DE3724282A1 - Vorsatzoptik fuer operationsmikroskope und spaltlampen zur laserbehandlung - Google Patents
Vorsatzoptik fuer operationsmikroskope und spaltlampen zur laserbehandlungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Laserbehandlung des Auges und insbesondere zur radialen
Keratotomie, mit einem Behandlungslaser und einer
Abtasteinrichtung, die den Strahl des Lasers über den zu
behandelnden Bereich des Auges und insbesondere die Cornea
führt.
Es ist bekannt, zur radialen Keratotomie radiale Schnitte
auf der Hornhaut zur Veränderung der Wölbung und deren
optischer Brechkraft mit Hilfe eines Skalpells durchzufüh
ren. Diese Operationstechnik weist eine Reihe von Nachtei
len auf. So werden an den Operateur hohe Anforderungen
gestellt, da ein sehr genaues Arbeiten erforderlich ist.
Vor allem aber ist die Schnittiefe nur in sehr weiten
Grenzen steuerbar. Darüberhinaus können während des
Schneidens durch den Schneidedruck des Messers Hornhautde
formationen auftreten, die zu einer unkontrollierten Ver
fälschung der Schnittiefe führen.
Deshalb ist bereits seit einiger Zeit vorgeschlagen
worden, die radiale Keratotomie mittels eines Lasers,
beispielsweise eines Excimer-Lasers oder eines im 3 µm-
Wellenlängenbereich arbeitenden Lasers auszuführen. Diese
Operationstechnik hat den Vorteil, daß über die Energie-
Deponierung die Schnittbreite und -tiefe sehr genau
steuerbar ist.
Dabei besteht allerdings das Problem, daß die Cornea des
Auges sehr stark gekrümmt ist, so daß sich bei einer
radialen Abtastbewegung des Laserstrahls laufend der
Arbeitsabstand und damit die Größe des Laserflecks ändert.
Deshalb hat sich bislang die in der EU-OS 01 64 858
vorgeschlagene Vorrichtung, bei der ein Laserstrahl den zu
operierenden Bereich abtastet, nicht durchsetzen können.
Stattdessen wird zur Zeit radiale Keratotomie in der Regel
mit Masken ausgeführt, deren lichtdurchlässiger Teil dem
gewünschten "Schnittmuster" entspricht.
Vorrichtungen zur radialen Keratotomie mit Masken haben
aber den Nachteil, daß der Operationserfolg während des
Operationsvorgangs nur schwer beobachtbar ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur
Laserbehandlung des Auges und insbesondere zur radialen
Keratotomie gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
derart weiterzubilden, daß bei einer radialen
Abtastbewegung des Auges keine Änderung der Fleckgröße des
Laserstrahls auftritt.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist mit ihren
Weiterbildungen in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß ist eine axial-verschiebbare Linsengruppe
vorgesehen, die zum "Nachfokussieren" des Laserstrahls
dient. Um den Operateur von der Aufgabe des Nachfokussie
rens zu entlasten, ist eine Steuereinheit vorgesehen, die
die Bewegung der Linsengruppe in Abhängigkeit von der
Bewegung der Abtasteinrichtung, anders ausgedrückt, in
Abhängigkeit vom Auftreffort des Laserstrahls auf der
Cornea bzw. der Hornhaut steuert.
Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung wird erreicht, daß
unabhängig vom Auftreffort des Laserstrahls auf der
Hornhaut der Fokuspunkt seine Größe nicht aufgrund von
Defokussierung ändert.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Eine besonders einfache Ausbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erhält man gemäß Anspruch 2 dadurch, daß zu
nächst das Hornhautprofil des zu behandelnden Auges ermit
telt und dieses Hornhautprofil in der erfindungsgemäß
vorgesehenen Steuereinheit abgepeichert wird. Die Steuer
einheit, die beispielsweise ein handelsüblicher Mikro-
Computer sein kann, "fokussiert entsprechend der Abtastbe
wegung dann den Laserstrahl nach".
Die axial-verschiebbare Linsengruppe kann gemäß Anspruch 3
eine einzelne Meniskuslinse sein.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch
die in den kennzeichnenden Teilen der Ansprüche enthalte
nen Merkmale.
Vorrichtungen zur Laserbehandlung des Auges sind häufig in
Spaltlampengeräte, wie sie in jeder augenärztlichen Praxis
vorhanden sind, integrierbar. Die erfindungsgemäße Vor
richtung ist ohne weiteres an einem handelsüblichen Spalt
lampengerät mit integrierter Laserstrahlführung nachrüst
bar.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die erfindungsge
mäß vorgesehene Linsengruppe in den Strahlengang des Mi
kroskops schwenkbar ist (Anspruch 5). Je nach Ausbildung
des Mikroskops ist es dabei sogar möglich, die Linsengrup
pe derart einzuschwenken, daß der Beobachtungsstrahlengang
des Mikroskops nicht verändert wird.
Darüberhinaus ist es gemäß Anspruch 6 von Vorteil, wenn
die erfindungsgemäß vorgesehene Steuereinheit auch die
Schärfenebene für die Beobachtung synchron zur Nachfokus
sierung des Lasers verstellt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher be
schrieben, deren einzige Figur eine erfindungsgemäße Vor
richtung in Verbindung mit einem an sich bekannten Spalt
lampengerät zeigt.
Das Spaltlampengerät weist ein Mikroskop 1 auf, in das ein
Laserstrahl 2 eingespiegelt ist, der durch den Umlenkspie
gel 3 umgelenkt und auf das Auge 7 gerichtet wird. Im
Strahlengang nach dem Umlenkspiegel ist bekannterweise ein
Objektiv 4 angeordnet.
Diese Zusatzlinse 5 ist axial verschiebbar, so daß der
Fokuspunkt 6 auf der Hornhaut 8 des Auges 7 entsprechend
der Abtastbewegung des Laserstrahls 2 nachgeführt wird,
die durch Kippen des Umlenkspiegels 3 erzeugbar ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet wie folgt: Zu
nächst wird das Hornhautprofil ermittelt und diese Werte
werden zweckmäßig in einen Rechner eingegeben. Dann er
folgt eine Übersichtsaufnahme des Patientenauges, z.B. mit
Hilfe einer FS-Kamera. Danach werden die Schnitte mit den
entsprechenden Parametern festgelegt, wie beispielsweise
Schnittanzahl, Schnittlänge, -tiefe, -breite und -winkel.
Dieses kann auch über einen Monitor mittels Lichtgriffel
und zusätzlicher Eingabe des Laserausgangspunktes erfol
gen. All diese Werte können in einem Rechner abgespeichert
werden.
Zu Beginn des Operationsvorganges ist die Einstellung des
Ausgangspunktes erforderlich. Der Laserstrahl 2 befindet
sich in seinem Fokuspunkt P 1. Die dazu erforderliche
Schärfeneinstellung kann mittels einer geeigneten Fokus
siereinrichtung am Mikroskop vorgenommen werden. Eine
nicht dargestellte Steuereinheit, beispielsweise der vor
her erwähnte Rechner, verkippt nun den Umlenkspiegel 3
derart, daß der Laserstrahl auf dem Auge eine Abtastbewe
gung entsprechend dem zuvor festgelegten Schnittmuster
ausführt. Um den Laserstrahl nicht nur in der Mittelstel
lung auf die Cornea zu fokussieren (Laserfokuspunkt P 1),
sondern auch in beliebig abgelenkten Stellungen (gestri
chelte Strahlführung in der Figur der Zeichnung) ver
schiebt die Steuereinheit die Zusatzlinse 5 entsprechend
der Abtastbewegung, d.h. der Kippstellung des Spiegels 3,
so daß der Laserstrahl beispielsweise auch in dem darge
stellten Punkt P 2 fokussiert ist.
Zusätzlich ist es möglich, das Bild der zur Überwachung
des Schnittvorgangs eingesetzten Fernsehkamera in dem
Rechner mit der gespeicherten Aufnahme zu vergleichen.
Damit ist es möglich, eine rechnergestützte Behandlung
durch Steuerung des Lasers nicht nur in XY-, sondern auch
in Z-Richtung anhand der eingegebenen Parameter durchzu
führen, wobei bei Augenbewegungen, die sich als Deckungs
abweichung des tatsächlichen Hornhautbildes und des ge
speicherten Hornhautbildes äußern, die Laserbehandlung
automatisch unterbrochen wird.
Auf die Figur übertragen bedeutet das, daß der Laserstrahl
2 vom Punkt P 1 zum Punkt P 2 durch Verschiebung der Zusatz
linse 5 und Drehung des Umlenkspiegels 3 entsprechend der
Krümmung der Hornhaut geführt wird, so daß ein Hornhaut
schnitt 8 entsteht.
Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung liegt unter anderem
noch darin, daß bei Verstellung der Linse 5 nicht nur eine
Verlagerung des Laser-Fokuspunktes in Richtung Patienten
auge erfolgt, sondern daß auch gleichzeitig die Schärfen
verlagerung für die Beobachtung mitgeführt wird.
