DE3544356A1 - Druckmittelbetaetigte bremsanlage - Google Patents

Druckmittelbetaetigte bremsanlage

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DE3544356A1 DE19853544356 DE3544356A DE3544356A1 DE 3544356 A1 DE3544356 A1 DE 3544356A1 DE 19853544356 DE19853544356 DE 19853544356 DE 3544356 A DE3544356 A DE 3544356A DE 3544356 A1 DE3544356 A1 DE 3544356A1
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Erwin Dr Ing Petersen
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Description

Die Erfindung betrifft eine druckmittelbetätigte Brems­ anlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Bremsanlage ist bekannt. Ihre Betriebs­ bremsanlage dient in bekannter Weise der normalen betriebsmäßigen Abbremsung des Fahrzeugs, während die bei Druckabfall in der Vorratsleitung und/oder im Druckmittelvorrat unter den Lösedruck des Federspeicher­ bremszylinders ansprechende Federspeicherbremsanlage bei gewolltem Druckabfall als Hilfsbremse und/oder als Feststellbremse und bei ungewolltem Druckabfall als selbsttätige Notbremse dient. Eine derartige Brems­ anlage, in der die Betriebsbremsanlage und die Feder­ speicherbremsanlage aus einem gemeinsamen Druckmittel­ vorrat versorgt werden, ist auf allen Gebieten der Fahr­ zeugtechnik, z.B. bei Motorfahrzeugen, Omnibussen und bei Anhängern, bekannt. Gewollt kann der zum An­ sprechen der Federspeicherbremsanlage führende Druckab­ fall in der Vorratsleitung und/oder im Druckmittel­ vorrat durch geeignete und bekannte Steuereinrichtungen wie Ventile herbeigeführt werden. Im Fall eines An­ hängers können diese Steuereinrichtungen im Zugfahr­ zeug und/oder im Anhänger selbst vorgesehen sein.
Nachteilig ist an der bekannten Bremsanlage, daß der zum Ansprechen der Federspeicherbremsanlage führende Druckabfall in der Vorratsleitung und/oder im Druck­ mittelvorrat durch hohen Druckmittelverbrauch seitens der Betriebsbremsanlage, wie er in einer Regelphase der Blockierschutzanlage, insbesondere beim Befahren einer längeren Strecke mit niedrigem Kraftschlußbeiwert, auf­ tritt, hervorgerufen werden kann. Als Folge tritt ein selbsttätiges ungewolltes Ansprechen der Federspeicher­ bremsanlage auf, welches kritische Fahrzustände ver­ ursachen kann.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Bremsanlage der eingangs genannten Art mit einfachen Mitteln derart zu verbessern, daß hoher Druckmittelverbrauch in einer Regelphase der Blockierschutzanlage nicht zu einem selbsttätigen Ansprechen der Federspeicherbrems­ anlage führt.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 an­ gegebene Erfindung gelöst. Weiterbildungen und vorteil­ hafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen ange­ geben.
Der Erfindung liegt, vereinfacht ausgedrückt, der Ge­ danke zugrunde, die Druckmittelzuführung zwischen Druckmittelvorrat und Lösekammer des Federspeicher­ bremszylinders mittels eines Sperrventils zu sperren, wenn die Blockierschutzanlage in eine Regelphase ein­ tritt.
Dadurch verhindert die Erfindung eine Fortpflanzung des Druckabfalls in der Vorratsleitung und/oder dem Druckmittelvorrat in die Lösekammer des Federspeicher­ bremszylinders und damit ein Ansprechen der Feder­ speicherbremsanlage, wenn durch den genannten Druck­ abfall der Lösedruck des Federspeicherzylinders er­ reicht wird.
In einer Ausgestaltung können Schaltmittel vorgesehen sein, welche die Schaltbarkeit des Sperrventils in seine Sperrstellung sperren, wenn der Druck in der Vorratsleitung und/oder im Druckmittelvorrat einen vorbestimmten oberen Grenzdruck überschreitet. Da­ durch kann sichergestellt werden, daß das Sperrventil nicht in jeder Regelphase der Blockierschutzanlage in seine Sperrstellung geschaltet wird, sondern nur, wenn gleichzeitig der Druck in der Vorratsleitung und/ oder im Druckmittelvorrat auf den oberen Grenzdruck abgefallen ist oder abfällt. Damit beim Unterschreiten des oberen Grenzdruckes der Federspeicherzylinder nicht schon angesprochen hat, muß der obere Grenzdruck we­ nigstens dessen Lösedruck entsprechen.
