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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Kennzeichnungsträger,
insbesondere in Form einer Datenspeicherkarte, die wenigstens einen
Kennzeichnungsaufdruck aufweist.
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Kennzeichnungsträger sind vor allem Kennzeichnungsschilder
für Kraftfahrzeuge
oder Zulassungs- oder Prüfplaketten
für Kraftfahrzeuge
ganz allgemein aber auch andere Schilder und Plaketten oder im Innenbereich
eingesetzte Dokumente wie zum Beispiel Urkunden, amtliche Papiere
wie Kfz-Zulassungsscheine, Führerscheine
und dergleichen, die fälschungssicher
und nach mißbräuchlichem
Ablösen
von entsprechenden Unterlagen nicht wiederverwendbar ausgebildet
sein sollen.
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Hierunter fallen auch Datenspeicherkarten, die
in einer Vielzahl von Anwendungen im täglichen Umgang vorkommen wie
Chipkarten, EC-Karten, Magnetkarten, Codekarten, Scheckkarten, Karten mit
eingebauten Microprozessoren, Karten mit eingelagerten Magnetstreifen,
Smartcards, Magnetic Stripe Cards, intelligente und auch elektronische
Karten.
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Trotz aller Vorsicht auf diesem Gebiet
gelingt es immer wieder, Kfz-Schilder mit Heizgeräten derart zu
erwärmen,
daß sämtliche
Kennzeichnungsträger zusammen
mit Reflexionsschichtträgern
abgelöst werden
und auf ein anderes Fahrzeug in widerrechtlicher Art und Weise aufgebracht
werden. Da Kennzeichnungsträger
zwar beim Ablösen
vom Reflexionsschichtträger
zerstört
werden, mit ihm zusammen jedoch unzerstört transportiert werden können, ist
ein mißbräuchlicher
Austausch von Kennzeichnungsträgern
offenbar immer noch problemlos möglich.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung,
einen Kennzeichnungsträger,
insbesondere in Form einer Datenspeicherkarte vorzuschlagen, bei
dem aus dem Stand der Technik bekannte Nachteile vermieden oder
zumindest stark vermindert sind.
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Die Aufgabe wird gelöst mit einem
Kennzeichnungsträger,
insbesondere in Form einer Datenspeicherkarte, die wenigstens einen
Kennzeichnungsaufdruck aufweist, der dadurch gekennzeichnet ist,
daß er
wenigstens bereichsweise eine Farbschicht aufweist, die aus einem
Farbstoff besteht, dessen Farbton bei Wärmeeinwirkung irreversibel
in einen anderen Farbton wechselt. Sollte also eine Person einen
Kennzeichnungsträger
durch ein Heizgerät
von einer Unterlage ablösen,
um ihn auf eine andere Unterlage zu übertragen, so wird in vorteilhafter
Weise der Kennzeichnungsträger
aufgrund der Wärmeeinwirkung
in dem Bereich, in dem er eine Farbschicht aufweist, die bei Wärmeeinwirkung
irreversibel in einen anderen Farbton umschlägt, sich im Kennzeichen derart
verändern,
daß er
leicht von außen
als manipuliert und damit gefälscht
erkennbar ist.
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Ein Einsatz der eben genannten Farbe
mit irreversiblem Farbtonumschlag in einer Datenspeicherkarte ermöglicht neben
einer eben diskutierten Verhinderung von Fälschungsaktionen unbefugter Personen,
eine gerade gewollte Veränderung
von Datenspeicherkarten durch gezielte Wärmeeinwirkung. So ist es beispielsweise
möglich,
eine Datenspeicherkarte, z.B. einen sog. Fahrzeugschein, in einer
Schicht mit einer irreversiblen Wechselfarbe mit ausgesuchten Datenbildern,
Darstellungen oder Zeichnungen zu bedrucken, und die Datenspeicherkarte
zur Wertstellung, d.h. bei "Inbetriebnahme" oder "Inbetriebsetzung" der Karten so zu
verändern, daß zu einem
gewünschten
vorbestimmten Zeitpunkt eine ganz bestimmte Information aus der
Datenspeicherkarte optisch ablesbar ist. Dies ergibt sich z.B. dadurch,
daß bei
Wertstellung mit der irreversiblen Wechselfarbe die individuelle
Information auf die Karte aufgedruckt wird und beim anschließenden Auflaminieren
einer Schutzschicht erwärmt
wird. Dabei wird der Farbumschlag in einen beispielsweise dauerhaften
und schwarz erscheinenden Farbton geschehen. Die Karte ist nicht
mehr veränderbar
und damit fälschungssicher.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung enthält
der Kennzeichnungsträger
als zusätzliche
Sicherung wenigstens eine, Pigmentkapseln einer thermochromen Farbe
enthaltende, Farbschicht. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß neben
der Farbschicht mit sich irreversibel änderndem Farbton zusätzlich eine
Farbschicht mit reversibler Änderung des
Farbtons zur Verfügung
steht. Zweckmäßigerweise
