DE2911396B1 - Verfahren zur Gewinnung eines konjugierten Diolefins aus einem C4- oder C5-Kohlenwasserstoffgemisch - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines konjugierten Diolefins aus einem C4- oder C5-Kohlenwasserstoffgemisch

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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description

  • Ein weiterer Vorteil der Verwendung einer Mischung eines der relativ hoch siedenden Lösungsmittel gemäß der vorstehenden Ziffer a) mit dem gemäß vorstehender Ziffer b) zu verwendenden, realtiv niedrig siedenden Acetonitril besteht darin, daß die beispielsweise als Ausgaser oder als Lösungsmittelabstreifer betriebene Lösungsmittelwiedergewinnungszone der Extraktionsanlage zur Gewinnung des konjugierten Diolefins bei jeweils gleicher Sumpftemperatur bei höherem Druck als mit den reinen unter Ziffer a) genannten Lösungsmitteln nach den bekannten Verfahren betrieben werden kann. Dies hat beispielsweise den Vorteil, daß die in der Lösungsmittelgewinnungszone erhaltenen ausgegasten Kohlenwasserstoffe aufgrund des höheren Drucks in einfacher Weise ohne Zwischenschaltung eines Kompressors oder Gebläses in nachgeschaltete, unter erhöhtem Druck betriebene Zonen gefördert werden können. Ein anderer Vorteil der Verwendung einer Mischung eines der relativ hoch siedenden Lösungsmittel gemäß der vorstehenden Ziffer a) mit dem gemäß vorstehender Ziffer b) zu verwendenden, relativ niedrig siedenden Acetonitril besteht darin, daß die z. B. als Ausgaser oder als Lösungsmittelabstreifer betriebene Lösungsmittelwiedergewinnungszone der Extraktionsanlage bei Anwendung des gleichen Drucks wie nach den bekannten Verfahren bei einer niedrigeren Sumpftemperatur betrieben werden kann, so daß eine Verschmutzung der Extraktionsanlage durch Polymerbildung leichter vermieden werden kann.
  • Es war überraschend, daß die erfindungsgemäß zu verwendende Lösungsmittelmischung eine erhöhte Selektivität besitzt und beispielsweise die Mischung aus N-Methylpyrrolidon und dem Zusatzstoff Acetonitril eine ebenso gute Kohlenwasserstoff-Selektivität aufweist, wie die bisher verwendete Mischung aus N-Methylpyrrolidon und Wasser, da bei der Verwendung von Acetonitril als selektives Lösungsmittel für die Gewinnung von konjugierten Diolefinen dieses erst nach Zugabe von Wasser (vgl. z. B. US-PS 33 17 627) oder geringen Mengen von organischen Lösungsmitteln (vgl. DE-OS 27 38418) eine ausreichende Kohlenwasserstoff-Selektivität erhält.
  • Für das Verfahren nach der Erfindung wird eine Lösungsmittelmischung verwendet, die a) 80 bis 95 Gewichtsprozent eines N-alkylsubstituierten niederen aliphatischen Säureamids, eines N-alkylsubstituierten alicyclischen Säureamids mit 5 Ringgliedern, Butyrolacton, Furfurol oder Methoxyproprionitril und b) 5 bis 20 Gewichtsprozent Acetonitril enthält.
  • Bei der Verwendung einer Lösungsmittelmischung von N-Methylpyrrolidon und Acetonitril weist diese Mischung mit besonderem Vorteil einen Gehalt an Acetonitril von 7 bis 17 Gewichtsprozent auf.
  • Vorzugsweise werden von den Lösungsmitteln gemäß vorstehender Ziffer a) N-alkylsubstituierte niedere aliphatische Säureamide oder N-alkylsubstituiertc alicyclische Säureamide mit 5 Ringgliedern verwendet.