In einer Ausgestaltung sind Schaltmittel vorgesehen, die nach einem Abfall des Druckes in der Vorratsleitung und/oder im Druckmittelvorrat unter einen bzw. den oberen Grenzdruck das Sperrventil in der Sperrstellung halten, bis der genannte Druck den oberen Grenzdruck wieder erreicht. Diese Ausgestaltung bewirkt, daß die Beendigung einer Regelphase bei unter den oberen Grenzdruck abgefallenem genanntem Druck nicht das Ansprechen der Federspeicherbremsanlage auslöst.
In einer Ausgestaltung sind weitere Schaltmittel vor­ gesehen, welche die Schaltung des Sperrventils in der Sperrstellung halten, bis der Druck in der Vorrats­ leitung und/oder im Druckmittelvorrat einen vorbe­ stimmten unteren Grenzdruck unterschreitet. Dadurch kann beispielsweise sichergestellt werden, daß in einer Notsituation die Federspeicherbremsanlage zur Verfügung steht, wobei der untere Grenzdruck einen eine Notsituation definierenden Druckabfall kenn­ zeichnen müßte.
In einer Kombination der vorstehend erwähnten Ausge­ staltungen hält die Erfindung das Sperrventil nach Be­ endigung einer Regelphase der Blockierschutzanlage so lange geschlossen, bis der Druck in der Vorratsleitung und/oder in dem Druckmittelvorrat den oberen Grenz­ druck wieder übersteigt, öffnet das Sperrventil je­ doch, wenn der genannte Druck den unteren Grenzdruck, z.B. in einer Notsituation, unterschreitet.
Der zuletzt erwähnte Druckabfall kann außer durch eine Störung (selbsttätige Notbremsung) auch vom Fahrer durch Betätigung einer Steuereinrichtung ausgelöst werden. Damit stellt die Erfindung in vorteilhafter Weise sicher, daß die gewollte Betätigungsmöglichkeit der Federspeicherbremsanlage erhalten bleibt.
Die genannten Schaltmittel können elektrisch und/oder baulich ganz oder teilweise zusammengefaßt sein.
In vorteilhafter Weise wird auch ein Ansprechen der Federspeicherbremsanlage verhindert, wenn der obere Grenzdruck bei Beginn einer Regelphase der Blockier­ schutzanlage aufgrund vorheriger Betätigungen der Betriebs- und/oder Federspeicherbremsanlagen oder aufgrund von Defekten unterschritten ist.
In einer Ausführungsform, bei der die Schaltmittel nur aus einem den unteren Grenzwert überwachenden Druckschalter und/oder einem den oberen Grenzdruck überwachenden Druckschalter sowie einem mit diesen in der in dem Anspruch 5 angegebenen Weise zusammenar­ beitenden Relais ausgebildet sind, läßt sich die Erfindung mit handelsüblichen Bauelementen ausführen, die diskret oder integriert angeordnet sein können. Das gleiche gilt für eine Ausgestaltung, bei der die Schaltmittel aus einem die Grenzdrücke überwachenden Zweipunkt-Druckschalter und einem mit diesem in der in Anspruch 6 angegebenen Weise zusammenwirkenden Relais bestehen. Die Ausgestaltung nach Anspruch 6 hat dabei gegenüber Lösungen nach vorangehenden Ansprüchen den Vorteil (im Sinne niedrigen Stromverbrauchs), daß das Sperrventil und das Relaisventil nicht erregt sind, solange der obere Grenzdruck überschritten ist.
Eine Ausgestaltung der Schaltmittel mit Drucksensor und dessen Drucksignale auswertender, dem Sperrventil- Schaltkreis zugeordneter Logik nach Anspruch 7 ermög­ licht eine besonders kompakte und energiesparende Bau­ weise, wobei die Logik diskret von der Blockierschutz­ anlage, insbesondere deren Regelelektronik angeordnet oder in diese integriert sein kann.
Die Ausgestaltungen mit von der Blockierschutzanlage diskreter Anordnung der Schaltmittel bieten den Vorteil, daß sie die Verwendung handelsüblicher Blockierschutz­ anlagen ermöglichen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den Zeichnungen dargestellen Ausführungsbeispielen er­ läutert.
