DE3806849A1 - Abstandsmesssystem zur beruehrungslosen abstandsmessung - Google Patents
Abstandsmesssystem zur beruehrungslosen abstandsmessungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Abstandsmeßsystem zur berührungs
losen Abstandsmessung zwischen zwei Objekten, insbesondere
zwischen zwei Kraftfahrzeugen.
Es sind Abstandsmeßsysteme zur berührungslosen Abstandsmes
sung allgemein bekannt, die die Laufzeit von Ultraschall-Sig
nalen zur Messung verwenden. Dazu sind am Meßgerät bzw. am er
sten Objekt ein Ultraschall-Sender und ein Ultraschall-Empfän
ger angebracht. Der Ultraschall-Sender gibt für die Messung
ein kurzes Ultraschall-Signal in Richtung auf das zweite Ob
jekt, dessen Abstand vom ersten Objekt oder von einem Stand
ort aus gemessen werden soll, ab. Am zweiten Objekt wird das
Ultraschall-Signal reflektiert und mit dem Ultraschall-Empfän
ger wieder empfangen. Die Laufzeit des Echosignals über die
zweifache Abstandslänge wird üblicherweise über eine Zählan
ordnung gemessen, wobei beim Aussenden des Ultraschallsignals
die Zählanordnung gestartet wird. Während der Laufzeit werden
von einem Taktgeber Impulse in den Zähler eingezählt und der
Zählvorgang beim Empfang des reflektierten Ultraschall-Sig
nals durch den Ultraschall-Empfänger gestoppt. In einer nach
geschalteten Auswerteeinheit, die üblicherweise einen Mikro
prozessor enthält, wird nach jeder Messung der Zählerstand
bzw. die ermittelte Laufzeit in ein Längenmaß für die Ab
standsstrecke umgerechnet und angezeigt oder für eine weitere
Verarbeitung zur Verfügung gestellt. Der Abstand ergibt sich
zu
wobei s die Abstandsstrecke, v die Schallgeschwindigkeit, t
die Laufzeit des Ultraschall-Signals und T die Lufttemperatur
in °Celsius bedeuten.
Die bekannten Meßsysteme führen zu guten Ergebnissen, wenn
die Abstandsmessung an ortsfesten Objekten oder nur wenig
schnell bewegten Objekten durchgeführt wird.
Es ist beabsichtigt, in Zukunft zur Unterstützung der Fahrer
wahrnehmung im Straßenverkehr, Abstandsmeßsysteme in Fahrzeu
ge einzubauen, die Hindernisse, insbesondere andere Fahrzeuge
im näheren Umfeld des Kraftfahrzeugs, registrieren und dem
Fahrer zur Anzeige bringen oder direkt in den Betrieb des
Fahrzeugs eingreifen. Eine Anwendungsmöglichkeit solcher Ge
räte stellt beispielsweise die Längsregelung von Kraftfahrzeu
gen, wie Kolonnenfahren mit definiertem Abstand, gleichzeiti
ges Anfahren vor Ampeln, Auffahrschutz, etc., dar. Es ist er
sichtlich, daß solche Abstandsmeßsysteme ein hohes Maß an Ge
nauigkeit und Sicherheit erfordern, besonders bei automati
schen regelungstechnischen Eingriffen in die Fahrzeuggeschwin
digkeit.
Die bekannten Meßsysteme nach dem Echoprinzip entsprechen die
sen hohen Anforderungen weder in der Reichweite noch in der
Meßfrequenz und Störsicherheit. Insbesondere treten Schwierig
keiten bei der Unterscheidung entgegenkommender Fahrzeuge auf
Parallelspuren auf, da diese zu Fehlmeldungen führen können.
Wegen der Lauflänge des Ultraschall-Signals über die doppelte
Entfernung (Echo) ist der Intensitätsverlust zwischen gesende
tem und empfangenen Signal relativ groß, wodurch die Reichwei
te bei gegebener Sendeleistung eingeschränkt wird.
Für eine eindeutige Messung ist es erforderlich, daß zwischen
zwei Sendeimpulsen bzw. zwischen zwei hintereinanderfolgenden
Messungen alle meßbaren Echosignale zurückkehren. Wegen der
relativ geringen Schallgeschwindigkeit und der doppelten Ab
standsstrecke für den Lauf des Ultraschall-Signals wegen des
Echoprinzips ist eine verhältnismäßig große Wiederholzeit zwi
schen den Sendeimpulsen erforderlich. Dies ist für den Ein
satz in einem Fahrzeug ungünstig, da es hier wegen schneller
Bewegungsvorgänge und Abstandsänderungen auf eine besonders
schnelle Aktualisierung momentaner Meßwerte und damit auf
eine hohe Meßfrequenz ankommt.
