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VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM MESSEN DES DURCH-
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SATZES AN UNERWÜNSCHTEM WASSER HINTER DER VER-ROHRUNG EINES PRODUKTIONSBOHRLOCHS
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet von Bohrlochmeßverfahren und betrifft insbesondere
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen des Durchsatzes an unerwünschtem Wasser
hinter der Verrohrung eines Produktionsbohrlochs durch Einführen einer Bohrloch
sonde in einen zu untersuchenden Bohrlochbereich.
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Unerwünschte Verbindungswege für Flüssigkeit entlang verrohrter Bohrlochabschnitte
zwischen produzierenden Gesteins-oder Erdformationen stellen bereits seit langem
ein Problem bei der Erdölgewinnüng dar. Wenn Frischwasser oder Salzwasser aus einer
einer erdölführenden Sandschicht benachbarten wasserführenden Sandschicht zuströmt,
kann es Vorkommen, daß das durch die Bohrung gewonnene Erdöl einen so hohen Wasseranteil
aufweist, der die weitere Gewinnung unwirtschaftlich macht. In entsprechender Weise
kann das Eindringen von Salzwasser in Trink- oder Brauchwasserbrunnen geringerer
Fördertiefe dazu führen, daß das geförderte Wasser ohne eine zwischengeschaltete
aufwendige Reinigung für menschlichen Verbrauch unbrauchbar wird.
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In beiden Fällen hat die Erfahrung in vielen Jahren gezeigt, daß die
Verunreinigung von Trinkwasservorräten oder produzierender
Erdölsande
in vielen Fällen auf einen unerwünschten Wasserzufluß aus benachbarten Sandschichten
zurückzuführen ist, wobei dieses Wasser durch den Ringraum zwischen der Stahlverrohrung,
durch welche die Wände des Bohrlochs an einem Einfallen gehindert werden, und der
Bohrlochwandung nach unten zuströmt. Die normalerweise für diese Zwecke verwendete
Stahlverrohrung wird in der Regel im Bohrloch einzementiert. Wenn die nach Fertigstellung
der Bohrung erfolgende Zementierung gründlich und einwandfrei ausgeführt wird, ergeben
sich keine Probleme aufgrund Flüssigkeitsverbindungswegen zwischen produzierenden
Zonen oder Schichten. In manchen Gebieten der Welt erfolgt jedoch die Erdölförderung
aus sehr locker verfestigten, hochdurchlässigen Sandschichten, die auch bei einwandfreier
Zementierung zu einem späteren Zeitpunkt im Bereich des Bohrlochs zusammenfallen
können. Dadurch kann Wasser aus einem benachbarten wasserführenden Sand an der Außenseite
der Zementhülle entlang in die Produktionszone gelangen. Das Problem unerwünschter
FlüssigkeitsXrerbindungen stellt sich auch dann, wenn die Primärzementierung durch
um diese herum auftretende Flüssigkeitsbewegungen Schaden nimmt. Auch bei im allgemeinen
einwandfreIer Zementierung kann es vorkommen, daß sich .in Längsrichtung der Zementhülle
Längskanäle oder Hohlräume ausbilden, durch weiche hindurch Flüssigkeitsverbindungen
zwischen belzhbarten wasserführenden Sanden und der Produktionszone stehen können.
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Eeine weitere Ursache unerwünschter Flüssigkeitsverbindungen entlang
dem Bohrloch zwischen produzierenden öIscl?ichten und benachbarten wasserführenden
Sanden ist der sogenannte "Mikroringraum" zwischen Verrohrung und Zementhülle. Diese
Erscheinung ist darauf zurückzuführen, daß beim Eindrücken von Zement vom unteren
Ende der Verrohrung aus in den Ringraum zwischen Verrohrung und Formationen (oder
auch beim Eindrüelcen von Zement durch Perforationen der Verrohrung hindurch) die
Verrohrung
üblicherweise unter einem hohen hydrostatischen Druckgefälle steht, aufgrund dessen
der Zement in diesen Ringraum gedrückt wird. Dieser hohe Druckunterschied kann eine
Ausdehnung der Verrohrung zur Folge haben. Bei Förderung herrscht dieser Druck nicht
mehr, so daß sich die gedehnte Verrohrung wieder zusammenzieht und sich dabei von
der umgebenden Zementhülle löst, welche den Ringraum zwischen Verrohrung und Formationen
ausfüllt. Bei diesem Zusammenziehen der Verrohrung entsteht ein Hohlraum zwischen
der Verrohrung und der Zementhülle, der auch als Mikroringraum bezeichnet wird.
Wenn die Verrohrung bei der Zementierung verhältnismäßig weit gedehnt worden ist
(wie z.B. bei einem sehr tiefen Bohrloch, das unter einen hohen hydrostatischen
Druck gesetzt werden muß), bildet die Verrohrung beim Zusammenziehen und Ablösen
von der Zementhülle einen Mikroringraum ausreichender Breite, durch den Flüssigkeit
aus benachbarten wasserführenden Sanden zu den produzierenden Perforationen gelangen
und damit einen unerwünschten Wasserzufluß ermöglichen kann.
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Es sind bereits viele Versuche unternommen worden, Lage und Größe
in der Zementhülle vorhandener- oder entstehender Kanäle zu ermitteln. Weiterhin
ist auch bereits versucht worden, die sich aus den sogenannten Mikroringräumen ergebenden
Probleme zu lösen. Die bekannten Verfahren gehen dabei in erster Linie von akustischen
Bohrlochmeßverfahren aus, mit denen die Verbindung zwischen Verrohrung und Zementhülle
untersucht wird. Bei diesen Meßverfahren wird die Amplitude der von einem Schallsender
abgestrahlten Schallenergie, die sich entlang der Verrohrung fortpflanzt, von einem
oder von mehreren Schallempfängern aufgefangen und untersucht. Das Prinzip dabei
besteht darin, daß bei fester Bindung zwischen Verrohrung und Zementhülle und den
diese umgebenden Formationen die sich entlang der Verrohrung fortpflanzende Schallenergie
von der Verrohrung nach außen in die Zementhülle und die diese
umgebenden
Formationen abgestrahlt werden sollte, so daß dementsprechend die Amplitude des
Verrohrungssignals verringert ist. Wenn jedoch die Bindung zwischen Verrohrung und
Zementhülle oder zwischen dieser und den umgebenden Formationen nur mangelhaft ist,
ist ein Zwischenraum vorhanden, so daß die Schallenergie innerhalb der Verrohrung
zurückgehalten werden und daher mit wesentlich höherer Amplitude an den Schallempfängern
ankommen sollte als wenn eine gute Zementbindung zwischen Verrohrung, Zementhülle
und Formationen besteht.
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Die Prüfung der Zementbindung vermittels Schallwellen gestattet jedoch
nicht immer die zuverlässige Entdeckung eines vorhandenen Mikroringraums, der unter
entsprechenden Umständen als unerwünschte Flüssigkeitsverbindung zwischen wasserführenden
Sanden und benachbarten Produktionszonen dienen kann.
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Wenn der Mikroringraum ausreichend klein und mit Flüssigkeit gefüllt
ist, wird die sich entlang der Verrqhrung fortpflanzende Schallenergie durch diesen
Zwischenraum übertragen. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, daß auch ein derartig
kleiner Mikroringraum zur unerwünschten Flüssigkeitsverbindung zwischen produzierenden
Zonen führen-kann. Bei der Untersuchung der Zementbindung vermittels Schallwellen
läßt sich ggf. auch eine fehlerhafte Zementierung nicht feststellen, wenn die Zementhülle
um ihren Umfang herum eine Vielzahl unsymmetrisch ausgebildeter Kanäle oder Hohlräume
aufweist.
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Derartige Kanäle oder Hohlräume können zu unerwünschtem Flüssigkeitsdurchgang
führen, auch wenn die Zementhülle an sich gut mit der Verrohrung und den Formationen
verbunden ist.
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Die Schallenergie wird in einem solchen Falle einwandfrei von der
Verrohrung nach außen durch die Zementhülle hindurch in die Formationen übertragen.
Aus diesen Gründen sind Prüfverfahren zur Untersuchung der Zementbindung vermittels
Schallwellen nicht ausreichend zuverlässig, um unerwünschte Flüssigkeitsverbindungen
an einem Produktionsbohrloch feststellen
zu können.
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Zur Feststellung von Hohlräumen oder Kanälen in der Zementhülle ist
auch schon versucht worden, radioaktive Stoffe wie z.B. Jod 131 oder dgl. durch
die Produktionsperforationen hindurch in die produzierenden Formationen und in Hohlräume
in dem die Verrohrung umgebenden Ringraum einzuspritzen.
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Dabei wird davon ausgegangen, daß die radioaktiven Stoffe entgegen
der Strömungsrichtung unerwünschter Flüssigkeiten eingedrückt und ihre radioaktiven
Eigenschaften dann im Bereich hinter der Verrohrung vermittels Strahlungsdetektoren
ermittelt werden können. Bohrlochprüfungen dieser'Art haben sich jedoch als sehr
unzureichend erwiesen, insbesondere in locker verfestigten Sandformationen, in denen
jedoch unerwünschte Flüssigkeitskanäle am häufigsten anzutreffen sind.
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Bei hochdurchlässigen Formationen wie z.B. locker verfestigten Sanden
absorbiert die produzierende Formation selbst den größten Teil der radioaktiven
Stoffe, welche durch die Perforationen eingedrückt werden. Nahezu keine radioaktiven
Stoffe oder nur ein sehr geringer Teil derselben lassen sich entgegen der Strömungsrichtung
unerwünschter Flüssigkeiten eindrücken, insbesondere dann, wenn das Eindrücken gegen
den Flüssigkeitsdruck einer Formation oder nach oben gegen die Schwerkraft erfolgen
muß. Daher sind auch Bohrlochprüfverfahren mit radioaktiven Flüssigkeiten ungeeignet
zur Ermittlung von Kanälen oder Hohlräumen in der die Verrohrung umgebenden Zementhülle.
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Ganz allgemein läßt sich sagen, daß die bekannten Verfahren allgemein
auf einer Untersuchung der Zementhülle beruhen, ungeeignet oder zumindest unzuverlässig
sind.
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Die Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens
und einer Vorrichtung zum Messen des Durchsatzes an
unerwünschtem
Wasser hinter der Verrohrung eines Produktionsbohrlochs in innerhalb der Zementhülle
verlaufenden Kanälen oder durch in dieser befindlichen Hohlräumen oder'innerhalb
des sogenannten Mikroringraums, wobei eine Unterscheidung zwischen innerhalb und
außerhalb der Verrohrung fließendem Wasser möglich sein soll.
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Das zur Lösung der gestellten Aufgabe vorgeschlagene Verfahren ist
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der zu untersuchende Bohrlochbereich
vermittels einer in der Bohrlochsonde enthaltenen Neutronenquelle, die zur Ausführung
der Kernreaktion 016 (n,p) N16 geeignete schnelle Neutronen aussendet, mit Neutronen
bestrahlt, die beim Zerfall des instabilen Stickstoffisotops N16 entstehende Strahlung
vermittels zwei in der Bohrlochsonde enthaltener und in Sondenlängsrichtung in einem
gegenseitigen Abstand voneinander und in einem Abstand von der Neutronenquelle angeordneter
Detektoren ermittelt, der aufgefangenen Gammastrahlung entsprechende Signale erzeugt
und entsprechend vorbestimmten Beziehungen zur Herleitung eines Volumendurchsatzmeßwerts
an den unerwünschten Wasserdurchsatz hinter der Verrohrung in der untersuchten Bohrlochtiefe
darstellenden elementaren Sauerstoffkernen verarbeitet werden.
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Die weiterhin zur Ausführung des Verfahrens vorgeschlagene Vorrichtung
weist eine in ein verrohrtes Bohrloch einfahrbare, baukastenförmig zusammengesetzte,
flüssigkeitsdicht abgeschlossene und druckfest ausgebildete Bohrloch sonde auf und
ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrlochsonde aus wenigstens
drei Baugruppen zusammengesetzt ist, nämlich einer einen Neutronengenerator enthaltenden
ersten Baugruppe, einer wenigstens zwei in einem gegenseitigen Abstand in Längsrichtung
angeordnete Gammastrahlungsdetektoren und eine Neutronenabschirmung enthaltenden
zweiten Baugruppe und einer Steuer- und Signalübertragungselektronik enthaltenden
dritten
Baugruppe besteht, wobei erste und zweite Baugruppe endseitig in der Weise miteinander
verbindbar -sind, daß sich unter Beibehaltung der Längsabstände zwischen Neutronenquelle
und Detektoren eine der beiden oberhalb der jeweils anderen befindet, und das an
der Erdoberfläche befindliche Gerät zur Herleitung des Volumendurchsatzes an unerwünschtem
Wasser hinter der Verrohrung dienende Signalverarbeitungsteile umfaßt.
