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Die Erfindung betrifft ein Elektrokardiographie-Gerät (EKG-Gerät) zur Verwendung in Kombination mit einem Magnetresonanzgerät, sowie ein Magnetresonanzgerät umfassend ein solches EKG-Gerät.
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In einem Magnetresonanzgerät wird üblicherweise der zu untersuchende Körper eines Untersuchungsobjektes, insbesondere eines Patienten, mit Hilfe eines Hauptmagneten einem relativ hohen Hauptmagnetfeld, beispielsweise von 1,5 oder 3 oder 7 Tesla, ausgesetzt. Zusätzlich werden mit Hilfe von Gradientenpulsen und Hochfrequenz-Pulsen in Kernspins Hochfrequenz-Signale induziert, welche mittels geeigneter Hochfrequenzantennen empfangen und zu Bilddaten rekonstruiert werden. Die zeitliche Abfolge der Gradientenpulse und Hochfrequenz-Pulse wird typischerweise durch MR-Steuerungssequenzen vorgegeben. Diese MR-Steuerungssequenzen können mit dem Herzschlag des Patienten synchronisiert werden, was insbesondere bei Herzuntersuchungen vorteilhaft ist. Hierzu kann mit einem EKG-Gerät vor oder während einer Magnetresonanzuntersuchung ein Elektrokardiogramm vom Patienten aufgenommen werden. Dies erfolgt typischerweise zu einem Zeitpunkt, zu dem der Patient innerhalb des Magnetresonanzgerätes positioniert ist und dem Hauptmagnetfeld ausgesetzt ist. Hierbei kommt es zu Wechselwirkungen zwischen dem Hauptmagnetfeld, daraus resultierenden physikalischen Effekten und dem EKG-Gerät.
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Insbesondere der magnetohydrodynamischer Effekt (MHD), entstehend durch den Blutfluss eines sich im Magnetfeld befindlichen Untersuchungsobjektes, ist eine bekannte derartige Wechselwirkung, wie beispielsweise in „Alterations in human ECG due to the MagnetoHydroDynamic effect: A method for accurate R peak detection in the presence of high MHD artifacts“, Abi-Abdallah et al., 2007 29th Annual International Conference of the IEEE Engineering in Medicine and Biology Society, publiziert. MHD verursacht typischerweise eine Vergrößerung der T-Welle in einem Elektrokardiogramm. Dieser Effekt kann durch eine in Fachkreisen nicht genau definierte und auf Erfahrungswerten des medizinischen Personals basierende Positionierung von Elektroden des EKG-Gerätes auf dem Oberkörper des Patienten reduziert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein leicht verwendbares Gerät zur Erzeugung eines zuverlässigen Elektrokardiogramms anzugeben, insbesondere bei Verwendung in einem statischen Magnetfeld von zumindest 0,5 Tesla. Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Elektrokardiographie-Gerät (EKG-Gerät) ausgebildet zur Verwendung in Kombination mit einem Magnetresonanzgerät umfasst
zumindest drei Elektroden umfassend eine erste Elektrode, eine zweite Elektrode und eine dritte Elektrode,
eine Empfangseinheit ausgebildet zu einer Positionierung mit einem Abstand von weniger als 10 cm zu einem Untersuchungsobjekt, insbesondere umgeben von dem Magnetresonanzgerät, und zumindest drei Elektrodenleitungen umfassend eine erste Elektrodenleitung verbindend die erste Elektrode mit der Empfangseinheit, eine zweite Elektrodenleitung verbindend die zweite Elektrode mit der Empfangseinheit und eine dritte Elektrodenleitung verbindend die dritte Elektrode mit der Empfangseinheit,
wobei die erste Elektrodenleitung und die zweite Elektrodenleitung eine kürzere Länge aufweisen als die dritte Elektrodenleitung.
