DE3801456A1 - Verfahren zur herstellung von flammwidrig ausgeruesteten polyurethan-massen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von flammwidrig ausgeruesteten polyurethan-massenInfo
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Description
Die Herstellung von Polyurethan- und Polyisocyanuratgruppen enthaltenden
Polyurethanschaumstoffen und anderen Massen ist bekannt. Zur Verbesserung
der Flammschutzwirkung können in diese Schaumstoffe oder Massen
halogenhaltige Polyole oder Halogen und Phosphor enthaltende Additive
incorporiert werden.
Zur Verstärkung der Flammschutzwirkung kann man außerdem eine Reihe von
Metalloxiden zusetzen, wie z. B. ZnO, B₂O₃, Fe₂O₃, CaO, Sb₂O₃. Diese Verbindungen
zeigen selbst keinen Flammschutzeffekt, sie sind aber zusammen
mit dem organisch gebundenen Halogen synergistisch wirksam. Als wirksamstes
System in Polyurethanschaumstoffen hat sich dabei Antimon(III)-
oxid/Halogen erwiesen (s. W. C. Kuryla u. A. J. Lapa, Flame Retardancy of
Polymeric Materials, Bd. 3 (Verlag Marcel Dekker, New York, 1975).
Der Nachteil dabei ist, daß das Antimon(III)-oxid eine gewisse Versprödung
der Massen bewirkt. Ebenso sind seine toxikologischen
Eigenschaften nicht unbedenklich (vermutlich cancerogen). Schließlich
erweist es sich aufgrund seiner großen Härte als schwer einarbeitbar und
verursacht Abrasion an den Mischaggregaten der Maschinen.
Als weitere flammhemmende Zusätze sind eine Reihe von phosphorhaltigen
Flammschutzmitteln bekannt, z. B. Phosphate, Phosphonate, Phosphite. Diese
Verbindungen, die zum Teil zusätzlich Halogen enthalten, werden entweder
allein oder kombiniert mit halogenhaltigen Verbindungen eingesetzt.
Auch Hypophosphite mit anorganischen und organischen Kationen, z. B.
Aluminium- oder Melaminhypophosphit sind beschrieben.
Einen Überblick über die Flammwidrigausrüstung von Polyurethanen kann man
dem Handbuch "Flame Retardancy of Polymeric Materials" Bd. 3 (Verlag
Marcel Dekker, New York, (1978)) entnehmen.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen praktisch ungiftigen
Ersatz für Antimon(III)-oxid und Halogenverbindungen in Polyurethanmassen
anzugeben, die beim Ausbruch von Bränden Nachteile, vor allem wegen ihrer
Wirkung als Atemgifte haben.
Eine andere Aufgabe ist es, flammwidrig ausgerüstete Polyurethanmassen und
insbesondere Schaumstoffe anzugeben, deren Volumen bei Feuer- oder
Hitzeeinwirkung sich nicht verändert bzw. evtl. sogar vergrößert, wobei
die vorhandene Masse durch ein wärmestabiles und wärmedämmendes Material
ersetzt wird.
Solche wärmedämmenden Materialien, die erst im Brandfalle entstehen, sind
in Form von Kohlenstoffgerüsten mit poröser Struktur bekannt; sie bilden
sich beim gemeinsamen Erhitzen gewisser Rohstoffe; einige solcher
Mischungen sind z. B. aus der DE-OS 28 07 679 bzw. der US-PS 44 42 157
bekannt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit Massen, erhalten durch
Umsetzung von organischen Polyisocyanaten mit Polyolen in Gegenwart von
Flammschutzmitteln, Katalysatoren und gegebenenfalls Treibmitteln sowie
gegebenenfalls Kettenverlängerungsmitteln, Vernetzern, Hilfsmitteln und
Zusatzstoffen, die als Flammschutzmittel
ein Phenol- oder Melamin-Formaldehyd-Kondensat,
vorzugsweise eine wärmezersetzliche organische Stickstoffverbindung wie
Dicyandiamid,
ein Kohlehydrat oder einen mehrwertigen Alkohol wie Pentaerythrit sowie
ein Ammoniumphosphat in Mischung enthalten.
Der Zusatz der Flammschutzmittel bei der Herstellung kann gemeinsam oder
in Form der Einzelbestandteile geschehen.
Die Massen weisen eine wesentlich geringere Sprödigkeit auf als
entsprechende Antimon(III)-oxid haltige Massen. Sie zeigen gute
mechanische Eigenschaften und eine erhöhte Flammbeständigkeit,
insbesondere auch, wenn es sich bei den Massen um die besonders wichtigen
Schaumstoffe handelt.
Verglichen mit herkömmlichen phosphor/halogenhaltigen Flammschutzsystemen
bringt die erfindungsgemäße Verwendung der vorgenannten Mischung eine
erhebliche Einsparung an Halogenverbindungen. Diese Einsparung an
Flammschutzmitteln wirkt sich auf die mechanischen Eigenschaften vor allem
der Schäume positiv aus. Bei den bisher im Polyurethan als
Flammschutzmittel eingesetzten additiven Phosphorverbindungen ist bekannt,
daß sie in größerer Menge eine gewisse Weichmacherwirkung haben.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Mittel liegt jedoch nicht so
sehr in ihrer Eigenschaft, die Entflammbarkeit von Polyurethanschaumstoffen
herabzusetzen, sondern darin, daß sie im Brandfalle selbst aufschäumen
und daher den so ausgerüsteten Schaumstoffen eine beträchtliche
Feuerwiderstandswirkung verleihen: Auch bei längerer Einwirkung von Feuer
und Hitze wird der vorhandene Schaumstoff im Kern nicht angegriffen, da
er sich mit einem Kohlenstoffschaum bedeckt, der eine hohe Wärmedämmung
erzielt und so aktiv flammhemmend wirkt. Wenn es sich um andere Massen als
Schaumstoffe, z. B. um Kautschuke o. ä. handelt, tritt beim Erhitzen eine
beträchtliche Volumenvergrößerung unter Bildung eines flammwidrig
wirkenden Kohlenstoffgerüsts ein.
