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Die Erfindung betrifft eine Strahlteileranordnung für einen optoelektronischen Sensor und einen optoelektronischen Sensor mit einer Strahlteileranordnung nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 11.
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Viele optoelektronische Sensoren arbeiten nach dem Tastprinzip, bei dem ein Lichtstrahl in den Überwachungsbereich ausgesandt und der von einem Objekt zurückgeworfene Lichtstrahl wieder empfangen wird, um dann das Empfangssignal elektronisch auszuwerten. Dabei wird oft die Lichtlaufzeit mit einem bekannten Phasen- oder Pulsverfahren gemessen, um den Abstand eines angetasteten Objekts zu bestimmen. Dieses Verfahren wird auch LIDAR (Light Detection And Ranging) genannt.
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Um den Messbereich zu erweitern, kann einerseits der Abtaststrahl bewegt werden, wie dies in einem Laserscanner geschieht. Dort überstreicht ein von einem Laser erzeugter Lichtstrahl mit Hilfe einer Ablenkeinheit periodisch den Überwachungsbereich. Zusätzlich zu der gemessenen Abstandinformation wird aus der Winkelstellung der Ablenkeinheit auf die Winkellage des Objektes geschlossen, und damit ist der Ort eines Objektes in dem Überwachungsbereich in zweidimensionalen Polarkoordinaten erfasst.
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Eine andere Möglichkeit zur Messbereichserweiterung besteht darin, zugleich mehrere Messpunkte mit mehreren Abtaststrahlen zu erfassen. Das lässt sich auch mit einem Laserscanner kombinieren, der dann nicht nur eine Überwachungsebene erfasst, sondern über eine Vielzahl von Überwachungsebenen einen dreidimensionalen Raumbereich.
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Aus der
EP 1 927 867 B1 ist ein optoelektronischer Mehrebenensensor für die Überwachung eines dreidimensionalen Raumbereichs bekannt. Der Sensor weist mehrere zueinander beabstandete Bildsensoren auf. Jedem Bildsensor kann eine Lichtquelle zugeordnet sein und mit deren Hilfe eine Entfernung über eine Pulslaufzeit oder ein Phasenverfahren bestimmt werden. Der Mehrebenensensor ist im Grunde als Vervielfachung einzelner Ebenensensoren aufgebaut und dadurch relativ sperrig.
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In den meisten Laserscannern wird die Abtastbewegung durch einen Drehspiegel erreicht. Gerade bei Verwendung mehrerer Abtaststrahlen ist aber im Stand der Technik auch bekannt, stattdessen den gesamten Messkopf mit Lichtquellen und Lichtempfängern rotieren zu lassen, wie dies beispielsweise in
DE 197 57 849 B4 beschrieben ist.
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In allen beschriebenen Fällen der Mehrfachabtastung bedarf es einer Lichtquelle, die mehrere Lichtstrahlen mit ausreichender Leistung und Strahlqualität erzeugt. Die bekannten Lösungen, in denen lediglich einstrahlige Sendemodule vervielfältigt werden, sind jedoch zu aufwändig.
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Die
DE 10 2004 014 041 A1 offenbart ein Sensorsystem zur Hinderniserkennung, in dem ein Sensorkopf um seine Achse rotiert. In dem Sensorkopf befindet sich eine Laserzeile mit mehreren Einzellasern, die über eine Optik auf die Umgebung abgebildet wird.
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Die angegebenen Vorrichtungen benutzen zum Abtasten eines ausgedehnten Überwachungsbereichs entweder eine Vielzahl von Lichtquellen oder eine Lichtquelle, deren Lichtstrahl den Überwachungsbereich durch Bewegung der Lichtquelle selbst oder mit Hilfe beweglicher Optiken wie beispielswiese rotierender Spiegel, abtastet. Die Verwendung mehrerer Lichtquellen bedeutet in der Regel einen erhöhten Platzbedarf für den Sensor. Bewegliche optische Anordnungen können beispielsweise anfällig gegenüber Erschütterungen sein, was nachteilig bei einer Verwendung im mobilen Einsatz in Fahrzeugen sein kann.
