DE3447414C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur formschlüssigen
Verankerung in einem Aufnahmematerial, mit einem in eine Ver
ankerungsbohrung einsetzbaren, wenigstens teilweise mit Ge
winde versehenen Ankerbolzen und einem mit dem Ankerbolzen
verbindbaren, in eine die Verankerungsbohrung kreuzende Hilfs
bohrung einsetzbaren Riegel.
Formschlüssige Verankerungen werden hauptsächlich für Befe
stigungen in harten Aufnahmematerialien wie Beton, Fels oder
anderem Gestein eingesetzt, die hohen statischen oder dynami
schen Belastungen ausgesetzt sind. Im Gegensatz zu den eben
falls bekannten, durch Reibschluß verankerbaren Dübeln kann
bei formschlüssiger Verankerung ein Versagen nur bei einer
Zerstörung des Ankers oder bei einem Ausbruch des Aufnahme
materials erfolgen.
Formschlüssige Verankerungen werden im wesentlichen nach
zwei unterschiedlichen Verfahren hergestellt. Nach dem einen
Verfahren wird ein im Inneren des Aufnahmematerials liegen
der Bereich des Bohrloches mittels eines Spezialwerkzeuges
erweitert. Der in das Bohrloch einzusetzende, radial aufweit
bare Bereich des Befestigungselementes stützt sich dann in
axialer Richtung an der der Bohrlochmündung näher liegenden
Schulter der Erweiterung ab. Der Nachteil dieser Lösung be
steht darin, daß die für das Herstellen der Erweiterung er
forderlichen Spezialwerkzeuge sehr aufwendig und störungs
anfällig sind.
Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung (EP 00 62 155) wird eine Ver
ankerungsbohrung und eine diese meist unter einem spitzen
Winkel kreuzende Hilfsbohrung hergestellt. Zur Herstellung
der Verankerung wird in die Hilfsbohrung ein Riegel und in
die Verankerungsbohrung ein Ankerbolzen eingesetzt und mit
dem Riegel verbunden. Diese Verankerung weist den Vorteil
auf, daß sie bei Bedarf auch ohne weiteres wieder lösbar
ist.
Insbesondere Verankerungen, welche im Betrieb dynamischen
Belastungen ausgesetzt sind, werden beim Setzvorgang meist
vorgespannt. Infolge von bisher nicht näher geklärten Set
zungserscheinungen des Aufnahmematerials sowie von im Auf
nahmematerial entstehenden Rissen kann diese Vorspannung
nach kürzerer oder längerer Betriebsdauer ganz oder teil
weise abgebaut werden. Damit erfüllt die Verankerung die an
sie gestellten Anforderungen nicht mehr. Um diesen Abbau der
Vorspannung zu verhindern oder wenigstens zu verkleinern,
ist es bekannt, zwischen dem Widerlager des Ankerbolzens und
dem zu befestigenden Bauteil Federelemente anzuordnen. Aus
Platzgründen werden dabei vorzugsweise Tellerfedern
verwendet (DE 33 31 097 C2). Solche auf der Außenseite der Befestigung an
geordnete Federpakete wirken jedoch störend und sind aus
serdem den äußeren Einflüssen, beispielsweise der Witte
rung oder Verschmutzung, ausgesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine formschlüs
sige Verankerung zu schaffen, bei der der Abbau der Vorspan
nung ohne äußere störende Mittel verhindert wird.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß der
Riegel blattfederartig mit in Lastrichtung des Ankerbolzens
verlaufendem Federweg ausgebildet ist.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird das Federelement
zur Erhaltung der Vorspannung somit ins Innere des Aufnahme
materials verlegt. Dort ist es vor äußeren Einflüssen ge
schützt und wirkt sich auch optisch nicht störend aus. Ein
weiterer bedeutender Vorteil besteht außerdem darin, daß
für die Federung kein zusätzliches Element notwendig ist,
sondern daß der ohnehin vorhandene Riegel durch entspre
chende konstruktive Ausbildung federnde Eigenschaften be
sitzt. Voraussetzung dafür ist, daß der Riegel aus ela
stisch federndem Material besteht.
Die Vorspannkraft einer solchen Verankerung kann relativ
groß sein. Um eine günstige Einleitung dieser Vorspann
kräfte auf das Aufnahmematerial zu ermöglichen, weist zweck
mäßigerweise der Riegel in seinen Endbereichen etwa U-för
migen Querschnitt auf. Der Riegel kann sich somit in seinen
Endbereichen der Wölbung der Hilfsbohrung anpassen, so daß
hohe, das Aufnahmematerial zerstörende Spitzendrücke ver
mieden werden. Je nach Art der Verankerung und Größe der
auftretenden Belastung sind unterschiedliche Federeigenschaf
ten des Ausgleichselementes notwendig. Für eine optimale
Anpassung besteht der Riegel vorzugsweise aus mehreren
parallel zueinander angeordneten Elementen.
