DE2101717C3 - Vorrichtung zur Feststellung von Leckage bei doppelwandigen Lagerbehältern für Flüssiggas - Google Patents
Vorrichtung zur Feststellung von Leckage bei doppelwandigen Lagerbehältern für FlüssiggasInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Feststellung von Leckage bei doppelwandigen Lagerbehältern
für Flüssiggas, bei denen der Innenbehälter von einem isolierten Außenbehälter umgeben ist, wobei eine
Temperaturmeßstelle in dem Zwischenraum zwischen Innenbehälter und Außenbehälter nahe dem Behälterboden
angeordnet ist und die Temperaturmeßstelle dem bei undichtem Innenbehälter ausfließenden Flüssiggas
unmittelbar ausgesetzt ist.
Bei der Schutzvorrichtung für Tanker für den Transport von tiefkalten Flüssigkeiten nach der DE-AS
92 459 ist zwischen der Wärmeisolationsschicht und dem Ladebehälter ein Leckflüssigkeitsraum vorgesehen,
wobei eine Auffangschale oder eine Sammelrinne entsteht, an die eine Abpumpvorrichtung angeschlossen
ist. Die Pumpe wird selbsttätig in Betrieb gesetzt, wenn Leckflüssigkeit in die Auffangschale gelangt. Dies wird
mittels Elektroden festgestellt oder es wird die Pumpe nach Maßgabe eines Thermoelements selbsttätig in
Betrieb gesetzt. Eine solche Meßmethode erlaubt eine zuverlässige Feststellung geringer Leckage nicht, da die
Temperatur im Auffangraum nahezu der Sättigungstemperatur der transportierten tiefkalten Flüssigkeit
entspricht. Die zur Feststellung von Leckflüssigkeit verfügbare Temperaturdifferenz ist zu gering und liegt
nahezu im Bereich der Meßfehlertoleranz der Thermoelemente bzw. der Elektroden.
Die DE-OS 19 03 431 beschreibt einen mehrbändigen
isolierten Behälter zur Speicherung von verflüssigtem Gas unter normalem oder mäßig erhöhtem Druck und
bei wesentlich unter Umgebungstemperatur liegender Temperatur, wobei eine Einrichtung zur Feststellung
der Leckage bei dem Lagerbehälter für Flüssiggase mit einem Innenbehälter und einem Außenbehälter vorgesehen
ist. Hierbei ist in dem Ringraum ein Flüssigkeitsstandaszeiger angeordnet Da der äußere Sicherheitsbehälter
vollständig aus kaltzähem Material gefertigt ist, begnügt man sich zur Feststellung der Leckage mit
einer pneumatischen Standanzeige. Eine solche zeigt erst bei Vorhandensein eines bestimmten Mindestniveaus
das Auftreten von Leckflüssigkeit an. Schleichende Leckagen, bei denen das austretende Flüssiggas
im Ringspalt alsbald verdampft, können hierbei nicht angezeigt werden. Diese kleinen Leckagen können auch
nicht über die Verdampfungsgasmenge festgestellt werden, da die Temperatur im Ringraum nicht
wesentlich über dem Siedepunkt des verflüssigten Gases liegt.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei doppelwandigen Lagerbehältern für Flüssiggase eine Meß- und Meldeeinrichtung
zu schaffen, mit der bei einfachem Aufbau zuverlässig ein Austreten von flüssigem Gas aus dem
Innenbehälter auch schon bei kleinen Mengen angezeigt wird. Die Erfindung zeichnet sich durch eine der Zufuhr
von Gas mit höherer Temperatur als derjenigen des im Lagerbehälter gelagerten Flüssiggases dienenden Leitung
zur Temperaturmeßstelle aus.
