DE3416608C1 - Verwendung einer Kobalt-Chrom-Legierung fuer Dentalprothesen - Google Patents
Verwendung einer Kobalt-Chrom-Legierung fuer DentalprothesenInfo
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- C22C19/00—Alloys based on nickel or cobalt
- C22C19/07—Alloys based on nickel or cobalt based on cobalt
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kobalt-Chrom-Legierung zur Herstellung von Dentalprothesen, die vorzugsweisen
mit Dentalkeramik beschichtet werden können.
In der Zahnheilkunde werden Legierungen zur Herstellung von Kronen- und Brückengerüsten verwendet,
die anschließend mit dentalkeramischen Massen verblendet werden. Diese Keramikmassen erfüllen in einer
hervorragenden Weise die ästhetischen Forderungen, die an einen Zahnersatz gestellt werden. Dabei ist es
notwendig, daß der Wärmeausdehnungskoeffizient der hierfür verwendeten Legierungen dem der Dentalkeramikmassen
angepaßt ist, da sonst während oder nach der Herstellung der Prothese Risse in der Keramikverblendung
entstehen. Hierzu geeignete Legierungen müssen außerdem eine ausreichend niedrige Liquidustemperatur
und gute Gußeigenschaften aufweisen. Es ist bekannt, Gold- und Palladiumlegierungen zur Herstellung
solcher Brücken- und Kronengerüste zu verwenden. Die bekannten Edelmetallegierungen erfüllen
die geforderten Bedingungen sehr gut, sind aber wegen ihres hohen Edelmetallgehaltes sehr teuer.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, billigere Unedelmetallegierungen
auf Kobalt-Nickel-Chrom- und Kobalt-Chrombasis zu entwickeln, die in ihren Eigenschaften
den bekannten Edelmetall-Legierungen gleichkommen.
So werden in der US-PS 40 10 048 Nickel-Chrom-Legierungen beschrieben, die außerdem noch Molybdän,
Eisen, Aluminium und Silizium enthalten. Nickelhaltige Legierungen haben jedoch den Nachteil, daß Nickel allergische
Reaktionen beim Patienten und beim Labor- und Praxispersonal hervorrufen kann.
Es ist daher versucht worden, nickelfreie Legierungen für prothetische Teile zu entwickeln, die mit keramischen
Massen oder Kunststoffen verblendet werden können. So sind in letzter Zeit Kobalt-Chrom-Molybdän-Gußlegierungen
bekanntgeworden, die jedoch nicht zunderbeständig sind und daher nicht mit Keramik
verblendet werden können. Außerdem sind sie sauerstoffempfindlich und müssen deswegen im Vakuum geschmolzen
werden.
Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Legierungen auf der Basis Kobalt-Chrom für Dentalprothesen
zu entwickeln, die möglichst kein Nickel enthalten, mit keramischen Massen und Kunststoffen verblendbar
sind, sich in normaler Atmosphäre in üblichen Gießgeräten schmelzen lassen und keine größere Men
gen an Schlacken im Schmelztiegel bilden.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß durch die
Verwendung einer Kobalt-Chrom-Legierung gelöst, die neben Kobalt als Rest aus 23 bis 36% Chrom, 16 bis
22% Eisen, 1 bis 10% Molybdän, 0,05 bis 3% Mangan, 0,05 bis 1 % Titan und 0 bis 1 % Silizium besteht.
Vorzugsweise verwendet man Legierungen, die neben Kobalt als Rest 28 bis 33% Chrom, 17 bis 19%
Eisen, 2 bis 6% Molybdän, 0,5 bis 1,5% Mangan, 0,1 bis
ίο 0,5% Titan und 0 bis 0,5% Silizium enthalten.
Nickel kann in diesen Legierungen in Gehalten bis etwa 0,5% enthalten sein und aus Verunreinigungen der
Legierungskomponenten, insbesondere des Kobalts herrühren.
Die Summe der Elemente Mangan, Titan und Silizium sollte dabei nicht über 2% liegen.
Solche Legierungen lassen sich gut mit keramischen Massen und Kunststoffen verblenden, sind in normaler
Atmosphäre in den üblichen Gießgeräten schmelzbar und bilden nur unwesentliche Mengen Schlacken.
Legierungen ähnlicher Zusammensetzung sind für andere Anwendungsbereiche bekannt, wo gute Korrosions-
und Abriebbeständigkeit verlangt werden. Solche Legierungen werden z. B. verwendet zur Beschichtung
von Teilen, deren Oberfläche korrosiven Medien und/ oder hohen Abriebkräften ausgesetzt ist. Sie werden
außerdem zur Herstellung von Strangpreßformen verwendet, wo gute Thermoschockbeständigkeit und
Hochtemperaturfestigkeit verlangt werden.