Den an dieser Stelle enthaltenen Angaben konnte jedoch nicht entnommen
werden, daß die Fähigkeit gewisser Feuersschutzmassen, im Brandfalle
kohlenstoffhaltige Schäume zu bilden, bei bestimmten Mischungen auch in
Gegenwart der an sich sehr leichtbrennbaren Polyurethanschäume erhalten
bleibt, wobei zu berücksichtigen war, daß die Mischungen in den Polyurethanschäumen
ja nicht als solche, sondern als unzusammenhängende Mischung
ihrer Bestandteile enthalten sind.
Andererseits ist auch überraschend, daß die recht verwickelten Vorgänge
bei der Umsetzung der Bestandteile, die zu Polyurethanschäumen führen
(was sich aus unzähligen Publikationen aller Art ergibt, die zu diesem
Thema erschienen sind) durch die Mitverwendung der erfindungsgemäßen
Gemische nicht sonderlich beeinflußt werden.
Man kann je nach Verwendungszweck sehr unterschiedliche Mengen an
Flammschutzmitteln zusetzen. Im allgemeinen hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, 5 bis 500 Gew.-Teile, vorzugsweise 50 bis 150 Gew.-Teile des
erfindungsgemäßen Gemisches für jeweils 100 Gew.-Teile an Polyurethan zu
verwenden. Die erforderliche Menge ist abhängig von der gewünschten
Wirkung; sie kann z. B. in Hohlraumausfüllungen oftmals geringer sein als
in freitragend verwendeten Polyurethanhartschäumen wie sie z. B. im
Fahrzeugbau verwendet werden; in Folien, Dichtungsmassen und ähnlichen
Gebilden genügen oftmals schon geringe Mengen.
Zu den für das erfindungsgemäße Verfahren verwendbaren Ausgangsstoffen
ist folgendes auszuführen:
Als Polyisocyanate kommen aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische
und vorzugsweise aromatische mehrwertige Isocyanate in Frage. Im einzelnen
seien beispielhaft genannt: Alkylendiisocyanate mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen
im Alkylenrest, wie 1,12-Dodecamethylen-diisocyanat, Tetramethylen-diisocyanat-1,4
und vorzugsweise Hexamethylen-diisocyanat-1,6;
cycloaliphatische Diisocyanate, wie Cyclohexan-1,3- und -1,4-diisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-
5-isocyanatomethyl-cyclohexan (Isophoron-diisocyanat) 2,4- und 2,6-Hexa
hydrotoluylen-diisocyanat sowie entsprechende Isomerengemische, 4,4′-,
2,2′- und 2,4′-Dicyclohexylmethan-diisocyanat sowie die entsprechenden
Isomerengemische und vorzugsweise aromatische Di- und Polyisocyanate wie
4,4′-, 2,4′- und 2,2′-Diisocyanato-diphenylmethan und die entsprechenden
Isomerengemische, 2,4- und 2,6-Diisocyanato-toluol und die entsprechenden
Isomerengemische, 1,5-Diisocyanato-naphthalin, Polyphenyl-polymethylen-
polyisocyanate, 2,4,6-Triisocyanato-toluol und vorzugsweise Gemische aus
Diphenylmethan-diisocyanaten und Polymethylen-polyisocyanaten. Die genannten
Di- und Polyisocyanate können einzeln oder in Form von Mischungen
eingesetzt werden.
Häufig werden auch sogenannte modifizierte mehrwertige Isocyanate, d. h.
Produkte, die durch chemische Umsetzung obiger Di- und/oder Polyisocyanate
erhalten werden, verwendet. Als modifizierte organische Di- und Polyisocyanate
kommen beispielsweise die in der DE-PS 10 92 007, der
GB-PS 9 94 890, den ausgelegten Unterlagen des belgischen Patents 7 61 626,
der NL-OS 71 02 524 und die in den DE-PS 10 22 789, 12 22 067 und
10 27 394 sowie den DE-OS 19 29 034 und 20 04 048 beschriebenen in
Betracht. Weitere Angaben zu solchen Polyisocyanaten finden sich u. a. in
den ausgelegten Unterlagen des belgischen Patents 7 52 261 oder der
US-PS 33 94 164, der DE-PS 12 30 778, DE-PS 11 01 394 und GB-PS 8 89 050;
durch Telomerisationsreaktionen hergestellte Polyisocyanate z. B. entsprechend
den ausgelegten Unterlagen des belgischen Patents 7 23 640,
Estergruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der
GB-PS 9 65 474 und 10 72 956, der US-PS 35 67 765 und der DE-PS 12 31 688
genannt werden.
Vorzugsweise kommen jedoch zur Anwendung: urethangruppenhaltige Polyisocyanate,
beispielsweise mit niedermolekularen Diolen, Triolen oder Polypropylenglykolen,
modifiziertes 4,4′-Diphenylmethan-diisocyanat oder
Toluylen-diisocyanat, Carbodiimidgruppen und/oder Isocyanuratringe enthaltende
Polyisocyanate, z. B. auf Diphenylmethan-diisocyanat und/oder
Toluylendiisocyanat-Basis und insbesondere Toluylendiisocyanate, Diphenylmethan-diisocyanate,
Mischungen aus Diphenylmethan-diisocyanaten und
Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten (Roh-MDI) und Gemische aus
Toluylendiisocyanaten und Roh-MDI.
