Verfahren zur Erhöhung der Zündsicherheit von Sprengkapseln.
Diese Erfindung hat einen besonderen
Wert für die Zündung solcher Sprengkapseln,
die bei der Verwendung von flüssigem
Sauerstoff als Sprengmittel gebraucht werden.
Eine unbedingt sicher wirkende Initialzün-
dung. gibt es bisher für diesen Sprengstoff
noch nicht (s. Glückauf-Jahrgang r928,
Heft 35, S.556). Das liegt vorzugsweise
daran, daß bei der Verdunstung von flüssigem
Sauerstoff eine so niedrige Temperatur
(- r83°) im Bohrloch herrscht, daß der
kleine Feuerstrahl .der Zündschnur, der die
Sprengkapsel zur Detonation bringen soll,
nicht dazu ausreicht, die in der Sprengkapsel
enthaltende Initialsprengmasse (Knallqueck-
silber-Trirnitrotuluol-Bleiazid usw.) auf die
notwendige Reaktionstemperatur zu bringen.
Man spricht deshalb auch von einem »Tot-
hühlen« der Initialsprengmasse und von der
>szündungertränkenden« Eigenschaft der flüs-
sigen Luft in bezug auf die Sprengkapseln
(vgl. Zeitschrift für das gesamte Schieß- und
Sprengstoffwesen, Jahrgang 1917, i. Juniheft,
Nr. 11, S._187: »Zündkraft in flüssiger Luft«
vonDr. Alfred Stettbacher). Trotz
größter Sorgfalt beim Zurechtmachen der
Zünder kommen schätzungsweise 1o bis
2o Prozent Versager vor. Wenn man eine
solche Versagerkapsel mit einem Stück Zünd-
schnur versieht und diese anzündet, so de-
toniert sie bei gewöhnlicher Temperatur regel-
mäßig, ein Beweis, daß das vorhergehende
Versagen nur auf d'i'e große Kälte im Bohrloch
zurückzuführen ist.
Um die Initialsprengmasse in der Spreng
kapsel auf die nötige Reaktionswärme zu
bringen, hat -der Erfinder versucht, eine Mes-
serspitze voll eines leicht entzündlichen, fein
geriebenen Zündpulvers vor dem Einbringen
der Zündschnur in die Kapsel hineinzutun.
Wenn die Zahl der Versager dadurch auch
.wesentlich geringer wurde, ganz beseitigt
wurden sie nicht, weil es doch noch vorkam,
daß auch dieses leicht entzündliche, in der
Sprengkapsel sich überall verteilende Pulver
durch den Zündschnurstrahl aus den oben be-
zeichneten Gründen nicht zur Entzündung ge-
bracht wurde.
Beim Abbrennen eines Stückes Zündschnur
unterscheidet sich nun immer der Anfangs-
strahl in bezug auf Stärke und Dauer sehr
wesentlich von dem Endstrahl, der gegenüber
dem Anfangsstrahl sehr schwach und nur von
kurzer Dauer ist.
Nun konnte beim Zünden von brisanten
Sprengstoffen mittels Zündschnurzündung die
Sprengkapsel nur mittels dieses schwachen
und kurzen Endstrahles zur Detonation ge-
bracht werden, und der Erfolg ist, wie bereits
erwähnt, beim Sprengen mittels flüssigen
Sauerstoffs durchaus nicht befriedigend.
Die vorliegende Erfindung beseitigt diesen
Übelstand dadurch, daß in der Sprengkapsel
sowohl der Zündschnurendstrahl als auch der
viel länger und kräftiger einwirkende Zünd-
schnuranfangsstrahl zur Wirkung gelangt, und
dies ist dasWesentliche der Erfindung: zwei
verschieden starke Zündschnurstrahlen kom-
men unmittelbar nacheinander in der Spreng-
kapsel zur Wirkung. Dies wird dadurch er-
reicht, daß man die zur Verwendung gelan-
gende Zündschnur a (Fig. T und' 2) 5 bis 6 cm
vor ihrem Ende scharf umknickt und sie in der Achse der Pulverseele
mit den Einkerbungen b und c versieht (Fig. z), die bis auf die Pulverseele reichen
müssen. Durch b schießt der schwache und kurze Endstrahl und unmittelbar danach
aus c ein kräftiger und anhaltender Anfangsstrahl heraus. d ist die Sprengkapsel.Process for increasing the ignition reliability of detonators. This invention has a special one
Value for the ignition of such detonators,
when using liquid
Oxygen can be used as a disintegrant.
