-
Kapazitive Füllstandsmeßvorrichtung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine kapazitive Meßvorrichtung
zur Bestimmung des Füllstandes flüssiger Medien in Behältnissen, bestehend aus einem
dauernd mit dem Medium gefüllten Meßkondensator und einem dem jeweiligen Füllstand
entsprechend mit dem Medium gefüllten Meßkondensator.
-
Der Füllstand von Tankbehältnissen, z. B. in Kraftfahrzeugen, wird
bekanntlich auf elektromechanischem Wege bestimmt, indem ein an einem Hebel befestigter
Schwimmer nach Maßgabe des Treibstoff-Füllstandes steigt oder absinkt und dabei
rotatorisch einen Schleifer auf einen Potentiometer verstellt. Die von dem Schleifer
abgegriffene Spannung wird als Maß für den-Füllstand herangezogen. Diese Art der
Füllstandsmessung ist sowohl nicht linear als auch recht ungenau; dies insbesondere
im Bereich kleiner Füllstandsmengen.
-
Es wurde bereits vorgeschlagen, den Füllstand durch die Anwendung
von Meßkondensatoren auf rein elektrischem Wege zu messen. Hierzu ist es erforderlich,
daß mit Hilfe eines Meßkondensators, der permanent mit Treibstoff gefüllt ist, die
relative Dielektrizitätszahl des zu messenden Mediums bestimmt wird, während ein
zweiter Meßkondensator der Bestimmung des Füllstandes dient. Hierbei sind die Elektroden
der Meßkondensatoren aus Metallteilen gebildet,
die in eine Kunststoffhülle
eingelagert sind. Meßsonden dieser Konzeption unterliegen bekanntlich Fertigungsstreuung,
thermischer Ausdehnung, Maßänderungen durch Relaxation und schließlich Meß- und
Kapazitätsänderungen durch Quellung im Treibstoff. Um eine möglichst genaue Füllstandsmessung
zu erreichen, darf die Füllstandsmessung nur mit einem Meßfehler von etwa l % behaftet
sein.
-
Meßsonden der vorgeschlagenen Art erfüllen diese Forderung nicht und
sind daher ungeeignet.
-
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine kapazitive Füllstandsmeßvorrichtung
zu schaffen, mit der der Füllstand mit größtmöglicher Genauigkeit gemessen werden
kann, und die eine kleinstmögliche Alterung und Temperaturabhängigkeit aufweist
und wirtschaftlich herstellbar ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Jede Kondensatorelektrode
aus einem einteiligen Metallteil gebildet ist, das zumindest teilweise mit einer
im Vergleich zur Dicke der Elektrode dünnen,nicht leitenden Isolierschicht im Bereich
der gegenseitigen Abstandhalterung überzogen ist. Dabei kann es von Vorteil sein,
wenn die Elektroden-Metallteile ganzflächig mit der Isolierschicht überzogen sind.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung sind die zur Positionierung der Elektroden
dienenden Abstandhalter aus den Elektroden selbst ausgeformt. Damit wird erfindungsgemäß
eine FUllstandsmeßvorrichtung geschaffen, deren Elektroden so wenig wie möglich
Kunststoff aufweisen, wodurch eine hohe Meßgenauigkeit, Temperaturunabhängigkeit
und Langzeitkonstanz der Füllstandsanzeige erreicht wird. Die Elektroden selbst
und die Positionierung bzw. Abstandhalterung ihres gegenseitigen Abstands ist nämlich
so wenig wie möglich durch Kunststoffe gebildet oder beeinflußt. Durch die Ausbildung
der Abstandhalter aus den Elektroden selbst werden auch weitere, das Produkt verteuernde
Bauteile vermieden.
-
Eine weitere Lösung der obigen Aufgabenstellung kann erfindungsgemäß
darin bestehen, daß die Elektroden der Kondensatoren als Streifenleitungen ausgebildet
sind, wobei jede Elektrode aus mehreren, nebeneinander angeordneten Streifenleitungen
besteht und die Streifenleitungen zur großen Querschnittsachse des dielektrischen
Trägerwerkstoffes beidseitig symmetrisch angeordnet und die Leiterbahnen durch eine
oder mehrere isolierende Schichten gegenüber dem zu messenden Medium isoliert sind.