Auf diese Weise ergibt sich ein Meß- und Meldevorgang,
der einerseits auf einer Ausnutzung der physikalischen Eigenschaften des gelagerten Flüssiggases beruht
jo und bei dem andererseits bereits die Abkühlung der bei deutlich erhöhter Temperatur gehaltenen Meßstelle im
Falle des Kontaktes mit Leckflüssigkeit eine eindeutige Anzeige ergibt und die Möglichkeit eines Fehlalarms
ausschließt. In dem Gasraum des Lagerbehälters
J5 herrscht eine Temperatur nahe der dem Behälterdruck entsprechenden Sättigungstemperatur, bei Äthylen z. B.
—104° C Durch Zuführen eines Gases höherer Temperatur,
z.B. Äthylen-Gas von —70°C, zu der Meßstelle stellt sich am Meßort eine Temperatur entsprechend
-to der Temperatur des zuströmenden warmen Gases ein.
Zwischen der Meßstelle und der Umgebung entsteht somit eine Temperaturdifferenz, bei Äthylen z. B. von
ca. 30°C. Bei Leckwerden des Innenbehälters fließt Flüssiggas mit der dem Behälterdruck entsprechenden
Sättigungstemperatur, z. B. flüssiges Äthylen von — 104°C, in den Zwischenraum und umströmt die
Meßstelle. Durch den wesentlich besseren Wärmeübergangswert der Flüssigkeit gegenüber Gas sinkt die
Temperatur der Meßstelle augenblicklich auf die
Sättigungstemperatur, z.B. bei Äthylen auf — 1040C.
Eine plötzliche Temperaturänderung ist das Anzeichen dafür, daß der Innenbehälter leck geworden ist und
flüssiges Gas in den Zwischenraum zwischen Innenbehälter und Außenbehälter strömt, wobei eine angeschlossene
Alarmeinrichtung in Tätigkeit gesetzt werden kann. Bei dem Meßsystem ist noch von
besonderem Vorteil, daß das zum Aufwärmen der Meßstelle zugeführte Gas ohne Nachteil in den
Lagerbehälter abströmen kann. Es ist möglich, bereits geringste Leckmengen zu erfassen. Dies ist insbesondere
wichtig, wenn der Sicherheitsbehälter nur einen geringen Prozentsatz des Inhaltes des Innenbehälters
auffangen kann. Dadurch ist die Gewähr gegeben, daß eine entstandene Leckage von außen schnell und sicher
br> f !gestellt werden kann, bevor sich im Außenbehälter
ein nennenswertes Flüssigkeilsniveau gebildet hat. Durch Unterbrechung der Zufuhr von Gas höherer
Temperatur kann die Funktionstüchtigkeit der Meßein-
21 Ol
richtung jederzeit getestet werden.
Vorteilhaft ist die Temperaturmeßstelle von einem
Meßraum umgeben, in dem Eintrittskanäle und Austrittskanäle für das zugeführte Gas nut höherer
Temperatur tangential geführt sind. Die Zutrittskanäle für das Flüssiggas des Innenbehälters sinu vorzugsweise
senkrecht zu den Eintrittskanälen angeordnet Zwischen der Zuführungsleitung und den Eintrittskanälen kann
eine Leitvorrichtung zur Drallgebung des zugeführten Gases vorgesehen sein, damit die Temperaturmeßstelle
sicher von dem Gas höherer Temperatur umspült wird. Durch diese Gestaltung der Meßeinrichtung werden
sehr geringe Leckmengen der Teinperaturmeßstelle zugeführt und erfaßt Ferner läßt sich eine genaue
Messung durchführen. Wenn das Meßelement und die is Anzeigeeinrichtung eine Genauigkeit von 2% aufweisen
und ein Meßbereich von — 600C bis -1100C
gew ählt wird, beträgt die Meßunsicherheit nur ± 1 ° C.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles nachstehend erläutert
F i g. 1 zeigt schematisch einen Lagerbehälter für Flüssiggas mit der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung
im Schnitt
F i g. 2 zeigt den unteren Teil der Meßvorrichtung im größeren Maßstab im Schnitt nach der Linie H-II der
Fig. 3.
F i g. 3 ist ein Schnitt nach der Linie Ill-III der F i g. 2.