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Im Gegensatz zu bekannten Verfahren und Vorrichtungen, die wie gesagt
auf einer Untersuchung der Zementhülle beruhen, gestatten somit das Verfahren und
die Vorrichtung nach der Erfindung die direkte Ermittlung und Messung von unerwünschtem
Fließwasser durch Bestimmung des Volumendurchsatzes an Wasser in Kanälen oder Hohlräumen
in der hinter der Verrohrung liegenden Zementhülle eines Produktionsbohrlochs oder
innerhalb der Verrohrung selbst. Nach dem vorgeschlagenen Verfahren und vermittels
der weiterhin vorgeschlagenen Vorrichtung werden elementare Sauerstoffkerne, die
einen Teil des unerwünschten Wasserdurchsatzes bilden, durch Beschuß mit energiereichen
Neutronen aktiviert. Die Neutronenquelle wird dabei innerhalb des Bohrlochs gegenüber
dem Bereich angeordnet, welcher auf index Zementhülle befindliche Kanäle oder unerwünschte
Strömungen entlang der Zementhülle untersucht werden soll. Zur Bestrahlung dieses
Bereichs mit Neutronen liefert die Neutronenquelle monoenergetische Neutronen mit
einer Energie von angenähert 14 MeV. Ein Kern von Sauerstoff 16 wird bei Einfangen
eines Neutrons von angenähert 10 MeV in radioaktiven Stickstoff 16 umgewandelt.
Der radioaktive Stickstoff 16 zerfällt mit einer Halbzeit von etwa 7,1 sec, wobei
ein Betateilchen emittiert und energiereiche Gammastrahlung von angenähert 6 MeV
oder höher erzeugt wird. Wenn das durch einen Hohlraum in der Zementhülle oder den
Mikroringraum hindurchtretende Fließwasser mit einem ausreichend hohen Neutronenfluß
von 10 MeV bestrahlt wird, wird in der unerwünschten
Fließströmung
selbst eine ausreichend hohe Menge an radioaktivem Stickstoff 16 erzeugt, welcher
durch die beiden in Längsrichtung in einem gegenseitigen Abstand angeordneten Detektoren
ermittelbar ist. Diese Messung läßt sich unmittelbar zur Anzeige der Fließgeschwindigkeit
des durch die Zementkanäle hindurchtretenden Fließwassers verwenden. Das Verfahren
gestattet ganz allgemein die Messung des Volumendurchsatzes an Wasser in Zementkanälen,
im Mikroringraum oder durch andere Hohlräume in der Zementierung, wobei die Degradation
des energiereichen Gammastrahlungsspektrums aufgrund Compton-Streuung der beim Zerfall
des radioaktiven Stickstoffs 16 erzeugten Gammastrahlung ausgenutzt wird, um angenähert
den Abstand zwischen einem einzigen Gammastrahlungsdetektor und der Mitte der Wasserströmung
zu bestimmen. Wenn für die Messung statt einer kontinuierlich emittierenden eine
pulsierend arbeitende Neutronenquelle verwendet wird, ist die Anzeigegenauigkeit
für Fließwasser gesteigert, indem der Einfluß von Hintergrund-Gammastrahlung verringert
ist, welche auf verhältnismäßig prompte thermische oder epithermische Neutronenzusammenstöße
im Bohrlochbereich zurückzuführen ist.
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Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens können die
beiden in einem gegenseitigen Abstand voneinander angeordneten Detektoren z.B. zunächst
oberhalb und. dann unterhalb der Neutronenquelle angeordnet werden, wobei sich dann
anhand nur einiger weniger, relativ gültiger Annahmen eine Unterscheidung zwischen
innerhalb und außerhalb der Verrohrung fließendem Wasser treffen läßt. Auch läßt
sich ein unerwünschter Wasserdurchsatz in einer Produktionszone bei Produktionsbetrieb,
d.h. ohne Unterbrechung der Förderung, messen, indem die Bohrlochsonde in einem
entsprechend kleinen Außendurchmesser ausgebildet wird, so daß sie in ein Produktionsrohrgestänge
einführbar ist, wobei die Messungen in der gleichen Weise wie oben beschrieben ausgeführt
werden.
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Weiterhin gestattet dasVerfahren entsprechend einer weiteren Ausgestaltung
die Unterscheidung zwischen einer unerwünschten Wasserströmung hinter der Verrohrung
und einer in der gleichen Richtung verlaufenden, erwünschten Flüssigkeitsströmung
in einem Produktionsrohrgestänge, das durch eine Produktionszone hindurch verläuft,
welche bei einem Mehrkanal-Bohrloch auf das Vorhandensein von Zementkanälen in der
umgebenden Zementierung untersucht werden soll. In diesem Falle kann die Wasserströmung
innerhalb des Produktionsrohrgestänges im zu untersuchenden Bohrlochbereich in der
gleichen Richtung verlaufen wie unerwünschtes Fließwasser in Kanälen oder Hohlräumen
außerhalb der Verrohrung, wobei trotzdem eine Unterscheidung zwischen diesen Strömungen
möglich ist.
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Gemäß einer noch weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist eine Unterscheidung
zwischen Fließwasser innerhalb und außerhalb der Verrohrung auf der Grundlage der
Strömungsrichtung möglich.
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Das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung sind im nachfolgenden
anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Fig. 1 first eine schematische Darstellung des geometrischen Aufbaus
einer zur Ermittlung von Fließwasser dienenden Bohrlochsonde mit einem einzigen
Detektor.
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Fig. 2 ist eine schematische Darstellung des geometrischen Aufbaus
einer zur Ermittlung von Fließwasser dienenden Bohrloch sonde mit zwei Detektoren.
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Fig. 3 ist ein Schaubild zur Veranschaulichung des Ansprechverhaltens
eines Fließwasserdetektors mit kontinuierlich emittierender Neutronenquelle bei
Vorhandensein und Abwesenheit von Wasserströmung.
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Fig. 4 ist ein Schaubild zur Veranschaulichung des Ansprechverhaltens
eines Fließwasserdetektors mit einer pulsierend emittierenden Neutronenquelle bei
Vorhandensein und Abwesenheit von Wasserströmung.
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Fig. 5 ist ein Schaubild und zeigt die spektrale Degradation der Gammastrahlung
bei Verlagerung der Gammastrahlungsquelle in eine unterschiedliche Entfernung vom
Detektor.
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Fig. 6 ist ein Schaubild und zeigt das Zählverhältnis von zwei in
einem gegenseitigen Abstand angeordneten Detektoren als Funktion des Abstands.
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Fig. 7 ist ein schematischer Querschnitt durch einen Gammastrahlungsdetektor
aus zwei zueinander konzentrischen Zylindern.
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Fig. 8 zeigt im Schaubild das Ansprechverhalten des in Fig. 7 dargestellten
Detektors als Funktion des Abstands zwischen Detektor und einer Gammastrahlungsquelle.
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Fig. 9A, 9B und 9C sind schematische Darstellungen einer nach dem
Baukastenprinzip aufgebauten Fließwasserdetektor-Bohrlochsonde.
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Fig. 10 ist eine schematische Darstellung des gesamten Fließwasserdetektorsystems,
d. h. der erfindungsgemäßen Vorrichtung, mit der Bohrlochsonde in einem verrohrten
Bohrloch.
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Fig. 11 ist eine schematische Darstellung des Takt-und Datenübertragungsformats
bei Verfahren und Vorrichtung nach der Erfindung.
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Fig. 12A und 12B dienen zur Veranschaulichung der Wasserdurchsatzmessung
in einem fördernden Produktionsbohrloch.
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Fig. 13 A und 13B dienen zur Veranschaulichung der Wasserdurchsatzmessung
in einem Mehrkanal-Produktionsbohrloch.
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Vor Beschreibung der zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendeten Vorrichtung seien hier kurz die theoretischen Grundlagen für die Messung
von Wasserdurchsatz dargelegt.
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Das Verfahren beruht auf der Erzeugung des instabilen radioaktiven
Isotops Stickstoff 16 in der zu ermittelnden und zu messenden Wasserströmung, z.B.
hinter der Verrohrung. Zu diesem Zweck wird das Fließwasser mit energiereichen Neutronen
beschossen, deren Energie über angenähert 10 MeV liegt.
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Dieser Neutronenbeschuß führt zur Kernumwandlung der in den Wassermolekülen
des Fließwassers enthaltenen Sauerstoffkerne zu dem instabilen Stickstoffisotop
16, wobei die Kerngleichung lautet o16 (n, p) N16.
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Anhand Fig. 1 sei eine hypothetische Bohrlochsonde 14 betrachtet,
die in einem flüssigkeitsdicht abgeschlossenen Gehäuse eine 14 MeV-Neutronenquelle
11 und einen Gammastrahlendetektor 12 enthält. Die Mitte des Gammastrahlendetektors
12 befindet sich dabei in einem Abstand von S cm von der Mitte der Neutronenquelle
11. Weiterhin sei angenommen, daß parallel zur Achse der Bohrlochsonde 14 ein Wasserkanal
oder eine Wasserströmung 13 verläuft, dessen bzw. deren Mitte sich in einem Abstand
R von der Mittelachse der Sonde 14 befindet, und in welchem Wasser von der Neutronenquelle
11 zum Strahlendetektor 12 fließt. Nunmehr läßt sich zeigen, daß C, d.h.
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der sich aus dem Zerfall des induzierten radioaktiven Stickstoffs
16 ergebende Zählwert, welcher vom Detektor 12 ermittelt wird, durch Gleichung 1
gegeben ist wie folgt:
Die einzelnen Größen in dieser Gleichung haben dabei die folgende
Bedeutung: V Wasserdurchsatz (in cm3 /sec) > = 0,0936 (sec 1) = Zerfallskonstante
von N16 a effektive Länge des Bestrahlungsfeldes für das an der Neutronenquelle
vorbeifließende Wasser (in cm) b effektive Länge des Detektorbereichs für das am
Detektor vorbeiströmende Wasser (in cm) v lineare Geschwindigkeit der Wasserströmung
(in cm/sec) Neutronenausstoß der Quelle (Neutronen/cm/sec) G geometrischer Faktor
und Wirkungsgrad des Detektors K(R) eine vom Abstand R (in cm) von Mitte Sonde-zu
Mitte Wasserströmung abhängige Funktion S Abstand zwischen Quelle und Detektor (in
cm)
eine Konstante = NoP 6 a/MX b, in welcher N die Avogadro'sche Zahl, M das Molekulargewicht
des Wassers, P die Wasserdichte und 6 der mikroskopische Einfangquerschnitt von
Sauerstoff für Neutronen ist.
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Die Gleichung (1) kann wie folgt umgeschrieben werden:
Die Größen S, a und b sind Eigenschaftsfaktoren der Bohrlochsonde 14 und lassen
sich durch Messung bzw. Eichung ermitteln.
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kennzeichnet die physikalischen Eigenschaften von Wasser, der Bohrlochsonde
und. der Kernreaktion O16(n,p)N16 und läßt sich ebenfalls messen. Wenn Geometrie
von Quelle und Detektor unverändert bleiben und der Neutronenausstoß konstant gehalten
wird, sagt Gleichung (2) aus, daß für einen vorgegebenen Wert von R der Quotient
C/V eine Funktion der linearen Fließgeschwindigkeit v der Wasserströmung ist und
somit keine Funktion der Geometrie derselben (d.h. der Größe von Ringraum, Zementkanal
usw.) darstellt.
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In Fig. 2 ist eine zweite hypothetische Bohrlochsonde 24 mit zwei
Detektoren dargestellt, die eine Neutronenquelle 21 von 14 MeV und zwei Gammastrahlendetektoren
22 und 25, jeweils in einem Abstand.von S1 bzw. S2 von der Mitte der Neutronenquelle
21 aufweist. Eine Abschirmung 26 ist zwischen der Neutronenquelle und den Detektoren
angeordnet. Anhand Gleichung (2) läßt sich das von den Detektoren 22 und 25 ermittelte
Zählwertverhältnis ausdrücken als: C1/C2 = e (S2-S1)/V (3) Wenn Gleichung (3) nach
der linearen Fließgeschwindigkeit v aufgelöst wird, ergibt sich: v = i (S2 s,) /
ln(C1/C2) (4) In den Gleichungen (3) und (4) beträgt # = 0,0936 sec-1 S2 - S S1
ist eine bekannte physikalische Größe der Sonde 24 und C1 und C2 sind die gemessenen
Zählwerte. Wie aus Gleichung (4) zu ersehen, läßt sich die lineare Fließgeschwindigkeit
v ohne Kenntnis der Strömungsgeometrie oder des von der Mitte der Sonde zur Mitte
der Wasserströmung 13 gemessenen Abstands R bestimmen.
