DE3536446A1 - Prolinderivate - Google Patents

Prolinderivate

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DE3536446A1
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carbethoxy
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DE19853536446
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English (en)
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Wolf-Dietrich Dr Weber
Joachim Dr Gante
Hans-Eckard Dr Radunz
Claus Dr Schmitges
Klaus Otto Dr Minck
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WEBER, WOLF-DIETRICH, DR., 6107 REINHEIM, DE
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Merck Patent GmbH
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K5/00Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof
    • C07K5/02Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof containing at least one abnormal peptide link
    • C07K5/022Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof containing at least one abnormal peptide link containing the structure -X-C(=O)-(C)n-N-C-C(=O)-Y-; X and Y being heteroatoms; n being 1 or 2
    • C07K5/0222Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof containing at least one abnormal peptide link containing the structure -X-C(=O)-(C)n-N-C-C(=O)-Y-; X and Y being heteroatoms; n being 1 or 2 with the first amino acid being heterocyclic, e.g. Pro, Trp
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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Description

Die Erfindung betrifft neue Prolinderivate der Formel I worin
R1 und R5  gleich oder verschieden sein können und H, Alkyl mit 1-4 C-Atomen oder Benzyl,
R2  Alkyl mit 1-6 C-Atomen,
R3  CH3 oder -(CH2)4-NH2,
R4  CH3 oder -(CH2)2-Ar,
R6 und R7  jeweils H oder zusammen eine C-C-Bindung und
Ar  unsubstituiertes oder ein- oder mehrfach durch Alkyl mit 1-4 C-Atomen, Alkoxy mit 1-4 C-Atomen, Cl und/oder CN substituiertes Phenyl bedeuten
sowie deren Salze.
Ähnliche Verbindungen sind aus der EP-A-12 401 bekannt, ferner aus der EP-A-48 159, der EP-A-79 521 und der US-PS 43 74 829.
So ist z. B. in der EP-A-12 401 eine sehr breite allgemeine Formel R-CO-CR1R2-NH-CHR3-CO-NR4-CR5R7- CO-R6 angegeben, worin R und R6 auch jeweils OH, Alkoxy oder Aralkoxy, R1 auch Alkyl oder (substituiertes Phenyl-alkyl, R2 auch H, R3 auch Alkyl oder Aminoalkyl, R4 und R5 zusammen auch eine Alkylenbrücke, die auch eine Doppelbindung enthalten kann und R7 auch Alkyl bedeuten kann.
Es finden sich jedoch in der EP-A-12 401 keine Hinweise auf die Verbindungen der Formel I und ihre besonders günstigen Eigenschaften. Insbesondere ist die Bedeutung R7 = Alkyl (die dem Rest R2 in der Formel I entspricht) an keiner Stelle näher definiert, durch Beispiele belegt oder etwa als bevorzugt herausgestellt; im Gegenteil werden dort Verbindungen mit R7 = H als besonders bevorzugt bezeichnet. Insofern weist also die Lehre, die der EP-A-12 401 entnommen werden kann, in eine zur vorliegenden Erfindung entgegengesetzte Richtung, und die Verbindungen der Formel I müssen gegenüber denjenigen der Formel der EP-A-12 401 als neu bezeichnet werden.
Ähnliches gilt für die vorliegende Erfindung im Verhältnis zu den anderen genannten Druckschriften.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, neue Verbindungen mit wertvollen Eigenschaften aufzufinden, insbesondere solche, die zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden können.
Es wurde gefunden, daß die Verbindungen der Formel I und ihre Salze sehr wertvolle Eigenschaften besitzen. Vor allem hemmen sie die Aktivität des "angiotensin converting enzyme" im Humanserum. Diese Wirkung kann z. B. nach der Methode von J. W. Ryan et al., Biochem. J. 167, 501 ff (1977) nachgewiesen werden. Bei verschiedenen Formen des erhöhten Blutdrucks zeigen die genannten Verbindungen eine blutdrucksenkende Wirkung. Im einzelnen wirken die Verbindungen blutdrucksenkend bei katheter-tragenden, spontanhypertonen Ratten (Stamm SHR/NIA-Mo/CHB-EMD; Methode vergl. Weeks und Jones, Proc. Soc. Exptl. Biol. Med. 104, 646 ff. (1960)) nach intragastraler Gabe der Verbindungen. Weiterhin wird der durch die intravenöse Injektion von Angiotensin I induzierte Blutdruckanstieg bei wachen normotonen Ratten durch intragastrale Vorbehandlung der Tiere mit den Verbindungen vermindert (Methode von Sybertz et al., J. Cardiovascular Pharmacol. 5, 643 ff. (1983)).
Die Verbindungen können als Arzneimittelwirkstoffe in der Human- und Veterinärmedizin eingesetzt werden, insbesondere zur Prophylaxe und zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Gefäßkrankheiten, vor allem von Hypertonie und Herzinsuffizienz. Außerdem können die Verbindungen zu diagnostischen Zwecken verwendet werden, um z. B. bei Patienten mit Hypertonie den Beitrag des Renin-Angiotensinsystems zur Aufrechterhaltung des pathologischen Zustands zu bestimmen.
