DE3800070A1 - Fluidischer energiewandler - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Wandler zur Konversion von
mechanischer Rotations- oder Oszillationsenergie in fluidische,
d.h. aerodynamische oder hydrodynamische Bewegungsenergie,
oder zur Energiewandlung der gleichen Energien in vergleich
barer, aber umgekehrter Wirkungsweise.
Vergleichbare Energiekonverter, seien es Windräder, Ventilatoren
oder fächerartig wirkende Strömungsmaschinen, sind seit langer
Zeit in verschiedensten Ausführungsformen in Gebrauch.
Bei praktisch allen Geräten dieser Art wird letztendlich
davon Gebrauch gemacht, durch geeignete Umströmung
von verschiedenen Oberflächenstrukturen entweder
fluidische Bewegungsenergie in kinetische Energie
wandeln zu können bzw. umgekehrt.
Von praktischem Interesse und praktischer Bedeutung sind auf
dem Teilgebiet der aerodynamischen Konverter solche Geräte,
die mit preisgünstigsten Installationskosten eine hohe und
zuverlässige Energiegewinnung ermöglichen.
Typisch für Geräte mit hohem Wirkungsgrad sind solche, deren
Wirkelemente optimierte Profile oder Oberflächenstrukturen
aufweisen, deren großmaßstäbliche Herstellung aufgrund der
erforderlichen komplizierten Formgebung und hohen Qualität der
Oberfläche relativ kostspielig sind.
Typisch für Geräte mit preisgünstigen Installationskosten sind
solche, deren Oberflächen mit einfachen Materialien und
technischen Mitteln hergestellt werden können, dafür aber nur
einen Teil der maximal konvertierbaren Energie ausnutzen.
Dementsprechend ist eine wirtschaftliche Windkraftverwertung
nur in geografisch bevorzugten Regionen möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen möglichst
wirtschaftlich arbeitenden Energiekonverter zu schaffen,
der bei günstigen Wirkungsgradeigenschaften besonders
preiswert herzustellen und zu betreiben ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1, 2 und 8
angegebene Erfindung gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichung zeichnet sich gegenüber
Maschinen mit gleicher oder ähnlicher Wirkung dadurch aus, daß
die Konstruktion fluidisch sehr wirksam ist und mechanisch sehr
stabile (rohrförmige) Konstruktionselemente verwendet.
In geeigneter Ausführungsform ist die erforderliche Art und
Menge an Material dennoch minimal, da nur einfache Plastic- und
Stahlmaterialien verwendet werden.
Die gleichzeitige Einsparung an Herstellungsaufwand und Material
bedeutet, daß ein wirtschaftlicher Einsatz bzw. Windkraft
ausnutzung in zusätzlichem Umfange möglich erscheint.
Obwohl die Erfindung auch als Propeller, Ventilator, Turbine,
d.h. allgemein als Strömungsmaschine genutzt werden kann,
erscheint der Einsatz als Windenergiekonverter besonders
vorteilhaft.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
für ein Windrad näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Wirkelement
Fig. 2 eine Ausführungsform eines ortsfesten
Windenergiekonverters.
Gemäß Fig. 1 besteht ein erfindungsgemäßes Wirkelement, im
folgenden als Magnus-Rotor bezeichnet, aus einem
rotationssymmetrischen Körper (1), vorzugsweise Hohlkörper.
Die Hauptaufgabe des Magnus-Rotors ist der Ersatz von
konventionellen Flügeln oder Turbinenschaufeln.
Zu diesem Zweck ist der Magnus-Rotor um seine Achse (5)
drehbar gelagert. Er kann seitlich, das heißt senkrecht zur
vorgenannten Achse, angeströmt werden.
Bei gleichzeitiger Drehung des Magnus-Rotors und seitlicher
Anströmung bzw. Umströmung tritt der sog. Magnus-Effekt auf,
der sich durch eine Querkraft senkrecht zur Achse (5) und
senkrecht zur Anströmungsrichtung äußert.
Es ist ersichtlich, daß durch die rohrförmige Konstruktion eine
erhebliche Eigenstabilität des Rotors vorhanden ist, sodaß auch
der erforderliche Materialeinsatz gering gehalten werden kann.
Im übrigen wird die Eigenstabilität des Magnus-Rotors durch
die wirkungsmäßig erforderliche Eigenrotation noch erhöht.
Es ist weiterhin ersichtlich, daß durch erfindungsgemäß
angeordnete Wirkelemente, die durch zugehörige Motoren oder
Mechanismen in geeignete Drehung versetzt werden, eine aero
dynamische Maschine realisiert wird.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang das Verhältnis von
einzubringender Energie, um die Magnus-Rotoren in
Eigendrehung zu versetzen, und nutzbarer Energie, die bei
Rotation der gesamten aerodynamischen Maschine generiert wird.
Dieses Verhältnis beträgt für mittlere Windgeschwindigkeiten ca.
1 zu 10.
Für einen Magnus-Rotor, der ca. 10 kW mechanische Abgabeleistung
erbringen soll, ist daher der Rotor mit einer Leistung von
ca. 1 kW in Drehung zu versetzen. Für diesen Zweck können
daher handelsübliche Motoren eingesetzt werden.
Es erscheint jedoch naheliegend, anstelle oder zusätzlich
zu Motoren wahlweise auch direkte Windenergie zur Erzeugung
der vorgenannten Eigenrotation der Magnus-Rotoren zu
verwenden.
