DE2304682A1 - Verfahren und einrichtung zur kompensation der temperaturabhaengigkeit von mit teilchen suspendierter fluessigkeit - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur kompensation der temperaturabhaengigkeit von mit teilchen suspendierter fluessigkeitInfo
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Description
P 3 3 1
DIpI-In8
Dlpl.-lns.lt-
31. Jan. 1973
Patentanwälte
.H-MITSCHERLICH
., λ ti n ο ί» u U Ä N H
Dlpl.-lns.lt- Ο« HSCHM AH
Dr.rer.natW. KORBER
Dipl. - ing- J- SCHHlDT-CTERS . 2304682
Dipl. - ing- J- SCHHlDT-CTERS . 2304682
Patentanmeldung
Schaffhauserstr. 580
Verfahren und Einrichtung zur Kompensation der Temperaturabhängigkeit
von mit Teilchen suspendierter Flüssigkeit.
Gegenstand vorliegender Erfindung sind ein Verfahren zur' Kompensation der Temperaturabhängigkeit der Leitfähigkeit
einer elektrisch leitenden Flüssigkeit bei Impulsamplitudenmessung von in der Flüssigkeit suspendierten Teilchen
mit einer Messzelle, insbesondere bei der Bestimmung des mittleren Volumens von Blutkörperchen, sowie eine Einrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Ein Hauptanwendungsgebiet dieses Verfahrens und dieser Einrichtung
ist die Bestimmung des mittleren Volumens der in einem Blutkörperchen-Auswertegerät ermittelten Blutkörperchen.
Bei bekannten Blutkörperchen-Auswertegeräte wird eine Messzelle verwendet/ welche beidseits zu einer relativ
kurzen und engen Kapillarstrecke je einen Raum für eine elektrolytische Blutverdünnerflüssigkeit und in jedem
dieser Räume eine Elektrode enthalten. Sofern durch die beiden Elektroden und die dazwischenliegende, durch die
Kapillarstrecke verengte Flüssigkeitsstrecke ein konstanter Gleichstrom geleitet wird und gleichzeitig ein vorbestimmtes
Volumen der die Blutkörperchen in vorbestimmter Verdünnung enthaltenden Flüssigkeit durch die Kapillarstrecke aus dem
einen in den andern Flüssigkeitsraum getrieben wird, entstehen jeweils während dem Durchtritt von Blutkörperchen durch
die Kapillarstrecke Spannungsimpulse, die den mittleren Gleichspannungspegel deutlich überschreiten. Sie können in
bekannter Weise ausgesiebt und gezählt werden. Die Scheitelhöhen solcher Impulse sind den Volumen der sie beim Durchtritt
durch die Kapillarstrecke verursachenden Blutkörperchen proportional. Weil nun zum Vergleich des Blutbildes
von Einzelpersonen mit Standard-Blutbildern nicht nur die Zahl der Blutkörperchen pro Einheitsmenge des Blutes, sondern
auch das mittlere Volumen der Blutkörperchen von grosser diagnostischer Bedeutung ist, wird mit bekannten Geräten das
mittlere Volumen der Blutkörperchen bestimmt. Solche Geräte
30 988 3/088 5
P 22 33 449.6 sind in der DT-Patentanmeldung &&&2*&?ίΉί und in der US-PS
3.473.010 beschrieben.
Zur Speisung der Messzelle wird dabei eine Stromquelle verwendet, wodurch die infolge Blutkörperchen-Durchtritt durch
die Kapillarstrecke resultierende Spannungs-Impulsamplitude
bei konstanten Messstrom proportional der Widerstandsänderung in der Flüssigkeitsmessstrecke, also AU2 = J2 · ΔΗΖ,
ist. Die Widerstandsänderung AR2 wiederum ist proportional
zum spezifischen Widerstand der elektrolytischen Flüssigkeit und dieser Wert ist stark temperaturabhängig. Damit
ist bei den bekannten Schaltungen auch die resultierende Spannungsimpulsamplitude und der daraus erzielte Messwert
für das mittlere Volumen der Blutkörperchen stark abhängig von der Temperatur der Flüssigkeit. Dieser Machteil wird ,
bis dahin durch häufiges Eichen der Messgeräte und durch Verwendung von auf bestimmte Werte temperierte Flüssig- .