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Bei Messung der Wasserströmung innerhalb oder hinter der Verrohrung
interessiert weniger die lineare Fließgeschwindigkeit v, sondern vielmehr der Volumendurchsatz
V. Da sich dieser genau bestimmen läßt, kann eine Entscheidung darüber getroffen
werden, ob eine Zementeindrückung (oder Nachbesserung der Zementhülle) ausgeführt
werden soll, um die Flüssigkeitsverbindung zwischen Frischwassersanden und produzierenden
ölformationen zu unterbinden. Zur Bestimmung des Volumendurchsatzes V muß daher
die anhand Gleichung (4) bestimmbare Größe v in Beziehung zu einem Parameter gesetzt
werden, der entweder gemessen oder mit annehmbarer Genauigkeit geschätzt wird. Dazu
kann der Parameter R, d.h. der Abstand von der Mitte der Sonde zur Mitte der Strömung
verwendet werden.
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Es wird nun angenommen, daß die Bestrahlungsstärke für ein vorgegebenes
Wasserzuwachsvolumen, d.h. der Neutronenfluß mit seiner Intensität als Funktion
von 1/R2 abnimmt, wenn sich das Zuwachsvolumen in einem Abstand R von der Neutronenquelle
befindet. In entsprechender Weise wird angenommen, daß die vom Detektor aufgefangene
Strahlung mit zunehmendem Abstand vom Detektor als Funktion 1/R2 abnimmt.
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Anhand dieser beiden Annahmen läßt sich der Ausdruck K(R) in Gleichung
(2) ausdrücken durch: K(R) = P/R4 , (6) wobei P eine Eichkonstante ist. Die auf
den vorgenannten Annahmen beruhende Gleichung (6) stellt dabei lediglich eine Näherungsgleichung
dar. Durch Laborversuche konnte jedoch bestätigt werden, daß Gleichung (6) den Verlauf
der Funktion K(R) mit guter Näherung wiedergibt.
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Unter Verwendung von Gleichungen (6) und (2) läßt sich nunmehr der
Volumendurchsatz V ausdrücken durch: CiR4 e+#Si/v V = (7) Q(e#a/2v - e-#a/2v) (e
#b/2v - e-#b/2v) in welcher Q = p f. und i = 1 oder 2 (je nachdem, ob ein oder zwei
Detektoren vorhanden sind). Aus Gleichung (7) ist ersichtlich, daß nach Herleitung
von v aus Gleichung (4) und bei bekanntem Abstand R,oder wenn dieser Abstand geschätzt
werden kann, der Volumendurchsatz V durch Verwendung des entsprechenden Werts für
Si aus dem Zählwert eines der beiden Detektoren 22 oder 25 (1 oder 2 in Gleichung
(7) ) berechnet werden kann. Im nachstehenden sind zwei unterschiedliche Verfahrensgänge
zur Bestimmung von R offeXlbart.
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Bei Verwendung einer Bohrlochsonde mit einer 14 MeV-Neutronenquelle
und zwei Gammastrahlendetektoren läßt sich die lineare Fließgeschwindigkeit v unabhängig
von der Strömungsgeometrie
und Lage der Wasserströmung bestimmen,
wenn diese parallel zur Sondenachse verläuft. Weiterhin läßt sich der Volumendurchsatz
V ermitteln, wenn der Abstand von Mitte Sonde zu Mitte Wasserströmung gemessen oder
mit annehmbarer Genauigkeit geschätzt werden kann. Wenn die Wasserströmung durch
einen Zementkanal oder Ringraum verläuft, kann selbstverständlich angenommen werden,
daß R innerhalb der die Verrohrung umgebenden Zementhülle liegt.
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Im Hinblick auf die Anwendung und die Beschränkungen bei der Ermittlung
von Fließwasser oder Wasserströmung innerhalb oder außerhalb der Verrohrung muß
die Meßgenauigkeit für v untersucht werden. Die Berechnung von v erfolgt ja anhand
Gleichung (4), welche den Quotienten C1/C2 enthält, der das Zählwertverhältnis von
näher zu weiter entferntem Detektor in einer Bohrlochsonde nach Fig. 2 darstellt.
Dieses Verhältnis C1/C2 ist von Haus aufs mit einem statistischen Fehler behaftet,
da der Kernzerfall des Stickstoffisotops 16 statistischen Gesetzen folgt. Dieser
statistische Fehler im Quotienten C1/C2 ist eine umgekehrte Funktion der Größe von
C1 und C2.
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Der Fehler im Verhältnis C1/C2 wird daher durch jeden Parameter beeinflußt,
welcher die Größe von C1 und C2 beeinflußt.
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Folglich können solche Parameter wie der Abstand von Quelle zu Detektor
S1 oder S2, der Abstand R von der Sondenmitte zur Strömungsmitte, der Querschnitt
F der Strömung, der Wirkungsgrad G der Gammastrahlendetektoren, das Zählzeitintervall
T, der Neutronenfluß n und die bei Abwesenheit von Strömung aufgezeichnete Hintergrund-Gammastrahlung
die Messungen beeinflussen. Obwohl die meisten dieser Parameter nicht unmittelbar
in Gleichung (4) erscheinen und daher die Größe von v nicht beeinflussen, haben
sie einen Einfluß auf die Genauigkeit, mit welcher v gemessen werden kann.
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Im nachstehenden soll der Unterschied zwischen pulsierendem und kontinuierlichem
Betrieb der Neutronenquelle betrachtet werden. In Fig. 3 sind typische Gammastrahlungs-Energiespektren
dargestellt,
die bei Vorhandensein und Nichtvorhandensein von Wasserströmung aufgezeichnet worden
sind.
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Die Intensität der ermittelten Gammastrahlung an einem einzigen, in
einem Abstand von der Neutronenquelle angeordneten Detektor ist in Fig. 3 als Funktion
der Energie aufgetragen.
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Die Gammastrahlung-Photospitzen bei 7.,12 und 6,13 MeV, welche für
den N-{-Zerfall charakteristisch sind, und das diesen entsprechende Paar von Produktionsdurchbruchspitzen
(production escape peaks) sind bei Vorhandensein von Strömung klar definiert. Bei
Nichtvorhandensein von Strömung treten ebenfalls einige Spitzen auf. Das ist auf
die Aktivierung von Sauerstoff 16 in der Formation und im Bohrloch in der Umgebung
der Neutronenquelle zurückzuführen und wird vom Detektor auch bei einem Abstand
von 86,3 cm ermittelt, der den in den Fig. 3 und 4 dargestellten Meßwerten zugrundliegt.
Dieses Hintergrundspektrum enthält außerdem Strahlung aus dem Einfang thermischer
Neutronen in Formation, Verrohrung und Sonde.
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Diese Hintergrundstrahlung läßt sich wie nachstehend beschrieben dadurch
eliminieren, daß die Neutronenquelle pulsierend betrieben wird.
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Der größte Teil der auf prompte Neutronenzusammenstöße zurückzuführenden
Gammastrahlung tritt innerhalb einer Millisekunde nach dem Aufhören eines Neutronenimpulses
auf. Wenn die Neutronenquelle beispielsweise eine Millisekunde lang wirksam ist
und die Ermittlung von Gammastrahlung im Anschluß an das Ende des Neutronenstoßes
oder -impulses um drei Millisekunden verzögert wird, d.h. die Detektoren erst nach
Ablauf von drei Milleskunden aktiviert werden, ist die auf prompte Neutronen zurückzuführende
Gammastrahlung auf einen vernachlässigbar niedrigen Wert abgeklungen. Wenn dann
die durch Sauerstoffaktivierung induzierte Gammastrahlung gezählt wird, welche angenähert
6 Millisekunden lang anhält, läßt sich die aus Fig. 3 ersichtliche, verhältnismäßig
hohe Hintergrundstrahlung wesentlich verringern. Dieser ganze Vorgang von
Impulsabgabew
Verzögerung, Zählintervall wird dann angenähert 100 Mal pro Sekunde wiederholt.
Natürlich kann es aus anderen Gründen wünschenswert sein, die Neutronenquelle kontinuierlich
zu betreiben, was wie aus Fig. 3 ersichtlich, möglich ist, wobei jedoch höhere Hintergrund-Zählwerte
in Kauf genommen werden müssen.
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Obwohl die Einschaltdauer der Neutronenquelle im Impulsbetrieb nur
etwa 10 % beträgt, liegt der Neutronenausstoß während dieser Einschaltzeit um angenähert
einen Faktor 10 höher als der Neutronenausstoß bei kontinuierlichem Betrieb.
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Somit ist der integrierte Neutronenausstoß bei Impulsbetrieb und kontinuierlichem
Betrieb angenähert gleich hoch. Bei Impulsbetrieb beträgt die Einschaltdauer der
Detektoren angenähert 60 % (d.h. 6 msec in 10 msec). Wenn das in Fig. 3 dargestellte
Energiefenster, in welchem die Zählung erfolgt (angenähert 4,45 MeV bis angenähert
7,20 MeV) und das bei kontinuierlichem Betrieb verwendet wird, auch bei Impulsbetrieb
verwendet werden würde, ließe sich damit die Nettozählgeschwindigkeit aus dem Zerfall
des instabilen Isotops N16 auf angenähert 60 % des Werts bei kontinuierlichem Betrieb
verringern. Bei Impulsbetrieb wird jedoch im wesentlichen keine auf prompte Neutronen
zurückzuführende Gammastrahlung aufgezeichnet. Da die auf Elementenaktivierung zurückzuführende
Strahlung keinen nennenswerten anderen Bestandteil als die oberhalb 2,0 MeV auf
das instabile Isotop N16 zurückzuführende Strahlung enthält, läßt sich das Energiezählfenster
bei Impulsbetrieb von angenähert 2,0 auf angenähert 7,20 MeV verbreitern. Dieser
erweiterte Bereich des Zãhlenergiefensters umfaßt somit zusätzliche Zählungen aufgrund
Compton-Streuung, d.h. Gammastrahlung von 6,13 und 7,12 MeV aufgrund Sauerstoffaktivierung,
die einer Energiedegradation unterliegt, so daß dementsprechend höhere Zählwerte
erhalten werden, welche die Verluste aufgrund der angenähert 60 % betragenden Einschaltdauer
der Detektoren bei Impulsbetrieb ausgleichen. Fig. 4 zeigt anschaulich die Verringerung
des
Hintergrunds bei Impulsbetrieb. Dabei wurde der gleiche Abstand
zwischen Quelle und Detektor (86,3 cm) wie in Fig. 3, und am Detektor das vorgenannte
erweiterte Energiezählfenster verwendet.
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Zusammenfassend läßt sich sagen, daß bei Impulsbetrieb der Neutronenquelle
die Größe des sich aus der Sauerstoffaktivierungsreaktion ergebenden Signals angenäheri:
gleich groß bleibt, wohingegen die Hintergrundstrahlung durch Unterdrückung der
Aufzeichnung prompter N-g-Strahlung wesentlich herabgesetzt ist. Diese Steigerung
des Rauschabstands im Zählsignal verringert den statistischen Fehler des Quotienten
C1'C2.
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Gleichung (2) zeigt, daß der Zählwert am Detektor, d.h. C entsprechend
e-s/v veränderlich ist. Das bedeutet, daß zur Maximierung des Zählwerts C und damit
zur Verringerung des statistischen Fehlers bei der Messung von v der Abstand zum
Detektor S so klein wie möglich sein sollte. Im Hinblick auf die Fig. 2 dargestellte
Bohrlochsonde mit zwei Detektoren zeigt jedoch Gleichung (4) an, daß für einen zu
kleinen Abstand zwischen den beiden Detektoren (S2 Si) v unempfindlich wird gegenüber
dem Zählwertverhältnis C1/C2. Daher muß für die Abstände zwischen Quelle und Detektor
S1 unu S2 ein praktischer Kompromiß geschlossen werden, um die statistischen und
nichtstatistischen Fehler bei der Bestimmung von v möglichst gering zu halten. Anhand
von Versuchen wurden optimale Abstände 1 und 82 ermittelt. Diese Abstände für im
Impulsbetrieb arbeitende Neutronenquellen zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind weiter unten anhand der Beschreibung der weiterhin vorgeschlagenen Zorrichtang
angegeben. Die theoretischen Grundlagen gelten natürlich auch für andere Abstände.