Fig.4 stellt einen Längsschnitt durch das den Temperaturfühler aufnehmende Führungsrohr im größeren
Maßstab.
F i g. 5 veranschaulicht den oberen aus dem Lagerbehälter herausragenden Teil der Meßvorrichtung im
Längsschnitt
Der doppelwandige Lagerbehälter 1 für flüssige Gase unter annähernd atmosphärischem Druck bei der dem
Druck entsprechenden niedrigen Siedetemperatur weist einen Innenbehälter 2, einen Außenbehälter 3, eine
tragfähige Wandisolierung an der Innenseite des Außenbehälters, einen isolierten Boden 5, eine obere
Dachisolierung 6 und das Behälterdach 7 auf. Der Flüssigkeitsstand des Flüssiggases in dem Innenbehälter
2 ist mit 8 bezeichnet Der Zwischenraum 9 zwischen dem Innenbehälter 2 und dem Außenbehälter 3 hat
oberhalb des Niveaustandes des flüssiges Gases 8 bei 10 mit dem Gasraum des Innenbehälters 2 Verbindung.
Dadurch wird der Zwischenraum zwischen Innen- und Außenbehälter kait gehalten. In dem Zwischenraum 9
ist eine Auffangtasse 11 in Form einer flüssigkeitsdichten Abdeckung der Isolierung 4 zum Auffangen von aus
dem Innenbehälter 2 im Falle des Leckwerdens desselben ausgeströmten flüssigen Gases angeordnet
In dem gasgefüllten Zwischenraum 9 zwischen Innenbehälter 2 und Außenbehälter 3 ist in Bodennähe
eine Temperaturmeßstelle 12 angebracht, die mit einer Anzeige- und Alarmeinrichtung verbunden ist Die
Meßeinrichtung 12 ist in einem Führungsrohr 13 untergebracht das mit dem Flanschdeckel 14 eines
Aufsatzes 15 fest verbunden sein kann. Am unteren Ende des Führungsrohres 13 befindet sich der
Temperaturfühler, z. B. ein elektrisches Widerstandselement das in der Hülse 17 mit Stopfen 18 gelagert ist an
welchem eine Stange bzw. ein Zugdraht 19 angebracht ist, so daß das Widerstandselement in dem Führungsrohr
13 leicht ein- und ausgebaut werden kann. Die Anschlußdrähte 20 des Widerstandselementes 16 sind
zu einem Anschlußkopf 21 am oberen Ende des Führungsrohres 13 geführt.
Der untere Teil des Führungsrohres 13 ragt in einen Meßraum 22, der in einem Kopfstück 23 vorgesehen ist
Zu dem Meßraum 22 führt eine Speiseleitung 24 zum Zuführen von Gas höherer Temperatur gegenüber der
des Gases in dem Zwischenraum 9. Zwischen dem Kopfstück 23 und dem Ende der Speiseleitung 24 ist eine
Leitvorrichtung 25 vorgesehen, die das zugeführte Gas in einen Drall versetzen soll. Hierzu ist die Leitvorrichtung
als Einsatzstück ausgebildet, in welchem schraubenlinienförmig verlaufende Kanäle 26 angeordnet sind.
Das Einsatzstück 25 besteht vorteilhaft aus Leichtmetall, wobei die Kanle 26 durch eine äußere Hülse 27
abgeschlossen sind. Damit eine gleichmäßige Aufwärmung des Widerstandselementes 16 gewährleistet ist
tritt das Gas bei dem Kopfstück 23 durch die Eintrittskanäle 28 tangential in den Meßraum ein und
verläßt diesen über die Austrittskanäle 29 am unteren Ende des Führungsrohres 13. Senkrecht zu den
Eintrittskanälen 28 sind Zuführungskanäle 30 für das flüssige Gas in Form von Ansaugröhrchen angeordnet
Diese saugen bereits beim Auftreten geringer Flüssigkeitsmengen die Flüssigkeit an, so daß sich der
Meßraum 22 mit Flüssiggas von kälterer Temperatur füllt, wodurch der Alarm ausgelöst wird. Zur Vermeidung
einer Abkühlung des Aufwärmgases werden Speiseleitung 24, Führungsrohr 13 und die Leitvorrichtung
25 mit einer entsprechenden Isolierung 31 versehen. Die Speiseleitung 24 ist mit einem Manometer
32 ausgestattet und kann durch das Ventil 33 geschlossen werden.
