DE3942628A1 - Verwendung waessriger copolymerdispersionen unter zusatz von sauren metallsalzen oder freien saeuren als klebemittel - Google Patents
Verwendung waessriger copolymerdispersionen unter zusatz von sauren metallsalzen oder freien saeuren als klebemittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von wäßrigen Vinyl
ester-Pfropfcopolymer-Dispersionen unter Zusatz von sauren,
wasserlöslichen Metallsalzen oder freien Säuren als Klebe
mittel mit hervorragender Heißwasserbeständigkeit und ein
Verfahren zur Herstellung der wäßrigen Vinylester-Pfropfco
polymer-Dispersionen.
Die Verwendung von wäßrigen Polyvinylester-Dispersionen als
Klebemittel ist bekannt. Ein Nachteil dieser Dispersionen
ist deren geringe Wasserbeständigkeit bedingt durch die An
wesenheit von Schutzkolloiden, wie etwa Polyvinylalkohol.
In der DE-A 26 20 738 (US-A 41 18 357) wird vorgeschlagen zur
Verbesserung der Wasserbeständigkeit Polyvinylester-Disper
sionen einzusetzen, bei denen die Polyvinylester-Komponente
auf Polyvinylalkohol aufgepfropft ist, und die als Härterzu
satz wasserlösliche Säuren oder wasserlösliche saure Metall
salze enthalten. In Verbindung mit wasserlöslichen Säuren
als Härter weisen diese Dispersionen zwar akzeptable Lager
stabilität (Topfzeiten von mehr als 4 Wochen) auf, die Heiß
wasserbeständigkeit allerdings ist, im Vergleich zum Zusatz
von wasserlöslichen Metallsalzen als Härter, unbefriedigend.
Werden die ebengenannten Metallsalze als Härterzusatz mit
den Vinylester-Pfropfcopolymerdispersionen eingesetzt, er
hält man zwar Klebemittel mit hervorragender Heißwasserbe
ständigkeit, die Lagerstabilität wird allerdings drastisch
reduziert (Topfzeiten von deutlich weniger als 4 Wochen).
Es bestand daher die Aufgabe, Klebemittel auf der Basis von
wäßrigen Vinylester-Pfropfcopolymeren zur Verfügung zu stel
len, die im Gemisch mit wasserlöslichen Metallsalz-Härtern
eine hohe Heißwasserbeständigkeit und eine hohe Lagerstabi
lität aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von wäßrigen
Vinylester-Pfropfcopolymer-Dispersionen, die wasserlösliche
Metallsalze von einbasischen Säuren mit einem pKs unter 0
oder freie Säuren mit einem pKs unter 0 enthalten, als Kle
bemittel mit hoher Heißwasserbeständigkeit und langer Topf
zeit, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylester-Pfropfco
polymere zusammengesetzt ist aus
- I. 2-12 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Pfropfco polymeren, eines oder mehrerer Polyvinylalkohole mit einem Hydrolysegrad von 60 bis 99 Mol-%, und
- II. 88-98 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Pfropfco
polymeren, eines Monomer-Gemisches enthaltend
- a. 5-50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mono mer-Gemisches, Vinylester von gesättigten, hochver zweigten, aliphatischen Monocarbonsäuren mit 9 bis 10 C-Atomen, Vinylpivalat, Diisopropylmaleinat, Diiso propylfumarat, Vinylchlorid oder deren Gemische,
- b. 50-95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mono mer-Gemisches, von von a verschiedenen Vinylestern mit 1 bis 18 C-Atomen im Säurerest,
- c. 0,01-4 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mono mer-Gemisches, copolymerisierbare mehrfach ethyle nisch ungesättigte Monomere,
- d. 0-26 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mono mer-Gemisches, weitere copolymerisierbare einfach ethylenisch ungesättigte Monomere.
Die Gewichtsangaben addieren sich natürlich im Pfropfcopoly
meren auf 100 Gew.-% auf.
Als Pfropfgrundlage I eignen sich teilverseifte Polyvinyl
alkohole mit einem Hydrolysegrad von 60 bis 99 Mol-%, vor
zugsweise 75 bis 95 Mol-%. Die Polyvinylalkohole werden in
einer Menge von 2 bis 12 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtge
wicht des Pfropfcopolymeren, eingesetzt.
Das Propfmonomer-Gemisch II hat einen Anteil von 88 bis 98%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Pfropfcopolymeren.
