DE3709246A1 - Spannvorrichtung an umlaufenden spindeln - Google Patents
Spannvorrichtung an umlaufenden spindelnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Spannvorrichtungen an
umlaufenden Spindeln von Werkzeugmaschinen, etwa Drehmaschinen.
Moderne Drehmaschinen arbeiten mit erheblichen Spindeldrehzahlen,
und es ist für viele Arbeitsgänge, zum Beispiel die Bearbeitung von
Stangenmaterial, unerwünscht, für den Werkstückwechsel die Spindel
vollständig stillzusetzen. Die Betätigung der Spannmittel, etwa einer
Spannzange, soll vielmehr auch während des Spindelumlaufs möglich
sein. Eine hierfür bestimmte Vorrichtung ist in der DE-PS 32 18 084
offenbart. Sie umfaßt ein an der Spindel angeordnetes Bewegungswand
lungssystem, mittels dem eine Drehung eines Eingangsorgans, etwa einer
Wälzgewindemutter, relativ zu der (gegebenenfalls umlaufenden) Spindel
zu einer Axialverlagerung eines Ausgangsorgans, etwa einer Wälzgewin
deschraube, führt, womit dann das übliche Zug-Druck-Rohr der Spann
einrichtung betätigt wird. Die aus dieser Druckschrift bekannten
und sich aus das Bewegungswandlungssystem beziehenden Merkmale sind im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannt. - Die bekannte Vorrichtung
umfaßt ferner eine Überlagerungsgetriebe mit einem Synchronisierein
gang, der mit der Arbeitsspindel drehgekuppelt ist, und einem Summier
ausgang, der mit dem Eingangsorgan des Bewegungswandlungssystems
ebenfalls drehgekuppelt ist. Einem Überlagerungseingang des Getriebes
kann Stellenergie zugeführt werden, die über den Summierausgang dem
Eingangsorgan zugeführt wird, so daß die gewünschte Relativdrehung
erfolgt. Die insoweit übereinstimmenden Merkmale mit dem Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind im Oberbegriff des Patentanspruchs 8
genannt.
Eine weitere Vorrichtung zum Betätigen von Spannvorrichtungen an umlau
fenden Arbeitsspindeln ist in der DE-PS 32 18 084 offenbart. Auch bei
dieser bekannten Vorrichtung ist ein Bewegungswandlungssystem der ein
gangs genannten Bauart mittels eines Elektromotors betätigbar, doch sind
in den Kraftfluß für die Übertragung der Stelldrehbewegung auch statio
näre Bauelemente mit einbezogen, wobei der Kraftfluß durch die Luft
spalte des Stellmotors und auch des Spindelantriebsmotors verläuft.
Mit den geforderten immer höheren Drehzahlen der Arbeitsspindel
treten Probleme in den Vordergrund, die bei niedrigeren Drehzahlen
viel leichter beherrschbar sind. Zum einen wird es immer wichtiger,
die umlaufenden Bauteile genau auszuwuchten. Ferner muß das unver
meidliche Spiel von an- oder ineinander geführten relativbeweglichen
Bauteilen minimal gemacht werden. Außerdem werden von den Übertra
gungselementen, vorzugsweise Zahnriemen, erhebliche Scheinleistungen
übertragen, die sich auch in Form von quer zur Spindelachse wirkenden
Querkräften manifestieren; solche Querkräfte dürfen aber nur in sehr
begrenztem Maße auf das Eingangsorgan des Bewegungswandlungssystems
wirken, damit es seine Funktion erfüllen kann. Und schließlich wird es
mit zunehmenden Drehzahlen immer schwieriger, dem Überlagerungsge
triebe die benötigte Stellenergie dosiert zuzuführen.
Bei der Bauart gemäß der DE-PS 32 18 083 müssen dem Stellmotor umso hö
here Leistungen zugeführt werden, je höher die Spindeldrehzahl ist. Denn
die abgegebene Leistung ist das Produkt aus Drehzahl und aufzubringendem
Stelldrehmoment, während für den Spindelantrieb mit zunehmender Drehzahl
das abgegebene Drehmoment abnimmt. Im Extremfall hat der Stellmotor -
gegebenenfalls im Dauerbetrieb - dieselbe Leistung abzugeben wie der
Spindelantriebsmotor, was prohibitiv für den Einsatz dieser Technik bei
höchsten Spindeldrehzahlen wäre. Dies gilt auch für die Bauart nach
Fig. 5 der genannten Patentschrift, wo zwar bei konstanter Spannkraft theo
retisch keine Stellenergie einzuspeisen ist, doch muß eine Scheinlei
stung entsprechender Größe an gleich vier Zahneingriffsstellen übertra
gen werden mit Problemen hinsichtlich Reibungswärme, Verschleiß und Ge
räuschentwicklung.
