DE3920177A1 - Verfahren und anordnung zur erdschlusserfassung in nicht geerdeten mehrphasigen versorgungsnetzen, insbesondere hoeherer betriebsspannung - Google Patents

Verfahren und anordnung zur erdschlusserfassung in nicht geerdeten mehrphasigen versorgungsnetzen, insbesondere hoeherer betriebsspannung

Info

Publication number
DE3920177A1
DE3920177A1 DE3920177A DE3920177A DE3920177A1 DE 3920177 A1 DE3920177 A1 DE 3920177A1 DE 3920177 A DE3920177 A DE 3920177A DE 3920177 A DE3920177 A DE 3920177A DE 3920177 A1 DE3920177 A1 DE 3920177A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
voltage
charging
earth
diodes
arrangement
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE3920177A
Other languages
English (en)
Other versions
DE3920177C2 (de
Inventor
Reinhard Dipl Ing Hoffmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bombardier Transportation GmbH
Original Assignee
Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Licentia Patent Verwaltungs GmbH filed Critical Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority to DE3920177A priority Critical patent/DE3920177A1/de
Publication of DE3920177A1 publication Critical patent/DE3920177A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3920177C2 publication Critical patent/DE3920177C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01RMEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
    • G01R31/00Arrangements for testing electric properties; Arrangements for locating electric faults; Arrangements for electrical testing characterised by what is being tested not provided for elsewhere
    • G01R31/50Testing of electric apparatus, lines, cables or components for short-circuits, continuity, leakage current or incorrect line connections
    • G01R31/52Testing for short-circuits, leakage current or ground faults

