DE3920177A1 - Verfahren und anordnung zur erdschlusserfassung in nicht geerdeten mehrphasigen versorgungsnetzen, insbesondere hoeherer betriebsspannung - Google Patents
Verfahren und anordnung zur erdschlusserfassung in nicht geerdeten mehrphasigen versorgungsnetzen, insbesondere hoeherer betriebsspannungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erd
schlußerfassung in nicht geerdeten mehrphasigen Versorgungsnetzen insbe
sondere höherer Betriebsspannung, wie es im Oberbegriff des Anspruches 1
näher definiert ist, sowie Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
Erdfehler bilden eine recht häufige Fehlerursache in Versorgungsnetzen.
Sind in ungeerdeten Mehrphasen-Versorgungsnetzen einpolige Erdfehler im
allgemeinen dann unkritisch, wenn kein Kurzschlußstrom zum
Fließen kommt und nur der normalerweise geringe kapazitive Erdschluß
strom auftritt, so nehmen bei einem satten Erdschluß die "gesunden" Leiter
die verkettete Spannung gegenüber Erde an. Die Isolation wird dadurch in
erhöhtem Maße beansprucht, so daß die Gefahr des Übergangs auf Doppel
erdschluß besteht. Deshalb muß das Auftreten eines Erdfehlers in unge
erdeten Netzen möglichst frühzeitig erkannt werden, damit diese Störung
bzw. Gefährdung von Menschen (hohe Berührungsspannung) schnellstens, d.h.
möglichst bereits im Entstehen, beseitigt werden kann. VDE schreibt vor,
daß dann eine Abschaltung spätestens nach 0,2 Sekunden durchgeführt sein
muß.
Zum Erkennen von einpoligen Erdfehlern ist es bekannt, mechanische oder
elektronische Überwachungsrelais einzusetzen, wobei die bei Erdfehlern
auftretende Verlagerungsspannung überwacht wird. Bei Mittel- und Hoch
spannungsnetzen sind wegen der Spannungshöhe bei der Erdschlußerfassung
zusätzlich Erdungsspannungswandler nötig, an deren Hilfswicklungen dann
Überwachungsrelais angeschlossen werden.
Es ist weiterhin bekannt, bei Schutzleitungssystemen die Isolation in
ungeerdeten Anlagen zu überwachen. Die hierfür konzipierten Geräte ar
beiten mit einer dem Wechsel- bzw. Drehstromnetz eingekoppelten Gleich
spannung, der zwischen Netz- und Schutzleiter fließende Strom im mA-Be
reich ist ein Maß für das Isolationsniveau der Anlage (vgl. hierzu AEG-
Telefunken Druckschrift "Isolationsüberwachung" GR-HGS 7.3/0583 (629/Ti).
Bedingt durch die Vorschriften für Isolationsüberwachungseinrichtungen
- z.B. muß der Prüfstrom "12mA sein - werden relativ große Meßzeitkon
stanten (bis 20s) in Kauf genommen. Außerdem bleibt die Anwendung - vgl.
die vorgenannte Druckschrift - auf Gleich- bzw. Wechselspannungsnetze mit
50 Hz bis 6-kV-Nennspannung beschränkt. Die beschriebene Einrichtung hat
eine für viele Zwecke zu lange Ansprechzeit (max. 20 Sekunden) und ist
auch wegen ihrer Frequenzabhängigkeit nicht überall einsetzbar. Höhere
Spannungen um 20 kV können nicht beherrscht werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein für einen größeren Frequenzbereich ver
wendbares Verfahren anzugeben, mit dem eine fortlaufende Erdschlußüber
wachung in einem nicht geerdeten elektrischen Versorgungsnetz bei Spannungen
um 20 bis 30 kV über die Erfassung des Isolationswiderstandes durchgeführt
werden kann, wobei das Verfahren ohne Beschränkung auch bei einem großen
Betriebsfrequenzbereich (z.B. 0 ... 500 Hz) und variabler Spannung be
triebssicher und insbesondere schnell arbeiten soll.