Als Komponente a enthält das Pfropfmonomer-Gemisch II 5 bis
50 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Ge
samtgewicht des Monomer-Gemisches, Vinylester von gesättig
ten, hochverzweigten aliphatischen Monocarbonsäuren mit 9
bis 10 C-Atomen, Vinylpivalat, Diisopropylmaleinat, Diiso
propylfumarat, Vinylchlorid oder deren Gemische. Beispiele
für Vinylester von gesättigten, hochverzweigten aliphati
schen Monocarbonsäuren mit 9 bis 10 C-Atomen sind die Vinyl
versaticsäureester-Gemische VeoVa 9 und VeoVa 10 (Handels
produkte der Firma Shell Chemie GmbH) oder einzelne Bestand
teile dieser Gemische.
Besonders bevorzugt werden Vinylester von gesättigten ali
phatischen Monocarbonsäuren mit 9 C-Atomen, die in α-Stel
lung zur Carboxylgruppe ein quartäres C-Atom aufweisen.
Insbesonders sind die Vinylversaticsäureester VeoVa 9 (Han
delsprodukt der Firma Shell Chemie GmbH) zu nennen, das ist
ein Gemisch von Vinylestern hochverzweigter Monocarbonsäuren
mit 9 C-Atomen, oder einzelne Bestandteile dieses Gemi
sches.
Als Komponente b enthält das Pfropfmonomer-Gemisch II 50 bis
95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Monomer-Gemi
sches, eines oder mehrerer, von Komponente a verschiedener
Vinylester mit 1 bis 18 C-Atomen im Säurerest. Beispiele
hierfür sind Vinylformiat, Vinylacetat, Vinylpropionat, 2-
Ethylhexansäure-Vinylester, Vinyllaurat oder Vinylstearat.
Als Komponente c enthält das Pfropfmonomer-Gemisch II 0,01
bis 4 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Monomer-
Gemisches, mehrfach ethylenisch ungesättigte Comonomere.
Beispiele hierfür sind Decadien, Vinylcrotonat, Diallylphta
lat, Divinyladipat, Methylenbisacrylamid, Triallylcyanurat,
Butandioldiacrylat, Hexandioldiacrylat, Pentaerythritoltri
acrylat, Trimethylolpropantriacrylat, Divinyldimethylsilan,
Divinyltetramethyldisiloxan, Triethylenglykoldimethacrylat,
Allylacrylat und Allylmethacrylat.
Gegebenenfalls können noch als Komponente d bis zu 26 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Monomergemisches, weitere
ethylenisch ungesättigte Monomere eingesetzt werden.
Beispiele hierfür sind Acryl- oder Methacrylsäure, sowie de
ren Ester mit primären oder sekundären Alkoholen mit 1 bis
18 C-Atomen, beispielsweise Methanol, Ethanol, Propanol,
Butanol und Gemische kurzkettiger Alkohole, 2-Ethylhexyl-,
Cyclohexyl- und Laurylalkohol; Olefine, wie beispielsweise
Ethylen, Propylen, Butylen; Vinylhalogenide und Vinylidenha
logenide, wie beispielsweise Vinylfluorid, Vinylidenfluorid,
Vinylidenchlorid; Vinylaromaten, wie Styrol; α,β-ungesättig
te Monocarbonsäuren mit einer Kohlenstoffkette zwischen 4
und 10 Kohlenstoffatomen, wie etwa Croton- und Isocrotonsäu
re und deren Ester mit primären oder sekundären Alkoholen
mit 1 bis 18 C-Atomen; α,β-ungesättigte Dicarbonsäuren mit 4
bis 10 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Malein-, Fumar-
und Itakonsäure und deren Mono- und Diester mit primären
oder sekundären Alkoholen mit 1 bis 18 C-Atomen, ausgenommen
die als Komponente a genannten. Weitere Beispiele sind
stickstoffhaltige, monoolefinisch ungesättigte Monomere, wie
etwa Acrylnitril, Acrylamid, Methacrylamid, N-Methylolacryl
amid, N-Methylolmethacrylamid, N-Methylolallylcarbamat, N-
Methylolalkylether, Mannichbasen oder N-Methylolester von N-
Methylol(meth)acrylamid bzw. N-Methylol-allylcarbamat. Bei
der Verwendung von stickstoffhaltigen, monoolefinisch unge
sättigten Monomeren sollte deren Menge maximal 10 Gew.-%,
vorzugsweise 1 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Monomergemisches, betragen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen wäßrigen Vinylester-
Pfropfcopolymer-Dispersion erfolgt bei Temperaturen zwischen
35 und 80°C. Zur Initiierung der Polymerisation werden orga
nische Peroxide oder Azoverbindungen, beispielsweise tert.-
Butylhydroperoxid, in einer Menge von 0.1 bis 3.0 Gew.-%, be
zogen auf das Gesamtgewicht des Pfropfmonomer-Gemisches,
eingesetzt. Vorzugsweise werden die organischen Peroxide
bzw. Azoverbindungen in Kombination mit geeigneten Reduk
tionsmitteln eingesetzt. Vorzugsweise beträgt die Menge an
Reduktionsmittel 0.05 bis 3.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamt
gewicht des Pfropfmonomer-Gemisches. Beispiele für geeignete
Reduktionsmittel sind Natriumformaldehydsulfoxylat, Natrium
sulfit, Natriumhydrogensulfit oder Dithionit.