Die in der nachstehenden Beschreibung angegebenen Abstände sind jedoch nicht aus
den theoretischen Grundlagen ersichtlich und ergeben sich aufgrund von Versuchen.
-
Der Abstand R läßt sich in folgender Weise bestimmen: Wie aus Gleichung
(7) hervorgeht, läßt sich der Volumendurchsatz von Wasser innerhalb oder außerhalb
(hinter) der Verrohrung messen, wenn der Abstand R, d.h. der Radialabstand von der
Mitte der Detektoren zur Mitte der Wasserströmung gemessen oder zumindest geschätzt
werden kann. Aus weiter unten in der Beschreibung genannten Gründen ist in manchen
Fällen eine Schätzung von R mit der zur Bestimmung des Volumendurchsatzes V erforderlichen
Genauigkeit nicht möglich. Jedoch kann R in der nachstehend beschriebenen Weise
gemessen werden.
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Ein erstes Verfahren zur Bestimmung von R läßt sich als spektrale
Gammastrahlungsdegradation bezeichnen. In Fig. 5 sind zwei Gammastrahlungsspektren
dargestellt, die sich beim Zerfall von radioaktivem Stickstoff 16 ergeben, das bei
der Sauerstoffaktivierung vermittels der zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgeschlagenen Bohrlochsonde entsteht. Die in Fig. 5 dargestellten Spektren sind
mit ein und demselben Detektor der Bohrlochsonde aufgenommen und zeigen den Zählwert
am Detektor für zwei Wasserströmungen, deren Mitten jeweils R1 bzw. R2 cm von der
Detektormitte entfernt sind. Die gestrichelte Kurve in Fig. 5 zeigt das Gammastrahlungsspektrum
waus dem Zerfall von radioaktivem Stickstoff 16 für eine Wasserströmung, deren Mitte
sich in einem Abstand R1 von angenähert 7,52 cm von der Mitte des in der Bohrlochsonde
befindlichen Detektors entfernt befindet. Der Abstand R2 beträgt 17,68 cm und ist
somit größer als der Abstand R1.
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Außerdem sind vermittels der Doppelpfeile in Fig. 5 zwei Energiezählfenster
A und B angedeutet. Das Zählfenster A umfaßt die Photo- und Durchbruchspitzen bei
7,12 und 6,13 MeV des radioaktiven Stickstoffs 16, die Primärstrahlung entsprechen
und zum Detektor in erster Linie ohne Compton-Streustrahlungskollisionen gelangen.
Das Fenster B stellt ein Energiezählfenster zur Ermittlung primärer Gammastrahlung
dar, deren Energiepegel durch Kollisionen (Compton-Streuung) degradiert ist.
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Wenn CA(R) definiert ist als der in Fenster A aufgezeichnete Zählwert
für einen willkürlichen Abstand R, und-CB(R) definiert ist als der in Energiefenster
B für einen ebenfalls willkürlichen Abstand R aufgezeichnete Zählwert, läßt sich
zeigen, daß CA(R2)/CB(R2) < CA(R1)/CB(R1) (8) für R2 > R1 Die sich auf diese
Weise ergebenden Verhältnisungleichheitefl CA/CB in Gleichung (8) sind darauf zurückzuführen,
daß ein größerer Anteil der primären Gammastrahlung von 6,13 und 7,12 MeV durch
Kollisionen mit dem zwischen Wasserströmung und Detektor befindlichem Material degradiert
ist, da der Abstand R zwischen der aktivierten Wasserströmung und dem Detektor größer
ist. Wenn daher der Fließwasserdetektor für spektrale Degradation als Funktion des
Radialabstands R geeicht wird, läßt sich der unbekannte Radialabstand R zur Mitte
der Wasserströmung ermitteln. Dieser Abstand R läßt sich dann in Gleichung (7) einsetzen,
um den Volumendurchsatz quantitativ zu bestimmen.
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In Fig. 6 sind die Ergebnisse einer experimentellen Eichung des Zählwertverhältnisses
CA/CB dargestellt, wobei diese Zählwerte unter bekannten Versuchsbedingungen als
Funktion von R gemessen worden sind und gleichzeitig der mittlere Fehler des Mittelwerts
durch die senkrechten Bereiche angegeben ist. Außerdem zeigt Fig. 6 die Ergebnisse
einer Monte-Carlo-Rechnerauswertung für eine punktförmige Gammastrahlungsquelle
von 6,13 MeV in unterschiedlichen Abständen R von einem Gammastrahlungsdetektor.
Die Monte-Carlo-Berechnungen beruhen auf der Wahrscheinlichkeitstheorie und dienen
zur Vorhersage des nicht durch Kollisionen beeinträchtigten oder nicht degradierten
Gammastrahlungsflusses als Funktion des Radialabstands der Quelle von Detektor anhand
der bekannten physikalischen Gesetze für Compton-Streuung. Wie aus dem
Schaubild
von Fig. 6 ersichtlich, besteht ausgezeichnete Übereinstimmung zwischen der Meßkurve
und den Monte-Carlo-Rechenwerten.
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Für die weiter unten beschriebene Bohrlochsonde mit zwei Detektoren
läßt sich das Verhältnis der Zählwerte in den beiden ausgewählten Energiefenstern
CA und CB des näher an der Neutronenquelle befindlichen Detektors messen. Der Abstand
R von der Mitte der Wasserströmung zur Mitte dieses Detektors läßt sich dann dadurch
bestimmen, indem die für Hintergrundstrahlung berichtigten Zählwerte in diesen beiden
Energiefenstern anhand der in Fig. 6 dargestellten Kurve miteinander verglichen
werden, so daß sich R, d.h. der Abstand von Mitte Detektor zu Mitte Wasserströmung
bestimmen läßt.
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Das Zählwertverhältnis am näheren Detektor wird dabei aus dem Grunde
verwendet, weil es höhere Werte liefert und somit eine bessere statistische Genauigkeit
erbringt. Selbstverständlich ist dieses Verhältnis auch auf den Detektor A anwendbar,
und dementsprechend kann das Zählwertverhältnis des Detektors A alternativ oder
zusätzlich zu dem Zählwertverhältnis des näheren Detektors zur Bestimmung herangezogen
werden. Die Zählwerte beider Detektoren lassen sich somit zur Berechnung der linearen
Fließgeschwindigkeit v verwenden, wonach bei bekanntem Abstand R der Volumendurchsatz
V vermittels Gleichung (7) berechnet werden kann.
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In den Fig. 7 und 8 ist ein weiteres Verfahren zum Messen des Radialabstands
schematisch dargestellt. Fig. 7 zeigt einen schematischen Querschnitt durch einen
aus zwei Kristallen bestehenden Gammastrahlungsdetektor, der aus einem inneren Kristall
71 von allgemein zylindrischer Formgebung aus einem mit Natrium- oder Cäsiumjodid
aktivierten Detektorkristall vom Halbmesser r1 und der Länge L1 besteht, welcher
sich in der Mitte oder Achse eines als zylindrisches Gehäuse ausgebildeten Kristalls
72 befindet. Der Detektorkristall 72 besteht
ebenfalls aus einem
mit Natrium- oder Cäsiumjodid-Thallium aktivierten Kristall bekannter Ausführung
zur Ermittlung energiereicher Gammastrahlung und weist einen Innenhalbmesser r2
und einen Außenhalbmesser r3 auf. Zwei voneinander unabhängige Photovervielfacher
sind jeweils optisch mit dem Detektorkristall 71 bzw. 72 gekoppelt und ermitteln
somit unabhängig voneinander Szintillationen oder Lichtblitze, die sich beim Auftreffen
energiereicher Gammastrahlung auf die Kristalle ergeben, wobei zwei voneinander
unabhängige Zählwerte CO und C1 für die beiden zylindrischen Detektoren 72 und 71
erhalten werden.
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Der radioaktive Stickstoff 16 in der aktivierten Wasserströmung sei
nun als punktförmige Gammastrahlungsquelle angenommen, die sich in einem Abstand
R cm von den inneren Detektorkristall 71 befindet. Dann läßt sich zeigen, daß das
Verhältnis der im äußeren Detektorkristall 72 ermittelten Zählwerte CO zu den im
inneren Detektorkristall 71 ermittelten Zählwerten C1 durch die nachstehende Gleichung
(9) angegeben
wird: 2 |
Irr3 rdrd e |
L0 or (r2 + R2 - 2r R cos e) |
Co/C1 = K 2 - (9) |
2 11 rdrd c3 |
L 12r1 rdrd e |
(r2 + R2 - 2r R cos ) |
In Gleichung (9) stellt K eine Konstante dar, welche den Abschirmungseffekt des
äußeren Kristalls auf den inneren Kristall für Gammastrahlung berücksichtigt. Wenn
Gleichung (9) als Funktion von R numerisch unter Verwendung der in Fig. 8 angegebenen
Abmessungswerte integriert wird, ergibt sich die in Fig. 8 in ausgezogener Linie
dargestellte Kurve.
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Figur 8 zeigt im Schaubild das Verhältnis C0/C1 als Funktion von R,
wobei die ausgezogene Kurve auf den angegebenen Abmessungsangaben beruht. Wie aus
diesem Schaubild ersichtlich,
läßt sich R als Verhältnis CO/C1
ermitteln, sofern dieses Verhältnis mit ausreichender Genauigkeit gemessen werden
kann. Die zwei gestrichelten Kurven in Kurven inFig. 8 sind Hüllkurven und geben
die oberen und unteren Grenzwerte für eine Genauigkeit von + 2 % bei der Bestimmung
des Verhältnisses CO/C1 an. Wie aus dem Schaubild ersichtlich, läßt sich R auf etwa
12 mm genau bestimmen, wenn R kleiner oder gleich ist 127 mm, sofern das Verhältnis
CO/C1 mit einer Genauigkeit von + 2 % gemessen werden kann. Wenn gewünscht ist,
die Meßgenauigkeit für R auf einen Wert besser als + 12 mm zu steigern, ist ein
längeres Zählintervall erforderlich, damit das Verhältnis CO/C1 mit einer entsprechend
höheren Genauigkeit als 2 % ermittelt werden kann.
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Zusammenfassend beruht dieses Verfahren zur Messung des Volumendurchsatzes
V auf Gleichung (7), wobei die Wasserströmung entweder geschätzt oder in der beschriebenen
Weise gemessen wird. Die lineare Fließgeschwindigkeit v wird dabei in der vorstehend
beschriebenen Weise ermittelt. In manchen Fällen läßt sich R vermittels eines der
beiden vorgenannten Verfahren genau messen und dann zur Berechnung des Volumendurchsatzes
V benutzen. In anderen Fällen wiederum kann eine Schätzung von R erforderlich sein.
Dazu kann angenommen werden, daß die Wasserströmung durch einen Kanal oder Hohlraum
in der die Verrohrung außerhalb des Bohrloches umgebenden Zementhülle verläuft.
In diesem Falle kann als Schätzwert für R eine Strecke angesetzt werden, die 12
bis 25 mm länger ist als der bekannte Verrohrungsaußenhalbmesser.
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Dann läßt sich der Wasservolumendurchsatz aus Gleichung (7) bestimmen.
Wie somit ersichtlich, lassen sich die lineare Fließgeschwindigkeit v und der Volumendurchsatz
V von Wasser in einem Zementkanal oder einem ringförmigen Hohlraum hinter der Verrohrung
eines Bohrlochs ziemlich genau bestimmen. Im nachfolgenden sind Einzelheiten des
Meßverfahrens und der Meßvorrichtung für unterschiedliche Bohrlochverhältnisse und
Produktionsbedingungen
zur Ermittlung und Messung von Wasserströmung außerhalb der Verrohrung eines Bohrlochs
angegeben.
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Die zur Ausführung des Verfahrens verwendete Vorrichtung beruht in
ihrer Arbeitsweise auf der Aktivierung von Sauerstoffkernen 16 durch Einfangen von
Neutronen, deren Energie gleich oder größer als 10 MeV ist. Daher muß ein Neutronengenerator
vorhanden sein, welcher Neutronen mit einer ausreichend hohen Energie von 10 MeV
oder höher liefert, damit die Messungen ermöglicht werden. In Frage kommende Neutronengeneratoren
dieser Art arbeiten nach dem Prinzip der Deuterium-Tritium-Reaktion und erzeugen
einen Fluß energiereicher Neutronen ausreichend hoher Intensität, mit dem die gewünschten
Messungen ausführbar sind. Die auf der Deuterium-Tritium-Reaktion beruhenden Neutronengeneratoren
werden allgemeinhin als Neutronenbeschleuniger bezeichnet.