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Eine Möglichkeit zur Strahlablenkung ohne bewegliche Anordnungen ist beispielsweise die Verwendung sogenannter „Optical Phased Arrays“ (OPA), wie sie beispielsweise in der
DE 10 2017 222 864 A1 oder der
US 2016 139 266 A1 beschrieben sind. Ein deutscher Fachbegriff für „Optical Phased Arrays“ hat sich noch nicht herausgebildet. Neben den oben genannten Anwendungen zur Strahlablenkung beziehungsweise Strahlsteuerung werden Optical Phased Arrays beispielsweise für optische Freistrahl-Kommunikation Anwendungen genutzt.
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Die Grundlagen von Phased-Arrays sind aus der Radar Technik, in der mehrere Antennen in unterschiedlichen Phasenlagen angesteuert werden, bekannt. Durch die Überlagerung der elektromagnetischen Wellen der Einzelantennen ergibt sich eine starke Richtwirkung des Gesamtwellenfeldes, welches je nach Ansteuerung der Antennen geschwenkt werden kann. Beim Optical Phased Array werden optische Wellenleiter, in denen das Sendelicht geführt wird, als Antennenzuleitung verwendet. Die Antennen werden entsprechend durch den Wellenleiterausgängen zugeordnete optische Abstrahlelemente gebildet, wobei den Abstrahlelementen jeweils phasenschiebende Elemente vorgeschaltet sind.
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Die Phased-Array-Technik erfordert eine kohärente Überlagerung des aus den Abstrahlelementen ausgesandten Sendelichts, so dass die Abstrahlelemente eine gemeinsame Lichtquelle benötigen. Das von der gemeinsamen Lichtquelle ausgesandte Sendelicht wird in der Regel in einer Strahlteileranordnung auf die verschiedenen Abstrahlelemente beziehungsweise die vorgeschalteten Phasenschieber verteilt. Der Eingang der Strahlteileranordnung begrenzt dabei in der Regel die Leistungsdichte der einzukoppelnden Sendelichtpulse.
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Die Umsetzung der Strahlteileranordnung erfolgt üblicherweise in Form von integrierten optischen Schaltkreisen, die beispielsweise als „Silicon-on-lnsulator“ (SOI) Struktur ausgeführt sind. Hierbei kommen unterschiedliche Materialsysteme zum Einsatz, die jeweils über unterschiedliche maximale Leistungsdichten verfügen, die beispielsweise abhängig von Brechungsindex, Modenfelddurchmesser, Fundamentalmode (Single Mode Wellenleiter) sowie Bandlücken (Absorptionskante) sein können. Die Lichtleitung erfolgt im Transparenzbereich, also entfernt der Absorptionskante. Durch die Dimensionen der Wellenleiter und Modenfelddurchmesser werden aber bereits bei geringen Sendelichtleistungen (beispielsweise 100mW für einen Silicon-on-Insulator-Wellenleiter) Leistungsdichten erreicht, die Zweiphotonenabsorption oder andere nichtlineare Prozesse relevant werden lassen. Besonders kritisch ist hier Zweiphotonenabsorption, da diese zu freien Ladungsträgern und damit starker linearer Absorption führt, mit Folge der Materialzerstörung. Kritisch sind hier die Spitzen-Leistungen bei gepulstem Sendelicht, wobei auch lange Pulspausenverhältnisse keinen Vorteil bringen.
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Die Strahlteileranordnung wird üblicherweise durch in mehreren Ebenen kaskadiert angeordnete „1 auf 2“-Strahlteiler realisiert, so dass nach jeder Ebene der Strahlteileranordnung die Leistungsdichte halbiert ist. Das Problem der maximalen Leistungsdichten ist bekannt, sodass im Stand der Technik eine Nachverstärkung der Lichtleistung hinter oder in der Strahlteileranordnung mittels sogenannter Semiconductor Optical Amplifier (SOA) vorgeschlagen wird. Diese Verstärker sind jedoch aktive Bauteile, benötigen eine Energieversorgung und erzeugen thermische Verluste. Sie müssen in allen Zweigen der Strahlteileranordnung die gleiche Verstärkung aufweisen und die Phasenbeziehung zwischen den einzelnen Teilstrahlen zwingend erhalten.