Zur Beeinflußung der Viskosität können noch anionische oder
nichtionische Emulgatoren in einer Menge von 0,1 bis 1,0
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Monomergemisches,
eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Alkylsulfate,
Alkylsulfonate, Sulfosuccinate bzw. Polyoxyethylenether von
Fettalkoholen.
Zur Polymerisation wird der Polyvinylalkoholanteil in wäßri
ger Suspension, gegebenenfalls zusammen mit dem Emulgator,
vorgelegt und die restlichen Bestandteile des Reaktionsgemi
sches einzeln oder im Gemisch zudosiert. Vorzugsweise wird
der Polyvinylalkoholanteil in wäßriger Suspension vorgelegt
und die Comonomer-Komponenten a, b, c und d im Gemisch par
tiell vorgelegt und partiell dosiert, wobei die Komponente
d, falls es sich dabei um ein wasserlösliches Comonomer
handelt, separat dosiert wird.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polymerdispersionen ha
ben einen Feststoffgehalt von 40 bis 60 Gew.-%.
Die so hergestellten Pfropfcopolymer-Dispersionen können
auch, gegebenenfalls unter Zugabe einer Verdüsungshilfe, von
Antischaummittel und/oder Antiblockmittel, sprühgetrocknet
oder gefriergetrocknet werden. Die so erhaltenen Dispersi
onspulver werden dann zur Verwendung als Klebemittel wieder
in Wasser redispergiert, unter Einstellung des obengenannten
Feststoffgehalts. Die genaue Verfahrensweise hierzu ist dem
Fachmann geläufig.
Zur Erhöhung der Wasserbeständigkeit der Verklebung werden
der Vinylester-Pfropfcopolymer-Dispersion noch 0.5 bis 10
Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Pfropfcopolymer-Disper
sion, wasserlösliche Metallsalze von einbasischen Säuren mit
einem pKs unter 0 zugegeben. Besonders geeignet sind Salze
von Al(III), Fe(III) und/oder Zr(IV), beispielsweise Alumi
niumnitrat, Eisenchlorid, Zirkonoxychlorid.
Als Härter können auch freie Säuren mit einem pKs kleiner 0
eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Salzsäure, Salpe
tersäure, Perchlorsäure, Phosphorsäure oder deren Mischun
gen. Die Säuren werden in 5normaler wäßriger Lösung in
einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
der Pfropfcopolymer-Dispersion, eingesetzt.
Als weitere Zusätze kann das erfindungsgemäße Klebemittel
noch Verfilmungshilfsmittel oder Weichmacher enthalten.
Durch die Copolymerisation der Comonomer-Komponente a in den
Vinylester-Pfropfcopolymerisaten, sind Klebemittel speziell
für die Holzverleimung erhältlich, die sich vor allem durch
eine hohe Heißwasserbeständigkeit auszeichnen, die eine Zu
ordnung der erfindungsgemäßen Klebemittel in die Beanspru
chungsgruppe B 4/13 gemäß DIN 68602 ermöglicht. Selbst durch
den Einbau einer großen Menge an vernetzend wirkenden Como
nomeren, beispielsweise N-Methylolacrylamid, ist diese Heiß
wasserbeständigkeit nicht zu erreichen. Der Einbau solch
großer Mengen reaktiver Comonomere führt vielmehr zur dras
tischen Absenkung der Topfzeit der Klebemittel-Dispersion.
Demgegenüber weisen die erfindungsgemäßen Klebemittel auch
beim Zusatz von sauren Metallsalz-Härtern außerordentlich
lange Topfzeiten von über 2 Monaten auf.
Die erfindungsgemäßen Klebemittel eignen sich insbesonders
zur Holzverleimung in Innenräumen mit extremen Klimaschwan
kungen und Wassereinwirkung, beispielsweise in Hallenbädern
oder Duschkabinen, und zur Außenverwendung mit hohen klima
tischen Einflüssen, beispielsweise Fenster, Außentüren, Lei
tern und Treppen.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung
der Erfindung.
