DE3843076A1 - Sicherheitselement zum schutz von dokumenten gegen unerlaubte reproduktion - Google Patents
Sicherheitselement zum schutz von dokumenten gegen unerlaubte reproduktionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement gemäß des
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei der Herstellung von Papier für Banknoten, Schecks,
Pässe, im folgenden kurz als Sicherheitspapiere bezeich
net, entspricht es dem Stand der Technik, sogenannte Si
cherheitsfäden in das Papier einzubringen. Hierbei han
delt es sich um schmale Bändchen aus Kunststoff oder
Metall oder beliebigen Verbundmaterialien, welche beim
Herstellungsprozeß des Papiers mit in das Papierblatt
eingebettet werden. Solche Sicherheitsfäden sind am fer
tigen Blatt in durchfallendem Licht entsprechend ihrer
Natur zu erkennen und dienen zur Echtheitsmarkierung des
entsprechenden Papiers.
Aus der EP-OS 02 29 645 ist ein Verfahren bekannt, wonach
dieser Sicherheitsfaden auch so ins Papier eingebracht
werden kann, daß er an einigen vorher bestimmbaren Stel
len aus der Papiermasse heraustritt und somit an der
Oberfläche des Papiers liegt. Dieses Verfahren ist ins
besondere dann von Interesse, wenn der Faden metallisch
reflektierende Eigenschaften besitzt und daher spiegeln
den Glanz aufweist. Es ist bekannt, daß solche spiegeln
den Objekte in Fotokopiergeräten nicht in der gleichen
Weise reproduziert werden können. Anstelle der spiegelnd
glänzenden Fadenoberfläche entsteht nur ein schwarzer
Fleck, durch den sich die Kopie als solche eindeutig vom
Original unterscheidet. Es gibt jedoch Möglichkeiten,
auch auf der Kopie im nachhinein eine entsprechende spie
gelglänzende Fläche zu erzeugen (z. B. durch Auftragen
entsprechender Lacke).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Si
cherheitselement vorzusehen, welches einerseits von sich
aus als Echtheitsmerkmal in einem entsprechenden Sicher
heitspapier erkannt werden kann, welches aber auch ande
rerseits zum Schutz vor unbefugtem Kopieren eingesetzt
werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des
Hauptanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
Ein derartiges Sicherheitselement, das z. B. die Form
eines in das Dokument eingebetteten Sicherheitsfaden
aufweisen kann, würde bei dem Versuch zur Herstellung
einer Kopie auf dieser Kopie so deutliche Effekte her
vorrufen, daß diese nicht mehr nachträglich im Sinne
des Originals repariert werden können.
Aus verschiedenen Dokumenten (DE-PS 25 55 214; EP-C
59 059; EP-C 70 172; US-PS 44 37 935) ist es zwar be
kannt, Dokumente mit lichtablenkenden, insbesondere
lichtbeugenden Strukturen zu versehen. Hier stellt aber
nur die Struktur an sich ein Echtheitsmerkmal dar, das
fotografisch oder elektrofotografisch leicht reproduzier
bar ist. Diese lichtbeugende Strukturen verhindern aber
nicht, daß das Dokument außerhalb dieser Strukturen in
der gewünschten Form kopiert wird.
Es wurde nun gefunden, daß in der Tat Sicherheitselemente
erzeugt werden können, welche besondere Eigenschaften
aufweisen. Im allgemeinen handelt es sich dabei auch um
die an sich bekannten Folien oder Folienstreifen aus
z. B. Polyester oder Polycarbonat mit einer aufgedampften
Metallschicht. Diese Folien, Folienstreifen oder -fäden
entsprechen in verschiedenster Ausführung dem Stand der
Technik und können beispielsweise unter Aufdampfen von
Aluminium, Nickel, Gold, Titannitrit und anderen Mate
rialien erzeugt werden. Zusätzlich wird jedoch in die
Oberfläche dieses Fadens eine spezielle Struktur einge
prägt, welche das einfallende Licht in spezieller Weise
ablenkt, beugt oder reflektiert. Der erfinderische Ge
danke besteht darin, durch die Ablenkung des einfallenden
Lichtes die Lichtstrahlen so abzulenken, daß sie nur
unter einem vorbestimmten Winkel, - vom Einfallswinkel
unterschiedlich - zu sehen sind. Als besonders vorteil
haft erweist es sich, wenn der abgelenkte, insbesondere
gebeugte Strahl einerseits rechtwinklig zur Fadenlauf
richtung liegt, andererseits jedoch zur Normalen auf die
Fadenoberfläche einen gegebenen Winkel einschließt. Be
trachtet man ein Dokument, welches einen solchen Faden
enthält, so sind bei normaler, d. h. senkrecht auf die
Fläche gerichteter, Beobachtung keine besonderen Effekte
zu erkennen. Beim Schräghalten des Dokumentes (wobei vor
teilhafterweise der Faden als Achse für die Schrägneigung
anzusehen ist) erscheinen unter definierten Winkeln helle
Lichtreflexe, welche jedoch bei weiterem Neigen des Doku
mentes wieder verschwinden. Bei einer raschen prüfenden
Bewegung des Dokumentes um die Fadenachse erscheint also
ein kurzes Aufblitzen der abgelenkten Lichtstrahlen.