Diese Aufgabe wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sowie Anordnungen zur
Durchführung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung im nachstehenden näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Anwendung des Verfahrens bei einem ungespeisten
Langstatorabschnitt
Fig. 2 Aufbau der Ladepfade
Fig. 3 Spannungsdreieck
Fig. 4 modifizierte Gleichrichtereinheit
Fig. 5a bis 5c Strom- und Spannungsverläufe
Fig. 6 Anwendung des Verfahrens bei einem Normalnetz
Fig. 7 und 8 Auswerteeinheit
In Fig. 1 ist ein aus einem Drehstromnetz N über Schalter S gespeister
Langstatorabschnitt eines Linearmotor-getriebenen Fahrzeuges dargestellt.
Der Abschnitt ist endseitig mit den Leitungssträngen L1, L2, L3 in Stern
verknüpft. Dargestellt ist die Situation, bei dem das Fahrzeug aus einem
vorhergehenden Abschnitt in den dargestellten Abschnitt A einfährt und
dieser Abschnitt A noch nicht den fortführenden Antrieb (Schalter S offen)
übernommen hat. Diese Phase der Einfahrt kann für eine aktive Erdschluß
prüfung oder -erfassung nach dem Verfahren ausgenutzt werden. Für die Er
stellung der erforderlichen Meßspannung wird die vom bewegten Fahrzeug er
zeugte Polradspannung UP - dargestellt durch die in Reihe mit der Kabel
induktivität LK in den Strängen liegenden drei Spannungsquellen - ver
wendet. Mit CK sind Strang- oder Kabelkapazitäten gegen Erde dargestellt,
die als Gesamt-Erdkapazität des Netzes wirksam wird. Ein Strom zur Auf
ladung der Netzkapazität CK ist bei geöffnetem Schalter S nur bei ange
koppelter Lasteinrichtung 1 und einer zugeschalteten Gleichrichtereinheit 2
aus nicht linearen Bauelementen, Halbleitern möglich.
Lastschaltung 1 und Gleichrichtereinheit 2 sind in prinzipieller Dar
stellung detaillierter der Fig. 2 entnehmbar.
Die Lastschaltung 1 besteht danach aus drei gleichgroßen, hochohmigen
Impedanzen R1, R2, R3, die als Schieflast geschaltet sind, so daß eine
zweiphasige Wechselspannungsquelle gebildet wird, deren Spannungen U1,
U23 in Gegenphase zum Erdpotential stehen. Vgl. auch der Fig. 3, die
das zugehörige Spannungsdreieck zeigt, wird z.B. der Außenstrang L1 über
einem Impedanz R1 (vorzugsweise ein ohmscher Widerstand) (mit Anschluß
potential P1) mittels einer Z-Diode Z1 auf Erdpotential geschaltet und
bildet einen ersten Ladepfad (Orientierung an UN1). Zur Bildung des zweiten
Ladepfades sind die Stränge L2 und L3 über gleich große Impedanzen R2, R3
miteinander verbunden und der Verbindungspunkt mit einem künstlichen
mittleren Anschlußpotential P23 wird über eine Z-Diode Z23 mit gleicher
Anschlußrichtung wie Z1 ebenfalls an Erdpotential gelegt.
Bei einem symmetrischen Dreiphasen-Spannungssystem sind die Ströme und
Spannungen in den beiden Ladekreisen in Gegenphase. Die Ströme werden
durch die Impedanzen R1, R2, R3 der Lastschaltung 1 begrenzt. Vgl. Fig. 3
sind bei gleich großer (symmetrischer) Auslegung der Impedanzen R1 bis R3
zwei treibende Wechselspannungen U1 und U23 erhältlich, die in Gegen
phase stehen und die jeweils gegen Erde (Anschluß ME) gegenphasige Ströme
I1 + I23 = IE treiben.
Die Maximalspannungen an den erdpotentialseitigen Anschlüssen der Last
schaltung 1 zueinander sowie gegen das Erdpotential wird mit den Eigen
schaften der mit den beiden nicht linearen Bauelementen Z1 und Z23 ge
bildeten Gleichrichtereinheit 2 festgelegt.
An den Z-Dioden Z1, Z23 sind über die Anschlüsse M1/ME und M23/ME die
Spannungen U1 und U23 als Sperrspannungen abgreifbar. Die Meßpotentiale
an M1 und M23 werden einerAuswerteeinrichtung AW zugeführt. Hierzu wird
auf die Fig. 7 und 8 verwiesen.