Hierbei ist es zweckmäßig, wenn die zusammengehörigen Leiterbahnen auf der Leiterplatte
miteinander verbunden sind.
-
Der Einfluß der Temperatur auf die Eigenkapazität der Meßkondensatoren
muß so gering wie möglich gehalten werden, da normalerweise mit zunehmender Temperatur
das Volumen des Mediums größer, die Eigenkapazität der Kondensatoren aber bei reinen
Kohlenwasserstoffen wie Polyäthylen, Polypropylen, Polystyrol und Polytetrafluoräthylen
usw. kleiner wird. Dagegen haben polare Werkstoffe wie PETP einen positiven Temperaturkoeffizienten
der Kapazität. Dieser gegenläufige, zu einem doppelten Meßfehler führende Effekt
wird nun in weiterer Ausgestaltung der Erfindung dadurch verringert, daß in das
die Leiterbahnen tragende Substrat Elemente eingelagert sind, die zur Verringerung
des bei verlustarmen Kunststoffen negativen Temperaturkoeffizienten der wirksamen
relativen Dielektrizitätszahl führen. In Betracht komm*dihieP beiFplelsWeisel Glasfasern
oder -fäden, die ein- oder mehrachsig angeordnet sind. In weiterer Ausgestaltung
dieses Erfindungsgedankens werden Werkstoffe als Trägermaterial für die Leiterbahnen
verwandt, die alleine oder in einer geeigneten Mischung im Bereich von -400 C bis
+ 700 C von der Temperatur nahezu unabhängige, also konstante Kapazitätswerte der
Elektroden in Luft als umgebendem Dielektrikum ergeben.
-
Weiterhin wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Bestimmung
des
Volumens flüssiger Medien in Behältnissen und der bezogenen Volumenänderung vorgeschlagen,
wobei mit Hilfe eines Meßkondensators, der stets mit dem zu messenden Medium gefüllt
ist, eine der relativen Dielektrizitätskonstante des Mediums proportionale Größe
erzeugt wird, daß mit einem zweiten Meßkondensator, der sich stets im Mediumdampf-Luftgemisch
über dem Medium befindet, eine der relativen Dielektrizitätskonstante des Mediumdampf-Luftgemisches
proportionale Größe erzeugt wird, daß mit einem dritten, sich über die gesamte Tanktiefeerstreckenden
Meßkondensator eine der relativen Dielektrizitätskonstante des dem Verhältnis der
Flüssigkeitstiefe und des darüber befindlichen Medium-Luftgemisches proportionale
Größe erzeugt wird, daß aus diesen drei Größen die wahre Füllstandshöhe berechnet
wird. Hierbei kann es weiterhin von Vorteil sein, wenn mit Hilfe der Füllstandshöhe
das dieser Höhe zuzuordnende, auf eine bestimmte Temperatur bezogene Volumen berechnet
wird, daß über einen in dem Treibstoff befindlichen Temperaturfühler eine Korrekturgröße
für das Bezugsvolumen erzeugt wird und mit deren Hilfe das bezogene Volumen auf
die Betriebstemperatur umgerechnet wird. Dabei ist es zudem vorteilhaft, wenn die
Messung durch von einem Streckenmeßgerät nach bestimmten Strekkenabschnitten erzeugte
Impulse selbsttätig ausgeführt wird und die Ergebnisse in einem Schieberregister
abgespeichert werden, mit Hilfe dessen in definierter Weise auf verschiedene Streckenabschnitte
zu beziehende Volumendifferenzen gebildet werden.
-
Anhand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
wird nun die Erfindung näher erlkutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht, zul Teil
geschnitten, einer erfindungs£emäßen Vorrichtung in einem mit Medium gefüllte Behältnis1
Fig. 2 eine Teilansicht, zu Teil geschnitten, einer erf indungs geeäßen Vorrichtung
aus drei zueinander
konzentrisch angeordneten Elektroden, Fig.