keiten relativ mühevoll umgangen.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, bei der Bestimmung des mittleren Teilchenvolumens die Temperaturabhängigkeit
der Flüssigkeit und die damit verbundenen Nachteile möglichst weitgehend zu eliminieren. Zur Erreichung
dieses Zieles ist ein Verfahren zur Kompensation der Temperaturabhängigkeit der Leitfähigkeit einer elektrisch
leitenden Flüssigkeit bei Impulsamplitudenmessung von in
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der Flüssigkeit suspendierten Teilchen mit einer Messzelle, insbesondere bei der Bestimmung des mittleren Volumens von
Blutkörperchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Speisung der Messzelle im niederfrequenten Gebiet durch eine Spannungsquelle
und im Nutzfrequenzgebiet durch eine Stromquelle erfolgt.
Anhand einer Grundlagenbeschreibung für das Verfahren und
von Ausführungsbeispielen von Einrichtungen, welche zur Realisierung des erfihdungsgemässen Verfahrens dienen und
die in den Zeichnungen dargestellt sind, soll die Erfindung näher erleutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 Ein halbschematisch dargestelltes Ausführungsbeispiel
einer aktiven Messzellen-Speiseschaltung.
Fig. 2 Eine Variante zur Schaltung von Fig.l mit Speisung
über einen hochohmigen Widerstand schematisch dargestellt.
Fig. 3 Ein halbschematisch dargestelltes Ausführungsbeispiel einer passiven Messzellen-Speiseschaltung.
Der Querschnitt der Messzellen-Kapillare ist viel grosser
als derjenige der zu messenden Teilchen, also AK >>
Ar1.. Mathematisch kann nachgewiesen werden, dass die Widerstandsänderung,
infolge eines Teilchen-Durchtritts durch die
w ο «j ·./ UJ/ UOOO
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Kapillare, proportional zum spezifischen Widerstand der
Flüssigkeit und zum Teilchenvolumen und umgekehrt proportional zum Quadrat des Kapillarquerschnittes ist, also
(1) AR2 = ^2
AK
AK
Der Widerstand ohne Teilchen in der Kapillare beträgt
wobei AK der Querschnitt und I^ die Länge der Kapillare
bedeuten. Für die relative Aenderung AR2/R2 ergibt sich
somit bei Vr = Ak · 1k als Kapillarvolumen:
womit die Abhängigkeit vom spezifischen Widerstand, respektiv von der Temperatürabhängigkeit der Flüssigkeitsleitfähigkeit,
entfällt.
Die totale über der Messzelle stehende Spannung setzt sich aus zwei Anteilen, nämlich der Polarisationsspannung Uk
der Messzelle, welche c.ls konstant vorausgesetzt werden
kann, und dem zum Zellenwiderstand proportionalen Anteil J2 · R2 zusammen, also U2 = Ur + J2 · R2 · Daher beträgt
der durch die Messzelle fliessende Strom
M, 'Z=Hf
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Für die Spannungsimpulsamplitude bei konstanten Messstrom
gilt deshalb:
ARz
(5) AU2 = J2 * AR2 = (U2 - UK) · r— und damit
AU2 = (U2 - UK) · ^
Gemäss Formel (5) ist, sofern U2 - UK konstant gehalten und
die Messzelle trotzdem mit bezüglich der Teilchenmessung konstantem Strom gespeist wird, die gemessene Impulsamplitude
nur noch von der Messzellengleichspannung U2, der Polarisationsspannung U^, dem Kapillarvolumen V^ und dem
Teilchenvolumen VVp abhängig. Die stark temperaturabhängige
Leitfähigkeit der Elektrolytflüssigkeit spielt keine Rolle mehr. Da die Polarisationsspannung U^ als konstant angenommen
werden kann, muss also die Messzellenspannung U2 stabilisiert
werden. Die Widerstandsänderung AR2 ist im technisch
interessanten Bereich sehr klein zum Messzellenwiderstand Rg, sodass bei R2 der Einfluss der Widerstandsänderung
infolge eines Teilchens zu vernachlässigen ist. Folgende Grundüberlegung muss nun noch berücksichtigt werden:
Die Widerstandsänderungen infolge der Temperaturabhängigkeit der Elektrolytflüssigkeit sind niederfrequent, Minuten oder
Stunden pro 0C, während die Widerstandsänderungen infolge
Teilchen-Durchtritts durch die Kapillare relative hochfrequent sind> ca. 200Hz bis 5OkHz. Die beiden Anteile lassen
sich frequenzmässig leicht trennen.