Als Polyole kommen beispielsweise in Betracht: Polyester-polyole mit
Funktionalitäten von 2 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4 und Hydroxylzahlen von
200 bis 700, vorzugsweise von 280 bis 490 auf Basis von organischen Dicarbonsäuren,
vorzugsweise aliphatischen Dicarbonsäuren mit 2 bis 12,
vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest und mehrwertigen
Alkoholen, vorzugsweise Diolen. Genannt seien beispielhaft aliphatische
Dicarbonsäuren, wie Bernsteinsäure, Glutarsäure, Pimellinsäure, Undecandisäure,
Dodecandisäure und vorzugsweise Adipinsäure und aromatische
Dicarbonsäuren, wie Phthalsäure und Terephthalsäure. Beispiele für
zwei- und mehrwertige, insbesondere zweiwertige Alkohole sind: 1,2- bzw.
1,3-1,3-Propylenglykol, Dipropylenglykol, 1,5-Pentamethylenglykol,
1,8-Octamethylenglykol, Decamethylenglykol-1,10, Glycerin, Trimethylolpropan,
Pentaerythrit sowie Zuckeralkohole, z. B. Sorbit und vorzugsweise
Ethylenglykol, Diethylenglykol, 1,4-Butylenglykol und 1,6-Hexamethylenglykol.
Als mehrwertige Alkohole können ferner Alkanolamine, Dialkanolamine
und Trialkanolamine, z. B. Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin
und Triisopropanolamin verwendet werden. Die genannten Dicarbonsäuren und
mehrwertigen Alkohole können auch in Form von Mischungen eingesetzt
werden. Besonders bewährt haben sich und daher vorzugsweise verwendet
werden Polyesterpolyole aus Adipinsäure oder Mischungen aus Bernstein-,
Glutar- und Adipinsäure und Diethylenglykol und Alkoholmischungen aus
Ethylenglykol/1,4-Butylenglykol, Ethylenglykol/Diethylenglykol,
Ethylenglykol/Trimethylolpropan, Diethylenglykol/Trimethylolpropan,
Ethylenglykol/Pentaerythrit, Ethylenglykol/Triisopropanolamin und
Diethylenglykol/Triisopropanolamin.
Die Polyester-polyole besitzen Molekulargewichte von ungefähr 220 bis
3000 und vorzugsweise von 300 bis 800.
Anstelle der genannten Polyester-polyole, die einzeln oder als Gemische
eingesetzt werden können, können auch homogene, bei 10 bis 30°C flüssige
Mischungen aus den oben genannten Polyester-polyolen und löslichen harten
organischen Komponenten, z. B. hydroxylgruppenhaltigen Polyestern aus aromatischen
Dicarbonsäuren und vorzugsweise unsubstituierten, linearen
Diolen, Anwendung finden. Vorzugsweise als Polyole verwendet man jedoch
Polyether-polyole mit Funktionalitäten von 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis 4
und Hydroxylzahlen von 150 bis 800, vorzugsweise von 200 bis 600, die
nach bekannten Verfahren, beispielsweise durch anionische Polymerisation
mit Alkalihydroxiden, wie Natrium- oder Kaliumhydroxid oder Alkalialkoholaten,
wie Natrium- oder Kaliumethylat, -ethylat oder Kaliumisopropylat
als Katalysatoren oder durch kationische Polymerisation mit Lewissäuren,
wie Antimonpentachlorid, Borfluorid-Etherat u. a. als Katalysatoren aus
einem oder mehreren Alkylenoxiden mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest
und einem Startermolekül, das 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis 4
aktive Wasserstoffatome enthält, hergestellt werden.
Geeignete Alkylenoxide sind beispielsweise Tetrahydrofuran, 1,3-Propylenoxid,
1,2- bzw. 2,3-Butylenoxid, Styroloxid, Epichlorhydrin und vorzugsweise
Ethylenoxid und 1,2-Propylenoxid. Die Alkylenoxide können einzeln,
alternierend nacheinander oder als Mischungen verwendet werden. Als
Startermoleküle kommen beispielsweise in Betracht: Wasser, organische
Dicarbonsäuren, wie Bernsteinsäure, Adipinsäure, Phthalsäure und Terephthalsäure, aliphatische und aromatische, gegebenenfalls N-mono-, N,N-
und N,N′-dialkylsubstituierte Diamine mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im
Alkylrest, wie gegebenenfalls mono- und dialkylsubstituiertes Ethylendiamin,
Diethylentriamin, Triethylentetramin, 1,3-Propylendiamin,
1,3- bzw. 1,4-Butylendiamin, 1,2-, 1,3-, 1,4-, 1,5- und 1,6-Hexamethylendiamin,
Phenylendiamine, 2,4- und 2,6-Toluylendiamin und 4,4′-, 2,4′- und
2,2′-Diamino-diphenylmethan. Als Polyether-polyole, hergestellt aus Verbindungen
der erwähnten Gruppe sind besonders interessiert N,N,N′,N′-
Tetrakis-(2-hydroxyethyl)-ethylendiamin, N,N,N′,N′-Tetrakis-(2-hydroxy
propyl)-ethylendiamin, N,N,N′,N′′,N′′-Pentakis-(2-hydroxypropyl)-diethylentriamin,
Phenyldiisopropanolamin und höhere Alkylenoxidaddukte von Anilin.
Als Startermoleküle kommen ferner in Betracht Alkanolamine, wie Ethanolamin,
Diethanolamin, N-Methyl- und N-Ethylethanolamin, N-Methyl- und
N-Ethyl-diethanolamin und Triethanolamin, Ammoniak, Hydrazin und Hydrazide.
Vorzugsweise verwendet werden mehrwertige, insbesondere
zwei- und/oder dreiwertige Alkohole, wie Ethylenglykol, Propylenglykol-1,2
und -1,3, Diethylenglykol, Dipropylenglykol, Butylenglykol-1,4,
Hexamethylenglykol-1,6, Glycerin, Trimethylol-propan, Pentaerythrit,
Sorbit und Saccharose.