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Testing Of Short-Circuits, Discontinuities, Leakage, Or Incorrect Line Connections (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erd­ schlußerfassung in nicht geerdeten mehrphasigen Versorgungsnetzen insbe­ sondere höherer Betriebsspannung, wie es im Oberbegriff des Anspruches 1 näher definiert ist, sowie Anordnung zur Durchführung des Verfahrens. Erdfehler bilden eine recht häufige Fehlerursache in Versorgungsnetzen. Sind in ungeerdeten Mehrphasen-Versorgungsnetzen einpolige Erdfehler im allgemeinen dann unkritisch, wenn kein Kurzschlußstrom zum Fließen kommt und nur der normalerweise geringe kapazitive Erdschluß­ strom auftritt, so nehmen bei einem satten Erdschluß die "gesunden" Leiter die verkettete Spannung gegenüber Erde an. Die Isolation wird dadurch in erhöhtem Maße beansprucht, so daß die Gefahr des Übergangs auf Doppel­ erdschluß besteht. Deshalb muß das Auftreten eines Erdfehlers in unge­ erdeten Netzen möglichst frühzeitig erkannt werden, damit diese Störung bzw. Gefährdung von Menschen (hohe Berührungsspannung) schnellstens, d.h. möglichst bereits im Entstehen, beseitigt werden kann. VDE schreibt vor, daß dann eine Abschaltung spätestens nach 0,2 Sekunden durchgeführt sein muß.
Zum Erkennen von einpoligen Erdfehlern ist es bekannt, mechanische oder elektronische Überwachungsrelais einzusetzen, wobei die bei Erdfehlern auftretende Verlagerungsspannung überwacht wird. Bei Mittel- und Hoch­ spannungsnetzen sind wegen der Spannungshöhe bei der Erdschlußerfassung zusätzlich Erdungsspannungswandler nötig, an deren Hilfswicklungen dann Überwachungsrelais angeschlossen werden.
Es ist weiterhin bekannt, bei Schutzleitungssystemen die Isolation in ungeerdeten Anlagen zu überwachen. Die hierfür konzipierten Geräte ar­ beiten mit einer dem Wechsel- bzw. Drehstromnetz eingekoppelten Gleich­ spannung, der zwischen Netz- und Schutzleiter fließende Strom im mA-Be­ reich ist ein Maß für das Isolationsniveau der Anlage (vgl. hierzu AEG- Telefunken Druckschrift "Isolationsüberwachung" GR-HGS 7.3/0583 (629/Ti). Bedingt durch die Vorschriften für Isolationsüberwachungseinrichtungen - z.B. muß der Prüfstrom "12mA sein - werden relativ große Meßzeitkon­ stanten (bis 20s) in Kauf genommen. Außerdem bleibt die Anwendung - vgl. die vorgenannte Druckschrift - auf Gleich- bzw. Wechselspannungsnetze mit 50 Hz bis 6-kV-Nennspannung beschränkt. Die beschriebene Einrichtung hat eine für viele Zwecke zu lange Ansprechzeit (max. 20 Sekunden) und ist auch wegen ihrer Frequenzabhängigkeit nicht überall einsetzbar. Höhere Spannungen um 20 kV können nicht beherrscht werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein für einen größeren Frequenzbereich ver­ wendbares Verfahren anzugeben, mit dem eine fortlaufende Erdschlußüber­ wachung in einem nicht geerdeten elektrischen Versorgungsnetz bei Spannungen um 20 bis 30 kV über die Erfassung des Isolationswiderstandes durchgeführt werden kann, wobei das Verfahren ohne Beschränkung auch bei einem großen Betriebsfrequenzbereich (z.B. 0 ... 500 Hz) und variabler Spannung be­ triebssicher und insbesondere schnell arbeiten soll.
Diese Aufgabe wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sowie Anordnungen zur Durchführung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung im nachstehenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Anwendung des Verfahrens bei einem ungespeisten Langstatorabschnitt
Fig. 2 Aufbau der Ladepfade
Fig. 3 Spannungsdreieck
Fig. 4 modifizierte Gleichrichtereinheit
Fig. 5a bis 5c Strom- und Spannungsverläufe
Fig. 6 Anwendung des Verfahrens bei einem Normalnetz