In der Formel I haben die Alkyl- und Alkoxygruppen vorzugsweise 1 oder 2, aber auch 3 oder 4, im Fall von R2 auch 5 oder 6 C-Atome. Alkyl bedeutet vorzugsweise Methyl, in zweiter Linie Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl oder tert.-Butyl, ferner im Fall von R2 auch Pentyl, 1-, 2- oder 3-Methylbutyl, 1,1-, 1,2- oder 2,2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl, Hexyl, 1-, 2-, 3- oder 4-Methylpentyl, 1,1-, 1,2-, 1,3-, 2,2-, 2,3- oder 3,3-Dimethylbutyl, 1- oder 2-Ethylbutyl, 1-Ethyl-1- methylpropyl, 1-Ethyl-2-methylpropyl, 1,1,2- oder 1,2,2-Trimethylpropyl. Alkoxy bedeutet vorzugsweise Methoxy, aber auch Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, Isobutoxy, sek.-Butoxy oder tert.- Butoxy.
Ar bedeutet vorzugsweise Phenyl, ferner bevorzugt o-, m- oder p-Tolyl, o-, m- oder p-Ethylphenyl, o-, m- oder p-Methoxyphenyl, o-, m- oder p-Fluorphenyl, o-, m- oder p-Chlorphenyl, o-, m- oder p-Cyanphenyl, 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-Dimethoxyphenyl, 3,4,5-Trimethoxyphenyl.
Im einzelnen bedeutet R1 vorzugsweise H, Methyl, Ethyl, tert.-Butyl oder Benzyl, ferner Propyl, Isopropyl, Isobutyl oder sek.-Butyl.
R2 bedeutet vorzugsweise Methyl, ferner Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, Pentyl, Isopentyl oder Hexyl.
R3 bedeutet vorzugsweise Methyl, ferner 4-Aminobutyl.
R4 bedeutet vorzugsweise 2-Phenylethyl, ferner vorzugsweise Methyl, weiterhin vorzugsweise -(CH2)2-Ar, worin Ar die oben angegebenen bevorzugten Bedeutungen hat.
R5 ist vorzugsweise H, Methyl oder Ethyl, ferner Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl oder Benzyl.
R6 und R7 sind vorzugsweise jeweils H; ferner können sie zusammen für eine C-C-Bindung stehen.
Dementsprechend sind Gegenstand der Erfindung insbesondere diejenigen Verbindungen der Formel I, in denen mindestens einer der genannten Reste eine der vorstehend angegebenen bevorzugten Bedeutungen hat. Einige bevorzugte Gruppen von Verbindungen können durch die folgenden Teilformeln Ia und Ib ausgedrückt werden, die der Formel I entsprechen und worin die nicht näher bezeichneten Reste die bei Formel I angegebene Bedeutung haben, worin jedoch
in Ia
R1  H, Methyl, Ethyl, tert.-Butyl oder Benzyl,
R2  Methyl oder Ethyl,
R3  Methyl,
R4  -(CH2)2-C6H5,
R5  H, Methyl oder Ethyl und
R6 und R7  jeweils H
bedeuten;
in Ib
R1  H, tert.-Butyl oder Benzyl,
R2 und R3  jeweils Methyl,
R4  -(CH2)2-C6H5,
R5  H oder Ethyl und
R6 und R7  jeweils H
bedeuten.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1 sowie ihrer Salze, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Prolinderivat der Formel II
worin
E  für den Rest steht und
R1, R2, R6 und R7  die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben
oder eines seiner reaktionsfähigen Derivate mit einem Aminosäurederivat der Formel III
worin
R3, R4 und R5  die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben
oder einem seiner reaktionsfähigen Derivate
oder eine Verbindung der Formel IV mit einer Verbindung der Formel V
worin
der eine der Reste X und Y  NH2,
der andere  X′,
X′  Cl, Br, J oder eine reaktionsfähig funktionell abgewandelte OH-Gruppe bedeutet und
R1 bis R7 und E  die in Anspruch 1 bzw. oben angegebene Bedeutung haben umsetzt
oder daß man eine sonst der Formel I entsprechende Verbindung die aber an Stelle eines oder mehrerer H-Atome eine oder mehrere Schutzgruppen und/oder reduzierbare oder durch Wasserstoff ersetzbare Gruppe(n) und/oder C-C-Mehrfachbindung(en) enthält, mit solvolysierenden oder reduzierenden Mitteln behandelt und/oder daß man eine Säure der Formel I (R1 und/oder R5 = H) verestert und/oder einen Ester der Formel I (R1 und/oder R5 sind verschieden von H) in die entsprechende Säure der Formel I (R1 und/oder R5 = H) überführt und/oder eine Verbindung der Formel I durch Behandeln mit einer Säure oder Base in eines ihrer Salze umwandelt.
Die Verbindungen der Formel I und auch die Ausgangsstoffe zu ihrer Herstellung werden im übrigen nach an sich bekannten Methoden hergestellt, wie sie in der Literatur (z. B. in den Standardwerken wie Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart; ferner EP-A-12 401, EP-A-48 159, EP-A-79 521, US-PS 43 74 829) beschrieben sind, und zwar unter Reaktionsbedingungen, die für die genannten Umsetzungen bekannt und geeignet sind. Dabei kann man auch von an sich bekannten, hier nicht näher erwähnten Varianten Gebrauch machen.
Die Ausgangsstoffe können, falls erwünscht, auch in situ gebildet werden, so daß man sie aus dem Reaktionsgemisch nicht isoliert, sondern sofort weiter zu den Verbindungen der Formel I umsetzt.
Vorzugsweise werden die Verbindungen der Formel I durch Reaktion von Prolinderivaten der Formel II mit Aminosäurederivaten der Formel III erhalten. Dabei arbeitet man zweckmäßig nach üblichen Methoden der Peptid-Synthese, wie sie z. B. in Houben-Weyl, 1.c., Band 15/II, Seiten 1 bis 806 (1974) beschrieben sind.
