DE2350107A1 - Verfahren und einrichtung zur leckdetektion, insbesondere fuer vakuumanlagen - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur leckdetektion, insbesondere fuer vakuumanlagenInfo
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Description
Verfahren und Einrichtung zur Leckdetektion, insbesondere für Vakuumanlagen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Leckdetektion, insbesondere an Vakuumanlagen, bei dem ein durch Lecks
eindringendes Testmedium auf einen Indikator wirkt, und
eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bekannt ist eine große Anzahl von qualitativen Leckdetektoren,
die auf den verschiedensten Prinzipien beruhen. Zu den wichtigsten Kenndaten eines Leckdetektors
gehört die minimal nachweisbare Leckrate (Empfindlichkeit) und der notwendige Arbeitsdruck. Die Empfindlichkeit
ist einmal durch die Art des ausgenutzten Wechselwirkungsmechanismus
bedingt und wurde zum anderen durch einen großen technisch-elektronischen Aufwand hochgezüchtet.
Der maximal zulässige Arbeitstotaldruck im Rezipienten wird im wesentlichen durch das Funktionsprinzip begrenzt.
Nachteilig ist dabei, daß eine enge. Wechselbeziehung
zwischen der kleinsten nachweisbaren Leckrate und dem zulässigen Liaxiiaaldruck besteht. Bei Empfindlichkeiten
unter 10 Torr Is"" verlangen alle bekannten Leckdetektoren
Arbeitsdrücke, die im Hoch- bzw. Ultrahochvakuumbereich liegen. Der zu prüfende Eezipient muß also
immer erst mittels aufwendiger Hoch- bzw. Ultrahochvakuumpumpsysteme
evakuiert v/erden. Leckdetektoren mit sehr hoher Empfindlichkeit sind meist als spezifische
Massenspektrometer ausgelegt und haben einen sehr großen elektronischen Aufv/and, verbunden mit einem komplizierten
Meßzellenaufbau.
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— c —
Der Zweck der Erfindung besteht in einer hochempfindlichen
Leckdetektion mit geringem Aufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,ein Heßverfahren
und dazu eine Einrichtung zu entwickeln, die bei einer einfachen Meßanordnung und Meßtechnik eine empfindliche
Leckdetektion bei Rezipientendrucken im Bereich
des Grobvakuums bis Atmosphärendruck gestatten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein
durch Lecks eindringendes Testmedium auf einem vorzugsweise temperierten Festkörper kondensiert bzw. adsorbiert
wird und daß die elektrische Leitfähigkeit bzw. deren Änderung der auf dem Festkörper entstehenden Kondensat- bzw.
Adsorbatschicht als Meßgröße ausgenutzt wird. Die Einrichtung dazu besteht aus dem Festkörper) der mittels zweier
Elektroden kontaktiert und in einen Meßstromkreis geschaltet ist.
Das physikalische Prinzip besteht in der Ausnutzung der
elektrischen Leitfähigkeit der Kondensat- bzw. Adsorbatschicht.
Mittels der Änderung der Leitfähigkeit in der Zeiteinheit
ist es möglich, auf die Größe des Lecks zu schließen. Als
Festkörper wird grundsätzlich ein vakuumbeständiger isolierender Werkstoff verwendet. Geeignet sind anorganische,
hochisolierende Materialien wie Quarz, Glimmer, Glas oder Keramik.
Eine weitere Verbesserung bzw. Vereinfachung der elektrischen Meßschaltung kann erzielt werden, wenn statt des
Isoliermaterials ein lialbleitendes Material eingesetzt
wird, da hierdurch ein raeßtechnisch einfach erfaßbarer Ausgangswert für die elektrische Leitfähigkeit vorhanden
ist. Als halbleitendes Material wird ein hochohmiger, organischer Halbleiter verwendet. Einrichtungsmäßig kann .
dieser Halbleiter als Preßling oder Einkristall direkt
- 3 409819/0265
kontaktiert ausgebildet sein, oder das Halbleitermaterial
wird auf einem vorgenannten isolierenden Festkörper in Form einer Schicht aufgebracht und kontaktiert. Als Testmedium
eignen sich insbesondere Dämpfe, die eine Kondensat
ionstemperatur unterhalb der Raumtemperatur auf v/eisen,, vorzugsweise im Bereich von +1Q 0C bis -20 0C. Diese Temperaturen
lassen sich an den Festkörpern leicht durch Temperierung erzeugen.