Die Polyether-polyole besitzen Molekulargewichte von 200 bis 4000 und
vorzugsweise von 500 bis 3000. Sie können ebenso wie die Polyester-polyole
einzeln oder in Form von Mischungen verwendet werden.
Als Polyole kommen ferner Kristallitsuspensionen in Betracht wie sie in
der deutschen Patentanmeldung P 30 01 462.1 beschrieben sind. Sie können
entweder einzeln oder in Form von Mischungen eingesetzt werden.
Zu Treibmitteln, welche im erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von
Schaumstoffen verwendet werden können, gehört Wasser, das mit Isocyanatgruppen
unter Bildung von Kohlendioxid reagiert. Die Wassermengen,
die zweckmäßigerweise verwendet werden, betragen 0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht an Polyisocyanat, bzw. 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht von Polyisocyanat und Polyol. Evtl. können auch größere
Wassermengen verwendet werden.
Andere verwendbare Treibmittel sind niedrig siedende Flüssigkeiten, die
unter dem Einfluß der exothermen Polymerisation- bzw. Polyadditionsreaktion
verdampfen. Geeignet sind Flüssigkeiten, welche gegenüber dem organischen
Polyisocyanat inert sind und Siedepunkte unter 50°C aufweisen.
Beispiele derartiger, vorzugsweise verwendeter Flüssigkeiten sind halogenierte
Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Trichlorfluormethan,
Dichloridifluormethan, Dichlormonofluormethan, Dichlortetrafluorethan und
1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan. Auch Gemische dieser niedrigsiedenden
Flüssigkeiten untereinander und/oder mit anderen substituierten oder
unsubstituierten Kohlenwasserstoffen können verwendet werden.
Die zweckmäßigste Menge an niedrigsiedender Flüssigkeit zur Herstellung
der Schaumstoffe hängt ab von der Schaumdichte, die man erreichen will,
sowie gegebenenfalls von der Mitverwendung von Wasser. Im allgemeinen
liefern Mengen von 5 bis 40 Gew.-%, bezogen auf 100 Gewichtsteile organisches
Polyisocyanat, bzw. 2 bis 30%, bezogen auf das Gesamtgewicht von
Polyisocyanat und Polyol zufriedenstellende Ergebnisse.
Als geeignete Katalysatoren zwischen den Polyolen, gegebenenfalls Wasser
und den Polyisocyanaten sind beispielsweise tertiäre Amine, wie Dimethylbenzylamin,
N,N,N′,N′-Tetramethyldiamino-ethylether, Bis-(dimethylaminopropyl)-harnstoff,
N-Methyl- bzw. N-Ethylmorpholin, Dimethylpiperazin,
1,2-Dimethylimidazol, 1-Aza-bicyclo(3,3,0)-octan und vorzugsweise Triethylendiamin,
Metallsalze, wie Zinndioctoat, Bleioctoat, Zinn-diethylhexoat
und vorzugsweise Zinn(II)-salze und Dibutylzinndilaurat sowie
insbesondere Mischungen aus tert. Aminen und organischen Zinnsalzen.
Vorzugsweise verwendet werden 0,1 bis 5,0 Gew.-% Katalysator auf Basis
tertiärer Amine und/oder 0,01 bis 1,0 Gew.-% Metallsalze, bezogen auf das
Gewicht der Polyole.
Zur Herstellung von isocyanuratgruppenhaltigen Schaumstoffen haben sich
die üblichen Cyclisierungs- und Polymerisationskatalysatoren für Polyisocyanate
bewährt. Als Beispiele seien genannt: starke Basen, wie quarternäre
Ammoniumhydroxide, beispielsweise Benzyltrimethylammoniumhydroxid;
Alkalimetallhydroxide, beispielsweise Natrium- oder Kaliumhydroxid;
Alkalimetallalkoxide, beispielsweise Natriummethylat und Kaliumisopropylat;
Trialkylphosphine, beispielsweise Triethylphosphin; Alkylaminoalkylphenole, beispielsweise 2,4,6-Tris-(dimethylaminomethyl)-phenol; 3-
und/oder 4-substituierte Pyridine, beispielsweise 3- oder 4-Methylpyridin;
metall-organische Salze, beispielsweise Tetrakis-(hydroxyethyl)-
natriumborat; Friedel-Crafts-Katalysatoren, beispielsweise Aluminiumchlorid,
Eisen(III)-chlorid, Borfluorid und Zinkchlorid und Alkalimetallsalze
von schwachen organischen Säuren und Nitrophenolaten beispielsweise
Kaliumoctoat, Kalium-2-ethyl-hexoat, Kaliumbenzoat, Natriumpikrat
und Phthalimid-kalium. Vorzugsweise verwendet werden die stark
basischen N,N′,N′′-Tris-(dialkylaminoalkyl)-s-hexahydrotriazine, beispielsweise
das N,N′,N′′-Tris-(dimethylaminopropyl)-s-hexahydrotriazin,
gegebenenfalls in Kombination mit aliphatischen niedermolekularen
Mono- und/oder Dicarbonsäuren, beispielsweise Essigsäure und/oder Adipinsäure
oder aromatischen Carbonsäuren, wie Benzoesäure.
Die geeignete Menge an Isocyanuratgruppen bildenden Katalysatoren ist
abhängig von der Wirksamkeit des in Frage kommenden Katalysators. Im
allgemeinen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, 1 bis 15 Gewichtsteile,
vorzugsweise 3,5 bis 10 Gewichtsteile Katalysator für jeweils 100 Gewichtsteile
an organischem Polyisocyanat zu verwenden.