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Es ist bekannt, Strahlteileranordnungen in Materialien mit größerer Bandlücke oder kleineren Brechungsindexunterschieden und damit größeren Modenfelddurchmessern zu realisieren (beispielsweise durch Verwendung von SiN oder Si3N4-Strukturen anstelle von SOI-Strukturen) und anschließend die Kopplung der Ausgänge der Strahlteileranordnung in für Optical Phased Arrays vorteilhafte integrierte optische Schaltkreise auf Basis von „Silicon-on-lnsulator“ (SOI) Strukturen durchzuführen. Nachteilig bei einer solchen technischen Umsetzung sind Kopplungsverluste an der Kopplungsstelle zwischen Strahlteileranordnung und Optical Phased Array sowie Verwendung unterschiedlicher Materialsysteme.
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Da die Leistung von Sendelichtpulsen in auf Silicon-on-Insulator Strukturen basierenden Strahlteilern ohne weitere Maßnahmen auf 100mW begrenzt ist, finden Optical Phased Arrays bisher nur in Verbindung mit Dauerstrich-Lichtquellen (continuous wave, CW) Verwendung. So ist beispielsweise die Realisierung eines optoelektronischen Sensors, der nach einem direkten Puls-Laufzeit-Verfahren (direct Time of Flight, dToF) arbeitet, mit Optical Phased Arrays durch diese Leistungsgrenze bisher nicht praktikabel. Um die Vorteile eines dToF-Verfahrens nutzen zu können, sind Pulse mit Spitzenleistungen notwendig, die aufgrund der Leistungsdichtebegrenzung am Eingang einer auf Silicon-on-Insulator Strukturen basierenden Strahlteileranordnung bisher nicht realisierbar sind.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Strahlteileranordnung, insbesondere für einen optoelektronischen Sensor anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch eine Strahlteileranordnung für einen optoelektronischen Sensor und einen optoelektronischen Sensor mit einer derartigen Strahlteileranordnung nach den Ansprüchen 1 und 11 gelöst.
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Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, die Leistungsdichte von ersten Sendelichtpulsen eines ersten Sendelichtstrahls durch kontrollierte Pulsverbreiterung derart zu reduzieren, dass eine zerstörungsfreie Einkopplung in eine Strahlteileranordnung ermöglicht wird, und durch anschließende Pulskompression in und/oder nach der Strahlteileranordnung eine Vielzahl von zweiten Sendelichtstrahlen mit bereit zu stellen, wobei eine Pulslänge der zweiten Sendelichtpulse kürzer ist als die Pulslänge der ersten Sendelichtpulse des in die Strahlteileranordnung eingekoppelten ersten Sendelichtstrahls.
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Mittels der Erfindung können die Eingangspulsleistungen und damit auch die Ausgangspulsleistungen einer Strahlteileranordnung, insbesondere bei Verwendung in einem Optical Phased Array, deutlich gesteigert werden.
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Der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt dabei das aus der Lasertechnik bekannte, aber bisher nicht im Zusammenhang mit Strahlteileranordnungen für optoelektronische Sensoren stehende Verfahren der sogenannten Chirped Pulse Amplification (CPA) zu Grunde. Die Chirped Pulse Amplification wird beispielsweise zum Erzeugen ultrakurzer Laserpulse im Femtosekundenbereich verwendet, wobei ein beugungs- beziehungswiese bandbreitenbegrenzter Ausgangspuls zunächst verbreitert, anschließend verstärkt und dann wieder komprimiert wird. Die Pulsverbreiterung wird dabei genutzt, um die Leistungsdichten im verstärkenden Medium zu reduzieren.
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Die Verbreiterung des Pulses im Zeitraum erfolgt durch Aufprägen einer parabolischen Phase im Frequenzraum - ein natürlich stattfindender Prozess bei Lichtausbreitung in dispersiven Medien, in denen der Brechungsindex von der Frequenz beziehungsweise Wellenlänge des Lichts abhängt. Man unterscheidet dabei zwischen der im Allgemeinen schwachen Materialdispersion (Brechungsindex des Materials) und der geometrischen oder Wellenleiterdispersion (effektiver Index der Wellenleitermoden) in Wellenleitern, die im Allgemeinen viel stärker ausgeprägt ist und bezüglich der für die Pulsverbreiterung und/oder -kompression verantwortlichen Gruppengeschwindigkeitsdispersion (group velocity dispersion, GVD) sowohl positiv als auch negativ sein kann - wichtig für Kompression und Verbreiterung. Man spricht bei dieser Pulsverbreiterung gegenüber dem bandbreitenbegrenzten Puls vom Chirp (Zwitschern) des Pulses, da die niederfrequenten (roten) Anteile des Pulses voraneilen, während die hochfrequenten (blauen) Anteile verzögert werden (oder umgekehrt, je nach Vorzeichen der Dispersion). Durch die Verlängerung des Pulses wird die Leistungsdichte des Pulses entsprechend gesenkt. Unter Verwendung eines Mediums mit entgegengesetzter Gruppengeschwindigkeitsdispersion kann der Puls wieder komprimiert und so die Leistungsdichte erhöht werden.