3 eine Teilansicht, zum Teil geschnitten, einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Meßvorrichtung gemäß Detail III in Fig. 1, Fig. 4 eine erfindungsgemäße Meßvorrichtung
mit kammartig ausgebildeten Elektroden, zum Teil geschnitten, Fig. 5 einen Schnitt
durch ein mit einem Medium gefülltes Behältnis mit eingesetzter erfindungsgemäßer
Meßvorrichtung, Fig. 6 einen Schnitt durch ein mit Medium gefülltes Behältnis mit
eingesetzter erfindungsgemäßer Meßvorrichtung, Fig. 7 eine erfindungsgemäße Meßvorrichtung
mit als Streifenleitungen ausgebildeten Meßkondensatoren, Fig. 8 ein Detail von
Fig. 7 bei VIII im Schnitt, Fig. 9 ein Blockschaltbild zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Meßverfahrens.
-
Wie in Fig.1,2 und 3 dargestellt ist, besteht eine vorteilhafte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung aus drei konzentrischen Ganzmetallelektroden
1,2,3, die so angeordnet sind, daß die inneren beiden Elektroden 2,3 der Messung
der Dielektrizitätskonstante des im Behältnis 17 befindlichen Mediums 18 und zur
Förderung des Mediums dienen und die mittlere Elektrode 2 und die äußere Elektrode
1 der Füllstandsmessung dienen. Hierbei werden durch die Elektroden 1,2,3 praktisch
zwei Kondensatoren gebildet, und zwar ein Kondensator zwischen den Elektroden 1
und 2 und ein weiterer Kondensator zwischen den Elektroden 2 und 3. Dabei dient
der äußere, aus den Elektroden 1 und 2 gebildete Kondensator zur Füllstandsmessung,
während der innere Kondensator aus den Elektroden 2 und 3 zur Messung der Dielektrizitätskonstante
des Mediums erforderlich ist. Bei dieser Anordnung ist es zweckmäßig, wenn die gemeinsame
mittlere Elektrode querdicht ist, so daß sich eine vorteilhafte Abdichtung in dem
Elektrodenadapter ergibt. Die Verwendung z. B. dreier konzentrischer rohrförmiger
Elektrodenwie
im dargestellten Beispiel - ermöglicht die außerordentlich
wirtschaftliche Zentrierung und Fixierung der Elektroden 1,2,3 zueinander mit einem
Optimum an Präzision und Konstanz des Kapazitätswertes, indem an den Enden der rohrförmigen
Elektroden, vorzugsweise an dem inneren und äußeren Elektrodenrohr, drei oder mehr
auf die mittlere Elektrode 2 zuweisende Laschen4, siehe Fig. 3, oder Eindrücke 5,
siehe Fig. 2, ausgebildet sind, die sich mittels einer Oberflächenschicht 6 auf
der Oberflächenschicht der Nachbarelektrode abstützen. Diese Oberflächenschicht
6 besteht aus einer im Verhältnis zur Elektrodendicke dünnen elektrisch isolierenden
Beschichtung gegenüber dem zu messenden Medium und zur galvanischen Trennung der
Elektroden voneinander. Wie in Fig. 3 gezeigt ist, kann es besonders zweckmäßig
sein, wenn die Metallelektroden z. B. tauchlackiert sind, wodurch die isolierende
Beschichtung geschaffen wird,so daß eine temperaturfeste Schicht 8 geschaffen wird,
und anschliessend auf diese eine dünne heißschmelzende Schicht 9 aufgebracht wird,
die der Verklebung der Elektroden miteinander dient. Ggf. kann im verklebten Zustand
der Elektroden die gesamte Vorrichtung nochmals tauchbeschichtet werden, wobei die
dadurch erzeugte letzte Beschichtung 10 ggf. besonders beständig gegenüber dem zu
messenden Medium sein kann, so daß die übrigen Schichten nach völlig anderen Kriterien
ausgesucht werden können, da die äußere Schicht wirksam gegen Quellen oder Zerstören
durch das zu messende Medium schützt.
-
Wie sich aus Fig. 4 ergibt, können die Elektroden auch aus kammartig
ineinandergreifenden Formteilen 12 bestehen, und dabei ist es bei dieser Ausführungsform
besonders vorteilhaft, daß die Elektroden 12 so ausgebildet sind, daß sie bei Drehung
um 1800 um ihre Längsachse ineinandergefügt werden können, wobei die Basis der Stege
13 und die Randstege 14 zusammen eine geschlossene Hülle bilden. Die kammartigen
Elektroden stützen sich auf den Schmal seiten
15 ab, wobei hierbei
die galvanische Trennung wiederum durch die die Elektroden umgebende isolierende
Beschichtung 16 erfolgt.