Diese einzelnen Elemente können gleich ausgebildet sein oder
unterschiedliche Länge, Breite oder Dicke aufweisen. Somit
kann mit wenigen Elementen praktisch jede beliebige Feder
kennlinie zusammengestellt werden, wie dies beispielsweise
von den Tellerfedern her bekannt ist.
Zur Verbindung des Ankerbolzens mit dem Riegel bestehen ver
schiedene Möglichkeiten. Bei einer einfachen Ausführung
weist der Riegel zweckmäßigerweise ein dem Gewinde des Anker
bolzens entsprechendes Innengewinde auf. Bei der Herstellung
der Verankerung wird dabei der Ankerbolze direkt in das
Gewinde des Riegels eingeschraubt. Für das Verbinden des
Riegels mit dem Ankerbolzen muß der Neigungswinkel des Innen
gewindes im Riegel im wesentlichen dem Winkel zwischen der
Verankerungsbohrung und der Hilfsbohrung entsprechen.
Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit zur Verbindung des Anker
bolzens mit dem Riegel besteht darin, daß der Riegel eine
im wesentlichen dem Außendurchmesser des damit zu verbin
denden Bereiches des Ankerbolzens entsprechende Durchtrittsöffnung aufweist. Der Ankerbolzen
wird dabei durch den Riegel hindurchgesteckt. Die Verbindung
kann beispielsweise mittels den Riegel hintergreifender Nocken
am Ankerbolzen erfolgen. Falls die Durchtrittsöffnung als
Langloch ausgebildet ist, sind bei dieser Lösung auch unter
schiedliche Winkel zwischen der Verankerungsbohrung und der
Hilfsbohrung möglich.
Zusammen mit einem eine Durchtrittsöffnung aufweisenden Rie
gel ist es zweckmäßig, wenn auf der in Lastangriffsrichtung
abgewandten Seite des Riegels ein mit einem dem Gewinde des
Ankerbolzens entsprechenden Innengewinde versehenes Gegen
lager am Riegel anliegt. Ein solches Gegenlager kann als
einfache Gewindebüchse mit dem Neigungswinkel der Hilfs
bohrung entsprechend geneigter Auflagefläche für den Riegel
ausgebildet werden. Ein Mitdrehen des Gegenlagers beim An
ziehens des Ankerbolzens wird durch die Neigung des Riegels
vermieden.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der sie beispielsweise
wiedergebenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine erste Ausführung einer erfindungsgemäßen
Verankerung;
Fig. 2 eine weitere Ausführung einer erfindungsge
mäßen Verankerung;
Fig. 3 einen Querschnitt durch die in Fig. 2 darge
stellte Verankerung entlang der Linie III-III.
Die aus Fig. 1 ersichtliche, erfindungsgemäße Vorrichtung
besteht im wesentlichen aus einem in ein insgesamt mit 1 be
zeichnetes Aufnahmematerial eingesetzten Ankerbolzen 2 und
einem insgesamt mit 3 bezeichneten, mit dem Ankerbolzen 2
verbundenen Riegel. Der Ankerbolzen 2 ist in eine im wesent
lichen senkrecht zur Oberfläche des Aufnahmematerials 1 ver
laufende Verankerungsbohrung 1a eingesetzt. Eine ebenfalls
von der Oberfläche des Aufnahmematerials 1 ausgehende Hilfs
bohrung 1b kreuzt die Verankerungsbohrung 1a unter einem Winkel
von ca 45°. Die Verbindung des Riegels 3 mit dem Ankerbolzen
2 erfolgt über ein dem Gewinde des Ankerbolzens 2 entspre
chendes Innengewinde 3a des Riegels 3. Zwischen dem Kopf des
Ankerbolzens 2 und dem zu befestigenden Bauteil 4 ist eine
Unterlagscheibe 5 angeordnet. Der Riegel 3 ist nach Art einer
Blattfeder ausgebildet, die in Richtung des
Ankerbolzens 2 federnd ist. Beim Setzvorgang wird zunächst
der Riegel 3 in die Hilfsbohrung 1b eingesetzt und beispiels
weise mittels eines Hilfswerkzeuges gegenüber der Veranke
rungsbohrung 1a ausgerichtet. Sodann wird der Ankerbolzen 2
durch das zu befestigende Bauteil 4 hindurch in die Veranke
rungsbohrung 1a eingeführt und in den in die Verankerungs
bohrung 1a ragenden Riegel 3 eingeschraubt. Beim Vorspannen
der Verankerung durch Aufbringen eines Drehmomentes am An
kerbolzen 2 wird der blattfederartig ausgebildete Riegel 3
elastisch verformt. Bei einem anschließenden Sichsetzen
des Aufnahmematerials 1 kann der Riegel 3 ausgleichen und
einen wesentlichen Abbau der Vorspannung der Verankerung
verhindern.
