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Verfahren zur Temperaturmessung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Temperaturmessung, bei dem
ein mit einer Vorspannung beaufschlagtes Sperrschicht-Halbleiterbauelement als Temperaturfühler
dient.
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Zur Temperaturmessung werden bereits Sperrschicht-Halbleiterbauelemente
als statische Sensoren eingesetzt. Bei diesen Sensoren wird der Zusammenhang zwischen
der Temperatur und dem Spannungsabfall in Durchlaßrichtung (Flußspannung) der Halbleiterbauelemente
ausgenutzt, wobei der Strom in Durchlaßrichtung (Flußstrom) konstant gehalten wird.
Aus diesem Zusammenhang kann die Temperatur ermittelt werden. Das Konstanthalten
des Flußstroms ist über längere Zeiten aber mit einem erheblichen Aufwand verbunden,
zumal jeder einzelne Sensor gesondert abgeglichen werden muß.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten
Art anzugeben, das ohne großen Aufwand durchgeführt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Temperatur
aus dem differentiellen Innenwiderstand des Sperrschicht-Halbleiterbauelements ermittelt
wird.
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Der differentielle Innenwiderstand eines Sperrschicht-Halbleiterbauelements
kann nämlich wie folgt berechnet werden: R diff = k.T e . I (1) mit k = Boltzmann-Konstante
= 1,38 . 10-23 Ws/°K, T = Temperatur in OK, e = Elementarladung = 1,6 10-19 As,
und I = durch pn-3bergang fließender Strom.
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Wird durch das Halbleiterbauelement, wie zum Beispiel eine Diode,
ein konstanter Wechselstrom mit einem definierten Arbeitspunkt geschickt, so liegt
an der Diode eine Wechselspannung, die proportional zur Rdiff und mit entsprechender
Gleichung (1) proportional zur Temperatur der Sperrschicht ist, wobei dieser Zusammenhang
unabhängig von Kennlinienstreuungen der Diode ist.
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Damit ist es möglich, die einzelnen Sensoren auszutauschen, ohne eine
erneute Kalibrierung des Nullpunkts und des Skalenfaktors vornehmen zu müssen.
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Dies ist besonders für Fieberthermometer vorteilhaft, da dann jedem
Patienten ein einfach aufgebauter Sensor überreicht werden kann, der zur Messung
an ein Meßgerät
angeschlossen wird. Die Temperaturmessung erfolgt
dabei in wenigen Sekunden. Probleme der Sterilisation der Thermometer treten bei
diesem Verfahren nicht auf.
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Um den Einfluß der logarithmischen Kennlinie der Diode möglichst klein
zu halten, muß mit einem Vorstrom der Arbeitspunkt so eingestellt werden, daß dieser
in einem quasilinearen Kennlinienabschnitt liegt.
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Die Größe der zu messenden Ausgangs spannung UAusg wird bei einem
eingeprägten Gleichstrom I und einem durch den pn-Ubergang fließenden Wechselstrom
IN bestimmt durch: = = . Rdiff = IN # k # T (2) e # I Der eingeprägte Gleichstrom
I darf nur so groß gewählt werden, daß er an den Bahnwiderständen noch keinen merklichen
Spannungsabfall erzeugt. Außerdem sollte gewährleistet sein, daß durch die erzeugte
Verlustleistungswärme die Sperrschicht nicht unzulässig aufgeheizt wird.
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Im weiter unten beschriebenen Ausführungsbeispiel wird ein Verhältnis
zwischen dem Vorstrom I und dem Uberlagerungsstrom I,von etwa 10/1 gewählt.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher erläutert,
deren einzige Fig. 1 aus vier Fig. 1 a bis 1 d besteht, die in der in einem Lochdiagramm
dargestellten Weise zusammenzusetzen sind und eine Schaltung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen.