Fig. 7 und 8 Auswerteeinheit
In Fig. 1 ist ein aus einem Drehstromnetz N über Schalter S gespeister Langstatorabschnitt eines Linearmotor-getriebenen Fahrzeuges dargestellt. Der Abschnitt ist endseitig mit den Leitungssträngen L1, L2, L3 in Stern verknüpft. Dargestellt ist die Situation, bei dem das Fahrzeug aus einem vorhergehenden Abschnitt in den dargestellten Abschnitt A einfährt und dieser Abschnitt A noch nicht den fortführenden Antrieb (Schalter S offen) übernommen hat. Diese Phase der Einfahrt kann für eine aktive Erdschluß­ prüfung oder -erfassung nach dem Verfahren ausgenutzt werden. Für die Er­ stellung der erforderlichen Meßspannung wird die vom bewegten Fahrzeug er­ zeugte Polradspannung UP - dargestellt durch die in Reihe mit der Kabel­ induktivität LK in den Strängen liegenden drei Spannungsquellen - ver­ wendet. Mit CK sind Strang- oder Kabelkapazitäten gegen Erde dargestellt, die als Gesamt-Erdkapazität des Netzes wirksam wird. Ein Strom zur Auf­ ladung der Netzkapazität CK ist bei geöffnetem Schalter S nur bei ange­ koppelter Lasteinrichtung 1 und einer zugeschalteten Gleichrichtereinheit 2 aus nicht linearen Bauelementen, Halbleitern möglich.
Lastschaltung 1 und Gleichrichtereinheit 2 sind in prinzipieller Dar­ stellung detaillierter der Fig. 2 entnehmbar.
Die Lastschaltung 1 besteht danach aus drei gleichgroßen, hochohmigen Impedanzen R1, R2, R3, die als Schieflast geschaltet sind, so daß eine zweiphasige Wechselspannungsquelle gebildet wird, deren Spannungen U1, U23 in Gegenphase zum Erdpotential stehen. Vgl. auch der Fig. 3, die das zugehörige Spannungsdreieck zeigt, wird z.B. der Außenstrang L1 über einem Impedanz R1 (vorzugsweise ein ohmscher Widerstand) (mit Anschluß­ potential P1) mittels einer Z-Diode Z1 auf Erdpotential geschaltet und bildet einen ersten Ladepfad (Orientierung an UN1). Zur Bildung des zweiten Ladepfades sind die Stränge L2 und L3 über gleich große Impedanzen R2, R3 miteinander verbunden und der Verbindungspunkt mit einem künstlichen mittleren Anschlußpotential P23 wird über eine Z-Diode Z23 mit gleicher Anschlußrichtung wie Z1 ebenfalls an Erdpotential gelegt.
Bei einem symmetrischen Dreiphasen-Spannungssystem sind die Ströme und Spannungen in den beiden Ladekreisen in Gegenphase. Die Ströme werden durch die Impedanzen R1, R2, R3 der Lastschaltung 1 begrenzt. Vgl. Fig. 3 sind bei gleich großer (symmetrischer) Auslegung der Impedanzen R1 bis R3 zwei treibende Wechselspannungen U1 und U23 erhältlich, die in Gegen­ phase stehen und die jeweils gegen Erde (Anschluß ME) gegenphasige Ströme I1 + I23 = IE treiben.
Die Maximalspannungen an den erdpotentialseitigen Anschlüssen der Last­ schaltung 1 zueinander sowie gegen das Erdpotential wird mit den Eigen­ schaften der mit den beiden nicht linearen Bauelementen Z1 und Z23 ge­ bildeten Gleichrichtereinheit 2 festgelegt.
An den Z-Dioden Z1, Z23 sind über die Anschlüsse M1/ME und M23/ME die Spannungen U1 und U23 als Sperrspannungen abgreifbar. Die Meßpotentiale an M1 und M23 werden einerAuswerteeinrichtung AW zugeführt. Hierzu wird auf die Fig. 7 und 8 verwiesen.
Die Gleichrichtereinheit 2 wirkt wie ein Zweipulsgleichrichter, wobei ab­ wechselnd je ein Zweig die niederohmige Stromführung für die Aufladung der Erdkapazität des Netzes übernimmt.
Während man mit normalen Halbleiterdioden die volle Sperrspannung