Die aus den Fig. 2 und 3 ersichtliche Vorrichtung entspricht
funktionsmäßig weitgehend derjenigen gemäß Fig. 1. In
einem insgesamt mit 11 bezeichneten Aufnahmematerial be
finden sich eine im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche
des Aufnahmematerials 11 verlaufende Verankerungsbohrung 11a
sowie eine diese kreuzende Hilfsbohrung 11b. In die Veranke
rungbohrung 11a ist ein Ankerbolzen 12 eingesetzt. In der
Hilfsbohrung 11b befindet sich ein insgesamt mit 13 bezeich
neter Riegel. Der Riegel 13 besteht aus zwei parallel zuein
ander angeordneten Teilen 13a, 13b. Durch diese Ausbildung
ist der Riegel 13 relativ einfach und wirtschaftlich durch
Stanzen herstellbar.
Wie der in Fig. 3 dargestellte Querschnitt zeigt, sind die
Endbereiche des Riegels 13 etwa U-förmig ausgebildet. Somit
entsteht eine günstige Auflagefläche des Riegels 13 an der
Wandung der Hilfsbohrung 11b. Der Ankerbolzen 12 ist durch
ein zu befestigendes Bauteil 14 hindurch in die Veranker
ungsbohrung 11a eingesetzt. Zwischen dem Kopf des Anker
bolzens 12 und dem Bauteil 14 ist eine Unterlagscheibe 15
angeordnet. Eine Hülse 16 dient der Aufnahme von Querkräften
sowie dem Zentrieren des Ankerbolzens 12. Der Riegel 13
weist eine im wesentlichen dem Aussendurchmesser des Anker
bolzens 12 entsprechende Durchtrittsöffnung 13c auf. Das
Ende des Ankerbolzens 12 ist in ein in die Verankerungs
bohrung 11a eingesetztes, hülsenförmiges Gegenlager 17 ein
geschraubt. Das Gegenlager liegt auf der in Lastangriffs
richtung abgewandten Seite des Riegels 13 am Teil 13b des
Riegels 13 an. Zu diesem Zweck ist das Gegenlager 17 mit
einer der Neigung der Hilfsbohrung 11b entsprechenden Auflage
fläche versehen. Bei der Montage der Vorrichtung wird zu
nächst das Gegenlager 17 bis zum Grund der Verankerungs
bohrung 11a eingeführt. Sodann wird der Riegel 13 in die
Hilfsbohrung 11b eingesetzt. Schließlich wird der Anker
bolzen 12 samt der Hülse 16 durch das zu befestigende Bau
teil 14 hindurch in die Verankerungsbohrung 11a eingeführt
und durch den Riegel 13 hindurch in das Gegenlager 17 ein
geschraubt. Beim Vorspannen der Verankerung wird auch hier
der Riegel 13 in Lastangriffsrichtung des Ankerbolzens 12
verformt. Durch die mehrteilige Ausbildung des Riegels 13
kann dessen Federkennlinie den entsprechenden Verhältnissen
angepaßt werden. Nach dem Einsetzen des Riegels 13 in die
Hilfsbohrung 11b kann diese beispielsweise mittels eines
Pfropfens oder mittels einer aushärtenden Masse verschlossen
werden.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur formschlüssigen Verankerung in einem
Aufnahmematerial, mit einem in eine Verankerungsbohrung
einsetzbaren, wenigstens teilweise mit Gewinde versehe
nen Ankerbolzen und einem mit dem Ankerbolzen verbind
baren, in eine die Verankerungsbohrung kreuzende Hilfs
bohrung einsetzbaren Riegel, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Riegel (3, 13) blatt
federartig mit in Lastangriffsrichtung des Ankerbolzens
(2, 12) verlaufendem Federweg ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegel (3, 13) in seinen Endbereichen etwa
U-förmigen Querschnitt aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Riegel (13) aus mehreren parallel zueinan
der angeordneten Elementen (13a, 13b) besteht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Riegel (3) ein dem Gewinde des
Ankerbolzens (2) entsprechendes Innengewinde (3a) auf
weist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Riegel (13) eine im wesent
lichen dem Außendurchmesser des damit zu verbindenden
Bereiches des Ankerbolzens (12) entsprechende Durch
trittsöffnung (13c) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der in Lastangriffsrichtung abgewandten Seite
des Riegels (13) ein mit einem dem Gewinde des Anker
bolzens (12) entsprechenden Innengewinde versehenes
Gegenlager (17) am Riegel (13) anliegt.
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DE102006048655A1 (de) * | 2006-10-14 | 2008-04-17 | Fischerwerke Artur Fischer Gmbh & Co. Kg | Anker |
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1985
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Also Published As
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