Es zeigen
Fig. 1 schematisch eine druckmittelbetätigte Bremsanlage,
Fig. 2 eine Bremsanlage nach Fig. 1 mit anders ausgebildeten Schaltmitteln,
Fig. 3 eine Bremsanlage nach Fig. 1 mit einer weiteren Ausbildung der Schaltmittel,
Fig. 4 eine vereinfachte Bremsanlage nach Fig. 3.
Fig. 1 zeigt schematisch eine druckmittelbetätigte (pneumatische) Bremsanlage mit einer Betriebsbremsan­ lage und einer Federspeicherbremsanlage, die aus einem gemeinsamen Druckmittelvorrat 3 versorgt werden, wel­ cher seinerseits über eine Vorratsleitung 1 gespeist wird, wobei der Betriebsbremsanlage eine Blockier­ schutzanlage 16, die durch ein Regelventil 17 und eine Regelelektronik 15 symbolisiert ist, zugeordnet ist.
Das Ausführungsbeispiel stellt eine Anhängerbremsan­ lage dar, die über die Vorratsleitung 1, welche in nicht näher bezeichneter Weise einen Kupplungskopf und einen Leitungsfilter aufweist, mit der Druckmittel­ beschaffungsanlage eines Zugfahrzeugs verbindbar und deren aus einem Betriebsbremszylinder 13, einem last­ abhängigen Bremskraftregler 19, und einem Bremsventil 18 bestehende Betriebsbremsanlage über eine Brems­ leitung 20 pneumatisch steuerbar ist. Auch die Brems­ leitung 20 weist in nicht näher bezeichneter Weise einen Kupplungskopf und einen Leitungsfilter auf. Denkt man sich die Vorratsleitung direkt mit einer Luftbeschaffungsanlage verbunden und das Bremsventil unmittelbar vom Fahrer betätigbar, so steht das Aus­ führungsbeispiel auch für die Bremsanlage eines anderen Fahrzeugs als eines Anhängers, beispielsweise eines Motorfahrzeugs oder eines Omnibusses.
Zur Sicherung des Druckmittelvorrats 3 gegen Druck­ abfall in der Vorratsleitung 1 erfolgt seine Ver­ sorgung über ein Rückschlagventil 2, welches in Rich­ tung des Druckmittelvorrats 3 durchlässig ist und die Gegenrichtung sperrt.
Alle erwähnten Anlagen und Komponenten derselben sind für sich und in ihren vielfältigen Anordnungsmöglich­ keiten untereinander bekannt.
Bei Betätigung wird die Betriebsbremsanlage in be­ kannter Weise mit Druckluft aus dem Druckmittelvor­ rat 3 beaufschlagt, wobei die Blockierschutzanlage 16 in ebenfalls bekannter Weise mitwirkt.
Die Federspeicherbremsanlage besteht aus einem Feder­ speicherbremszylinder 11, der in bekannter Weise auf­ gebaut ist und eine aus dem Druckmittelvorrat 3 be­ aufschlagbare Lösekammer aufweist, sowie einem deren Verbindung mit dem Druckmittelvorrat 3 kontrollieren­ den Relaisventil 5, welches an seinem Steueranschluß mit der Vorratsleitung 1 verbunden ist. Solange der Druck in der erwähnten Lösekammer größer als der oder gleich dem Lösedruck des Federspeicherbremszylinders 11 ist, bleibt dieser in Lösestellung. Bei einem Druckabfall in der Lösekammer unter den Lösedruck ent­ wickelt der Federspeicherbremszylinder 11 eine sich im wesentlichen umgekehrt proportional zum Druck in der Lösekammer verhaltende Zuspannkraft, die bei völliger Druckentlastung der Lösekammer ihren Höchstwert er­ reicht.
Federspeicherbremszylinder 11 und Betriebsbremszy­ linder 13 sind in bekannter Weise zu einer kombi­ nierten Zylindereinheit 12 zusammengefaßt. Sie können in nicht dargestellter Weise auch als Einzelzylinder ausgebildet sein.
