerung gibt also ein Meßfenster vor, in dem das Abrichten
stattfindet. Jeder Meßwert einer Spindelumdrehung läßt sich
somit der axialen Position auf der Scheibe zuordnen.
Vor jedem Abrichten werden eine oder mehrere re
produzierbare Referenzmessungen mit Leerhüben durchgeführt,
bei denen der Abrichter bereits dicht vor der Scheibe steht,
diese aber nicht berührt. Beim anschließenden Überwachen des
Abrichtvorganges wird jede Abrichthubmessung mit der Refe
renzmessung verglichen, so daß sowohl die erste Berührung
als auch das erste Abtragen auf der gesamten Scheibenbreite
im Werkstück-Eingriffsbereich sicher erkannt werden kann.
Hieraus läßt sich auch die Verschleißform in axialer Rich
tung der Scheibe ableiten.
Störeinflüsse im Leerlauf entstehen hauptsächlich
durch Kühlschmiermittel, das mit hohem Druck aus einer Düse
auf die Wirkstelle fließt bzw. gespritzt wird. Beim CBN-
Schleifen wird meist Öl als Kühlschmiermittel verwendet, um
den Verschleiß der Scheibe zu minimieren. Durch Temperatur
einflüsse ändert sich die Viskosität des Öles und somit auch
der Störeinfluß. Weiterhin ändern sich Störeinflüsse durch
eine evtl. Verstellung der Düsen oder durch Änderung der
Schleifscheibendurchmesser infolge Abrichtens. Um auch
diesen Störeinflüssen zu begegnen, ist vor jedem Abrichten
die Referenzmessung vorgesehen.
Die Störungen wirken unterschiedlich. Das Öl al
lein bewirkt zunächst ein Abbremsen der Abrichtspindel. Beim
Gleichlauf und höherer Umfangsgeschwindigkeit der Schleif
scheibe erhöht sich aber die Drehzahl des Abrichters durch
den Einfluß, da das Öl zwischen Abrichter und Schleifscheibe
die Abrichtspindel mitreißt. Bei höherer Abrichtspindel-Um
fangsgeschwindigkeit wird die Abrichtspindel aber zusätzlich
abgebremst. Beim Gegenlauf wird sie dagegen stets, dafür
aber in stärkerem Maße, abgebremst. All diese nur schwer
kalkulierbaren Störeinflüsse und die Tatsache, daß das
Nutzsignal beim ersten Anschnitt ähnliche Amplitudenänderun
gen hervorruft wie die Störungen, sind kompensierbar durch
die erfindungsgemäße Referenzmessung.
Das einfache Setzen von Schwellwerten, wie dies
bei dem Verfahren nach der DD-PS 1 04 746 vorgesehen ist,
ermöglicht nicht die Erkennung des Anschnittes bei der
CBN-Schleiftechnologie. Unter den Randbedingungen des Ab
richtens von Korundschleifscheiben gemäß dieser Druckschrift
war das Nutzsignal/Störsignalverhältnis um mehr als eine
Zehnerpotenz größer als dies vorliegend der Fall ist, weil
um den Faktor 10 bis 20 größere Zustellbeträge je Hub einge
stellt wurden und in der Regel trocken abgerichtet wurde.
Auch heute werden noch Korundschleifstoffe mit diesen Ein
stellbedingungen abgerichtet.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beige
fügten Zeichnung näher erläutert werden.
Es zeigt:
Fig. 1a, Fig. 1b schematisch den im Stand
der Technik bekannten Abrichtvor
gang an einer Schleifscheibe mit
Hilfe eines Abrichtwerkzeuges,
Fig. 2 bis 8 Darstellungen zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie der erfindungsgemäßen Vor
richtung;
es zeigt dabei
Fig. 2 die Vorgehensweise zum Auffinden
der korrekten Abrichtposition,
Fig. 3 und 4 eine Meßanordnung zur Er
mittlung der Umfangsgeschwindigkeit des
Abrichtwerkzeuges, wobei
Fig. 4 einen Schnitt A-B der Anordnung nach
Fig. 3 darstellt,
Fig. 5 eine grafische Darstellung zur
näheren Erläuterung der Messung der
Umfangsgeschwindigkeit,
Fig. 6 Meßergebnisse bei Referenzhub
messungen in Abhängigkeit von der
Spindelumdrehung,
Fig. 7 Meßergebnisse bei Abrichthüben
in Abhängigkeit von der Spindelumdre
hung, wobei die Meßergebnisse bei vier
Leerhüben und drei nachfolgenden Hüben
mit Kontakt zwischen Abrichtwerkzeug
und Schleifscheibe dargestellt sind, und
Fig. 8 übereinander dargestellte Meßer
gebnisse von Referenzhub und mehreren
Abrichthüben.