wird eine thermochrome Farbe gewählt,
die bei Umgebungstemperatur für
das menschliche Auge unsichtbar ist, jedoch bei Erwärmung auf
eine bestimmte Temperatur in sichtbare Farbe umschlägt. Wird
die Karte nach der Erwär mung
wieder kalt, d.h. sinkt die Temperatur der thermochromen Farbe wieder
unterhalb den ihr eigenen Umschlagspunkt, wird die Farbe wieder
durchsichtig. Die Farbänderung kann
beispielsweise mit irgendeinem wärmeabgebenden
Gegenstand wie eine Heizung, oder auch nur aufgrund der Wärme einer
kurz auf den Kennzeichnungsträger
bzw. die Datenspeicherkarte aufgelegten Hand, erreicht werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung wird der Umschlagpunkt der reversiblen thermochromen
Farbe auf einen vorbestimmten Temperaturbereich festgelegt. Hierbei
wird für
die entsprechende Schicht des Kennzeichnungsträgers eine thermochrome Farbe
gewählt,
die in dem Temperaturbereich, in dem sich der Kennzeichnungsträger üblicherweise
befindet, farblos wirkt. Damit wird die Schicht thermochromer Farbe "versteckt". Ist nun eine Überprüfung des
Vorhandenseins einer derartigen Schicht gewünscht, d.h. will man beispielsweise überprüfen, ob
der Kennzeichnungsträger/die
Datenträgerkarte
echt ist, so kann das hier für
die gewählte thermochrome
Farbe bzw. deren Umschlagpunkt notwendige Temperatur mittels einer
geeigneten Heizung erreicht werden und damit die Echtheit bestätigt oder
widerlegt werden, da bei der genannten Temperatur die "versteckte" Information sichtbar
wird. Wird die Wärmequelle
wieder entfernt, so schlägt
die thermochrome Farbe wieder um und nimmt ihre voreingestellte
Farbe, beispielsweise durchsichtig wieder an. Der Umschlagpunkt
bzw. die thermochrome Farbe kann auch so eingestellt werden, daß bei Erhöhung der
Temperatur der Umschlag wieder von sichtbar auf unsichtbar verläuft.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung
der Erfindung besteht darin, daß für den Fall,
daß ein
sehr großer
Temperaturbereich gewünscht
wird, in dem der Kennzeichnungsträger überprüfbar sein soll, eine weitere,
zweite Schicht einer reversiblen thermochromen Farbe auf dem Kennzeichnungsträger angeordnet
ist. So kann dann beispielsweise über große Temperaturbereiche hinweg
der Effekt einer Über-
oder Nebeneinanderschichtung mehrerer thermochromer Farben und mit
entsprechenden verschiedenen Umschlagpunkten ausgenützt werden.
Es ist beispielsweise die Auswahl verschiedener Temperaturumschlagpunkte
möglich,
die je nach Anforderung ausgewählt
werden. Handelt es sich beispielsweise bei den Kennzeichnungsträgern um
solche, die auf Ausweispapieren oder dergleichen aufgebracht werden, die
in der Regel bei Zimmertemperatur (etwa 20°C) zum Einsatz kommen, so kann
man einen Umschlagspunkt bei etwa 35°C auswählen. Dies hat den Vorteil,
daß man
durch einfachen Daumendruck auf dem Kennzeichnungsträger aufgrund
der menschlichen Körperwärme sehr
schnell den Umschlagpunkt der thermochromen Farbe erreicht und ablesen kann,
ob die thermochrome Farbschicht "verschwindet" oder nicht. Ein
Kennzeichnungsträger
kann beispielsweise derart gestaltet sein, daß bei – 5°C Umgebungstemperatur die thermochrome Farbe
sichtbar ist und bei + 10°C "verschwindet". Dies hat den Vorteil,
daß bei
der Temperatur von – 5°C nicht so
viel Heizenergie aufgebracht werden muß, wie um auf etwa 35°C zu kommen,
um die thermochrome Farbe "verschwinden" zu lassen und damit
den Kennzeichnungsträger
als echt zu erkennen.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Kennzeichnungsträgers, insbesondere
einer erfindungsgemäßen Datenspeicherkarte,
kann in allen in der Beschreibungseinleitung genannten Kartenformen
und -arten zum Einsatz kommen.
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Weitere Merkmale und vorteilhafte
Ausbildungen des erfindungsgemäßen Kennzeichnungsträgers sind
den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Zum besseren Verständnis der
Erfindung und um darzustellen, wie diese realisiert werden kann,
wird sie im folgenden in beispielhafter Weise anhand einer Zeichnung
kurz beschrieben.
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Kennzeichnungsträger schematisch
von der Seite.
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2 zeigt
den Kennzeichnungsträger
von 1 zusätzlich mit
einer Schutzschicht versehen.
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3 zeigt
den Kennzeichnungsträger
von 1 mit einer zusätzlichen
thermochromen Farbe bedruckt und mit einer Schutzschicht versehen.