Zur Herstellung von Urethan- und Isocyanuratgruppen enthaltenden Schaumstoffen
können die die Urethan- und Isocyanuratgruppenbildung fördernden
Katalysatoren auch gemischt werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Hartschaumstoffe, vorzugsweise
ohne zusätzliche Mitverwendung von üblichen Kettenverlängerungsmitteln
oder Vernetzern hergestellt. Dennoch hat es sich in manchen
Fällen, beispielsweise aus verarbeitungstechnischen Gründen, als zweckmäßig
erwiesen, Kettenverlängerungsmittel oder Vernetzer einzusetzen.
Geeignete Kettenverlängerungsmittel oder Vernetzer besitzen Molekulargewichte
von 30 bis 600, vorzugsweise 60 bis 300 und weisen vorzugsweise
zwei aktive Wasserstoffatome auf. In Betracht kommen beispielsweise aliphatische
und/oder aromatische Diole mit 2 bis 14, vorzugsweise 2 bis
6 Kohlenstoffatomen, wie Propandiol, Pentandiol, Hexandiol-1,6 und vorzugsweise
Ethandiol, Butandiol-1,4 und Bis-(2-hydroxyethyl)-hydrochinon,
Diamine, wie Ethylendiamin und gegebenenfalls 3,3′- bzw.
3,3′,5,5′-di- bzw. tetrasubstituierte 4,4′-Diaminodiphenylmethane, Ethanolamine,
wie Triethanolamin und Polyhydroxylverbindungen, wie Glycerin,
Trimethylolpropan und niedermolekulare hydroxylgruppenhaltige Polyalkylenoxide
aus den vorgenannten Ausgangsstoffen.
Der Reaktionsmischung können auch noch Hilfsmittel und Zusatzstoffe einverleibt
werden. Genannt seien beispielsweise Stabilisatoren, Hydrolyseschutzmittel,
Porenregler, fungistatisch und bakteriostatisch wirkende
Substanzen, Farbstoffe, Pigmente, Füllstoffe, oberflächenaktive Stoffe
und Weichmacher.
Als organische Füllstoffe seien beispielhaft genannt: Polyester mit
Schmelzpunkten über 190°C, vorzugsweise vernetzte Polyester auf Basis von
di- oder höherfunktionellen Carbonsäuren mit Di- oder mit Monomeren wie
(Meth)-acrylsäurederivaten, Homo- und Copolymerisate des Cyclopentadiens,
Ketonharze, z. B. auf Basis von Cyclohexanon und spröde Polyurethanmaterialien,
mit Schmelzpunkten über 190°C, beispielsweise vernetzte Polyurethane
und Isocyanuratgruppen enthaltende Polyurethane, Polyvinylchlorid,
Polyamid-6 und -6,6, Acrylatpfropfkautschuke, Butadienpfropfkautschuke
sowie Polyvinylacetat.
Besonders bewährt haben sich und daher vorzugsweise verwendet werden jedoch
anorganische Füllstoffe, wie die an sich bekannten üblichen Füllstoffe,
Verstärkungsmittel, Beschwerungsmittel, Mittel zur Verbesserung
des Abriebverhaltens in Anstrichfarben, Beschichtungsmittel usw. Verwendet
werden können jedoch auch anorganische Pigmente. Im einzelnen seien
beispielhaft genannt: silikatische Mineralien, beispielsweise Schichtsilikate,
wie Antigorit, Serpentin, Hornblenden, Amphibole, Chrisotil,
Talkum, Metalloxide, wie Kaolin, Aluminiumoxidhydrat, Titanoxide, Eisenoxide,
Metallsalze, wie Kreide, Schwerspat, Bariumsulfat, anorganische
Pigmente, wie Cadmiumsulfid, Zinksulfid sowie Glas.
Als Hilfsmittel genannt seien ferner beispielsweise oberflächenaktive
Substanzen, welche zur Unterstützung der Homogenisierung der Ausgangsstoffe
dienen und gegebenenfalls auch geeignet sind, die Zellstruktur der
Schaumstoffe zu regulieren. Genannt seien beispielhaft Siloxan-Oxyalkylen-
Mischpolymerisat und andere Organopolysiloxane, oxethylierte Alkylphenole,
oxethylierte Fettalkohole, Paraffinöle, Rizinusöl- bzw. Rizinolsäureester und Türkischrotöl, die in Mengen von 0,1 bis 5 Gewichtsteilen
pro 100 Gewichtsteile der Mischung aus Polyisocyanat und Polyolen
angewandt werden.
Nähere Angaben über die oben genannten anderen üblichen Zusatzstoffe sind
der Fachliteratur, beispielsweise der Monographie von J. H. Saunders und
K. C. Frisch "High Polymers" Band XIV, Polyurethanes, Teil 1 und 2, Verlag
Interscience Publishers 1962 bzw. 1964, zu entnehmen.
Zur Herstellung von urethangruppenhaltigen Schaumstoffen werden die organischen
Polyisocyanate mit den Polyolen, vorzugsweise Polyester- und/oder
Polyetherpolyolen in solchen Mengen zur Umsetzung gebracht, daß das Verhältnis
von reaktiven Wasserstoffatomen zu NCO-Gruppen 1 : 08 bis 2,5 vorzugsweise
1 : 0,9 bis 1,2 und insbesondere ungefähr 1 : 1 beträgt.
Zur Herstellung von Urethan- und Isocyanuratgruppen enthaltenden Schaumstoffen
haben sich Mengenverhältnisse von NCO-Gruppen der Polyisocyanate
zu reaktiven Wasserstoffatomen der Polyole von 6 : 1 bis 60 : 1, vorzugsweise
von 2 : 1 bis 10 : 1 bewährt.