übernehmen muß, was bei hoher Betriebsspannung problema­ tisch wird, läßt sich mit Z-Dioden dieser Wert einstellbar gestalten und über die Rückströme der Ladevorgang der Netzkapazität beeinflussen. Zur Beherrschung der für den hier besprochenen Anwendungsfall mit Spannungen bis 10 oder 18 kV empfiehlt sich eine Gleichrichtereinheit nach Fig. 4. Die Z-Dioden Z23 und Z1 liegen dabei mit je einer weiteren Z-Diode Z5 bzw. Z6 - die auch unterschiedliche Zenerspannungen aufweisen können - in Reihe. An den an Erdpotential (über ME) liegenden Z-Dioden Z1 und Z23 sind die relevanten heruntergeteilten Sperrspannungen U1 Z und U23 Z abgreif­ bar. Über die Last- bzw. Vorimpedanz 1 läßt sich der Ladestrom in beiden Ladepfaden auf unter 1 Ampere begrenzen. Die Sperrspannungen können unter 200 V liegen. Bei Umkehr der jeweils treibenden Spannung fließt bei Über­ schreitung der jeweiligen Zenerspannung ein Entladestrom, der die Aufla­ dung wieder etwas verringert. Diese Entladung muß in Kauf genommen werden, um die Spannung zu beherrschen. Die von den Z-Dioden zur Verfügung ge­ stellten Sperrspanungen begrenzen den Abfluß an Ladung, sie sind also letztlich bestimmend für die Aufladung. Der zweite Ladepfad ergänzt den ersten Ladepfad, kompensiert zum Teil den Entladevorgang und dient insbe­ sondere der Erdschlußidentifizierung. Das allmähliche Aufladen der Netz­ kapazität CK verursacht durch Überlagerung der Wechselpolradspannung UP mit der Ladegleichspannung eine Verschiebung der Nullinie gegen Erde und auch der Sperrspannungen (U1 Z, U23Z) gegen Erde. Durch die Nullinienver­ schiebung werden die wirksamen Spannungszeitflächen allmählich für Auf­ ladung und Entladung in entgegengesetzter Weise verändert, d.h. für die Aufladung vergrößert und für die Entladung verkleinert.
Bei entladenen Erdkapazitäten sind die Ladestromflußzeiten und Nichtlade­ zeiten - die Sperrspannungen U1 und U23 sind < als 0 Volt - gleichlang. Das bedeutet, daß beide Spannungen U1 und U23 zum Zeitpunkt des Strang­ spannungsnulldurchganges (Potentialdifferenz L1 gegen Erde) etwa 0 Volt betragen. Sind dagegen die Erdkapazitäten auf eine Gleichspannung U auf­ geladen, so verringern sich die Ladestromflußzeiten, so daß sich die beiden Nichtladezeiten in den beiden Ladepfaden überlappen. Zum Zeitpunkt des Strangspannungsnulldurchganges (L1 gegen Erde) sind beide Spannungen U1 und U23 < als 0 Volt so daß immer mindestens eine Teilspannung (U1 oder U23) < als 0 Volt ist.
Fig. 5 zeigt in drei Schaubildern 5a, 5b, 5c die sich einstellenden Ströme und Spannungen zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichen Zeitmaß­ stäben beim Einlauf eines Fahrzeuges gemäß den Bedingungen nach Fig. 1.
Die den Fig. 1 und 2 entnehmbaren Größen sind untereinander dargestellt.
Den Schaubildern ist zunächst die sich beim Einlauf kontinuierlich ver­ größernde Polradspannung UP entnehmbar. Bei einer simulierten Frequenz von z.B. 10 Hz stellt sich hier eine allmähliche negative Aufladung der Netzkapazität CK (fiktive Größe) ein.
Reicht der Zeitmaßstab in Fig. 5a für einen Überblick von 0 bis 10 ms, zeigt Fig. 5b in einem zeitgedehnten Ausschnitt den Anfangs-Einfahrbereich von 0 bis 0,3 ms und 5c für den Mittelbereich von 6,1 bis 6,4 ms.
Deutlich erkennbar sind in der höheren Auflösung die mit 180° Phasenver­ schiebung auftretenden lückenden Sperrspannungen U23 und U1, als Sperr­ spannungen an den Z-Dioden Z23 und Z1 hier als U23 Z und U1 Z bezeichnet. Diese Spannungen überlappen sich teilweise in den Bereichen X. Die Überschnei­ dungen werden mit steigender Aufladung größer, die Schnittpunkte beider Kurven steigen an (vgl. Fig. 5b und 5c unten). Die Überlappungen sagen aus, daß man es schafft, die Sperrspannung der Z-Dioden Z23 und Z1 gegen­ über 0 zu verlagern. Dies ist nur möglich, wenn das Netz eine Erdkapazität aufweist, die auch eine Gleichspannung speichern kann. Insofern liegt - solange Überlappungen vorhanden sind - kein Erdschluß vor. Fehlende oder durch Phasenverschiebung der beiden Spannungen sich stark ändernde Über­ lappung - verbunden mit einem Lücken - deutet dagegen auf Erdschluß. Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch anwendbar an herkömmlichen unge­ erdeten Drehstromnetzen höherer Spannung, wie es durch Fig. 6 wiederge­ geben wird. Dieses Netz unterscheidet sich von dem nach Fig. 1 durch fest vorgegebene Spannung und Frequenz und weist - im Gegensatz zu Fig. 1 - drei parallele, in Stern geschaltete (Strang) -Spannungsquellen UN1, UN2, UN3 auf. Die Lastschaltung 1 und die Gleichrichtereinheit 2 sind iden­ tisch angeschlossen. Unterschiedlich ist jedoch die interne Erzeugung der treibenden Spannung gegen Erde über die drei Netz-Strang-Kapazitäten CK1, CK2, CK3, die als symmetrische Last wirksam werden, wodurch sich Potentialunterschiede z.B. zwischen R1 sowie R2/R3 und Erde einstellen, die Ströme mit 180° Stromverschiebung in Richtung Erde mit Rückschluß über die Kapazitäten treiben. An den Meßpunkten ME, M23 und M1 sind wieder die Spannungen U1 und U23 bzw. U1 Z bzw. U23 Z (bei einer Gleichrichterein­ heit entsprechend Fig. 4) abgreifbar. Die in den Fig. 5 dargestellten Überlappungen sind bei Erdschlußfreiheit auch hier - bei Anschluß eines Oszillographen an die Meßpotentiale der Meßpunkte M23, M1, ME - visuell erfaßbar. Für eine automatische Erdschlußerfassung bieten sich Anordnungen nach den Fig. 7 und 8 an.
Nach Fig. 7 werden die Meßpotentiale an den Meßpunkten M23 und M1 - ggf. über strichpunktiert angedeutete Trennverstärker - zwei Komparatoren 10 und 11 zugeführt, die jeweils die augenblickliche Spannung gegen Erdpotential mit einer in einem Referenzbildner 12 erzeugten Referenzgleichspannung vergleichen. Die Referenzgleichspannung ist dabei so zu wählen, daß sie etwas kleiner ist als die Spannung, an der eine Überlappung der beiden Wechselspannungen erwartbar auftreten würde. Gibt einer der beiden Kompa­ ratoren 10 oder 11 oder beide ein Ausgangssignal, dann ist diese Bedingung erfüllt und das Oder-Glied 13 gibt ein Ausgangssignal aus, das eine Über­ lappung - gleichbedeutend mit Erdschlußfreiheit - ausweist. Das Ausgangs­ signal muß ständig vorliegen. Bei Ausbleiben kann Alarm oder andere geeig­ nete Maßnahmen ausgelöst werden. Bei variabler Netzspannung ist es ggf. zweckmäßig, den Referenzwertbildner 12 "intelligent" auszubilden, indem dieser die Referenzgleichspannung z.B. nicht als absoluten Schwellwert ausgibt, sondern als prozentuale Größe der Netzscheitelspannung nachführt.
Fig. 8 zeigt eine andere Auswertungsmöglichkeit. Danach werden die Meß­ potentiale an den Meßpunkten M23 und M1 in einem Summierer 14 addiert und in einem Komparator 15 mit einer in dem Referenzbildner 12 gebildeten ent­ sprechend hohen Referenzgleichspannung verglichen. Auch hier gibt der Kompa­ rator 15 wieder ein Signal, wenn die Summe der zugeführten Teilspannungen die Referenzspannung übersteigt. Auch hier ist Kriterium für eine Über­ lappung bzw. das Vorliegen von Erdschlußfreiheit eine kontinuierliche Ausgangsspannung am Komparator.
Die Meßtotzeit der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden Anordnungen ist durch die Aufladezeit der Netzkapazitäten gegeben. Diese läßt sich vorteilhaft verkürzen, wenn man mehrere solcher je­ weils aus einer Lastschaltung 1 und einer Gleichrichtereinheit 2 be­ stehenden Ladeeinrichtungen parallel arbeiten läßt. Während die Lade­ einricntung nach Fig. 6 über die Lastschaltung 1 z.B. die gegenphasige Wechselspannung unter Bezug auf die Strangspannung UN1 bildet, sollten sich dann die weiteren Ladeeinrichtungen an den anderen Strang­ spannungen UN2, UN3 orientieren.