Die Reaktion gelingt vorzugsweise in Gegenwart eines Dehydratisierungsmittels, z. B. eines Carbodiimids wie Dicyclohexylcarbodiimid oder Dimethylaminopropylethyl-carbodiimid, ferner Diphenylphosphorylazid oder 2-Ethoxy-N-ethoxycarbonyl-1,2-dihydrochinolin, in einem inerten Lösungsmittel, z. B. einem halogenierten Kohlenwasserstoff wie Dichlormethan, einem Ether wie Tetrahydrofuran (THF) oder Dioxan, einem Amid wie Dimethylformamid (DMF) oder Dimethylacetamid, einem Nitril wie Acetonitril, bei Temperaturen zwischen etwa -10 und 40, vorzugsweise zwischen 0 und 30°.
An Stelle von II bzw. III können auch geeignete reaktionsfähige Derivate dieser Stoffe in die Reaktion eingesetzt werden, z. B. solche, in denen reaktive Gruppen intermediär durch Schutzgruppen blockiert sind. Die Aminosäurederivate III können z. B. in Form ihrer aktivierten Ester verwendet werden, die zweckmäßig in situ gebildet werden, z. B. durch Zusatz von 1-Hydroxybenztriazol oder N-Hydroxysuccinimid.
Die Ausgangsstoffe der Formel II sind z. B. erhältlich durch Alkylierung von Prolinderivaten, die der Formel II entsprechen, aber an Stelle von R2 ein H-Atom enthalten und worin die NH-Gruppe in üblicher Weise intermediär geschützt wird, oder durch Veresterung von 2-Alkylprolinen (Formel II, R1 = H). Die Ausgangsstoffe der Formel III sind beispielsweise erhältlich durch N-Alkylierung von Verbindungen der Formel HOOC-CHR3-NH2 mit Verbindungen der Formel V (Y = X′) oder von Aminoverbindungen der Formel V (Y = NH2) mit Verbindungen der Formel HOOC-CHR3-X′ nach einer der nachstehend beschriebenen Methoden.
Die Prolinderivate der Formel I sind weiterhin herstellbar durch Reaktion von Aminoverbindungen der Formel IV (X = NH2) mit Verbindungen der Formel V (Y = X′) oder von Aminoverbindungen der Formel V (Y = NH2) mit Verbindungen der Formel IV (X = X′).
Dabei steht die Gruppe X′ bevorzugt für Cl, Br, J oder eine Alkyl- oder Arylsulfonyloxygruppe mit 1-10 C-Atomen wie Methan-, Ethan-, Benzol-, p-Toluol- oder 1- oder 2-Naphthalinsulfonyloxy. Die Umsetzung erfolgt zweckmäßig in einem der genannten inerten Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische, z. B. Acetonitril, bei Temperaturen zwischen etwa 0 und 120°, vorzugsweise zwischen etwa 20 und 100°. Der Zusatz einer Base wie Triethylamin oder Pyridin ist zweckmäßig.
Die Verbindungen der Formel I können auch erhalten werden, indem man sie aus ihren funktionellen Derivaten durch Solvolyse, insbesondere Hydrolyse, oder durch Hydrogenolyse in Freiheit setzt.
Bevorzugte Ausgangsstoffe für die Solvolyse bzw. Hydrogenolyse sind solche, die an Stelle einer oder mehrerer freier Amino- und/oder Carboxygruppen entsprechende geschützte Amino- und/oder Carboxygruppen enthalten, vorzugsweise solche, die an Stelle eines H-Atoms, das mit einem N-Atom verbunden ist, eine Aminoschutzgruppe tragen, insbesondere diejenigen der Formel VI
worin
Q  eine Aminoschutzgruppe bedeutet.
Ferner sind Ausgangsstoffe bevorzugt, die an Stelle des H-Atoms einer Carboxygruppe eine Carboxyschutzgruppe tragen.
Es können auch mehrere - gleiche oder verschiedene - geschützte Amino- und/oder Carboxygruppen im Molekül des Ausgangsstoffes vorhanden sein. Falls die vorhandenen Schutzgruppen voneinander verschieden sind, können sie in vielen Fällen selektiv abgespalten werden.
Der Ausdruck "Aminoschutzgruppe" ist allgemein bekannt und bezieht sich auf Gruppen, die geeignet sind, eine Aminogruppe vor chemischen Umsetzungen zu schützen (zu blockieren), die aber leicht entfernbar sind, nachdem die gewünschte chemische Reaktion an anderen Stellen des Moleküls durchgeführt worden ist. Typisch für solche Gruppen sind insbesondere unsubstituierte oder substituierte Acylgruppen, ferner unsubstituierte oder substituierte Aryl- (z. B. 2,4-Dinitrophenyl) oder Aralkylgruppen (z. B. Benzyl, 4-Nitrobenzyl, Triphenylmethyl). Da die Aminoschutzgruppen nach der gewünschten Reaktion (oder Reaktionsfolge) entfernt werden, ist ihre Art und Größe im übrigen nicht kritisch; bevorzugt werden jedoch solche mit 1-20, insbesondere 1-8 C-Atomen. Der Ausdruck "Acylgruppe" ist im Zusammenhang mit dem vorliegenden Verfahren in weitestem Sinne aufzufassen. Er umschließt von aliphatischen, araliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen Carbonsäuren oder Sulfonsäuren abgeleitete Acylgruppen sowie insbesondere Alkoxycarbonyl-, Aryloxycarbonyl- und vor allem Aralkoxycarbonylgruppen. Beispiele für derartige Acylgruppen sind Alkanoyl wie Formyl, Acetyl, Propionyl, Butyryl; Aralkanoyl wie Phenylacetyl; Aroyl wie Benzoyl oder Toluyl; Aryloxyalkanoyl wie Phenoxyacetyl; Alkoxycarbonyl wie Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, 2,2,2-Trichlorethoxycarbonyl, tert.-Butoxycarbonyl (BOC), 2-Jodethoxycarbonyl; Aralkyloxycarbonyl wie Benzyloxycarbonyl (CBZ; "Carbobenzoxy"), 4-Methoxybenzyloxycarbonyl, 9-Fluorenylmethoxycarbonyl (FMOC). Bevorzugte Acylgruppen sind CBZ, FMOC, Benzyl und Acetyl.