-
Aus mehrerlei Gründen können Kraftstoffbehälter in Kraftfahrzeugen
nicht streng quaderförmig ausgebildet werden, so daß der Tankinhalt also nicht linear
proportional dem Füllstand ist. Diese Erscheinung kann gemäß der Erfindung dadurch
berücksichtigt werden, daß die der Füllstandsmessung dienenden Elektrcden so ausgebildet
sind, daß ihr örtlicher gegenseitiger Abstand, siehe Fig. 6, oder ihre örtliche
Elektrodenfläche, siehe Fig. 5, so bemessen sind, daß die örtliche Kapazität in
einem linearen Verhältnis zum örtlichen, also differenziellen Tankvolumen steht.
-
In Fig. 5 ist der Tank mit 17, das im Tank befindliche Medium mit
18 und die dieser Füllstandsmessung dienenden Elektroden mit 19 beziffert. In Fig.
6 ist dieselbe Numerierung vorgesehen, wobei jedoch hier eine andere Ausgestaltung
der Elektroden mit 19a beziffert ist. Hierdurch wird erreicht, daß Hohlräume in
der Kraftfahrzeug-Konstruktion mit Tankelementen genutzt werden können, die Füllstandsanzeige
aber dennoch stets den wahren Inhalt des gesamten Tankvolumens angibt.
-
Wird über den Kondensator 2,3, siehe Fig. 2,3, der der kontinuierlichen
Ermittlung der relativen Dielektrizitätszahl des zu messenden Mediums dient, gleichzeitig
Kraftstoff z. B.
-
in den Kraftfahrzeugmotor befördert, so muß dieser Kondensator mit
einem rohrförmigen Gebilde, das den Kraftstoff außerhalb des Tanks weiterleitet,
verbunden werden. Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die den Füllstand
messenden Elektroden1,2, siehe Fig. 2,3, kraftschlüssig bzw. formschlüssig mit dem
Tankboden verbunden sind. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, daß die Tanktiefe
stets gewissen Toleranzen unterliegt. Durch die kraftschlüssige bzw. formschlüssige
Verbindung des Meßkondensatcrs mit dem Tankboden wird aber stets die Restfüllung
genau angezeigt. Die Meßunsicherheit infolge der Tanktiefentoleranz geht somit zu
Lasten des Gesamtvolumens,
was weniger kritisch ist.
-
Durch die Verwendung vollständig aus Metall gebildeter Elektroden
sowie deren vorbeschriebene Ausgestaltung und Abstandhalterung und durch das erfindungsgemäße
Beschichtungs- und Montageverfahren wird eine Präzision und Langzeitkonstanz erreicht,
die alle Anforderungen an die Genauigkeit der Meßwerte erfüllt. Gleichzeitig werden
Lösungsmöglichkeiten mit der Erfindung angegeben, die eine rationelle Fertigung
mit einem Höchstmaß an Mechanisierung ermöglichen. Es werden darüber hinaus Wege
aufgezeigt, die gegenüber dem Stand der Technik völlig neue Möglichkeiten für die
Tankgestaltung eröffnen, ohne daß die Meßgenauigkeit durch die Abweichungen von
der Quaderform verringert wird.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Verwendung eines
Meßkondensators vorgesehen sein, der im Zieren Tankbereich derart angeordnet ist,
daß er sich stets im Bereich ohne Mediumfüllung befindet, wobei er iann der Messung
der Dielektrizitätszahl des Medium-Wftgemisches, insbesondere des Kraftstoff-Luftgemisches,
lient. Ein derartiger Kondensator ist deshalb erforder-Lich, da im Temperaturbereich
von z. B. - 400 bis + 700 C icht nur die Dichte des flüssigen Mediums und damit
des-3en Dielektrizitätskonstante stark schwankt, sondern auch iie relative Dielektrizitätszahl
des "Luft"-Anteils im 'ank bzw. im Meßkondensator weist eine von 1 stark abreichende,
temperaturabhängige und damit die Meßgenauigeit wesentlich bestimmende Dielektrizitätskonstante
auf.