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Basierend darauf weist die erfindungsgemäße Strahlteileranordnung zunächst wenigstens einen Eingang zum Einkoppeln eines ersten Sendelichtstrahls mit ersten Sendelichtpulsen in die Strahlteileranordnung sowie eine Vielzahl von Ausgängen zum Auskoppeln von zweiten Sendelichtstrahlen mit zweiten Sendelichtpulsen aus der Strahlteileranordnung auf, wobei die Anzahl der Ausgänge größer als die Anzahl der Eingänge ist. Zum Aufteilen der ersten Sendelichtpulse auf die Ausgänge weist die Strahlteileranordnung wenigstens einen Strahlteiler mit einem Strahlteilereingang und einer Vielzahl von Strahlteilerausgängen auf. Den Strahlteilerausgängen von wenigstens einem Strahlteiler ist jeweils eine optische Kompressionsstrecke nachgeordnet. Die optischen Kompressionsstrecken komprimieren die zweiten Sendelichtpulse derart, dass eine Pulslänge der zweiten Sendlichtpulse kürzer ist als eine Pulslänge der eingekoppelten, ersten Sendlichtpulse.
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Die optischen Kompressionsstrecken können bevorzugt als resonante, strukturierte Wellenleiter ausgeführt sein. Durch geeignete Abstimmung der Strukturgrößen auf die Wellenlänge des Sendelichts kann die Dispersion im Wellenleiter kontrolliert eingestellt werden. Hierdurch kann die Gruppengeschwindigkeitsdispersion insbesondere in Resonanznähe deutlich gesteigert werden, womit die zur Pulskompression benötigte Länge der optischen Kompressionsstrecken im cmbeziehungswiese mm-Bereich liegt. Damit können die optischen Kompressionsstrecken gemeinsam mit den Stahlteilern als integrierter optischer Schaltkreis ausgeführt werden.
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Die Strukturierung der Wellenleiter der optischen Kompressionsstrecke kann bevorzugt periodisch sein und besonders bevorzugt charakteristische Perioden beziehungsweise Abstände im sub-Wellenlängenbereich aufweisen. Dadurch werden Streuverluste, also das Ankoppeln der Wellenleitermode an Strahlungsmoden außerhalb des Wellenleiters, unterdrückt. Bei Verwendung rein dielektrischer Materialien kann damit die Ausbreitung im Wellenleiter nahezu verlustfrei erfolgen.
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Die resonanten, strukturierten Wellenleiter können beispielsweise als Slow-Light-Photonic-Crystal Wellenleiter, als sogenannte Meta-Waveguides mit Strukturen im sub-Wellenlängenbereich oder auch als Kombination dieser Wellenleitertypen ausgeführt sein.
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Zur Aufteilung des eingekoppelten Sendelichtstrahls auf eine Vielzahl von Ausgängen der Strahlteileranordnung können mehrere Strahlteiler in mehreren Ebenen kaskadiert angeordnet werden, wobei jeweils die Ausgänge eines Strahlteilers mit den Eingängen von nachfolgenden Strahlteilern verbunden werden können. Bei der Verwendung von Strahlteilern, die einen Eingangsstrahl auf zwei Ausgangsstrahlen aufteilen, erhält man somit bei n Ebenen 2n Ausgänge. Jede Ebene kann optische Kompressionsstrecken aufweisen, die den Ausgängen der Strahlteiler der jeweiligen Ebene nachgeordnet sind. In einer bevorzugten Ausführungsform weist lediglich die letzte Ebene optische Kompressionsstrecken auf, die den Ausgängen der Strahlteiler der letzten Ebene nachgeordnet sind. Die Strahlteileranordnung kann bevorzugt als integrierter optischer Schaltkreis ausgeführt sein.
