DE202020105085U1 - Therapiemethode in Kombination mit psychoaktiver Zusammensetzung - Google Patents

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Abstract

Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung in einem Verfahren zur Behandlung einer psychischen Störung, dadurch gekennzeichnet, dass die psychoaktive Zusammensetzung einem Subjekt in Kombination mit Hypnosetherapie verabreicht wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung in einem Verfahren zur Behandlung einer psychischen Störung, dadurch gekennzeichnet, dass die psychoaktive Zusammensetzung einem Subjekt in Kombination mit Hypnosetherapie verabreicht wird.
  • STAND DER TECHNIK
  • Psychische Störungen sind im Allgemeinen Zustände, die eine krankhafte Veränderung des Verhaltens, Denkens, Fühlens, der Selbstwahrnehmung und/oder der Wahrnehmung einer Person betreffen. Diese werden häufig mit Hilfe psychologischer Verfahren der Psychotherapie behandelt wie der Verhaltenstherapie, psychodynamischen Verfahren oder systemische Therapie.
  • Die psycholytische Behandlung hat ihren Anfang in den 1950er-Jahren und ist ein Verfahren, welches im Rahmen einer psychodynamischen Psychotherapie die konventionelle Therapie durch den Einsatz psychoaktiver Substanzen (z.B. Entaktogene und Entheogene) ergänzt. Dabei wird dem Patienten z.B. im Abstand von ca. ein- bis zwei Wochen LSD in geringen Dosen (75-300 Mikrogramm) verabreicht.
  • Unter psychoaktiven Substanzen versteht man dabei im Allgemeinen Substanzen, die die Psyche oder das Bewusstsein eines Menschen verändern. Dies können abhängig von der Substanz und der verabreichten Menge in milder Form beispielsweise Stimmungsschwankungen, Anregung oder Entspannung sein.
  • Ziel ist es, mit Hilfe bewusstseinsverändernder Eigenschaften dieser psychoaktiven Substanzen innere Erlebnisweisen eines Patienten zu verändern, dadurch seine psychische Abwehr zu lockern und einen besseren Zugang zu verdrängten Gefühlen und verborgenen Fähigkeiten zu erhalten und Ressourcen zu aktivieren.
  • Es gibt Forschung im Zusammenhang mit psychedelischen Substanzen und ihrer Fähigkeit, Alkoholismus und Sucht zu behandeln. Fast alle psychedelischen Substanzen wurden zur Behandlung von Drogenmissbrauch untersucht: LSD, Ayahuasca, Peyote, Ibogaine und Psilocybin (Hendricks, 2014). Diese Behandlungen mit bewusstseinsverändernden Substanzen zeigen auch Ergebnisse bei der Verringerung von Heißhungerattacken und Entzugssyndromen (Bogenschutz et al., 2015; Griffiths et al., 2011; Johnson, Garcia-Romeu, & Griffiths, 2017; Jungaberle, Gasser, Weinhold, & Verres, 2008).
  • Die Studie „Ketamin reduziert den Alkoholkonsum bei gefährlichen Trinkern, indem es in die Rückverfestigung der Trinkerinnerungen eingreift: vorläufige Ergebnisse‟ (Das et al., 2019) zeigt einen neuen Weg zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit mit Ketamin, da die Wissenschaftler die Stichwort-Alkohol-Gedächtnisspeicher destabilisierten und Ketamin als Blockade für die Rückverfestigung der Erinnerungen verwendeten. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Behandlung hedonische und motivierende Eigenschaften im Trinkverhalten der Teilnehmer (N=90) reduzierte (Das et al., 2019).
  • Zu den so genannten Nebenwirkungen von Ketamin, die seit 1970 entdeckt wurden, gehören Halluzinationen, psychotische Erfahrungen, Veränderungen der Sinneswahrnehmung und des Körperbildes. Häufig fühlen sich Menschen von ihrem Körper und ihrer Umgebung losgelöst (Kolp, Friedman, & Jansen, 2014). Krupitsky entwickelte vor fast 30 Jahren die KPP, eine Ketamin-Behandlung bei Alkohol- und Heroinabhängigkeit, und zeigte sehr wirksame Ergebnisse (Krupitsky & Kolp, 2007).
  • Üblicherweise wird bei einer psycholytischen Behandlung eine psychoaktive Substanz an einen Patienten verabreicht. Während des bewusstseinsveränderten Zustands wird dieser üblicherweise überwacht, z.B. in einer Klinik oder in einer Praxis eines Therapeuten oder Psychologen. Eine anwesende Person wie eine Krankenschwester, ein Therapeut oder ein Psychologe gibt Acht, dass er sich nicht in gefährliche Situationen begibt oder körperlich verletzt. Es findet jedoch keine weitere therapeutische oder psychologische Begleitung während des bewusstseinsveränderten Zustands des Patienten statt. Übliche Anwendungen finden sich beispielweise bereits seit vorgeschichtlicher Zeit im Schamanentum und sind auch bei indigenen Völkern verbreitet.
  • Hierin besteht jedoch auch die Gefahr, dass der Patient während seines bewusstseinsveränderten Zustands negative Erlebnisse oder Emotionen entwickelt oder verdrängte starke Gefühle, Erwartungen oder Ängste hervortreten. Im Detail kann es auch zu einer angstvollen Ich-Auflösung (AIA) kommen, oder zur Angst, verrückt zu werden. Paranoia und Denkstörungen können bei dem Erleben des Verlusts von Kontrolle über das Geschehen, dem Verschwinden von Zeit und Raum auftreten, da das veränderte Denken und die Wahrnehmung sich gänzlich gewohnter Kontrolle und Autonomie entziehen (Adler, 2020). Dies macht häufig eine anschließende psychotherapeutische Behandlung auf längere Zeit notwendig.
  • Die Studie „Ketamin als möglicher Moderator der Hypnotisierbarkeit: eine Machbarkeitsstudie“ (Patterson et al., 2018) zeigt, dass gesunde Teilnehmer an dem Tag, an dem ihnen Ketamin verabreicht wurde (N=11), signifikant besser hypnotisierbar waren wie mit dem „Clinician-Administered Dissociative States Scale“ (CADSS) gemessen wurde (Patterson et al., 2018).
  • Die Erfindung betrifft eine psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung in einem Verfahren zur Behandlung einer psychischen Störung, dadurch gekennzeichnet, dass die psychoaktive Zusammensetzung einem Subjekt in Kombination mit Hypnosetherapie verabreicht wird.
  • Die Verabreichung einer psychoaktiven Substanz unterstützt generell das Loslassen von der (Selbst)kontrolle des Subjekts. Dieses Loslassen von der Selbstkontrolle fällt vielen Menschen im Allgemeinen sehr schwer und wird darüber hinaus erleichtert durch die Hypnosetherapie. Der therapeutische Effekt besteht unter anderem darin, dass die behandelten Menschen erleben, dass sie loslassen und die Selbstkontrolle aufgeben können und nichts Schlimmes, sondern stattdessen etwas Heilsames passiert. Dies unterstützt die Psychotherapie des Subjekts. Durch zusätzliche Hypnosetherapie bereits während der Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung und des bewusstseinsveränderten Zustands können zudem aufkommende Gefühle oder Ängste verarbeitet werden. Wie im Beispiel unten dargelegt, hat dies außerordentlich positive Auswirkungen auf das Empfinden, das Befinden und das Sein des Patienten und den gesamten Therapieprozess.
  • Es wurde beobachtet, dass Patienten durch das Verabreichen einer psychoaktiven Zusammensetzung gemäß der Erfindung offener und zugänglicher für Psychotherapie sind. Neurofeedback kann zusätzlich die neuen Denkmuster positiv verstärken und neurologisch festigen. Die Beobachtungen zeigen auch, dass beispielsweise Ketamin die Neuroplastizität und Suggestibilität erhöht und Patienten besser hypnotisierbar sind. Damit entsteht ein wichtiges Zeitfenster, in dem intensiv mit den Patienten therapeutisch gearbeitet werden kann, mit dem Ziel, dauerhafte Veränderungen zu erreichen. Gerade bei schweren Depressionen ist die Lernfähigkeit im Allgemeinen herabgesetzt und erschwert damit Psychotherapie und Neurofeedbacktherapie. Besonders wirksam ist die Behandlung aus psychoaktiver Zusammensetzung in Kombination mit Hypnosetherapie auch bei Depressionen, die aufgrund z.B. von chronischen Schmerzen entstanden sind oder die sich besonders in Schmerzen ausdrücken (somatisierte Depressionen), posttraumatischen Belastungsstörungen, allen Formen von Suchterkrankungen (wie Opiat-,Zigaretten- oder Alkoholabhängigkeit, Abhängigkeit von psychoaktiven Substanzen, Internetsucht, Pornosucht oder Sexsucht) oder Zwangsstörungen. Eine Ketamin-Hypnose-Therapie ermöglicht beispielsweise durch den substanzbedingten angstfrei-dissoziierten Zustand eine vertiefte Durcharbeitung der hypnotischen Bilder, Suggestionen und angestoßenen Veränderungsprozesse. Auch bei der Behandlung von Subjekten mit komorbider Sucht (z.B. weisen Subjekte mit Suchterkrankungen häufig zusätzlich psychische Störungen auf) wurde eine große Erfolgsrate beobachtet.
  • Die Patienten, die mit der psychoaktiven Zusammensetzung in Kombination mit Hypnosetherapie behandelt wurden, hatten meist eine lange Historie aus Klinikaufenthalten hinter sich und galten als therapieresistent. In 80 % der Fälle hat die Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung in Kombination mit Hypnosetherapie gemäß der vorliegenden Erfindung bereits nach 14 Tagen eine so durchgreifende Verbesserung des Zustands gebracht, dass sie entlassen werden konnten. Bei 90 % dieser Fälle, die mit der psychoaktiven Zusammensetzung in Kombination mit Hypnosetherapie gemäß der vorliegenden Erfindung behandelt wurden, ist bis heute keine Verschlechterung mehr aufgetreten, der Zustand ist stabil. Die Patienten werden in den meisten Fällen dennoch weiterhin in ihrem Alltag vor Ort therapeutisch begleitet.
  • Die erfindungsgemäße psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung in einem Verfahren zur Behandlung einer psychischen Störung öffnet die Möglichkeit zur Transformation des Selbst in kurzer Zeit. Es handelt sich somit um eine effizientere Behandlungsmethode mit kürzerer Behandlungsdauer, subjektiv besserem Gefühl und geringeren Kosten.
  • Der Begriff „psychoaktive Zusammensetzung“ beschreibt eine Zusammensetzung aus einer, zwei, drei oder mehr psychoaktiven Substanzen. Besteht die psychoaktive Zusammensetzung aus zwei, drei oder mehr psychoaktiven Substanzen, können diese zeitgleich in einer Zusammensetzung oder in einer Behandlung nacheinander in mehreren Zusammensetzungen beliebiger Kombinationen an das Subjekt verabreicht werden.
  • Unter „psychoaktiver Substanz“ wird generell eine Substanz verstanden, die, wenn sie an ein Subjekt, wie zum Beispiel einen menschlichen Patienten, verabreicht wird, eine Veränderung der Psyche, des Körperempfindens, des Erlebens und/oder des Bewusstseins dieses Subjekts bewirkt. Eine solche Beeinflussung kann unterschwellig sein und zum Beispiel vergleichsweise mild als Anregung, Entspannung oder angenehme Stimmungsänderung positiv erlebt werden. Weiterhin kann das Bewusstsein des Subjekts erweitert oder auf andere Weise positiv verändert werden. Die Beeinflussung durch die psychoaktive Substanz kann jedoch auch in Form von Anspannung oder Angstzuständen negativ erlebt werden. Abhängig von der psychoaktiven Substanz oder der verabreichten Dosis kann auch der Bewusstseinszustand weitreichend beeinträchtigt werden und es kann zu Krampfanfällen, Ängsten, Panik oder Bewusstseinsstörungen führen (Adler, 2020).
  • Geeignete psychoaktive Substanzen, die die oben beschriebenen Wirkungen aufweisen, sind dem Fachmann allgemein bekannt. Beispielsweise kann die in der psychoaktiven Zusammensetzung der Erfindung verwendete psychoaktive Substanz ein Psychopharmakum wie ein Antidepressivum, ein Neuroleptikum, ein angstlösendes Mittel (Tranquillanzien, Anxiolytika), ein stimmungsstabilisierendes Mittel (Phasenprophylaktikum), ein Psychostimulantium oder ein Hypnotikum; ein Halluzinogen wie ein Psychedelikum, ein Dissoziativum, ein Delirantium oder ein Entheogen; oder ein Stimulatium wie ein empathogener oder entaktogener Wirkstoff sein.
  • Allgemein sind alle Substanzen, die in einem Subjekt einen bewusstseinsveränderten Zustand verursachen können, für die erfindungsgemäße psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung in einem Verfahren zur Behandlung einer psychischen Störung geeignet.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die psychoaktive Zusammensetzung ein Halluzinogen, bevorzugt ein Dissoziativum und/oder ein Psychedelikum, stärker bevorzugt ein Dissoziativum.
  • Halluzinogene sind im Allgemeinen alle Substanzen, die eine stark veränderte Wahrnehmung der Realität verursachen und die generell dazu führen, dass das Subjekt nach Verabreichung der Substanz Sinneswahrnehmungen hat, die nicht der Realität entsprechen. Während ein Dissoziativum zum zeitweisen Wegfall von Wahrnehmung, Bewusstsein, Gedächtnis, Identität und/oder Motorik führen kann, kann ein Psychedelikum zu einem Rauschzustand führen, der beispielsweise die (partielle) Aufhebung der Grenzen zwischen Selbst und Außenwelt beinhalten kann. Allgemein sind alle Substanzen, die diese Wirkung in einem Subjekt verursachen können, für die erfindungsgemäße psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung in einem Verfahren zur Behandlung einer psychischen Störung geeignet.