Der Ausdruck "Carboxyschutzgruppe" ist ebenfalls allgemein bekannt und bezieht sich auf Gruppen, die geeignet sind, eine Carboxygruppe vor chemischen Umsetzungen zu schützen, die aber leicht entfernbar sind, nachdem die gewünschte chemische Reaktion an anderen Stellen des Moleküls durchgeführt worden ist. Typisch für solche Gruppen sind die oben genannten unsubstituierten oder substituierten Aryl-, Aralkyl- oder Acylgruppen, ferner auch Alkylgruppen. Die Natur und Größe der Carboxyschutzgruppen ist nicht kritisch, da sie nach der gewünschten chemischen Reaktion oder Reaktionsfolge wieder entfernt werden.
Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden funktionellen Derivate der Verbindungen der Formel I können nach üblichen Methoden der Aminosäure- und Peptidsynthese hergestellt werden, wie sie z. B. in den genannten Standardwerken und Patentanmeldungen beschrieben sind.
Das In-Freiheit-Setzen der Verbindungen der Formel I aus ihren funktionellen Derivaten gelingt - je nach der benutzten Schutzgruppe - z. B. mit starken Säuren, zweckmäßig mit Trifluoressigsäure oder Perchlorsäure, aber auch mit anderen starken anorganischen Säuren wie Salzsäure oder Schwefelsäure, starken organischen Carbonsäuren wie Trichloressigsäure oder Sulfonsäuren wie Benzol- oder p-Toluolsulfonsäure. Die Anwesenheit eines zusätzlichen inerten Lösungsmittels ist möglich, aber nicht immer erforderlich. Als inerte Lösungsmittel eignen sich vorzugsweise die oben angegebenen, ferner z. B. Carbonsäuren wie Essigsäure, auch Alkohole wie Methanol, Ethanol oder Isopropanol sowie Wasser. Ferner kommen Gemische der vorgenannten Lösungsmittel in Frage. Trifluoressigsäure wird vorzugsweise im Überschuß ohne Zusatz eines weiteren Lösungsmittels verwendet, Perchlorsäure in Form eines Gemisches aus Essigsäure und 70%iger Perchlorsäure im Verhältnis 9 : 1. Die Reaktionstemperaturen für die Spaltung liegen zweckmäßig zwischen etwa 0 und etwa 50°, vorzugsweise arbeitet man zwischen 15 und 30° (Raumtemperatur).
Die BOC-Gruppe kann z. B. bevorzugt mit 40%iger Trifluoressigsäure in Methylenchlorid oder mit etwa 3 bis 5 n HCl in Dioxan bei 15-30° abgespalten werden, die FMOC-Gruppe mit einer etwa 5- bis 20%igen Lösung von Dimethylamin, Diethylamin oder Piperidin in DMF bei 15-30°.
Verbindungen der Formel I sind ferner durch Reduktion entsprechender Verbindungen erhältlich, die aber an Stelle eines oder mehrerer H-Atome eine oder mehrere reduzierbare oder durch Wasserstoff ersetzbare Gruppe(n) und/oder C-C-Mehrfachbindungen enthalten.
Bevorzugte Ausgangsstoffe für die Reduktion entsprechen der Formel VII
worin
G  -CR3=N-CHR4-, -CHR3-N=CR4-, -CHR3-NQ′-CHR4-,
-CH[(CH2)4-NHQ′]-NH-CHR4 oder -CHR3-NH-CH(CH=CHAr)-COOR5 und
Q′  eine hydrogenolytisch entfernbare Aminoschutzgruppe bedeuten und
E, Ar und R3 bis R5  die angegebenen Bedeutungen haben.
Hydrogenolytisch entfernbare Schutzgruppen Q′ (z. B. CBZ oder Benzyl) können z. B. durch Behandeln mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators (z. B. eines Edelmetallkatalysators wie Palladium, zweckmäßig auf einem Träger wie Kohle) abgespalten werden. Als Lösungsmittel eignen sich dabei die oben angegebenen, insbesondere z. B. Alkohole wie Methanol oder Ethanol oder Amide wie DMF. Die Hydrogenolyse wird in der Regel bei Temperaturen zwischen etwa 0 und 100° und Drucken zwischen etwa 1 und 200 bar, bevorzugt bei 20-30° und 1-10 bar durchgeführt. eine Hydrogenolyse der CBZ-Gruppe gelingt z. B. gut an 5- bis 10%igem Pd-C in Methanol bei 20-30°.