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Beschleuniger-Neutronenquellen bestehen im allgemeinen aus einem luft
leder gepumpten Gehäuse mit einem an dem einen Ende des Gehäuses angeordneten Zielmaterial,
das mit einem hohen Prozentgehalt an Tritium imprägniert ist. Das Ziel wird in bezug
auf die Deuteriumquelle auf einem hohen negativen Potential (von angenähert 125
kV) gehalten, durch welches die Kerne zum Ziel beschleunigt werden. Am entgegengesetzten
Ende des luftleeren Gehäuses befinden sich eine Ionenquelle und eine allgemein als
Replenisher bezeichnete Quelle für Deuteriumkerne. Im Betrieb erzeugt der Neutronenbeschleuniger
an der Ionenquelle konzentrierte Deuteriumionen, die durch elektrostatische Linsen
zu einem Strahl gebündelt und durch das hohe negative Potential auf das mit den
Tritiumkernen imprägnierte Zielmaterial beschleunigt werden. Aufgrund der hohen
Beschleunigungsspannung werden die elektrostatischen Coulomb-Abstoßkräfte zwischen
den Deuterium- und den Tritiumkernen überwunden, so daß die thermonukleare Verschmelzungsreaktion
auftritt
und Neutronen verhältnismäßig hoher Intensität von angenähert 14 MeV erzeugt werden.
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Da die Bohrlochsonde einen Neutronenbeschleuniger enthalten muß, stellen
sich Probleme bei der Konstruktion der Sonde.
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Diese sind darauf zurückzuführen, daß eine Hochspannungsquelle erforderlich
ist, welche das Potential von angenähert 125 kV erzeugt, das die Neutronenquelle
zur Beschleunigung der Deuteriumionen benötigt. Ein zu diesem Zweck geeignetes,
leistungsfähiges Hochspannungsgerät ist eine mehrstufige Cockroft-Walton-Spannungsvervielfacherschaltung.
Ein derartiges Gerät weist eine erhebliche Länge auf, da die Spannungsvervielfacherstufen
in Längsrichtung der Bohrlochsonde hintereinander angeordnet und gleichzeitig die
verschiedenen Vervielfacherstufen ausreichend isoliert sein müssen, um Spannungsdurchbrüche
an den Isolatoren zu vermeiden.
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In den Figuren 9A, 9B und 9C ist eine zur Fließwassermessung geeignete
Bohrlochsonde schematisch dargestellt. Die Sonde besteht aus mehreren Baugruppen,
die in unterschiedlicher Weise miteinander kombiniert werden können, um die verschiedenen
Verfahrens schritte bei Ermittlung von Wasserströmung hinter oder innerhalb der
Verrohrung entsprechend dem vorstehend beschriebenen Verfahren auszuführen. Am oberen
Ende der Sonde befindet sich ein Kopfstück 91 von angenähert 25,4 cm Länge. Mit
dem Kopfstück 91 ist ein Elektronikabschnitt 92 verbunden, welcher angenähert 190,5
cm lang ist und die Steuerungs- und Detektorelektronik enthält. Der Detektorabschnitt
93 enthält zwei Gammastrahlendetektoren, die aus thalliumaktivierten Natriumjodid-Kristalldetektoren
(in Zylinderform von angenähert 5 x 10 cm Größe) bestehen können, sowie eine Eisenabschirmung,
welche sich an dem dem Neutronengenerator gegenüberliegenden Ende befindet. Unterhalb
des in Fig. 9A dargestellten Detektorabschnitts 93 befindet sich ein weiterer Abschnitt,
welcher den Neutronengenerator
94 und das Hochspannungsgerät 95
für eine Spannung von 125 kV enthält. Die bevorzugten Abstände zwischen der Neutronenquelle
und den Detektoren sind bei zusammengebauter Sonde wie aus den Fig. 9B und 9C ersichtlich
jeweils 58,4 cm bzw.
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106,7 cm. Der die Neutronenquelle und das Hochspannungsgerät enthaltende
Abschnitt weist eine Länge von angenähert 238 cm auf. Am unteren Ende der Sonde
befindet sich ein Rundkopf 96, der dazu dient, das untere Sondenende gegen Beschädigung
zu schützen, wenn dieses in Berührung mit dem Bohrlochboden einem innerhalb der
Bohrung befindlichen Hindernis kommt.
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Das sich stellende Problem beruht auf der Länge (von 238 cm) des Hochspannungsgeräts.
Wenn eine aufwärts gerichtete Wasserströmung ermittelt werden soll, muß diese nämlich
zuch näst an der Neutronenquelle und dann nacheinander an den Detektoren vorbeilaufen.
Damit ergibt sich zwangsläufig der in 9B dargestellte Zusammenbau, bei welchem der
Detektorabschnitt 93 der Bohrlochsonde oberhalb des Hochspannungsgeräts 95 und des
Neutronengenerators 94 angeordnet ist. Zur Ermittlung von nach unten gerichteter
Wasserströmung ist die Anordnung von Fig. 9C erforderlich, da die nach unten rerichtete
Wasserströmung zunächst an der Neutronenquelle und dann erst an den Gammastrahlendetektoren
vorbeilaufen muß, damit die vorstehend beschriebene Fließ- oder Strömungsmessung
ausführbar ist. Bei dieser Anordnung müssen daher der Neutronengenerator 94 und
das Hochspannungsgerät 95 oberhalb des Detektorabschnitts 93 in der Sonde angeordnet
sein.
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Da die Gammastrahlendetektoren einen angemessen Abstand von dem Ziel
des Neutronengenerators aufweisen müssen, muß sich das mit Tritium imprägnierte
Ziel des Neutronengenerators 94 so dicht wie möglich an der Abschirmung im Detektorabschnitt
93 der Sonde befinden. Daher muß das Hochspannungsgerät 95 für den Neutronengenerator
94 endseitig austauschbar ausgebildet sein, d.h. an beiden Enden mit den gleichen
Anschlüssen
versehen sein, um den Zusammenbau nach Fig. 9B und
Fig. 9C zu ermöglichen, womit die Ermittlung von Wasserströmung in einer nach oben
bzw. nach unten weisenden Richtüng möglich ist. Daher sind sämtliche Baugruppen
der in Fig. 9 dargestellten Bohrlochsonde in Baukastenform ausgebildet. Diese Baugruppen
werden durch flüssigkeitsdichte Schraubverbindungen mit entsprechenden Dichtungen
miteinander verbunden.
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Die in den Fig. 9A, 9B und 9C dargestellte Bohrlochsonde ist außerdem
mit Zentriergliedern 97 versehen, welche aus zylindrischen Gummiarmen oder dgl.
bestehen können, die'nach außen in Eingriff mit der Innenwandung der Verrohrung
vorstehen, wenn die Sonde zu Meßzwecken in das Bohrloch abgesenkt wird.
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Diese Zentrierglieder 97 halten die Sonde in einer mittigen Lage innerhalb
der Verrohrung, damit eine zylindrische Symmetrie der Messungen gewährleistet ist.
Wenn die Sonde gegen eine Seitenwand der Verrohrung anliegen würde, könnte es vorkommen,
daß sie nicht in der Lage ist, an der gegenüberliegenden Seite der Verrohrung vorhandene
Wasserströmung zu ermitteln, da sich aufgrund des vergrößerten Abstands der Neutronenquelle
und der Detektoren von der Wasserströmung eine verringerte Empfindlichkeit ergibt.
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Der Elektronikabschnitt 92 der Bohrlochsonde steuert wie weiter unten
beschrieben die Arbeitsweise des Neutronengenerators 94 und liefert die Hochspannung
zum Betrieb der Detektoren, welche im Detektorabschnitt 93 enthalten sind. Der Elektronikabschnitt
92 liefert außerdem zu Beginn jedes Neutronenstoßes, d.h. jeder Neutronenimpulsfolge
Synchronisierungsimpulse und enthält Schaltungen, über welche die von den Dtektoren
abgegebenen elektrischen Impulssignale und die Synchronisierungsimpulse in das zur
Erdoberfläche führende Kabel abgegeben werden.
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In Fig. 10 ist die gesamte Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit der in ein Bohrloch hinabgelassenen Sonde schematisch dargestellt.
Die Bohrlochsonde 104 von entsprechend den Fig0 9A, 9B und 9C baukastenförmigem
Aufbau ist im Bohrloch 100 vermittels eines armierten Meßkabels 111 aufgehängt und
in bezug auf die Innenwandung der Verrohrung 102 vermittels Zentriergliedern 105
zentriert.
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Das verrohrte Bohrloch ist mit Bohrflüssigkeit 101 gefüllt.
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Die in figur 6 dargestellte Bohrlochsonde weist zwei Gammastrahlendetektoren
124 und 125 auf, die entsprechend dem in Fig. 9C dargestellten Zusammenbau angeordnet
sind und dazu dienen, eine nach unten gerichtete Wasserströmung hinter der Verrohrung
102 zu ermitteln. Weiterhin umfaßt die Sonde ein 125 kV-Spannungsgerät und eine
Neutronenquelle 126, die wie vorstehend beschrieben ausgebildet sind. Der Elektronikabschnitt
127 der Sonde 104 entspricht dem Elektronikabschnitt 92 in den Fig. 9A, 9B und 9C.
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Das Bohrloch 100 ist durch Erdformationen 123, 107, 108 und 109 niedergebracht.
Ein auf einer Seite in der die Verrohrung 102 umgebenden Zementhülle 103 dargestellter
Zementkanal 110 gestattet eine unerwünschte Wasserströmung in nach unten weisender
Richtung aus einer wasserführenden Sandschicht 107 durch eine Schieferschicht 108
hindurch in eine ölführende Sandschicht 109. Wenn sich die Bohrlochsonde 104 in
der dargestellten Lage befindet, wobei die gegenseitige Zuordnung von Detektor und
Neutronenquelle der Anordnung von Fig0 9C entspricht, gestattet sie die Ermittlung
unerwünschter Wasserströmung aus dem wasserführenden Sand 107 durch den Zementkanal
110 hindurch in den ölführenden Sand 109.
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in der Verrohrung 102 angebrachte Perforationen 106 gestatten den
Eintritt VOil Flüssigkeit aus dem ölführenden Sand 109 in das Bohrloch 100, wobei
gleichzeitig das durch den Zementkanal 110 zugeführte unerwünschte Fremdwasser in
das Bohrloch 100 eintreten kann. Entsprechend der Darstellung von
Fig.
6 durchdringen die von der Neutronenquelle 126 abgegebenen energiereichen Neutronen
die Stahiverrohrung 102 und aktivieren den elementaren Sauerstoff in der von dem
wasserführenden Sand 107 kommenden und durch den Zementkanal 110 hindurchtretenden
Wasserströmung Das durch den Zementkanal 110 fließende Wasser läuft somit anschließend
an den Detektoren 124 und 125 vorbei, wobei sich aus dem Zerfall von radioaktivem
Stickstoff 16 ergebende Gammastrahlung vermittels der Detektoren 124 und 125 in
der vorstehend beschriebenen Weise ermitteln läßt Elektrische Impulse, deren Impulshöhe
proportional ist der Energie der durch die Detektoren 124 und 125 aufgefangenen
Gammastrahlung werden zum Elektronikabschnitt 127 der Bohrlochsonde 104 übertragen
und gelangen über das Meßkabel 111 zu den an der Oberfläche befindlichen Teilen
der Vorrichtung.
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Das in Fig. 11 dargestellte Zeitdiagramm entspricht der in Fig. 10
dargestellten Vorrichtung und zeigt die über das Meßkabel 111 übertragenen Meßimpulse.
