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Neue substituierte Benzanilidether, Verfahren zu ihrer
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Herstellung, ihre Verwendung als Fungizide und Zwischenprodukte hierfür
Die vorliegende Erfindung betrifft neue substituierte Benzanilidether, Verfahren
zu ihrer Herstellung, ihre Verwendung als Fungizide und Zwischenprodukte hierfür.
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Wie bereits lange bekannt ist, werden als Fungizide in der Landwirtschaft
und im Gartenbau Dithiocarbamidate wie insbesondere das Zink-ethylen-1,2-bis-dithiocarbamidat
verwendet; die Verbindungen besitzen unter den Handelsprodukten eine große Bedeutung.
Die Wirkung bei niedrigen Aufwandkonzentrationen ist jedoch nicht immer befriedigend.
Auch sind diese Fungizide nicht curativ einsetzbar ( vgl. R. Wegler, "Chemie der
Pflanzenschutz-und Schädlingsbekämpfungsmittel", Bd. 2, S. 65 und 108, Berlin/Heidelberg/New
York (1970)).
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Es wurden die neuen substituierten Benzanilidether der allgemeinen
Formel (I)
in welcher Q für Wasserstoff oder Halogen steht, Y für einen Pyridyl-2-rest,
Chinolyl-2-rest oder einen heterocyclischen Rest der Formel (II)
in welcher R1 R2 und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Alkyl stehen,
und außerdem R1 und R2 eine gegebenenfalls alkylsubstituierte aliphatische Kette
bilden und so gemeinsam mit dem Kohlenstoffatom an das sie gebunden sind, einen
gegebenenfalls alkylsubstituierten spirocyclischen Ring darstellen können und A
für Alkanylen oder eine direkte Bindung steht, Z für eine Carboxyl-, Alkyl-, Halogenalkyl-,
oder Nitro-Gruppe oder für Halogen steht und X für Wasserstoff oder Halogen steht,
gefunden.
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Man erhält die neuen substituierten Benzanilidether der Formel (I)
in welcher Q für Wasserstoff oder Halogen steht, Y für einen Pyridylrest, Chinolylrest
oder einen heterocyclischen Rest der Formel (II)
in welcher R1, R2 und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Alkyl stehen,
und außerdem R1 und R2 eine gegebenenfalls alkylsubstituierte aliphatische Kette
bilden una so gemeinsam mit dem Kohlenstoffatom an das sie gebunden sind, einen
gegebenenfalls alkyl-
substituierten spirocyclischen Ring darstellen
können und A für Alkanylen oder eine direkte Bindung steht, Z für eine Carboxyl-,
Alkyl-, Halogenalkyl-, }oder Nitro-Gruppe oder für Halogen steht und X für Wasserstoff
oder Halogen steht, wenn man Anilidether der Formel (III)
in welcher O und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen a) mit einem reaktionsfähigen
Benzoesäurederiat der Formel (IV)
in welcher X und Z die oben angegebene Bedeutung haben und R4 für Halogen, substituiertes
Aroyloxy oder Aryloxy steht, umsetzt, oder
b) mit einer Benzoesäure
der Formel (IVa)
in welcher X und Z die oben angegebene Bedeutung haben, in Gegenwart von Phosphortrichlorid
erhitzt.
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Die für die Herstellung der neuen substituierten Benzanilidether der
Formel (I) als Zwischenprodukt benötigten Anilidether der Formel (III)
in welcher Q und Y die bei Formel (I) angegebene Bedeutung haben, sind neu.
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Sie können hergestellt werden, wenn man ein Hydroxyanilin der Formel
(V),
in welcher Q die oben genannte Bedeutung besitzt, mit 2-Chlorpyridin, 2-Chlorchinolin
oder mit einem Sulfonsäureester der Formel (VI)
in welcher R1, R2, R3 und A die oben genannte Bedeutung haben und 5 R für Alkyl
oder für einen gegebenenfalls substituierten aromatischen Rest steht, oder mit einer
Halogenalkylverbindung der Formel (VII)
in welcher R1, R2, R3 und A die bei Formel (II) genannten Bedeutungen besitzen,
umsetzt.
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Die neuen substituierten Benzanilidether weisen starke fungizide Eigenschaften
auf. Sie sind protektiv und systemisch anwendbar. Überraschenderweise zeigen sie
bei guter Pflanzenverträglichkeit eine im Vergleich zum Stand der Technik überlegene
Wirkung. Gegenüber den Dithiocarbamidaten besitzen sie auch den Vorteil systemischer
Wirksamkeit.
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Von den neuen substituierten Benzanilidethern der Formel (I) sind
bevorzugt diejenigen, bei denen Q für Wasserstoff oder Chlor steht, Y für einen
2-Pyridylrest steht oder für einen heterocyclischen Rest der Formel (II)
in welcher R1, R2 und R3 für Wasserstoff, C1-C4-Alkyl steht und außerdem R und R2
eine C2-C5-Alkanylenkette bilden können und so gemeinsam mit dem Kohlenstoffatom,
an das sie gebunden sind, einen spirocyclischen Ring darstellen, A eine -CH2-Gruppe
oder eine direkte Bindung bedeutet,
Z für eine Carboxyl-, Methyl-,
Nitro-, Trifluormethyl-Gruppe oder für Halogen, wie Chlor, Brom oder Jod steht,
und X für Wasserstoff oder Chlor steht.
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Besonders bevorzugt sind substituierte Benzanilidether der Formel
(I), in welcher X für Wasserstoff steht, Y für den 2-Pyridylrest oder einen heterocyclischen
Rest der Formel (II) steht,
in welcher R1, R2 und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl stehen,
A eine CH2-Gruppe oder eine direkte Bindung bedeuten, Z für Methyl, Trifluormethyl
und Jod steht und X für Wasserstoff steht.
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Ganz besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I),
in
der Q für Wasserstoff steht, Y für den 2-Pyridylrest oder für 2,2-Dimethyl-1,3-dioxolan-5-yl-methyl
steht, Z für die Trifluormethylgruppe steht und X für Wasserstoff steht.
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Neben den in den Herstellungsbeispielen genannten Verbindungen der
Formel (I) seien im einzelnen folgende Verbindungen genannt: 1 - (2-Nitrobenzoylamino)
-3--(chinolin-2-yl-oxy) -benzol 1-(2-Nitrobenzoylamino)-4-(Chinolin-2-yl-oxy)-benzol
1-(2-Nitrobenzoylamino)-2-(chinolin-2-yl-oxy)-5-chlorbenzol 1-(2-Nitrobenzoylamino)-3-(chinolin-2-yl-oxy)-4-chlorbenzol
1-(2-Nitrobenzoylamino)-2-chlor-4-(chinolin-2-yl-oxy)-benzol 1 - (2-Nitrobenzoylamino)
-2- (5-methyl-1 ,3-dioxan-5-ylmethyloxy) -6-chlor-benzol 1-(2-Methylbenzoylamino)-3-(5-methyl-1,3-dioxan-5-ylmethyloxy)-4-chlor-benzol
1-(2-methylbenzoylamino)-2-chlor-4-(5-methyl-1,3-dioxan-5-yl-methyloxy)-benzol 1-(2-Methylbenzoylamino)-2-(5-ethyl-1,3-dioxan-5-ylmethyloxy)
-5-chlor-benzol
1- (2-Chlorbenzoylamino) -3- (5-ethyl-1 ,3-dioxan-5-ylmethyloxy)-4-chlor-benzol
1-(2-Chlorbenzoylamino)-2-chlor-4-(5-ethyl-1,3-dioxan-5-yl-methyloxy)-benzol 1-(2-Chlorbenzoylamino)-2-(2,2-dimethyl-dioxolan-4-ylmethyloxy)-benzol
1- (2-Chlorbenzoylamino) -3- (dioxolan-4-yl-methyloxy) -benzol 1-(2-chlorbenzoylamino)-2-(2,2-dimethyl-dioxolan-4-ylmethyloxy)-5-chlor-benzol
1-(2-Chlorbenzoylamino)-2-chlor-4-(2,2-dimethylodioXolan-4-yl-methyloxy) -benzol
Verwendet man beispielsweise bei Verfahrensvariante a) 2-Trifluormethylbenzoesäurechlorid
und 3- (Chinolinyl-2-oxy)-anilin als Ausgangsstoffe und Triethylamin als Protonenakzeptor,
so kann der Reaktionsverlauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden:
Verwendet man beispielsweise bei Verfahrensvariante b) 3-(2,2,5-Trimethyl-1,3~dioXan~5-yl-methyl-oxy)-anilin,
2-Jodbenzoesäure und Phosphortrichlorid als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsablauf
durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden:
Die bei den erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten reaktionsfähigen Benzoesäurederivate
der Formel IV und die Benzoesäuren der Formel (IVa) sind durch ihre Formeln allgemein
definiert. In Formel (IV) und (IVa) stehen X und Z vorzugsweise für die Bedeutungen,
die im Zusammenhang mit der Beschreibung der Formel (I) bevorzugt genannt wurden.
Bei Formel (IV) steht R4 vorzugsweise für Chlor, Brom, substituiertes Benzoyloxy
oder Phenoxy, besonders bevorzugt für Chlor, substituiertes Benzoyloxy und Phenoxy.
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Im einzelnen seien folgende Verbindungen genannt: 2-Chlor-, 2-Brom-,
2-bd-, 2-Methyl-, 2-Trifluormethyl-, 2-Nitro-benzoesäure, deren Halogenide, Anhydride
oder Phenylester; Tetrachlorphthalsäureanhydrid.
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Die reaktionsfähigen Benzoesäurederivate der Formel (IV) und Benzoesäuren
der Formel (IVa) sind bekannt, oder können nach an sich bekannten Methoden hergestellt
werden.
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Als Verdünnungsmittel kommen für das Verfahren gemäß Variante a) alle
gegenüber den Reaktionspartnern inerten organischen Lösungsmittel in Frage, beispielsweise
Kohlenwasserstoffe wie Leichtbenzin und Kristallöl, Ketone, wie Aceton, Nitrile,
wie Acetonnitril, Halogenkohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Aromaten, wie
Toluol und Chlorbenzol, Ether und Ester, wie Dioxan und Ethylacetat. Die Reaktionen
können auch in einem heterogenen System, bestehend aus Wasser und einem mit Wasser
nicht mischbaren inerten organischen Lösungsmittel durchgeführt werden.
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Als Säurebinder für die Umsetzung nach Verfahren a), soweit Benzoesäurehalogenide
und -anhydride eingesetzt werden, werden vorzugsweise tert. Amine verwendet, beispielsweise
Chinolin, Dimethylbenzylamin, N,N-Dimethylanilin, Ethyldicyclohexylamin, Ethyldiisopropylamin,
Picolin, Pyridin oder Triethylamin.
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Im allgemeinen arbeitet man von -500C bis +800C, vorzugsweise von
-300C bis +oOOC. Bei Verwendung von Wasser im 2-phasigen System liegt der Temperaturbereich
zwischen
dem Erstarrungspunkt der wäßrigen Lösung und etwa 60"C,
vorzugsweise bei 0 bis 400C.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Variante a)
wird der Anilidether der Formel It! üsamm en mit dem tert. Amin in dem indifferenten
Lösungsmittel vorgelegt und das Säurechlorid gegebenenfalls unter Kühlen zudosiert
oder vice versa.
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Wird beim erfindungsgemäßen Verfahren a) ein Benzoesäurephenylester
eingesetzt, wird die Umsetzung bei höherer Temperatur, von 60 bis 1500C, vorzugsweise
von 80 bis 1200C vorgenommen. Die Lösungsmittel sind der Reaktionstemperatur entsprechend
auszuwählen, wenn man das Arbeiten unter Druck vermeiden will. Vorteilhafterweise
verwendet man bei dieser Arbeitsweise Phenol als Lösungsmittel, was die Aufarbeitung
vereinfacht. Auf die Verwendung größerer Mengen eines tert. Amins wird dabei verzichtet.
Unter Umständen können die Reaktionen durch katalytische Mengen tert. Basen oder
durch Kaliumcarbonat katalysiert werden.
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Nach Verfahren b) wird der Anilidether der Formel III in einem hochsiedenden
organischen Lösungsmittel, beispielsweise einem Nitril, wie Benzoesäurenitril, in
einem Halogenkohlenwasserstoff, wie Chlorbenzol, Dichlorbenzol oder Trichlorbenzol
vorgelegt. Die erforderliche Menge der umzusetzenden substituierten Benzoesäure
wird eingetragen, auf eine Temperatur von 100 bis 1800C, vorzugsweise auf 110 bis
1300C erhitzt und eine etwa 1,2 molare Menge Phosphortrichlorid langsam zudosiert.
Nach erfolgter Umsetzung wird das Reaktionsgemisch zur Auf-
arbeitung
mit Eis und Wasser behandelt und dabei schwach alkalisch eingestellt.
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Je nach Arbeitsbedingungen fallen die erfindungsgemäßen Wirkstoffe
kristallin aus oder sie bleiben im organischen Lösungsmittel gelöst und können dann
nach Auswaschen der Lösung mit Wasser durch vorsichtiges Einengen der Lösung oder
durch Zugabe wenig polarer organischer Lösungsmittel, wie Cyclohexan, Dibutylether
oder Tetrachlorkohlenstoff, abgeschieden werden. Gegebenenfalls müssen mit Wasser
mischbare polare Lösungsmittel nach der Reaktion durch Abdampfen im Vakuum entfernt
werden, Sind die erfindungsgemäßen Verbindungen in einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel
gelöst, so können sie auch durch Zugabe von Wasser ausgefällt werden.
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Die als neue Zwischenprodukte im erfindungsgemäßen Verfahren a und
b) eingesetzten Anilidether sind durch Formel (III) allgemein definiert. In dieser
Formel haben die Reste Q und Y vorzugsweise die Bedeutungen, die bereits im Zusammenhang
mit der Beschreibung der erfindungsgemäßen Stoffe der Formel (I) bevorzugt genannt
wurden.
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Im einzelnen seien neben den in den Herstellungsbeispielen beschriebenen
Anilidethern der Formel (III) folgende Verbindungen genannt: 2-(5-Methyl-1,3-dioxan-5-yl-methyloxy)-5-chloranilin
3- (5-Methyl-1 ,3-dioxan-5-yl-methyloxy) -4-chloranilin 4- (5-Methyl-1 , 3-dioxan-5-yl-methyloxy)
-2-Chloranilin 3- (Chinolin-2-yl-oxy) -anilin 4-(Chinolin-2-yl-oxy)-anilin 2- (Chinolin-2-yl-oxy)
-5-chlor-anilin 3- (Chinolin-2-yl-oxy) -4-chlor-anilin 4-(Chinolin-2-yl-oxy)-2-chlor-anilin
2-
(5-Ethyl-1 ,3-dioxan-5-yl-methyloxy) -5-chloranilin 3- (5-Ethyl-1 ,3-dioxan-5-yl-methyloxy)
-4-chloranilin 4- (5-Ethyl-1 ,3-dioxan-5-yl-methyloxy) -2-chloranilin 2-(2,2-Dimethyl-dioxolan-4-yl-methyloxy)-anilin
3-(Dioxolan-4-yl-methyloxy)-anilin 2-(2, 2-Dimethyl-dioxolan-4-yl-methyloxy) -5-chloranilin
4-(2, 2-Dimethyl-dioxolan-4-yl-methyloxy) -2-chloranilin.
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Verwendet man zur Herstellung der Anilidether der Formel (III) beispielsweise
2-Chlorchinolin und 3-Hydroxyanilin als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsverlauf
durch das folgende Schema wiedergegeben werden:
Die bei der Herstellung der neuen Anilidether der Formel (III) verwendeten Hydroxyaniline
der Formel (II) sind bekannte Verbindungen. In Formel (II) steht Q vorzugsweise
für die Bedeutungen, die bereits im Zusammenhang mit der Beschreibung der Formel
(I) bevorzugt, besonders bevorzugt und ganz besonders bevorzugt genannt wurden.
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In den Formeln der zur Herstellung der neuen Anilidether der Formel
(III) verwendeten Sulfonsäureester der Formel (VI) und Halogenalkylverbindungen
der Formel (VII) stehen R1, R2 und R3 vorzugsweise für die Bedeutungen, die bei
der Beschreibung der Formel (I) vorzugsweise genannt wurden. Bei Formel (VII) steht
Hal vorzugsweise für Chlor oder Brom.
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Die Verbindungen der Formel (VI) und (VII) sind teilweise bekannt.
Soweit sie nicht bekannt sind, können sie nach grundsätzlich bekannten Methoden
erhalten werden. So werden z.B. subst. Hydroxymethyldioxane und -dioxolane mit Sulfonsäurechloriden
in einem inerten Lösungsmittel in Gegenwart von organischen Basen umgesetzt (SU-PS
757 533, J. Am. Chem. Soc. 70, (1948), 609; Beilstein Band 19, III/IV, Ergänzungswerk
S. 660, z.B. DE-OS 1 493 572).
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Zur Herstellung der neuen Anilidether der Formel III werden die Hydroxyaniline
der Formel V in einem polaren Lösungsmittel wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid,
N-Methylpyrrolidon und N-Methylcaprolactam, Tetramethylensulfon, Hexamethylphosphorsäuretriamid
oder Dimethylsulfoxid in Alkalisalze übergeführt, indem man beispielsweise eine
Base, beispielsweise Alkalialkoholat wie Natriummethoxid, Kaliumethoxid oder Kalium-tert.
-butoxid bzw. Natron- oder Kalilauge hinzufügt. Man entwässert entweder durch Erhitzen
im Vakuum oder durch Zugabe einer Komponente wie Benzol, mit deren Hilfe man das
Wasser azeotrop entfernt. Nach erfolgter Entwässerung bzw. nach Austreibung des
Alkohols wird mit dem Alkylierungsmittel versetzt und die Reaktionsmischung in einem
Temperaturbereich von 200C bis 1700C gehalten.
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Die Reaktionstemperatur ist stark von der Art der eingesetzten Komponenten
abhängig. Der Fortgang der Reaktion wird auf geeignete Weise, beispielsweise durch
gaschromatographische oder dünnschichtchromatographische Analyse verfolgt. Die Anilidether
können nach Rückgewinnung des Lösungsmittels und Auswaschen mit Wasser durch Destillieren
oder Kristallisieren gereinigt werden.
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe weisen eine starke mikrobizide Wirkung
auf und können zur Bekämpfung von unerwünschten Mikroorganismen praktisch eingesetzt
werden. Die Wirkstoffe sind für den Gebrauch als Pflanzenschutzmittel geeignet.
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Fungizide Mittel im Pflanzenschutz werden eingesetzt zur Bekämpfung
von Plasmodiophoromycetes, Oomycetes, Chytridiomycetes, Zygomycetes, Ascomycetes,
Basidiomycetes, Deuteromycetes.
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Die gute Pflanzenverträglichkeit der Wirkstoffe in den zur Bekämpfung
von Pflanzenkrankheiten notwendigen Konzentrationen erlaubt eine Behandlung von
oberirdischen Pflanzenteilen, von Pflanz- und Saatgut, und des Bodens.
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Als Pflanzenschutzmittel können die erfindungsgemäßen Wirkstoffe mit
besonders gutem Erfolg zur Bekämpfung Pellicularia sasakii und Rhizoctonia solani
verwendet werden.
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe weisen nicht nur die guten Eigenschaften
hervorragender Handelspräparate auf, sonders besitzen darüber noch weitere Vorteile.
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Diese liegen in erster Linie in der Fähigkeit der erfindungsgemäßen
Stoffe, in die Pflanze einzudringen. Sie können aufgenommen werden von der Saatgutoberfläche,
von den Wurzeln und auch von oberirdischen Pflanzenorganen nach äußerlichen Applikationen.
Auch besitzen sie die vorteilhafte Fähigkeit, locosystemisch zur Wirkung zu kommen,
d.h. eine Tiefenwirkung im Pflanzengewebe auszuüben und dabei pilzliche Krankheitserreger
zu
eliminieren, die bereits in das Gewebe der Wirtspflanze eingedrungen
sind.
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Die Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen übergeführt werden,
wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Schäume, Pasten, Granulate, Aerosole,
Wirkstoff-imprägnierte Natur- und synthetische Stoffe, Feinstverkapselungen in polymeren
Stoffen und in Hüllmassen für Saatgut, ferner in Formulierungen mit Brennsätzen,
wie Räucherpatronen, -dosen, -spiralen u.ä., sowie ULV-Kalt- und Warmnebel-Formulierungefl.
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Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch
Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter
Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls
unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also unter Verwendung von oberflächenaktiven
Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden
Mitteln.
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Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z.B. auch
organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel
kommen im wesentlichen in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, oder Alkylnaphthaline,
chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole,
Chlorethylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan
oder Paraffine , z.B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren
Ether und Ester, Ketone, wie Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon oder
Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel; wie Dimethylformamid
und
Dimethylsulfoxid, sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder
Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Temperatur
und unter Normaldruck gasförmig sind, z.B.
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Aerosol-Treibgas, wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie Butan, Propan,
Stickstoff und Kohlendioxid; als feste Trägerstoffe kommen in Frage: z.B. natürliche
Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit
oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure,
Aluminiumoxid und Silikate; als feste Trägerstoffe für Granulate kommen in Frage:
z.B. gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine wie Calcit, Marmor, Bims,
Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen und organischen
Mehlen sowie Granulate aus organischem Material wie Sägemehl, Kokosnußschalen, Maiskolben
und Tabakstengel; als Emulgier- und/oder schaumerzeugende Mittel kommen in Frage:
z.B. nichtionogene und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyethylen-Fettsäure-Ester,
Polyoxyethylen-Fettalkohol-ether, z.B. Alkylarylpolyglykol-ether, Alkylsulfonate,
Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel kommen
in Frage: z.B. Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose.
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Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose,
natürliche und synthetische pulverige, körnige und latexförmige Polymere verwendet
werden, wie Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat.
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Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z.B.
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Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau und organische Farb-
stoffe,
wie Alizarin-, Azol-Metallphthalocyaninfarbstoffe und Spurennährstoffe wie Salze
von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.
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Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gew.-%
Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 %.
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in den Formulierungen oder
in den verschiedenen Anwendungsformen in Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen
vorliegen, wie Fungiziden, Bakteriziden, Insektiziden, Akariziden, Nematiziden,
Herbiziden, Schutzstoffen gegen Vogelfraß, Wuchsstoffen, pflanzennährstoffen und
Bodenstrukturverbesserungsmitteln.
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Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder
der daraus durch weiteres Verdünnen bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige
Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate angewendet werden.
Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z.B. durch Gießen, Tauchen, Spritzen,
Sprühen, Vernebeln, Verdampfen, Injizieren, Verschlämmen, Verstreichen, Stäuben,
Streuen, Trockenbeizen, Feuchtbeizen, Naßbeizen, Schlämmbeizen oder Inkrustieren.
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Bei der Behandlung von Pflanzenteilen können die Wirkstoffkonzentrationen
in den Anwendungsformen in einem größeren Bereich variiert werden. Sie liegen im
allgemeinen zwischen 1 und 0,0001 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 0,001 %.
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Bei der Saatgutbehandlung werden im allgemeinen Wirkstoffmengen von
0,001 bis 50 g je Kilogramm Saatgut, vorzugsweise 0,01 bis 10 g, benötigt.
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Bei Behandlung des Bodens sind Wirkstoffkonzentrationen von 0,00001
bis 0,1 Gew.-%, vorzugsweise von 0,0001 bis 0,02 %, am Wirkungsort erforderlich.
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Beispiel A Pellicularia-Test (Reis) Lösungsmittel: 12,5 Gewichtsteile
Aceton Emulgator: 0,3 Gewichtsteile Alkylarylpolyglykolether Zur Herstellung einer
zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit der
angegebenen Menge Lösungsmittel und verdünnt das Konzentrat mit Wasser und der angegebenen
Menge Emulgator auf die gewünschte Konzentration.
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Zur Prüfung auf Wirksamkeit werden junge Reispflanzen im 3- bis 4-Blattstadium
tropfnaß gespritzt. Die Pflanzen verbleiben bis zum Abtrocknen im Gewächshaus. Anschließend
werden die Pflanzen mit Pellicularia sasakii inokuliert und bei 25"C und 100 % relativer
Luftfeuchtigkeit aufgestellt.
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5 bis 8 Tage nach der Inokulation erfolgt die Auswertung des Krankheitsbefalles.
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Eine deutliche Überlegenheit in der Wirksamkeit gegenüber dem Stand
der Technik zeigen bei diesem Test z.B.
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die Verbindungen gemäß folgender Herstellungsbeispiele:
Herstellungsbeispiele
A) Herstellung nach Verfahren a): Beispiel 1
10,4 g 2-Trifluormethylbenzoylchlorid werden bei -200C, in 75 ml Toluol gelöst,
vorgelegt und erst 11,3 g 3-((2,2-Dimethyl-1,3-dioxolan-4-yl)-methoxy)-anilin in
25 ml Toluol und anschließend 5,1 g Triethylamin, verdünnt mit 20 ml Toluol, zugetropft.
Man gibt 400 ml Ethylacetat hinzu, wäscht die Lösung dreimal mit Wasser aus, trocknet
über Natriumsulfat und dampft im Vakuum vorsichtig ein.
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Den Rückstand kristallisiert man mit Dibutylether.
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Ausbeute: 16,4 g 1 - (2-Trifluormethylbenzoylamino) -3-((2,2-dimethyl-1,3-dioxolan-4-yl)-methoxy)-benzol,
Fp: 138,50C.
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Auf analoge Weise werden folgende Benzanilidether der Formel (I) hergestellt:
X = Wasserstoff Bsp.
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Nr. A R1 R2 R3 O z Fp(°C) Y = II 2 2-OY CH2 H H CH3 H CF3 108,5 3
2-OY CH2 H H CH3 H NO2 87 4 3-OY CH2 H H CH3 H NO2 164 5 3-OY CH2 H H CH3 H Cl 93
6 3-OY CH2 H H CH3 H CH3 98,5 7 3-OY CH2 H H CH3 H CF3 129 8 4-OY CH2 H H CH3 H
NO2 200 9 4-OY CH2 H H CH3 H CF3 192 10 2-OY CH2 H H C2H5 H CF3 92 11 3-OY CH2 H
H C2H5 H CF3 155 12 3-OY CH2 H H C2H5 H NO2 147 13 4-OY CH2 H H C2H5 H CF3 156,5
14 3-OY - CH3 CH3 H H Cl 144 15 3-OY - CH3 CH3 H H CH3 138,5 16 3-OY - CH3 CH3 H
4-Cl CF3 144 Y = Pyridyl-2 17 3-OY P y r i d y 1 H CH3 144,5 18 3-OY P y r i d y
1 H Cl 149,5 19 3-OY P y r i d y 1 H CF3 125 20 4-OY P y r i d y 1 H CF3 153
Beispiel
21 (Verfahren a)
9,4 g 4-(Pyridyl-2-oxy)-anilin und 4 g Pyridin werden in 200 ml Dioxan gelöst und
mit 14,3 g Tetrachlorphthalsäureanhydrid versetzt. Die Reaktionsmischung wird nach
Zugabe von Kieselgel geklärt und zu 2,4 g Schwefelsäure, gelöst in 800 ml Wasser,
gegeben. Das Reaktionsprodukt wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und in Dioxan
gelöst.
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Die Dioxanlösung wird filtriert. Das Filtrat wird im Vakuum eingedampft
und der Abdampfrückstand mit Methanol und Wasser behandelt. Ausbeute: 20,5 g N-2-Carboxytetrachlor-benzoyl-4-
(pyridyl-2-oxy) -anilin vom Fp.
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161,5°.
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Auf analoge Weise wird erhalten: Beispiel 22
B) Herstellung der als Zwischenprodukte benötigten neuen Anilidether
der Formel (III)
Eine Mischung aus 87,2 g 3>Aminophenol und 800 ml Dimethylsulfoxid werden mit
94,4 g 95 90igem Kaliumtert-butoxid versetzt. Bei 0,3 mbar werden 414 g Lösungsmittel
abdestilliert. Es werden 168,2 g 2,2-Dimethyl-4-methansulfonyloxymethyldioxolan-1,3
zugegeben und die Mischung 8 h auf 120-1250C gehalten. Das Lösungsmittel wird im
Vakuum weitgehend abdestilliert. Der Rückstand mit 800 ml Ethylacetat versetzt und
die Lösung dreimal mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen über Natriumsulfat wird
über eine 30 cm lange Vigreux-Kolonne destilliert.
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Man erhält 137,4 g 3-((2,2-Dimethyl-1g3-dioxolan-4-yl)-methoxy)-anilin,
Kp. 133-138°/0,28 mbar.
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Auf analoge Weise werden folgende Anilidether der Formel (III) hergestellt:
Physik. Konstante 2-(Pyridyl-2-oxy)-anilin Kp 1000/0,01 mbar 3-(Pyridyl-2-oxy)-anilin
Fp 760 4-(Pyridyl-2-oxy)-anilin Fp 490 2- (5-Methyl-1 , 3-dioxan-5-yl-methyloxy)
-anilin Kp 1300/0,4 mbar
3-(5-Methyl-1,3-dioxan-5-yl-methyloxy)-anilin
Kp 1350/0,3 mbar 4-(5-Methyl-1,3-dìoxan-5-yl-methyloxy)-anilin Fp 920 2-(5-Ethyl-1,3-dioxan-5-yl-methyloxy)-anilin
Fp 75CC 3- (5-Ethyl-1 ,3-dioxan-5-yl-methyloxy) -anilin Kp 1380/0,04 mbar 4- (5-Ethyl-1
,3-dioxan-5-yl-methyloxy) -anilin Fp 400 3-(2,2-Dimethyl-dioxolan-4-yl-methyloxy)-anilin
Kp 1350/0,3 mbar 4-(2,2-Dimethyl-dioxolan-4-yl-methyloxy)-anilin Kp 1250/0,2 mbar
3- (2, 2-Dimethyl-dioxolan-4-yl-methyloxy) -4-chloranilin Kp 1370/0,1 mbar (Zers).
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Für die Herstellung der Anilidether der Formel (III) einsetzbare heterocyclischen
Verbindungen der Formel (VI)
Eine Mischung aus 240 g 2,2-Dimethyl-4-hydroxymethyldioxolan-1,3, 500 g Toluol und
550 g Pyridin werden bei 240C vorgelegt und in 30 min 222 g Methansulfonylchlorid
zugetropft. Es wird 2 h auf 600 gehalten. Die Kristalle von Pyridinhydrochlorid
werden abgetrennt und mit Toluol gewaschen. Die Toluollösung des Reaktionsprodukts
wird
mit verdünnter Natriumsulfatlösung gewaschen und über Natriumsulfat
getrocknet. Die Toluollösung wird im Vakuum eingedampft und der Rückstand destilliert.
Ausbeute: 287 g 2,2-Dimethyl-4-methansulfonyloxymethyldioxolan-1,3 vom Sdp. 85°/0,02
mbar.
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Auf analoge Weise werden die folgenden Verbindungen der Formel (VI)
hergestellt:
Phys. Konstante 5-p-Toluyl-sulfonyloxymethyl-5-methyldioxan-1g3 Fp. 960 5-p-Toluyl-sulfonyloxymethyl-5-ethyldioxan-1R3
Fp. 64,50