Aufgrund von thermischen Einflüssen kann eine
Verformung der Abrichtmaschine hervorgerufen werden, wodurch
sich die Abrichtposition erheblich, beispielsweise um
+/- 25 µm verändern kann (Positionierungsfehler F). Um
dies zu kompensieren, wird beim vorliegenden Abrichtverfah
ren jeder Abrichtvorgang 6 aus einer Anfangsposition 8
gestartet, die wenigstens um den erwähnten Positionierungs
fehler von der abzurichtenden Schleifscheibe 10 bzw. der
alten Abrichtposition entfernt ist. Es wird also bei einer
Position begonnen, die den Kontakt von Abrichtwerkzeug und
Schleifscheibe während des ersten Hubes ausschließt.
Aus dieser Anfangsposition wird mit Hilfe einer
schrittweisen Zustellung 12, beispielsweise a d =
1-2 µm je Abrichthub und eines Anschnittsensors 14 (siehe
Fig. 3 und 4) der Kontakt bzw. der Anschnitt von Abricht
werkzeug 6 und Schleifscheibe 10 bzw. der aktuelle Schleif
scheibendurchmessr erkannt.
Der Anschnittsensor 14 umfaßt einen Drehgeber,
beispielsweise einen induktiven Geber 16, der einen oder
mehrere Anflächungen 18 auf dem Umfang der Abrichtspindel 20
abtastet und der Zahl der Anflächungen entsprechende Impulse
pro Umdrehung der Spindel liefert, beispielsweise zwei
Impulse 22 bei Vorliegen von zwei Anflächungen, vgl. Fig. 5.
Um eine Umfangsgeschwindigkeit mit hoher Auflö
sung zu erhalten, werden in die Dauer zwischen zwei anstei
genden oder fallenden Flanken der Impule 22 Zählimpulse
hoher Frequenz, beispielsweise von 4 MHz, in einen Zähler 24
eingezählt, vgl. Fig. 4.
Bei einer Drehzahl von 500 U/min liefert der in
duktive Geber 1000 Impulse/Sekunde, so daß bei der Taktfre
quenz von 4 MHz jede Zählung bis zu einem Wert von 4000
läuft. Somit ist die Messung der Drehzahl mit einer von
12 Bit (4095) und einer Frequenz von 1 kHz möglich. Mit
einer derartigen Ausbildung können geringste Drehzahlände
rungen erfaßt werden.
Mit den Daten gemäß Fig. 5 kann berechnet werden,
daß sich die Schleifscheibe mit einer Umfangsgeschwindigkeit
von 40 m/s und die Abricht-Topfscheibe mit ca. 15 m/s dreht.
Treten Schleifscheibe und Abrichtwerkzeug bzw. Abrichttopf
scheibe in Kontakt, so erfährt die Abrichtspindel eine
Umfangsgeschwindigkeitserhöhung. Diese Geschwindigkeitserhö
hung, die über den Drehgeber 6 und den erwähnten Zähler 24
erfaßt wird, dient zur Anschnitterkennung.
Die Fig. 6 zeigt Meßkurven 30 bis 36 für mehrere,
hier sieben Referenzhubmessungen, und die Fig. 7 zeigt
Meßkurven 37 bis 40 von vier Leerhüben und sich anschließen
de Meßkurven 41 bis 43 von drei nachfolgenden Hüben mit
Kontakt zwischen Abrichtwerkzeug und Schleifscheibe. Die
Meßergebnisse der Leerhübe entsprechen natürlich denen der
Referenzhübe.