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Eine Elektrode ist typischerweise dazu ausgebildet, auf einer Haut und/oder Oberfläche eines Untersuchungsobjektes angeordnet, insbesondere löslich fixiert zu werden. Eine Elektrode umfasst vorzugsweise einen Sensor, welcher dazu ausgebildet ist, ein elektrisches Signal ausgehend vom Körper, insbesondere ausgehend von einer Herzbewegung und/oder Herzerregung des Untersuchungsobjektes, zu erfassen. Eine Elektrode umfasst typischerweise einen Elektrodenanschluss, an welchen eine Elektrodenleitung, vorzugsweise genau eine Elektrodenleitung anschließt. Die Verbindung zwischen der Elektrodenleitung und der Elektrode kann löslich und/oder permanent ausgebildet sein.
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Die Elektrodenleitung ist typischerweise dazu ausgebildet, jeweils eine Elektrode mit der Empfangseinheit zu verbinden. Die Elektrodenleitung umfasst typischerweise ein elektrisch leitendes Kabel, welches vorzugsweise nach außen isoliert ist. Die Elektrodenleitung ist typischerweise dazu ausgebildet, ein von der mit der Elektrodenleitung verbundenen Elektrode erfasstes EKG-Signal an die Empfangseinheit zu übermitteln.
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Die Empfangseinheit ist vorzugsweise eine Kopplungseinheit, welche dazu ausgebildet ist, EKG-Signale erfasst mittels zumindest zwei Elektroden der zumindest drei Elektroden, vorzugsweise erfasst mittels den zumindest drei Elektroden, zusammenzuführen und/oder zu verarbeiten und/oder auszuwerten. Die Empfangseinheit kann eine Filtereinheit ausgebildet zur Filterung eines EKG-Signals und/oder eine Verstärkereinheit ausgebildet zur Verstärkung eines EKG-Signals umfassen. Die Empfangseinheit kann auch eine Statuseinheit umfassen, welche Statuseinheit dazu ausgebildet ist, die Funktionalität und/oder Verwendung zumindest einer Elektrode der zumindest drei Elektroden zu identifizieren. Die Empfangseinheit kann eine Prozessoreinheit umfassen, welche dazu ausgebildet ist, die zumindest drei EKG-Signale von den zumindest drei Elektroden auszuwerten und/oder basierend auf diesen ein EKG zu erstellen.
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Die Empfangseinheit ist vorzugsweise mit einer EKG-Steuerungseinheit verbunden. Diese Verbindung kann kabelbasiert ausgestaltet sein. Vorzugsweise ist diese Verbindung funkbasiert. Die EKG-Steuerungseinheit kann innerhalb eines HF-abgeschirmten Raumes angeordnet sein, in dem auch das Magnetresonanzgerät angeordnet ist.
Die EKG-Steuerungseinheit kann außerhalb eines HF-abgeschirmten Raumes angeordnet sein, in dem auch das Magnetresonanzgerät angeordnet ist. Die EKG-Steuerungseinheit ist typischerweise mit dem Magnetresonanzgerät, insbesondere mit einer von dem Magnetresonanzgerät umfassten Steuerungseinheit verbunden. Die Empfangseinheit ist typischerweise ausgebildet zu einer Positionierung mit einem Abstand von weniger als 10 cm, bevorzugt von weniger als 5 cm, besonders bevorzugt von weniger als 3 cm zu einem Untersuchungsobjekt. Die Empfangseinheit kann zu einer Positionierung auf einer Oberfläche, insbesondere einem Oberkörper und/oder einem Abdomen eines Untersuchungsobjektes ausgebildet sein.
