DE29718134U1

DE29718134U1 - Vorrichtung zur Abschirmung elektromagnetischer Strahlen

Info

Publication number: DE29718134U1
Application number: DE29718134U
Authority: DE
Original assignee: GROENNINGER JOHANN WOLFGANG
Current assignee: GROENNINGER JOHANN WOLFGANG
Priority date: 1997-10-13
Filing date: 1997-10-13
Publication date: 1998-03-19
Anticipated expiration: 2007-10-14

Description

14500 Hz/Schä S19

Vorrichtung zur Abschirmung elektromagnetischer Strahlen

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abschirmung elektromagnetischer Strahlen, insbesondere ein flächiges Abschirmungsmaterial.

Die Umwelt ist einer zunehmenden Belastung durch elektromagnetische Strahlen ausgesetzt, die durch die verschiedensten Sendeanlagen, z. B. für den Mobilfunk, erzeugt werden. Diese Belastung tritt insbesondere in Ballungsräumen wie Großstädten oder Flughafen auf.

Aus bisher allgemein bekannt gewordenen Studien ist zu entnehmen, daß eine Beeinträchtigung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Menschen oder Tieren durch die Strahlenbelastung nicht ausgeschlossen werden kann.

Es besteht ein Interesse daran, einen Schutz für Lebewesen in ihrem Lebensraum gegen elektromagnetische Strahlen oder Felder zu schaffen.

Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Abschirmung elektromagnetischer Strahlen zu schaffen, die einfach herstellbar ist, leicht an die Abschirmung beliebiger Lebensraumformen angepaßt werden kann und eine hohe Flexibilität besitzt.

Diese Aufgabe wird durch eine Abschirmun-gseinrichtung mit den Merkmalen gemäß Schutzanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Die Erfindung basiert auf der Idee, ein flächiges Abschirmungsmaterial zu schaffen, das eine Anordnung draht- oder faserförmiger, dünner, elektrisch leitfähiger Materialien enthält und eine Anschlußeinrichtung besitzt, das zur Verbindung mit Erdpotential eingerichtet ist, so daß das Abschirmungsmaterial einen Faradayschen Käfig bildet.

Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung besteht das Abschirmungsmaterial aus einem textlien Gewebe aus miteinander verwirkten, unter bestimmten Winkeln, z. B. senkrecht zueinander, verlaufenden Fäden, die zumindest teilweise durch durchgängige elektrische Leiter ersetzt sind. Die elektrischen Leiter im Gewebe sind an den jeweiligen Kreuzungspunkten miteinander elektrisch verbunden. Die elektrische Verbindung wird beispielsweise durch Schlingen, Knoten oder dergleichen vermittelt. Dadurch entsteht ein Netz oder Gitter, das in das Abschirmgewebe integriert ist. Am Rand des Gewebes werden die jeweils in die verschiedenen Wirkrichtungen verlaufenden elektrischen Leiter miteinander verbunden und wie ein Litzenkabel isoliert an eine Anschlußeinrichtung geführt. Die Anschlußeinrichtung zur Verbindung der elektrischen Leiter des Abschirmgewebes mit Erdpotential wird vorzugsweise durch einen Stecker mit der Bauform eines Schutzkontakt-Steckers gebildet. Bei einem Schutzkontakt-Stecker werden die Steckkontakte für Phase und den Null-Leiter nicht belegt oder aus Sicherheitsgründen vollständig entfernt. Die Litzen der miteinander verbundenen elektrischen Leiter werden mit dem Massekontakt des Steckers verbunden.

Gemäß einer zweiten Auzführungsform wird zunächst ein Gitter aus faser- oder drahtförmigen dünnen, elektrisch leitfähigen Materialien gebildet. Das Gitter entsteht durch einen

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Flechtvorgang oder ein Verweben wie in der Textiltechnik. Die Gitterbildung erfolgt derart, daß die in die verschiedenen Gitterrichtungen verlaufenden elektrischen Leiter an den Kreuzungspunkten elektrisch miteinander verbunden sind. Anschließend wird das Gitter aus den elektrischen Leitern mit einem Kunststoffmaterial überzogen. Der Überzug wird durch Tauchen, Pulverbeschichtung, Stanzen oder dergl. aufgebracht.

Auch bei der zweiten Ausführungsform werden die den verschiedenen Gittervorrichtungen zuzuordnenden elektrischen Leiter am Rand zu Litzen zusammengefaßt und mit der Anschlußeinrichtung verbunden.

Gemäß einer dritten Ausführungsform wird ein Komposit aus dem Abschirmgewebe gemäß der ersten Ausführungsform und einer Kunststoffbeschichtung gebildet.

Sämtliche Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abschirmungsmaterials sind flächige, flexible, leicht biegsame und an beliebige Oberflächenformen anpaßbare Materialien, die wie Vorhänge (Gardinen, Stores) über bestimmte Bereiche eines abzuschirmenden Lebensraumes gezogen werden können.

Bevorzugte Anwendungen der Erfindung sind daher insbesondere flächige Abschirmtextilien, die um den gewünschten Lebensraum gelegt werden. Hierzu kann ggf. zusätzlich eine gestellartige Halterungsvorrichtung vorgesehen sein. Die Halterungsvorrichtung kann selbst aus elektrisch leitfähigem Material bestehen und Teil der Anschlußeinrichtung sein. So kann beispielsweise erfindungsgemäß ein Abschirmmaterial nach der Art eines Insektenschutznetzes über eine Schlafstatte gespannt, oder als Tapete, Teppich oder Fliegengitter oder dergleichen angebracht werden.

Bei der bevorzugten Ausführungsform des Abschirmungsmaterials als Abschirmvorhang wird dieser nach der Art von Gardinen an Vorhangschienen aufgehängt. Es kann vorgesehen sein, die

Litzenverbindung mit dem Erdpotential über die Gardinenschienen herzustellen.

Weitere Ausführungsformen sind Abschirmungsmaterialien in Form von Bahnen, Markisen, Klebefolien oder dergl..

Die geometrische Anordnung der elektrischen Leiter im Abschirmungsmaterial wird derart gewählt, daß die Funktion als Faradayscher Käfig sichergestellt ist. Hierzu erfolgt insbesondere eine Wahl der Maschendichte und -größe in Abhängigkeit von der Wellenlänge der in dem jeweils interessierenden Lebensraum vorrangig abzuschirmenden elektromagnetischen Strahlen. Die Maschendichte und -größe wird derart gewählt, daß die Wellenlänge der abzuschirmenden Strahlen größer oder gleich der Maschengröße ist.

Claims

Schutzansprüche

1. Vorrichtung zur Abschirmung elektromagnetischer Strahlen bestehend aus einem flächigen, flexiblen Abschirmungsmaterial, das ein Trägermaterial und ein Geflecht aus elektrischen Leitern enthält, die an Kreuzungspunkten und am Rand des Materials miteinander elektrisch verbunden sind, und einer Anschlußeinrichtung, die dazu eingerichtet ist, die elektrischen Leiter mit Erdpotential zu verbinden.

2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, bei der das Trägermaterial ein textiles Gewebe ist, in das die elektrischen Leiter integriert sind.

3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, bei der das Trägermaterial eine Kunststoff-Folie ist.

4. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Anschlußeinrichtung einen Schutzkontakt-Stecker enthält.

5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, die Teil eines Vorhangs, einer Tapete, einer Abschirmung einer Schlafstätte oder einer Abschirmung einer Fensteröffnung eines Gebäudes ist.