Aufgabe der Erfindung ist es, die gattungsgleiche Vorrichtung für
extrem hohe Drehzahlen auszubilden. Dies bedeutet für das Bewegungs
wandlungssystem, gemäß obigen Ausführungen, die umlaufenden Massen
gering und gut auswuchtbar zu machen, Führungen zu optimieren, und
Querkräfte vom Eingangsorgan fernzuhalten. Für das Überlagerungsge
triebe bedeutet das, trotz extrem hoher Synchrondrehzahl mindestens
zeitweise (während des Spann- oder Lösevorgangs) oder sogar ständig
erhebliche Leistungen einspeisen zu müssen, während zugleich die be
züglich Auswuchtbarkeit usw. für die Spindelseite genannten Bedingun
gen ebenfalls zu erfüllen sind.
Dies wirft besonders beim Einsatz elektrischer Stellmotoren erhebliche
Probleme auf.
Die zur Lösung dieser komplexen Aufgabe erfindungsgemäß vorgesehenen
Lösungsmaßnahmen sind in den Patentansprüchen 1, 8 und 9 definiert;
die Unteransprüche beziehen sich auf zweckmäßige Ausgestaltungen die
ses Konzepts.
Zu der Lösung nach Anspruch 9 ist anzumerken, daß in ihr Elemente aus
beiden eingangs genannten Druckschriften weiterentwickelt werden, um
deren Nachteile zu beheben. In der Tat kann man nämlich bei einer Wahl
des Untersetzungsverhältnisses von z. B. 10 : 1 eine um denselben Faktor
kleinere Stellmotorleistung zum Aufbringen desselben Stelldrehmoments
installieren, und bei zweckmäßiger Ausgestellung des Getriebes kann man
sogar nach Abschluß der jeweiligen Stellbewegung die aufzubringende
Stellenergie auf Null reduzieren.
Anhand der Zeichnungen, die jeweils ein Ausführungsbeispiel
darstellen, wird die Erfindung nachstehend im Detail erläutert. Es ist
jeweils ein Axialschnitt in der Ebene, in der die Achsen der Arbeits
spindel und des Überlagerungsgetriebes liegen, gezeigt.
Zunächst wird Fig. 1 erläutert.
Im Maschinengestell 1 ist die Arbeitsspindel 2 mittels Wälzlagern,
von denen nur eines bei 3 dargestellt ist, abgestützt. Im Falle einer
Drehmaschine ist der Teil des Spindelstocks, abgewandt dem Bett, ge
zeigt. Im Innern der hohl ausgebildeten Arbeitsspindel ist axialver
schieblich ein Zug-Druck-Rohr 4 nahe seinen beiden Enden gleitgela
gert; in der Zeichnung ist nur eine dieser Lagerstellen erkennbar. Das
Zug-Druck-Rohr dient in üblicher Weise zum Betätigen einer Spannzange
oder auch eines Backenfutters, die an der Arbeitsspindel auf deren
Bettseite vorgesehen sind.
Das Rohr 4, das für die Bearbeitung von Stangenmaterial ebenfalls
hohl ausgebildet ist, weist an seinem linken, dem Bett abgewandten
Ende Gewindegänge auf; dargestellt ist ein Wälzgewinde 5 im Eingriff
mit dem Innengewinde einer zugehörigen Mutter 6. Diese bildet mit dem
Rohr 4 ein Bewegungswandlungssystem: Die Mutter 6 stellt das Ein
gangsorgan dar, bei deren Drehung relativ zur Arbeitsspindel 2 das
Rohr 4 axial verlagert wird, da es über eine Keilführung 7 mit der
Arbeitsspindel 2 drehfest gekuppelt ist.
Drehfest mit der Arbeitsspindel 2 verbunden, sitzen auf dieser
axial hintereinander eine Zahnriemenscheibe 8 und ein vorgespanntes
Kreuzrollenlager 9.