Die elektrischen Impulssignale, welche der von den Detektoren 124 und 125 auf gefangenen
Gammastrahlungsenergie entsprechen, sind im oberen Teil des Diagramms von Fig. 7
dargestellt, während der untere Teil dieses Diagramms schematisch die Taktsteuerung
für die Vorrichtung nach Fig. 10 darstellt. Ein Neutronenstoß oder eine Neutronenimpulsfolge
von 1 msec Dauer wird im Zeitpunkt T = 0 erzeugt und belegt somit den Zeitraum von
T = 0 bis T = + 1 msec. Gleichzeitig mit der Erzeugung des Neutronenstoßes in der
Bohrlochsonde wird ein Synchronisierungsimpuls hoher negativer Amplitude im Elektronikabschnitt
127 der Bohrlochsonde erzeugt und über das Meßkabel 111 übertragen. Die Amplitude
des Synchronisierungsimpulses ist dabei größer bemessen als die größte Meßimpulsamplitude
eines der beiden Detektoren. Die elektrischen Impulssignale, welche den in willkürlicher
zeitlicher Abfolge auftretenden Gammastrahlen entsprechen, die auf die Detektoren
D1 und D2 in der Bohrlochsonde
104 fallen, werden durch den Elektronikabschnitt
127 und über das Meßkabel 111 kontinuierlich, d.h. fortlaufend zur Erdoberfläche
ercragen. Die vom Detektor D1 abgegebenen Impulse werden in das Kabel mit negativer
Polarität, und die vom Detektor D2 gelieferten Impulse mit positiver Polarität in
das Kabel abgegeben. An der Oberfläche befindet sich ein Impulstrenner 115, welcher
aufgrund der elektrischen Polarität die Impulse von Detektor Da und Detektor D2
unterscheidet Impulse negativer Polarität werden einem Synchronisationsipulsdetektor
118 und dem einen Eingang eines Zeitgatters 116 zugeführt. Die positiven Impulse
von Detektor D2 werden dem einen Eingang eines weiteren Zeitgatters 117 zugeführt.
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Der Synchronisationsimpulsdetektor 118 ermittelt die negativen Synchronisierungsimpulse
großer Amplitude anhand Amplitudendiskininierung und führt den Zeitgattern 116 und
117 nach Ablauf von 4 msec nach Beginn des Neutronenstoßes Steuerimpulse zu. Somit
ergibt sich zwischen dem Ende des Neutronenstoßes und der Ansteuerung der Zeitgatter
116 und 117 vermittels des als Taktimpulsgenerator arbeitenden Synchronisationsimpulsdetektors
118 ein zeitlicher Abstand von 3 msec.
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Das kontinuierlich dem Meßkabel 111 zugeführte Ausgangssignal der
beiden Detektoren D1 und D2, welches aus einer willkürlichen Folge von Meßimpulsen
besteht, wird der nachgeschalteten Schaltung aufgrund der Zeitgatter 116 und 117
nur während eines 5,85 msec dauernden Zeitintervalls zugeführt, das bei 4 msec nach
T = 0 beginnt und bis zum Zeitpunkt T = 9,85 msec dauert, wie aus dem Zeitdiagramm
von Fig. 11 ersichtlich ist.
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Sobald die Zeitgatter 116 und 177 durch den vom Synchronisationsimpulsdetektor
118 gelieferten Ansteuerimpuls durchgeschaltet sind, gelangen die von den Gammastrahlungsdetektoren
124
und 125 der Sonde gelieferten Meßimpulse als Ein gangssignale zu Impulshöhenanalysatoren
119 bzw. 120. Dies se Impulshöhenanalysatoren führen die spektrale Energieaufteilung
der durch die Bohrlochsonde 104 an beiden Detektoren 124 und 125 aufgefangenen Gammastrahlung
entsprechend den vorstehend beschriebenen Energiefenstern aus.
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Zur Ermittlung des Abstands R von der Mitte des Detektors zur Mitte
der durch den Zementkanal 110 fließenden Wasserströmung kann das vorstehend anhand
der in Fig. 6 dargestellten Eichkurve beschriebene spektrale Degradationsverfahren
angewendet werden. Zu diesem Zweck wird die nach ihrer Energie unterschiedene Impulshöheninformation
der Impulshöhenanalysatoren 119 und 120 einem kleinen Rechner 121 zugeführt, bei
dem es sich um einen Mehrzweck-Digitalrechner vom Typ PDP-11 (hergestellt von der
Firma Digital Equipment Corporation in Cambridge, Massachusetts, U.S.A.) handeln
kann. Dem Rechner 121 wird die nach Energie diskriminierte Information zugeführt,
und dieser wendet zur Bestimmung von R, d.h. des Abstands der Mitte der Wasserströmung
von einem oder von den beiden Detektoren die vorstehend beschriebene Zählverhältnistechnik
an.
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Ausgehend von den vorstehend angegebenen Gleichungen für die Berechnung
von R kann ein derartiger Mehrzweck-Digitalrechner in z.B. einer üblichen Programmier-Compiler-Sprache
wie etwa FORTRAN oder dgl. prosgrammiert werden, um die zur Bestimmung der Fließgeschwindigkeit
v des Wassers und des Abstands R erforderlichen Rechenoperationen auszuführen. Die
den errechneten Werten entsprechenden Ausgangs signale werden vom Rechner 121 einem
Aufzeichnungsgerät 122 zugeführt, das wie durch die gestrichelte Linie 113 angedeutet
elektrisch oder mechanisch mit einer Laufrolle 112 gekoppelt sein kann, so daß sich
die interessierenden Größen als Funktion der Lage der Bohrlochsonde innerhalb des
Bohrlochs darstellen lassen.
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In entsprechender Weise kann die von den Mehrkanal-Impulshöhenanalysatoren
119 und 120 verarbeitete Zählinformation einem Aufzeichnungsgerät 122 zugeführt
werden, in welchem die Meßwerte als Funktion der Tiefe der Bohrlochsonde 104 innerhalb
des Bohrlochs dargestellt werden.
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Während im Vorstehenden die theoretischen Gdundlagen des Verfahrens
und die Vorrichtung zum Messen unerwünschter Wasser strömungen in Zementkanälen
oder -hohlräumen hinter der Verrohrung eines verrohrten Bohrlochs beschrieben worden
sind, wird im nachstehenden die Arbeitsweise bei der Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens für unterschiedliche Bohrlochverhältnisse beschrieben. Zunächst sei einmal
der Fall betrachtet, daß das Verfahren an einem verrohrten Produktionsbohrloch ausgeführt
wird, in welchem die Produktionsflüssigkeit unter dem Formationsdruck durch die
Perforationen hindurch unmittelbar in die Bohrung gedrückt wird. Dieser Fall entspricht
auch der schematischen Darstellung von Fig. 10.
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Bei einem fertiggestellten Produktionsbohrloch, dessen Verrohrung
mit Perforationen versehen ist, soll der Zufluß von Wasser ermittelt werden. Dazu
wird die in Fig. 10 schematisch dargestellte Bohrlochsonde in das Produktionsbohrloch
eingeführt. Der unerwünschte Wasserzufluß soll aus einem wasserführenden Sand 107
stammen und über einen Zementkanal 110 durch eine Schieferlage 108 hindurch zu einer
ölführenden Sandschicht 109 gelangen, an welcher es durch die Perforationen 106
hindurch in das Bohrloch 100 eintritt. Zwar ist in Fig 10 der Fall dargestellt,
daß der unerwünschte Wasserzufluß aus von einem wasserführenden Sand 107 nach unten
in den ölführenden Sand 109 zufließendem Wasser besteht, jedoch ist in der Praxis
die Wahrscheinlichkeit ebenso hoch, daß der unerwünschte Wasserzufluß entlang einem
ähnlichen (und hier nicht dargestellten) Zementkanal aus einem wasserführenden Sand
stammt, der unterhalb des Produktionshorizonts in
der ölführenden
Sandschicht 109 liegt. In der Praxis ist üblicherweise die Richtung, aus welcher
der unerwünschte Wasserzufluß kommt, nicht genau bekannt. Das erfindungsgemEße.VerEahren
gestattet vermittels der vorstehend beschriebenen Vorrichtung die Ermittlung von
Fließwasser in jeder Richtung.
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Wie aus den vorstehenden Ausführungen ersichtlich, müssen die elementaren
Sauerstoffkerne in der Wasserströmung aktlviert werden, damit radioaktiver Stickstoff
16 entsteht, dessen radioaktiver Zerfall durch die in Längsrichtung in einem gegenseitigen
Abstand angeordneten Detektoren 124 und 125 in der Bohrlochsonde 104 ermittelt wird.
Da die Richtung der Wasserströmung nicht genau vorhergesagt werden kann, ist daher
erforderlich, eine im Baukastensystem ausgebildete Sonde einzusetzen, die der anhand
der Fig. 9A, 9B und 9C beschriebenen Ausführung entspricht und die Ermittlung von
Wasserströmung sowohl in nach oben als auch nach unten weisender Richtung hinter
der Verrohrung gestattet.
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Anhand von Versuchen hat sich gezeigt, daß eine in dieser Weise ausgebildete
Bohrlochsonde mit hoher Diskriminierung die Anzeige der Fließwasserrichtung gestattet.
Wenn die Sonde in der Weise zusammengesetzt ist, daß sie die Ermittlung einer nach
oben gerichteten Wasserströmung gestattet, 11r'n entspricht ihr Ansprechverhalten
gegenüber einer nach/ver laufenden Wasserströmung über den untersuchten Bohrlochabschnitt
bei Verwendung einer pulsierenden Neutronenquelle den in Fig.- 4 für die Abwesenheit
von Wasserströmung dargestellten Werten, oder bei Verwendung einer kontinuierlich
arbeitenden Neutronenquelle den in Fig. 3 für die Abwesenheit von Wasserströmung
dargestellten Werten. Somit gestattet die Bohrlochsonde eine wirksame und genaue
Unterscheidung der an der Neutronenquelle 126 vorbeiführenden Wasserströmung je
nachdem, ob die in einem gegenseitigen Abstand in Längsrichtung
angeordneten
Detektoren 124 und 125 oberhalb oder unterhalb der Neutronenquelle 126 angeordnet
sind. Zur Ermittlung einer nach oben gerichteten Wasserströmung müssen die Detektoren
oberhalb der Neutronenquelle angeordnet sein, während zur Ermittlung einer nach
unten gerichteten Wasserströmung die Detektoren unterhalb der Neutronenquelle angeordnet
sein müssen.
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Unter Berücksichtigung dieser Richtungsuntertscheidung sind anhand
der schematischen Darstellung von Fig 6 die folgenden Maßnahmen erforderlich, um
die genaue Lage der unerwünschten Wasserströmung zu ermitteln As die in Fig. 6 dargestellte,
nach unten weisende Wasser strömung festzustellen, werden zunächst einmaL die Detektoren
124 und 125 unterhalb der Neutronenquelle 126 angeordnet Dann wird die Bohrlochsonde
so weit in das Bohrloch abgeSenkt daB sie sich in einem geringen Abstand oberhalb
der Perforationen 106 befindet wonach Messungen des Zerfalls von radioaktivem Stickstoff
16 in der nach unter gerichteten Wasserströmung innerhalb des Zementkanals 110 über
einen ausreichend langen Zeitraum von zB. angenähert 5 Minuten ausgeführt werden.
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Solange sich die Bohrlochsonde 104 etwas oberhalb der Perforationen
106 befindet, ist sie unempfindlich gegenüber innerhalb der Verrohrung 102 nach
oben gerichteter Strömung, da diese zunächst an den Detektoren 124 und 125 und dann
erst an der Neutronenquelle 126 vorbeiläuft. Somit wird nur innerhalb des Zementkanals
110 nach unten fließendes Wasser aktiviert und mit dieser Anordnung der Sonde gemessen.
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Als nächstes wird die Bohrlochsonde aus dem Bohrloch herausgezogen
und in abgeänderter Reihenfolge wieder zusasmengebaut, indem die Detektoren entsprechend
der Darstellung in 9B oberhalb der Neutronenquelle angeordnet werden. Dann wird
die Sonde bis auf eine etwas unterhalb der Perforationen 106 liegende Tiefe in das
Bohrloch abgesenkt, wonach wiederum
die Messung der Sauerstoffaktivierung
über eine entsprechende Zeitspanne erfolgt. Damit wird in Nähe der Verrohrung entlang
Zementkanälen nach oben fließendes Wasser gemessen. Bei dieser Anordnung ist die
Bohrlochsonde unempfindlich gegenüber innerhalb der Verrohrung 102 nach unten an
den Detektoren 124 und 125 vorbeiströmendem Wasser.
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Auf diese Weise wird das 7\nsprechverhalten der Detektoren gegenüber
unerwünschter Wasserströmung entlang Zementkanälen oder -hohlräumen entsprechend
Gleichung (4) zur Bestimmung der linearen Fließgeschwindigkeit v der unerwünschten
Wasserströmung in diesen Kanälen ausgenutzt. Dabei wird-natürlich zugleich auch
die Richtung der Wasserströmung ermittelt.