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Es wurde erkannt, dass zusätzlich zu MHD im Elektrokardiogramm Störungen im isoelektrischen Bereich auftreten. Es wurde erkannt, dass diese Störungen auf eine Bewegung zumindest einer Elektrodenleitung zurückzuführen sind. Die Bewegung kann beispielsweise durch den Puls des Untersuchungsobjektes induziert werden, wodurch Elektrodenleitungen in Schwingung versetzt werden können. Da die Elektrodenleitungen bei Verwendung des EKG-Gerätes im Magnetresonanzgerät dem Hauptmagnetfeld ausgesetzt sind, tritt eine Störung der entsprechenden EKG-Signale bei Bewegung auf. Insbesondere können Schwingungen mit Frequenzen im Bereich der Frequenzen eines EKGs angeregt werden und dieses verfälschen. Eine Filterung von durch derartige Schwingungen induzierten Frequenzen ist besonders schwierig. Die erfindungsgemäßen relativen Längen der zumindest drei Elektrodenleitungen ermöglichen eine Positionierung der zumindest drei Elektroden derart, dass von einem Herzen des Untersuchungsobjektes repräsentative EKG-Signale empfangen werden können, wobei die Elektrodenleitungen einen minimalen Abstand zur Oberfläche des Untersuchungsobjektes aufweisen. Das erfindungsgemäße EKG-Gerät reduziert folglich die Bewegung der zumindest drei Elektrodenleitungen durch passende Wahl der Längen der Elektrodenleitungen, wodurch die Elektrodenleitungen vorzugsweise bei Anordnung am Untersuchungsobjekt nicht freifliegend sind. Die Längen der zumindest drei Elektrodenleitungen sind derart ausgestaltet, dass die vorgesehenen Positionen für die Elektroden entsprechend der Anatomie des Untersuchungsobjektes mit möglichst geringer Krümmung der zumindest drei Elektrodenleitungen gewählt werden können.
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Insbesondere werden durch die erfindungsgemäße Wahl der Längen der Elektrodenleitungen Krümmungen der Elektrodenleitungen reduziert und/oder minimiert. Bei Bedarf können die Elektrodenleitungen gut auf der Haut des Untersuchungsobjektes fixiert werden, ohne dass diese gekrümmt werden. Das erfindungsgemäßes EKG-Gerät ist demnach zu einer besonders präzisen Erzeugung eines Elektrokardiogramms ausgebildet, welches insbesondere im isoelektrischen Bereich fehlerminimiert ist. Ein erfindungsgemäßes EKG-Gerät kann auch gut durch Nachrüstung eines vorhandenen EKG-Gerätes mit den entsprechenden Elektrodenleitungen erzielt werden, wodurch es kostengünstig herstellbar ist.
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Eine Ausführungsform des EKG-Gerätes sieht vor, dass die dritte Elektrodenleitung zumindest teilweise zwischen der ersten Elektrodenleitung und der zweiten Elektrodenleitung angeordnet ist. Gemäß dieser Ausführungsform können die Elektroden unter Berücksichtigung der Anatomie besonders gut relativ zum Herz des Untersuchungsobjektes positioniert werden bei gleichzeitiger Minimierung der Krümmung der zumindest drei Elektrodenleitungen. Hierdurch werden Bewegungen der Elektrodenleitungen im Betrieb des EKG-Gerätes reduziert, wodurch Artefakte im Elektrokardiogramm eliminiert werden.
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Eine Ausführungsform des EKG-Gerätes sieht vor, dass die erste Elektrodenleitung und die zweite Elektrodenleitung eine um zumindest 3cm, bevorzugt um zumindest 5cm, besonders bevorzugt um zumindest 8cm kürzere Länge aufweisen als die dritte Elektrodenleitung. Dadurch lassen sich die erste Elektrode und die zweite Elektrode besonders gut seitlich am Herz, insbesondere lateral zum Herz, des Untersuchungsobjektes positionieren, wobei die dritte Elektrode cranial zu der ersten Elektrode und der zweiten Elektrode angeordnet werden kann, ohne dass eine der zumindest drei Elektrodenleitungen eine Krümmung aufweist. Hierdurch werden Bewegungen der Elektrodenleitungen im Betrieb des EKG-Gerätes reduziert, wodurch Artefakte im Elektrokardiogramm eliminiert werden.
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Eine Ausführungsform des EKG-Gerätes sieht vor, dass sich die Länge der ersten Elektrodenleitung und die Länge der zweiten Elektrodenleitung um höchstens 5cm, bevorzugt um höchstens 3cm, besonders bevorzugt um höchstens 1cm unterscheiden. Dies reflektiert die typischen Positionen der ersten Elektrode und der zweiten Elektrode seitlich, insbesondere lateral zum Herz. Diese Ausführungsform des EKG-Gerätes sieht eine besonders gute Anpassung der Elektrodenleitungen an die Anatomie des Herzens unter Berücksichtigung des Messpositionen. Hierdurch werden Bewegungen der Elektrodenleitungen im Betrieb des EKG-Gerätes reduziert, wodurch Artefakte im Elektrokardiogramm eliminiert werden.