Geeignet sind dazu organische Dämpfe, wie von Alkoholt
insbesondere Äthanol und Methanol, oder Fluorchlorkohlenwasserstoff
und Azeton. Es können aber auch anorganische Dämpfe, wie Wasserdampf>
verwendet werden. Bei der Auswahl des Testmediums ist auf eine gute Kondensation
bzw. Adsorption zu achten, da die elektrische Leitfähigkeit der Kondensations- bzw. Adsorbatschicht
maßgeblich von der Schichtdicke bestimmt wird. Weitere Faktoren sind die Temperatur und die Art des Testmediums.
. .
Yerfahrensgemäß wird in der Hegel der meßtechnische Aus- ■
gangswert die elektrische Leitfähigkeit des Indikators sein. Bei Kondensation des Testmediuras z. B. erhöht sich
die elektrische Leitfähigkeit, und der Unterschied dient
der Auswertung. Im fortlaufenden Prozeß ist es aber auch
möglich, daß die vorher aufgebaute Kondensatschicht belassen wird und zur Auswertung.nur. die weitere Steigerung
der elektrischen Leitfähigkeit durch die zunehmende Schichtdicke herangezogen wird.
Die Regenerierung des Indikators erfolgt zu beliebiger Zeit nach jedem oder auch mehreren Meßzyklen durch Entfernung
der Kondensat- bzw. Adsorbatschicht. Dies kann z. B. durch Erwärmen des Indikators und damit Verdampfen
der Schicht erfolgen. Das verdampfte Testmedium ist aus
dem Sezipienten auf geeignete Weise zu entfernen, um eine Eekondensation zu vermeiden.
_ 4 _ 4098 19/0265
Wie bereits beschrieben, eignen sich vorteilhaft Halbleiter
als Indikatoren. Dabei, ist die elektrische Leitfähigkeit als Ausgangswert bereits festgelegt. Erprobt wurde als
Halbleitermaterial all-trans-ß-Carotin. Dabei konnten insbesondere
die Ansprechzeiten für eine Steigerung der elektrischen Leitfähigkeit gesenkt werden, was zur Be- \
schleunigung der Lecksuche führt.
Zur Durchführung des Verfahrens ist grundsätzlich nur ein geringer Druckunterschied erforderlich, damit das
Testmedium durch evtl-. Lecks gelangt. Deshalb liegt der
Arbeitstotaldruck allgemein im Grobvakuumbereich. Eine
Evakuierung des zu prüfenden Eezipienten bis Hochvakuum ist demnach nicht erforderlich, obwohl es ebenso möglich
wäre. Die optimalen Bedingungen liegen etwa im Bereich zwischen 10 und 50 Torr, da dieser Bereich strömungsmäßig
die besten Bedingungen aufweist. Unter diesen Bedingungen ist eine minimale Leckrate von ca 10 ^ Torr Is
nachweisbar. Bei der Durchführung des Verfahrens ist darauf zu achten, daß sich im Meßrezipienten kein Körper
mit geringer Temperatur als die des gekühlten Festkörpers befindet, damit keine unkontrollierte Kondensation
auftritt.
Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, daß die Lecksuche mit hoher Empfindlichkeit, d. h. kleinster
nachweisbarer Leckräte, bereits bei Grobvakuum möglich
ist und meßteclinisch nur ein einfacher Meßstromkreis erforderlich
ist. Der Indikator ist ebenfalls sehr einfach aufgebaut, und der erforderliche Meßstronikreis kann relativ
einfach mit elektronischen Mitteln verwirklicht werden.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:'
- 5 9819/0265
Pig. 1: eine Substratmeßzelle Pig. 2: eine Oberflache nmeßze Ue
Pig. 3: einen Meßkopf mit Oberflächenmeßzelle
In Pig. 1 ist eine Substratmeßzelle dargestellt, d. h. das Substrat dient selbst als Indikator. Im Beispiel ist
ein Quarzplättchen 1 als Substrat verwendet worden, welches durch aufgedampfte Elektroden 2 kontaktiert ist ,·
die mit den Elektrodenzuleitungen 3 und 4 verbunden sind. Die bildliche Darstellung für einen im Text erwähnten
hochohmigen Halbleiter-Preßling oder -Einkristall würde ebenso aussehen, nur daß das Quarzsubstrat gegen den
Halbleiter ausgetauscht ist.
In Pig. 2 ist eineOberflächenmeßzelle dargestellt. Dabei
ist 1 wieder das Quarzplättchen wie in Pig. 1» nur dient es hier nicht selbst als Indikator, sondern als
isolierendes Trägersubstrat. Darauf ist eine Halbleiterschicht "5 aus all-trans-ß-Carotin aufgebracht, die durch
die Elektroden 2 kontaktiert ist und dadurch mit den Elektrodenzuleitungen 3 und 4 verbunden ist. In diesem
Beispiel dient also die Halbleiterschicht als Indikator, wobei die Meßstrecke zwischen den beiden Elektroden 2
liegt. -"■"-■
Pig. 3 zeigt die Prinzipdarstellung eines kompletten
Meßkopfes mit einer Oberflächenmeßzelle. Als Oberflächenmeßzelle 6 wurde die in Pig; 2 dargestellte verwendet.
Diese steht über die Unterseite des Trägersubstrates mit einem Peltier-Element 7 in thermischem Kontakt.
Damit kann die Oberflächenmeßzelle 6 je nach dem verwendeten
Testmedium bis unter die Kondensationstemperatur temperiert werden. Bei geeigneter Schaltung kann die
Oberf lächenmeßzelle auch mit einem solciien Peltierüleinent
erwärmt werden, damit das Kondensat verdampft und damit die Oberflächenmeßzelle 6 regeneriert wird.
- 6 '409819/ö265.
8 und 9 sind die elektrischen Zuleitungen für das Peltier-Element 7· Die Lagerung der Oberflächenmeßzelle
mit dem Peltier-Element 7 erfolgt in einem thermisch
und elektrisch hochisolierenden PTFE-ßing 10, der für die Zuleitungen 3» 4- und 8, 9 entsprechende Bohrungen 11 besitzt. Der PTFE-Eing 10 ist dann in einem Anschlußflansch 12 angeordnet, der für die Zuleitungen
geeignete vakuumdichte Durchführungen 13 besitzt· Das Anbringen des Flansches an dem Hezipienten erfolgt in bekannter Weise. Der anschließende elektrische bzw.
elektronische Meßstrorokreis ist nicht dargestellt, da er nicht erfindungswesentlic-h ist.
und elektrisch hochisolierenden PTFE-ßing 10, der für die Zuleitungen 3» 4- und 8, 9 entsprechende Bohrungen 11 besitzt. Der PTFE-Eing 10 ist dann in einem Anschlußflansch 12 angeordnet, der für die Zuleitungen
geeignete vakuumdichte Durchführungen 13 besitzt· Das Anbringen des Flansches an dem Hezipienten erfolgt in bekannter Weise. Der anschließende elektrische bzw.
elektronische Meßstrorokreis ist nicht dargestellt, da er nicht erfindungswesentlic-h ist.