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4 zeigt
den Kennzeichnungsträger
gemäß den 1 bis 3 von oben, vor dem Aufbringen von Wärme auf
den Kennzeichnungsträger.
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5 zeigt
den Kennzeichnungsträger
gemäß den 1 bis 3 von oben, nach dem Aufbringen von Wärme auf
den Kennzeichnungsträger.
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1 zeigt
schematisch nur die wichtigsten hier für die Beschreibung der Erfindung
relevanten Teile eines Kennzeichnungsträgers, nämlich die Trägerfolie 1,
auf die bereichsweise eine Farbschicht 2 aufgebracht ist.
Weitere für
jede Art von Kennzeichnungsträgern
oder Datenspeicherkarten zweckmäßigen Aufdrucke
sind im vorliegenden Fall nicht erkennbar oder nicht angegeben,
da sie für
die Beschreibung der Erfindung nicht von Bedeutung sind.
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Der Kennzeichnungsträger trägt auf seiner Folie 1 die
als Farbschicht 2 aufgedruckte Kennzeichnung.
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2 zeigt
einen erfindungsgemäßen Kennzeichnungsträger gemäß 1, vorzugsweise mit einer
zusätzlich
aufgebrachten Laminatschicht 3 zum Schutz der Farbschicht 2.
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In 3 ist
wieder eine Ausführung
des erfindungsgemäßen Kennzeichnungsträgers mit
einer Farbschicht 2 und in diesem Fall einer Schicht 4 zu erkennen,
die Pigmente einer thermochromen Farbe enthält.
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In 4 ist
der erfindungsgemäße Kennzeichnungsträger beispielhaft
in Form einer Datenspeicherkarte, wie einer Scheckkarte oder Zulassungskarte
von vorne gezeigt, wobei hier ein Informationseindruck schematisch
in gepunkteten Linien, beispielhaft aufgebracht, zu erkennen ist.
Die von der Sichtweise von 4 her
nicht erkennbare Farbschicht 2 wird nur, weil sie möglicherweise
hinter der Trägerschicht
liegt, verdeckt, sie wäre
auch davorliegend nicht erkennbar, weil möglicherweise als gemeinsam
transparente, irreversibel umschlagende Farbe verwendet sein kann.
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Bringt man den Kennzeichnungsträger gemäß 4 in eine erwärmte Umgebung,
so wird der Farbton der umschlagfähigen Farbe der Farbschicht 2 in
einen für
das vorliegende Beispiel sichtbaren Farbton umschlagen. Da die Farbe
in Form eines Schriftzugs "KVR
X-Stadt" – wie in 2 durch gepunktete Linien dargestellt
ist – angebracht
ist. Wird in einem Kennzeichnungsträger, wie er in 5 dargestellt ist, der Text "KVR X-STADT" erscheinen. Damit
hat man den Wert eines Kennzeichnungsträgers nach der Erfindung am
besten beschrieben. Statt eines Textes "KVR X-STADT" könnte
auch ein aktuell einstellbares Datum oder Aktenzeichen oder dergleichen
eingesetzt sein.
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Bei Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kennzeichnungsträgers gemäß 3, in dem auf dem Kennzeichnungsträger auch
eine Schicht 4 einer reversiblen thermochromen Farbe aufgebracht ist,
können
die Vorteile der reversiblen thermochromen Farbe, die beispielsweise
aus thermochromen Mikrokapseln in einem wässrigen Bindemittelsystem besteht,
genutzt werden. Die Mikrokapseln reflektieren ein schmales Band
des einfallenden Lichtes. Die Farbe verändert sich je nach Temperatur
von transparent bis beispielsweise nach rot, anschließend über die
Farben des Spektrums hin bis zu blau, violett und bei weiterer steigender
Temperatur schließlich wieder
zu transparent. Hierbei kann man durch Erwärmung und/oder Abkühlung einen
spezifisch wählbaren
Farbtonumschlag vorbestimmen und, wie oben bereits beschrieben, Echtheitsprüfungen von erfindungsgemäßen Kennzeichnungsträgern "spurlos" durchführen, denn
der ursprünglich
eingestellte Farbton (sichtbar oder unsichtbar oder in einer individuellen
Farbe) verschwindet wieder, sobald die entsprechende Fläche nicht
mehr erwärmt/abgekühlt ist.
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Eine für den erfindungsgemäßen Kennzeichnungsträger verwendete
Wechselfarbe ist so beispielsweise bei der Firma Nocopi Technologies
Inc. in 537 Apple Street W. Conshohocken, PA 19428-2903, USA unter
der Bezeichnung rub & reveal
Colorless (rubs to blue) GJF 1-41 zu erhalten.
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Eine für die oben beschriebenen ersten
und zweiten Farbschichten mit Pigmentkapsel in einer thermochromen
Farbe einsetzbare Farbe ist beispielsweise unter dem Handelsnamen "LICRI-TERM" erhältlich.