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Eine Ausführungsform des EKG-Gerätes sieht vor, dass die Länge der zweiten Elektrodenleitung der Länge der ersten Elektrodenleitung entspricht. Diese Ausführungsform des EKG-Gerätes sieht eine besonders gute Anpassung der Elektrodenleitungen an die Anatomie des Herzens unter Berücksichtigung des Messpositionen.
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Eine Ausführungsform des EKG-Gerätes sieht vor, dass die erste Elektrodenleitung und/oder die zweite Elektrodenleitung eine Länge zwischen 5cm und 15cm, bevorzugt zwischen 8cm und 12 cm, besonders bevorzugt zwischen 9,5cm und 10,5cm, und/oder die dritte Elektrodenleitung eine Länge zwischen 10cm und 25cm, bevorzugt zwischen 14cm und 21 cm, besonders bevorzugt zwischen 16,5cm und 18,5cm aufweisen. Diese Maße haben sich als besonders praktisch und passend für eine Vielzahl von Untersuchungsobjekten erwiesen. Folglich kann ein EKG-Gerät gemäß dieser Ausführungsform besonders einfach an einem Untersuchungsobjekt angeordnet werden. Hierdurch kann ein Elektrokardiogramm besonders reproduzierbar und robust aufgenommen werden.
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Eine Ausführungsform des EKG-Gerätes umfasst zusätzlich eine vierte Elektrode und eine vierte Elektrodenleitung verbindend die vierte Elektrode mit der Empfangseinheit, wobei sich die Länge der vierten Elektrodenleitung von der Länge der dritten Elektrodenleitung um höchstens 5cm, bevorzugt um höchstens 3cm, besonders bevorzugt um höchstens 1cm unterscheidet. Ein EKG-Gerät umfassend vier Elektroden kann ein besonders genaues Elektrokardiogramm erzeugen. Bei entsprechenden Verhältnissen der Längen der Elektrodenleitungen gemäß dieser Ausführungsform wird Bewegung in allen vier Elektrodenleitungen minimiert, was in einem besonders präzisen Elektrokardiogramm resultiert.
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Eine Ausführungsform des EKG-Gerätes sieht vor, dass jede Elektrodenleitung der zumindest drei Elektrodenleitungen zumindest eine hohlzylinderförmige Manschette umfasst, welche Manschette die Elektrodenleitung in Längsrichtung zumindest teilweise umschließt.
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Eine Elektrodenleitung umfasst typischerweise einen elektrischen Leiter. Der elektrische Leiter ist typischerweise von einer Isolierung, insbesondere einer Ummantelung, umgeben. Der elektrische Leiter und/oder die Ummantelung verlaufen vorzugsweise entlang der Längsrichtung.
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Eine Manschette umschließt typischerweise weniger als 50%, bevorzugt weniger als 40%, besonders bevorzugt weniger als 30% einer Elektrodenleitung in Längsrichtung. Die Manschette kann flexibel, insbesondere krümmbar in Längsrichtung ausgebildet sein. Die Manschette umschließt die Elektrodenleitung in radialer Richtung vorzugsweise vollständig. Eine Elektrodenleitung der zumindest drei Elektrodenleitungen kann von zwei oder mehr Manschetten umschlossen werden, wobei sich die Positionen der zwei oder mehr Manschetten in Längsrichtung unterscheiden und/oder die zwei oder mehr Manschetten frei von Überlappung sind.
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Eine Manschette kann als Beschwerungselement ausgebildet sein und/oder wirken. Ein EKG-Gerät gemäß dieser Ausführungsform verhindert demnach freifliegende Elektrodenleitungen besonders gut, da die zumindest drei Elektrodenleitungen einerseits aufgrund der Wahl ihrer Länge einen geringen Abstand von der Oberfläche des Untersuchungsobjektes aufweisen und andererseits durch die Manschetten beschwert und/oder in ihrer Position lokalisiert werden. Die Elektrodenleitungen dieser Ausführungsform des EKG-Gerätes weisen folglich eine besonders geringe Bewegung im Betrieb auf, wodurch ein besonders genaues Elektrokardiogramm erzeugt werden kann.