409819/0265
Claims (12)
1. Verfahren zur Leckdetektion, insbesondere an Vakuumanlagen,
hei dem ein durch Lecks eindringendes Testmedium auf einen Indikator wirkt , dadurch gekennzeichnet,
daß das Testmedium an einem vorzugsweise temperierten Festkörper kondensiert oder adsorbiert
wird und die elektrische-Leitfähigkeit bzw. Leitfähigkeitsänderung
der auf dem Festkörper entstehenden Kondensat- bzw. Adsorbatschicht als Meßgröße
ausgenutzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch Λ , dadurch gekennzeichnet ι
daß als Testmedium Dämpfe verwendet werden, die unterhalb
der Eaumtemperatur, vorzugsweise im Bereich von +10 0G bis -20 0C, kondensieren.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet!
daß als Testmedium organische Dämpfe, wie Alkohole,
insbesondere Äthanol oder Methanol, oder Fluorkohlenwasserstoffe oder Azeton verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch' gekennzeichnet,
daß anorganische Dämpfe, wie Wasserdampf, verwendet
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Festkörper ein isolierender Werkstoff, insbesondere ein anorganischer, hochisolierender Werkstoff,
wie Quarz, Glimmer, Glas oder Keramik, verwendet werden. .
4098 19/02 65
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Festkörper ein hochohmiger, organischer
Halbleiter verwendet wird,
Halbleiter verwendet wird,
?. "Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als· Halbleitermaterial PoIyterpene (ζ. B. alltrans-ß-Garotin)
oder aromatische Kohlenwasserstoffe des zweiten oder eines höheren Kondensationsgrades
verwendet werden.
8· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Änderung der elektrischen Leitfähigkeit der Kondensations- bzw. Adsorptionsschicht zur qualitativen
Aussage und die Änderung der elektrischen
Leitfähigkeit in der Zeiteinheit zur quantitativen Aussage verwendet wird.
Leitfähigkeit in der Zeiteinheit zur quantitativen Aussage verwendet wird.
9· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kondensat- bzw. Adsorbatschicht nach jedem
oder jeweils mehreren Meßzyklen vom Festkörper entfernt wird,-z. B. durch Erwärmung desselben.
10. Einrichtung·zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Festkörper mit zwei Elektroden kontaktiert ist und die elektrische Leitfähigkeit des Festkörpers bzw. der Kondensat- bzw. Adsorbatschicht zwischen den Elektroden in einem elektrischen oder elektronischen
' Meßstromkreis ermittelt wird.
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Festkörper mit zwei Elektroden kontaktiert ist und die elektrische Leitfähigkeit des Festkörpers bzw. der Kondensat- bzw. Adsorbatschicht zwischen den Elektroden in einem elektrischen oder elektronischen
' Meßstromkreis ermittelt wird.
0 9819/0 26 5
11. Einrichtung nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Festkörper ein Halbleiter-Preßling
oder -Einkristall verwendet wird.
12. Einrichtung nach Anspruch 1 und 6f, dadurch gekennzeichnet
, daß ein hochisolierender Festkör-
v per mit einer Schicht eines hochohmigen, organischen Halbleiters versehen ist, die als Ko'ndensations-
oder Adsorptionsflache dient. ■
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD16646472A DD99655A1 (de) | 1972-10-25 | 1972-10-25 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE2350107A1 true DE2350107A1 (de) | 1974-05-09 |
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ID=5488672
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19732350107 Pending DE2350107A1 (de) | 1972-10-25 | 1973-10-05 | Verfahren und einrichtung zur leckdetektion, insbesondere fuer vakuumanlagen |
Country Status (4)
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DD (1) | DD99655A1 (de) |
DE (1) | DE2350107A1 (de) |
GB (1) | GB1429204A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2488402A1 (fr) * | 1980-08-09 | 1982-02-12 | Barlian Reinhold | Dispositif de detection des fuites de vapeur |
DE3301659A1 (de) * | 1982-02-26 | 1983-09-15 | Hitachi, Ltd., Tokyo | Fluidleckage-nachweiselement |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1972
- 1972-10-25 DD DD16646472A patent/DD99655A1/xx unknown
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DE3030296A1 (de) * | 1980-08-09 | 1982-03-18 | Reinhold Ing.(grad.) 6990 Bad Mergentheim Barlian | Einrichtung zur feststellung von dampfleckagen |
DE3301659A1 (de) * | 1982-02-26 | 1983-09-15 | Hitachi, Ltd., Tokyo | Fluidleckage-nachweiselement |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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