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In einer Ausführungsform der Erfindung kann dem Eingang der Strahlteileranordnung wenigstens eine optische Aufweitungsstrecke zur Verbreiterung der ersten Sendelichtpulse vorgeordnet sein. Dadurch können von einer Lichtquelle emittierte Sendelichtpulse, deren Leistungsdichte zu hoch für eine Einkopplung in die Strahlteileranordnung ist, zunächst verbreitert werden.
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Zur Pulsverbreiterung weist die optische Aufweitungsstrecke wenigstens eine optische Faser und/oder ein optisches Gitter und/oder ein Prisma auf. Derartige optische Aufweitungsstrecken sind beispielsweise aus der Kurzpulslasertechnik bekannt. Die Gruppengeschwindigkeitsdispersion der optischen Aufweitungsstrecke kann positiv oder negativ sein, typische Faktoren für Pulsverbreiterungen liegen im Bereich von 10 bis 100, womit sich auch die Leistungsamplitude um einen Faktor 10 bis 100 vermindert. Die optischen Kompressionsstrecken in der Strahlteileranordnung weisen zur Pulskompression eine der Gruppengeschwindigkeitsdispersion der optischen Aufweitungsstrecke entgegengesetzte Gruppengeschwindigkeitsdispersion auf, so dass in der Strahlteileranordnung oder an deren Ende wieder eine Kompression der verbreiterten Pulse erfolgt.
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Die Verbreiterung der Sendelichtpulse kann auch in der Lichtquelle erfolgen, beispielsweise durch Verwendung sogenannter gechirpter Halbleiterlaser, oder Faserlaser, die eine optische Faser zur Pulsverbreiterung aufweisen. Derartige Laserquellen emittieren bereits gechirpte, also verbreiterte Laserpulse, so dass auf eine der Strahlteileranordnung vorgeordnete optische Aufweitungsstrecke verzichtet werden kann. Die Gruppengeschwindigkeitsdispersion der optischen Kompressionsstrecken in der Strahlteileranordnung ist dann auf die Pulsbreiten und den Chirp der emittierten Sendelichtpulse abgestimmt, so dass die optischen Kompressionsstrecken die Sendelichtpulse nach einer Strahlteilung wieder komprimieren können.
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Den Ausgängen der Strahlteileranordnung können phasenschiebende Elemente zur Beeinflussung einer Phasenverschiebung der Sendelichtpulse beziehungsweise der Sendelichtstrahlen zueinander nachgeordnet sein. Die Strahlteileranordnung bildet dann mit den phasenschiebenden Elementen ein Optical Phased Array, mit dem in bekannter Weise eine Ausbreitungsrichtung einer durch Überlagerung der Sendelichtstrahlen erzeugten Wellenfront kontrolliert werden und somit eine Abtastung eines Überwachungsbereichs erfolgen kann. Eine Kontrolleinheit steuert dabei die phasenschiebenden Elemente derart an, dass diese den Sendelichtstrahlen, die für eine gewünschte Ausbreitungsrichtung der Wellenfront benötigte Phasenverschiebung aufprägen.
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Die phasenschiebenden Elemente sind bevorzugt als integrierter optischer Schaltkreis ausgeführt. Besonders bevorzugt sind Strahlteiler, Kompressionsstrecken und phasenschiebende Elemente in einem integrierten optischen Schaltkreis zusammengefasst.
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In der Strahlteileranordnung oder der Strahlteileranordnung nachgeordnet können aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannte, sogenannte Semiconductor Optical Amplifier (SOA) angeordnet sein. Damit ist eine weitere Nachverstärkung der Lichtleistung der aufgeteilten Sendelichtpulse möglich.
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Die erfindungsgemäße Strahlteileranordnung kann bevorzugt in einem optoelektronischen Sensor zur Erfassung von Objekten in einem Überwachungsbereich verwendet werden. Ein derartiger Sensor umfasst bevorzugt wenigstens eine Lichtquelle zum Aussenden von ersten Sendelichtstrahlen mit ersten Sendelichtpulsen sowie eine der Lichtquelle nachgeordnete erfindungsgemäße Strahlteileranordnung. Eine Sendeoptik projiziert die zweiten Sendelichtstrahlen in den Überwachungsbereich. Ein Lichtempfänger mit vorgeordneter Empfangsoptik erzeugt Empfangssignale aus den an Objekten im Überwachungsbereich remittierten Lichtstrahlen und eine Steuer- und Auswertungseinheit ist dazu ausgebildet, unter Verwendung einer Lichtlaufzeit zwischen Aussenden der Sendelichtstrahlen und Empfangen der remittierten Lichtstrahlen einen Abstand des Objekts zu bestimmen.