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Ein Verfahren zur Kompensation der Temperaturabhängigkeit der Elektrolytflüssigkeit ist somit dadurch gegeben, dass
die Speisung der Messzelle im niederfrequenten Gebiet durch eine Spannungsquelle und im Nutzfrequenzgebiet, ca. 200Hz
bis 5OkHz, durch eine Stromquelle erfolgt.
Gemäss Fig. 1 ist eine Schaltung mit geregelter Stromquelle
zur Speisung einer Messzelle.halbschematisch dargestellt. Zwischen den Elektroden 101 und 102, die in je einem Flüssigkeitsraum
einer Messzelle 10 angeordnet sind, besteht eine relativ kurze Kapillarverbindung 100. Die Elektrode 101 ist
mit dem Nulleiter verbunden und die Elektrode 102 ist an den Ausgang einer Stromquelle J^ und an den einen Eingang
eines Verstärkers V]_ angeschlossen. Der zweite Eingang des
Verstärkers V^ wird von einer mit dem einen Pol an den Nullleiter
angeschlossenen, auf konstante Spannung geregelten Gleichspannungsquelle Ur gespeist. Ueber den Verstärkerausgang
und den seriegeschalteten Tiefpassfilter 11 ist der Regelkreis der Stromquelle J^ geschlossen.
Der hochfrequente Anteil AUg der Messzellenspannung Ug steht
über die seriegeschalteten Verstärker V2 und Hochpassfilter
12, also verstärkt und ausgesiebt, als Spannung U2 für die weitere Auswertung bereit. Gestrichelt dargestellt ist die
Messzellen-Ersatzschaltung mit dem totalen Zellenwiderstand R2 und der in der Zelle gebildeten Polarisationsspannung
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Die Filter 11 und 12 sind nach bekannter Art so ausgelegt,
dass der Tiefpassfilter 11 nur die langsamen thermischen Schwankungen weiterleitet während der Hochpassfilter 12
nur für Frequenzen im Nutzfrequenzgebiet der Teilchenmessung und höher leitend wirkt.
Gemäss Fig. 1 ist eine prinzipielle Schaltungsanordnung
dargestellt, mit der die mittlere Messzellenspannung U2
über den Verstärker Vi, den Tiefpassfilter 11 und die
Stromquelle Jj für tiefe Frequenzen, bzw. thermische Aende
rungen, immer proportional zu der Referenzspannung Ur geregelt
ist. Der mittlere Zellenstrpm beträgt damit Jg 5^
Die Impulsamplitude AU2, die über den Verstärker V2 und den
Hochpassfilter 12 als Spannung U2 ausgekoppelt wird, beträgt;
AU2 = J2 · AR2 = (U2 - ÜK) · rr-£
KZ
womit die Bedingung für Temperaturkompensation erfüllt ist.