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In der Fig. 1 sind vorgesehen: Widerstände R 1 und R 2 mit jeweils
1 k0hm, Widerstände R 3 und R 4 mit jeweils 470 Ohm, Widerstände R 5 und R 6 mit
jeweils 22 k0hm, ein Widerstand R 7 mit 470 Ohm, ein Widerstand R 8 mit 220 Ohm,
ein Widerstand R 9 mit 10 k0hm, ein Widerstand R 10 mit 470 kOhm, ein Widerstand
R 11 mit 47 k0hm, ein Widerstand R 12 mit 156 k0hm, ein Widerstand R 13 mit 2,2
k0hm, ein Stellwiderstand R 14 mit 150 Ohm, Widerstände R 15 bis R 17 mit jeweils
5,6 k0hm, ein Widerstand R 18 mit 2,2 k0hm, Widerstände R 19 und R 20 mit jeweils
47 k0hm, ein Widerstand R 21 mit 1,5 MOhm, ein Widerstand R 22 mit 2,2 k0hm, ein
Widerstand R 30 mit 47 kOhm, ein Widerstand R 31 mit 1,5 MOhm, ein Widerstand R
32 mit 47 kOhm, ein Widerstand R 33 mit 2,2 k0hm, ein Widerstand R 34 mit 100 k0hm,
ein Widerstand R 35 mit 7,5 k0hm, ein Widerstand R 36 mit 390 k0hm, Widerstände
R 37 und R 38 mit jeweils 27 k0hm bis 33 k0hm, ein Widerstand R 39 mit 47 k0hm,
ein Widerstand R 40 mit 2,2 k0hm, ein Widerstand R 41 mit 470 k0hm, ein Widerstand
R 42 mit 100 Ohm, Widerstände R 43 bis R 45 mit jeweils 10 kOhm, ein Widerstand
R 46 mit 100 Ohm, ein Widerstand R 48 mit 47 k0hm, ein Widerstand R 49 mit 100 k0hm,
ein Widerstand R 50 mit 2,2 k0hm, ein Kondensator C 1 mit 470 /uF, Kondensatoren
C 2 und C 3 mit 33 nF, ein Kondensator C 4 mit 100 pF, ein Kondensator C 5 mit 200
pF, ein Kondensator C 6 mit 1 /uF, ein Kondensator C 7 mit 68 pF, ein Kondensator
C 8 mit 0,68 /uF, ein Kondensator C 9 mit 470 pF, ein Kondensator C 10 mit 22 pF,
ein Kondensator C 11 mit 1,5 nF, Kondensatoren C 12 und C 13 mit jeweils 10 nF,
ein Kondensator C 14 mit 22 nF, ein Kondensator C 15 mit 250 pF, ein Kondensator
C 16 mit 100 pF, ein Kondensator C 16' mit 2,2 /uF, ein Kondensator C 17 mit 100
pF, ein Kondensator C 18 mit 25 /uF,
ein Kondensator C 19 mit 100
pF, zwei Dioden D 1 und D 2 jeweils vom Typ BA 127, eine Z-Diode D 3 vom Typ Z 5,
6, eine Fühlerdiode D 4 vom Typ BA 127, Dioden D 5 und D 6 jeweils vom Typ BA 127,
Transistoren T 1 und T 2 jeweils vom Typ BC 108, ein Transistor T 3 vom Typ BC 141,
Operationsverstärker V 1 bis V 7 jeweils vom Typ TAA 761, eine mit einer Spannung
von +15 V beaufschlagte Leitung 1 und Ausgangsanschlüsse 2 und 3, an denen die Ausgangsspannung
UAusg liegt.
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Die Diode D 4 wirkt als Temperaturfühler. Sie ist in den Gegenkopplungskreis
des Operationsverstärkers.V 1 geschaltet. Über den Widerstand R 11 wird ein Vorstrom
von ca. 100 /uA eingeprägt: UD3 - 0,7 V (3) I # R 11 Über den Widerstand R 10 wird
ein Wechselstrom von UD3 - 0,7 V - 0,2 V I## # 10 µA (4) R 10 überlagert.
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Der Ausgangsgleichspannung von ca. 0,7 V des Operationsverstärkers
V 1 ist somit nach Gleichung (1) eine Ausgangswechselspannung von = Rdiff . I =
1 k (T + LI T) e . 1 überlagert.