Die Zahnriemenscheibe 8 steht über einen Zahnriemen 10 in An
triebsverbindung mit einer Zahnriemenscheibe 11 auf der Welle 12 des
Überlagerungsgetriebes 13. Mit dem Außenring des Lagers 9 ist eine
Zahnriemenscheibe 14 verschraubt, die über eine Keilführung 15 in An
triebsverbindung mit der Mutter 6 steht. Diese Ausgestaltung hat den
Vorteil, daß das Lager 9 spielfrei ist und sowohl Axialkräfte als auch
Querkräfte aufnimmt, von denen die Mutter 6 entlastet ist. Sie kann
sich also auf dem Wälzgewinde des Rohrs 4 zentrieren, das seinerseits
durch die Führung im Innern der Arbeitsspindel zentriert ist.
Auf die Zahnriemenscheibe 14 kann mittels des Zahnriemens 25 ein
Drehmoment vom Summierausgang des Überlagerungsgetriebes 13 übertragen
werden. Die Welle 12 des Getriebes 13 ist fest mit der Zahnriemenschei
be 11 verkeilt, so daß sie synchron mit der Arbeitsspindel 2 um
läuft. Die Welle 12 ist bei 16, 17 wälzgelagert, und ihre Enden sind
durch stationäre Drehdichtungen 18, 19 geführt, jenseits von denen
jeweils eine Sackbohrung 20, zentral in der Welle 12 vorgesehen, mün
det. Auf der Welle 12 sitzt ein Fluiddruckmotor, zum Beispiel ein
Flügelzellenmotor 21 an sich bekannter Bauart (vgl. D. Ulmer, "Hand
buch der Hydraulik", Sperry Rand/Vickers 1971, Seiten129-131). Durch
Ansteuerung der Sackbohrungen 20 von der einen oder der anderen Seite
mit Druckfluid, z. B. Hydrauliköl, wird das Außengehäuse 22 des Motors
21 relativ zur Welle 12 verdreht. Auf dem Außengehäuse 22 ist eine
Zahnriemenscheibe 23 angeordnet, die vom Zahnriemen 25 umschlungen
ist.
Die Zahnriemenscheiben 8 und 14 haben gleichen Durchmesser, und
auch die Zahnriemen 11 und 12 haben untereinander gleichen
Durchmesser.
In der Zeichnung ist das Zug-Druck-Rohr 4 in seiner einen (rech
ten) Endlage gezeichnet, und der Windungssinn des Wälzgewindes 5 ist
derart, daß beim Verlagern des Rohrs 4 in diese Position durch Drehung
der Mutter 6 ein mit dieser verschraubter Anschlagring 24 schließlich
an der Riemenscheibe 14 anschlägt. Es sei nun angenommen, daß dies die
entspannte Stellung der Zange oder des Futters darstellt. Wird nun im
Stillstand der Arbeitsspindel oder auch während ihres Umlaufs der
Fluiddruckmotor im umgekehrten Drehsinn beaufschlagt, so rotiert die
Mutter 6 ebenfalls im Gegensinne relativ zur Spindel 2 und damit re
lativ zum Zug-Druck-Rohr 4, bis der Spannvorgang einsetzt, wobei die
Mutter 6 mit ihrer Schulter 26 an der Riemenscheibe 14 zur Anlage
kommt. Mit einsetzendem Spannvorgang und weiterhin auf die Mutter 6
einwirkendem Drehmoment erfolgt eine elastische Verformung der im
Kraftfluß liegenden Komponenten, wobei auch die Riemenscheibe 14 re
lativ zu einem stationären Abstandssensor 27 verlagert wird; dieser
erzeugt also ein Ausgangssignal, das letztendlich für die vom Rohr 4
übertragene Spannkraft charakteristisch ist. Man kann diese Ausgangssignale verwenden, um
die Fluiddruckansteuerung des Motors 21 zu steuern, der dann aller
dings ständig unter Druck steht, wenn auch die strömenden Fluidvolu
mina sehr gering sein werden. Dabei stehen außerdem die Zahnriemen 10
und 25 ständig unter Zugbelastung, was zu vorschnellem Verschleiß
führen kann.