Schiffsche Basen der Formel VII (G = -CH3=N-CHR4 bzw. -CHR3-N=CR4-) werden zweckmäßig hergestellt, indem man entsprechende Carbonylverbindungen der Formeln E-CO-CO-R3 bzw. R4-CO-COOR5 mit entsprechenden Aminen der Formel H2N-CHR4-COOR5 bzw. E-CO-CHR3-NH2 umsetzt. Dabei können auch entsprechende Aminole oder Enamine gebildet werden. Alle diese Verbindungen können z. B. mit NaBH3CN zu Verbindungen der Formel I reduziert werden, zweckmäßig in einem der genannten inerten Lösungsmittel, z. B. einem Alkohol wie Ethanol, einem Nitril wie Acetonitril, in Wasser oder in Gemischen dieser Lösungsmittel bei Temperaturen zwischen etwa 0 und etwa 80°, vorzugsweise zwischen 10 und 40°. Besonders zweckmäßig ist eine Umsetzung in situ, indem man die Carbonylverbindung und das Amin miteinander umsetzt, das Reaktionsprodukt aber nicht isoliert, sondern das Reaktionsgemisch mit dem Reduktionsmittel behandelt. Eine katalytische Hydrierung dieser Ausgangsstoffe, z. B. unter den angegebenen Bedingungen, ist ebenfalls möglich.
Gewünschtenfalls kann eine Säure der Formel I (R1 und/oder R5 = H) nach an sich bekannten Methoden verestert werden, z. B. durch Reaktion mit dem entsprechenden Alkohol in Gegenwart einer Säure oder durch Umsetzung mit einem entsprechenden Diazoalkan.
Weiterhin ist es z. B. möglich, einen Ester der Formel I, worin R1 und/oder R5 von H verschieden sind, in die entsprechende Säure der Formel I (R1 und/oder R5 = H) überzuführen, z. B. mit wässerig-dioxanischer Natronlauge bei Raumtemperatur. tert.-Butylester können selektiv durch Behandeln mit HCl in Dioxan bei etwa 15-25° in Carbonsäuren übergeführt werden; dabei werden andere im Molekül vorhandene Alkylestergruppen nicht angegriffen. Benzylester können nach den oben angegebenen Methoden hydrogenolytisch gespalten werden.
Eine Base der Formel I kann mit einer Säure in das zugehörige Säureadditionssalz übergeführt werden. Für diese Umsetzung kommen insbesondere Säuren in Frage, die physiologisch unbedenkliche Salze liefern. So können anorganische Säuren verwendet werden, z. B. Schwefelsäure, Salpetersäure, Halogenwasserstoffsäuren wie Chlorwasserstoffsäure oder Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäuren wie Orthophosphorsäure, Sulfaminsäure, ferner organische Säuren, insbesondere aliphatische, alicyclische, araliphatische, aromatische oder heterocyclische ein- oder mehrbasige Carbon-, Sulfon- oder Schwefelsäuren, z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Pivalinsäure, Diethylessigsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Pimelinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Milchsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Benzoesäure, Salicylsäure, 2- oder 3-Phenylpropionsäure, Citronensäure, Gluconsäure, Ascorbinsäure, Nicotinsäure, Isonicotinsäure, Methan- oder Ethansulfonsäure, Ethandisulfonsäure, 2-Hydroxyethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Naphthalin-mono- und disulfonsäure, Laurylschwefelsäure. Salze mit physiologisch nicht unbedenklichen Säuren, z. B. Pikrate, können zur Isolierung und/oder Aufreinigung der Verbindungen der Formel I verwendet werden.
Eine Säure der Formel I kann durch Umsetzung mit einer Base in eines ihrer physiologisch unbedenklichen Metall- bzw. Ammoniumsalze übergeführt werden. Als Salze kommen insbesondere die Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Calcium- und Ammoniumsalze in Betracht, ferner substituierte Ammoniumsalze, z. B. die Dimethyl-, Diethyl- oder Diisopropylammonium-, Monoethanol-, Diethanol- und Triethanolammonium-, Cyclohexylammonium-, Dicyclohexylammonium- und Dibenzylethylendiammoniumsalze, weiterhin z. B. Salze mit N-Methyl-D-glucamin oder mit basischen Aminosäuren wie Arginin oder Lysin.
Die neuen Verbindungen der Formel I und ihre physiologisch unbedenklichen Salze können zur Herstellung pharmazeutischer Präparate verwendet werden, indem man sie zusammen mit mindestens einem Träger- oder Hilfsstoff und, falls erwünscht, zusammen mit einem oder mehreren weiteren Wirkstoff(en) in eine geeignete Dosierungsform bringt. Die so erhaltenen Zubereitungen können als Arzneimittel in der Human- oder Veterinärmedizin eingesetzt werden. Als Trägersubstanzen kommen organische oder anorganische Stoffe in Frage, die sich für die enterale (z. B. orale) oder parenterale Applikation eignen und mit den neuen Verbindungen nicht reagieren, beispielsweise Wasser, pflanzliche Öle, Benzylalkohole, Polyethylenglykole, Glycerintriacetat und andere Fettsäureglyceride, Gelatine, Sojalecithin, Kohlenhydrate wie Lactose oder Stärke, Magnesiumstearat, Talk, Cellulose. Zur oralen Anwendung dienen insbesondere Tabletten, Dragees, Kapseln, Sirupe, Säfte oder Tropfen, zur rektalen Anwendung Suppositorien, zur parenteralen Applikation Lösungen, vorzugsweise ölige oder wässerige Lösungen, ferner Suspensionen, Emulsionen oder Implantate. Die neuen Verbindungen können auch lyophilisiert und die erhaltenen Lyophilisate z. B. zur Herstellung von Injektionspräparaten verwendet werden. Die angegebenen Zubereitungen können sterilisiert sein und/oder Hilfsstoffe wie Gleit-, Konservierungs-, Stabilisierungs- und/oder Netzmittel, Emulgatoren, Salze zur Beeinflussung des osmotischen Druckes, Puffersubstanzen, Farb-, Geschmacks- und/oder Aromastoffe enthalten. Sie können, falls erwünscht, auch einen oder mehrere weitere Wirkstoffe enthalten, z. B. ein oder mehrere Vitamine und/oder Diuretika und/oder Antihypertonika.