  • Geeignete N-alkylsubstituierte niedere aliphatische Säureamide sind z. B. Dimethylformamid, Diäthylformamid, Dimethylacetamid, Diäthylacctamid, Formylmorpholin. Als N-alkylsubstituierte alicyclische Säureamide (Lactame) kommen z. B. N-Alkylpyrrolidone, insbesondere N-Methylpyrrolidon, in Betracht. Im allgemeinen werden N-alkylsubstituierte niedere aliphatische Säureamide oder N-alkylsubstituierte alicyclische Säureamide mit Siedepunkten im Bereich von 1500C bis 260"C, vorzugsweise im Bereich von 1500C bis 210"C, verwendet. Mit besonderem Vorteil werden von den Lösungsmitteln gemäß vorstehender Ziffer a) Dimethylformamid und insbesondere N-Methylpyrrolidon verwendet Die erfindungsgemäß zu verwendende Lösungsmit- telmischung kann als solche ohne Zusatz von Wasser verwendet werden. Sie kann jedoch auch einen geringen Wassergehalt aufweisen, zweckmäßig einen Gehalt von höchstens 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise höchstens 3 Gewichtsprozent, Wasser, bezogen auf die Lösungsmittelmischung. Mit besonderem Vorteil verwendet man bei Wasserzusatz eine Lösungsmittelmischung mit einem Wassergehalt der etwa dem azeotropen Verhältnis von Wasser zu Acetonitril, bezogen auf das in der Lösungsmittelmischung enthaltene Acetonitril, entspricht, d. h. zweckmäßig mit einem Gewichtsverhältnis von Wasser zu Acetonitril von 1: 3 bis 1: 9, vorzugsweise 1 :4 bis 1:8. Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, im wesentlichen wasserfrei, d. h. mit einem Wassergehalt von höchstens 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise höchstens 0,5 Gewichtsprozent, insbesondere höchstens 0,1 Gewichtsprozent, bezogen auf die Lösungsmittelmischung, zu arbeiten.
  • Die Gewinnung eines konjugierten Diolefins aus einem dieses enthaltenden C4- oder Cs-Kohlenwasserstoffgemisch unter Verwendung der erfindungsgemäß als selektives Lösungsmittel einzusetzenden Lösungsmittelmischung erfolgt in an sich bekannter Weise (vgl.
  • z. B. DE-PS 11 84 334, DE-AS 15 68 876, DE-AS 15 68 902) durch ein- oder mehrstufige, zweckmäßig ein oder zweistufige extraktive Destillation. Die Gewinnung der konjugierten Diolefine, wie 1,3-Butadien, Isopren und 1,3-Pentadien aus der C4- oder Cs-Kohlenwasserstoffmischung erfolgt beispielsweise in der Weise, daß das C4- oder Cs-Kohlenwasserstoffgemisch, welches löslichere Kohlenwasserstoffe als das konjugierte Diolefin und weniger lösliche Kohlenwasserstoffe als das konjugierte Diolefin enthält, einer extraktiven Destillation mit dem erfindungsgemäß zu verwendenden Lösungsmittelgemisch unterworfen wird, wobei ein die weniger löslichen Kohlenwasserstoffe enthaltendes Destillat und ein das konjugierte Diolefin und die löslicheren Kohlenwasserstoffe und das selektive Lösungsmittel enthaltender Extrakt abgetrennt werden.
  • Aus dem Extrakt kann das konjugierte Diolefin als Rohprodukt isoliert werden, das für manche Verwendungszwecke eine ausreichende Reinheit aufweist, das jedoch auch noch weiteren Reinigungsoperationen, z. B.
  • einer fraktionierten Destillation, unterworfen werden kann. Vorteilhaft wird das konjugierte Diolefin jedoch unter Anwendung von zwei hintereinandergeschalteten extraktiven Destillationsstufen unter Verwendung der erfindungsgemäß zu verwendenden Lösungsmittelmischung gewonnen.