Es ist daher bevorzugt, die einmal erreichte Spannposition zu
blockieren. Im dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt dies dadurch,
daß mit dem Außenring des Lagers 9 ein Blockierring 28 verschraubt
ist, der eine Innenverzahnung aufweist, während auf axial gleicher
Höhe die Riemenscheibe 8 eine Außenverzahnung 29 besitzt. Die beiden
Verzahnungen können durch einen innen- und außenverzahnten, axialbe
weglichen Kupplungsring 30 miteinander in Eingriff gebracht werden,
der auf Ankerstäben 31 (nur einer von mehreren gleichförmig über den
Umfang verteilten ist in der Zeichnung dargestellt) und zwischen jenen
angeordneten federbelasteten Rückstellbolzen 32 sitzt. Die Ankerstäbe
durchsetzen die Riemenscheibe 8, so daß ihre Köpfe 33 im Wirkbereich
eines Elektromagneten liegen; so kann durch Erregen des Magneten der
Kupplungsring gegen die Federvorspannung der Bolzen 32 entkuppelt
werden, wenn ein gespanntes Werkstück zu lösen ist oder auch dann,
wenn ein Ausgangssignal des Abstandssensors 27 einen Spannkraftabfall
erkennen läßt und ein Nachspannen erforderlich ist. Anstelle der be
schriebenen Anordnung kann auch ein umschaltbares Richtgesperre, das
dann automatisches Nachspannen erlaubt, vorgesehen sein.
Die beschriebenen Bremsmittel können entfallen, wenn das Bewe
gungswandlungssystem selbsthemmend ist. Verwendet man beispielsweise
anstelle des Wälzgewindetriebes einen Gleitgewindetrieb, so ist dieser
bei entsprechend gewählter Steigung auch dann noch selbsthemmend, wenn
er zwecks Verringerung der Verluste mit einer reibungsmindernden
Hartstoffbeschichtung versehen ist.
Die Fig. 2 zeigt in ähnlicher Darstellung wie Fig. 1
eine weitere Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung.
Dabei entspricht der arbeitsspindelseitige mechanische Auf
bau dem nach Fig. 1, so daß auch gleiche Bezugszeichen ver
wendet werden, und nur die von Fig. 1 abweichenden Merkmale
werden nachstehend erläutert.
Der Abstandssensor 27 aus Fig. 1 ist ersetzt durch eine
Hall-Sonde 40, die in den Spalt zwischen zwei magnetisch
leitenden und infolge elastischer Verformung beim Spannen
relativ zueinander verlagerbarer Bauelemente ragt, hier den
Blockierring 28 und einen Jochring 41, der mit der Riemen
scheibe 8 verbunden ist. In dem Luftspalt zwischen diesen
beiden Elementen wird in nicht dargestellter Weise ein Mag
netfluß erzeugt, etwa durch einen in den Jochring 41 inte
grierten Permanentmagneten. Die magnetische Induktion im
Luftspalt ist abhängig von dessen Weite und damit von der
Größe der relativen Verlagerung zwischen den Bauteilen 28
und 41 infolge elastischer Verspannung. Die Meßgröße ist
aber weitgehend unempfindlich gegenüber gemeinsamen Axial
verlagerungen beider Elemente etwa infolge von Wärmedehnung.
Die Riemenscheibe 11 ist mit einem Steg oder Plane
tenträger 42 verschraubt und mit diesem gemeinsam mittels
Wälzlagern 43 auf einer Welle 44 gelagert, die ihrerseits in
Wälzlagern 45 des Maschinengestells 1 gelagert ist. Die
Welle 44 weist eine Sonnenrad-Verzahnung 46 im Eingriff mit
Planetenrädern 47 auf, die wälzgelagert auf mit dem Steg 42
verschraubten Zapfen 48 sitzen und mit der Verzahnung 49
eines Hohlrades 50 im Eingriff stehen. Das Hohlrad 50 ist
mit der Riemenscheibe 23 verschraubt, und beide sind mittels
Wälzlagern 51 auf der Welle 44 gelagert.
An einem freien Ende trägt die Welle 44 den Rotor 52
eines Drehstrommotors, dessen Stator 53 stationär am Maschi
nengestell 1 befestigt ist. Auf der Welle sitzt ferner
eine Kupplungshülse 54 mit einer Stirnverzahnung 55 für den
Kupplungseingriff mit einer Gegenstirnverzahnung auf der
Riemenscheibe 11; in Fig. 2 sind die Kupplungselemente ent
kuppelt dargestellt. Die Kupplungshülse 54 ist über einen
Keil 56 drehfest mit der Welle 44 gekuppelt, relativ zu
dieser jedoch für den Kupplungs- bzw. Entkupplungsvorgang
axial verlagerbar. Normalerweise hält eine Druckfeder 57 die
Kupplung im Eingriff, während das Entkuppeln durch Erregen
eines Elektromagneten 58 erfolgt.