  • Beispielsweise enthält eine bevorzugte psychoaktive Zusammensetzung Ketamin. Der durch Ketamin verursachte bewusstseinsveränderte Zustand ist zumeist eine Art Trance und/oder traumähnlicher Zustand und unterscheidet sich, in Abhängigkeit der Dosis, zum Beispiel gänzlich vom normalen Wachbewusstseinszustand. Die durch das Ketamin veränderte Bewusstseins- und Erlebniswelt ist dem Therapeuten meistens nicht direkt zugänglich. Jedoch gibt es Möglichkeiten, die Reise in eine andere Bewusstseinsdimension zu teilen. Der Therapeut kann das Subjekt darin unterstützen, sich vor der Infusion sicher und gut aufgehoben zu fühlen. Je wohler sich das Subjekt fühlt, desto eher kann es sich positiv auf die Erfahrung einlassen.
  • Schon hier kann die Technik der Hypnose anfangen, wie positive Suggestionen (z.B. Entspannungssuggestionen, Metaphern oder Trancereisen). Hypnose arbeitet im Allgemeinen mit dem Unbewussten, und dieses arbeitet generell mit Bildern. Trance ist meist ein veränderter Bewusstseinszustand, so auch bei Ketamin. Beide Zustände teilen zumeist die Ebene der Bilder und des Körpers. Bei beiden Zuständen ist das Körpererleben im Allgemeinen deutlich verändert. Auch die Sinne können verändert sein. Während der Ketamin-Infusion werden Geräusche und Gerüche beispielsweise viel intensiver und verwirrter wahrgenommen, z.B. lauter, verzerrter, intensiver oder weiter weg. Viele fühlen sich zum Beispiel ganz leicht, schweben, fliegen (Ketamin) oder fühlen sich ganz schwer (Hypnose). Ketamin scheint die Suggestibilität zu erhöhen, somit auch den Zugang zum Unbewussten, womit psychoanalytisches Arbeiten deutlich erleichtert wird. Man kann Ketamin, genauso wie Psilocybin, LSD oder MDMA als Katalysator für das Auftauchen unbewussten Materials bezeichnen und einsetzen. Währenddessen und durch den Prozess ist / wird das Subjekt im Allgemeinen auch offener für Veränderungen und/oder für andere Denkansätze. Beispielsweise kann eine Art Fragmentierung oder Zerstückelung der bisherigen Denkmuster und Denkansätze des Subjekts stattfinden, wodurch eine Neuordnung des Denksystems mit Hilfe von Therapie möglich ist.
  • Beispiele für geeignete Dissoziativa sind Substanzen die eine antagonistische Aktivität an NMDA-Rezeptoren aufweisen. Zum Beispiel können Ketamin, Dextromethorphan (DXM), Methoxetamin (MXE), Lachgas, Phencyclidin (PCP), Tetrahydrocannabinol (THC), Ibogain und/oder 3-Methoxyphencyclidin verwendet werden. Auch Enantiomere, Diastereomere oder Racemate oder Derivate dieser Verbindungen können verwendet werden wie das S-Ketamin, R-Ketamin oder deren Racemat.
  • Beispiele für geeignete Psychedelika sind Substanzen, die eine Stimulation des 5-HT2A-Protomers im 5-HT2A-mGlu2-Rezeptorkomplex, des 5HT2C-Rezeptors und/oder des σ1-Rezeptors bewirken. Zum Beispiel können Ketamin, Psilocybin, Psilocin, Lysergsäurediethylamid (LSD), N,N-Dimethyltryptamin (DMT), Tetrahydrocannabinol (THC), Mescalin und/oder 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin (MDMA) verwendet werden.
  • Auch Substanzen, die den Abbau psychoaktiver Substanzen verlangsamen oder verhindern, können in der psychoaktiven Zusammensetzung enthalten sein wie Harmin und/oder Harmalin. Weiterhin kann auch Cannabidiol in der psychoaktiven Zusammensetzung enthalten sein.
  • Die psychoaktive Zusammensetzung kann aus im Labor hergestellten Substanzen bestehen und/oder aus natürlichen Bestandteilen isoliert sein. Zum Beispiel kann die psychoaktive Zusammensetzung Bestandteile Mescalin-haltiger Kakteen (z.B. Peyote Kaktus, Echinopsis pachanoi), Psilocybin-haltiger Pilze (z.B. Teonanacatl), Cannabis und/oder Dimethyltryptamin-haltiger Zubereitungen (z.B. Ayahuasca, Yop) enthalten, welche als frisches Produkt oder in getrockneter Form verabreicht werden können. Die halluzinogene und bewusstseinserweiternde Mixtur Ayahuasca kann zum Beispiel aus unterschiedlichen Dschungelpflanzen, Chacrunablätter, welche DMT enthalten, und ausgekochten Lianen, welche Harmalin enthalten, hergestellt werden.
  • Zudem können Derivate oder Abbauprodukte der genannten Substanzen verwendet werden, wie deren Hydrolyse-Produkte.
  • In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform umfasst die psychoaktive Zusammensetzung Ketamin, Psilocybin, Psilocin, Lysergsäurediethylamid (LSD), N,N-Dimethyltryptamin (DMT), Tetrahydrocannabinol (THC), Harmalin, 12-Methoxy-Ibogamin (Ibogain), Mescalin oder 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin (MDMA) oder ein Analogon davon oder ein Gemisch aus zwei oder mehreren dieser psychoaktiven Substanzen.
  • Mögliche Verabreichungsformen der genannten psychoaktiven Zusammensetzungen sind dem Fachmann allgemein bekannt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die psychoaktive Zusammensetzung intravenös, intramuskulär, nasal, oral oder sublingual verabreicht.
  • Die zu verabreichende Menge der psychoaktiven Zusammensetzung ist beispielsweise abhängig von dem Körpergewicht des Subjekts, der gewünschten Stärke der Wirkung auf das Subjekt, der Art oder Schwere der körperlichen und/oder psychischen Erkrankung des Subjekts, des Stoffwechsels des Subjekts, der gewünschten Verabreichungsdauer, der Verabreichungsform und/oder der Eigenschaften der psychoaktiven Substanz(en) der psychoaktiven Zusammensetzung (z.B. getrockneter oder frischer Pilz). Geeignete Mengen sind dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt und betragen beispielsweise unabhängig von der oder den psychoaktiven Substanz(en) in der psychoaktiven Zusammensetzung von 0,001 bis 250 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts, bevorzugt von 0,010 bis 125 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts, stärker bevorzugt von 0,10 bis 50 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts, noch stärker bevorzugt von 0,25 bis 2 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts und am stärksten bevorzugt von 0,50 bis 1,20 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts.
  • In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform wird die psychoaktive Zusammensetzung in einer Menge von 0,001 bis 250 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts, bevorzugt in einer Menge von 0,010 bis 125 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts, stärker bevorzugt in einer Menge von 0,10 bis 50 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts, noch stärker bevorzugt in einer Menge von 0,25 bis 2 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts und am stärksten bevorzugt in einer Menge von 0,50 bis 1,20 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts verabreicht.
  • Beispielsweise können Psylocybin-haltige Pilze als frische oder getrocknete Pilze oder als Trüffel (z. B sogenannte magische Trüffel wie Psilocybe Tampanensis, Psilocybe Mexicana oder Psilocybe Atlantis) verabreicht werden, wobei sich die zu verabreichende Menge auch abhängig von dem gewünschten Effekt richtet: Tabelle 1: Überblick zu Dosishöhe von Psilocybin aus frischen- und getrockneten Pilzen und den zu erwartenden Effekten. Je nach Pilzsorte und Set / Setting variiert der Psilocybingehalt und die Angaben in der Tabelle sind als annähernde Richtwerte zu verstehen. Mit ansteigender Dosis akkumulieren sich die Effekte in der Regel.
    Dosis Frische Pilze in mg/kg Getrocknete Pilze in g Effekt
    Sehr niedrig 0.045-0.429 ca. bis 0.1 • Schläfrigkeit
    • Verstärkung der vorherrschenden Stimmung
    Mikrodosierung / Microdosing 0.5-2.0 ca. 0.1-0.35 • Verbesserung kognitiver Fähigkeiten
    1. Tag Dosierung • Erhöhte Achtsamkeit für die Umgebung und sich selbst
    2. Tag keine • Verbessertes Verständnis und Kommunikation eigener Gefühle
    Dosierung 3. Tag Dosierung • Genuss von Kunst und Musik
    • Gesteigerte Empathie
    Niedrig 4-8 ca. 0.8-1.25 • Leichte visuelle Veränderungen
    • Verändertes Zeitgefühl
    • Lichter werden heller wahrgenommen
    • Kontrollierbarer veränderter Bewusstseinszustand
    Mittel 10-20 ca. 1.25-2.5 • Halluzinationen bei geöffneten und geschlossenen Augen
    • Veränderte Sinneswahrnehmung
    • Body High
    • Antriebssteigerung
    Stark 20-35 ab ca. 2.5-5 • Starke psychedelische Erfahrung mit evtl. MYSE
    • Synästhesie
    • Beginn der Ich-Auflösung
    • Selbstentgrenzung
    Sehr hoch mehr als 35 mehr als 5 • Vollständige Ich-Auflösung
    • Starke psychedelische Erfahrung mit evtl. MYSE
  • Enthält die psychoaktive Zusammensetzung Ketamin, so kann die psychoaktive Zusammensetzung beispielsweise intravenös und/oder in einer Menge von 0,01 bis 250 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts, bevorzugt in einer Menge von 0,05 bis 125 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts, stärker bevorzugt in einer Menge von 0,10 bis 50 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts, noch stärker bevorzugt in einer Menge von 0,10 bis 5,00 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts und am stärksten bevorzugt in einer Menge von 0,10 bis 3,00 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts verabreicht werden.
  • Bei einer intravenösen Verabreichung von Ketamin von 15 bis 60 Minuten von 0.25 bis 0,5 mg/kg Körpergewicht des Subjekts erfolgt meist beispielsweise empathogene Erfahrung des Subjekts zusammen mit Entspannung, Euphorie oder auch träumerischen visuellen Effekten; von 0,75 bis 1,5 mg/kg Körpergewicht des Subjekts können außerkörperliche Erfahrungen auftreten; und von 2,0 bis 3,0 mg/kg Körpergewicht des Subjekts können zum Beispiel Nahtod-Erfahrungen beim Subjekt auftreten. Sowohl bei geringen Dosen Ketamin intravenös von 0.25 bis 0,5 mg/kg Körpergewicht des Subjekts oder auch bei höheren Dosen Ketamin intramuskulär von 2,0 bis 3,0 mg/kg Körpergewicht des Subjekts können Ego-Verlusts-Erfahrungen auftreten. Der Effekt einer psychoaktiven Substanz (wie Ketamin) auf das Subjekt kann bei einer intravenösen Verabreichung auch von der Tropfgeschwindigkeit abhängen. Zum Beispiel kann eine hohe Tropfgeschwindigkeit dazu führen, dass eine niedrigere Dosis einen größeren Effekt hat aufgrund der beschleunigten Einflussgeschwindigkeit.
  • Die Verabreichungsdauer der psychoaktiven Zusammensetzung ist beispielsweise abhängig von der Erkrankung des Subjekts, des Stoffwechsels des Subjekts, der Verabreichungsform (z.B. intramuskulär oder intravenös) und/oder der Eigenschaften der psychoaktiven Substanz(en) der psychoaktiven Zusammensetzung. Beispielsweise dauert es bei der intramuskulären Verabreichung länger bis eine Wirkung eintritt als bei der intravenösen Verabreichung. Somit ist auch die Verabreichungsdauer bei der intramuskulären Verabreichung in der Regel länger als bei der intravenösen Verabreichung. Darüber hinaus kann es auch innerhalb einer Verabreichungsform unterschiedliche Verabreichungsdauern geben, z.B. ist die Verabreichungsdauer bei der intravenösen Verabreichung auch abhängig von der Tropfgeschwindigkeit der Infusion. Geeignete Verabreichungsdauern sind dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt und betragen beispielsweise unabhängig von der oder den psychoaktiven Substanz(en) in der psychoaktiven Zusammensetzung von 1 Minute bis 300 Minuten, bevorzugt von 5 Minuten bis 240 Minuten, stärker bevorzugt von 10 Minuten bis 120 Minuten und am stärksten bevorzugt von 20 Minuten bis 60 Minuten. Bei einer intramuskulären Verabreichung kann die Verabreichungsdauer bis zu 300 Minuten betragen.
  • Ebenfalls in einer bevorzugten Ausführungsform wird die psychoaktive Zusammensetzung für eine Dauer von 1 Minute bis 300 Minuten, bevorzugt für eine Dauer von 5 Minuten bis 240 Minuten, stärker bevorzugt für eine Dauer von 10 Minuten bis 120 Minuten und am stärksten bevorzugt für eine Dauer von 20 Minuten bis 60 Minuten verabreicht.
  • Enthält die psychoaktive Zusammensetzung beispielsweise Ketamin, so kann die psychoaktive Zusammensetzung für eine Dauer von 10 Minuten bis 60 Minuten, bevorzugt für eine Dauer von 20 Minuten bis 60 Minuten verabreicht werden.