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Eine Ausführungsform des EKG-Gerätes sieht vor, dass die Manschette solides Material, insbesondere Keramik und/oder dichte Kunststoffe wie beispielsweise Polyvinylidenfluorid (PVDF), umfasst.
Ein derartiges Material weist eine besonders gute Dichte auf und ist aufgrund der glatten Oberfläche besonders gut handhabbar. Die aus der Dichte resultierende Masse einer Manschette ist ein besonders guter Kompromiss zwischen ausreichendem Gewicht zur Beschwerung und angenehmer Auflage für das Untersuchungsobjekt.
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Eine Ausführungsform des EKG-Gerätes sieht vor, dass die Länge der Manschette in Längsrichtung höchstens 4cm, bevorzugt höchstens 2,5cm, besonders bevorzugt höchstens 1,5cm beträgt. Derartige Manschetten schränken die Flexibilität einer Elektrodenleitung minimal ein und bewirken eine besonders gute lokale Auflage auf der Oberfläche des Untersuchungsobjektes.
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Eine Ausführungsform des EKG-Gerätes sieht vor, dass die dritte Elektrodenleitung zumindest zwei Manschetten mit einem Abstand in Längsrichtung zueinander von zumindest 1cm, bevorzugt von zumindest 1,5cm, besonders bevorzugt von zumindest 2cm umfasst. Derartig angeordnete Manschetten schränken die Flexibilität einer Elektrodenleitung minimal ein und bewirken eine besonders gute lokale Auflage auf der Oberfläche des Untersuchungsobjektes.
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Eine Ausführungsform des EKG-Gerätes sieht vor, dass die Manschette eine Masse zwischen 5g und 30g, bevorzugt zwischen 10g und 20g, besonders bevorzugt zwischen 13g und 17g aufweist. Diese Ausführungsform ist ein besonders guter Kompromiss zwischen ausreichendem Gewicht zur Beschwerung und angenehmer Auflage für das Untersuchungsobjekt.
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Eine Ausführungsform des EKG-Gerätes sieht vor, dass die Manschette einen äußeren Radius von höchsten 25mm, bevorzugt von höchstens 20mm, besonders bevorzugt von höchstens 18mm aufweist. Eine Elektrodenleitung umschlossen von einer derartigen Manschette ist praktisch handhabbar und beweglich, wodurch das EKG-Gerät, insbesondere die Elektroden leicht am Untersuchungsobjekt anzuschließen sind.
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Eine Ausführungsform des EKG-Gerätes sieht vor, dass jede Elektrodenleitung der zumindest drei Elektrodenleitungen eine Masse von zumindest 10 g pro Meter, bevorzugt von zumindest 12 g pro Meter, besonders bevorzugt von zumindest 14 g pro Meter in Längsrichtung aufweist. Diese Ausführungsform ist ein besonders guter Kompromiss zwischen ausreichendem Gewicht zur Beschwerung, insbesondere zur Reduktion von Bewegung, und angenehmer Auflage für das Untersuchungsobjekt.