Claims (10)

1. Verfahren zur Erdschlußerfassung in nichtgeerdeten mehrphasigen Ver­ sorgungsnetzen, insbesondere höherer Betriebsspannung, bei dem eine Aufladung der Netzkapazität mit Gleichspannung erfolgt und der Isola­ tionswiderstand indirekt aus dem Speicherverhalten der Netzkapazität gegen Erde bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Aufladung über mindestens zwei parallele Gleichstrom-Ladepfade auf eine Gleichspannung wesentlich niedriger als der Scheitelwert der Netzspannung erfolgt, wobei mittels einer an das Netz (N) anzuschließen­ den hochohmigen Lastschaltung (1) zwei bezüglicn Erdpotential in Gegen­ phase befindliche Wechselspannungen erzeugt und über nicht lineare Halb­ leiterelemente in getrennten Ladepfaden einer Gleichrichtereinheit (2) auf Erdpotential geschaltet werden und daß eine als Erdschlußfreiheit interpretierbare Gleichspannungsaufladung der Netzkapazität indirekt durch Vergleich der Spannungszeitflächen an den Halbleiterelementen in den Ladepfaden mittels einer Auswerteeinrichtung (AW) erkennbar wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Halbleiterelemente mit einem Verhalten von Z-Dioden Verwendung finden, daß die Sperrspannungsverläufe (U1, U23) an diesen beiden Halb­ leiterelementen (Z1, Z23) einander überlagert werden und bei Über­ lappung auf Erdschlußfreiheit erkannt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Halbleiterelemente mit einem Verhalten von Z-Dioden pro Ladepfad in Reihe geschaltet und die Sperrspannungsverläufe (U1 Z, U23 Z) an den beiden auf Erdpotential liegenden Halbleiterelementen (Z1, Z23) ausgewertet werden.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Last schaltung (1) aus drei jeweils an einem Netzstrang (L1, L2, L3) liegenden gleich großen Impedanzen (R1, R2, R3) besteht, von den die eine Impedanz (z.B. R1) direkt an den einen Ladepfad (über Z1) angeschlossen und die beiden anderen Impedanzen (z.B. R2, R3) end­ seitig verknüpft mit dem anderen Ladepfad (über Z23) verbunden sind.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichrichtereinheit (2) aus je einer Z-Diode (Z1, Z23) pro Ladepfad besteht und daß die beiden Z-Dioden gleichsinnig parallel ge­ schaltet und kathodenseitig verknüpft mit Erdpotential (über ME) ver­ bunden sind.
6. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladepfade innerhalb der Gleichrichtereinheit (2) vor und hinter den Z-Dioden (Z1, Z23) für die Bildung von Meßpunkten (M1, M23, ME) an­ gezapft sind und daß an diese Meßpunkte eine Auswerteeinrichtung (AW) angeschlossen ist.
7. Anordnung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Z-Dioden (Z1, Z23) in den Ladepfaden jeweils eine weitere Z-Diode (Z6, Z5) vorgeschaltet ist.
8. Anordnung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß den Z-Dioden (z.B. Z5, Z6) Impedanzen, insbesondere Widerstände (z.B. 7, 8), parallel geschaltet sind.
9 . Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinrichtung (AW) zwei Komparatoren (10, 11) enthält, die mit ihren + Eingängen an die Meßpotentiale der Ladepfade gegen Erdpotential (Meßanschlüsse M1, M23) und mit ihren - Eingängen an eine Referenzgleichspannung eines Referenzspannungsbildners (12) angeschlossen sind und die einen Vergleich der Augenblickswerte der Pfad-Spannungen mit der Referenzgleichspannung durchführen und die jeweils ein Signal auf ein Oder-Glied (13) abgeben, wenn die Pfadspannung die Referenz­ gleichspannung übersteigt, wobei die Referenzgleichspannung etwas unterhalb der erwartbaren Spannungshöhe bei Überlappungen zu wählen ist und Kriterium für eine Überlappung bzw. das Vorliegen von Erdschluß­ freiheit eine kontinuierliche Ausgangsspannung am Oder-Glied (13) ist (Fig. 7).
10. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinrichtung (AW) einen Summierer (14) enthält, der die Meßpotentiale der Ladepfade gegen Erdpotential (Meßanschlüsse M1, M23) addiert und ausgangsseitig mit dem + Eingang eines Komparators (15) verbunden ist, an dessen - Eingang die Referenzgleichspannung eines Referenzspannungsbildners (12) angeschlossen ist, wobei die Referenz­ gleichspannung etwas unterhalb der erwartbaren Summenspannung bei Über­ lappungen zu wählen ist und Kriterium für eine Überlappung bzw. das Vorliegen von Erdschlußfreiheit eine kontinuierliche Ausgangsspannung am Komparator (15) ist.
DE3920177A 1989-06-16 1989-06-16 Verfahren und anordnung zur erdschlusserfassung in nicht geerdeten mehrphasigen versorgungsnetzen, insbesondere hoeherer betriebsspannung Granted DE3920177A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE3920177A DE3920177A1 (de) 1989-06-16 1989-06-16 Verfahren und anordnung zur erdschlusserfassung in nicht geerdeten mehrphasigen versorgungsnetzen, insbesondere hoeherer betriebsspannung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE3920177A DE3920177A1 (de) 1989-06-16 1989-06-16 Verfahren und anordnung zur erdschlusserfassung in nicht geerdeten mehrphasigen versorgungsnetzen, insbesondere hoeherer betriebsspannung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3920177A1 true DE3920177A1 (de) 1990-12-20
DE3920177C2 DE3920177C2 (de) 1991-12-19