Die Gleichrichtereinheit 2 wirkt wie ein Zweipulsgleichrichter, wobei ab
wechselnd je ein Zweig die niederohmige Stromführung für die Aufladung der
Erdkapazität des Netzes übernimmt.
Während man mit normalen Halbleiterdioden die volle Sperrspannung
übernehmen muß, was bei hoher
Betriebsspannung problema
tisch wird, läßt sich mit Z-Dioden dieser Wert einstellbar gestalten und
über die Rückströme der Ladevorgang der Netzkapazität beeinflussen. Zur
Beherrschung der für den hier besprochenen Anwendungsfall mit Spannungen
bis 10 oder 18 kV empfiehlt sich eine Gleichrichtereinheit nach Fig. 4.
Die Z-Dioden Z23 und Z1 liegen dabei mit je einer weiteren Z-Diode Z5
bzw. Z6 - die auch unterschiedliche Zenerspannungen aufweisen können -
in Reihe. An den an Erdpotential (über ME) liegenden Z-Dioden Z1 und Z23
sind die relevanten heruntergeteilten Sperrspannungen U1 Z und U23 Z abgreif
bar. Über die Last- bzw. Vorimpedanz 1 läßt sich der Ladestrom in beiden
Ladepfaden auf unter 1 Ampere begrenzen. Die Sperrspannungen können unter
200 V liegen. Bei Umkehr der jeweils treibenden Spannung fließt bei Über
schreitung der jeweiligen Zenerspannung ein Entladestrom, der die Aufla
dung wieder etwas verringert. Diese Entladung muß in Kauf genommen werden,
um die Spannung zu beherrschen. Die von den Z-Dioden zur Verfügung ge
stellten Sperrspanungen begrenzen den Abfluß an Ladung, sie sind also
letztlich bestimmend für die Aufladung. Der zweite Ladepfad ergänzt den
ersten Ladepfad, kompensiert zum Teil den Entladevorgang und dient insbe
sondere der Erdschlußidentifizierung. Das allmähliche Aufladen der Netz
kapazität CK verursacht durch Überlagerung der Wechselpolradspannung UP
mit der Ladegleichspannung eine Verschiebung der Nullinie gegen Erde und
auch der Sperrspannungen (U1 Z, U23Z) gegen Erde. Durch die Nullinienver
schiebung werden die wirksamen Spannungszeitflächen allmählich für Auf
ladung und Entladung in entgegengesetzter Weise verändert, d.h. für die
Aufladung vergrößert und für die Entladung verkleinert.
Bei entladenen Erdkapazitäten sind die Ladestromflußzeiten und Nichtlade
zeiten - die Sperrspannungen U1 und U23 sind < als 0 Volt - gleichlang.
Das bedeutet, daß beide Spannungen U1 und U23 zum Zeitpunkt des Strang
spannungsnulldurchganges (Potentialdifferenz L1 gegen Erde) etwa 0 Volt
betragen. Sind dagegen die Erdkapazitäten auf eine Gleichspannung U auf
geladen, so verringern sich die Ladestromflußzeiten, so daß sich die
beiden Nichtladezeiten in den beiden Ladepfaden überlappen. Zum Zeitpunkt
des Strangspannungsnulldurchganges (L1 gegen Erde) sind beide Spannungen
U1 und U23 < als 0 Volt so daß immer mindestens eine Teilspannung (U1
oder U23) < als 0 Volt ist.
Fig. 5 zeigt in drei Schaubildern 5a, 5b, 5c die sich einstellenden Ströme
und Spannungen zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichen Zeitmaß
stäben beim Einlauf eines Fahrzeuges gemäß den Bedingungen nach Fig. 1.
Die den Fig. 1 und 2 entnehmbaren Größen sind untereinander dargestellt.
Den Schaubildern ist zunächst die sich beim Einlauf kontinuierlich ver
größernde Polradspannung UP entnehmbar. Bei einer simulierten Frequenz
von z.B. 10 Hz stellt sich hier eine allmähliche negative Aufladung der
Netzkapazität CK (fiktive Größe) ein.