In einem Reaktor der mit Rückflußkühler, Rührer, Zudosier
möglichkeiten, Stickstoffeinleitung, sowie Heiz- und Kühl
möglichkeiten versehen ist, werden 6 Gewichtsteile eines
teilverseiften Polyvinylalkohols mit einem Hydrolysegrad von
90 Mol-% und 70 Gewichtsteile Wasser vorgelegt. Nach Spülen
mit Stickstoff werden zunächst 25 Gewichtsprozent einer Mo
nomerlösung, bestehend aus 80 Gewichtsteilen Vinylacetat,
19,9 Gewichtsteilen VeoVa 9, 0,05 Gewichtsteilen Triallyl
cyanurat und 0,1 Gewichtsteilen t-Butylhydroperoxid in die
Vorlage gegeben und das Reaktionsgemisch erwärmt.
Bei ca. 55°C wird mit der Dosierung des Initiator-Zulaufs
begonnen, bestehend aus 7 Gewichtsteilen Wasser, 0,15 Ge
wichtsteilen Natriumformaldehydsulfoxylat und 0,15 Gewichts
teilen Natriumbicarbonat. Bei 65°C wird mit der Monomerdo
sierung begonnen. Wobei die eine Monomerdosierung aus dem
Rest der obengenannten Monomerlösung besteht und die zweite
Monomerdosierung aus 2 Gewichtsteilen N-Methylolacrylamid
und 10 Teilen Wasser besteht. Der Initiatorzulauf läuft 1
Stunde länger als die Monomerdosierung.
Die Polymerisation wird bei 65-70°C durchgeführt, wobei die
Geschwindigkeit der Monomerzuläufe so geregelt wird, daß
kein Rückfluß auftritt. Nach Beendigung aller Dosierungen
wird noch eine Stunde bei 70°C nachpolymerisiert. Man erhält
eine ca. 50%ige, koagulatfreie Dispersion mit einer Visko
sität von ca. 15 000 mPa×s (Brookfield 20 Upm, 23°C). Zur
Herabsetzung der MFT wird mit ca. 3% Butyldiglykolacetat
modifiziert.
Die Herstellung der Dispersionen in den Beispielen 2 bis 4
bzw. den Vergleichsbeispielen A bis E erfolgte analog dem
Verfahren in Beispiel 1, wobei in Beispiel 3 natürlich eine
Druckpolymerisation unter Aufdrücken der entsprechenden
Mengen an Ethylen durchgeführt wurde und der Vinylchlorid-
Anteil zusammen mit dem Vinylester-Anteil dosiert wurde. Die
Polymerzusammensetzung sowie der Festgehalt der Dispersionen
sind in Tabelle 1 bzw. Tabelle 2 beschrieben.
Zur Herstellung der Klebemittel wurden die Dispersionen mit
den in den Tabellen 1 und 2 angegebenen Arten und Mengen an
Härter vermischt.
Die Prüfung der Klebefestigkeit erfolgte gemäß DIN 68602 in
Verbindung mit DIN 53254.
Die Probekörper wurden gemäß DIN 53254 hergestellt. Hierzu
wurden jeweils zwei je 5 mm dicke, 130 mm breite und 150 mm
lange Buchenholzplatten mit der zu testenden Klebemittel-
Dispersion verklebt.
Für die Prüfung zur Zuordnung in die Beanspruchungsgruppe B
3/5 (Kaltwasserfestigkeit) gemäß DIN 68602 wurden die Probe
körper nach der Verleimung 7 Tage bei Normalklima (20°C, 65%
Luftfeuchtigkeit) und anschließend 4 Tage in 20°C kaltem
Wasser gelagert (DIN 53254).
Nach der Lagerung wurde die Klebefestigkeit im Scherversuch
ermittelt, wobei mit einer Zugprüfmaschine mit 50 mm/min
Abzugsgeschwindigkeit die verklebten Platten gegeneinander
verschoben und bis zum Bruch belastet wurden. Beim Bruch
wurde die dabei auftretende Maximalkraft FMax ermittelt. Die
Zugfestigkeit τa errechnet sich gemäß DIN 53254 aus τa =
FMax/A, wobei A die geklebte Prüffläche in mm2 ist.
Die Zuordnung in die Beanspruchungsgruppe B 3/5 erfordert
eine Zugfestigkeit τa von 2 N/mm2 (DIN 68602).
Die Prüfung zur Zuordnung in die Beanspruchungsgruppe B 4/13
(Heißwasserfestigkeit) gemäß DIN 68602 erfolgte bezüglich
der Herstellung der Probekörper analog oben.