In der Druckmittelzuführung vom Druckmittelvorrat 3 zur Lösekammer des Federspeicherbremszylinders 11 ist ein elektrisch betätigbares Sperrventil 4 angeordnet, dessen elektrisches Stellglied, im folgenden Magnet genannt, mit einem in der Blockierschutzanlage 16, speziell in deren Regelelektronik 15, vorgesehenen Schaltelement 14 und einem den Druck des Druckmittel­ vorrats 3 überwachenden ersten Druckschalter 7 in der Reihe liegt. Der erste Druckschalter 7 ist so ausge­ bildet, daß er schließt, wenn der Druck im Druckmittel­ vorrat 3 einen vorbestimmten oberen Grenzdruck unter­ schreitet. Dieser obere Grenzdruck ist mindestens so hoch wie, besser höher als der Lösedruck des Feder­ speicherbremszylinders 11.
Parallel zum Sperrventil 4, genauer: parallel zu dessen Magnet, aber ebenfalls in Reihe mit dem Schaltelement 14 und dem ersten Druckschalter 7 ist die Wicklung 9 eines Relais 8 angeordnet, dessen Kontakt 10 in Reihe mit dem Schaltelement 14 und einem zweiten Druck­ schalter 6 liegt. Letzterer überwacht den Druck in der Vorratsleitung 1 und öffnet bei Unterschreiten eines unteren Grenzdrucks. Erster und zweiter Druckschalter liegen netzseitig an entgegengesetzten Polen, wie beispielhaft durch das "+"-Zeichen beim ersten Druck­ schalter 7 und das Massezeichen beim zweiten Druck­ schalter 6 zum Ausdruck gebracht ist.
Für die nachstehende Funktionsbeschreibung sei ange­ nommen, daß der Nenndruck in der Vorratsleitung 1 und damit im wesentlichen auch im Druckmittelvorrat 3 7,0 bar, der obere Grenzdruck 5,5 bar, der untere Grenzdruck 1,5 bar und der Lösedruck des Federspeicher­ bremszylinders 11 4,5 bar betragen.
Im normalen Fahrbetrieb steht in Vorratsleitung 1, Druckmittelvorrat 3, Lösekammer des Federspeicherbrems­ zylinders 11 sowie am Steueranschluß des Relaisventils 5 und an den Druckschaltern 6, 7 der Nenndruck von 7,0 bar an. In diesem Zustand sind der Federspeicher­ bremszylinder 11 gelöst, der erste Druckschalter 7 sowie das Sperrventil 4 und das Relais 8 geöffnet und der zweite Druckschalter 6 geschlossen.
Tritt in der Vorratsleitung 1 bzw. in den ihr vorge­ schalteten Komponenten des Zugfahrzeugs oder der Luft­ beschaffungsanlage ein Defekt , z.B. Abreißen der Vorratsleitung, auf, der zu einem Druckabfall in der Vorratsleitung 1 führt, so wird der Druckmittelvor­ rat 3 von diesem Druckabfall durch das Rückschlag­ ventil 2 getrennt. Fällt der Druck in der Vorrats­ leitung 1 auf den Lösedruck vom 4,5 bar und darunter ab, so wird der Federspeicherbremszylinder 11 von dem Relaisventil 5 zum Ansprechen gesteuert.
Entsprechend wirkt die Federspeicherbremsanlage, wenn der Druck in der Vorratsleitung 1 über eine Steuerein­ richtung gewollt zwecks Feststellbremsung völlig oder zwecks Hilfsbremsung teilweise abgesenkt wird.
Der Druck im Druckmittelvorrat 3 fällt, abgesehen von Defekten, bei nicht ausreichender Nachspeisung durch die Vorratsleitung 1 infolge Luftverbrauchs bei Be­ tätigung der Betriebsbremsanlage und/oder der Federspeicherbremsanlage ab. Ein Druckabfall im Druck­ mittelvorrat 3 hat einen im wesentlichen gleichen Druckabfall in der Vorratsleitung 1 und damit am Steuer­ anschluß des Relaisventils 5 zur Folge, da das Rück­ schlagventil 2 die Vorratsleitung 1 gegen diesen Druck­ abfall nicht schützt.
Am häufigsten tritt ein Druckabfall im Druckmittel­ vorrat 3 bei Betätigung der Betriebsbremsanlage, ins­ besondere in längeren Regelphasen der Blockierschutz­ anlage 16, auf.