Zu diesem Zweck ist eine Vielzahl von Möglichkeiten denkbar.
Die erfindungsgemäß wichtigste beruht auf der Tatsache, daß
bei der Drehbewegung der gesamten aerodynamischen Maschine um
deren Achse (2) die Magnus-Rotoren Luftmassen in ihrem Inneren
mitführen, welche durch Zentrifugalkräfte von diesem genannten
Zentrum nach außen zu strömen trachten.
Ist der Magnus-Rotor innen im wesentlichen hohl und an seinen
beiden Enden offen, tritt eine aerodynamische Querströmung
durch den Magnus-Rotor ein, die sowohl von der Drehfrequenz
der Eigenrotation des Magnus-Rotors abhängt als auch von
der Drehfrequenz der gesamten aerodynamischen Maschine.
Gegenstand der Erfindung ist es daher insbesondere, diese
Querströmung zur Unterstützung der Eigenrotation des
Magnus-Rotors heranzuziehen.
Zu diesem Zweck wird ein oder mehrere propeller- oder
turbinenförmige sekundäre aerodynamische Aggregate (7) in das
Innere des Magnus-Rotors eingebaut, sodaß der gewünschte
vorgenannte Dreheffekt erzielt wird.
Es ist ersichtlich, daß die innere Oberfläche des Magnus-Rotors
in diesem Zusammenhang aerodynamisch günstig, d. h.
vorzugsweise glatt sein muß (ist) und möglichst große Durchmesser des
Rotors zu wählen sind, um hier auftretende innere
Verluste gering zu halten.
Wie im vorhergehenden erläutert, kann das erfindungsgemäße
Prinzip der querstrombedingten Eigenrotationsverstärkung
erst dann voll genutzt werden, wenn sich die Magnus-Rotoren
als Teil der gesamten aerodynamischen Maschine bereits in
Rotation befinden.
Die aerodynamische Maschine bedarf dementsprechend einer
Anlaufhilfe, die vorzugsweise ebenfalls auf aerodynamischen
Prinzipen beruhen sollte, aber auch durch externe Maßnahmen
bewirkt werden kann. Wichtigste dieser externen Maßnahmen ist
eine Umschaltung eines zum Windrad gehörigen elektrischen
Generators (6), der als Motor geschaltet werden kann und
die aerodynamische Maschine auf eine Minimaldrehzahl
beschleunigt, oberhalb der die erfindungsgemäße Wirkungsweise
eintritt und eine fortlaufende Winkel-Beschleunigung der
aerodynamischen Maschine bis zur energetischen Gleichgewichts
situation stattfindet.
Eine Anlaufhilfe, die auf aerodynamischen Prinzipen beruht,
kann als tertiäres aerodynamisches Aggregat ausgeführt sein,
welches z.B. aus anemometerartigen Schaufelsätzen (8)
besteht.
Diese anemometerartigen Schaufeln können sich
an geeigneter Stelle auf der äußeren Oberfläche eines
Magnus-Rotors befinden. Durch seitliche Anströmung
des Magnus-Rotors bewirken die anemometrischen Schaufeln (8)
eine mäßige Eigenrotationsbewegung des Magnus-Rotors (1),
worauf sofort der Magnus-Effekt eintritt und die
aerodynamische Maschine in Rotationsbewegung versetzt wird.
Es findet ebenfalls eine weitergehende Drehbeschleunigung
der aerodynamischen Maschine bis zum energetischen
Gleichgewicht statt.
Claims (8)
1. Energiewandlungseinrichtung für gasförmige oder
flüssige Medien, welche unter Energiezuführung oder -abgabe
beschleunigt bzw. gebremst werden,
dadurch gekennzeichnet, daß als primäres Wirkelement ein oder
mehrere rotationssymmetrische Rotationskörper (1)
zur Erzeugung des Magnus-Effekts verwendet werden und das
primäre Wirkelement eine periodische, d.h. kreisförmige oder
oszillatorische Bewegung um ein Bewegungszentrum (2)
ausführt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß primäre Wirkelemente mit Motoren (3)
und zugehörigen Steuer- und Regeleinrichtungen versehen sind, die
die Wirkelemente in Eigenrotation versetzen können.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß primäre Wirkelemente geeignete
Strukturen ihrer Oberflächen aufweisen, die die Wirkelemente
in Eigenrotation versetzen können.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein mobiler Betrieb unter Verwendung
von Rädern oder Ketten möglich ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein mobiler Betrieb unter Verwendung
von Schwimmkörpern und Auftriebseinrichtungen möglich ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein mobiler Betrieb in Luft
ermöglicht wird.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkelemente als Hohlkörper (4)
ausgeführt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des Hohlkörpers (4)
turbinenförmige oder propellerförmige Einrichtungen angeordnet
sind, die eine Eigenrotationsbewegung des Hohlkörpers gemäß
Anspruch 2 unterstützen oder bewirken.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3800070A DE3800070A1 (de) | 1988-01-05 | 1988-01-05 | Fluidischer energiewandler |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3800070A DE3800070A1 (de) | 1988-01-05 | 1988-01-05 | Fluidischer energiewandler |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3800070A1 true DE3800070A1 (de) | 1989-07-13 |
Family
ID=6344818
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3800070A Withdrawn DE3800070A1 (de) | 1988-01-05 | 1988-01-05 | Fluidischer energiewandler |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3800070A1 (de) |
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1988
- 1988-01-05 DE DE3800070A patent/DE3800070A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8122 | Nonbinding interest in granting licences declared | ||
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