Die Fig. 8 zeigt eine vorzugsweise gemittelte
Referenz-Meßkurve 44 aus den Referenzhubmesungen und vier
schematische Meßkurven 45, 46, 47 und 48 von Abrichthüben
übereinander dargestellt, wobei in diese Figur zum besseren
Verständnis oberhalb der Meßkurven das Schleifscheibenprofil
51 und ein Werkstück 50 schematisch eingezeichnet sind. Mit
dem Bezugszeichen 49 ist der abgetragene Teil der Schleif
scheibe (Eingriffsbreite) bezeichnet, der mit den bearbeite
ten Werkstücken 50 in Eingriff stand. Für den Abrichtvorgang
ist von Bedeutung, daß ein Anschnitt über die genannte
Eingriffsbreite 49 erfolgt. Die seitlichen nicht im Eingriff
mit dem Werkstück befindlichen Bereiche sind ohne Bedeutung;
sie erschweren die Anschnitterkennung, wenn keine Referenz
messungen und Vergleiche hiermit durchgeführt werden.
Man erkennt, daß bei den Abrichthüben 45 und 48
ein über die Breite des Schleifscheibenprofils zunehmender
Anschnitt im Bereich der Eingriffsbreite durch das Abricht
werkzeug festzustellen ist. Beim Abrichthub 48 erfolgt der
Anschnitt über die gesamte Breite der Schleifscheibe, was
erkennbar ist durch die deutliche Erhöhung der Zählimpuls
zahl (Zählerstand) über den gesamten Bereich des der Ein
griffsbreite 49 der Schleifscheibe zugeordneten Meßkurvenbe
reichs.
Aus der Fig. 8 ist auch erkennbar, daß durch das
Schleifen vieler Werkstücke ein konischer Verschleiß der
Schleifscheibe im Bereich 49 eintreten kann durch Durchbie
gen der Schleifspindel.
Mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung bzw. des
beschriebenen Verfahrens läßt sich der erste Anschnitt im
Eingriffsbereich erkennen. Bei Anschnitterkennung kann ein
entsprechendes Schaltsignal zur Steuerung des weiteren
Abrichtens erzeugt werden. Darüber hinaus kann erkannt und
signalisiert werden, wann erstmals ein Eingriff auf der
gesamten Breite der Schleifscheibe stattgefunden hat, vgl.
Fig. 8. Aus der Fig. 8 ist dies zumindest beim Hub 48 der
Fall, weil sich die Zählergebnisse über der gesamten
Schleifscheibenbreite deutlich vom Referenzkurvenverlauf 44
abheben. Bei einem ungleichförmigen Verschleiß der Schleif
scheibe, z. B. bei einem konischen Verschleiß, ist das
Erkennen dieses Eingriffes auf der gesamten Breite der
Schleifscheibe von besonderem Interesse.
Claims (4)
1. Verfahren zum definierten Abrichten von CBN-Schleif
scheiben mit Hilfe eines hubweise zustellbaren und in Axial
richtung der Schleifscheibe hin- und herbewegbaren, rotie
renden Abrichtwerkzeuges, gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
- a) Messen und Speichern von in die Dauer einer Periode der Umdrehung des Abrichtwerkzeuges fallenden Zählim pulsen bei wenigstens einem Leerhub mit oder ohne Zustellung ohne Anschnitt in Abhängigkeit vom Weg in Axialrichtung zur Festlegung eines Referenzverlaufs der Periodendauer,
- b) Messen und Speichern von in die Dauer einer Periode der Umdrehung des Abrichtwerkzeuges fallenden Zählim pulsen in Abhängigkeit vom Weg in Axialrichtung zur Schleifscheibe und von den Abrichthüben zur Ermittlung des IST-Verlaufs der Periodendauer, wobei für diese Messung das gleiche Meßfenster (Meßbeginn und Meßende pro Hub werden zeitlich gleich gesteuert) gewählt wird wie für die Referenzmessung zur Festlegung einer gleichen Meßzeit für die Leerhübe und sämtliche Ab richthübe,
- c) Vergleich der Meßergebnisse jedes Abrichthubes mit dem aus den Leerhubmesssungen gewonnenen Referenzmeßergeb nis zur Feststellung einer Differenz der Meßergebnisse (Zählerstände), die aus unterschiedlichen Umfangsge schwindigkeiten des Abrichtwerkzeuges beim Leerhub (Referenzhub) und bei den Abrichthüben resultiert, und damit zum Erkennen einer Berührung (eines Anschnittes) zwischen Abrichtwerkzeug und Schleifscheibe über wenigstens einen Teil der Schleifscheibenbreite sowie zum Ermitteln des Schleifscheibenprofils.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Feststellung einer Zählergebnisdifferenz Schaltsig
nale erzeugt werden, die einer Steuereinrichtung zum Beenden
oder zum Fortsetzen des Abrichtens mit einer vorbestimmten
Anzahl von Abrichthüben zugeführt werden.