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Zur Detektion der von Objekten aus dem Überwachungsbereich remittierten Lichtstrahlen kann ein ortsauflösender Flächendetektor vorgesehen sein, bevorzugt eine Matrix aus Photodioden oder APDs (Avalanche Photo Diode), oder auch ein Bildsensor mit entsprechend zugeordneten Einzelpixeln oder Pixelgruppen. Eine weitere denkbare Ausführungsform sieht einen SPAD-Empfänger (Single-Photon Avalanche Diode) mit einer Vielzahl von SPADs vor.
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Die Steuer- und Auswertungseinheit kann mit der Lichtquelle, der Strahlteileranordnung und dem Detektor verbunden sein und ist bevorzugt dafür ausgebildet, insbesondere mit einem bekannten Phasen- oder Pulsverfahren die Lichtlaufzeit zwischen Aussenden der Lichtstrahlen und Empfangen der remittierten Lichtstrahlen zu messen und damit einen Abstand eines Objekts im Überwachungsbereich zu bestimmen. Der Sensor wird dadurch entfernungsmessend. Alternativ kann lediglich die Anwesenheit eines Objekts festgestellt und beispielsweise als Schaltsignal ausgegeben werden.
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Die Ausgänge der Strahlteileranordnung können zweidimensional in einer Matrix angeordnet sein. Somit lässt sich ein zweidimensionaler Überwachungsbereich abtasten.
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Die Ansteuerung der phasenschiebenden Elemente in der Strahlteileranordnung durch die Kontrolleinheit kann in Abhängigkeit von Auswertungsergebnissen der Steuer- und Auswertungseinheit erfolgen. Detektiert die Steuer- und Auswertungseinheit beispielsweise ein Objekt im Überwachungsbereich, kann die Steuer- und Auswertungseinheit die phasenschiebenden Elemente über die Kontrolleinheit beispielsweise derart ansteuern, dass eine Umgebung des detektierten Objekts mit erhöhter Auflösung abgetastet wird.
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Zur Unterdrückung von Stör- oder Fremdlicht kann der Detektor mit der Abtastung des Überwachungsbereichs synchronisiert sein. So können beispielsweise nur die Empfänger- oder Pixelgruppen des Detektors aktiviert werden, die aus den von den abgetasteten Bereichen des Überwachungsbereichs remittiertes Licht empfangen.
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Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile beispielhaft anhand von Ausführungsformen und unter Bezug auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Die Abbildungen der Zeichnung zeigen in:
- 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung
- 2 eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsform der Erfindung
- 3 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung mit einer Strahlteileranordnung mit kaskadiert angeordneten Strahlteilern
- 4 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung mit einer als Optical Phased Array ausgebildeten Strahlteileranordnung
- 5 eine schematische Darstellung eines optoelektronischen Sensors mit einer erfindungsgemäßen Strahlteileranordnung.