Darüberhinaus bietet die Erfindung den Vorteil, daß mit
Hilfe eines einschwenkbaren Zusatzadapters mit integrier
ter Vorsatzlinse kein mechanischer oder optischer Eingriff
an dem Mikroskop erforderlich wird. Eine solche Zusatzein
richtung kann damit nachträglich an alle Operationsmikro
skope nachgerüstet werden und zwar ohne daß die Funktions
fähigkeit der Mikroskope beeinflußt wird.
Die Ablenkung des Laserstrahles führt zu einem schrägen
Auftreffen des Laserstrahles in der Peripherie des Auges.
In der Regel wird hierdurch keine nachteilige Wirkung
entstehen. Soweit erforderlich, kann dieses aber software
mäßig korrigiert werden und zwar durch eine Schnittiefen
korrektion. Ebenso kann im Bedarfsfall eine Korrektur
software-mäßig für die Relativbewegung des Umlenkspiegels
vorgesehen werden, wenn der Kippunkt nicht mit dem Spie
geldrehpunkt übereinstimmt.
Die Erfindung gestattet nicht nur die radiale Schnittaus
führung am Auge, sondern kann auch ringförmige Einschnitte
ausführen z. B. ein ringförmiges Ablesen der Hornhaut,
wenn die entsprechenden Parameter dem Rechner vorgegeben
werden. Durch die entsprechende Steuerung des Umlenkspie
gels 3 und der Zusatzlinse 5 ist eine ringförmige bzw.
spiralförmige Führung des Laserstrahls jederzeit möglich.
Die Steuerung der erfindungsgemäßen Einrichtung, d.h. bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel die korrelierte
Bewegung des Umlenkspiegels 3 und der Zusatzlinse 5, kann
mit einer beliebig aufgebauten Steuereinheit, beispiels
weise einem handelsüblichen Mikro-Computer erfolgen. Der
Aufbau einer entsprechend funktionierenden Steuereinheit
ist dem Durchschnittsfachmann aufgrund der vorstehenden
Beschreibung ohne weiteres möglich, so daß auf eine de
taillierte Beschreibung der Steuereinheit verzichtet wer
den kann.
Vorstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedan
kens - entsprechend der Abtastbewegung eine Nachfokussie
rung durchzuführen - beschrieben worden. Innerhalb dieses
allgemeinen Erfindungsgedankens sind selbstverständlich
die verschiedensten Anordnungen möglich. Beispielsweise
kann die Abtastbewegung nicht nur durch Kippen eines Spie
gels, sondern auch durch andere Abtasteinrichtungen durch
geführt werden. Unter Umständen ist es sogar möglich, die
Abtasteinrichtung und die Nachfokussier-Einheit zu kombi
nieren: Hierzu wird die Linse senkrecht zu ihrer optischen
Achse verschiebbar angeordnet. Eine derartige Verschiebung
ergibt eine Abtastbewegung, während eine Axialbewegung für
das Nachfokussieren sorgt.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Laserbehandlung des Auges und insbe
sondere zur radialen Keratotomie, mit einem Behandlungsla
ser und einer Abtasteinrichtung, die den Strahl des Lasers
über den zu behandelnden Bereich des Auges und insbesonde
re die Cornea führt,
dadurch gekennzeichnet, daß eine axial verschiebbare Lin
sengruppe vorgesehen ist, deren Axialverschiebung zur
Fokussierung des Lasers auf den zu behandelnden Bereich
eine Steuereinheit in Abhängigkeit von der Bewegung der
Abtasteinrichtung steuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der radialen Keratotomie
des Auges die Steuereinheit die axial verschiebbare Lin
sengruppe entsprechend dem zuvor ermittelten Hornhautpro
fil des zu behandelnden Auges verschiebt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Linsengruppe aus einer
einzelnen Meniskuslinse besteht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung in an sich
bekannter Weise ein Spaltlampengerät aufweist, und daß der
Strahl des Behandlungslasers durch das Mikroskopgehäuse
des Operationsmikroskops geführt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die axial-verschiebbare
Linsengruppe vor das Operationsmikroskop schwenkbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Verschiebung der
Linsengruppe gleichzeitig mit der Veränderung des
Fokuspunktes auch die Schärfenebene für die Beobachtung
synchron verstellbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873724282 DE3724282A1 (de) | 1987-07-22 | 1987-07-22 | Vorsatzoptik fuer operationsmikroskope und spaltlampen zur laserbehandlung |
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DE19873724282 DE3724282A1 (de) | 1987-07-22 | 1987-07-22 | Vorsatzoptik fuer operationsmikroskope und spaltlampen zur laserbehandlung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3724282A1 true DE3724282A1 (de) | 1989-02-02 |
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ID=6332134
Family Applications (1)
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