3. Vorrichtung zum definierten Abrichten von CBN-Schleif
scheiben mit einem Abrichtwerkzeug, wobei die CBN-Schleif
scheibe und das Abrichtwerkzeug mit vorbestimmter Drehzahl
angetrieben sind, das Abrichtwerkzeug hubweise auf die
Schleifscheibe zustellbar und in Axialrichtung der Schleif
scheibe hin- und herbewegbar ist, gekennzeichnet durch
eine Meßeinrichtung (14, 24) zur laufenden Messung der
Periodendauer der Umdrehungen des Abrichtwerkzeuges (6) bei
Leerhüben (Referenzhüben) und Abrichthüben, deren Meßsignale
einer Auswerteeinrichtung (24) zugeführt werden zur Fest
stellung von Beginn und Ende einer Berührung (eines An
schnittes) zwischen Abrichtwerkzeug und Schleifscheibe
anzeigenden Differenz der Zählergebnisse zwischen Referenz
hub- und Abrichthubmeßweg und zur Ausgabe von Schaltsignalen
für eine Abricht-Steuereinrichtung beim Erkennen solcher
Änderungen zum Beenden des Abrichtens oder zum Fortsetzen
des Abrichtens mit einer vorbestimmten Anzahl von Abrichthü
ben.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßeinrichtung einen Markierungen (18) der Spindel
(20) des Abrichtwerkzeuges (6) abtastenden Drehgeber (16)
aufweist, dessen Ausgangssignale eine Zähleinrichtung (24)
steuern, die in die Dauer der Periode der aufeinanderfolgen
den Drehgeber-Ausgangssignale fallende Zählimpulse zählt und
deren jeweiliger Zählerstand ein Maß für die jeweilige
Drehzahl des Abrichtwerkzeuges ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904008249 DE4008249A1 (de) | 1989-03-17 | 1990-03-15 | Verfahren und vorrichtung zum definierten abrichten von cbn-schleifscheiben |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE19904008249 DE4008249A1 (de) | 1989-03-17 | 1990-03-15 | Verfahren und vorrichtung zum definierten abrichten von cbn-schleifscheiben |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4008249A1 true DE4008249A1 (de) | 1990-09-27 |
DE4008249C2 DE4008249C2 (de) | 1992-04-16 |
Family
ID=25878902
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904008249 Granted DE4008249A1 (de) | 1989-03-17 | 1990-03-15 | Verfahren und vorrichtung zum definierten abrichten von cbn-schleifscheiben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4008249A1 (de) |
Cited By (1)
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DE102020119173A1 (de) | 2020-07-21 | 2022-01-27 | Supfina Grieshaber Gmbh & Co. Kg | System und Verfahren zum Abrichten einer Wirkfläche einer Schleifscheibe |
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DD104746A1 (de) * | 1973-01-31 | 1974-03-20 | ||
EP0257381A1 (de) * | 1986-08-19 | 1988-03-02 | Ernst Winter & Sohn (GmbH & Co.) | Verfahren und Vorrichtung zum Abrichten von Schleifscheiben |
-
1990
- 1990-03-15 DE DE19904008249 patent/DE4008249A1/de active Granted
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Tönshoff, Hans Kurt und Grabner, Thomes: Piezo-Abrichten, ein Abrichtsystem für CBN-Schleifscheiben. In: VDI-Zeitschrift 130 (1988), Nr. 6-Juni, S. 66-69 * |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4008249C2 (de) | 1992-04-16 |
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