Es ist weiter bekannt, Ultraschall- oder Infrarot-Sender und
Ultraschall- oder Infrarot-Empfänger getrennt und in einem Ab
stand zueinander anzuordnen. Mit solchen Anordnungen wird
eine Anwesenheitskontrolle, z. B. in Form einer Lichtschranke,
durchgeführt, wobei aus einer Unterbrechnung des Strahlen
gangs ein Hindernis im Strahlengang erkannt und angezeigt
wird. Eine Abstandsinformation wird mit den bekannten Anord
nungen nicht erfaßt.
Das Abstandsmeßsystem zur berührungslosen Abstandsmessung zwi
schen zwei Objekten, insbesondere zwischen zwei Kraftfahrzeu
gen, mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber
den Vorteil, daß das mit einer Reihe von Unsicherheiten behaf
tete Echoprinzip nicht mehr verwendet wird. Dadurch ergibt
sich eine Vergrößerung der Reichweite, da kein doppelter Laut
weg für das Ultraschall-Signal erforderlich ist und damit
keine Intensitätsverluste durch Absorbtion und Streuung an
einem reflektierenden Objekt auftreten. Die Auflösung ist
hoch und entspricht etwa der verwendeten Ultraschall-Wellen
länge. Weiter ist die Störsicherheit hoch, da die Erkennung
der Ultraschall- und Infrarot-Sendesignale mit größerer Si
cherheit erfolgt als die Erkennung eines Echosignals, das von
einem Hindernis reflektiert wurde. Das System ist zudem unab
hängig von den stark variierenden, optischen und akustischen
sowie von Absorbtionseigenschaften unterschiedlicher Objekte.
Eine Einschränkung des Meßbereichs bei sehr kleinen Entfernun
gen besteht nicht. Fehlmessungen von Fahrzeugen, die auf Pa
rallelspuren entgegenkommen, können ausgeschlossen werden, da
die beiden Sender am Heck des Fahrzeugs und die Empfänger im
Frontbereich eines Fahrzeugs zweckmäßigerweise angeordnet
sind und die Messung nur in Richtung des Strahlengangs er
folgt.
Die Infrarot-Übertragungsstrecke kann in einer Weiterbildung
zur Übertragung von zusatzlichen Informationen, wie Geschwin
digkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs, Abstand zum nächsten
und übernächsten Nachbarfahrzeug, etc., ausgebaut werden.
Die Wiederholzeiten zwischen zwei Messungen sind wegen des
nur einfachen Laufweges für das Ultraschall-Signal klein,
bzw. die Meßfrequenz hoch wählbar. Für eine weitere Steige
rung der Meßfrequenz kann in einer weiterführenden Ausbildung
der Erfindung mit Ultraschall-Signalen unterschiedlicher Fre
quenz gearbeitet werden. Ultraschall-Signale unterschied
licher Frequenz können dann selektiv empfangen werden, wo
durch die Meßfrequenz bei eindeutigen Meßergebnissen gestei
gert werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Sendeeinheit und
Empfangseinheit und
Fig. 2 eine Darstellung der Sendeimpulse und der Empfangssig
nale.
In Fig. 1 ist ein Abstandsmeßsystem 1 bestehend aus einer
Sendeeinheit 2 und einer Empfangseinheit 3 dargestellt. Die
Sendeeinheit 2 besteht aus einem Ultraschall-Sender 4 und
einem Infrarot-Sender 5. Eine Ultraschall-Sendeelektronik 6
steuert einen Ultraschall-Wandler 7, der Ultraschall-Signale
8 in einem bestimmten Abstrahlwinkel abstrahlt.
Eine Infrarot-Sendeelektronik 9 steuert einen Infrarot-Wand
ler (IR-LED) 10 an, der Infrarot-Signale in einem Abstrahlwin
kel abstrahlt, wobei sich die Abstrahlwinkel für die Ultra
schall- und Infrarot-Signale überdecken.
Die Sendeeinheit 2 ist am Heck eines Fahrzeugs angeordnet, wo
bei die Abstrahlwinkel nach rückwärts gerichtet sind.
Die Empfangseinheit 3 ist dagegen an der Frontseite eines
anderen Fahrzeugs angeordnet und für den Empfang nach vorne
ausgerichtet.
Die Empfangseinheit 3 umfaßt einen Ultraschall-Empfänger 12
zum Empfang der Ultraschall-Signale 8 und einen Infrarot-Emp
fänger (Fotodiode) 13 zum Emfpang der Infrarot-Signale 11.
Beiden Empfängern sind Schwellwertschalter 14, 15 nachgeschal
tet. Der Ausgang des Schwellwertschalters 15 ist mit dem
Starteingang 16 eines Zählers 17 verbunden. Der Ausgang des
Schwellwertschalters 14 ist sowohl mit einem Stoppeingang 18
des Zählers 17 als auch mit einer Auswerteeinheit 19, die im
wesentlichen aus einem Mikroprozessor besteht, verbunden. Zu
dem ist auch der Zähler 17 und ein Thermoelement 20 mit der
Auswerteeinheit 19 verbunden.
Die Funktion der dargestellten Anordnung wird anhand der
Fig. 2 näher erläutert.
Vom Infrarot-Sender 5 werden periodisch Infrarot-Signale 11
als Einzelimpulse 21 ausgesandt. Mit jedem Einzelimpuls 21
wird eine Abstandsmessung bzw. Laufzeitmessung für ein Ultra
schall-Signal ausgelöst. Dazu wird der Impuls 21 vom Infra
rot-Empfänger 13 erfaßt und über den Schwellwertschalter 15
dem Starteingang 16 des Zählers 17 als Startimpuls zugeführt.
Somit erfolgt der Start des Zählers 17 nahezu gleichzeitig
mit dem Aussenden des Impulses 21, da die Lichtgeschwindig
keit extrem hoch ist und die gemessenen Abstände dazu relativ
klein sind. Der Zählerstart in der Empfangseinheit 3 wird
somit praktisch zeitgleich durch den in Fig. 2 eingezeich
neten Impuls 21 a ausgelöst.
Zugleich mit dem Infrarot-Einzelimpuls 21 wird auch ein Ultra
schall-Einzelimpuls (als kurzer Wellenzug) 22 vom Ultra
schall-Sender 4 abgegeben. Die beiden Sender sind über die
Steuerleitung 23 korreliert. Wegen der kleinen Schallgeschwin
digkeit in Luft gegenüber der Lichtgeschwindigkeit trifft der
Ultraschall-Impuls 22 wesentlich später als der Infrarot-Im
puls 21 a am Ultraschall-Empfänger 12 als Ultraschall-Impuls
22 a ein. Der Laufzeitunterschied zwischen dem Infrarot-Signal
und dem Ultraschall-Signal ist mit Δ t in Fig. 2 eingezeich
net. Die Zeit Δ t wird dadurch ermittelt, daß beim Eintref
fen des Ultraschall-Impulses 22 a der Zähler 17 durch einen Im
puls am Stoppeingang 18 angehalten wird. Zugleich wird der
ermittelte Zählerstand als Maß für die Laufzeit Δ t vom
Mikroprozessor übernommen und in einen Abstandswert umgerech
net, wobei mit dem Thermoelement 20 die Abhängigkeit der
Schallgeschwindigkeit in Luft von der Temperatur korregierbar
ist.
Die Abstandsmessungen werden jeweils nach der Wiederholzeit τ
periodisch durchgeführt und aktualisert.
Claims (4)
1. Abstandsmeßsystem zur berührungslosen Abstandsmessung zwi
schen zwei Objekten, insbesondere zwischen zwei Kraftfahrzeu
gen, mit einem Ultraschall-Sender und einem Ultraschall-Emp
fänger sowie einer Einrichtung zur Laufzeitmessung eines
Ultraschall-Signals mit nachgeschalteter Auswerteeinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ultraschall-Sender (4) am
ersten Objekt und der Ultraschall-Empfänger (12) am zweiten
Objekt angebracht sind, daß am ersten Objekt zusätzlich ein
Infrarot-Sender (5) und am zweiten Objekt ein Infrarot-Empfän
ger (13) angebracht sind, daß der Ultraschall-Sender (4) und
der Infrarot-Sender (5) gleichzeitig zur Aussendung eines
Ultraschall-Signals (8) bzw. eines Infrarot-Signals (11) ange
steuert werden, wobei sich die Abstrahlwinkel beider Sender
(8 und 11) überdecken, daß sich Empfangswinkel des Ultra
schall-Empfängers (12) und des Infrarot-Empfängers (13) über
decken, wobei der Infrarot-Empfänger (13) beim Auftreffen des
Infrarot-Signals (11 bzw. 21 a) die Einrichtung zur Laufzeit
messung (17) für das gleichzeitig ausgesandte Ultraschall-
Signal (8 bzw. 22) aktiviert bzw. startet und der Ultra
schall-Empfänger (12) beim Auftreffen des Ultraschall-Signals
(22 a) die Einrichtung zur Laufzeitmessung (17) deaktiviert
bzw. die Laufzeitmessung beendet.
2. Abstandsmeßsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die gleichzeitige Ansteuerung des Ultraschall-Senders (4)
und des Infrarot-Senders (5) periodisch über einen Taktgeber
erfolgt.
3. Abstandsmeßsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß an die Auswerteeinrichtung ein
Temperaturfühler (20) zur Messung der Lufttemperatur ange
schlossen ist.
4. Abstandsmeßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß zusätzlich die Bewegungsgeschwindig
keit des Ultraschallempfängers gegen Grund erfaßt wird, diese
Information der Auswerteeinheit zugeführt und dort mit dem
Laufzeitsignal verknüpft wird.
Priority Applications (2)
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DE3806849A DE3806849A1 (de) | 1988-03-03 | 1988-03-03 | Abstandsmesssystem zur beruehrungslosen abstandsmessung |
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