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In entsprechender Weise läßt sich der Volumendurchsatz V von unerwünschter
Wasserströmung dadurch ermitteln, daß der Abstand R von der Mitte der Wasserströmung
zur Mitte der Detektoren nach einem der vorstehend beschriebenen Verfahren gemessen
oder auch geschätzt wird. Wenn keine Messung ausgeführt werden soll, läßt sich der
Volumendurchsatz angenähert dadurch schätzen, daß als Abstand R eine Strecke angesetzt
wird, die um etwa 12 bis 25 mm länger ist als der Außenhalbmesser der Verrohrung.
Damit läßt sich anhand Gleichung (7) der Volumendurchsatz V quantitativ herleiten.
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Alle vorstehend beschriebenen Verfahrensschritte beziehen sich auf
stationäre Messungen. Mit diesen werden vermutlich die genauesten Meßergebnisse
bei der Ermittlung von Fließ= wasser erhalten. Die Ermittlung und Messung entsprechend
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann jedoch auch bei bezug ter Bohrlochsonde erfolgen.
Wenn die Sonde langsam und mit genau bekannter Fortbewegungsgeschwindigkeit von
z.B. 1,5 m/min innerhalb des Bohrlochs hochgezogen oder abgesenkt würde kann die
Messung entsprechend Fig. 10 auch in der Weise erfolgen, daß die Sonde in das Bohrloch
zunächst in der wors eingebracht wird, bei welcher sich die Detektoren unterhalb
der
Neutronenquelle befinden, wobei die Messung unmittelbar oberhalb der zu untersuchenden
Verrohrungperforationen beginnt. Dann wird die Sonde langsam und kontinuierlich
an den Verrohrungsperforationen 106 vorbei über eine vorbestimmte Strecke bis an
eine unterhalb der Perforationen liegende Stelle abgesenkt. Nachdem die Sonde aus
dem Bohrloch herausgezogen und die gegenseitige Anordnung von Detektoren und Neutronenquelle
umgekehrt worden ist, wird sie wiederum in das Bohrloch bis an eine vorbestimmte
Stelle unterhalb der Perforationen 106 abgesenkt und mit langsamer Geschwindigkeit
an den Verrohrungsperforationen 106 vorbei nach oben angehoben. Die Aufwärtsbewegung
wird dabei über eine vorbestimmte Strecke oberhalb der Perforationen durchgeführt.
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Wenn sich bei diesen Messungen die Detektoren 124 und 125 unterhalb
der Neutronenquelle befinden, ist die Sonde verhältnismäßig unempfindlich gegenüber
ihrer nach unten gerichteten Bewegung. Wenn sich die Detektoren oberhalb der Neutronenquelle
befinden, ist die Sonde entsprechend verhältnismäßig unempfindlich gegenüber ihrer
Fortbewegung nach oben.
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Auf diese Weise läßt sich vermittels einer kontinuierlichen Messung
wenigstens qualitativ eine unerwünschte Flüssigkeitsverbindung entlang der Zementhülle
ermitteln und in der anhand Fig. 10 beschriebenen Weise als Funktion der Bohrlochtiefe
aufzeichnen.
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Wenn die Bohrlochsonde nach oben bewegt wird und sich dabei die Detektoren
124 und 125 unterhalb der Neutronenquelle 126 befinden, oder wenn die Bohrlochsonde
nach unten bewegt wird, wobei sich die Detektoren 124 und 125 oberhalb der Neutronenquelle
126 befinden, führt die Sondenbewegung lediglich zu einem konstanten, linearen Geschwindigkeitsausdruck,
der additiv ist zu dem Ansprechwert der Sonde gegenüber Wasser strömung in der jeweiligen
Meßrichtung. Da die Bewegungsgeschwindigkeit der Sonde genau bekannt ist, läßt sich
dieser konstante Faktor bei der Bestimmung der linearen Fließgeschwindigkeit
v
und des Volumendurchsatzes V im Rechner 121 durch Subtraktion ausgleichen. Sofern
die Fließgeschwindigkeit des unerwünschten Wasserstroms nicht genau gleich ist der
Fortbewegungsgeschwindigkeit der Bohrlochsonde innerhalb des Bohrlochs, so daß sich
dementsprechend keine Relativbewegung ergibt, lassen sich die Meßwerte auch bei
fortbewegter Sonde ermitteln.
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Die Messung eines unerwünschten Wasserdurchsatzes durch Zementkanäle
an einem mit Gasdruckförderung produzierenden Bohrloch wird wie folgt ausgeführt:
In einigen Fällen kann es wünschenswert sein, Lage und Menge einer unerwünschten
Wasserströmung entlang Zementkanälen oder -hohlräumen an einem Produktionsbohrloch
zu bestimmen, das fertiggestellt ist und unterstützt durch Druckgas Erdöl produziert.
Verfahren dieser Art sind durchaus üblich in manchen Fördergebieten, in welchen
verhältnismäßig große Mengen an Erdgas zur Produktionsförderung zur Verfügung stehen.
In diesen Fällen ist es stets wünschenswert, die Messung unerwünschter Wasserströmungen
unter Produktionsbedingungen vorzunehmen.
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Das ist darauf zurückzuführen, daß bei Unterbrechung der Förderung
in dem zu untersuchenden Bohrlochbereich zwecks Vornahme von Strömungsmessungen
unerwünschter Wasserströmungen ggf. im Produktionsbetrieb vorhandene Druckdifferentiale
aus der Produktionszone nicht mehr auftreten und derartige Druckdifferentiale gerade
der Grund für das Auftreten einer unerwünschten Wasserströmung sein oder zumindest
zu einer solchen beitragen können.
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Bei Gasdruckförderung besteht die Verbindung zur Produktionszone im
allgemeinen aus einem Produktionsrohrgestänge von verhältnismäßig kleinem Durchmesser
(von 7,6 cm = 3 Zoll), das durch eine Packung durchgeführt ist, welche innerhalb
der Verrohrung in einem Abstand von im allgemeinen etwa 15 bis 18 m oberhalb der
produzierenden Perforationen verankert
ist. Oberhalb der Packung
und oberhalb der Perforationen sind im Produktionsrohrgestänge Gasdruckförderventile
angeordnet, welche einen Förderstrom durch das Produktionsrohrgestänge gestatten,
wenn sich der Flüssigkeitspegel unterhalb des Ventils befindet. Derartige Ventile
gestatten außerdem das Einführen von unter Druck stehendem Erdgas in den Ringraum
zwischen dem Produktionsrohrgestänge und der Bohrungsverrohrung. Durch diesen Druck
wird die Förderflüssigkeit durch das Produktionsrohrgestänge nach oben gedrückt.
Das in das Gestänge eintretende Gas bildet zusammen mit der durch die Perforationen
zufließenden Förderflüssigkeit eine blasenförmige Emulsion und hebt diese vermittels
des Gasdrucks durch das Produktionsrohrgestänge zur Erdoberfläche an.
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Wie somit ohne weiteres ersichtlich, darf bei Gasdruckförderung das
Produktionsrohrgestänge nicht aus der Bohrung herausgezogen werden, damit die Produktionsbedingungen
nicht gestört werden und die Arbeitsweise der Gasdruck-Fördervorrichtung nicht unterbrochen
wird. Wenn die Gasdruckförderung eingestellt werden würde, käme es natürlich zu
einem Stillstand der Förderung an Produktionsflüssigkeit, wobei möglicherweise unerwünschte
Wasserströmungen verändert werden würden oder deren Ermittlung schwierig, wenn nicht
sogar unmöglich gemacht werden würde.
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Zum Messen des Durchsatzes an unerwünschtem Wasser in einem produzierenden
Bohrloch bei gleichzeitiger Gasdruckförderung muß die Bohrlochsonde natürlich solche
Abmessungen aufweisen, daß sie durch ein Produktionsrohrgestänge hindurch eingeführt
werden kann. Eine entsprechende Bohrlochsonde kann in genau gleicher Weise wie anhand
der Fig. 9 und 10 beschrieben ausgeführt werden und enthält einen Neutronengenerator
und Szintillationsdetektoren in entsprechender gegenseitiger Anordnung in einem
Gehäuse, dessen Außendurchmesser einen Wert
von 43 mm nicht überschreitet.
Die Bohrlochsonde wird dann durch das Produktionsrohrgestänge hindurch auf die gewünschte
Tiefe abgesenkt, in welcher die Messung von unerwünschtem Wasserdurchfluß erfolgen
soll.
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Anhand der Fig. 12A und 12B ist das Meßverfahren zur Ermittlung unerwünschter
Wasserströmung bei gleichzeitiger Gasdruckförderung in einem produzierenden Bohrloch
schematisch dargestellt. Die Verrohrung 201 ist fest in das Bohrloch einzementiert,
und eine Produktionszone, aus der Flüssigkeit durch die Perforationen 202 hindurch
in die Verrohrung eintritt, ist gegenüber dem übrigen Teil des Bohrlochs durch eine
Packung 203 isoliert, durch welche ein Produktionsrohrgestänge 204 hindurchgeführt
ist, welches die Förderflüssigkeit zur Erdoberfläche ableitet. Ein Gasdruckförderventil
205 dient zum Eindrücken von unter Druck stehendem Erdgas in das Produktionsrohrgestänge
204.
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Zur Ermittlung unerwünschter, nach unten gerichteter Strömungen wird
eine erfindungsgemäß ausgebildete Bohrlochsonde 206 mit der in Fig. 12A dargestellten
gegenseitigen Anordnung von Neutronenquelle und Detektoren durch das Produktionsrohrgestänge
hindurch bis in eine gerade oberhalb der produzierenden Perforationen 202 liegende
Höhe abgesenkt. Wenn sich die Bohrlochsonde in der in Fig. 12A dargestellten Lage
befindet, läßt sich eine nach unten gerichtete Flüssigkeitsströmung in der vorssehend
beschriebenen Weise ermitteln und messen. Wenn di- Bohrlochsonde 206 entsprechend
der schematischen Darstellung von Fig. 12 3 in der Weise zusammengesetzt ist, daß
sich die beiden Detektoren oberhalb der Neutronenquelle befinden, und diese Sonde
dann durch das Produktionsrohrgestänge 204 hindurch in die Produktionszone in eine
unterhalb der Perforationen 202 liegende Höhe abgesenkt wird, läßt sich nach oben
gerichtete unerwünschte Wasserströmung entlang der Verrohrung in gleicher Weise
ie
mit der vorstehend beschriebenen, jedoch größere Abmessungen
aufweisenden Bohrlochsonde ermitteln und messen.
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Bei Ausführung dieser Messungen kann die Bohrlochsonde 206 entweder
in Ruhestellung, d.h. unbewegt in einer vorbestimmten Höhe zunächst oberhalb und
dann unterhalb der Perforationen angeordnet werden, wobei sich die Detektoren wie
ausgeführt zunächst unterhalb und dann oberhalb der Neutronenquelle befinden, oder
die Bohrlochsonde 206 kann auch in der beschriebenen Weise langsam in einer nach
unten oder nach oben weisenden Richtung an den Perforationen 202 vorbeigefahren
werden. In jedem Falle entsprechen dabei die zur Ermittlung von Lage, linearer Fließgeschwindigkeit
und Volumendurchsatz der unerwünschten Flüssigkeitsströmung in Zementkanälen oder
-hohlräumen außerhalb der Verrohrung erforderlichen Verfahrensschritte den bereits
vorstehend beschriebenen.
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Bei Mehrkanal-Produktionsbohrlöchern (Multiple Completion Wells) sind
zwei oder mehrere, in unterschiedlichen Tiefen befindliche Produktionszonen durch
in die Verrohrung eingesetzte Packungen voneinander getrennt, wobei die Produktion
durch eine entsprechende Anzahl von -Produktionsrohrgestängen hindurch erfolgt.
In diesem Falle muß natürlich die aus einer tieferen Produktionszone stammende Förderflüssigkeit
über ihr Produktionsrohrgestänge durch eine oder mehrere in geringerer Tiefe befindliche
Produktionszonen hindurchgeführt werden. Dabei ist natürlich möglich, daß die aus
einer tieferen Produktionszone stammende Förderflüssigkeit einen Wasseranteil enthält,
wodurch die Ermittlung unerwünschter Wasserströmungen hinter der Verrohrung in oberen
Produktionszonen erschwert wird. Daher stellt sich das Problem, wie eine Diskriminierung
oder Unterscheidung gegen eine wasserführende Produktionsströmung in einem Produktionsrohrgestänge
erfolgen kann, das durch eine in geringerer Tiefe befindliche Produktionszone hindurchgeführt
ist, welche
ihrerseits durch Packungen zu beiden Seiten ihrer Produktionsperforationen
gegen die übrige Bohrlochlänge isoliert ist.