Urethan- und/oder isocyanuratgruppenhaltige Schaumstoffe werden
vorzugsweise nach dem one shot Verfahren hergestellt. Hierzu mischt man
die Polyisocyanate mit den Polyolen, den Katalysatoren, Treibmitteln und
gegebenenfalls Hilfs- und Zusatzstoffen intensiv in den genannten Mengenverhältnissen
bei Temperaturen von 0 bis 50°C, vorzugsweise 15 bis 40°C
und läßt danach in offenen oder geschlossenen Formen aufschäumen. Die zur
Anwendung der erfindungsgemäßen Flammschutzmittel besonders geeigneten
Schaumstoffe weisen i. a. Raumgewichte unter 200 kg/m³, bevorzugt um
100 kg/m³ auf.
Zu den erfindungsgemäßen Flammschutzmitteln ist im einzelnen das folgende
zu sagen.
Erfindungsgemäß bevorzugte Flammschutzmittel enthalten z. B. in fester
Mischung
10 bis 50 Gew.-% Phenol- bzw. Melamin-Formaldehyd-Kondensat,
5 bis 50 Gew.-% Pentaerythrit,
10 bis 50 Gew.-% Ammoniumphosphat sowie
5 bis 50 Gew.-% Dicyandiamid,
5 bis 50 Gew.-% Pentaerythrit,
10 bis 50 Gew.-% Ammoniumphosphat sowie
5 bis 50 Gew.-% Dicyandiamid,
wobei sich die Summe von 100 Gew.-% auf das
Flammschutzmittel, d. h. die Mischung bzw. Summe der Bestandteile, bezieht.
Die Bestandteile Pentaerythrit bzw. Dicyandiamid stehen dabei für die
eingangs genannten Begriffe "eine wärmezersetzliche organische Stickstoffverbindung"
bzw. "ein Kohlehydrat oder ein mehrwertiger Alkohol".
Diese Flammschutzmittel werden speziell PUR-Schäumen i. a. in einer Menge
von bis zu 80 Gew.-% zugesetzt, bezogen auf die Gesamtmenge an vor dem Aufschäumen
vorhandenen Reaktionsgemisch. Vorzugsweise wird das Flammschutzmittel
bzw. dessen Bestandteile der Polyol-Komponente des PU-Rohstoffs
zugesetzt. Das Flammschutzmittel wird gewöhnlich in wasserfreier Form
zugesetzt, d. h., soweit es die Verwendung von Harzen (Formaldehydkondensate)
betrifft, in Form geeigneter Pulver.
Als Melamin-Formaldehyd-Kondensate eignen sich handelsübliche, durch
Weiterkondensieren von Methylol-Melaminen erhaltene Harze, die i. a. wärmehärtbar
sind und für sich schon als Lackrohstoffe, Klebstoffe für Holz
u. ä., kunstharzgebundene Beschichtungen (als sog. Tränkharze) oder
Papier- und Textilhilfsmittel Verwendung finden. Einschlägig geeignete
Harze und deren Herstellung sind vor allem in entsprechenden Handbüchern
beschrieben wie dem Kunststoff-Handbuch, Bd. 10 (München 1968, Hanser-Verlag)
oder bei Blais, Amino Resins (New York 1959, Reinhold Publ.
Corp.).
Besonders gut geeignete Melamin-Harze besitzen ein Molverhältnis von
Formaldehyd zu Melamin wie 1.5 bis 2.5; sie können auch durch Mitverwendung
anderer kondensierbarer Rohstoffe modifiziert sein, wie Harnstoff,
Thioharnstoff, Phenolen sowie anstelle bzw. zusätzlich zu Formaldehyd auch
Acetaldehyd, Isobutyraldehyd o. ä.
Als Phenolharze eignen sich vorzugsweise selbständig härtbare, als resolische
Kondensate mit einem Gehalt von mehr als 1 Mol Formaldehyd je Mol
Phenol, wobei Phenol auch z. B. ein Kresol, Xylenol oder Naphthol sein
kann. In den einschlägigen Handbüchern, wie insbesondere dem vorgenannten
Kunststoff-Handbuch, sind solche Harze für vielfältige Verwendungszwecke
beschrieben.
Für die vorliegenden Zwecke der Flammwidrigausrüstung von PUR-Schäumen ist
die Wahl eines geeigneten Harzes nicht schwierig, da nicht kritisch.
Das gleiche gilt übrigens für den Begriff Ammoniumphosphat: Hierunter
sollen für die Zwecke dieser Erfindung Salze monomerer oder polymerer
Phosphorsäuren verstanden werden, die für viele Zwecke handelsüblich sind.
Geeignet sind z. B. Ammoniumdihydrogenphosphat, Ammoniumorthophosphat,
Ammoniumpolyphosphat.
Schließlich wäre noch darauf hinzuweisen, daß anstelle von Pentaerythrit
auch dessen Dimeres, Dipentaerythrit verwendet werden kann.
A-Komponente:Mischung aus
Polyol
Flammschutzmittel, erfindungsgemäß
Trichlorfluormethan
Schaumstabilisator und
Katalysator B-KomponenteMischung aus
Diphenylmethan-diisocyanaten und
Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten
Polyol
Flammschutzmittel, erfindungsgemäß
Trichlorfluormethan
Schaumstabilisator und
Katalysator B-KomponenteMischung aus
Diphenylmethan-diisocyanaten und
Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten
Zur Herstellung von Schaumstoff-Formkörpern für Versuchs- und Demonstrationszwecke
werden die Komponenten A und B bei 23°C intensiv gemischt und
in einen Karton (Größe 22×22×20 cm) gegossen, wo sie aufschäumen.
Die Art und Mengen der verwendeten Ausgangskomponenten sowie das Raumgewicht
und Brandverhalten der erhaltenen Schaumstoffe sind in den folgenden
Tabellen zusammengefaßt.
Die in den Tabellen verwendeten Abkürzungen von Ausgangskomponenten
bedeuten, soweit dies zur Erläuterung erforderlich scheint:
Roh-MDI:Mischung aus Diphenylmethan-diisocyanaten und Polyphenyl-polymethylen-
polyisocyanaten. NCO-Gehalt 31%.