An absolutely sure-looking initial spark
manure. are available so far for this explosive
not yet (see Glückauf vintage r928,
Booklet 35, page 556). That is preferably
remember that in the evaporation of liquid
Oxygen such a low temperature
(- r83 °) prevails in the borehole that the
small jet of fire. the fuse that the
Detonate the detonator,
Not enough to do that in the detonator
containing initial explosive (mercury
silver-trimitrotulol-lead azide etc.) on the
to bring the necessary reaction temperature.
One therefore speaks of a »dead
hühlen «of the initial explosive mass and of the
> scintillating "property of the fluid
clean air in relation to the detonators
(See magazine for the entire shooting and
Explosives, born 1917, i. June issue,
No. 11, S._187: "Ignition force in liquid air"
from Dr. Alfred Stettbacher). Despite
the utmost care in dressing the
Detonators are estimated to be 10 to
2o percent failures. If you have a
such a failure capsule with a piece of ignition
cord and set it on fire, so that
it tones regularly at normal temperature
moderate, proof that the previous one
Failure only on great cold in the borehole
is due.
To the initial explosive mass in the explosive
capsule to the necessary heat of reaction
bring the inventor tried to
tip full of a flammable, fine
grated ignition powder before introduction
to put the fuse in the capsule.
If the number of failures thereby too
.much less, completely eliminated
they weren't because it still happened
that also this highly inflammable, in the
Detonator powder everywhere
by the fuse jet from the above
reasons not indicated for inflammation
was brought.
When burning a piece of fuse
now always differs from the initial
very radiant in strength and duration
substantially from the final ray opposite
the initial ray very weak and only from
short duration.
Now could when igniting explosive
Explosives by means of a fuse
Detonator only by means of this weak
and short end beam to detonate
be brought, and the success is as already
mentioned when blasting with liquid
Oxygen by no means satisfactory.
The present invention overcomes this
Bad situation from being in the detonator
both the fuse end jet and the
much longer and more powerful ignition
cord start jet comes into effect, and
this is the essence of the invention: two
detonating cord rays of different strengths
men immediately one after the other in the blasting
capsule to the effect. This is
is enough to get to the use
lower fuse a (Fig. T and '2) 5 to 6 cm
sharply bends before its end and provides it with notches b and c in the axis of the powder core (Fig. z), which must reach down to the powder core. The weak and short final ray shoots through b and immediately afterwards a strong and sustained initial ray shoots out of c. d is the detonator.
Es ist zwar bekannt, daß man nichtbrisante (deflagrierende) und sogenannte
kombinierte Zündladungen (das sind solche, in denen deflagrierende und brisante
Sprengstoffe in einem Bohrloch zur Verwendung kommen) durch Zündschnüre zur Entzündung
bringt, die man mit seitlichen Einkerbungen versehen hat. Bei solchen Ladungen kommen
jedoch Sprengkapseln nicht in Frage. Der Raum iii der Kapsel zwischen der umgeknickten
Zündschnur und der Initialsprengmasse kann zur weiteren Erhöhung der Zündsicherheit
mit einem leicht entzündlichen Zündpulver ausgefüllt werden, durch dessen Verpuffung
auf alle Fälle die zur Detonation der Initialsprengmasse notwendige Erwärmung erzeugt
wird.It is well known that non-explosive (deflagrant) and so-called
combined ignition charges (these are those in which deflagrating and explosive
Explosives are used in a borehole) by detonating cords
brings, which has been provided with side notches. Come with such charges
however detonators are out of the question. The space iii of the capsule between the folded over
Detonation cord and the initial explosive mass can further increase the ignition reliability
be filled with a highly flammable ignition powder by deflagrating it
in any case generates the heating necessary to detonate the initial explosive mass
will.