Wie nunmehr gefunden wurde, besitzen diese Legierungen in dem genannten Zusammensetzungsbereich
Wärmeausdehnungskoeffizienten, die denen der üblichen Dentalkeramiken angepaßt sind. Durch ihr niedriges
und enges Schmelzintervall lassen sie sich z. B. mit der Propan-Sauerstoff-Flamme gut schmelzen und gießen.
Darüber hinaus können diese Legierungen auch als Gußlegierungen zur Herstellung von Platten und Gerüsten
für herausnehmbaren Zahnersatz verwendet werden, da ihre technischen Daten den Anforderungen für
solche Legierungen entsprechen.
Ihre guten mechanischen Eigenschaften und das günstige Verarbeitungsverhalten erlauben weiterhin ihre
Verwendung als Gußlegierung für die Herstellung von Kronen- und Brückengerüsten zur Kunststoffverblendung.
Folgende Beispiele sollen die Vorteile dieser Legierungen bei der Verwendung für Dentalprothesen näher
erläutern. Dabei wurden die Legierungen mit einer Propan-Sauerstoff-Flamme
sowie in Dentalgießgeräten mit Hochfrequenz-Induktion geschmolzen und vergossen.
Anschließend wurden Brückengerüste mit bis zu vierzehn Gliedern hergestellt und diese mit marktüblichen
dentalkeramischen Massen verblendet. Weder Risse noch Sprünge wurden in der Keramik festgestellt. Die
Gießfähigkeit der Legierungen und die Ergebnisse der Verblendversuche waren durchaus befriedigend.
Beispiel 1
Zusammensetzung:
Zusammensetzung:
31,0% Chrom,
18,8% Eisen,
18,8% Eisen,
3,0% Molybdän,
0,9% Mangan,
0,2% Titan,
Rest Kobalt einschließlich herstellungsbedingter Verunreinigungen
Schmelzintervall (° C) 1395-1345
0,2%-Dehngrenze, Äp0,2(N/mm2) 520-550
Zugfestigkeit, Rn, (N/mm2) 630—660
Dehnung, A5(0Zo) 3-5
Vickershärte, HV10 320-350 5
Beispiel 2
Zusammensetzung:
Zusammensetzung:
10
29,4% Chrom,
18,4% Eisen,
18,4% Eisen,
5,8% Molybdän,
0,8% Mangan,
0,1% Titan, 15
Rest Kobalt einschließlich herstellungsbedingter Verunreinigungen
Schmelzintervall (° C) | Zusammensetzung: | 1385-1340 | Zusammensetzung: | 1380-1340 | 1375-1300 | 20 |
0,2%-Dehngrenze, Rp 0|2 (N/mm2) | 29,2% Chrom, | 720-740 | 25,5% Chrom, | 680-700 | 600-630 | |
Zugfestigkeit, Rn, (N/mm2) | 18,3% Eisen, | 760-780 | 19,0% Eisen, | 700-720 | 720-790 | |
Dehnung, As (0Zo) | 5,7% Molybdän, | 0,3-1 | 8,0% Molybdän, | 0,3-1 | 5-8 | |
Vickershärte, HV10 | 0,8% Mangan, | 400-420 | 0,8% Mangan, | 400-420 | 300 | 25 |
Beispiel 3 | 0,1% Titan, | 0,1% Titan, | ||||
0,5% Si, | ||||||
30 | ||||||
35 | ||||||
Rest Kobalt einschließlich herstellungsbedingter | Rest Kobalt einschließlich herstellungsbedingter | |||||
Verunreinigungen | Verunreinigungen | |||||
Schmelzintervall (0C) | ||||||
0,2%-Dehngrenze, Rp 0,2 (N/mm2) | Schmelzintervall (0C) | 40 | ||||
Zugfestigkeit, Rn, (N/mm2) | 0,2%-Dehngrenze, Rp oa (N/mm2) | |||||
Dehnung, A5(0Zo) | Zugfestigkeit, Rn, (N/mm2) | |||||
Vickershärte, HV10 | Dehnung, A5(0Zo) | |||||
Beispiel 4 | Vickershärte, HV10 | 45 | ||||
50 | ||||||
55 | ||||||
60 |
- Leerseite
Claims (3)
1. Verwendung einer Kobalt-Chrom-Legierung aus 23 bis 36% Chrom, 16 bis 22% Eisen, 1 bis 10%
Molybdän, 0,05 bis 3% Mangan, 0,05 bis 1% Titan, 0 bis 1% Silizium, Rest Kobalt, zur Herstellung von
Dentalprothesen.
2. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus 29 bis 33%
Chrom, 17 bis 19% Eisen, 2 bis 6% Molybdän, 0,5 bis 1,5% Mangan, 0,1 bis 0,5% Titan, 0 bis 0,5% Silizium,
Rest Kobalt, besteht.
3. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe der
Elemente Mangan, Silizium und Titan nicht über 2% liegt.
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- 1985-04-13 AT AT85104498T patent/ATE27617T1/de not_active IP Right Cessation
Non-Patent Citations (1)
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |