DE3105600C2 - "Verbesserter Knochengelenkersatz" - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Knochengelenk-Ersatzteil gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Derartige Knochengelenk-Ersatzteile als Hüft-Endoprothesen sind bekannt, beispielsweise aus dem Prospekt der Fa. HOWMET Vitallium Hüft-Endoprothesen oder aus Prospekt der Fa. in­ terplanta "Totale Hüftgelenkprothesen", S. 36, 37, sowie US 39 65 490. In der Regel sind bei den hieraus bekannten Hüft- Endoprothesen die Schaftabschnitte im Querschnitt rechteckig oder auch rautenförmig. Solche Querschnittsformen wurden ge­ wählt, da man damit ein Verdrehen gegenüber dem Knochen beim Einsetzen in den Knochenkanal für am wenigsten wahrschein­ lich hielt. Dafür hat aber die Art und Weise, in der vor dem Einsetzen das Material aus dem Knochenkanal entfernt werden mußte, von Zeit zu Zeit zu Schwierigkeiten geführt, wie auch das Einsetzen des Schaftes in dem im Knochenkanal freigeleg­ ten Hohlraum. Ferner besitzen die bekannten Hüft-Endoprothe­ sen im Schaftabschnitt Nuten, die allerdings in der Regel scharfkantig in die Schaftaußenfläche übergehen. Ferner ist regelmäßig der den Gelenkkopf tragende Halsabschnitt am Übergang zum gekrümmten Schaftabschnitt mit einer vergrößer­ ten Halsauflagefläche versehen, um eine bessere Abstützung der Prothese zu erzielen. Diese Auflageflächen lassen sich auch als Krägen bezeichnen.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Knochengelenk-Ersatzteil der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, daß es verhältnismäßig leicht einsetzbar ist, eine sehr feste Befestigung erfolgt, und außerdem der Hohl­ raum im Knochenkanal mit einem einfacheren Werkzeug her­ stellbar ist.

Die genannte Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Erfindungsgemäß ist die Querschnittsform des Schaftes kreisförmig. Auch der gekrümmte Übergangsabschnitt des Schaftes ist am Übergang in den Hals kreisförmig, so daß hier kein Kragen ausgeformt ist, sondern lediglich auf der Innenseite des gekrümmten Übergangs infolge der unterschied­ lichen Krümmungen von Hals und Übergangsabschnitt eine Kante vorhanden ist. Ferner wird die Befestigung des Ersatzteils im Knochenkanal durch die glatt in den kreisförmigen Umfang des distalen Schaftabschnittes übergehenden Nuten verbes­ sert.

Die Erfindung wird nunmehr im folgenden unter Bezugnahme auf eine praktische Ausführungsform und die beigefügten Zeich­ nungen lediglich in Form eines Beispiels weiter beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Knochengelenkersatzteils,

Fig. 2 eine Darstellung in Blickrichtung des Pfeiles C der Fig. 1, und

Fig. 3 und 4 jeweils Querschnitte nach den Linien A-A und B-B der Fig. 1.

Wie aus den Zeichnungen, insbesondere aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist der Knochengelenkersatzteil eine Oberschen­ kelendoprothese und besteht aus einem Kopfabschnitt 10 und einem angeformten Schaftabschnitt 11. Das Ersatzteil ist aus Metall hergestellt, vorzugsweise aus einer Chromkobalt­ legierung. Der Kopfabschnitt 10 ist an seinem freien Ende mit einer Kugel 12 versehen, die so ausgebildet ist, daß sie in die Gelenkhöhle hineinpaßt. Zwischen der Kugel 12 und dem Schaftabschnitt 11 befindet sich ein Hals 13. An der Verbindung des Halses 13 und des Schaftes 11 ist die Querschnittsform des Gelenkersatzes kreisförmig (wie in Fig. 3 gezeigt). Wie ersichtlich, sind die Längsachsen des Kopfabschnitts 10 und des Hauptteils des Schaftabschnitts 11 im Winkel relativ zueinander geneigt.

Der Schaftabschnitt 11 enthält einen gekrümmten Abschnitt 14 im Bereiche des Halses 13, und dieser Teil des Schaftes 11 geht glatt in den Hauptteil 15 des Schaftes über. Der Haupt­ teil 15 des Schaftes hat einen von dem gekrümmten Abschnitt 14 zu seinem freien Ende in Längsrichtung allmählich ab­ nehmenden Querschnitt, und in diesem Teil des Schaftes sind vier in Längsrichtung verlaufende, in Umfangsrichtung auf Abstand gehaltene Nuten 16 gebildet. Die Nuten 16 sind bei Abständen von 90° um den Schaftteil 15 herum angeordnet, und ihre Kanten gehen glatt in die sie trennenden Rippen über. Die Breite und Tiefe der Nuten nimmt in Längsrichtung des Schaftteils 15 in Richtung auf sein freies Ende zu allmählich ab.

Um den Gelenkersatz einzupassen, wird der Knochenkanal bis zur erforderlichen Tiefe von seinem weichen mittleren Kern und einem Teil des den Knochenkanal umgebenden harten Knochens befreit, und zwar wird dieses durch Verwendung eines Räumers erreicht, im Gegensatz zu der Verwendung des bekannten Werkzeugs, welches normalerweise in den Knochen­ kanal hineingeschoben wird, um den Schaft eines herkömm­ lichen Knochengelenkersatzes zu bilden.

Bei Vollendung des Räumvorgangs wird Knochenzement in den gebildeten Hohlraum eingeführt und der Gelenkersatz in Stellung gebracht. Der Knochenzement umgibt vollständig den eingesetzten Abschnitt des Schaftes, füllt die Nuten 16 und verkeilt sich nach dem Abbinden fest an dem gesunden Knochen, der durch den Räumvorgang freigelegt wurde, und an dem eingesetzten Teil des Schaftes, um eine feste Verbindung zwischen dem Knochen und dem Gelenkersatzschaft sicherzu­ stellen, welcher sich nach dem Abbinden des Zements nicht in Längsrichtung oder in einer Drehbewegung relativ zu dem Knochen, in den er eingesetzt ist, bewegen kann.

Die kegelstumpfförmige Beschaffenheit des Schaftabschnitts 11 erhöht im Vergleich zu den herkömmlichen Schäften die Wirkfläche der Verbindung zwischen Zement und Knochen. Auch die gleichmäßige Zunahme im Querschnitt von der Spitze zum Kopfende des Schaftabschnitts wirkt zur Ausübung eines gleichmäßigen Druckes zur Erhöhung der Festigkeit dieser Zement/Knochenverbindung unterstützend mit. Ferner weist für eine gegebene Gesamtgröße der Oberschenkelendoprothese der Schaftabschnitt die größte Menge Metall auf und ist daher der stärkstmögliche, der dem Knochenmark des Ober­ schenkels entspricht (d. h. dem Inneren des Schaftes des Oberschenkels).

Claims (5)

1. Knochengelenkersatzteil mit einem teilsphäri­ schen Kopf (12), einem Hals (13) und einem Schaft, der aus einem gebogenen proximalen Übergangsabschnitt (14) und einem geraden distalen Abschnitt (15) besteht, dessen Längsachse in einem Winkel zur Achse des Halses geneigt ist, dessen Querschnittsfläche zu seinem freien Ende hin abnimmt und in dem mehrere Nuten (16) in Längsrichtung verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß der Hals (13) kragenlos in den Übergangsab­ schnitt (14) des Schaftes übergeht und am Übergang der Quer­ schnitt des Halses und des Schaftes kreisförmig ist, und daß die Nuten (16) glatt in den kreisförmigen Umfang des dista­ len Schaftabschnittes (15) übergehen und die Breiten und Tiefen der Nuten zum freien Ende hin abnehmen.

2. Knochengelenkersatzteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfangsabstand der Nuten (16) regel­ mäßig ist.

3. Knochengelenkersatzteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vier Nuten (16) bei einem Abstand von 90° vorhanden sind.

4. Knochengelenkersatzteil nach jedem der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er aus Metall herge­ stellt ist.

5. Knochengelenkersatzteil nach Anspruch 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Metall eine Chromkobaltlegierung ist.