Die erfindungsgemäßen Substanzen werden in der Regel in Analogie zu anderen bekannten, im Handel befindlichen Peptiden oder zu Captopril, insbesondere aber in Analogie zu den in der EP-A-12 401 beschriebenen Verbindungen wie Enalapril verabreicht, vorzugsweise in Dosierungen zwischen etwa 1 mg und 1 g, insbesondere zwischen 5 mg und 200 mg pro Dosierungseinheit. Die tägliche Dosierung liegt vorzugsweise zwischen etwa 0,07 und 3 mg/kg Körpergewicht. Die spezielle Dosis für jeden bestimmten Patienten hängt jedoch von den verschiedensten Faktoren ab, beispielsweise von der Wirksamkeit der eingesetzten speziellen Verbindung, vom Alter, Körpergewicht, allgemeinen Gesundheitszustand, Geschlecht, von der Kost, vom Verabfolgungszeitpunkt und -weg, von der Ausscheidungsgeschwindigkeit, Arzneistoffkombination und Schwere der jeweiligen Erkrankung, welcher die Therapie gilt. Die orale Applikation ist bevorzugt.
Vor- und nachstehend sind alle Temperaturen in °C angegeben. In den nachfolgenden Beispielen bedeutet "übliche Aufarbeitung": Man gibt, falls erforderlich, Wasser hinzu, extrahiert mit Ether oder Dichlormethan, trennt ab, trocknet die organische Phase über Natriumsulfat, filtriert, dampft ein und reinigt durch Chromatographie an Kieselgel und/oder Kristallisation.
Beispiel 1
Zu einem Gemisch von 1,85 g DL-2-Methylprolin-tert.-butylester, 3,16 g N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanin- hydrochlorid, 1,1 ml N-Methylmorpholin, 1,53 g 1-Hydroxybenztriazol und 165 ml CH2Cl2 tropft man bei 0° unter N2 eine Lösung von 2,06 g Dicyclohexylcarbodiimid in 55 ml CH2Cl2, rührt 3 Stunden bei 0° und 12 Stunden bei 20°. Man kühlt auf -70°, filtriert, wäscht das Filtrat nacheinander mit kalter 0,5 n Salzsäure, gesättigter NaHCO3-Lösung und gesättigter NaCl-Lösung, trocknet mit MgSO4, dampft ein, nimmt in Ether auf, fällt mit etherischer Maleinsäurelösung und erhält N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin- tert.-butylester als Maleat, F. 163°.
Aus der Mutterlauge erhält man durch Filtration über Kieselgel N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-D-2-methylprolin- tert.-butylester, Öl.
Analog erhält man aus den entsprechenden DL-2-Alkylprolinestern:
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-methylprolinmethylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-D-2-methylprolinmethylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-methylprolinethylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-D-2-methylprolinethylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-methylprolinhexylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-D-2-methylprolinhexylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-ethylprolin- tert.-butylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-D-2-ethylprolin- tert.-butylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-propylprolin- tert.-butylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-D-2-propylprolin- tert.-butylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-isopropylprolin- tert.-butylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-D-2-isopropylprolin- tert.-butylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-butylprolin- tert.-butylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-D-2-butylprolin- tert.-butylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-pentylprolin- tert.-butylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-D-2-pentylprolin- tert.-butylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-hexylprolin- tert.-butylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-D-2-hexylprolin- tert.-butylester.
Beispiel 2
Analog Beispiel 1 erhält man aus 2S-Methylprolinbenzylester, N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alaninhydrochlorid, 1-Hydroxybenztriazol, N-Methylmorpholin und N-(3-Dimethylaminopropyl)- N′-ethyl-carbodiimid in CH2Cl2 den N-(1S-Carbethoxy- 3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-methylprolinbenzylester, Maleat, F. 124°.
Analog erhält man aus den entsprechenden 2S-Alkylprolinestern:
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-ethyloprolinbenzylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-propylprolinbenzylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-isopropylprolinbenzylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-butylprolinbenzylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-pentylprolinbenzylester
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-hexylprolinbenzylester.
Beispiel 3
Ein Gemisch von 2,56 g L-Alanyl-L-2-methyl-prolin-tert.-butylester, 2,71 g 2-Brom-4-phenylbuttersäureethylester und 1,01 g Triethylamin in 50 ml Acetonitril wird 12 Stunden gekocht, filtriert und das Filtrat wie üblich aufgearbeitet. Man erhält N-(1-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin- tert.-butylester.
Analog erhält man aus L-Alanyl-L-2-methyl-3,4-dehydro-prolin- tert.-butylester den N-(1-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl- L-2-methyl-3,4-dehydroprolin-tert.-butylester.
Beispiel 4
Man rührt eine Lösung von 4,11 g N-(2-p-Toluolsulfonyloxypropionyl)- L-2-methylprolin-tert.-butylester [erhältlich aus L-2-Methylprolin-tert.-butylester und 2-p-Toluolsulfonyloxypropionylchlorid], 1,01 g Triethylamin und 2,07 g 2-Amino-4- phenylbuttersäureethylester in 15 ml Acetonitril 4 Stunden bei 80°, arbeitet wie üblich auf und erhält N-(1-Carbethoxy-3- phenylpropyl)-DL-alanyl-L-2-methylprolin-tert.-butylester.