  • Hierbei werden beispielsweise - wie bereits vorstehend beschrieben - in der ersten Stufe der extraktiven Destillation ein die weniger löslichen Kohlenwasserstoffe enthaltendes Destillat und ein das konjugierte Diolefin und die löslicheren Kohlenwasserstoffe und das selektive Lösungsmittel enthaltender Extrakt abgetrennt. Dieser Extrakt wird vom selektiven Lösungsmittel befreit, wobei ein Gemisch aus dem konjugierten Diolefin und den löslicheren Kohlenwasserstoffen erhalten wird. Dieses Gemisch wird einer zweiten extraktiven Destillation mit dem selektiven Lösungsmittel unterworfen, wobei - das konjugierte Diolefin als Destillat und ein Extrakt erhalten werden, der die löslicheren Kohlenwasserstoffe und das selektive Lösungsmittel enthält Der erhaltene Extrakt wird anschließend vom selektiven Lösungsmittel befreit, wobei ein die löslicheren Kohlenwasserstoffe enthaltender Kohlenwasserstoffstrom erhalten wird.
  • Als konjugierte Diolefine enthaltendes Kohlenwasserstoffgemisch. das als Ausgangsgemisch für das Verfahren der vorliegenden Erfindung geeignet ist, kann eine C4- oder Cs-Fraktion, die durch thermisches Kracken einer Petroleumfraktion (z. B. LPG, Naphtha usw.) erhalten wurde, eine durch Dehydrierung von n-Butan und/oder n-Buten erhaltene Butadien enthaltende Fraktion und eine durch Dehydrierung von Isopentan und/oder Isoamylen erhaltene Isopren enthaltende Fraktion verwendet werden. Im allgemeinen enthält das C4-Kohlenwasserstoffgemisch 1,3-Butadien als konjugiertes Diolefin, Butane, n-Buten, Isobuten, Vinylacetylen, Äthylacetylen, 1,2-Butadien und gegebenenfalls geringe Mengen C3- und/oder Cs-Kohlenwasserstoffe. Das Cs-Kohlenwasserstoffgemisch enthält in der Regel Isopren, trans- und cis-1,3-Pentadien und Cyclopentadien als konjugierte Diolefine sowie Pentane, n-Pentene, Isoamylen, Cyclopenten, höhere Acetylene.
  • Beispielsweise ergibt die extraktive Destillation einer C4-Fraktion zunächst ein die Butane und Butene enthaltendes Destillat sowie einen 1,3-Butadien, Äthylacetylen, Vinylacetylen und 1,2-Butadien enthaltenden Extrakt, der, wenn er einer weiteren extraktiven Destillation unterworfen wird, als Destillat 1,3-Butadien liefert, während der Extrakt Äthylacetylen, Vinylacetylen und 1,2-Butadien enthält. Aus dem Äthylacetylen, Vinylacetylen und 1,2-Butadien enthaltenden Extrakt werden diese Kohlenwasserstoffe in einem Ausgaser abgetrennt und das entgaste Lösungsmittel in die extraktive Destillation zurückgeführt. Das als Destillat erhaltene 1,3-Butadien kann anschließend zur Abtrennung von gegebenenfalls noch vorhandenen sehr geringen Mengen von C3- und/oder Cs-Kohlenwasserstoffen einer fraktionierten Destillation unterworfen werden.
  • Die nachstehenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung: Beispiel 1 In einer Butadien-Gewinnungsanlage mit zwei hintereinandergeschalteten Extraktivdestillationszonen wird ein C4-Kohlenwasserstoffgemisch (C4-Fraktion aus einer Äthylenanlage) der in Tabelle 1 aufgeführten Zusammensetzung aufgetrennt, wobei in der ersten Extraktivdestillationszone ein die Butane und Butene enthaltendes Destillat sowie ein Butadien-1,3, Äthylacetylen, Vinylacetylen und Butadien-1,2 enthaltender Extrakt erhalten werden. Der Extrakt wird nach Tabelle 2 Ausgasung einer zweiten extraktiven Destillation unterworfen, die als Destillat Butadien-1,3-Produkt liefert, während der Extrakt Äthylacetylen, Vinylacetylen und Butadien-1,2 enthält. Der Extrakt wird zur Ausgasung der Kohlenwasserstoffe einem Ausgaser zugeführt, in dem als Sumpfprodukt das entgaste selektive Lösungsmittel und als Kopfprodukt ein Vinylacetylen, Äthylacetylen und Butadien-1,2 enthaltender Kohlenwasserstoffstrom erhalten wird, der als Abfallstrom z. B. einem Kraftwerk zur Verbrennung zugeführt wird.