Es sei angenommen, daß der Magnet 58 entregt sei und
die Kupplung im Eingriff. Dann sind die Welle 44 und der
Steg 42 drehfest miteinander gekuppelt, so daß auch keine
Drehung der Planetenräder 47 erfolgen kann, womit auch das
Hohlrad 50 drehfest mitgenommen wird. Damit läuft die Welle
44 gemeinsam mit allen auf ihr angeordneten Bauteilen syn
chron mit der Arbeitsspindel 2 um, und auch das Eingangsor
gan 6 ist drehfest mit dem Zug-Druck-Rohr 4 gekuppelt.
Die Spindel 2 ist über eine Riemenscheibe 60 und Riemen
62 mit einem nicht dargestellten Hauptantriebsmotor gekup
pelt. Hier sind zwei Riemen vorgesehen, und in gleicher
Weise könnte man auch die Zahnriemen 10 und 25 aus Sicher
heitsgründen doppelt vorsehen. Soll - bei laufender oder
stillstehender Arbeitsspindel - das Eingangsorgan 6 relativ
zum Zug-Druck-Rohr 4 verdreht werden, wird die Kupplung 55
gelöst und der Stator des Drehstrommotors erregt. Das von
ihm abgegebene Drehmoment wird über das zugleich als Unter
setzungsgetriebe wirkende Überlagerungsgetriebe aus Sonnen
rad, Steg, Planetenrädern und Hohlrad auf die Riemenscheibe
23 übertragen und von dieser über Zahnriemen 25 auf das
Eingangsorgan 6. Da die Bauteile des Planetengetriebes zwar
insgesamt mit der sehr hohen Arbeitsspindeldrehzahl umlau
fen, jedoch die relativen Drehzahlen der es bildenden Teile
niedrig sind, ist auch der Leistungsbedarf des Drehstrommo
tors niedrig und die Geräuschentwicklung ist ebenso gering
wie der Verschleiß.
Sowohl der Spindelantriebsmotor als auch der Motor
52/53 können aus einem Steuergerät gespeist werden, das nach
dem Prinzip der Frequenzumrichtung arbeitet; solche Steuer
geräte sind bekannt. Zur Einsparung von Investitionskosten
kann man die Gesamtanlage so konzipieren, daß wesentliche
Teile eines einzigen Steuergeräts (insbesondere der Rech
nerteil) für beide Motoren genutzt wird:
Eine erste Möglichkeit besteht darin, zum Einleiten
eines Spannvorgangs Ein- und Ausgang des Hauptantriebsmotors
vom Steuergerät abzutrennen und die Spindel für die
(kurze) Zeit des Spannvorgangs.
Eine zweite Möglichkeit besteht darin, beiden Motoren
je eine Endstufe zuzuordnen und beim Umschalten auf den Mo
tor 52/53 die Eingangssignale für die Endstufe des Spindel
antriebsmotors mittels einer Abtast- und Halteschaltung
"einzufrieren".
Claims (21)
1. An einer Werkzeugmaschinenspindel angeordnetes Bewegungswand
lungssystem für die Übertragung von Spannkräften auf ein Spannfutter
oder eine Spannzange, umfassend ein relativ zu der Spindel axialver
lagerbares, mit dieser drehfest gekuppeltes Zug-Druck-Rohr und einen
Gewindetrieb mit einer relativ zu der Spindel axialfesten, jedoch
durch Einleiten eines Drehmoments von außen verdrehbaren Mutter, deren
Schraubengewindeteil mit dem Zug-Druck-Rohr verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Spindel mittels eines spielarmen, Quer
kräfte aufnehmenden Lagers (9) ein Übertragungsorgan (14) gelagert
ist, auf das das Drehmoment von außen übertragbar ist und von dem das
Drehmoment querkräftefrei auf die Mutter (6) übertragbar ist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (9)
ein vorgespanntes Kreuzrollenlager umfaßt.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schraubengewindeteil des Gewindetriebs auf dem Zug-Druck-Rohr (4)
ausgebildet ist.
4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zug-
Druck-Rohr (4) in der Spindel (2) an mindestens zwei im Axialabstand
vorgesehenen Stellen gleitgeführt ist.
5. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Übertragungsorgan (14) über mindestens einen Zahnrie
men (25) mit einer Drehmomentenquelle (23) gekuppelt ist und daß die
Mutter (6) mit dem Übertragungsorgan (14) formschlüssig, vorzugsweise
über eine Keilführung (15), drehmomentübertragend gekuppel ist.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mutter (6)
mindestens eine Schulter (26) als Anschlag zur axialen Abstützung an
dem Übertragungsorgan (14) aufweist.