Reicht der Zeitmaßstab in Fig. 5a für einen Überblick von 0 bis 10 ms,
zeigt Fig. 5b in einem zeitgedehnten Ausschnitt den Anfangs-Einfahrbereich
von 0 bis 0,3 ms und 5c für den Mittelbereich von 6,1 bis 6,4 ms.
Deutlich erkennbar sind in der höheren Auflösung die mit 180° Phasenver
schiebung auftretenden lückenden Sperrspannungen U23 und U1, als Sperr
spannungen an den Z-Dioden Z23 und Z1 hier als U23 Z und U1 Z bezeichnet. Diese
Spannungen überlappen sich teilweise in den Bereichen X. Die Überschnei
dungen werden mit steigender Aufladung größer, die Schnittpunkte beider
Kurven steigen an (vgl. Fig. 5b und 5c unten). Die Überlappungen sagen
aus, daß man es schafft, die Sperrspannung der Z-Dioden Z23 und Z1 gegen
über 0 zu verlagern. Dies ist nur möglich, wenn das Netz eine Erdkapazität
aufweist, die auch eine Gleichspannung speichern kann. Insofern liegt -
solange Überlappungen vorhanden sind - kein Erdschluß vor. Fehlende oder
durch Phasenverschiebung der beiden Spannungen sich stark ändernde Über
lappung - verbunden mit einem Lücken - deutet dagegen auf Erdschluß.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch anwendbar an herkömmlichen unge
erdeten Drehstromnetzen höherer Spannung, wie es durch Fig. 6 wiederge
geben wird. Dieses Netz unterscheidet sich von dem nach Fig. 1 durch fest
vorgegebene Spannung und Frequenz und weist - im Gegensatz zu Fig. 1 -
drei parallele, in Stern geschaltete (Strang) -Spannungsquellen UN1, UN2,
UN3 auf. Die Lastschaltung 1 und die Gleichrichtereinheit 2 sind iden
tisch angeschlossen. Unterschiedlich ist jedoch die interne Erzeugung
der treibenden Spannung gegen Erde über die drei Netz-Strang-Kapazitäten
CK1, CK2, CK3, die als symmetrische Last wirksam werden, wodurch sich
Potentialunterschiede z.B. zwischen R1 sowie R2/R3 und Erde einstellen,
die Ströme mit 180° Stromverschiebung in Richtung Erde mit Rückschluß
über die Kapazitäten treiben. An den Meßpunkten ME, M23 und M1 sind wieder
die Spannungen U1 und U23 bzw. U1 Z bzw. U23 Z (bei einer Gleichrichterein
heit entsprechend Fig. 4) abgreifbar. Die in den Fig. 5 dargestellten
Überlappungen sind bei Erdschlußfreiheit auch hier - bei Anschluß eines
Oszillographen an die Meßpotentiale der Meßpunkte M23, M1, ME - visuell
erfaßbar. Für eine automatische Erdschlußerfassung bieten sich Anordnungen
nach den Fig. 7 und 8 an.
Nach Fig. 7 werden die Meßpotentiale an den Meßpunkten M23 und M1 - ggf.
über strichpunktiert angedeutete Trennverstärker - zwei Komparatoren 10 und
11 zugeführt, die jeweils die augenblickliche Spannung gegen Erdpotential
mit einer in einem Referenzbildner 12 erzeugten Referenzgleichspannung
vergleichen. Die Referenzgleichspannung ist dabei so zu wählen, daß sie
etwas kleiner ist als die Spannung, an der eine Überlappung der beiden
Wechselspannungen erwartbar auftreten würde. Gibt einer der beiden Kompa
ratoren 10 oder 11 oder beide ein Ausgangssignal, dann ist diese Bedingung
erfüllt und das Oder-Glied 13 gibt ein Ausgangssignal aus, das eine Über
lappung - gleichbedeutend mit Erdschlußfreiheit - ausweist. Das Ausgangs
signal muß ständig vorliegen. Bei Ausbleiben kann Alarm oder andere geeig
nete Maßnahmen ausgelöst werden. Bei variabler Netzspannung ist es ggf.
zweckmäßig, den Referenzwertbildner 12 "intelligent" auszubilden, indem
dieser die Referenzgleichspannung z.B. nicht als absoluten Schwellwert
ausgibt, sondern als prozentuale Größe der Netzscheitelspannung nachführt.
Fig. 8 zeigt eine andere Auswertungsmöglichkeit. Danach werden die Meß
potentiale an den Meßpunkten M23 und M1 in einem Summierer 14 addiert und
in einem Komparator 15 mit einer in dem Referenzbildner 12 gebildeten ent
sprechend hohen Referenzgleichspannung verglichen. Auch hier gibt der Kompa
rator 15 wieder ein Signal, wenn die Summe der zugeführten Teilspannungen
die Referenzspannung übersteigt. Auch hier ist Kriterium für eine Über
lappung bzw. das Vorliegen von Erdschlußfreiheit eine kontinuierliche
Ausgangsspannung am Komparator.
Die Meßtotzeit der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden
Anordnungen ist durch die Aufladezeit der Netzkapazitäten gegeben.
Diese läßt sich vorteilhaft verkürzen, wenn man mehrere solcher je
weils aus einer Lastschaltung 1 und einer Gleichrichtereinheit 2 be
stehenden Ladeeinrichtungen parallel arbeiten läßt. Während die Lade
einricntung nach Fig. 6 über die Lastschaltung 1 z.B. die gegenphasige
Wechselspannung unter Bezug auf die Strangspannung UN1 bildet, sollten
sich dann die weiteren Ladeeinrichtungen an den anderen Strang
spannungen UN2, UN3 orientieren.
Claims (10)
1. Verfahren zur Erdschlußerfassung in nichtgeerdeten mehrphasigen Ver
sorgungsnetzen, insbesondere höherer Betriebsspannung, bei dem eine
Aufladung der Netzkapazität mit Gleichspannung erfolgt und der Isola
tionswiderstand indirekt aus dem Speicherverhalten der Netzkapazität
gegen Erde bestimmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Aufladung über mindestens zwei parallele Gleichstrom-Ladepfade
auf eine Gleichspannung wesentlich niedriger als der Scheitelwert der
Netzspannung erfolgt, wobei mittels einer an das Netz (N) anzuschließen
den hochohmigen Lastschaltung (1) zwei bezüglicn Erdpotential in Gegen
phase befindliche Wechselspannungen erzeugt und über nicht lineare Halb
leiterelemente in getrennten Ladepfaden einer Gleichrichtereinheit (2)
auf Erdpotential geschaltet werden und daß eine als Erdschlußfreiheit
interpretierbare Gleichspannungsaufladung der Netzkapazität indirekt
durch Vergleich der Spannungszeitflächen an den Halbleiterelementen in
den Ladepfaden mittels einer Auswerteeinrichtung (AW) erkennbar wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Halbleiterelemente mit einem Verhalten von Z-Dioden Verwendung
finden, daß die Sperrspannungsverläufe (U1, U23) an diesen beiden Halb
leiterelementen (Z1, Z23) einander überlagert werden und bei Über
lappung auf Erdschlußfreiheit erkannt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Halbleiterelemente mit einem Verhalten von Z-Dioden pro
Ladepfad in Reihe geschaltet und die Sperrspannungsverläufe (U1 Z, U23 Z)
an den beiden auf Erdpotential liegenden Halbleiterelementen (Z1, Z23)
ausgewertet werden.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Last schaltung (1) aus drei jeweils an einem Netzstrang (L1,
L2, L3) liegenden gleich großen Impedanzen (R1, R2, R3) besteht, von
den die eine Impedanz (z.B. R1) direkt an den einen Ladepfad (über
Z1) angeschlossen und die beiden anderen Impedanzen (z.B. R2, R3) end
seitig verknüpft mit dem anderen Ladepfad (über Z23) verbunden sind.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleichrichtereinheit (2) aus je einer Z-Diode (Z1, Z23) pro
Ladepfad besteht und daß die beiden Z-Dioden gleichsinnig parallel ge
schaltet und kathodenseitig verknüpft mit Erdpotential (über ME) ver
bunden sind.
6. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladepfade innerhalb der Gleichrichtereinheit (2) vor und hinter
den Z-Dioden (Z1, Z23) für die Bildung von Meßpunkten (M1, M23, ME) an
gezapft sind und daß an diese Meßpunkte eine Auswerteeinrichtung (AW)
angeschlossen ist.
7. Anordnung nach den Ansprüchen 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß den beiden Z-Dioden (Z1, Z23) in den Ladepfaden jeweils eine weitere
Z-Diode (Z6, Z5) vorgeschaltet ist.
8. Anordnung nach den Ansprüchen 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Z-Dioden (z.B. Z5, Z6) Impedanzen, insbesondere Widerstände
(z.B. 7, 8), parallel geschaltet sind.
9 . Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3
und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinrichtung (AW) zwei Komparatoren (10, 11) enthält,
die mit ihren + Eingängen an die Meßpotentiale der Ladepfade gegen
Erdpotential (Meßanschlüsse M1, M23) und mit ihren - Eingängen an eine
Referenzgleichspannung eines Referenzspannungsbildners (12) angeschlossen
sind und die einen Vergleich der Augenblickswerte der Pfad-Spannungen
mit der Referenzgleichspannung durchführen und die jeweils ein Signal
auf ein Oder-Glied (13) abgeben, wenn die Pfadspannung die Referenz
gleichspannung übersteigt, wobei die Referenzgleichspannung etwas
unterhalb der erwartbaren Spannungshöhe bei Überlappungen zu wählen
ist und Kriterium für eine Überlappung bzw. das Vorliegen von Erdschluß
freiheit eine kontinuierliche Ausgangsspannung am Oder-Glied (13) ist
(Fig. 7).
10. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3
und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinrichtung (AW) einen Summierer (14) enthält, der die
Meßpotentiale der Ladepfade gegen Erdpotential (Meßanschlüsse M1, M23)
addiert und ausgangsseitig mit dem + Eingang eines Komparators (15)
verbunden ist, an dessen - Eingang die Referenzgleichspannung eines
Referenzspannungsbildners (12) angeschlossen ist, wobei die Referenz
gleichspannung etwas unterhalb der erwartbaren Summenspannung bei Über
lappungen zu wählen ist und Kriterium für eine Überlappung bzw. das
Vorliegen von Erdschlußfreiheit eine kontinuierliche Ausgangsspannung
am Komparator (15) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3920177A DE3920177A1 (de) | 1989-06-16 | 1989-06-16 | Verfahren und anordnung zur erdschlusserfassung in nicht geerdeten mehrphasigen versorgungsnetzen, insbesondere hoeherer betriebsspannung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3920177A DE3920177A1 (de) | 1989-06-16 | 1989-06-16 | Verfahren und anordnung zur erdschlusserfassung in nicht geerdeten mehrphasigen versorgungsnetzen, insbesondere hoeherer betriebsspannung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3920177A1 true DE3920177A1 (de) | 1990-12-20 |
DE3920177C2 DE3920177C2 (de) | 1991-12-19 |
Family
ID=6383160
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3920177A Granted DE3920177A1 (de) | 1989-06-16 | 1989-06-16 | Verfahren und anordnung zur erdschlusserfassung in nicht geerdeten mehrphasigen versorgungsnetzen, insbesondere hoeherer betriebsspannung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3920177A1 (de) |
Cited By (2)
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WO1992018872A1 (de) * | 1991-04-19 | 1992-10-29 | Elektro-Bau Ag | Verfahren zur bestimmung eines erdschlussbehafteten abzweigstromkreises in einem elektrischen versorgungs- oder verteilernetz |
DE102006006350A1 (de) * | 2006-02-07 | 2007-08-16 | Siemens Ag | Verfahren und Einrichtung zur Erdschlusserfassung in einem Versorgungskabel |
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DE1090314B (de) * | 1958-05-09 | 1960-10-06 | Walther Bender Dipl Ing | Einrichtung zur Isolationsueberwachung |
DE2426871B2 (de) * | 1974-04-26 | 1977-02-24 | Bbc Ag Brown, Boveri & Cie, Baden (Schweiz) | Erdschluss-ueberwachungseinrichtung |
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1989
- 1989-06-16 DE DE3920177A patent/DE3920177A1/de active Granted
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Druckschrift Firma AEG-Telefunken: "Isolationsüberwachung", GR-HGS 7.3/0583, 629/Ti., S. 1-17 * |
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Also Published As
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DE3920177C2 (de) | 1991-12-19 |
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