Das durch die Speiseleitung 24 zugeführte Gas höherer Temperatur umspült in dem Meßraum 22 das in
dem Führungsrohr 13 befindliche Widerstandselement 16 ständig und strömt sodann durch die Austrittskanäle
29 in den Zwischenraum 9 des Lagerbehälters 1 aus. Wenn bei leckgewordenem Innenbehälter 2 flüssiges
Gas in die Auffangtasse 11 gelangt, wird dieses durch die Ansaugröhrchen 30 unverzüglich dem Meßraum 22
zugeführt. Da das flüssige Gas kalter ist als das zugeführte Gas, sinkt die Temperatur der Meßstelle
unverzüglich auf die Temperatur des durch den leckgewordenen Innenbehälter ausströmenden flüssigen
Gases ab, wodurch ein entsprechender optischer oder akustischer Alarm ausgelöst wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Feststellung von Leckage bei doppelwandigen Lagerbehältern für Flüssiggas, bei
denen der Innenbehälter von einem isolierten Außenbehälter umgeben ist, wobei eine Temperaturmeßstelle
in dem Zwischenraum zwischen Innenbehälter und Außenbehälter nahe dem Behälterboden
angeordnet ist und die Temperaturmeßstelle dem bei undichtem Innenbehälter ausfließenden
Flüssiggas unmittelbar ausgesetzt ist, gekennzeichnet durch eine der Zufuhr von Gas mit
höherer Temperatur als derjenigen des im Lagerbehälter (2) gelagerten Flüssiggases dienenden Leitung
(24) zur Temperaturmeßstelle (12,16).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturmeßstelle (12, 16) von einem Meßraum (22) umgeben ist, in dem Eintrittskanäle (28) und Austrittskanäle (29) für das
zugeführte Gas mit höherer Temperatur tangential angeordnet sind, und daß die Zutrittskanäle (30) für
das Flüssiggas senkrecht zu den Eintrittskanälen (28) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zutrittskanäle (30) als
Ansaugröhrchen einen geringeren Durchmesser als die Eintrittskanäle (28) aufweisen und in diese
hineinragen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Zuführungsleitung
(24) und den Eintrittskanälen (28) eine Leitvorrichtung (25, 26) zur Drallgebung des
zugeführten Gases vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712101717 DE2101717C3 (de) | 1971-01-15 | 1971-01-15 | Vorrichtung zur Feststellung von Leckage bei doppelwandigen Lagerbehältern für Flüssiggas |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19712101717 DE2101717C3 (de) | 1971-01-15 | 1971-01-15 | Vorrichtung zur Feststellung von Leckage bei doppelwandigen Lagerbehältern für Flüssiggas |
Publications (3)
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DE2101717C3 true DE2101717C3 (de) | 1980-08-14 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19712101717 Expired DE2101717C3 (de) | 1971-01-15 | 1971-01-15 | Vorrichtung zur Feststellung von Leckage bei doppelwandigen Lagerbehältern für Flüssiggas |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2101717C3 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4357113A (en) * | 1980-05-14 | 1982-11-02 | Brooks Wahner E | Liquid container leakage detection method and system |
DE29711583U1 (de) * | 1997-07-02 | 1997-12-18 | Gok Gmbh & Co Kg | Vorrichtung zur Anzeige von Leckagen |
CN113970070A (zh) * | 2021-09-28 | 2022-01-25 | 北京格睿能源科技有限公司 | 液氢与深冷气氢泄漏检测及定位方法及装置 |
-
1971
- 1971-01-15 DE DE19712101717 patent/DE2101717C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2101717A1 (de) | 1972-07-20 |
DE2101717B2 (de) | 1979-12-06 |
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