  • Weiterhin ist es möglich dem Subjekt eine Verabreichung oder mehrere (wiederholte) Verabreichungen der psychoaktiven Zusammensetzung während einer Sitzung zu geben, zum Beispiel wenn das Subjekt längere Zeit nach der Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung immer noch sehr aktiv ist und beispielsweise herumläuft (z.B. bei intramuskulärer Verabreichung) und interagiert, sollte über eine zweite Dosis nachgedacht werden. Dabei kann die Höhe etwa die Hälfte der ersten Dosis sein.
  • Die psychoaktive Zusammensetzung wird in einem Verfahren zur Behandlung einer psychischen Störung angewandt. Bei der psychischen Störung kann es sich um jegliche Form der psychischen Störung handeln mit Ausnahme von Psychosen wie Schizophrenie oder dissoziativen Störungen.
  • Nach der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ kann die psychische Störung eine psychische Störung oder Verhaltensstörung nach ICD-10 F10-F19, F30 und/oder F32-F69 umfassen. Weiterhin kann die psychische Störung auch aus einer Kombination zweier oder mehrerer solcher psychische Störungen oder Verhaltensstörung(n nach ICD-10 F10-F19, F30 und/oder F32-F69 bestehen
  • Bevorzugt ist die psychische Störung eine Depression, eine bipolare Störung, eine Schmerzstörung, eine posttraumatische Belastungsstörung, eine Angststörung, eine Zwangsstörung, eine Anpassungsstörung, eine Somatisierungsstörung (z.B. eine undifferenzierte Somatisierungsstörung), eine Neurose, eine Persönlichkeitsstörung (wie z.B. eine narzisstische Persönlichkeitsstörung) oder eine Suchterkrankung (wie Zigaretten, Alkohol, psychoaktive Substanzen, Internet, Pornos oder Sex) oder eine Kombination aus zwei oder mehreren dieser. Zum Beispiel kann die psychische Störung zwei Suchterkrankungen umfassen oder eine komorbide Sucht sein, d.h. das Subjekte weist neben einer oder mehrerer Suchterkrankung(en) mindestens eine zusätzliche psychische Störungen auf.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist die psychische Störung eine psychische Störung oder Verhaltensstörung nach ICD-10 F10-F19, F30 und/oder F32-F69, bevorzugt eine Depression, eine posttraumatische Belastungsstörung, eine Angststörung, eine Zwangsstörung, eine Anpassungsstörung, eine Somatisierungsstörung, eine Neurose, eine Persönlichkeitsstörung oder eine Suchterkrankung oder eine Kombination aus zwei oder mehreren dieser.
  • Die Behandlung kann eine vollständige oder partielle Genesung des Subjekts als Ziel haben. Falls das Subjekt mehrere psychische Störungen aufweist, können alle oder auch nur ein Teil der psychischen Störungen behandelt werden, mit dem Ziel der vollständigen oder partiellen Genesung des Subjekts. Partielle Genesung bedeutet, dass das Subjekt weiterhin an einer psychischen Störung leiden kann, diese jedoch weniger ausgeprägt ist als vor der Behandlung. Weiterhin kann die Behandlung der psychischen Störung auch eine Besserung des allgemeinen Zustands (z.B. Wohlbefindens) und/oder einen Erkenntnisgewinn des Subjekts als Ziel haben, wodurch indirekt die psychische Störung reduziert wird. Im Allgemeinen kann die Behandlung im Sinne der Pathogenese und/oder Salutogenese verstanden werden, wobei die Pathogenese z.B. die Erforschung der Ursache der psychischen Störung und eine daraus resultierenden Bekämpfung umfasst, während die Salutogenese z.B. das Festlegen von Gesundheitszielen umfasst, zu deren Erreichen die im Subjekt vorhandenen Ressourcen genutzt werden.
  • Das zu behandelnde Subjekt kann ein Patient jeglichen Geschlechts oder Alters sein. Vor der Behandlung sollte der Patient fasten oder nur leichte Nahrung zu sich nehmen. Auch das Trinken von Alkohol und anderen psychoaktiven Substanzen (z. B. Kaffee oder Tabak) sollte direkt vor und nach der Sitzung vermieden werden.
  • Bei der Anwendung der psychoaktiven Zusammensetzung in einem Verfahren zur Behandlung einer psychischen Störung, wird die psychoaktive Zusammensetzung einem Subjekt in Kombination mit Hypnosetherapie verabreicht.
  • Dabei bedeutet „in Kombination mit Hypnosetherapie“, dass die Behandlung des Subjekts das Verabreichen einer psychoaktive Zusammensetzung und Hypnosetherapie umfasst. Das Verabreichen der psychoaktiven Zusammensetzung kann zeitlich zusammen mit oder in zeitlichem Abstand zu der Hypnosetherapie erfolgen.
  • Wenn die psychoaktive Zusammensetzung zeitlich zusammen mit der Hypnosetherapie verabreicht wird, wird dabei beispielsweise zunächst begonnen die psychoaktive Zusammensetzung an das Subjekt zu verabreichen. Das Subjekt wird beispielsweise während der Verabreichung, bei der das Subjekt meist in den dadurch ausgelösten bewusstseinsveränderten Zustand eintritt, dessen Bestehen und dessen Abklingen bis zu seinem Ende mit Hypnosetherapie begleitet. Es ist auch möglich das Subjekt nur während der Verabreichung und/oder während eines Teils des bewusstseinsveränderten Zustands zu begleiten.
  • Wenn die psychoaktive Zusammensetzung in zeitlichem Abstand zu der Hypnosetherapie verabreicht wird, kann die Hypnosetherapie vor und/oder nach Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung erfolgen. Der zeitliche Abstand kann abhängig sein vom Eintreten der Wirkung der psychoaktiven Zusammensetzung und/oder deren Wirkungsdauer und beispielsweise wenige Sekunden bis mehrere Wochen betragen, zum Beispiel 30 Sekunden bis 1 Woche, bevorzugt 2 Minuten bis 24 Stunden, stärker bevorzugt 5 Minuten bis 6 Stunden und am stärksten bevorzugt 30 Minuten bis 3 Stunden.
  • Die Hypnosetherapie von Patienten bei der Behandlung mit psychoaktiven Substanzen beschreibt im Allgemeinen das intuitive „Begleiten“ vor einem psychoanalytischen, verhaltenstherapeutischen und/oder tiefenpsychologischen Denksystem, beispielsweise mit hypnotischen und/oder weiteren Techniken. Das Ziel dieses Begleitens ist im Allgemeinen dem Subjekt bei der Navigation des durch die psychoaktive Zusammensetzung ausgelösten traumähnlichen Zustands zu helfen, bei dem zum Beispiel als mögliche Ereignisse beim Subjekt das Auftauchen von Erinnerungen, ein Gedankenabriss, Vergessen, eine schwierige Artikulation, ein verändertes Körpererleben, Halluzinationen, Schweigen, Scham, Lachen, Weinen, Gefühle (z.B. Ängste, Traurigkeit), Trauma, alte Muster, Überzeugungen und/oder tiefe Einsichten auftreten können.
  • Der Ablauf des Begleitens des Subjekts kann in etwa so gegliedert sein wie eine Hypnose, zum Beispiel umfassend:
    • 1) einen Rapport (zum Beispiel Reden, Berührung, Fingersignale, Atmung);
    • 2) Ankommen (zum Beispiel Einstellung auf das Setting);
    • 3) Positive Erwartung um das Interesse zu fördern /Ängste abzubauen
    • 4) Pacing (auf verbaler und nonverbaler Ebene. das empathische Aufnehmen von Körpervorgängen wie z.B. des Atemrhythmus des Patienten);
    • 5) Ressourcen (zum Beispiel Evaluieren welche Ressourcen beim Subjekt für die weitere Behandlung vorliegen oder mobilisiert werden könnten);
    • 6) Zielvisionen (zum Beispiel um die Orientierung zu lenken);
    • 7) Rückwirkende Bearbeitung (zum Beispiel das Aufgreifen von in der Vorbereitung besprochenen Themen, Wünschen, Ängsten, Sorgen, Zielen, Erinnerungen. Oder das Aufgreifen von Bildern die im Ketaminzustand auftauchen / aufgetaucht sind und diese weiterführen / bearbeiten, tiefer hineingehen oder davon weggehen);
    • 8) Metaphern (zum Beispiel Märchen, Mythen, Tiermetaphern, Parabeln, spezielle therapeutische Geschichten, Symbolisierungen, Humor und Rätsel);
    • 9) Posthypnotische Suggestion (zum Beispiel wirksam werden einer Suggestion, die während der Hypnose gegeben wurde, nach Beenden der Hypnose); und
    • 10) Reorientierung (zum Beispiel Ankommen im Körper, im Hier und Jetzt, im Raum, Zurückkommen der gewohnten Wahrnehmung, ähnlich wie aufwachen nach einem intensiven Traum).
  • Dazu kann das Subjekt angeleitet werden, eine angenehme Position zu finden, sowie beruhigt werden, dass der Therapeut mit ihm gemeinsam sich in eine Situation begibt indem beide noch nie waren, die ganze Zeit bei ihm ist, dass das Subjekt vollkommen sicher ist, mit dem Therapeuten sprechen kann und jederzeit die Möglichkeit hat, die Situation abzubrechen (z.B. falls die psychoaktive Zusammensetzung injiziert wird, durch Regulation der Tropfgeschwindigkeit durch den Therapeuten oder Begleiter), also (vermeintlich) die Kontrolle behält. Auch kann der Therapeut Fragen stellen, um das Subjekt zu begleiten (z.B. Wo bist du gerade?, Was erlebst du?, Was spürst du?, Wo im Körper?, Was siehst du?, Was hörst du?, Wie fühlst du dich?).
  • Weiterhin kann auch das kulturelle, soziale und physische Umfeld, in dem die Erfahrung stattfindet relevant sein (das sogenannte „Setting“). In welcher Umgebung befindet sich der Konsument? Wie ist der Raum gestaltet? Befindet er sich in einem Raum / Gebäude oder draußen in der Natur (naturalistisch)? Ist er in einem Umfeld, in dem er sich wohl oder unwohl fühlt? Ist es laut, leise oder läuft Musik? Wie viele andere Menschen und was für Menschen sind noch da? Wie riecht es? Wie fühlt es sich an? Wie ist das Licht (Neonlicht? Kerzenlicht? Indirekt oder direkt?)? Gibt es Farben, Muster, Bilder zu sehen? Kurzum; ist es ein Umfeld, in dem sich der Konsument wohl und geborgen fühlt oder empfindet er es als unangenehm, stressig, überstimulierend oder sogar beängstigend? Eine gute Setting-Gestaltung kann somit als Rahmen und Basis für einen heilsamen bewusstseinsveränderten Zustand bezeichnet werden und das Risiko schlechter Erfahrungen während des bewusstseinsveränderten Zustands (eines sogenannten Horrortrips) extrem reduzieren. Das Subjekt hat, bis auf die Beeinflussung von Set (mentale Verfassung, siehe unten), Setting und Dosis, über den Verlauf des Trips kaum Kontrolle. Es geht also auch darum, mit welcher Haltung das Subjekt an den Konsum herantritt.
  • Ein bevorzugtes Setting umfasst Geräusche (z.B. Ruhe, Musik, Kopfhörer, Telephon aus), Bilder (z.B. Farben, Muster, Wirkung), Geruch (z.B. Aromatherapie), Licht (z.B. dimmbares oder indirektes Licht, Augenmaske), Pflanzen, Kleidung (angenehm, nicht einengend), Materialien (z.B. Kissen, Decke, gemütlich), Umgebung (z.B. Blick in die Natur oder Naturnähe) und/oder Sicherheit (z.B. angenehme Position, Wohlgefühl, Überwachung / Begleitung).
  • Aromatherapie bedeutet im Allgemeinen, dass ein Diffuser mit verschiedenen Ölen oder Räucherwerk eingesetzt wird, um die Reise mit Gerüchen zu untermalen. Musik kann sowohl aus dem Lautsprecher kommen, oder über Kopfhörer hörbar sein oder handgemachte Musik sein. Dies kann sowohl von dem Therapeuten selbst durchgeführt werden oder in einer Gruppe von Musikern.
  • Nach der Behandlung kann das Zurückkommen in den Körper unterstützt werden, z.B. durch Hilfe bei der Orientierung (Körper, Ort, Zustand) oder Erdung - Körperhaltung (Füße auf dem Boden, Schwerkraft spüren), gegebenenfalls im Ruheraum.
  • Der Begriff „Hypnosetherapie“ beschreibt im Allgemeinen die therapeutische Nutzung von einem bewusstseinsveränderten Zustand eines Subjekts. Hypnosetherapie umfasst beispielsweise alle Formen der Hypnotherapie wie Hypnose (z.B. Hypnose nach Erickson). Moderne Hypnose betrachtet den Organismus in der Regel als selbstorganisierenden Prozess, dem der Therapeut Anstöße zur Neuordnung geben kann, die im Wesentlichen aus den Ressourcen des Patienten ermöglicht wird. Trance stellt dafür einen Kontext bereit, in dem die gelernten Begrenzungen leichter als im Alltagsbewusstsein überschritten werden können. Hypnose liefert die Rahmenbedingungen dafür, dass dieser begrenzte Alltagskontext für den Zweck der Problemlösung verlassen werden kann. (Adler, 2020).
  • Unter dem Begriff „Hypnose“ wird allgemein ein veränderter Bewusstseinszustand verstanden, in dem die Begrenzungen des Alltagsdenkens vorübergehend aufgehoben sind und die Suggestibilität erhöht ist. Dadurch können Bilder und Metaphern vorbehaltlos rezipiert werden, sodass innere Suchprozesse angestoßen werden, die zu psychischen und somatischen Heilungsprozessen führen und neue Einstellungen zum Selbstbild fördert.