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Ein derartiger Fall ist in den Fig. 13A und 13B schematisch dargestellt.
Eine in geringerer Tiefe befindliche Produktionszone 303 ist durch in die Verrohrung
eingesetzte Pakkungen 304 und 305 gegenüber dem übrigen Bohrloch und gegenüber einer
tieferen Produktionszone 306 isoliert. Die tiefere Produktionszone 306 produziert
mit Gasdruckförderung über ein Produktionsrohrgestänge 307, das in ganzer Länge
durch die durch Packungen isolierte, in geringerer Tiefe befindliche obere Produktionszone
303 hindurchgeführt ist.
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Die obere Produktionszone 303 produziert durch eine Gruppe von Perforationen
308, während die tiefere Produktionszone 306 durch eine weitere Gruppe von Perforationen
309 hindurch produziert.
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Um allen Schwierigkeiten bei der Messung unerwünschter Wasserströmungen
hinter der Verrohrung 310 in der oberen Produktionszone aus dem Wege zu gehen, könnte
natürlich die Produktion aus der unteren Produktionszone während der Messung eingestelltuwerden.
Wenn sich jedoch beide Produktionszonen ziemlich dicht beieinander befinden und
der unerwünschte Wasserzufluß in der oberen Produktionszone aus einer zwischen den
beiden Produktionszonen liegenden Wasserader stammt, könnte die Einstellung der
Produktion aus der unteren Produktionszone die Förderbedingungen in der oberen Produktionszone
in der Weise beeinflussen, daß eine Messung der unerwünschten Wasserströmung unmöglich
gemacht wird.
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Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
lassen sich jedoch unerwünschte Wasserströmungen in einer mit Gasdruckförderung
arbeitenden oberen Produktionszone messen, auch wenn die innerhalb eines Produktionsrohrgestänges
307 durch diese Produktionszone hindurchgeführte
Förderflüssigkeit
aus einer tieferen Zone einen Wasseranteil enthält. Zur Erläuterung des Meßverfahrens
sind jedoch einige weitere theoretische Erläuterungen erforderlich .
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Dazu sei zunächst auf die oben erläuterte Theorie der spektralen Gammastrahlungsdegradation
aufgrund unterschiedlicher Dicken des streuenden Materials zwischen Neutronenquelle
und Detektoren für in unterschiedlichen Abständen von den Detektoren verlaufende
Wasserströmungen erinnert. Der in einem Energiebereich oder -fenster i (i = A, B)
des Detektors j (j = 1, 2) nach Korrektur für Hintergrund oder Störpegel aufgezeichnete
Zählwert läßt sich angeben wie folgt: Ci,j= CTi,j + CFi,j (10) In dieser Gleichung
(10) ist CTi j der Zählwert aus der Wasserströmung im Produktionsrohrgestänge, die
durch die obere obere Produktionszone hindurch verläuft, während C j der Zählwert
aufgrund einer Wasserströmung hinter der Verrohrung in der oberen Produktionszone
nach den Fig. 13A und 13B ist.
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Es läßt sich zeigen, daß das Verhältnis der beiden Detektor-Zählwerte
aufgrund des Durchflusses-durch das Produktionsrohrgestänge im Energiefenster A
durch Gleichung (11) ausdrückbar ist: CTA,1 = eK/vT 11 CT A,2 in welcher K = A A
s, t S der Detektorabstand, vT die lineare Fließgeschwindigkeit der Wasserströmung
in dem Produktionsrohrgestänge (in cm/sec) und # = 0,0936 sec-1 ist.
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In entsprechender Weise läßt sich das Zählwertverhältnis der beiden
Detektoren aufgrund Wasserströmung außerhalb der Verrohrung im Energiefenster A
durch Gleichung (12) wie folgt angeben:
C 1,A = eK/VF, CF1,A =
eK/vF , CF 2,A in welcher v die lineare Fließgeschwindigkeit der unerwünschten Wasserströmung
hinter der Verrohrung ist und K die vorstehend angegebene Bedeutung hat.
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Der Zählwert CA,1 läßt sich nunmehr schreiben CA,1 = CTA,2 eK/VT +
CFA,2 eK/VF (13) und der Zählwert CA,2 läßt sich schreiben CA,2 = CTA,2 + CFA,2
. (14) Wenn Gleichung (14) nach CRA,2 aufgelöst und dann in Gleichung (13) eingesetzt
wird, läßt sich der Zählwert CA,1 ausdrücken durch CA,1 = CA,2 eK/VT - CFA,2 eK/VT
+ CFA,2 eK/VF (15) In entsprechender Weise läßt sich eine Gleichung für den Zählwert
im Energiefenster CB,1 wie folgt herleiten: CB,1 = CB,2 eK/VT - CFB,2 eK/VT + CFB,2
eK/VT (16) wobei hier ebenfalls der Zählwert CFB,2 ausgedrückt werden kann durch
CFB,2 = CFB,1 e-K/VF (17) Wenn nun Gleichung (17) in Gleichung (16) eingesetzt wird
ergibt sich Gleichung (18) für den Gesamtzählwert CB,1 wie folgt CB,1 = CB,2 eK/VT
- CFB,1 (eK/VF + 1) (18) Der Zählwert CFA,2 ist dabei vorgegeben durch Gleichung
(19) CFA,2 = CFB,1 L(Rf) e -K(VF (19)
In Gleichung (19) ist L(Rf)
eine Funktion von Rf, d.h. dem Abstand zwischen der Mitte der Sonde und der Mitte
der Strömung hinter der Verrohrung. Diese Funktion ist jedoch bereits für bestimmte
geometrische Versuchsbedingungen im Schaubild von Fig. 6 dargestellt. In entsprechender
Weise läßt sich ein analytischer Ausdruck für die Funktion L(R) bei bestimmtem geometrischem
Aufbau der Bohrloch sonde nach Gleichung (20) angeben.
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L(R) = 6,5 - 0,8 R (20) Durch Einsetzen von Gleichung (19) in Gleichung
(15) wird Gleichung (21) wie folgt erhalten: CA,1 = CA,2eK/VT - CFB,1 L(Rf)(eK/VTe-K/VF
+ 1) (21) Wenn Gleichung (18) in Gleichung (21) eingesetzt wird, ergibt sich Gleichung
22: CA,1 =eK/VT (CA,2 -L(Rf)CB,2) + L(Rf)CB,1 oder (22) VT = K/ln CA,1 - L(Rf) CB,1
CA,2 -L L(Rf) CB,2 Gleichung (22) läßt sich nach der unbekannten Funktion L(Rf)
lösen, welche durch Gleichung (22-a) angegeben ist.
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CA,1 - L(RT) CB,1 VF = K/ln ------------- (23) CA,2 - L(RT) CB,2 Wie
anhand Fig. 13A ersichtlich, ist der Abstand RT von der Mitte der Bohrlochsonde
zur Mitte des Produktionsrohrgestänges 307 im allgemeinen bekannt oder läßt sich
mit annehmbarer Genauigkeit schätzen. Daher kann Gleichung (20) zur Berechnung der
Funktion L(RT) aus RT benutzt werden.
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Die übrigen Ausdrücke auf der rechten Seite von Gleichung (23) sind
bekannte (K) oder gemessene Größen (CA 1 CA,2,
CB,1 und CB,2) Daher
läßt sich Gleichung (23) nach der linearen Fließgeschwindigkeit vF des Wassers hinter
der Verrohrung lösen. Gleichung (15) läßt sich somit entsprechend Gleichung (23)
umschreiben, womit sich ergibt: CA,1 - CA,2 eK/VT CFA,2 = ---------- (24) e-K/VF
- e-K/VT) Der Ausdruck VT, d.h. die lineare Fließgeschwindigkeit innerhalb des Produktionsrohrgestänges
307 läßt sich aus dem (üblicherweise bekannten) Wasserdurchsatz und dem Querschnitt
des Produktionsrohrgestänges 307 berechnen. Die übrigen Ausdrücke auf der rechten
Seite von Gleichung (24) sind entweder bekannt (K) oder lassen sich berechnen (VF)
oder messen (CA,1 und CA,2). Damit läßt sich Gleichung (23) nach CA,2 lösen Nach
Berechnung von vT in der vorstehend beschriebenen Weise und anhand der gemessenen
Größen CA 1 CA 2 CB,1 und CB,2 läßt sich Gleichung (22a) nach L(RF) lösen. Dieser
Wert für L(RF) läßt sich dann in Gleichung (20) einsetzen, um RF, d.h. den Radialabstand
zwischen der Mitte der Sonde und der Mitte der Wasserströmung der Verrohrung zu
erhalten.
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Anhand des sich aus Gleichung (23) ergebenden Werts VF, des aus den
Gleichungen (22a) und (20) erhaltenen Werts RF und des aus Gleichung (24) erhaltenen
Werts für CFA,2 läßt sich Gleichung (7) zur Berechnung des Volumendurchsatzes VF
an Wasser hinter der Verrohrung verwenden, wobei Ci = CFA,2, R = RF, V = VF und
Q eine empirisch bestimmte Eichkonstante ist.
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Das vorstehend beschriebene Verfahren ist selbstverständlich in gleicher
Weise anwendbar oberhalb und unterhalb der Perforationen in der oberen Produktionszone
eines Mehrkanal-
Produktionsbohrlochs, so daß sich Flüssigkeitsströmung
sowohl in nach oben als auch nach unten weisender Richtung auf sich gegenüberliegenden
Seiten der Perforationen ermitteln läßt. Damit ist eine Unterscheidung möglich gegenüber
der bekannten Strömung innerhalb der Produktionszone durch das von einer tieferen
Produktionszone kommende Produktionsrohrgestänge, da diese bekannte Strömung einen
unterschiedlichen Abstand gegenüber jeder nur denkbaren unerwünschten und außerhalb
der Verrohrung verlaufenden Wasserströmung aufweist.
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Wenn jedoch die beiden in den Fig 13A und 13B dargestellten Produktionszonen
einen gegenseitigen Abstand von 100 m oder mehr aufweisen, so daß unerwünschte Strömungen
in einer Produktionszone durch Einstellen der Produktion in einer tieferen Produktionszone
nach allem Dafürhalten eigentlich nicht beeinflußt werden können, ist natürlich
wesentlich einfacher, die Produktion aus der tieferen Produktionszone einzustellen,
um jede Beeinträchtigung der Messungen aufgrund der innerhalb des Produktionsrohrgestänges
durch diese obere Produktionszone hindurchgeführten Flüssigkeitsströmung auszuschalten.
Wenn jedoch, wie oben ausgeführt, die beiden Produktionszonen so dichtobeieinander
liegen, daß die Einstellung der Produktion in einer Zone nicht wünschenswert ist,
um die Arbeitsparameter in beiden Produktionszonen möglichst nicht zu verändern,
kann das vorstehend beschriebene Verfahren dazu benutzt werden, um eine Unterscheidung
zwischen Wasserströmung außerhalb der Verrohrung und Wasserströmung durch das Produktionsrohrgestänge
innerhalb der Verrohrung zu treffen.
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Die theoretischen Grundlagen beziehen auch die Fälle mit ein, bei
denen sich zwei oder mehrere Produktionszonen in einer größeren Tiefe als die untersuchte
Produktionszone befinden und im Förderbetrieb stehen. In diesem Falle wird der vorstehend
beschriebene
Verfahrensgang anhand der theoretischen Grundlagen entsprechend angepaßt, um sämtliche
Strömung komponenten in allen durch die zu untersuchende Produktionszone hindurchführenden
Produktionsrohrgestängen einzeln zu erfassen und zu berücksichtigen.
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Zur Ausführung der Messungen wird die einen kleinen Außendurchmesser
(von 43 mm) aufweisende Bohrlochsonde durch das Produktionsrohrgestänge hindurch
in die zu untersuchende Produktionszone abgesenkt Stationäre Zählwertmessungen der
Sauerstoffaktivierung werden dann in den beiden Energiefenstern A und B sowohl oberhalb
als auch unterhalb der Perforationen in der Produktionszone ausgeführt, wobei sich
die Detektoren in der beschriebenen Weise zunächsto unterhalb und dann oberhalb
der Neutronenquelle befinden. Die Zählwerte werden in der beschriebenen Weise in
die Rechnungen eingesetzt. Der Volumendurchsatz V und die lineare Fließgeschwindigkeit
v unerwünschter Wasserströmungen hinter der Verrohrung lassen sich auf diese Weise
ermitteln.
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Patentansprüche: -