Diese Eigenschaft des Sicherheitsfadens läßt sich vor
teilhaft als Echtheitsmerkmal benutzten, da es insbeson
dere mit einfachen Mitteln nicht möglich ist, eine solche
Erscheinung nachträglich auf einer Fälschung oder Kopie
hervorzurufen.
Es hat sich herausgestellt, daß ein Faden der erfindungs
gemäßen Art dann besonders vorteilhafte Eigenschaften
zeigt, wenn in einem Kopierer (gleichgültig ob schwarz
weiß oder farbig) ein Versuch unternommen wird, das Do
kument durch unerlaubtes Kopieren zu vervielfältigen.
Hierzu wird zur Beleuchtung der Vorlage beispielsweise
eine Gasentladungsröhre oder dergleichen verwendet. Das
von der Vorlage reflektierte Licht wird durch ein foto
grafisches Objekt auf eine fotoleitfähige Trommel ab
gebildet und dort ein Ladungsbild der Vorlage erzeugt.
Durch anschließende Verwendung von Tonern und Übertragung
auf ein beliebiges Substrat entsteht eine Kopie der ge
gegebenen Vorlage. Das erfindungsgemäß im oder auf dem
Dokument befindlichen Sicherheitselement bewirkt jedoch,
daß die auf die Oberfläche des Sicherheitselements ein
fallenden Lichtstrahlen nicht diffus gestreut werden,
sondern durch die reflektierende Metallschicht zunächst
an dieser Stelle ein schwarzes Abbild entsteht. Dies ist
prinzipiell nicht verschieden von der Verwendung einfa
cher metallbedampfter Sicherheitsfäden. Zusätzlich ergibt
sich jedoch, daß die abgelenkten Lichtstrahlen das Objek
tiv und die fotoleitfähige Trommel an einer Stelle tref
fen, an der normalerweise Informationen einer anderen
Stelle der Vorlage enthalten wären. Hierdurch entsteht an
dieser Stelle ein zusätzlicher heller Lichteffekt, wel
cher die normalerweise auf der fotoleitfähigen Trommel
vorhandene Information an dieser Stelle überstrahlt und
somit löscht. Eine erfindungsgemäß von einem solchen Do
kument hergestellte Kopie zeigt also nicht nur anstelle
des reflektierenden Sicherheitsfadens schwarze Stellen,
sondern zusätzlich im Bereich des Textes bzw. der Abbil
dung hell überstrahlte Flecken, welche als Unterbrechun
gen im Text bzw. in der Abbildung leicht erkennbar sind.
Diese Flecken lassen auch bei einer sonst perfekten Kopie
sofort erkennen, daß es sich hierbei nicht um ein Origi
nal, sondern um eine Fälschung handeln muß.
Stattet man beispielsweise eine Banknote mit dem erfin
dungsgemäßen Faden aus und sieht ferner vor, daß dieser
Faden innerhalb der Banknote an mindestens einer Stelle
an die Oberfläche der Note hinaustritt, so ergibt sich
eine erste Verkörperung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Eine Banknote besitzt darüber hinaus gewöhnlich einen
linienhaften Untergrunddruck, welcher fast die gesamte
Fläche der Note bedeckt. Versucht man nun eine solche
Note zu kopieren, so ergibt sich an der Stelle, wo sonst
der freiliegende Faden erkennbar wäre, eine dunkle Stelle
in der Kopie. Darüber hinaus findet man jedoch im Be
reich des linienhaften Untergrunddruckes eine oder meh
rere deutlich sichtbare Unterbrechungen. Damit ist diese
Kopie ohne weiteres als Fälschung zu erkennen.
In einer weiteren Verkörperung der Erfindung läßt sich
der Sicherheitsfaden auch so herstellen, daß innerhalb
des zur Seite gebeugten Lichtstrahls infolge der beson
deren Ausführung der Oberflächenstruktur eine erkennbare
oder lesbare Information enthalten ist. So kann im Be
reich der durch die seitliche Ablenkung entstehenden hel
len Flecken innerhalb der Kopie noch zusätzlich ein
schwarzes Kreuz oder sonst ein geeignetes Zeichen ent
stehen, welches die Erkennbarkeit der Kopie verbessert
und zusätzlich die sekundäre Nachbesserung einer solchen
Kopie behindert.