In Fig. 2 ist eine Möglichkeit mit passiver Stromquelle, bzw. der Speisung über einen hochohmigen Widerstand Rq anstelle
der Stromquelle J^ von Fig. 1, dargestellt. Ansonst bleibt die Schaltung in Aufbau und Funktion gegenüber Fig.l
unverändert. Aus der mathematischen Analyse dieser Schaltung, welche hier nicht dargelegt wird, geht hervor, dass
durch Anpassung der Werte Rq * R2 und V]_ (Verstärkungsgrad
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des Verstärkers V^) eine über einen beträchtlichen Variationsbereich
vom Zellenwiderstand Rj wirksame quadratische Kompensation mit Extremum im Sollwert erreicht werden kann.
Als Voraussetzung muss gelten, dass R0 >> R2 und dadurch
ul >> UZ lst· F*ir hohe Frequenzen beträgt dann
0 AR2
AU2 = (ÜZ - ÜK) ^5S5- . _ ,
AU2 = (ÜZ - ÜK) ^5S5- . _ ,
wodurch die Temperaturabhängigkeit der Teilchenmessung
weitgehend eliminiert werden kann. Um eine genügende Kompensation zu erreichen, muss R0 ca. eine Grössenordnung
höher als Rg gewählt werden. Beträgt beispielsweise R2 =
15 k ß, R0 = 165 kß , U2 = 4,4 V und UK = 2,3 V, so wirkt
sich die Temperaturstabxlisation für 0,7 Rzq^R2~1,3 rzo mit
der Schaltung gemäss Fig. 2 auf besser als 1% aus.
Eine weitere prinzipielle Schaltung zur Temperatur-Kompensation mit einer Stromspule L als Frequenzfilter ist in
Fig. 3 dargestellt. Dabei ist die Spule so zu dimensionieren, dass das Verhältnis -zr- im Nutzfrequenzgebiet sehr gross
KZ
resp. im Frequenzgebiet der thermischen Aenderungen sehr
UO klein ist, wodurch bei einem Zellenstrom von J== — die
RZ
AR2
Impulsamplitude AU2 = J_ · AR2 = U0 ^— beträgt und damit
KZ
die Bedingung für die Temperaturkompensation ebenfalls erfüllt ist.
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Claims (6)
- Patentansprüche1 J Verfahren zur Kompensation der Temperaturabhängigkeit der Leitfähigkeit einer elektrisch leitenden Flüssigkeit bei Impulsamplituden-Messungen von in der Flüssigkeit suspendierten Teilchen mit einer Messzelle, insbesondere bei der Bestimmung des mittleren Volumens von Blutkörperchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Speisung der Messzelle (1o) im flüssigkeitstemperaturabhängigen, niederfrequenten Gebiet durch eine Gleichspannungsquelle und im Nutzfrequenz-Gebiet der Impulsamplituden-Messung durch eine Gleichstromquelle erfolgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das niederfrequente Gebiet durch mindestens ein Frequenzfilter vom Nutzfrequenzgebiet abgetrennt wird.
- 3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Messzelle (1o) an eine konstante Gleichspannung (UR; ü_) und an mindestens ein Frequenzfilter (11, 12; L) angeschlossen ist.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf konstante Spannung geregelte Gleichspannungsquelle (U0) über einen Verstärker (V1), einenti 1309883/0885Tiefpassfilter (11) und eine Stromquelle (J^) die Messzelle (10) speist und die Impulsamplituden (AUg) über einen Verstärker (V2) und einen Hochpassfilter (12) ausgekoppelt werden.
- 5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle der Stromquelle (J^) ein gegenüber dem Messzellenwiderstand (Rz).. hochohmiger Widerstand (Rq) verwendet wird.
- 6. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messzelle (10) über eine Induktivität (L) gespeist wird, welche so dimensioniert ist, dass im Nutzfrequenzgebiet (oL viel grosser und für niederfrequente Aenderungen u>L viel kleiner als der Messzellenwiderstand (Rg) ist.Der Patentanwalt309h3 3/0885Leerseite
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