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1 zeigt eine, eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung mit einer Strahlteileranordnung 10, wobei die Strahlteileranordnung 10 der Übersichtlichkeit halber nur einen Strahlteiler 12 aufweist. Eine Lichtquelle 14 emittiert Sendelicht, das als erster Sendelichtstrahl 16 mit ersten Sendelichtpulsen 18, die eine erste Pulslänge aufweisen, in einen Eingang 20 der Strahlteileranordnung 10 eingekoppelt wird. Der Strahlteiler 12 teilt den ersten Sendelichtstrahl 16 auf zwei zweite Sendelichtstrahlen 22a, 22b mit zweiten Sendelichtpulsen 24a, 24b auf. Dem Strahlteiler 12 sind zwei optische Kompressionsstrecken 26a, 26b nachgeordnet, die die zweiten Sendelichtpulse 24a, 24b derart komprimieren, dass eine Pulslänge der zweiten Sendelichtpulse 24a, 24b kürzer ist als die Pulslänge der ersten Sendlichtpulse 18. Über die Ausgänge 28a, 28b der Strahlteileranordnung 10 können die zweiten Sendelichtstrahlen 22a, 22b aus der Strahlteileranordnung 10 ausgekoppelt werden.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsform der Erfindung. Im Unterschied zu der in 1 gezeigten Ausführungsform ist dem Eingang 20 der Strahlteileranordnung 10 eine optische Aufweitungsstrecke 28 vorgeordnet. Die von der Lichtquelle 14 emittierten Sendelichtpulse 30 können aufgrund zu hoher Leistungsdichte nicht in die Strahlteileranordnung 10 eingekoppelt werden. Durch die optische Aufweitungsstrecke 30 werden die von der Lichtquelle 12 emittierten Sendelichtpulse 32 verbreitert, womit ihre Leistungsdichte verringert wird. Die derart verbreiterten Sendelichtpulse können dann als erste Sendelichtpulse 18 in den Eingang 20 der Strahlteileranordnung 10 eingekoppelt werden und wie in der in 1 gezeigten Ausführungsform nach Strahlteilung zur Erhöhung der Leistungsdichte wieder komprimiert werden.
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung mit einer Strahlteileranordnung 40 mit kaskadiert angeordneten Strahlteilern. Die Strahlteileranordnung 40 weist dabei 2 Ebenen 42.1, 42.2 mit Strahlteilern 12.1, 12.2a, 12.2b auf, die jeweils einen Eingangsstrahl auf zwei Ausgangsstrahlen aufteilen. Die Strahlteileranordnung 40 erzeugt somit 4 zweite Sendelichtstrahlen 22a, 22n. Wie in den oben dargestellten Ausführungsformen wird ein erster Sendelichtstrahl 16 mit ersten Sendelichtpulsen 18, die eine erste Pulslänge aufweisen, in einen Eingang 20 der Strahlteileranordnung 40 eingekoppelt. Auf der ersten Ebene 42.1 der Strahlteileranordnung 40 teilt ein Strahlteiler 12.1 den ersten Sendelichtstrahl 16 auf zwei Sendelichtstrahlen, die auf der zweiten Ebene 42.2 durch zwei weitere Strahlteiler 12.2a, 12.2b auf vier zweite Sendelichtstrahlen 22a, 22n mit zweiten Sendelichtpulsen 24a, 24n aufgeteilt werden. Den Strahlteilern 12.2a, 12.2b der zweiten Ebene 42.2, sind vier optische Kompressionsstrecken 26a, 26n nachgeordnet, die die zweiten Sendelichtpulse 24a, 24n der zweiten Sendelichtstrahlen 22a, 22n derart komprimieren, dass eine Pulslänge der zweiten Sendelichtpulse 24a, 24n kürzer ist als die Pulslänge der ersten Sendlichtpulse 18. Über die Ausgänge 28a, 28n der Strahlteileranordnung 40 können die zweiten Sendelichtstrahlen 22a, 22n aus der Strahlteileranordnung 40 ausgekoppelt werden.
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Zur Komprimierung der Sendelichtpulse können innerhalb der Strahlteileranordnung auch zwischen den Ebenen 42.1, 42.2 optische Kompressionsstrecken angeordnet sein, so dass eine sukzessive Pulskompression bis zum Ausgang der Strahlteileranordnung erfolgt.
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Die Beschränkung auf 2 Ebenen in der Darstellung dieser Ausführungsform ist rein beispielhaft zu verstehen. Wie durch die Punkte zwischen den Ebenen 42.1, 42.2, den Strahlteilern 12.2a, 12.2b, den optischen Kompressionsstrecken 26a, 26n und den zweiten Sendelichtstrahlen 22a, 22n angedeutet, kann die Strahlteileranordnung auch mehr als zwei Ebenen aufweisen und entsprechend mehr Sendelichtstrahlen erzeugen. Für einen optoelektronischen Sensor zur Objekterfassung kann eine Strahlteileranordnung typischerweise 16-512 Ausgänge aufweisen.