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Des Weiteren geht die Erfindung aus von einem Magnetresonanzgerät umfassend einen Hauptmagneten ausgebildet zur Erzeugung eines statischen Hauptmagnetfeldes von zumindest 0,5 Tesla, bevorzugt von zumindest 1,4 Tesla, besonders bevorzugt von zumindest 2,9 Tesla in einem vom Magnetresonanzgerät zumindest teilweise umschlossenen Patientenaufnahmebereich, und ein erfindungsgemäßes EKG-Gerät, welches EKG-Gerät innerhalb des Patientenaufnahmebereiches angeordnet ist, und wobei die vom EKG-Gerät umfassten zumindest drei Elektroden dazu ausgebildet sind, ein EKG-Signal von einem innerhalb des Patientenaufnahmebereichs angeordneten Untersuchungsobjekt zu erfassen.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Magnetresonanzgeräts entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen EKG-Gerätes, welche vorab im Detail ausgeführt sind. Hierbei erwähnte Merkmale, Vorteile oder alternative Ausführungsformen können ebenso auch auf die anderen beanspruchten Gegenstände übertragen werden und umgekehrt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen EKG-Gerätes in einer schematischen Darstellung,
- 2 eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen EKG-Gerätes in einer schematischen Darstellung,
- 3 eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen EKG-Gerätes in einer schematischen Darstellung, und
- 4 ein erfindungsgemäßes Magnetresonanzgerät in einer schematischen Darstellung.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen EKG-Gerätes 50 in einer schematischen Darstellung, welches zur Verwendung in Kombination mit einem Magnetresonanzgerät 11 ausgebildet ist. Das EKG-Gerät 50 der ersten Ausführungsform umfasst eine erste Elektrode 31, eine zweite Elektrode 32 und eine dritte Elektrode 33. Das EKG-Gerät 50 umfasst zusätzlich eine Empfangseinheit 51, welche mit einem Abstand von weniger als 10 cm zu einem Untersuchungsobjekt 15 positionierbar ist, insbesondere umgeben von dem Magnetresonanzgerät 11. Das EKG-Gerät 50 der ersten Ausführungsform umfasst zusätzlich eine erste Elektrodenleitung 41 verbindend die erste Elektrode 31 mit der Empfangseinheit 51, eine zweite Elektrodenleitung 42 verbindend die zweite Elektrode 32 mit der Empfangseinheit 51 und eine dritte Elektrodenleitung 43 verbindend die dritte Elektrode 33 mit der Empfangseinheit 51. Die erste Elektrodenleitung 41 und die zweite Elektrodenleitung 42 weisen eine kürzere Länge auf als die dritte Elektrodenleitung 43. Die erste Ausführungsform des EKG-Geräts 50 sieht vorzugsweise vor, dass das EKG-Gerät 50 genau drei Elektroden 31, 32, 33 und genau drei Elektrodenleitungen 41, 42, 43 umfasst. Die dritte Elektrodenleitung 43 ist vorzugsweise insbesondere an der Empfangseinheit 51 zwischen der ersten Elektrodenleitung 41 und der zweiten Elektrodenleitung 42 angeordnet. Die Länge der zweiten Elektrodenleitung 42 entspricht vorzugsweise der Länge der ersten Elektrodenleitung 41.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen EKG-Gerätes 50 in einer schematischen Darstellung. Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform darin, dass das EKG-Gerät 50 zusätzlich eine vierte Elektrode 34 und eine vierte Elektrodenleitung 44 verbindend die vierte Elektrode 34 mit der Empfangseinheit 51 umfasst. Die Länge der vierten Elektrodenleitung 44 unterscheidet sich von der Länge der dritten Elektrodenleitung 43 um höchstens 5cm, bevorzugt um höchstens 3cm, besonders bevorzugt um höchstens 1cm.
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3 zeigt eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen EKG-Gerätes 50 in einer schematischen Darstellung. Die dritte Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform darin, dass
jede der zumindest drei Elektrodenleitungen 41, 42, 43 zumindest eine hohlzylinderförmige Manschette 71 umfasst, welche Manschette 71 die Elektrodenleitung 41, 42, 43 in Längsrichtung zumindest teilweise umschließt.
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4 zeigt ein erfindungsgemäßes Magnetresonanzgerät 11 in einer schematischen Darstellung. Das Magnetresonanzgerät 11 umfasst eine von einer Magneteinheit 13 gebildeten Detektoreinheit mit einem Hauptmagneten 17 ausgebildet zur Erzeugung eines statischen Hauptmagnetfeldes von zumindest 0,5 Tesla, bevorzugt von zumindest 1,4 Tesla, besonders bevorzugt von zumindest 2,9 Tesla. Zudem weist das Magnetresonanzgerät 11 einen zylinderförmigen Patientenaufnahmebereich 14 zu einer Aufnahme eines Untersuchungsobjektes 15 auf, wobei der Patientenaufnahmebereich 14 in einer Umfangsrichtung von der Magneteinheit 13 zylinderförmig umschlossen ist. Das Untersuchungsobjekt 15 kann mittels einer Patientenlagerungsvorrichtung 16 des Magnetresonanzgeräts 11 in den Patientenaufnahmebereich 14 geschoben werden.