Kristallitsusp.:Kristallitsuspension mit einer OH-Zahl 265, bestehend aus 48 Teilen eines
Sucrosepolyols, 28 Teilen Diethylenglykoladipat und 24 Teilen Neopentylglykolisophthalat.
Thermolin® RF 230:Halogenhaltiges Flammschutzmittel auf Basis eines Trichlorbutylenoxid-Polymeren.
Handelsprodukt der Firma Olin; für Vergleichsversuche.
G 70-600:Polyol; Handelsprodukt der Firma Olin.
Bromkal® 70:Gemisch bromierter Diphenylether, Handelsprodukt der Chemischen Fabrik Kalk;
für Vergleichsversuche.
DC 193:Schaumstabilisator auf Silikonbasis. Handelsprodukt der Firma Dow Corning.
TEA:Trietylamin.
Kat:Kaliumformiat; 35%ige Lösung in Ethylenglykol.
R 11:Trichlorfluormethan.
Dabco® TMR 2:Katalysator auf Basis Trimethyl-2-hydroxypropylammoniumformiat, Handelsprodukt
der Firma Air Products.
Polyol A:auf Basis Saccharose/Propylenoxid OH-Zahl: 400.
Polyol B:Propylenglykol mit der OH-Zahl 250.
Zusammensetzung des PU-Schaumes:
1/3 Polyol (Elastogran H 135/3)
1/3 MDI (Diphenylmethandiisocyanat) B 228 - Elastogran
1/3 Feuerschutzgrundmischung (FSG)
1/3 MDI (Diphenylmethandiisocyanat) B 228 - Elastogran
1/3 Feuerschutzgrundmischung (FSG)
Die jeweils verwendete FSG ist in den einzelnen Beispielen angegeben.
FSG:40% Ammoniumphosphat
10% Dicyandiamid
25% Pentaerythrit
25% Melaminharz
10% Dicyandiamid
25% Pentaerythrit
25% Melaminharz
Brandverhalten: gutes, gleichmäßiges Aufschäumen, gute Formstabilität,
kaum Nachbrennen nach Ende der Beflammung.
FSG:44% Ammoniumphosphat
24% Pentaerythrit
32% Melaminharz
24% Pentaerythrit
32% Melaminharz
Brandverhalten: gutes Aufschäumverhalten, gute Formstabilität,
Schaumstruktur nicht so gleichmäßig wie bei Beispiel 1, kaum Nachbrennen
nach Ende der Beflammung.
FSG:42% Ammoniumphosphat
27% Dicyandiamid
31% Melaminharz
27% Dicyandiamid
31% Melaminharz
Brandverhalten: geringes Aufschäumen, Probekörper schrumpft bei
Beflammung, geringes Nachbrennen nach Ende der Beflammung.
FSG:45% Ammoniumphosphat
30% Dicyandiamid
25% Pentaerythrit
30% Dicyandiamid
25% Pentaerythrit
Brandverhalten: vergleichbar mit Beispiel 3.
FSG:34% Dicyandiamid
29% Pentaerythrit
37% Melaminharz
29% Pentaerythrit
37% Melaminharz
Brandverhalten: kein Aufschäumen, Probekörper schrumpft bei Beflammung,
langes Nachbrennen nach Ende der Beflammung.
FSG:100% Ammoniumphosphat
Brandverhalten: minimale Schaumbildung, Probekörper schrumpft bei
Beflammung, Nachbrennen nach Ende der Beflammung.
FSG:40% Ammoniumphosphat
10% Dicyandiamid
25% Pentaerythrit
25% Phenolharz
10% Dicyandiamid
25% Pentaerythrit
25% Phenolharz
Brandverhalten: vergleichbar mit Beispiel 1.
FSG:35% Ammoniumphosphat
20% Hexamethylentretramin
20% Natriumgluconat
25% Melaminharz
20% Hexamethylentretramin
20% Natriumgluconat
25% Melaminharz
Brandverhalten: geringes, aber gleichmäßiges Aufschäumen, gute
Formstabilität, kaum Nachbrennen nach Ende der Beflammung.
Ungeschütztes Polyurethan aus
50% Polyol
50% MDI
50% MDI
Brandverhalten: kein Aufschäumen, Probekörper entzündet sich sofort bei
Beflammung, schrumpft unter heftigem Brennen sehr stark, sehr starkes
Nachbrennen nach Ende der Beflammung.
Ungeschützter PU-Schaum aus
200 TMDI (4,4-Diphenylmethandiisocyanat)
100 TPolyesterol OH-Zahl 300
30 TFrigen 11
4 TKatalysator für Polyisocyanuratbildung
4 Taminhaltiger PUR-Katalysator
0,4 TDimethylcyclohexylamin
Brandverhalten: keine Schaumbildung, Probekörper schrumpft stark und
brennt heftig bei Beflammung, Nachbrennen nach Ende der Beflammung.
PUR-Schaum wie unter B beschrieben, aber zusätzlich 10 T Fyrol 6
(reaktives Flammschutzmittel der Kalichemie)
Brandverhalten: kein Aufschäumen, Probekörper schrumpft und brennt bei
Beflammung, geringes Nachbrennen nach Ende der Beflammung.
PUR-Schaum wie im Vergleich B beschrieben, aber zusätzlich 200 T FSG gemäß
Beispiel 1
Brandverhalten: gutes Aufschäumverhalten, kein Schrumpfen bei Beflammung,
kaum Nachbrennen nach Ende der Beflammung.