Die Probekörper wurden aber nach der Verleimung der Holz
platten 7 Tage bei Normalklima (20°C, 65% Luftfeuchtigkeit)
gelagert, daran anschließend 6 Stunden in kochendem Wasser
und abschließend 2 Stunden in 20°C kaltem Wasser gelagert.
Die Bestimmung der Zugfestigkeit τa erfolgte wie oben gemäß
DIN 53254.
Die Zuordnung in die Beanspruchungsgruppe B 4/13 erfordert
eine Zugfestigkeit τa von 4 N/mm2 (DIN 68602).
In den Tabellen 1 und 2 sind Polymerzusammensetzung und
Festgehalt der Klebemittel-Dispersionen, Härterzusatz sowie
Kaltwasserfestigkeit, Heißwasserfestigkeit und Topfzeit
aufgelistet.
Tabelle 1 enthält die Daten der erfindungsgemäßen Klebemit
tel. Tabelle 2 enthält die Daten zu Klebemittel, die nicht
dem erfindungsgemäßen Vorgehen entsprechen.
Der Vergleich der erfindungsgemäßen Klebemittel aus Tabelle
1 mit den Vergleichsbeispielen in Tabelle 2 zeigt die ent
scheidende Bedeutung, die die Copolymerisation der Comono
mer-Komponente a für den Erhalt einer hohen Heißwasserbe
ständigkeit, gemäß Beanspruchungsgruppe B 4/13 (DIN 68602),
und für den Erhalt von langen Topfzeiten hat.
Die Copolymerisation mit beliebigen Vinylestern, wie etwa
Vinyllaurat (Vergleichsbeispiel B), führt zu Klebemitteln, die
keine befriedigende Heißwasserbeständigkeit haben.
Die Copolymerisation mit vernetzend wirkenden Comonomeren
allein, wie beispielsweise N-Methylolacrylamid (Vergleichsbeispiel
A) oder Divinyladipat (Vergleichsbeispiel C), kann die geforderte
Heißwasserbeständigkeit und besonders die geforderte Lager
stabilität nicht sicherstellen.
Claims (3)
1. Verwendung von wäßrigen Vinylester-Pfropfcopolymer-
Dispersionen, die wasserlösliche Metallsalze von einba
sischen Säuren mit einem pKs unter 0 oder freie Säuren
mit einem pKs unter 0 enthalten, als Klebemittel mit ho
her Heißwasserbeständigkeit und langer Topfzeit, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vinylester-Pfropfcopolymere zu
sammengesetzt ist aus
- I. 2-12 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Pfropfcopolymeren, eines oder mehrerer Polyvinylal kohole mit einem Hydrolysegrad von 60 bis 99 Mol-%, und
- II. 88-98 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Pfropfcopolymeren, eines Monomer-Gemisches enthal
tend
- a. 5-50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Monomer-Gemisches, Vinylester von gesättigten, hochverzweigten aliphatischen Monocarbonsäuren mit 9 bis 10 C-Atomen, Vinylpivalat, Diisopro pylmaleinat, Diisopropylfumarat, Vinylchlorid oder deren Gemische,
- b. 50-95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Monomer-Gemisches, von von a verschiedenen Vi nylesters mit 1 bis 18 C-Atomen im Säurerest,
- c. 0,01-4 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Monomer-Gemisches, copolymerisierbare mehrfach ethylenisch ungesättigte Monomere,
- d. 0-26 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mo nomer-Gemisches, weitere copolymerisierbare ein fach ethylenisch ungesättigte Monomere.
2. Klebemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Härter wasserlösliche Metallsalze von einbasi
schen Säuren mit einem pKs unter 0 von Al(III), Fe(III)
und/oder Zr(IV), in einer Menge von 0.5 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der Vinylester-Pfropfcopolymer-
Dispersion, zugegeben werden.
3. Verfahren zur Herstellung von in Anspruch 1 verwendeten
Vinylester-Pfropfcopolymer-Dispersionen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Polyvinylalkohol-Anteil in wäß
riger Suspension vorgelegt wird und die Comonomer-Kompo
nenten a, b, c und d im Gemisch partiell vorgelegt und
partiell dosiert werden, wobei die Komponente d, falls
es sich dabei um ein wasserlösliches Comonomer handelt,
separat dosiert wird, und die Polymerisation nach
Initiierung mit einem Redoxkatalysator-System, bestehend
aus 0.1 bis 3.0 Gew.-% organischem Peroxid oder Azover
bindung und 0.05 bis 3.0 Gew.-% Reduktionsmittel, bei 35
bis 80°C durchgeführt wird.
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