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4 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, wobei in Weiterbildung der in 3 gezeigten Ausführungsform den Ausgängen 28a, 28n der Strahlteileranordnung 50 phasenschiebende Elemente 52a, 52n nachgeordnet sind. Die phasenschiebenden Elemente 52a, 52n werden über eine Kontrolleinheit 54 angesteuert und sind dazu eingerichtet, Phasenverschiebungen der Sendelichtstrahlen 22a, 22n zueinander zu beeinflussen. Damit bildet die Strahlteileranordnung 50 gemeinsam mit den phasenschiebenden Elementen 52a, 52n ein Optical Phased Array, mit dem in bekannter Weise eine Ausbreitungsrichtung 56 einer durch Überlagerung der Sendelichtstrahlen 22a, 22n erzeugten Wellenfront 58 kontrolliert werden kann.
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5 zeigt eine schematische Darstellung eines optoelektronischen Sensors 60 mit einer erfindungsgemäßen Strahlteileranordnung 62. Der Sensor 60 weist eine Lichtquelle 64 auf, beispielsweise eine Laserdiode. Die Lichtquelle 64 emittiert Sendelichtpulse 66, die aufgrund zu hoher Leistungsdichte nicht direkt in die Strahlteileranordnung 62 eingekoppelt werden können. Der Sensor 60 umfasst daher eine optische Aufweitungsstrecke 68, in der die von der Lichtquelle 64 emittierten Sendelichtpulse 66 verbreitert werden, womit ihre Leistungsdichte verringert wird. Die derart verbreiterten Sendelichtpulse können dann als erste Sendelichtstrahlen 70 mit ersten Sendelichtpulsen 72 in den Eingang 74 der Strahlteileranordnung 62 eingekoppelt werden. In der Strahlteileranordnung 62 werden die ersten Sendelichtstrahlen 70 wie in den oben beschriebenen Ausführungsformen auf eine Vielzahl von zweiten Sendelichtstrahlen 76 mit komprimierten zweiten Sendelichtpulsen 78 aufgeteilt. Den Ausgängen 82 der Strahlteileranordnung 62 sind phasenschiebende Elemente 80 zur Beeinflussung der Phasenverschiebung der zweiten Sendelichtstrahlen 76 zueinander nachgeordnet. Die zweiten Sendelichtstrahlen 76 können mit einer Sendeoptik 84 als Sendelicht 86 in einen Überwachungsbereich 88 projiziert werden. Das von einem Objekt 90 im Überwachungsbereich 88 remittierte Sendelicht wird als Empfangslicht 92 über eine Empfangsoptik 94 auf einen Lichtempfänger 96 geleitet.
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Der Lichtempfänger 96 ist als Matrix aus einer Vielzahl von Lichtempfangselementen ausgebildet, bevorzugt als Matrix aus Photodioden, APDs (Avalanche Photo Diode), oder SPAD-Empfängern (Single-Photon Avalanche Diode) oder auch als Bildsensor mit entsprechend zugeordneten Einzelpixeln oder Pixelgruppen.
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In dem Sensor 60 ist weiterhin eine Steuer- und Auswertungseinheit 98 vorgesehen, die mit der Lichtquelle 64, der Strahlteileranordnung 62 und dem Lichtempfänger 96 verbunden ist. Die Steuer- und Auswerteeinheit 98 umfasst eine Lichtquellensteuerung 100, eine Kontrolleinheit 102 für die phasenschiebenden Elemente 80, eine Lichtlaufzeitmesseinheit 104, und eine Objektentfernungsschätzeinheit 106, wobei dies zunächst nur funktionale Blöcke sind, die auch in gleicher Hardware oder in anderen funktionalen Einheiten wie in der Lichtquelle 64, in der Strahlteileranordnung 62 oder im Lichtempfänger 96 implementiert sein können. Über eine Schnittstelle 108 kann die Steuer- und Auswertungseinheit 98 Messdaten ausgeben beziehungsweise umgekehrt Steuer- und Parametrieranweisungen entgegennehmen. Die Steuer- und Auswertungseinheit 98 kann auch in Form von lokalen Auswertungsstrukturen auf einem Chip des Lichtempfängers 96 angeordnet sein oder als Teilimplementierung mit den Funktionen einer zentralen Auswertungseinheit (nicht gezeigt) zusammenwirken.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1927867 B1 [0005]
- DE 19757849 B4 [0006]
- DE 102004014041 A1 [0008]
- DE 102017222864 A1 [0010]
- US 2016139266 A1 [0010]