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Dies ergibt bei Raumtemperatur ein Ausgangssignal von 2,59 mV. Eine
Temperaturänderung von 1 0K bedeutet also eine Spannungsänderung von 8,63 /uV.
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Diese geringen Spannungswerte erfordern je nach zu messendem Temperaturbereich
eine sehr hohe Verstärkung des Wechselsignals.
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BeisPiel Soll eine Temperaturänderung von 50 OK eine Ausgangsspannungsänderung
von 10 V bewirken, so muß das Wechselsignal folgendermaßen verstärkt werden: 10
V = 23175.
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50 . 8,63 /uV Da jedoch das Signal bei Raumtemperatur ( 300 OK) 300
. 8.63 /uV = 2,59 mV beträgt, würde eine Verstärkung von 23175 2,59 mV . 23175 =
60 V bedeuten, was den Betriebsspannungsbereich des Operationsverstärkers V 1 überschreiten
würde.
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Aus diesem Grunde erfolgt in der Schaltung eine Kompensation des Wechselspannungssignals
bei einer definierten Temperatur (zum Beispiel O °C), so daß nur noch das Temperatur-knderungs-Signal
verstärkt wird.
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Diese Kompensation geschieht in der Stufe des Operationsverstärkers
V 3, die als Subtrahierstufe und Verstärker geschaltet ist.
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Die Ausgangs spannung UavD des Operationsverstärkers V 3 beträgt:
UaV3 = V3 (Uy1 - UV2) + Uv1.
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Das Eingangssignal des Operationsverstärkers V 2 wird vom gleichen
Punkt der Schaltung über R 12 und R 14 abgenommen, wie das der Sensordiode D 4 zugeführte
Signal, um ein gleiches Verhalten der zu subtrahierenden Spanzungen zu gewährleisten.
Mit dem Widerstand R 14 kann die Ausgangsspannung des Operationsverstärkers V 3,
wie oben beschrieben, auf 0 V eingestellt werden.
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Im Operationsverstärker V 4 wird das durch die Temperaturänderung
bewirkte Ausgangssignal des Operationsverstärkers V 3 weiter verstärkt.
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Da die Stufen der Operationsverstärker V 1 und V 2 unterschiedliches
Laufzeitverhalten aufweisen, entstehen jeweils beim Umschalten eines Rechtecksignals
Spannungsspitzen. Außerdem wirken sich bei den niedrigen Signalpegeln und der hohen
Verstärkung Rausch- und Störsignale störend aus. Aus diesem Grunde wird nach dem
Operationsverstärker V 4 ein Filter geschaltet, welches nur noch die Grundfrequenz
des Wechselsignals durchläßt und alle anderen Frequenzen ausfiltert.
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In der anschließenden Stufe des Operationsverstärkers V 6 erfolgt
die Gleichrichtung des verstärkten Meßsignals. Es steht am Ausgang des Operationsverstärkers
V 6 in Form einer Gleichspannung zur Verfügung.
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Bei der Gleichrichtung wird die auswertbare Amplitude noch einmal
halbiert.
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Eine weitere Verstärkung des Gleichspannungssignals und ein Abgleich
des Verstärkungsfaktors erfolgt im Opera-
tionsverstärker V 7.
Hier wird auch die Offsetspannung abgeglichen, sowie, wenn gewünscht, eine der Signalgröße
überlagerte Gleichspannung eingestellt.
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Die erzielbare Genauigkeit hängt vom Verhältnis: Rauschstrom/Signalstrom
ab. Die dominierende Rauschquelle ist dabei das Schrotrauschen der Sensordiode D
4. Dieses errechnet sich nach folgender Formel:
mit
= effektiver Rauschstrom, 1 = eingeprägter Gleichstrom (Vorstrom), und gf = effektive
Rauschbandbreite.
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Wird von einer effektiven Rauschbandbreite (abhängig von der Güte
des Filters) von 10 Hz ausgegangen, so läßt sich mit der beschriebenen Methode eine
Genauigkeit von
erreichen.
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1 Figur 15 Patentansprüche