Der besondere Vorteil der genannten Sicherheitsfäden ist
darin zu sehen, daß sie nicht nur in der Kopie falsch ab
gebildet werden (was man durch sekundäres Auftragen von
Lacken ganz bequem nachbessern kann), sondern daß sie die
positiv notwendige Information auf anderen Teilen des
Sicherheitspapieres überstrahlen und damit unkenntlich
machen. Somit ergibt sich, daß die Kopie nicht nur als
solche leicht erkennbar ist, sondern daß auch ein Teil
der üblicherweise dort vorhanden gewesenen Information
auf die Kopie nicht mehr erkennbar sein wird.
Die Herstellung eines Fadens der genannten Art ist mit
den vorhandenen Mitteln der Technik grundsätzlich mög
lich. Ein geeignetes Verfahren besteht beispielsweise
darin, eine Lichtquelle unter einem schrägen Einfalls
winkel holografisch abzubilden und auf Basis dieses Holo
gramms auf bekannte Weise einen Prägestempel herzustel
len. Prägt man die Oberfläche eines metallisierten Kunst
stoffadens mit einem solchen Stempel, so ergibt sich im
Prinzip eine Abbildung der zuvor aufgenommenen Topografie,
also eine definiert unter einem bestimmten Winkel strah
lende Lichtquelle. Dies bedeutet, daß einfallende Licht
strahlen die Oberfläche der Folie unter einem definierten
Winkel verlassen und damit die zuvor beschriebenen Effek
te erzeugen.
Bei der Herstellung einer solchen Aufnahme ist es not
wendig, auf die Geometrie der üblichen Fotokopiergeräte
Rücksicht zu nehmen. Dabei ist auch die Anordnung der
Lichtquelle, im allgemeinen eine langgestreckte Gas
entladungsröhre, bei der Herstellung des Prägestempels
zu berücksichtigen. Ferner ist zu berücksichtigen, daß
nicht von vorneherein sichergestellt ist, in welcher
Orientierung das Original in das Kopiergerät eingelegt
wird. Daher werden im allgemeinen zwei Prägungen not
wendig sein, welche aus zwei verschiedenen Originalen
hervorgehen müssen. Im ersten Fall soll der lichtreflek
tierte Lichtstrahl den Faden in der zuvor geschilderten
Weise verlassen, wenn die Lichtquelle bzw. Lichtröhre
parallel zum Faden liegt, im zweiten Fall jedoch dann,
wenn die Lichtquelle senkrecht zum Faden liegt. Damit
ist gewährleistet, daß unter praktisch allen vorkommen
den Orientierungen auch die Störeffekte in dem kopierten
Exemplar erscheinen werden.
In einer weiteren Ausbildungsform kann die zur Abbildung
herangezogene Topografie auch in einer ringförmigen
Lichtquelle bestehen, welche dann abhängig von der Be
trachtungseinrichtung auf dem Faden das zuvor beschriebene
Aufblitzen der Lichtstrahlen erkennen läßt. Ferner wird
ein solcher Faden auch zu ringförmigen Überstrahlungen
des abzubildenden Originals in einem errechenbaren Ab
stand von der Position des Sicherheitsfadens führen.
Grundsätzlich ist es nicht Bedingung, die geschilderten
Strukturen auf holografische Weise zu erzeugen. Es ist
ebenso denkbar, entsprechende Strukturen in einem Rechen
system zu errechnen, zu optimieren und schließlich im
Speicher abzulegen. Aus der gespeicherten Information
läßt sich dann durch Belichten mit Laserlicht beispiels
weise ein Fotoresist belichten, welcher dann zur Her
stellung der notwendigen Prägestempel verwendet werden
kann.
Claims (5)
1. Sicherheitspapier mit einem zumindest an einer Stelle
einer Oberfläche des Papiers befindlichen Sicherheits
element in Form lichtablenkender Strukturen, dadurch
gekennzeichnet, daß die lichtablenkenden
Strukturen einfallendes Licht unter einen definierten
Raumwinkel in der Weise in die Umgebung abstrahlen, daß
bei einer Reproduktion des Sicherheitspapiers in einer
Kopiervorrichtung das abgelenkte Licht eine Überstrahlung
in einem Bereich der Kopie bewirkt, die außerhalb des
Abbildungsbereiches des Sicherheitselements liegen.
2. Sicherheitspapier nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Sicherheitselement
ein in das Papier eingebetteter, an vorbestimmten, aber
an die Oberfläche tretender Sicherheitsfaden ist.
3. Sicherheitspapier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strukturen licht
ablenkende Strukturen sind und insbesondere ein Hologramm
darstellen.
4. Sicherheitspapier nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Hologramm die holo
grafische Abbildung einer Lichtquelle, insbesondere einer
ringförmigen Lichtquelle, ist.
5. Sicherheitspapier nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß mehrere Bereiche mit lichtablenkenden Struk
turen vorgesehen sind, die das einfallende Licht in je
weils unterschiedlichen Richtungen beugen.
Priority Applications (4)
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