Beispiel 5
Ein Gemisch von 1 g N2-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-N6-BOC-L- lysyl-L-2-methylprolin-tert.-butylester [erhältlich aus N2- (1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-N6-BOC-L-lysin und L-2-Methylprolin- tert.-butylester], 10 ml Dioxan und 20 ml 4n HCl in Dioxan wird 2 Tage bei 20° gerührt. Man dampft ein, nimmt mehrfach mit Toluol und Ether auf, dampft erneut ein, löst in Ethylacetat/Acetonitril und fällt mit Ether das N2-(1S-Carbethoxy- 3-phenylpropyl)-L-lysyl-L-2-methylprolin-dihydrochlorid.
Beipiel 6
Eine Lösung von 199 mg N-(2-Oxopropionyl)-L-2-methylprolin und 207 mg 2-Amino-4-phenylbuttersäureethylester in 5 ml Ethanol wird 1 Stunde bei 20° mit 3 g Molekularsieb Typ 4A gerührt. Man gibt innerhalb 3 Stunden portionsweise 75 mg NaBH3CN hinzu und reinigt das Produkt durch Adsorption an starkem Kationenaustauscherharz und Elution mit 2% Pyridin in Wasser. Man erhält ein Epimerengemisch von N-(1-Carbethoxy-3- phenylpropyl)alanyl-L-2-methylprolinen, das mittels "reverse phase" HPLC getrennt wird.
Analog erhält man als Epimerengemische
N-(1-Carbethoxy-3-o-tolylpropyl)-alanyl-L-2-methylprolin
N-(1-Carbethoxy-3-p-butylphenylpropyl)-alanyl-L-2-methylprolin
N-(1-Carbethoxy-3-o-methoxyphenylpropyl)-alanyl-L-2-methylprolin
N-(1-Carbethoxy-3-m-methoxyphenylpropyl)-alanyl-L-2-methylprolin
N-(1-Carbethoxy-3-p-methoxyphenylpropyl)-alanyl-L-2-methylprolin
N-(1-Carbethoxy-3-p-butoxyphenylphenyl)-alanyl-L-2-methylprolin
N-(1-Carbethoxy-3-p-chlorphenylpropyl)-alanyl-L-2-methylprolin
N-(1-Carbethoxy-3-p-cyanphenylpropyl)-alanyl-L-2-methylprolin
N-[1-Carbethoxy-3-(3,4-dimethoxyphenyl)-propyl]-alanyl-L-2- methylprolin
N-[1-Carbethoxy-3-(3,4,5-trimethoxyphenyl)-propyl]-alanyl-L-2- methylprolin
N-[1-Carbethoxy-3-(2-chlor-4-methoxyphenyl)-propyl]-alanyl-L-2- methylprolin.
Beispiel 7
Analog Beispiel 6 erhät man aus L-Alanyl-L-2-methylprolin und 2-Oxo-4-phenylbuttersäureethylester in Gegenwart von NaBH3CN das N-(1S-Carbethoxy-3-phenyl-propyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin, Hydrochlorid, F. 164°.
Analog erhält man mit 2-Oxo-4-phenylbuttersäure das N-(1S-Carboxy- 3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin.
Mit Brenztraubensäure bzw. deren Estern sind erhältlich:
N-(1S-Carboxy-ethyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin
N-(1S-Methoxycarbonyl-ethyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin
N-(1S-Ethoxycarbonyl-ethyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin
N-(1S-Propoxycarbonyl-ethyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin
N-(1S-tert.-Butoxycarbonyl-ethyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin
N-(1S-Hexyloxycarbonyl-ethyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin
N-(1S-Benzyloxycarbonyl-ethyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin.
Beispiel 8
Ein Gemisch von 256 mg L-Alanyl-L-2-methylprolin-tert.-butylester, 206 mg 2-Oxo-4-phenylbuttersäureethylester und 2 g MgSO4 in 10 ml Ethanol wird 16 Stunden bei 20° gerührt. Die so erhaltene Lösung der Schiff-Base wird nach Zugabe von 0,5 g 5%ig. Pd-C 8 Stunden bei 20° und 1 bar bis zum Stillstand hydriert. Man filtriert, dampft ein und erhält ein Diastereoisomerengemisch, aus dem man durch HPLC den N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L- alanyl-L-2-methylprolin-tert.-butylester erhält. Maleat, F. 163°.
Beispiel 9
Eine Lösung von 0,39 g N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L- alanyl-L-2-methylprolin in 10 ml Dioxan wird mit einer Lösung von Diazoethan in Dioxan bis zum Bestehenbleiben einer Gelbfärbung versetzt. Man dampft ein und erhält N-(1S-Carbethoxy- 3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin-ethylester.
Beispiel 10
Ein Gemisch von 1 g N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl- L-2-methylprolin-tert.-butylester, 10 ml Dioxan und 20 ml 4 n HCl in Dioxan wird 2 Tage bei 20° gerührt. Man dampft ein, nimmt mehrfach mit Toluol und Ether auf, dampft erneut ein, löst in Ethylacetat/Acetonitril und fällt mit Ether das N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-methylprolinhydrochlor-id, F. 164°.
Analog erhält man aus den entsprechenden tert.-Butylestern die Hydrochloride von:
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-ethylprolin
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-propylprolin
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-isopropylprolin
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-butylprolin
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-pentylprolin
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-hexylprolin
N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-D-2-methylprolin,
Hydrochlorid, F. 77°.
Beispiel 11
Ein Gemisch von 0,39 g N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L- alanyl-L-2-methylprolin, 1 ml 1 n wässeriger NaOH und 1 ml Dioxan wird 12 Stunden bei 20° gerührt. Man stellt mit HCl auf pH 5 ein, reinigt durch "reverse phase" HPLC und erhält N-(1S-Carboxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin, F. 160°.