-
damit wird durch diesen dritten Vergleichskondensator lem höheren
Kraftstoffdampfanteil im Tank im Sommer geenüber im Winter Rechnung getragen, wodurch
ein weiterer beitrag zur Erhöhung der Meßgenauigkeit geleistet wird.
-
ie in Fig. 7 gezeigt ist, kann eine erfindungsgemäßge usgestaltung
der Meßvorrichtung auch darin bestehen,
daß die Elektroden 20 der
Kondensatoren als Streifenleitungen 21 ausgebildet sind, und zwar derart, daß jede
Elektrode aus mehreren nebeneinander angeordneten derartigen Streifenleitungen 21
besteht. Dabei sind die Streifenleitungen 21 zur großen Querschnittsachse des aus
dielektrischem Material bestehenden Trägerteils 22 beidseitig symmetrisch angeordnet,und
die Leiterbahnen sind durch eine oder mehrere isolierende Schichten 23 gegenüber
dem sie umgebenden Medium isoliert.
-
Die je eine Elektrode bildenden Leiterbahnen bzw. Streifenleitungen
21 müssen an einer geeigneten Stelle galvanisch miteinander verbunden werden. Dies
kann beispielsweise in einem Adapter geschehen, der an die Meßkondensatoren angekoppelt
wird, indem in diesem jede einzelne Bahn kontaktiert wird. Günstiger ist es jedoch,
wie dies in den Fig. 7,8 dargestellt ist, die Verbindung der Streifenleitungen 21
auf der Trägerplatte 22 durch querverlaufende leitende Stege 24 durchzuführen, die
zweckmäßigerweise im oberen Tankraum, also am oberen Leiterplattenende, bei vertikaler
Elektrodenanordnung vorgesehen sind.
-
Die Trägerplatten22 bestehen zweckmäßigerweise aus einem Material,
das möglichst konstante Kapazitätswerte in einem weiten Temperaturbereich, z. B.
von -400 C bis +700 C, garantiert. Die Ermittlung des Füllstandes respektive der
Füllstandsänderung des Mediums im Behälter erfolgt - wie bereits erwähnt - unter
Verwendung mehrerer Meßkondensatoren, wovon einer permanent mit dem Medium bzw.
dem Treibstoff umgeben und daher erfindungsgemäß in die Förderleitung integriert
ist, wobei er der Bestimmung der relativen Dielektrizitätszahl des flüssigen Mediums
dient. Ein weiterer Meßkondensator ist vertikal oder definiert geneigt im Behälter
bzw. dem Tank angeordnet und erfaßt diesen von der höchsten bis zur tiefsten Stelle
des möglichen Flüssigkeitsstandes, so daß mit diesem der tatsächliche Füllstand
registriert wird. Zur Durchführung der jeweiligen Funktionen der Meßkondensatoren
ist
derjenige, der zur Messung der Dielektrizitätskonstante des flüssigen Mediums dient,
in einem Rohr, das gleichzeitig der Treibstofförderung dient, im Tank oder auf dem
Tankboden oder außerhalb desselben untergebracht, wobei jedoch immer gewährleistet
sein muß, daß eine permanente Umspülung mit dem Treibstoff erfolgt. Auch die übrigen
Elektroden können im Tankgefäß oder außerhalb desselben untergebracht sein. Im letzteren
Fall ist die höchste und die tiefste Stelle des Tankes mit dem die Meßelektroden
enthaltenden Gehäuse verbunden. Erstrecken sich die den Füllstand messenden Elektroden
und möglicherweise die mit einem Rohr umgebenen, die Dielektrizitätskonstante messenden
Elektroden im Innern des Tanks von dessen Boden zur Tankdecke, so kann es zum Ausgleich
von Fertigungstoleranzen erforderlich sein, die Elektroden geneigt statt senkrecht
anzuordnen. Vorteilhafterweise wird in einem solchen Fall das umgebende Rohr mit
einer gewellten Wandung ausgestattet, was die seitliche Auslenkung erleichtert.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann es zweckmäßig sein, wenn
das umgebende Rohr eine etwa elliptische, jedenfalls jedoch abgeflachte Querschnittsform
mit eindeutiger Biegeebene aufweist, in die etwa symmetrisch die Leiterplatte eingelegt
ist.