  • Tabelle 1 Zusammensetzung Gew.-0/o Propan 0,03 Propen 0,10 Propadien 0,02 Propin 0,15 n-Butan 3,1 i-Butan 1,0 Buten-l 14,0 i-Buten 27,0 Buten-2-trans 5,0 Buten-2-cis 4,3 Butadien-1,3 44,0 Butadien-1,2 0,2 Äthylacetylen 0,2 Vinylacetylen 0,7 Cs-Kohlenwasserstoffe 0,2 Als selektives Lösungsmittel wird eine Mischung aus 88 Gew.-% N-Methylpyrrolidon (NMP) 10 Gew.-% Acetonitril (ACN) und 2 Gew.-% Wasser (Lösungsmittel nach der Erfindung) verwendet, in der die Gehalte an ACN und Wasser dem azeotropen ACN/Wasser-Gemisch bei 1 bar entsprechen.
  • In einem Vergleichsversuch wird anstelle des Lösungsmittels nach der Erfindung eine dem Stand der Technik entsprechende Mischung aus 91,7 Gew.-% NMP und 8,3 Gew.-% Wasser (Vergleichslösungsmittel) verwendet.
  • Für das Lösungsmittel nach der Erfindung und das Vergleichslösungsmittel ergeben sich die in Tabelle 2 aufgeführten Kohlenwasserstoffselektivitäten (bezogen auf Butadien-1,3 gleich 1): iButen Buten-2- Buta- Äthyltrans cis dien-1,3 acetylen 91,7 Gew.-0fo NMP/8,3 Gew.-% H2O 2,63 2,17 1,85 1 0,36 88 Gew.-% NMP/10 Gew.-O/o ACN/2 Gew.-% H2O 2,58 2,20 1,82 1 0,36 Die Selektivitäten für die Schlüsselkomponente der ersten extraktiven Destillation (Buten-2-cis) und die Schlüsselkomponente der zweiten extraktiven Destillation (Äthylacetylen) sind für das Vergleichslösungsmittel und das Lösungsmittel nach der Erfindung innerhalb der Meßgenauigkeit gleich. (Die Selektivität ist das Verhältnis der Bunsenschen Absorptionskoeffizienten von Butadien-1,3 zu abzutrennendem Kohlenwasserstoff.) Das Lösungsmittel nach der Erfindung weist bei 4,5 bar für das C4-Kohlenwasserstoffgemisch gegenüber dem Vergleichslösungsmittel eine um ca. 60% höhere Löslichkeit auf. Daher kann die zur ersten und zweiten extraktiven Destillation zuzuführende Menge an selektivem Lösungsmittel bei Verwendung des Lösungsmittels nach der Erfindung anstelle des Vergleichslösungsmittels entsprechend um ca. 60% reduziert werden.
  • Hierdurch verringern sich die Kolonnendurchmesser der extraktiven Destillationskolonnen um etwa 30%. Da die Bauhöhen der extraktiven Destillationskolonnen außerdem aufgrund des nachstehend beschriebenen erhöhten Bodenwirkungsgrades des Lösungsmittels nach der Erfindung um ca. 25% erniedrigt werden können, können die Aufwendungen bezüglich der Apparatekosten für die extraktiven Destillationskolonnen bei Verwendung des Lösungsmittels nach der Erfindung um mehr als 50% gesenkt werden.
  • Gleichzeitig kann durch die bei Verwendung des Lösungsmittels nach der Erfindung reduzierte Menge an dem den extraktiven Destillationen zuzuführenden selektiven Lösungsmittel der Dampfverbrauch um ca.
  • 10% reduziert werden.
  • Das Lösungsmittel nach der Erfindung weist gegenüber dem Vergleichslösungsmittel einen um den Faktor 1,27, d. h. um 27% erhöhten Wirkungsgrad für die Böden der Extraktivdestillationskolonnen auf. Hierdurch können bei der Verwendung des Lösungsmittels nach der Erfindung im Vergleich zum Vergleichslösungsmittel zur Erzielung des gleichen Trennergebnisses Extraktivdestillationskolonnen mit um ca. 25% erniedrigter Bauhöhe verwendet werden.
  • In dem für die Ausgasung wesentlichen Temperaturbereich zwischen 130 und 1600C sind die Dampfdrücke des Lösungsmittels nach der Erfindung und des Vergleichslösungsmittels praktisch gleich. Bei beispielsweise 1500C wird bei der Ausgasung des nach der zweiten extraktiven Destillation erhaltenen Extraktes im Ausgaser ein Druck von ca. 1,7 bar erreicht, der hinreichend hoch ist, um das die C4-Acetylene (Vinylacetylen, Äthylacetylen) enthaltende Abgasgemisch unmittelbar ohne Zwischenschaltung eines Kompressors oder Gebläses einem Kraftwerke oder einer unter üblichem Druck betriebenen Abgasfackel zuführen zu können. Eine spezielle Niederdruckfackel ist daher bei der Verbrennung in einer Abgasfackel nicht erforderlich.
  • Beispiel 2 Dieses Beispiel veranschaulicht die einstufige extraktive Destillation eines C4-Kohlenwasserstoffgemisches.
  • Einer bei 1 bar und 15"C betriebenen Füllkörperkolonne mit 25 mm Innendurchmesser und 2,50 m Höhe werden am Sumpf 0,716 kg/h C4-Kohlenwasserstoffgemisch der folgenden Zusammensetzung zugeführt: Zusammensetzung Gew.-% i-Butan 1,33 n-Butan 4,44 Buten-l 11,65 i-Buten 28,21 Buten-2-trans 7,28 Buten-2-cis 4,45 Butadien- 1,3 41,98 Butadien-1,2 0,31 Äthylacetylen 0,24 Vinylacetylen 0,11 Am Kopf der Kolonne werden 4,62 kg/h im Kreise geführtes selektives Lösungsmittel von 15"C aus 88 Gew.-% N-Methylpyrrolidon, 10 Gew.-% Acetonitril und 2 Gew.-% Wasser zugegeben. 0,374 kg/h Raffinat mit einem Gehalt an Butadien-1,3 von 7,46 Gew.-0/o und an Buten-2-cis (Schlüsselkomponente für die Trennung) von 5,61 Gew.-% werden am Kopf der Kolonne gasförmig abgezogen. Butadien-1,2 und die C4-Acetylene (Äthylacetylen, Vinylacetylen) sind im Raffinat nicht mehr nachweisbar. Am Sumpf der Kolonne wird ein die leichter löslichen Kohlenwasserstoffe enthaltender Extrakt abgezogen, der zur Ausgasung dem Kopf einer nachgeschalteten Kolonne mit 10 Glockenböden zugeführt wird, deren Sumpftemperatur auf 130 bis 140"C gehalten wird. Vom Sumpf der Glockenbodenkolonne wird das weitgehend von den Kohlenwasserstoffen befreite selektive Lösungsmittel nach Abkühlung auf den Kopf der Füllkörperkolonne zurückgeführt. In der Mitte der Glockenbodenkolonne werden 0,342kg/h Rohbutadien mit einem Butadien-1,3-Gehalt von 79,80 Gew.-O/o abgezogen. Die am Kopf der Glockenbodenkolonne austretenden Kohlenwasserstoffe werden gasförmig in den Sumpf der Füllkörperkolonne zurückgeführt.
  • Vergleichsversuch In einem Vergleichsversuch verfährt man wie im vorstehenden Beispiel 2 beschrieben, wobei jedoch als selektives Lösungsmittel eine Mischung aus 91,7 Gew.-% N-Methylpyrrolidon und 8,3 Gew.-O/o Wasser verwendet wird, die der Füllkörperkolonne in einer gegenüber dem Beispiel 2 erhöhten Menge von 6,00 kg/h zugeführt wird, und das C4-Kohlenwasserstoffgemisch in einer gegenüber dem Beispiel 2 erniedrigten Menge von 0,471 kg/h am Sumpf der Füllkörperkolonne zugegeben wird, wobei 0,235 kg/h Raffinat und 0,236 kg/h Rohbutadien erhalten werden.
  • Obwohl im Vergleichsversuch das Verhältnis von zugeführtem selektiven Lösungsmittel zu zugeführtem C4-Kohlenwasserstoffgemisch (12,74) gegenüber dem entsprechenden Verhältnis im Beispiel 2 (6,45) nahezu verdoppelt ist, wird im Vergleichsversuch bei praktisch gleichem Verhältnis der Menge an Raffinat und der Rohbutadienmenge (0,235/0,236) wie im Beispiel 2 (0,374/0,342) ein Raffinat mit einem Butadien-1,3-Gehalt von 14,77 Gew.-% erhalten gegenüber einem Butadien-1,3-Gehalt im Raffinat gemäß Beispiel 2 von nur 7,46 Gew.-0/o. Außerdem wird die Schlüsselkomponente Buten-2-cis im Raffinat gemäß dem Vergleichsversuch (4,41 Gew.-% Buten-2-cis) weniger stark angereichert als im Raffinat gemäß Beispiel 2 (5,61 Gew.-% Buten-2-cis). Während Butadien- 1,2, Äthylacetylen und Vinylacetylen mit einem Gehalt im Raffinat gemäß dem Vergleichsversuch noch deutlich nachweisbar sind, liegen die Gehalte an diesen Komponenten im Raffinat gemäß Beispiel 2 unter der Nachweisbarkeitsgrenze.
  • Außerdem weist das im Vergleichsversuch erhaltene Rohbutadien lediglich einen Butadien-1,3-Gehalt von 69,07 Gew.-O/o auf gegenüber einem Butadien-1,3-Gehalt im Rohbutadien gemäß Beispiel 2 von 79,80 Gew.-%.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Gewinnung eines konjugierten Diolefins aus einem dieses enthaltenden C4- oder Cs-Kohlenwasserstoffgemisch durch ein- oder mehrstufige extraktive Destillation mit einem selektiven Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man als selektives Lösungsmittel eine Lösungsmittelmischung verwendet, die a) 80 bis 95 Gewichtsprozent eines N-alkylsubstituierten niederen aliphatischen Säureamids, eines N-alkylsubstituierten alicyclischen Säureamids mit 5 Ringgliedern, Butyrolacton, Furfurol oder Methoxypropionitril und b) 5 bis 20 Gewichtsprozent Acetonitril enthält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösungsmittelmischung verwendet, die a) 80 bis 95 Gewichtsprozent Dimethylformamid, Diäthylformamid, Dimethylacetamid, Diäthylacetamid, Formylmorpholin, N-Methylpyrrolidon, Butyrolacton, Furfurol oder Methoxypropionitril und b) 5 bis 20 Gewichtsprozent Acetonitril enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungsmittelmischung höchstens 5 Gewichtsprozent Wasser, bezogen auf die Lösungsmittelmischung enthält.
    Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung eines konjugierten Diolefins aus einem C4-oder Cs-Kohlenwasserstoffgemisch durch extraktive Destillation mit Hilfe eines selektiven Lösungsmittels.
    Die extraktive Destillation ist ein bekanntes Verfahren zur Trennung von Gemischen, die durch übliche fraktionierte Destillation nicht leicht trennbar sind, z. B.
    wenn die zu trennenden Komponenten ein Azeotrop bilden oder geringe Unterschiede in den relativen Flüchtigkeiten besitzen. Bei der extraktiven Destillation wird in die Destillationskolonne eine solche Menge eines relativ schwer flüchtigen Lösungsmittels eingeführt, daß die Unterschiede in den relativen Flüchtigkeiten der zu trennenden Komponenten erhöht werden und damit eine destillative Trennung ermöglicht wird.
    Typische Anwendungsbeispiele für die extraktive Destillation finden sich beispielsweise in C. S. Robinson et al »Elements of Fractional Distillation«
  4. 4. Auflage McGraw-Hill Book Company, Inc., New York, (1959), Seite 291.
    Es ist bekannt, z. B. aus der DE-OS 27 42 148, DE-PS I 1 63 795 oder aus The Societ Chemical Industry, Nr. 11, November 1971, Seiten 719 bis 723, zur Gewinnung eines konjugierten Diolefins aus einem C4- oder Cs-Kohlenwasserstoffgemisch durch extraktive Destillation ein selektives Lösungsmittel zu verwenden, dem zur Erhöhung der Selektivität bezüglich der einzelnen Kohlenwasserstoffe und zur Erniedrigung des Siedepunkts bis zu 25 Gewichtsprozent Wasser zugemischt werden. Die Wasserzugabe zum selektiven Lösungsmittel hat jedoch den Nachteil, daß die Löslichkeit der c4-oder Cs-Kohlenwasserstoffe im selektiven Lösungsmittel erniedrigt wird, so daß die Menge an umlaufendem selektivem Lösungsmittel in der Extraktionsanlage entsprechend erhöht ist.
    Aus der DE-OS 27 38 418 ist weiter ein Verfahren zur Trennung von Cs-Kohlenwasserstoffgemischen durch extraktive Destillation bekannt, bei dem zur Steigerung der Selektivität ein selektives Lösungsmittel aus 67 bis 98 Gew.-% Acetonitril, dem als Zusatzstoff 2 bis 33 Gew.-O/o Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Morpholin, Furfurol, N-Methylpyrrolidon, 3-Methoxypro.
    pionitril, y-Butyrolacton, Äthylenglykolmonomethyläther, Diäthylenglykolmonomethyläther, Äthylengly.
    kolmonoäthyläther oder Diäthylenglykolmonoäthyläther zugesetzt worden sind, verwendet wird. Trotz der Erhöhung der Selektivität weist auch die Mischung aus Acetonitril und dem Zusatzstoff keine für jede Trennaufgabe ausreichende Selektivität auf und ist auch in anderen Lösungsmitteleigenschaften, z. B. im Lösevermögen für bei der extraktiven Destillation gebildete Polymerablagerungen, nicht zufriedenstellend.
    Die vorliegende Erfindung soll nun eine Verbesserung der Arbeitsweise und Wirtschaftlichkeit der bekannten Verfahren bewirken.
    Es wurde nun ein vorteilhaftes Verfahren gefunden zur Gewinnung eines konjugierten Diolefins aus einem dieses enthaltenden C4- oder C5.Kohlenwasserstoffgemisch durch ein- oder mehrstufige extraktive Destillation mit einem selektiven Lösungsmittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man als selektives Lösungsmittel eine Lösungsmittelmischung verwendet, die a) 80 bis 95 Gewichtsprozent eines N-alkylsubstituierten niederen aliphatischen Säureamids, eines N-alkylsubstituierten alicyclischen Säureamids mit 5 Ringgliedern, Butyrolacton, Furfurol oder Methoxypropionitril und b) 5 bis 20 Gewichtsprozent Acetonitril enthält.
    Die Löslichkeit der C4- oder C5-Kohlenwasserstoffe in der erfindungsgemäß als selektives Lösungsmittel zu verwendenden Lösungsmittelmischung ist gegenüber den bekannten Verfahren bei vergleichbar guter C4-oder Cs-Kohlenwasserstoff-selektivität wesentlich erhöht, so daß die Menge an umlaufendem selektivem Lösungsmittel in der Extraktionsanlage zur Gewinnung des konjugierten Diolefins stark erniedrigt werden kann. Dies hat insbesondere eine starke Senkung der Investitionskosten für die Extraktionsanlage und der Verbräuche an Dampf und elektrischer Energie zur Folge. Außerdem weist die erfindungsgemäß zu verwendende Lösungsmittelmischung eine geringere Viskosität, eine geringere Verdampfungswärme und eine geringere spezifische Wärme als die bekannten selektiven Lösungsmittel mit vergleichbar guter C4-oder Cs-Kohlenwasserstoff-Selektivität auf. Die geringere Viskosität der erfindungsgemäß zu verwendenden Lösungsmittel mischung bewirkt einen besseren Bodenwirkungsgrad in den extraktiven Destillationskolonnen, während durch die geringere Verdampfungswärme und geringere spezifische Wärme zusätzlich Energie eingespart werden kann.
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