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Die Magneteinheit 13 weist weiterhin eine Gradientenspuleneinheit 19 auf, die für eine Ortskodierung während einer Bildgebung verwendet wird. Die Gradientenspuleneinheit 19 wird mittels einer Gradientensteuereinheit 28 angesteuert. Des Weiteren weist die Magneteinheit 13 eine Hochfrequenzantenneneinheit 20 und eine Hochfrequenzantennensteuereinheit 29 zu einer Anregung einer Polarisation, auf. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 wird von der Hochfrequenzantennensteuereinheit 29 angesteuert und strahlt hochfrequente Hochfrequenz-Pulse in einen Untersuchungsraum, der im Wesentlichen von dem Patientenaufnahmebereich 14 gebildet ist, ein.
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Das Magnetresonanzgerät 11 umfasst zusätzlich ein erfindungsgemäßes EKG-Gerät 50, welches innerhalb des Patientenaufnahmebereiches 14, vorzugsweise in Berührung des Untersuchungsobjektes 15, anzuordnen ist. Das Magnetresonanzgerät 11 umfasst vorzugsweise eine EKG-Steuerungseinheit 52, welche außerhalb des Patientenaufnahmebereiches 14 angeordnet ist. Die EKG-Steuerungseinheit 52 ist vorzugsweise dazu ausgebildet, das EKG-Gerät 50 zu steuern, EKG-Signale zu empfangen und/oder auszuwerten. Die EKG-Steuerungseinheit 52 kann auch zu einer Triggerung einer MR-Steuerungssequenz aufgrund eines von dem EKG-Gerät 50 erfassten EKG-Signals und/oder zu einer Navigation einer Atmung und/oder zu einer automatisierten Auswertung eines EKGs ausgebildet sein. Die EKG-Steuerungseinheit 52 ist mit dem EKG-Gerät 50 typischerweise verbunden. Die Verbindung zwischen der EKG-Steuerungseinheit 52 und dem EKG-Gerät 50 ist vorzugsweise funkbasiert und/oder frei von einer physischen Verbindung und/oder frei von einer kabelgebundenen Verbindung.
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Zu einer Steuerung des Hauptmagneten 17, der Gradientensteuereinheit 28 und der Hochfrequenzantennensteuereinheit 29 weist das Magnetresonanzgerät 11 eine Steuerungseinheit 24 auf. Die Steuerungseinheit 24 steuert zentral das Magnetresonanzgerät 11, wie beispielsweise das Durchführen von MR-Steuerungssequenzen. Das Magnetresonanzgerät 11 weist eine Anzeigeeinheit 25 auf. Steuerinformationen wie beispielsweise Steuerungsparameter, sowie rekonstruierte Bilddaten und/oder EKG-Signale können auf der Anzeigeeinheit 25, beispielsweise auf zumindest einem Monitor, für einen Benutzer angezeigt werden. Zudem weist das Magnetresonanzgerät 11 eine Eingabeeinheit 26 auf, mittels derer Informationen und/oder Steuerungsparameter während eines Messvorgangs von einem Benutzer eingegeben werden können. Die Steuerungseinheit 24 kann die Gradientensteuereinheit 28 und/oder Hochfrequenzantennensteuereinheit 29 und/oder die Anzeigeeinheit 25 und/oder die Eingabeeinheit 26 und/oder die EKG-Steuerungseinheit 52 umfassen.
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Das dargestellte Magnetresonanzgerät 11 kann selbstverständlich weitere Komponenten umfassen, die Magnetresonanzgeräte 11 gewöhnlich aufweisen. Eine allgemeine Funktionsweise eines Magnetresonanzgeräts 11 ist zudem dem Fachmann bekannt, so dass auf eine detaillierte Beschreibung der weiteren Komponenten verzichtet wird.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.