-
Wie bereits im obigen ausgeführt ist, kann durch Veränderung der örtlichen
Kapazität der Elektroden eine Anpassung an nicht regelmäßige Tankquerschnitte erfolgen.
Dies geschieht bei dem Anbringen von Streifenleitungen auf Trägerplatten zweckmäßigerweise
dadurch, daß der Abstand der Leiterbahnen verändert wird oder aber durch zusätzliche
Elektrodenpaare dort, wo der Tankquerschnitt vergrößert ist.
-
Anhand des in Fig. 9 dargestellten Blockschaltbildes wird nun das
Meßverfahren gemäß der Erfindung näher erläutert.
-
Ein Meßkondensator C 40 ist derart im oberen Tankbereich angebracht,
daß er immer, auch bei gefülltem Tank, in einer Gasblase aus Treibstoffdampf und
Luft verbleibt. Eine elektronische Meßeinrichtung 41 vergleicht den gemessene Kapazitätswert
des Kondensators 40 mit dem gespeicherten Wert C01 der Kapazität für Luft als Dielektrikum
und erzeugt aus beiden Werten eine der relativen Dielektrizitätszahl des Treibstoffdampf-Luftgemisches
£rD = C1/COl proportionale Größe.
-
Der MeSkondensator C2 42 ist so angeordnet, daß er immer mit Treibstoff
gefüllt ist. Analog dem vorstehend Gesagten wird mit Hilfe dieses Kondensators 42
mittels der elektronischen Schaltung 43 eine der relativen Dielektrizitätskonstante
grT = C2/COS proportionale Größe erzeugt; hierbei ist C02 der Kapazitätswert in
Luft. Der Meßkondensator C3 = CO3 [1 + h/h max (#rD - 1) + (1 - h/hmax) (#rT - 1)]
44 erstreckt sich vom tiefstmöglichen bis zum höchstmöglichen Füllstand und ist
daher zeitweise sowohl mit Treibstoff als auch mit dem Treibstoffdampf-Luftgemisch
umgeben; Co3 ist die Kapazität in Luft, h ist momentane Füllstandshöhe, hmax ist
maximale Füllstandshöhe. Eine Elektronik 45 erzeugt die diesem Mischdielektrikum
zuzuordnende effektive Dielektrizitätskonstante C3/Co3.
-
Mit einer rechnenden Einheit 46 wird die wahre Füllstandshöhe H wie
folgt berechnet: C 3/CO3 - #rD H = #rT - #rD Eine rechnende Einheit 47 rechnet den
Höhenwert in das die exakte Tankkontur berücksichtigende, auf eine Bezugstenperatur
bezogene Volumen V (H, # O) um. Mit Hilfe eines Temperaturfühlers 48, der sich im
Treibstoff befindet, wird in der Einheit 49 eine Korrekturgröße K(>;) erzeugt
und mit deren Hilfe in einer Einheit 50 das für eine Bezugstemperatur #0 errechnete
Volumen auf das Volumen der Betriebstemperatur
umgerechnet.
-
V ($,H) = (K() + 1) x V Ein Streckenmesser 51 erzeugt in bestimmten
Steckenabschnitten, vorzugsweise in Vielfachen von 100, Impulse, die zu einer Volumenberechnung
und Abspeicherung des Wertes V(s) in einem Schieberegister führen. Die Ausführung
des Registers erlaubt es, mit Hilfe einer Recheneinheit 52 auf unterschiedliche
Streckeneinheiten bezogene Volumendifferenzen V(s2) - V(sl) zu bilden, d. h. unterschiedliche
Verbrauchsmittelwerte V(s2) - V(sl) zu bilden.
-
Im Vergleich zum Stand der Technik werden alle die Meßgenauigkeit
beeinflussenden Größen erfaßt und die Auswertung mit einbezogen. Die erfindungsgemäße
Anordnung und das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Messung und Anzeige
des Füllstandes des Treibstoffes sowie u. U. auch die Messung und Anzeige beliebiger
Verbrauchsmittelwerte mit der zu fordernden Genauigkeit von etwa 1 %.