Beispiel 12
Man hydriert 1 g N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl- L-2-methylprolin-benzylester an 0,5 g 5%igem Pd-C in 15 ml Tetrahydrofuran bei 20° und 1 bar bis zum Stillstand, filtriert, dampft ein und erhält N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl- L-2-methylprolin. Hydrochlorid, F. 164°.
Die nachstehenden Beispiele betreffen pharmazeutische Zubereitungen, die Verbindungen der Formel I oder ihre physiologisch unbedenklichen Salze enthalten:
Beispiel A:  Tabletten
Ein Gemisch von 1 kg N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl- L-2-methylprolin-hydrochlorid, 4 kg Lactose, 1,2 kg Kartoffelstärke, 0,2 kg Talk und 0,1 kg Magnesiumstearat wird in üblicher Weise zu Tabletten gepreßt, derart, daß jede Tablette 5 mg Wirkstoff enthält.
Beispiel B:  Dragees
Analog Beispiel A werden Tabletten gepreßt, die anschließend in üblicher Weise mit einem Überzug aus Saccharose, Kartoffelstärke, Talk, Tragant und Farbstoff überzogen werden.
Beispiel C:  Kapseln
Man füllt 10 kg N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2- methylprolin-hydrochlorid in üblicher Weise in Hartgelatinekapseln, so daß jede Kapsel 10 mg Wirkstoff enthält.
Beispiel D:  Ampullen
Eine Lösung von 1 kg N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl- L-2-methylprolin-hydrochlorid in 30 ml zweifach destilliertem Wasser wird steril filtriert, in Ampullen abgefüllt, unter sterilen Bedingungen lyophilisiert und steril verschlossen. Jede Ampulle enthält 2,5 mg Wirkstoff.
Analog sind Tabletten, Dragees, Kapseln oder Ampullen erhältlich, die einen oder mehrere der übrigen Wirkstoffe der Formel I und/oder ihrer physiologisch unbedenklichen Salze enthalten.

Claims (7)

1. Prolinderivate der Formel worin
R1 und R5  gleich oder verschieden sein können und H, Alkyl mit 1-4 C-Atomen oder Benzyl,
R2  Alkyl mit 1-6 C-Atomen,
R3  CH3 oder -(CH2)4-NH2,
R4  CH3 oder -(CH2)2-Ar,
R6 und R7  jeweils H oder zusammen eine C-C-Bindung und
Ar  unsubstituiertes oder ein- oder mehrfach durch Alkyl mit 1-4 C-Atomen, Alkoxy mit 1-4 C-Atomen, Cl und/oder CN substituiertes Phenyl bedeuten
sowie deren Salze.
2a) N-(1S-Carbethoxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin.
b) N-(1S-Carboxy-3-phenylpropyl)-L-alanyl-L-2-methylprolin.
3. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1 sowie ihrer Salze, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Prolinderivat der Formel II worin
E  für den Rest steht und
R1, R2, R6 und R7  die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben
oder eines seiner reaktionsfähigen Derivate mit einem Aminosäurederivat der Formel III worin
R3, R4 und R5  die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben
oder einem seiner reaktionsfähigen Derivate
oder eine Verbindung der Formel IV mit einer Verbindung der Formel V worin
der eine der Reste X und Y  NH2,
der andere  X′,
X′  Cl, Br, J oder eine reaktionsfähig funktionell abgewandelte OH-Gruppe bedeutet und
R1 bis R7 und E  die in Anspruch 1 bzw. oben angegebene Bedeutung haben umsetzt
oder daß man eine sonst der Formel I entsprechende Verbindung, die aber an Stelle eines oder mehrerer H-Atome eine oder mehrere Schutzgruppen und/oder reduzierbare oder durch Wasserstoff ersetzbare Gruppe(n) und/oder C-C-Mehrfachbindung(en) enthält, mit solvolysierenden oder reduzierenden Mitteln behandelt und/oder daß man eine Säure der Formel I (R1 und/oder R5 = H) verestert und/oder einen Ester der Formel I (R1 und/oder R5 sind verschieden von H) in die entsprechende Säure der Formel I (R1 und/oder R5 = H) überführt und/oder eine Verbindung der Formel I durch Behandeln mit einer Säure oder Base in eines ihrer Salze umwandelt.
4. Verfahren zur Herstellung pharmazeutischer Zubereitungen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel I und/oder eines ihrer physiologisch unbedenklichen Salze zusammen mit mindestens einem festen, flüssigen oder halbflüssigen Träger- oder Hilfsstoff und gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren weiteren Wirkstoff(en) in eine geeignete Dosierungsform bringt.
5. Pharmazeutische Zubereitung, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einer Verbindung der Formel I und/oder einem ihrer physiologisch unbedenklichen Salze.
6. Verbindungen der Formel I nach Patentanspruch 1 zur Bekämpfung von Krankheiten.
7. Verwendung von Verbindungen der Formel I bei der Senkung des Blutdrucks.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2017108737A1 (en) 2015-12-23 2017-06-29 Chiesi Farmaceutici S.P.A. 1-(3-tert-butyl-phenyl)-3-(4-([1,2,4]triazolo[4,3-a]pyridin-6-yloxy)-1,2,3,4-tetrahydro- naphthalen-1-yl)-urea derivatives and their use as p38 mapk inhibitors

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WO2017108737A1 (en) 2015-12-23 2017-06-29 Chiesi Farmaceutici S.P.A. 1-(3-tert-butyl-phenyl)-3-(4-([1,2,4]triazolo[4,3-a]pyridin-6-yloxy)-1,2,3,4-tetrahydro- naphthalen-1-yl)-urea derivatives and their use as p38 mapk inhibitors

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