Ist der Druck im Druckmittelvorrat 3 auf den oberen Grenzdruck von 5,5 bar abgefallen, schließt der erste Druckschalter 7. Tritt jetzt die Blockierschutzanlage in eine Regelphase, so schließt auch deren Schaltele­ ment 14, wodurch der Erregerkreis des Magneten ge­ schlossen wird. Das gleiche geschieht, wenn die Bloc­ kierschutzanlage 16 sich in einer Regelphase befindet und der Druck imDruckmittelvorrat 3 auf 5,5 bar abfällt. In diesem Zustand ist die Lösekammer des Federspeicher­ bremszylinders 11 durch das Sperrventil 4 von einem weiteren Druckabfall im Druckmittelvorrat 3 getrennt und dadurch die Federspeicherbremsanlage gegen An­ sprechen gesichert.
Gleichzeitig mit dem Erregerkreis des Magneten wird auch der Erregerkreis der Wicklung 9 des Relais 8 und dadurch dessen Kontakt 10 geschlossen.
Geht jetzt die Blockierschutzanlage in ihren Ruhe­ zustand über, wobei das Schaltelement 14 öffnet, so bleibt die Wicklung 9 des Relais 8 über die ge­ schlossenen Druckschalter 6, 7 erregt und dadurch das Relais 8 und das Sperrventil 4 in Selbsthaltung. Erst wenn der Druck im Druckmittelvorrat 3 wieder 5,5 bar erreicht und infolgedessen der erste Druckschalter 7 öffnet, wird die Wicklung 9 entregt, dadurch die ge­ nannte Selbsthaltung aufgehoben und die Federspeicher­ bremsanlage über das Relaisventil 5 wieder steuerbar.
Die erwähnte Selbsthaltung wird auch aufgehoben und damit die Federspeicherbremsanlage steuerbar, wenn der zweite Druckschalter 6 bei Abfall des Drucks in der Vorratsleitung 1 auf den unteren Grenzdruck von 1,5 bar öffnet. Dieser Druckabfall kann durch Defekte (Fall der Notbremsung) oder gewollt zum Zwecke der Hilfsbremsung oder der Feststellbremsung bewirkt werden. Die Federspeicherbremsanlage bleibt also durch den Fahrer steuerbar, in Regelphasen der Blockier­ schutzanlage, allerdings nur, wenn der genannte Druck größer als der obere Grenzdruck von 5,5 bar ist.
Zum Zwecke der beschriebenen Wirkung muß das Sperrventil 4 in der Leitung zwischen Relaisventil 5 und Löse­ kammer des Federspeicherbremszylinder 11 angeordnet sein.
Der erste Druckschalter 7 kann auch an die Vorrats­ leitung 1 angelegt werden, da, wie oben schon gesagt, deren Druck einem Druckabfall im Druckmittelvorrat 3 folgt.
Aufgrund der beschriebenen Funktion bilden die er­ wähnten Druckschalter 6, 7 und das Relais 8 Schalt­ mittel, welche die Schaltung des Sperrventils 4 in seine Sperrstellung ermöglichen, wenn der Druck in der Vorratsleitung und/oder im Druckmittelvorrat einen vorbestimmten oberen Grenzdruck unterschreitet und das Sperrventil (nach mindestens einmaligem Schließen des Schaltelements 14) in der Sperrstellung halten, bis der genannte Druck den oberen Grenzdruck wieder erreicht oder der Druck in der Vorratsleitung einen vorbestimmten unteren Grenzdruck unterschreitet.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 entspricht mit Ausnahme der Schaltmittel in Aufbau und Wirkungsweise dem vorigen Ausführungsbeispiel.
Die Schaltmittel bestehen in diesem Fall außer aus dem Relais 8 aus einem den Druck der Vorratsleitung über­ wachenden Zweipunkt-Druckschalter 30, der bei Unter­ schreiten des oberen Grenzdrucks schließt und bei Unterschreiten des unteren Grenzdrucks öffnet. Ge­ schaltet sind die Schaltmittel in diesem Fall derart, daß der Zweipunkt-Druckschalter 30 einerseits in Reihe mit dem Schaltelement 14 und dem Sperrventil 4 und an­ dererseits in Reihe mit dem Schaltelement 14 und der parallel zum Sperrventil 4, genauer: des Magneten, liegenden Wicklung 9 des Relais 8 angeordnet ist, wobei das Relais 8, genauer: dessen Kontakt 10, in einge­ schaltetem Zustand das Schaltelement 14 kurzschließen kann. Mit anderen Worten: der Schalter 10 des Relais 8 ist zu dem Schaltelement 14 parallel angeordnet.
Anders als dargestellt, kann der Zweipunkt-Druck­ schalter druckseitig auch mit seinem auf Unterschreiten des oberen Grenzdrucks reagierenden Teil an den Druck­ mittelvorrat 3 angelegt werden.
Der in integrierter Bauweise dargestellte Zweipunkt- Druckschalter 30 kann in nicht dargestellter Weise auch aus diskreten Elementen bestehen, die zur Erzielung der erforderlichen Wirkungsweise logisch miteinander ver­ knüpft sein können.
Der in Fig. 2 dargestellte Druckschalter kann in ver­ einfachter Lösungsform auch als einfacher oberhalb eines unteren Grenzdrucks geschlossener Druckschalter - wie Position 7 in Fig. 1 - ausgeführt sein. Dann ergibt sich bei einer Anordnung nach Fig. 2 die Funktion, daß das Sperrventil 4 nach mindestens einmaliger Betätigung des Schaltelements 14 (dauernd) geschlossen bleibt, bis der Vorratsdruck in Leitung 1 den unteren Grenz­ druck unterschreitet. Dieses hat den Nachteil eines höheren Stromverbrauchs und eingeschränkter Feder­ speicherbetätigung.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 entspricht mit Ausnahme der Schaltmittel in Aufbau und Wirkungsweise den vorstehend beschriebenen. Die Schaltmittel bestehen in diesem Fall aus einem den Druck der Vorratsleitung 1 überwachenden Drucksensor 40, dessen Drucksignale einer dem Schaltelement 14 zugeordneten Logik 41 zugeführt werden, von der sie zur Steuerung des Schaltelements 14 im Sinne der oben beschriebenen Funktionsweise ausge­ wertet werden.
Anders als dargestellt, kann der Druckschalter 40 auch aus mehreren diskreten Bausteinen bestehen, deren einer den Druck im Druckmittelvorrat 3 überwachen kann.
Die Logik 41 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel integriert in die Regelelektronik 15 dargestellt. Sie kann auch diskret ausgebildet werden und damit, wie auch die früheren Ausführungsbeispiele, die Verwendung einer handelsüblichen Blockierschutzanlage, insbesondere deren Regelelektronik, ermöglichen.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 zeigt eine ver­ einfachte Ausführung des vorigen Ausführungsbeispiels. Ein Vergleich zeigt, daß dem vorliegenden Ausführungs­ beispiel das Rückschlagventil 2 und das Relaisventil 5 fehlen. In diesem Fall weisen Vorratsleitung und Druckmittelvorrat stets gleichen Druck bzw. gleichen Druckabfall auf. Die Steuerung des Federspeicherzy­ linders erfolgt in diesem Fall durch Absenkung des Druckniveaus in der gesamten Anlage.
Auch die früheren Ausführungsbeispiele lassen sich mit der dargestellten Vereinfachung realisieren. Der­ art vereinfachte Ausgestaltungen haben als Nachteile, daß die Federspeicherbremsanlage mit Verzögerung an­ spricht und daß das nach jeder Betätigung der Feder­ speicherbremsanlage erforderliche Wiederauffüllen der gesamten Anlage mit hohem Energieverbrauch ein­ hergeht.
Vorteile der vereinfachten Anlage sind, daß sie wegen des Entfalls der genannten Komponenten kostengünstig herstellbar ist und, da nur ein Druck zu überwachen ist, auch größere Freizügigkeit bei der Anordnung der Druckschalter und des Drucksensors bzw. der Druck­ sensoren bietet.
Es liegt auf der Hand, daß der Anwendungsbereich der Erfindung sich nicht in den dargestellten Ausführungs­ beispielen erschöpft. Insbesondere läßt sich die Er­ findung auch außer in pneumatischen in durch andere Druckmittel betätigten Bremsanlagen realisieren. Auch können anstatt der vorstehenden beispielhaften Zahlen­ annahmen jedem Anwendungsfall und Betriebsfall ange­ messene Auslegungsdaten zugrundegelegt werden. Es liegt auch insbesondere auf der Hand, daß die vorstehend gemachten Ausführungen für Betriebs- und Federspeicher­ bremsanlagen mit mehreren Zylindern und/oder kombinier­ ten Zylindereinheiten entsprechend gelten.
Die beschriebene Selbsthaltung kann mit allen geeigneten Selbsthalteschaltungen erzielt werden.

Claims (7)

1. Druckmittelbetätigte Bremsanlage eines Fahrzeugs, insbesondere Anhängerbremsanlage, mit einer Be­ triebsbremsanlage und einer Federspeicherbremsan­ lage mit wenigstens einem Federspeicherbremszy­ linder, die aus einem gemeinsamen Druckmittelvorrat versorgt werden, welcher seinerseits über eine Vorratsleitung gespeist wird, wobei der Betriebs­ bremsanlage eine Blockierschutzanlage zugeordnet ist, gekennzeichnet durch die Merkmale:
in der Druckmittelzuführung vom Druckmittel­ vorrat (3) zur Lösekammer des Federspeicherbrems­ zylinders (11) ist ein Sperrventil (4) angeordnet, welches über ein Schaltelement (14) der Blockier­ schutzanlage (16) in deren Regelphase in eine die Druckmittelzuführung sperrende Sperrstellung geschaltet wird.
2. Druckmittelbetätigte Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Schaltmittel vorgesehen sind, welche die Schalt­ barkeit des Sperrventils in seine Sperrstellung sperren, wenn der Druck in der Vorratsleitung (1) und/oder im Druckmittelvorrat (3) einen vorbe­ stimmten oberen Grenzdruck überschreitet.
3. Druckmittelbetätigte Bremsanlage nach einem der An­ sprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Schaltmittel vorgesehen sind, die nach einem Abfall des Drucks in der Vorratsleitung (1) und/oder im Druckmittelvorrat (3) unter einen bzw. den oberen Grenzwert das Sperrventil in der Sperrstellung halten, bis der genannte Druck den oberen Grenzdruck wieder erreicht.
4. Druckmittelbetätigte Bremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Schaltmittel vorgesehen sind, welche die Schaltung des Sperrventils (4) in der Sperr­ stellung halten, bis der Druck in der Vorrats­ leitung (1) und/oder im Druckmittelvorrat (3) einen vorbestimmten unteren Grenzdruck unterschreitet.
5. Druckmittelbetätigte Bremsanlage nach den An­ sprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltmittel folgende Merkmale aufweisen:
  • a) es ist ein den oberen Grenzdruck überwachender und bei dessen Überschreiten öffnender erster Druckschalter (7) und ein den unteren Grenzdruck überwachender und bei dessen Unterschreiten öff­ nender zweiter Druckschalter (6) vorgesehen;
  • b) der erste Druckschalter (7) ist einerseits in Reihe mit dem Schaltelement (14) und dem Sperr­ ventil (4) und andererseits in Reihe mit dem Schaltelement (14) und der Wicklung (9) eines parallel zum Sperrventil (4) liegenden Relais (8) angeordnet;
  • c) der zweite Druckschalter (6) ist parallel zu dem Schaltelement (14) und in Reihe mit dem Kon­ takt (10) des Relais (8) angeordnet.
6. Druckmittelbetätigte Bremsanlage nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalt­ mittel folgende Merkmale aufweisen:
  • a) es ist ein entweder aus diskreten Elementen oder aus integrierten Elementen bestehender, die Grenzdrücke überwachender Zweipunkt-Druckschalter (30) vorgesehen, der bei Überschreiten des oberen Grenzdruckes öffnet und bei Unterschreiten des unteren Grenzdruckes öffnet;
  • b) der Zweipunkt-Druckschalter (30) ist einerseits in Reihe mit dem Schaltelement (14) und dem Sperrventil (4) und andererseits in Reihe mit dem Schaltelement (14) und der parallel zum Sperr­ ventil (4) liegenden Wicklung (9) eines Relais (8) angeordnet, welches in eingeschaltetem Zu­ stand das Schaltelement (14) kurzschließen kann.
7. Druckmittelbetätigte Bremsanlage nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalt­ mittel aus wenigstens einem den Druck in der Vor­ ratsleitung (1) und/oder dem Druckmittelvorrat (3) über­ wachenden Drucksensor (40) und einer dessen Druck­ signale auswertenden, dem Schaltelement (14) zuge­ ordneten Logik (41) bestehen.
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