7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung (28-34) zum gesteuerten Blockieren bzw. Deblockieren des
Lagers (9).
8. Vorrichtung zum Erzeugen einer axialen Spannbewegung zum Spannen
eines Werkstücks an einer zum Umlauf antreibbaren Arbeitsspindel einer
Werkzeugmaschine, bestehend aus
- - einem mit der Arbeitsspindel mitumlaufenden Bewegungswand lungssystem dessen Ausgangsorgan die Spannbewegung ausführt und dessen Eingangsorgan zur Erzeugung der Spannbewegung eine Stelldrehbewegung relativ zu der Arbeitsspindel durchläuft, und
- - einem Überlagerungsgetriebe mit Synchronisiereingang, Über lagerungseingang und Summierausgang, dessen Summierausgang drehmomen tübertragend mit dem Eingangsorgan verbunden ist, dessen Synchroni siereingang drehmomentübertragend mit der Spindel verbunden ist und zu dessen Überlagerungseingang Stellenergie für die Stelldrehbewegung des Eingangsorgans zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehmoment zwischen Synchronisiereingang und Summierausgang durch ei nen mit dem Synchronisiereingang mitumlaufenden Fluiddruckmotor er zeugt wird.
9.Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellenergie eines elektrischen Stellmotors mit
stationärem Stator über eine als Überlagerungseingang dienende Ein
gangswelle zuführbar ist, daß der Eingangswelle zur Erzeugung des am
Summierausgang abnehmbaren Stelldrehmoments ein mitumlaufendes Unter
setzungetriebe nachgeschaltet ist, dessen Reaktionsdrehmoment sich am
Synchronisiereingang abstützt, und daß nach beendeter Stelldrehbewegung
die Eingangswelle mit dem Synchronisiereingang synchronisiert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bewegungswandlungssystem einen Schraubtrieb umfaßt, der vorzugsweise
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schraubtrieb (4, 5, 6) rückwirkungsfrei ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schraubtrieb als Wälzschraubtrieb ausgebildet ist und daß eine schalt
bare Rücklaufsperre (28-34) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch einen selbst
hemmenden Schraubtrieb.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens eine der im Eingriff stehenden Gleitflächen des als Gleitschraub
trieb ausgebildeten Triebs mit einer reibungsmindernden Beschichtung
versehen ist und die Steigung für die Selbsthemmung hinreichend klein
bemessen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Flu
iddruckmotor ein Flügelzellenmotor ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Flu
iddruckmotor ein Zahnradmotor ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Einrichtung
zum wahlweisen Blockieren der Eingangswelle relativ zum Synchronisier
eingang oder Summierausgang.
18. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stellmotor ein Drehstrommotor ist und ihm ein Ansteuergerät vorge
schaltet ist, das nach dem Prinzip der rechnergeführten Frequenzumrich
tung arbeitet.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das An
steuergerät ausgangsseitig alternierend an den Stellmotor und einen
weiteren Drehstrommotor der Maschine anschaltbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das An
steuergerät zusätzlich mindestens einem weiteren Drehstrommotor der Ma
schine zugeordnet ist und für jeden Motor eine diesem zugeordnete Lei
stungsausgangsstufe aufweist.
21. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 8 bis 20 mit
einer Einrichtung zum Messen der aufgebrachten Spannkraft, dadurch ge
kennzeichnet, daß diese Einrichtung einen auf Veränderungen einer mag
netischen Induktion in einem Luftspalt ansprechenden Sensor umfaßt, der
in einen Luftspalt zwischen zwei mit der Arbeitsspindel umlaufenden
Bauteilen ragt, und daß diese einerseits Pole eines Magneten bilden und
andererseits voneinander einen Abstand aufweisen, der von der aufge
brachten Spannkraft abhängt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873709246 DE3709246A1 (de) | 1987-03-20 | 1987-03-20 | Spannvorrichtung an umlaufenden spindeln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873709246 DE3709246A1 (de) | 1987-03-20 | 1987-03-20 | Spannvorrichtung an umlaufenden spindeln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3709246A1 true DE3709246A1 (de) | 1988-10-06 |
Family
ID=6323626
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873709246 Withdrawn DE3709246A1 (de) | 1987-03-20 | 1987-03-20 | Spannvorrichtung an umlaufenden spindeln |
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Country | Link |
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DE (1) | DE3709246A1 (de) |
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