Family

ID=6383160

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE3920177A Granted DE3920177A1 (de) 1989-06-16 1989-06-16 Verfahren und anordnung zur erdschlusserfassung in nicht geerdeten mehrphasigen versorgungsnetzen, insbesondere hoeherer betriebsspannung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3920177A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1992018872A1 (de) * 1991-04-19 1992-10-29 Elektro-Bau Ag Verfahren zur bestimmung eines erdschlussbehafteten abzweigstromkreises in einem elektrischen versorgungs- oder verteilernetz
DE102006006350A1 (de) * 2006-02-07 2007-08-16 Siemens Ag Verfahren und Einrichtung zur Erdschlusserfassung in einem Versorgungskabel

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1090314B (de) * 1958-05-09 1960-10-06 Walther Bender Dipl Ing Einrichtung zur Isolationsueberwachung
DE2426871B2 (de) * 1974-04-26 1977-02-24 Bbc Ag Brown, Boveri & Cie, Baden (Schweiz) Erdschluss-ueberwachungseinrichtung

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1090314B (de) * 1958-05-09 1960-10-06 Walther Bender Dipl Ing Einrichtung zur Isolationsueberwachung
DE2426871B2 (de) * 1974-04-26 1977-02-24 Bbc Ag Brown, Boveri & Cie, Baden (Schweiz) Erdschluss-ueberwachungseinrichtung

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Druckschrift Firma AEG-Telefunken: "Isolationsüberwachung", GR-HGS 7.3/0583, 629/Ti., S. 1-17 *

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1992018872A1 (de) * 1991-04-19 1992-10-29 Elektro-Bau Ag Verfahren zur bestimmung eines erdschlussbehafteten abzweigstromkreises in einem elektrischen versorgungs- oder verteilernetz
DE102006006350A1 (de) * 2006-02-07 2007-08-16 Siemens Ag Verfahren und Einrichtung zur Erdschlusserfassung in einem Versorgungskabel

Also Published As

Publication number Publication date
DE3920177C2 (de) 1991-12-19

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102011014561B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen einer Elektromotor-Steuerschaltung
DE102007046483B4 (de) Schaltungsanordnung und Verfahren zur Überwachung einer elektrischen Isolation
DE102006031663B3 (de) Verfahren zur Messung des Isolationswiderstands in einem IT-Netz
EP2568560B1 (de) Frequenzumrichter sowie Verfahren zum Erkennen und Blockieren eines Fehlerstroms in einem Frequenzumrichter
EP3598151B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur bestimmung der aufteilung eines gesamt-isolationswiderstands und der aufteilung einer gesamt-netzableitkapazität in einem ungeerdeten stromversorgungssystem
EP3059828B1 (de) Vorrichtung und verfahren zur fehlerstromdetektion
EP2230522A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Isolationsüberwachung eines IT-Netzes
EP0642027A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung von Erdfehlern auf den Leitern einer elektrischen Maschine
EP3631976B1 (de) Verfahren zur erkennung eines kontaktfehlers in einer photovoltaikanlage
DE10205381A1 (de) Verfahren und Einrichtung zur Isolationsüberwachung eines Gleichstromnetzes
DE102018121979A1 (de) Verfahren zur Isolationsüberwachung eines Umrichter-gespeisten Stromversorgungssystems
DE102018126235A1 (de) Verfahren zur Isolationswiderstandsmessung in Wechselrichtern mit Mehrpunkttopologie und Wechselrichter mit Mehrpunkttopologie
DE102006019467A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Kurzschlussfrüherkennung in einem elektrischen Netz
DE102018114540B3 (de) Verfahren zur Erkennung von Lichtbögen in Gleichstromkreisen
EP0696830A1 (de) Erdschlussortung in elektrischen Netzen mit einer Erdschlussspule
EP2869072A1 (de) Einrichtung und Verfahren zur Erfassung der elektrischen Energie von ein- oder mehrphasigen Verbrauchern
DE4228973A1 (de) Verfahren und Einrichtung zur Messung elektrischer Größen, insbesondere des Stroms, an einem frequenzumformergesteuerten Elektromotor
EP2015419B1 (de) Verfahren zum Zuordnen eines Fehlerstroms zu einer der drei Phasenleitungen eines Drei-Phasen-Systems sowie Fehlerstromschutzschalter
DE4418124C2 (de) Vorrichtung zum Erkennen einer Isolationsverschlechterung an Stromversorgungsleitungen
EP4252014B1 (de) Überwachungsvorrichtung für den netzersatzbetrieb
DE3920177C2 (de)
EP3723220A1 (de) Orten eines erdschlusses in einem gleichstromnetz
EP3931926B1 (de) Erkennen eines erdschlusses in einem gleichstromnetz
DE4142471A1 (de) Verfahren zur ueberwachung einer oder mehrerer, gegebenenfalls vernetzter, elektrischer leitungen
EP4298448A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum erfassen eines isolationswiderstands einer an einen geteilten zwischenkreis angeschlossenen gleichspannungsquelle im netzparallelbetrieb

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: DAIMLERCHRYSLER RAIL SYSTEMS GMBH, 13627 BERLIN, D

8339 Ceased/non-payment of the annual fee