An Probekörpern der Abmessung 25×18×2,6 cm wurden mit einem Gasbrenner
Durchbrandzeiten ermittelt. Die Probekörper bestanden aus zwei je 3 mm
starken Hartfaserplatten, die mit einem Rahmen aus 20×20 mm starken
Leisten verklebt waren; der Hohlraum war mit einem PUR-Schaum ausgefüllt,
jeweils erfindungsgemäß ausgerüstet oder - vergleichshalber - ohne bzw.
mit herkömmlicher Ausrüstung.
Ein Probekörper des oben beschriebenen Aufbaues mit einer
PUR-Schaumfüllung der Zusammensetzung wie im Vergleich A wurde einer
Gasbrennerbeflammung ausgesetzt. Nach 3 Minuten war der PUR-Schaum im
Beflammungsbereich vollkommen weggesintert. Nach einer Versuchszeit von
7 Minuten erfolgte der Durchbrand.
Ein Probekörper mit einer PUR-Schaumfüllung wie im Vergleich C wurde einer
Gasbrennerbeflammung ausgesetzt. Nach 7 Minuten war der PUR-Schaum im
Beflammungsbereich vollkommen zerstört. Nach 10 Minuten erfolgte der
Durchbrand.
Ein Probekörper mit einer PUR-Schaumfüllung gemäß Beispiel 2 wurde einer
Gasbrennerbeflammung ausgesetzt. Nach einer Versuchszeit von 20 Minuten
erfolgte der Durchbrand. Die Schaumstruktur im Beflammungszentrum war
teilweise noch erhalten.
Ein Probekörper mit einer PUR-Schaumfüllung gemäß Beispiel 1 wurde einer
Gasbrennerbeflammung ausgesetzt. Nach einer Versuchszeit von 20 Minuten
erfolgte der Durchbrand. Die Schaumstruktur im Beflammungszentrum war
teilweise noch erhalten.
Ein Probekörper mit einer PUR-Schaumfüllung nach der nachstehenden
Zusammensetzung wurde einer Gasbrennerbeflammung ausgesetzt.
PUR-Schaumzusammensetzung:
25% Polyol (Elastogran H 135/3)
25% MDI (Diphenylmethandiisocyanat) (B 228 - Elastogran)
50% FSG gemäß Beispiel 1
25% Polyol (Elastogran H 135/3)
25% MDI (Diphenylmethandiisocyanat) (B 228 - Elastogran)
50% FSG gemäß Beispiel 1
Nach einer Versuchszeit von 37 Minuten erfolgte der Durchbrand. Die
Schaumstruktur im Beflammungszentrum war größtenteils noch erhalten.
Claims (5)
1. Flammwidrig ausgerüstete Polyurethan- und/oder Polyisocyanuratgruppen
enthaltende Massen, erhalten durch Umsetzung von organischen Polyisocyanaten
mit Polyolen in Gegenwart von Flammschutzmitteln, Katalysatoren
sowie gegebenenfalls Treibmitteln, Kettenverlängerungsmitteln,
Vernetzern, Hilfsmitteln und Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Flammschutzmittel
ein Phenol- oder Melamin-Formaldehyd-Kondensat,
ein Kohlehydrat oder einen mehrwertigen Alkohol,
ein Ammoniumphosphat sowie
vorzugsweise eine wärmezersetzliche organische Stickstoffverbindung
enthalten.
ein Phenol- oder Melamin-Formaldehyd-Kondensat,
ein Kohlehydrat oder einen mehrwertigen Alkohol,
ein Ammoniumphosphat sowie
vorzugsweise eine wärmezersetzliche organische Stickstoffverbindung
enthalten.
2. Massen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Flammschutzmittel
10 bis 50 Gew.-% Phenol- bzw. Melamin-Formaldehyd-Kondensat,
5 bis 40 Gew.-% Pentaerythrit sowie
10 bis 60 Gew.-% Ammoniumphosphat,enthalten, wobei sich die Summe von 100 Gew.-% auf das Flammschutzmittel bezieht.
5 bis 40 Gew.-% Pentaerythrit sowie
10 bis 60 Gew.-% Ammoniumphosphat,enthalten, wobei sich die Summe von 100 Gew.-% auf das Flammschutzmittel bezieht.
3. Massen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie das
Flammschutzmittel in einer Menge von bis zu 80 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge der Bestandteile enthalten.
4. Verfahren zur Herstellung von Massen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Flammschutzmittel vor dem
Zusammenbringen der Reaktionsteilnehmer den Polyolen zusetzt, wobei
erforderlichenfalls der Anteil an Pentaerythrit bei der Ermittlung der
Hydroxyl-Zahl in an sich bekannter Weise berücksichtigt wird.
5. Mittel zur Flammwidrig-Ausrüstung von Polyurethanschaumstoffen,
enthaltend
10 bis 50 Gew.-% Phenol- oder Melamin-Formaldehyd-Kondensat,
5 bis 50 Gew.-% Pentaerythrit,
10 bis 50 Gew.-% Ammoniumphosphat und
5 bis 50 Gew.-% Dicyandiamidals feste Mischung.
5 bis 50 Gew.-% Pentaerythrit,
10 bis 50 Gew.-% Ammoniumphosphat und
5 bis 50 Gew.-% Dicyandiamidals feste Mischung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3801456A DE3801456A1 (de) | 1987-01-27 | 1988-01-20 | Verfahren zur herstellung von flammwidrig ausgeruesteten polyurethan-massen |
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
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DE3801456A DE3801456A1 (de) | 1987-01-27 | 1988-01-20 | Verfahren zur herstellung von flammwidrig ausgeruesteten polyurethan-massen |
Publications (1)
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DE3801456A Withdrawn DE3801456A1 (de) | 1987-01-27 | 1988-01-20 | Verfahren zur herstellung von flammwidrig ausgeruesteten polyurethan-massen |
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Country | Link |
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DE (1) | DE3801456A1 (de) |
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- 1988-01-20 DE DE3801456A patent/DE3801456A1/de not_active Withdrawn
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