  • Im Allgemeinen sind alle Hypnosetechniken geeignet wie direkte oder indirekte Hypnose, wobei die indirekte Hypnose bevorzugt angewendet wird. Die direkte Hypnose beschreibt im Allgemeinen die Beförderungen des Patienten in einen möglichst tiefen Trancezustand durch direkte Befehle z.B. durch einen Therapeuten, wie beispielsweise der direkten Aufforderung die Augen zu schließen. Die indirekte Hypnose umfasst die Beförderung des Patienten in einen Trancezustand durch permissive oder suggestive Aussagen des Therapeuten (z.B. „... vielleicht spürst Du jetzt wie Deine Augenlider schwer werden und sich schließen‟), wodurch der Patient zumindest scheinbar die Kontrolle über sein Handeln, Empfinden und Trance-Erleben behält.
  • Zur indirekten Hypnosetechnik gehören beispielsweise
    • - suggestive Einstreutechniken und Verwirrtechniken und/oder
    • - das empathische Aufnehmen von Körpervorgängen („pacing“) wie z.B. des Atemrhythmus des Patienten und dessen unmerkliche Beeinflussung im eigenen Mitgehen („leading“) (z.B. in dem der Therapeut zunächst den Atemrhythmus des Patienten annimmt und sobald der Patient erste Entspannungsanzeichen zeigt seinen eigenen Atemrhythmus verlangsamt, was den Patienten ebenfalls zur Verlangsamung der Atmung bewegt). Hierbei wird generell nicht nach einem festen Schema vorgegangen, sondern die Induktion so ausgerichtet, dass die patienteneigenen Ressourcen zur Problemlösung und Symptom reduktion erschlossen werden („utilisation“), im Vertrauen auf die im Unbewussten des Patienten verankerten positiven Kompensationsmöglichkeiten aus Lernerfahrung und Kreativität. Teil der „utilisation“ ist beispielsweise das sogenannte „reframing“ wobei der Therapeut beispielsweise dem Erleben einen neuen Rahmen gibt, indem er es in einen neuen Kontext stellt oder Symptome in deren Symbolgehalt oder innerer Bedeutung neu bewertet („reframing“).
  • Ebenfalls geeignet sind beispielsweise Ericksonsche Hypnosetechniken sowie das Erzählen von Geschichten oder Metaphern. Dabei kann auch das Einflechten der eigenen Worte des Patienten angewandt werden.
  • Während des bewusstseinsveränderten Zustands ist sich der Patient in der Regel noch immer bewusst, dass er eine psychoaktive Zusammensetzung zu sich genommen hat und das Erleben durch diese herbeigeführt wird. Dieses Wissen kann als Ankerpunkt gesehen und verwendet werden.
  • Zusätzlich zur Hypnosetherapie können auch andere Therapieformen wie Gestalttherapie, Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung (Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR)), Repetitive Transkranielle Magnetstimulation (rTMS), Traumatherapie, Systemische Therapie, Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie, Musiktherapie, Aromatherapie, Massagetherapie, Körpertherapie, Schamanismus, Transaktionsanalyse, Achtsamkeitsbasierte Therapie, Entspannungsverfahren, Yoga (wie Kundalini Yoga), Meditation (z.B. Integratives Körper-Geist-Training (Integrative Body Mind Training (IBMT))), kathathymes Bilderleben (z.B. Arbeit mit Bildern, Symbolen und/oder Archetypen), Psychoanalyse (z.B. Traumdeutung, Gegenübertragung und/oder Verknüpfungen der Ketamin-Bilder zur persönlichen Landkarte), Traumarbeit (z.B. Dissoziation), Ego State (z.B. Ich-Anteile und/oder Gefühlszustände) und/oder Körperarbeit (z.B. Holdings, Energiearbeit, mesmerische Streichungen, Atmung wie Atemkraft-Übungen (z.B. sogenanntes „Breathwork“), Körper, Geist und/oder Seele) angewandt werden.
  • Neben psychoaktiven Substanzen können auch Methoden bewusstseinsverändernde Zustände herbeiführen, wie Meditation, Reizdeprivation, Isolation, Denkfabriken („Thinktanks“), Reizüberflutung, Überanstrengung / Überlastung, Dehydration, Fasten, Hyperventilation, Schlafentzug, holotropes Atmen, Trance, tranceartiges Tanzen und Trommeln, Ekstase oder Hypnose und somit zusammen mit der psychoaktiven Zusammensetzung den bewusstseinsveränderten Zustand beeinflussen.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Hypnosetherapie bevorzugt direkte und/oder indirekte Hypnose.
  • In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform umfasst die Behandlung zusätzlich Gestalttherapie, Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung (Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR)), Traumatherapie, Psychoanalyse, Systemische Therapie, Musiktherapie, Körpertherapie, Schamanismus, Transaktionsanalyse, Achtsamkeitsbasierte Therapie, Kundalini Yoga, Meditation, kathathymes Bilderleben, Psychoanalyse, Traumarbeit, Ego State und/oder Körperarbeit.
  • Weiterhin kann die Behandlung der psychischen Störung zusätzlich eine psychologische Vorbereitung vor Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung, oder, alternativ bevorzugt, eine Integrationssitzung nach der Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung umfassen. Auch eine zusätzliche psychologische Vorbereitung vor Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung und eine Integration nach der Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung mit Hypnosetherapie sind möglich.
    Die psychologische Vorbereitung vor Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung kann beispielsweise die Vorbereitung der mentalen Verfassung des Subjekts umfassen. Diese wird auch als „Set“ (von dem englischen Wort „mindset“) bezeichnet. Das Set wird durch Vorstellungen, Erwartungen, Intentionen, Stimmungen, Ängste, Persönlichkeit, Vorbereitung und körperliche Verfassung mitgestaltet. Vor allem gilt es zu beurteilen, ob der Patient psychisch stabil genug oder zu labil für eine transformative Erfahrung mit einer psychoaktivem Zusammensetzung ist. Auch psychosoziale Umweltfaktoren wie ein sicheres Umfeld und Unterstützung durch nahestehende Menschen sind von großem Vorteil.
  • Ein bevorzugtes Set umfasst Vorbereitung (z.B. Informationen, Psychoedukation (z.B. Erklärung von Zusammenhängen wie Ketaminwirkung)), Ziele (z.B. Finden und definieren der Ziele, Intention), Ängste (z.B. Bewusstmachen und Überwinden), Beziehung des Subjekts (z.B. zu sich selbst, zu anderen, Compliance), Ressourcen (z.B. Suchen und aktivieren), Körperbewusstsein (z.B. Atmung, Ernährung, Beziehung), vertrauen (z.B. Stabilisierung, Sicherheit, Entspannung) und/oder Einstellung (z.B. Förderung der offenen Neugierde, Wahrnehmen, Annehmen).
  • In der Regel ist das Ziel der Vorbereitung der Beziehungsaufbau zwischen Subjekt und Therapeut, Stabilisierung, Sicherheit, Vorbereitung mit Psychoedukation, Ressourcensuche und -aktivierung, Offenheit, Sicherheit und Neugierde wecken und/oder Planung (Datum, Uhrzeit, Dosis, Musik, Aroma, Themen, Ziele).
  • Die Integration nach der Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung und der Hypnosetherapie kann zum Beispiel Fließ-Schreiben („Flow Writing“), weitere Psychotherapie, Meditation, Achten auf gesunde Ernährung und Bewegung, Kunst, Musik, Yoga, Achtsamkeitstraining, Gartentherapie, Spaziergänge in der Natur, Austausch mit anderen die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben und/oder Entspannung (z.B. durch Zeit für sich selbst nehmen) umfassen.
  • In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform umfasst die Behandlung zusätzlich eine psychologische Vorbereitung vor Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung, oder, alternativ bevorzugt, eine Integration nach der Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung, wobei die Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung in Kombination mit Hypnosetherapie erfolgt.
  • Vor der Behandlung kann zudem die körperliche und/oder psychische Eignung des Subjekts geprüft werden. Hierbei geht es zum Beispiel darum abschätzen zu können, ob das Subjekt die körperlichen und/oder psychischen Voraussetzungen besitzt eine psychoaktive Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung zu erhalten ohne körperlichen und/oder psychischen Schaden zu erleiden.
  • Die körperliche Eignung des Subjekts kann beispielsweise durch Anamnese, d.h. Befragung des Subjekts zu seiner medizinischen Vorgeschichte erfolgen, oder auch durch Messen des Pulses, der Körpertemperatur oder der Gehirnaktivitäten. Weiterhin kann überprüft werden, ob das Subjekt Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen aufweist, um gegebenenfalls Vorsichtsmaßnahmen ergreifen zu können.
  • Die psychische Eignung des Subjekts kann durch differentielle Diagnostik, wie beispielsweise durch Anamnese, der Befragung des Subjekts zu seiner psychischen Vorgeschichte und den Erfahrungen zu Erlebnissen mit veränderten Bewusstseinszuständen, Narkosen, extremen Erlebnissen im Leben oder Bewusstseinsveränderung im Allgemeinen erfolgen.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die körperliche und/oder psychische Eignung des Subjekts vor der Behandlung geprüft, bevorzugt durch Messen des Pulses und/oder differentielle Diagnostik.
  • Der Erfolg der Behandlung kann beispielsweise durch Vergleich von differentieller Diagnostik oder visueller Inspektion der Hirnwellenmuster, die vor und nach der Behandlung durchgeführt werden, überprüft werden. Das bedeutet, dass vor und nach der Behandlung eine der genannten diagnostischen Methoden durchgeführt werden kann und die Ergebnisse der Diagnostik vor der Behandlung mit den Ergebnissen der Diagnostik nach der Behandlung verglichen werden können.
  • Befragungen der differentiellen Diagnostik können mit Fragebögen durchgeführt werden, die dem Fachmann in dem Bereich allgemein bekannt sind und die helfen können einen spezifischen veränderten Bewusstseinszustand zu erfassen (wie Beck-Depressions-Inventar (kurz BDI-II), SCL-90-R (Symptom-Checkliste), „Fragebogen zur Erfassung außergewöhnlicher Bewusstseinszustände“ (5D-ABZ) oder die Fragebögen „Altered States of Consciousness Rating Scale“, „Phenomenology of Conscious ness Inventory“, „Hallucinogen Rating Scale“ oder „HRS 3.06“, „Addiction Research Inventory“, „Mystical Experience Questionnaire“, „States of Consciousness Questionnaire“, „Persisting Effects Questionnaire“, „Psychotomimetic States Inventory“, „Ego Dissolution Inventory (EDI)“, „Hood Mysticism Scale“, „Mystical Experience Questionnaire (MEQ43)“, „States of Consciousness Questionnaire (SOCQ)“ oder dessen Nachfolger „Persisting Effects Questionnaire“ oder „30-Item revised Mystical Experience Questionnaire (MEQ30)“). Alternative Fragebögen sind auch solche zu bewusstseinsveränderten Zuständen, die über die Lebensspanne verteilt auftreten.
  • Ein bevorzugter Fragebogen ist der „Fragebogen zur Erfassung außergewöhnlicher Bewusstseinszustände“ (5D-ABZ) („5-Dimensions Altered States of Consciousness Rating Scale (5D-ASC)). Anhand einer visuell-analog Skala können damit Wirkungen von Halluzinogenen fein abstufbar quantifiziert werden.
  • Das Beck-Depressions-Inventar, kurz BDI-II, ist ein psychologisches Testverfahren, zur Beurteilung der Schwere depressiver Symptome. In Form eines Fragebogens kann der Patient selbst sein Befinden im Verlauf der letzten Woche sowie des Tages der Befragung angeben.
  • SCL-90-R ist eine Symptom-Checkliste, die bei Jugendlichen und Erwachsenen die subjektiv erlebte Beeinträchtigung durch körperliche und psychische Symptome innerhalb eines Zeitrahmens von sieben Tagen misst.
  • Elektroenzephalographie (EEG)-Messungen sind ein Verfahren Messung der elektrischen Aktivität der Hirnrinde durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche. Die Quantitative EEG (QEEG)-Messung ist eine Analyseform des EEGs, bei der die EEG-Grundaktivität in ihre Einzelfrequenzen zerlegt und grafisch dargestellt wird. Die beim EEG gemessenen Metriken wie Frequenz, Amplitude und Konnektivität können so in Form von Gehirnkarten (sogenannten „Brainmaps“) dargestellt werden.
  • Ebenfalls in einer bevorzugten Ausführungsform wird der Erfolg der Behandlung durch Vergleich von differentieller Diagnostik oder visueller Inspektion der Hirnwellenmuster, die vor und nach der Behandlung durchgeführt werden, überprüft. In einer stärker bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Überprüfung des Erfolgs der Behandlung durch BDI-II, SCL-90-R und/oder quantitative Elektroenzephalographie (QEEG)-Messungen.
  • Ebenfalls möglich ist ein Vergleich der Hirnareale und Netzwerkkonnektivität unter dem Einfluss von Ketamin und Hypnose, beispielsweise auch bezüglich metabolischer Ähnlichkeiten und Unterschiede und des Ruhezustandnetzwerks des Gehirns (Default Mode Networks).
  • Ein beispielhafter Ablauf einer Ketamin-Hypnose besteht zum Beispiel aus folgenden Schritten:
    • (1) Vorgespräch, Bestimmung der Eignung und diagnostische Testung;
    • (2) Vorbereitung, Kennenlerngespräch mit dem Therapeuten, Bestimmung von Themen und/oder Zieldefinitionen, Besprechen von aktueller Verfassung des Subjekts oder dessen Erfahrungen, Ängsten, Wünschen oder Möglichkeiten;
    • (3) Ketamin-Infusion mit hypnotherapeutischer tiefenpsychologischer Führung; und
    • (4) Zurückkommen und Integration der außergewöhnlichen Erfahrung.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Anwendung in Form einer Einzeltherapie oder einer Gruppentherapie durchgeführt, wobei ein oder mehrere Psychologe(n), Therapeut(en) und/oder Arzt/Ärzte anwesend sind.
  • Die Gruppe soll Unterstützung sowohl während der Erfahrung als auch bei der Integration bieten. Im Allgemeinen werden Gruppen mit vier bis 18 Personen als geeignete Gruppengröße eingestuft. Zu große Gruppen gefährden in der Regel die Professionalität und die therapeutischen Anforderungen. Die fürsorglich begleitende und leitende Rolle des oder der Therapeuten erfordert die Regulierung von Gruppeninteraktionen wie körperliche Berührungen, die nur unter Einwilligung der Beteiligten erfolgen dürfen. Teilnehmer sollten sich im Kreis entspannt auf Matten oder Kissen anordnen und eine positive, offene Gruppenatmosphäre mit achtsamer Kommunikation sollte angeregt werden. Hinsichtlich der zeitlichen Gestaltung kann das Setting von einigen Stunden bis hin zu einer Woche variieren. Ideal wäre bei Psychologen, Therapeuten, Assistenten und/oder Ärzten eine zweigeschlechtliche Betreuung, um männliche und weibliche Bedürfnisse sowie Rollen bedienen zu können.
  • Ein detailliertes Beispiel einer Gruppenbehandlung ist wie folgt:
    • Tag 1: Vorbereitung der Sitzung in der Gruppe
      • - Befinden des Einzelnen
      • - Allgemeine Lebenssituation
      • - Aktuell beschäftigende Themen
      • - Fragen, Ängste, innere Konflikte, zwischenmenschliche Konflikte klären
    • Tag 2: Einstieg in die Sitzung
      • - Gesprächsrunde
      • - Eventuell Ankündigung eines Sitzungsthemas
      • - Kontaktübungen in der Kleingruppe
      • - Körperarbeit
      • - Substanzeinnahme
      • - Aufforderung, sich hinzulegen und still zu sein
    • Substanzwirkung: Aufsteigende Phase
      • - Liegesetting
      • - Internalisiertes Setting
      • - Musik mit tendenziell ruhigem, nicht dramatischem Charakter
      • - Körpertherapeutische Unterstützung der Einstiegsphase
    • Substanzwirkung: Hauptphase
      • - Interaktionsübungen
      • - Expressionsübungen
      • - Mentale Orientierung
      • - Musik und Klänge
      • - Bilder-und Filmausschnitte
      • - Körpertherapeutische Techniken w Empathisches Präsentsein
      • - Integrationstechniken
    • Substanzwirkung; Wendepunkte: Markante Prozessgestaltung
      • - Prozesse anstoßen
      • - Prozesse verlangsamen
      • - Markierung von Übergängen
      • - Bewältigung instabiler Situationen
      • - Einzelarbeit in der Gruppe
      • - Gruppenarbeit im Einzelnen
    • Subtanzwirkung: Absteigende Phase, Abschluss der Sitzung
      • - Klare Markierung des Sitzungsendes durch den Leiter
      • - Gemeinsames Essen in der Gruppe
      • - Therapeuten stehen am Abend für eventuelle Krisen zur Verfügung
    • Tag 3: Nachbereitung der Sitzung
      • - Aufforderung zu einer ersten Strukturierung der Erfahrungen durch die Patienten
      • - Bericht in der Gruppe
      • - Kommentar der Gruppenleitung
      • - Wahrnehmung anderer Gruppenmitglieder
      • - Feedback anderer zum eigenen Prozess
      • - Hilfen zum Umgang mit der Substanzerfahrung nach dem Wochenende
  • Weiterhin kann es auch erforderlich sein, dass die Behandlung mit Hilfe einer psychoaktiven Zusammensetzung zur Anwendung in einem Verfahren zur Behandlung einer psychischen Störung, dadurch gekennzeichnet, dass die psychoaktive Zusammensetzung einem Subjekt in Kombination mit Hypnosetherapie verabreicht wird, mehrmals durchgeführt wird, zum Beispiel zweimal, dreimal, viermal, fünfmal oder mehr.
  • Die Behandlung kann zudem ambulant oder stationär durchgeführt werden, lediglich bei der psychischen Störung in Form einer Borderline-Störung sollte keine ambulante Behandlung durchgeführt werden.
  • Die Erfindung ist nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele und die darin hervorgehobenen Aspekte beschränkt. Vielmehr ist innerhalb des durch die Ansprüche angegebenen Bereichs eine Vielzahl von Abwandlungen möglich, die im Rahmen fachmännischen Handelns liegen.
  • Figurenliste
    • 1: Ergebnisse des BDI-II des Fallbeispiels zu Beginn, während und nach der Ketamin-Hypnose Therapie. Die x-Achse zeigt die Daten der jeweiligen Diagnostik, während die y-Achse das Ergebnis der Diagnostik anzeigt. Die letzten beiden Diagnostikwerte wurden während der Nachuntersuchung („Follow-Up“) ermittelt. Einteilungen für Diagnosen, die sich aus den BDI-Werten ergeben, sind in folgender Tabelle 2 angegeben:
    BDI-Wert Schwere der Depression
    0-8 Keine Depression
    9-13 Minimale Depression
    14-19 Leichte Depression
    20-28 Mittlere Depression
    29-63 Schwere Depression
    • 2: Übersicht über Phasen der Ketamin-Hypnose-Therapie des Fallbeispiels.
    • 3 A-E: Ergebnisse der Qualitativen Inhaltsanalyse: Häufigkeiten der Kategorien pro Sitzung (A: zweite KHP-Infusionssitzung; B: zweite KHP-Integrationssitzung; C: dritte KHP-Infusionssitzung; D: vierte KHP-Infusionssitzung; E: Abschluss Sitzung). Die qualitative Inhaltsanalyse der KHP-Sitzungen identifizierte neun Kategorien: Setting, Intervention, Körper, Kontrolle, Gefühle, Einsichten/Realisationen, Sucht, Depression und Bilder.
    • 4: Vergleich der Ergebnisse der SCL-90-R Symptom Checklisten von vor und nach der Behandlung. Die x-Achse zeigt das jeweilige Symptom und in der y-Achse sind die Werte der Diagnostik aufgetragen. Der linke Balken bei jedem Symptom stellt den Wert von der Diagnostik vor der Behandlung und der rechte Balken den Wert von der Diagnostik nach der Behandlung dar.
    • 5: Ergebnisse der QEEG Messung vor Behandlungsbeginn als Z- bewertete FFT-Zusammenfassungsinformation. Gemessen wurden die absolute Leistung (oberste Reihe) und die relative Leistung (relativ zu Z-Wert eines durchschnittlichen Menschen) (zweite Reihe von oben). Dritte bis fünfte Reihe von oben: Messung der Amplitudenasymmetrie zwischen verschiedenen Elektrodenpositionen bei unterschiedlichen Frequenzen (1 Hz bis 15 Hz).
  • BEISPIEL 5
  • Klinische Fallstudie zur Behandlung von Depressionen und Sucht, bei der eine psychoaktive Zusammensetzung mit Hypnosetherapie verabreicht und kombiniert wird.
  • Zusammenfassung
  • Hintergrund. Es gibt nur wenige Studien über psychoaktive Zusammensetzungen und ihre Eigenschaften bei der Arbeit mit Sucht (Alkohol-, Opioid-, Cannabis- und Kokain-Konsumstörung). Studien zeigen beispielsweise, dass eine Ketaminbehandlung dazu beitragen kann, das Verlangen zu verringern und die Abstinenz zu unterstützen (Jones, Mateus, Malcolm, Brady, & Back, 2018). Die Hypnosetherapie ist eine evidenzbasierte Behandlung, die bei der Behandlung von Sucht an Popularität gewinnt, aber nicht jeder Patient kann aufgrund unterschiedlicher Suggestibilität hypnotisiert werden. In klinischer Praxis wurde beobachtet, dass Menschen, die nicht hochgradig hypnotisierbar sind, z.B. Patienten mit Zwangsstörungen, durch die psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung in einem Verfahren zur Behandlung einer psychischen Störung nach der vorliegenden Erfindung suggestibler werden. Am Beispiel der psychoaktiven Substanz Ketamin wurde in diesem Fallbericht und dieser Studie das Potenzial von Ketamin in Kombination mit Hypnose (Ketamin-Hypnose-Paket (KHP)) in der Arbeit mit Sucht erforscht und evaluiert. Die Diagnostik und eine qualitative Inhaltsanalyse gaben fundierte Einblicke in den Behandlungsprozess und die Behandlungsmethode.
  • Fallbericht. Bei dem Probanden handelte es sich um einen 48-jährigen männlichen deutschen Sozialarbeiter mit behandlungsresistenten Depressionen, Selbstmordgedanken, obsessivem Verhalten und verschiedenen Formen von Sucht. Der Patient erhielt eine 10-tägige Behandlung bestehen aus Diagnostik, Repetitiver Transkranieller Magnetstimulation (rTMS), Neurofeedback und vier KHP-Sitzungen. Bei jeder Ketamininfusion erhielt der Proband die Dosierung von 0,5 mg/kg Körpergewicht des Probanden R-Ketamin für eine Dauer von 45 Minuten.
  • Ergebnisse. Zu den primären Ergebnismessungen gehörten die Veränderung der Depression, gemessen mit dem BDI-II, mit einer Reduktion von 44 (stark depressiv), auf einen Wert von 3 (keine Depression) und die Veränderung der Symptome, gemessen mit der SCL-90-R, die eine deutliche Reduktion fast aller Faktoren gegenüber dem Ausgangswert zeigte. Die qualitative Inhaltsanalyse der KHP-Sitzungen identifizierte neun Kategorien: Setting, Intervention, Körper, Kontrolle, Gefühle, Einsichten/Realisationen, Sucht, Depression und Bilder. QEEG-Messungen vor und nach der Behandlung zeigten das Muster der Überrepräsentation der langsamen Hirnaktivität bei geschlossenen Augen, die bei schwankender Konzentration und flüchtiger Impulskontrolle beobachtet werden konnte. Follow-Up-Daten mit BDI-II eine Woche nach der Behandlung zeigten Faktor 3 und 5 Wochen nach der Behandlung Faktor 15 (siehe 1).
  • Schlussfolgerungen. Das zehntägige Behandlungsprogramm verbesserte eine Reihe wichtiger Behandlungsergebnisse bei einem substanzabhängigen Erwachsenen, einschließlich der Förderung eines geringeren Substanzmissbrauchs, der Verminderung des Verlangens und der Verringerung des Rückfallrisikos.
  • Verfahren
  • Ketamin-Hypnose-Therapie: Ketamininfusionen (0,5 mg/kg) wurden mit hypnotherapeutischer Anleitung kombiniert, beeinflusst durch einen psychoanalytischen und ericksonischen Ansatz, um mit dem bei einer Ketamininfusion anfallenden Material zu arbeiten. Die Behandlungsliege steht unter einem Fenster und bietet einen wunderbaren Blick in die Natur. Für ein gemütliches Gefühl sorgen Kissen und Decken. Indirektes Licht sowie eine ruhige Umgebung ergänzen die Umgebung. Die Ketamin-Hypnose-Therapie umfasst eine psychologische Vorbereitung, eine hypnotherapeutische Begleitung während der Ketamin-Reise und eine Integrationssitzung nach der Erfahrung (siehe 2). Die Wirksamkeit der KHP kommt wahrscheinlich durch verschiedene Faktoren zu Stande, die im Folgenden untersucht werden.
  • Indirekte Hypnose ist eine subtile, respektvolle Methode, die Metaphern, Geschichten, Körpersprache und ein Gefühl der Entspannung und Sicherheit nutzt, um die Wirksamkeit der Behandlung zu verbessern. Die bewusstseinsverändernde Substanz Ketamin verändert das Alltagsbewusstsein und bringt den Probanden in einen traumähnlichen Zustand, der mit einem Trancezustand vergleichbar ist (Krupitsky & Kolp, 2007). Es wurde beobachtet. dass diese inneren Reisen je nach Dosis und Einstellung eine große Vielfalt aufweisen und zu erheblichen Veränderungen des allgemeinen Wohlbefindens führen können. Bei der erfindungsgemäßen Kombination von Hypnosetherapie während der Ketamininfusion schließen wir mit dem Patienten einen Vertrag, um ihn beim Erreichen seiner Ziele zu unterstützen und seine Sicherheit zu gewährleisten. Mit KHP können die Patienten ihren Geist auf eine neue Art und Weise erforschen; sie können sich leichter öffnen, da die Abwehrmechanismen gelockert oder nicht mehr vorhanden sind - die eigenen Erinnerungen, Gefühle, alte Muster und Überzeugungen, Geschichte, Trauma, Ängste und Trauer können auftauchen und dabei lebendig und intensiv wirken. Auch die Schönheit des Lebens, die Leichtigkeit des Seins, das Staunen und das Gefühl des Ego-Verlustes können in diesem Raum auf neue Art und Weise erlebt werden. Unter hypnotherapeutischer Anleitung kann Ketamin als ein wirksames medizinisches Mittel verstanden werden, das Patienten hilft, dysfunktionale Gedanken, Überzeugungen und Emotionen zu überwinden. So können Geisteshaltung und Körper in einem neuen Bezugsrahmen erfahren werden. Manche beschreiben dies als eine Art Neustart. Der Patient erhielt Ketamin intravenös und war etwa 50 Minuten lang auf einer Ketaminreise. Je nach Wirkung benötigte der Patient wiederholte Anwendungen im Rahmen seiner Behandlung.
  • Repetitive Transkranielle Magnetstimulation (rTMS)
  • Bei diesem Verfahren werden starke magnetische Impulse an bestimmte Teile des Gehirns abgegeben. Dadurch kann die Aktivität dieser Bereiche aktiviert oder reduziert werden. Dieses Verfahren ist besonders wirksam bei depressiven Störungen, Schlafstörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Zwangsstörungen, Suchterkrankungen, Essstörungen und nach Hirnschäden. Das Verfahren ist weitgehend nebenwirkungsfrei und wird zunehmend in großen Kliniken zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Mit Geräten der neuesten Generation wie sie für die vorliegende Erfindung verwendet wurden, wird durch die synchrone Messung physiologischer Parameter eine noch genauere Lokalisierung des Stimulationsgebietes ermöglicht.
  • Brain Mapping und Neurofeedback
  • Die vom Gehirn abgeleiteten elektrischen Wellen liefern Informationen über die Funktion und Kooperation bestimmter Hirnareale (EEG). Das Brain Mapping zeigt die Hirnaktivität in Form einer „Landkarte“ des Gehirns, aus der Rückschlüsse auf bestimmte Störungen gezogen werden können. Viele dieser Störungen können durch Neurofeedback behandelt werden. Die EEG-Signale werden mit einer Animation auf einem Bildschirm korreliert. Der Patient lernt, die Aktivität bestimmter Bereiche des Gehirns zu reduzieren oder zu erhöhen. Dieses Verfahren eignet sich ideal für die Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADS / ADHS) und Krämpfen, aber auch für Angstzustände, Depressionen, Schlaf- und Konzentrationsstörungen.
  • Herzfrequenz-Variabilität
  • Die Herzfrequenzvariabilität zeigt den Einfluss des Vagusnerv auf die Steuerung des Herzens. Sie ist bei Depressionen in der Regel signifikant reduziert. Unser Patient zeigte einen erhöhten Stressindex bei der HRV, die anderen Parameter lagen weitgehend im Normbereich.
  • Fallbeschreibung
  • Bei dem Patienten handelt es sich um einen 48-jährigen Sozialarbeiter, der verschiedene Fortbildungen absolviert hat, um mit gewaltbereiten Jugendlichen arbeiten zu können. Seit 18 Monaten ist er krankgeschrieben. Er hat eine Depression, bei der er sich selbst mit Hilfe verschiedener Substanzen versucht hat zu behandeln. Schon in seiner Grundschulzeit war er wahrscheinlich depressiv und hatte keine Lust auf Leben. Er hatte auch Selbstmordgedanken mit konkreten Umsetzungsideen, hat sich aber schließlich dagegen entscheiden, da er eine 12-jährige Tochter hat und Wissen um die dramatischen emotionalen Folgen hatte, zu denen es kommt, wenn Verwandte Selbstmord begehen.
    Im Alter von 13 Jahren trank er sein erstes Bier. Danach probierte er so ziemlich alles an materiellen und immateriellen, legalen und illegalen Suchtmitteln aus: THC, Kodein, Kokain, Amphetamine, Psilocybin. Er wechselte ständig die Substanzen, was wahrscheinlich der Grund dafür war, dass er nie wirklich süchtig wurde. Er hatte auch Extremsportarten betrieben.
    In den Jahren 2013/2014 war er mit einem Projekt in seinem Beruf gescheitert und hatte einen Burnout erlitten. Er war nicht mehr in der Lage, mit der Welt zurechtzukommen und kompensierte dies mit Drogen. Nun wurde zum ersten Mal eine Depression diagnostiziert.
    Nach seinem Burnout hatte er sechs Wochen lang aus eigener Kraft keine Drogen / Substanzen eingenommen, und es ging ihm immer schlechter. Er hatte sich an eine psychiatrisch-psychosomatische Akutstation gewandt, um Hilfe gegen seine Depression zu bekommen. Sie verweigerten ihm die Behandlung, weil er zunächst eine Entgiftung hätte durchlaufen müssen.
    Eine Drogenberatungsstelle vermittelte ihn dann in eine sechsmonatige Langzeittherapie innerhalb eines klinischen Rahmens. Dort erhielt er alle vierzehn Tage eine bis zu 30 Minuten Einzeltherapie. Darüber hinaus nahm er an vielen Gruppensitzungen teil, die sich fast ausschließlich mit der Alkoholabhängigkeit befassten, so dass es sich für ihn nicht vorteilhaft anfühlte. Er fühlte sich, als stünde er unter einer Glasglocke und sei in seiner Unabhängigkeit eingeschränkt. Nach zwei Monaten wurde er mit Zustimmung der Klinik entlassen. Seine Depression hatte angehalten.
    Nach einer weiteren Überforderung in seinem Beruf war er vor zwei Jahren erneut krankgeschrieben worden. Nach einem Jahr suchte er wiederholt die Einweisung in eine Klinik, wo er ehrlich berichtete, dass er manchmal Cannabis rauchte, um einzuschlafen. Aufgrund dieser Selbstauskunft wurde ihm die Einweisung verweigert. Die Voraussetzungen der Klinik verlangten, dass er vor der Einweisung mindestens sechs Monate lang nüchtern bleiben musste.
    In der Zwischenzeit hat ihn seine Krankenkasse an eine Reha-Klinik überwiesen, dieselbe Klinik, die er zur Behandlung seiner Sucht besuchte - diesmal wurde er jedoch auf eine andere Station verwiesen. Dort hatte er es geschafft, sich auf die Beziehungen in den Gruppen einzulassen, auch bedingt durch die Nähe zur früheren Abteilung. Nach diesem sechswöchigen Klinikaufenthalt brach er völlig zusammen.
    Man hatte ihm verschiedene Antidepressiva verschrieben, z.B. Doxepin, Mirtazapin und Duloxetin, was seine Selbstmordgedanken verstärkte. Pregabalin hatte ihm geholfen, aber er hatte sein Suchtpotential unterschätzt. In der Zwischenzeit hatte er die Einnahme seiner Medikamente eingestellt / sich selbst von seinen Medikamenten entwöhnt.
  • Fallformulierung und Behandlungsplan
  • Fallformulierung und Behandlungsansatz
  • Am Beispiel des Patienten wird offensichtlich, wie die Differenzierung zwischen Suchttherapie und Psychotherapie bzw. psychosomatisch-psychiatrischer Behandlung verhinderte, dass der Patient rechtzeitig adäquate Hilfe erhielt. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Mehrheit der Patienten mit schädlichem oder abhängigem Substanzmissbrauch oder Suchtverhalten eine psychiatrische Grunderkrankung hat, die parallel zur Sucht behandelt werden muss. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um depressive Störungen oder Angststörungen.
  • Behandlungsplan und -ziele
  • Das Therapiekonzept war multimodal und umfasste bei der Behandlung psychotherapeutische, pharmakologische und technische Verfahren. Nach einer ausführlichen Anamnese und Untersuchung wurde eine psychologische Testuntersuchung durchgeführt, sowie ein quantitatives EEG und eine Messung der Herzfrequenzvariabilität.
  • Das quantitative EEG zeigt, welche Bereiche der Großhirnrinde bei welcher Wellenlänge aktiv sind. Dies kann wichtige Informationen für ein Neurofeedback-Trainingsprogramm liefern. Der Patient zeigte eine erhöhte Alpha-Aktivität im frontalen Hirnareal, die besonders häufig bei Depressionen mit Grübelzwang und Einschlafstörungen auftritt.
  • Die Herzratenvariabilität (HRV) zeigt den Einfluss des Nervus vagus auf die Steuerung des Herzens. Sie ist bei Depressionen signifikant reduziert. Der Patient zeigte einen erhöhten Stressindex bei der HRV-Messung, die anderen Parameter lagen weitgehend im Normbereich. In nachfolgender Tabelle 3 ist der Verlauf der ersten Woche der Therapie des Patienten gezeigt. Tabelle 3: Verlauf der ersten Woche der Therapie des Patienten des Fallbeispiels.
    Wochen plan
    Tag Uhrzeit Behandlung
    22.02.2020 18:00-19:00 Erste Beurteilung durch Arzt
    24.02.2020 11:00-12:00 Diagnostik
    12:00-13:00 rTMS
    14:00-15:00 Anamnese Gespräch
    15:00-16:00 QEEG
    17:00-17:30 rTMS
    18:00-19:00 Geplante Ketamin Infusion, jedoch nicht möglich aufgrund von Blutdruck
    25.02.2020 11:00-11:30 rTMS
    14:00-15:00 Entspannung
    16:00-16:30 rTMS
    17:30-19:30 KHP: erste Ketamin-Infusion
    26.02.2020 11:00-11:30 rTMS
    12:00-12:45 KHP: Integration und Vorbereitung
    17:00-18:00 rTMS
    18:00-19:30 KHP: zweite Ketamin-Infusion
    27.02.2020 10:00-10:30 rTMS
    12:00-13:00 KHP: Integration
    13:00-13:30 Yoga/ Meditation
    13:30-14:00 rTMS
    15:00-16:00 Neurofeedback
    28.02.2020 10:30-11:00 rTMS
    14:00-14:50 KHP: Vorbereitung
    15:00-15:30 rTMS
    15:30-16:30 Neurofeedback
    18:00-19:00 KHP: 3. Infusion
    02.03.2020 10:30-11:00 rTMS
    13:00-14:00 Neurofeedback
    14:00-14:30 rTMS
    14:30-16:00 KHP: Vorbereitung, 4. Infusion, Integration
    03.03.2020 10:30-11:00 rTMS
    12:00-13:00 Finale Integration und letzte Therapiesitzung mit Therapeutin
    14:00 Neurofeedback
    16:00 Zweite Diagnostik
  • Ziel der Behandlung war nicht primär Abstinenz, sondern vielmehr eine höhere Selbstwirksamkeit und Zufriedenheit des Patienten, was im Allgemeinen auch zu einer Veränderung im Umgang mit Betäubungsmitteln und Suchtverhalten führt. Es geht also darum, die Autonomie zurückzugewinnen. Autonomie im Sinne von Selbstbestimmung, nicht von Drogen dominiert zu werden, sondern mit gutem Gewissen bewusste Entscheidungen zu treffen, ohne sich selbst kritisieren zu müssen, was eine Abwärtsspirale in den Gedanken auslösen würde.
  • Im Hinblick auf Medikamente wurden folgende Substanzen herausgefiltert, die individuelle Aufgaben in der Stimmungsregulation des Patienten übernehmen (Tabelle 4). Die folgende Tabelle 4 fasst die Bedeutung und die erlebte Wirkung der Medikamente für den Patienten zusammen. Tabelle 4 Überblick: Substanzen und ihre Bedeutung in der Stimmungsregulation für den Patienten
    Substanz Bedeutung in der Stimmungsregulation für Patient
    Alkohol (für ihn am gefährlichsten) Verfügbarkeit als Lückenfüller. Gefährlich wegen seiner Verfügbarkeit, Regelmäßigkeit, Akzeptanz
    Amphetamin (für ihn am gefährlichsten) Zur Stimulation, gute Wirkung. In niedrigeren Dosen eher beruhigend
    Methamphetamin (Crystal) Konzentration
    Heroin Man kann sich ausruhen. Man fühlt sich gut.
    Codein / Insel Tramadol Man denkt nicht. Endlich kann man den Kopf ausschalten.
    Cannabis (THC) Zum Einschlafen. Scheu vor Menschen. Zieht es vor, es allein einzunehmen.
    Halluzinogene Auszeit und Freude
  • Therapeutin
  • Die Therapeutin des Patienten, die die Therapie durchgeführt hat, ist ausgebildete Psychologin und Hypnotherapeutin mit psychoanalytischem Hintergrund.
  • Behandlungsverlauf und Überwachung des Behandlungsfortschritts
  • Der Patient traf um 21 Uhr am 21. Februar 2020 in der Praxis ein. Am Samstag, den 22. Februar 2020 hatte er seine erste Einschätzung mit einem der behandelnden Ärzte.
  • Am Montag, den 24. Februar 2020 begann das Klinikprogramm mit Diagnostik und rTMS (1 HZ, rechts, 20 Minuten). Bei der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation erhöht oder verringert ein pulsierendes Magnetfeld die Aktivität bestimmter Hirnareale. Dies kann zur Behandlung sowohl depressiver Symptome als auch der Neigung zu Suchtverhalten eingesetzt werden. Der dorsolaterale präfrontale Kortex auf der rechten Seite wurde mit einem Hertz, dann auf der linken Seite mit 10 Hertz stimuliert.
  • Später hatte der Patient sein erstes Gespräch mit der Psychologin und Hypnotherapeutin, das im Folgenden zusammengefasst wird. Schon als Kind erlebte sich der Patient als nachdenklich, traurig und hatte das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden. „Kontrolle zu haben“ und „sich verteidigen zu können“ sind für den Patienten sehr wichtig. Als Kind wurde er von seinem Vater körperlich misshandelt. Wegen seinem ADHS fiel er schon im Kindergarten und in der Grundschule negativ auf und eckte an. Sein ganzes Leben lang hatte er Probleme mit Hierarchien und Macht, er nahm von niemandem Befehle entgegen. Der Patient kämpfte ständig mit seiner Vergangenheit und möchte endlich seiner alten Geschichte ein Ende setzen.
  • „Es gibt kaum eine Situation, die ich nicht mit einer Substanz in Verbindung bringe“. Zu Beginn der Therapie gab der Patient an, dass er gerne mit Drogen lebt. Sein Ziel im Umgang mit Substanzen war: „Ich will sie kontrollieren und nicht von den Drogen kontrolliert werden! Über frühe Erfahrungen mit dem Rauchen von Cannabis berichtete er: „Das ist nicht mein Ding, denn ich kontrolliere die Situation nicht mehr, ich gebe die Kontrolle nicht gerne auf!“. Die Arbeit mit dem Thema Kontrolle ist für die Therapie des Patienten auf vielen Ebenen wichtig und zieht sich durch jede Sitzung. Gerade bei der Methode der Ketamin-Hypnose kann der Umgang mit Kontrolle und der Einsatz einer psychoaktiven Substanz in einer Psychotherapie-Sitzung überaus vielfältig sein. Unter Ketamin sind die SinnesWahrnehmungen auf verschiedenen Ebenen verändert, die typische Denk- und Rezeptionsweise ist nicht vergleichbar mit dem des Ketamin-Zustandes. Es ist wichtig zu verstehen, dass Ketamin ein Katalysator sein kann, der unbewusstes psychologisches Material an die Oberfläche bringt und völlig neue Möglichkeiten in der Psychotherapie eröffnet.
  • Der Patient wünschte sich, seinen Kopf und bestimmte Arten von Gedanken ausschalten zu können. Es wurde eine laute innere Kritikerstimme in ihm selbst gefunden, „die am Bühnenrand steht und ab und zu vorbeikommt“. Er beschrieb diese kritische Stimme als DAS Problem. „Ich komme nicht raus - das ist das Problem. Gedankenspirale“. Diese Gedankenmuster und eine laute innere Kritikerstimme sind bei Depressionen sehr häufig. Eines der Ziele des Patienten ist der „Umgang mit Gefühlen“. Es wurde deutlich, dass der Patient Substanzen verwendet, um seine Stimmung, Gefühle, Gedanken und sein Verhalten zu kontrollieren und zu steuern. Er hatte keine wirkliche Verbindung mehr zu seiner inneren Welt. Geist und Körper waren nicht mehr miteinander in Einklang. So entwickelte er das Ziel, eines Tages wieder zu dem zurückzufinden, was er verloren hat - seine innere Sicherheit.
  • Die ambivalente Situation des Patienten wurde durch seine politische Aussage deutlich: „Medikamente für die Arbeit widersprechen meinen politischen Ansichten! Sich selbst für den Kapitalismus zu zerstören...“. Dieser Patient zeigte eine große Aggression gegen Staat und Kapitalismus. Die Drogen ruinierten sein Leben. Während des Therapieprozesses wurde deutlich, dass das Verhältnis zu den Drogen nicht so ist, wie er es sich erträumt hatte. Als das Leben von dem Patienten durch politischen Aktivismus, seine Arbeit als Sozialarbeiter, Verbindungen zu Freunden und Familie geprägt war, hatten die Substanzen eine andere Wirkung und Bedeutung. Er fand sich zu Beginn der Behandlung verloren und untätig. Er war sehr deprimiert und hatte jegliches Gefühl, ein glückliches Leben zu führen, verloren.
  • An diesem Abend hätte er seine erste Ketamin-Infusion erhalten sollen, aber sein Blutdruck war zu hoch. Er erhielt von dem behandelnden Arzt Medikamente zur Senkung des Blutdrucks.
  • Am Dienstag, den 25. Februar 2020, begann er morgens und am späten Nachmittag während der gesamten Behandlungsdauer mit einer rTMS-Behandlung (zweimal täglich für 20 Minuten pro Sitzung).
  • KHP: Danach hatte er ein Vorbereitungsgespräch (50 min) für seine erste Ketamin-Infusion, die abends um 18 Uhr stattfand. Die erste Ketaminhypnosesitzung kreiste um die Vergangenheit des Patienten. Es sieht so aus, als sei die Kamera, die den Prozess zu Dokumentationszwecken aufzeichnete, zum Auslöser für Erinnerungen an herausfordernde Erfahrungen in seinem früheren politischen Aktivismus geworden. Diese Kamerapräsenz und - einstellung beeinflusste die erste Sitzung (und alle anderen auch) vor allem deshalb, weil der Patient sehr damit zu kämpfen hatte, gefilmt zu werden. Gefühle von Wut, Aggression, Irritation, Verwunderung und Erinnerungen an verlorene Personen kamen an die Oberfläche. Unter diesen Umständen bekommt die Schaffung eines wirklich sicheren Settings noch mehr Bedeutung! Der Patient schilderte Probleme beim Austausch von Gefühlen und Gefühle des Widerstands, dies mit einer unbekannten Person zu teilen. Die Kamera führte zu Gefühlen der Angst und des Verdachts, dass das Material gegen ihn verwendet werden könnte. Die erste Sitzung zeigte anschaulich eine Auseinandersetzung / Diskussion über Verwirrung im eigenen Denken. Dem Patienten wurde klar, dass die Art und Weise, wie er von außen wahrgenommen wird, für ihn wichtiger ist, als ihm lieb war.
  • Hier ist die therapeutische Beziehung besonders herausfordernd, wenn man einen Patienten begleitet, der während einer Ketamin-Infusion mit dem Loslassen der Kontrolle, Drogenmissbrauch und dem Kampf mit Feinden zu kämpfen hat. Die bewusstseinsverändernde Substanz Ketamin verändert das Alltagsbewusstsein und bringt einen in einen traumähnlichen Zustand, der mit einem Trancezustand vergleichbar ist. Eine vertrauensvolle Beziehung unterstützt die Patienten dabei, sich leichter zu öffnen, da die Abwehrmechanismen gelockert sind, Erinnerungen, Gefühle, alte Muster und Überzeugungen, Biographie, Trauma, Ängste und Traurigkeit lebendig und intensiv (wieder)erlebt werden können. Der Therapeut verfolgt quasi immer den roten Faden, um den Patienten sicher zu führen und ihm zu helfen, durch die sich öffnenden Türen zu gehen. Dabei verwebt er die sich ergebenden Einsichten immer mit den üblicherweise verwendeten Überzeugungen und dem dysfunktionalen bzw. typischen Denken des Klienten. Die durch Ketamin ausgelöste Anregung der Neuroplastizität ermöglicht die Schaffung neuer Denk-, Realisierungs- und Gefühlsweisen - und für etwa 45 Minuten lang kann eine andere Art des Seins erlebt werden.
  • Die Therapeutin und der Patient kamen zu dem Schluss, dass es in dieser Sitzung sehr viel um den inneren Widerstandskampf ging. Mit hypnotherapeutischer Unterstützung konnte der Patient dysfunktionale Gedanken, Überzeugungen und Emotionen überwinden. So können die Denkweise und die Beziehung zum Körper / das Körpererleben in einem neuen Bezugsrahmen erlebt werden. All dies erlaubte ihm, die Vergangenheit loszulassen und Raum für neue Perspektiven zu schaffen.
  • Diese Einsichten wurden in den nächsten Tagen in das Alltagsbewusstsein integriert, eingeübt und beeinflussten den folgenden Prozess.
  • Am Mittwochmorgen, den 26. Februar 2020, hatte er eine Integrationssitzung, um über die Ketamin-Reise zu sprechen. Der Patient erkannte, dass er in der Vergangenheit eine sehr passive Lebenseinstellung verfolgt hatte um sich aus dem Leben zu befördern was im großen Kontrast zu seiner politischen, radikalisierten Einstellung steht. Von Anfang an fiel er auf und verfolgte eine rebellische Haltung. Aber am Ende machte ihn das auch unfrei, denn ein Rebell hat immer einen Gegner, gegen den er kämpft, dem er immer ähnlicher wird und für sein eigenes Handeln verantwortlich macht. Wer hat hier die Kontrolle? Wem man zur Kontrolle unterstellt ist, wird bekämpft und ständig beobachtet, und wird dadurch zum Kontrollierenden. Der Patient trug ein Bild des Feindes in sich, das z.B. auf die Kamera projiziert wurde. Er rationalisierte unglaublich.
  • Infusion: Die zweite Ketaminhypnose-Behandlung begann mit einem Fokus auf das Behandlungssetting und den Unsicherheiten des Patienten bezüglich der äußeren Welt. Indem das Bewusstsein und die Ängste des Patienten durch beruhigende und stabilisierende Interventionen vom äußeren in seinen inneren Zustand verschoben wurden, kamen sowohl Emotionen als auch Körperempfindungen in den Fokus des Patienten. Auch hier wandte die Therapeutin eine verstärkende und beruhigende Intervention an, die es dem Patienten ermöglichte, sich sicher genug zu fühlen, um sich auf Phantasien und innere Bilder einzulassen. Das Bild einer Höhle tauche auf und konnte als inneren sicheren Ort positiv besetzt werden, das einem gesteigerten Gefühl der Einheit und Sicherheit entsprach. In dem Auftauchen des Inneren sicheren Ortes konnte der Patienten den inneren Wunsch erkennen, solch einen Ort zu haben, was ihm vorher nie bewusst war: „Mir ist das geläufig wenn man das anderen Leuten so aufbereitet, aber ich hab für mich nie einen gefunden oder gesehen oder gehabt“.
  • Die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse der zweiten KHP-Infusionssitzung sind in 3 A gezeigt.
  • Donnerstag, den 27. Februar 2020
    2. KHP-Integration: Die in der letzten Sitzung geschaffene Sicherheit ermutigte den Patienten zu weiterer Selbstreflexion. Während der Integrationssitzung bemerkte er Unterschiede in der Art und Weise, wie er sich auf sich selbst und sein zwanghaftes / süchtig machendes Verhalten bezog, und er bemerkte auch einen Rückgang der wiederkehrenden Gedanken: „ohne in diese Selbstanklage reinzukommen‟ (1:44).
  • Die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse der zweiten KHP-Integrationssitzung sind in 3 B gezeigt.
  • Neurofeedback-Training: Beim Neurofeedback-Training ist die Gehirnaktivität mit einer Animation verbunden. Durch Erfolgserlebnisse lernt das Gehirn, in bestimmten Bereichen mehr oder weniger aktiv zu sein. Dies wird als operante Konditionierung bezeichnet. Bei dem Patienten wurde die erhöhte Alpha-Aktivität im Frontalhirn reduziert und die Beta-Aktivität während des Trainings erhöht.
  • Yoga / Meditation: Die Behandlung des Patienten wurde mit einer Intervention, die Meditation und eine sanfte Praxis von körperlichem Yoga kombinierte, ergänzt. Es schien geeignet, eine solche Intervention anzuwenden, da sowohl Meditation als auch körperliches Yoga Fähigkeiten stärken, die in diesem Fall besonders nützlich erschienen. Diese Praktiken linderten nicht nur Symptome von Stress und Angst, unter denen der Patient gelitten hatte, sondern sie waren besonders wirkungsvoll, um die Verbindung zwischen Geist und Körper zu stärken und den Praktizierenden zu lehren, sich seines eigenen physischen Seinszustandes bewusst zu sein. Angesichts der Tatsache, dass ein Gefühl der Trennung von Geist und Körper und eine Nachlässigkeit gegenüber dem Körper immer wiederkehrende Themen während der Therapie waren, war die Intervention indiziert und wurde vom Patienten sehr gut aufgenommen. In den folgenden Tagen berichtete er von einem neu gefundenen Gefühl der Leichtigkeit in Zeiten geringer bis fehlender externer Stimulation - etwas, das der Patient vor der Intervention als besonders belastend empfand.
  • Freitag, der 28. Februar 2020, 3. KHP-Vorbereitung: In dieser Vorbereitungssitzung wurde viel Zeit darauf verwendet, das Vertrauen des Patienten in den weiteren Verlauf der Behandlung aufzubauen sowie einen Plan für die weitere Behandlung zu entwerfen, indem Set und Setting besprochen und die Unsicherheiten des Patienten im Hinblick auf seinen Status als „Forschungspatient“ angesprochen wurden. Das Thema eines „einfachen Lebens“, das während der Ketamin-Intervention etabliert wurde, wurde wieder aufgenommen und es wurde über die „multi-problematische“ (16:00) Natur des Menschen reflektiert.
  • Die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse der dritten KHP-Infusionssitzung sind in 3 C gezeigt.
  • 3. KHP-Infusion: Die 3. Ketamin-Infusion befasste sich mit verschiedenen Themen, was darauf hindeuten könnte, dass sich der Patient während des Verlaufs des Prozesses immer wohler fühle und daher seine Gedanken freier schweifen lassen kann. Es wurde wieder mit einer Diskussion über Set und Setting begonnen (eine lange Diskussion darüber, ob man sich während der Infusion hinlegen sollte oder nicht), gefolgt von einer Episode, die sich auf die körperlichen Empfindungen konzentrierte. Das offenere Verhalten des Patienten führte dazu, dass er einen Wunsch nach Musik äußerte, diesem nachgegangen wurde, was zu einer emotionalen Reaktion führte. Der Patient war dann in der Lage, über seinen emotional offenen und verletzlichen Zustand nachzudenken und seinen Wunsch zu äußern, die Zustimmung der Therapeutin zu erhalten, dass sein Wertesystem in Ordnung ist. Dieses Eingeständnis führte zu einer Fokussierung auf die therapeutische Beziehung und das Interesse des Patienten an der Person der Therapeutin, sowie zu einer Einsicht in einige normorientierte Denkmuster des Patienten: „und deshalb komme ich nicht darüber hinweg‟ (44:06) 4. KHP-Infusion, Montag 2. März 2020: Während der 4. Infusion übermannten starke körperliche Empfindungen den Patienten. Schmerzempfindungen im Zusammenhang mit aktuellen, aber auch früheren Verletzungen und körperlichen Traumata wurden erlebt und erinnert, und konnten durch vorsichtige Interventionen dazu genutzt werden, einen Prozess der Regression in Kindheitserinnerungen anzustoßen indem Verletzlichkeit und Gefühle der Unzulänglichkeit bearbeitet werden konnten. Beim Nachdenken über seine gesamte Lebensspanne kam der Patient zu dem Schluss, dass er seinen Körper sein ganzes Leben lang missachtet hatte, was zu der Erkenntnis führte, dass er in Zukunft seinen körperlichen Bedürfnissen mehr Aufmerksamkeit schenken möchte.
  • Die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse der vierten KHP-Infusionssitzung sind in 3 D gezeigt.
  • Letzte Sitzung, Dienstag, der 3. März 2020: In der Abschlusssitzung ging es nochmal ausführlich über die Auswirkungen von Set und Setting auf den Prozess und die Behandlungsergebnisse. Der Patient charakterisierte die Behandlung so, dass sie ihm einen (neuen) Zugang sowohl zu seinen Emotionen als auch zu seinem Selbstwertgefühl ermöglichte. Er erlebte einen neuen Willen, das Leben anzugehen, im Gegensatz zu dem „Depressionsloch“ (3:28), in dem er sich zuvor gefangen gefühlt hatte. Nach Überlegungen zu der Frage, wie die erlebte Stimmungs- und Motivationsverbesserung stabilisiert werden kann, wurden die Kernpunkte der Behandlung reflektiert: die Unsicherheiten des Patienten und die Beziehung zwischen Patient und Therapeutin, aber auch die Intuition des Patienten, dass es noch ganz viele Probleme zu bearbeiten gibt. Dann wiederholte er die während der letzten Ketamin-Intervention gewonnene Einsicht, die ihn dazu drängte, seinen körperlichen Bedürfnissen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
  • Die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse der finalen Sitzung sind in 3 E gezeigt.
  • Ergebnisse der Behandlung
  • Patientenaussage
  • Zusammenfassend stellte der Patient einen eklatanten Unterschied bezüglich der Zeitspanne vor und nach der 10-tägigen Behandlung fest. „Diese Veränderung in 10 Tagen ist kein Vergleich zu früheren Therapien“. Der Patient hatte das Gefühl, wieder Zugang zu sich selbst bekommen zu haben. „Ich werde mich mit meiner eigenen Geschichte auseinandersetzen, und der Unterschied ist, dass ich das jetzt auch tun will, vorher im Depressionsloch war mir das egal!“ Der Patient sagte, dass der Behandlungserfolg von der Kombination aus Ketamin und Hypnosetherapie kommt. „Ketamin allein wirkt nicht“. KHP öffnet Türen durch die man dann durchgehen kann und muss. Es hilft, aufzustehen und sich zu trauen, neue Wege zu gehen." Die Bewertung des Patienten bezüglich seiner Probleme veränderte sich. Sie waren nicht mehr allumfassend. Er fühlte sich entspannter und gelassener. Der Patient erfuhr eine neue Qualität der Sicherheit welche dazu führte, dass er sich jetzt mit sich selbst sicherer fühlt.
  • Diagnostische Ergebnisse
  • Im Folgenden sind die diagnostischen Ergebnisse aus der Zeit vor und nach der Behandlung vorgestellt.
  • Das Beck-Depressions-Inventar (BDI-II) ist ein Selbstbericht-Inventar mit 21 Multiple-Choice-Fragen zur Messung der Schwere der Depression. Die Daten zeigten im Vergleich zum Ausgangswert eine Reduktion von 44 (hochgradig depressiv) auf einen Score von 3 (keine Depression) nach 10 Behandlungstagen.
  • Die „Symptom-Checkliste 90-R“ (SCL-90-R) besteht aus 90 Items und bewertet Symptome der Psychopathologie und eine Reihe von psychologischen Problemen durch Selbstbericht. Sie wird oft verwendet, um den Fortschritt und die Ergebnisse von therapeutischen Behandlungen für die Forschung zu messen. Wie in 4 dargestellt, zeigte der Patient eine Verringerung aller Symptome mit Ausnahme der Somatisierung. Im Folgenden ist erkennbar, wie sich die Symptomdimensionen in der Höhe der Abnahme der Anzahl verändert haben. Die höhere Punktzahl der Somatisierungen (von 5 auf 8) könnte durch die Rückenschmerzen des Patienten erklärt werden, die einige Tage vor dem Ende der Behandlung auftraten. Zwangsneurose (von 24 auf 3), zwischenmenschliche Empfindlichkeit (von 24 auf 5), Depression (von 41 auf 2), Angst (von 19 auf 4), Feindseligkeit (von 11 auf 2), phobische Angst (von 7 auf 1), paranoide Ideation (von 18 auf 4), Psychotizismus (von 11 auf 2), zusätzliche Items (von 23 auf 13) (siehe 4).
  • Beim Quantitativen EEG zeigten die erste und die zweite Messung folgende Ergebnisse:
    • Erste Messung: Bei geschlossenen Augen zeigte sich ein deutlicher Anstieg im langsamen Frequenzbereich. Dies zeigte sich besonders deutlich in der erhöhten Prominenz der Alpha-Aktivität (8-12 Hz) in der Frontalregion. Bei offenen Augen war das Bild weitgehend unauffällig. Das gegenwärtige Muster der Überrepräsentation der langsamen Hirnaktivität bei geschlossenen Augen zeigte sich in fluktuierender Konzentration und flüchtiger Impulskontrolle. Es war deutlich zu erkennen, dass eine starke Verlangsamung durch zu viel Alpha-Aktivität im Frontalbereich vorlag. Dies ist oft mit Grübelzwang, Gedankenkreisen und depressiven Episoden verbunden. Dieses Muster kann auch zu erregenden Gedanken während der Entspannung und des Einschlafens führen und kann durch Sorge oder Selbstzweifel gekennzeichnet sein. Es ist schwierig, den Gedankengang anzuhalten oder auf andere Themen zu lenken. Dieses „Gedankenkarussell“ kann durch Verlangsamung des Stirnbereichs hervorgerufen werden und kann durch verschiedene mentale Übungen, wie z.B. Neurofeedback, verbessert werden.
  • Die Ergebnisse der ersten quantitativen EEG Messung sind in 5 gezeigt.
  • Zweite Messung: Die zweite Messung zeigte keine auffälligen Unterschiede zur ersten Messung. Dies könnte andere Gründe haben. Erstens hängt eine qEEG-Messung von der Qualität der Aufzeichnung und dem aktuellen Zustand des Patienten ab. Daher ist die genaue Vergleichbarkeit von Störvariablen abhängig. Möglicherweise hätte unser Patient mehr Training benötigt, oder er wurde nicht richtig trainiert.
  • Statistische Auswertung der Inhalte von KHP-Sitzungen: Interpretation der qualitativen Inhaltsanalyse
  • Mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse und eines induktiven Ansatzes konnten verschiedene Kategorien entwickelt werden, die alle bis auf die erste KHP, das gesamte Material umfassten und sowohl deutliche Ähnlichkeiten als auch systematische Unterschiede zwischen den KHP-Sitzungen aufzeigten. Dies waren die für die Studie definierten Kategorien: Setting, Intervention, Körper, Kontrolle, Gefühle, Einsichten/Realisation, Sucht, Depression, Bildlichkeit. Die genaue Verteilung ist aus den obigen Diagrammen (siehe 3 A-E) ersichtlich. Auf der Grundlage der qualitativen Inhaltsanalyse ist zu erkennen, dass die Themen und deren Häufigkeit von Sitzung zu Sitzung variierten. Es wird deutlich, dass es mehr Themen pro Sitzung gab. Man könnte annehmen, dass der Patient von Sitzung zu Sitzung mehr Vertrauen gewann, mehr zulassen konnte und dadurch ehrlicher wurde.
  • Die folgende Tabelle 5 veranschaulicht die einzelnen Ketamininfusionen mit einer normalen Dosis und fasst die Themen aus den Sitzungen zusammen, die wir mit einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet haben. Tabelle 5: Übersicht von KHP-Sitzungen
    Datum Sitzungsnummer Ketamindosis pro kg Körpergewicht des Patienten Thema der Sitzung
    25.02.2020 1 0,5 Zorn, politische Vergangenheit, Aktivismus, Kontrolle, Feindseligkeit, Schuld, Schuld, Fehler, „Im Löwenmaul“, „Krieger“
    26.02.2020 2 0,5 nach innen gerichtet, Gefühle, Vertrauen, Höhle, sicherer Ort, Insel, beruhigend
    28.02.2020 3 0,5 Musik, Kontrolle, Erinnerungen
    02.03.2020 4 0,5 Körper, Kindheitserinnerungen, Drogen, Sucht, Kontrolle, Loslassen, Glück
    10.03.2020 5 0,5 Sucht, Kontrolle, Loslassen, Glückseligkeit
  • Nachbereitung
  • Aufgrund seiner sehr guten Fortschritte innerhalb des 10-tägigen Studienzeitraums wurde zusammen mit dem Patienten beschlossen, seinen Aufenthalt um weitere 10 Tage zu verlängern, um das Neurofeedback-Training und die rTMS-Behandlung fortzusetzen. Darüber hinaus wurde fünf Stunden lang eine EMDR-Behandlung durchgeführt, um den Erfolg zu festigen und die Sicherheit des Patienten zu gewährleisten. Besonders traumatische Erfahrungen können durch EMDR bearbeitet werden. In diesem Fall gab es traumatische Erlebnisse im Leben des Patienten, die Depressionen und Drogenmissbrauch förderten. Auch hier wurde, wie in der Hypnose, viel mit dem inneren sicheren Ort gearbeitet. Darüber hinaus wurden neue Ressourcen installiert, um neue Wege der Regulierung zu finden. Am Ende der Studie hatte der Patient das Gefühl, dass er nun genügend Ressourcen hatte, um sein Leben zu bewältigen.
  • Zusammengefasst kam der Patient aus seiner Depression heraus und gewann Motivation und Selbstvertrauen zurück, sein Leben zu führen und neu anzugehen.
  • Follow-Up einen Monat nach der Behandlung
  • Als Follow-Up wurde der Patient gebeten, die BDI-II-Skala einen Monat nach der Behandlung auszufüllen.
  • Wegen der „Coronakrise“ war die Situation, nach Hause zurückzukehren, seine therapeutischen Erfolge in das tägliche Leben zu integrieren und anzupassen, eine große Herausforderung. Das Ergebnis der Nachsorge erreichte den Faktor 15, der für eine leichte Depression steht.
  • Zusätzlich zu den psychologischen Tests wurde ein telefonisches Follow-Up-Interview durchgeführt, um zu sehen, wie es dem Patienten 5 Wochen nach Abschluss der Behandlung ging. Der Patient kam von Mallorca in die Großstadt zurück und wurde mit der weltweiten „Corona-Krise“ konfrontiert. Entsprechend war die Validierung des Therapieprozesses eine besondere Herausforderung. „Eigentlich verschreibt der Staat gerade depressives Verhalten. Zu Hause zu bleiben, niemanden zu treffen, nichts Großes zu tun und mit niemandem reden zu können“. Genau diese Umstände sind ein wesentlicher Risikofaktor für einen Rückfall in unkontrollierten Konsum. Aber der Patient war stabil, selbstbewusst und engagiert, Menschen zu helfen, die nicht selbst einkaufen können. Der Patient berichtete offen, dass er Alkohol trank (bis zu 1 Flasche Wein), aber nicht jeden Tag. Es bleibt daher abzuwarten, wie sich die Dinge in diesen außergewöhnlichen Zeiten entwickeln werden.
  • Diskussion und Grenzen
  • In der vorliegenden Fallstudie wurde der Einsatz einer psychoaktiven Substanz am Beispiel von Ketamin in Kombination mit Hypnosetherapie in einem speziellen therapeutischen Rahmen untersucht. Die Ergebnisse der Fallstudie lieferten vorläufige Beweise dafür, dass Ketamin in Kombination mit hypnosetherapeutischer Vorbereitung, Anleitung und Integration wirksam ist, um Depressionen, Selbstmordgedanken, zwanghaftes Verhalten im Zusammenhang mit dem Thema Kontrolle und Sucht innerhalb von 10 Tagen zu reduzieren. Bei diesem Patienten bewirkte KHP eine Verbesserung der Stimmung und des Verhaltens im Vergleich zu früheren Behandlungen im Leben des Patienten.
  • Die Verabreichung von Ketamin ohne psychologische Führung / Anleitung / Begleitung kann problematisch sein. Je nach Set, Setting und Dosis kann eine Ketamininfusion überwältigend und beängstigend sein, und die Patienten können einen schlechten, destabilsierenden, verstörenden Trip erleben. Der Einsatz der Hypnosetherapie als Rahmen, Führung und Begleitung während einer Ketamin-Reise bietet großes Potenzial ein Gefühl der Sicherheit zu etablieren, Einsichten zu fördern und pahtologische Symptome zu reduzieren. Die Hypnosetherapie hilft dem Patienten, sich zu entspannen, sich wohl zu fühlen und Kontrolle abgeben zu können, und posthypnotische Suggestionen unterstützen die gewünschten Veränderungen.
  • Die Absicht dieser Studie war es, neue Wege in der Behandlung von Sucht und Depression zu erforschen und die KHP-Methode erstmals zu evaluieren. Es sollen Einblicke vor anderthalb Jahren entwickelte Methode der KHP gegeben werden. Um die mögliche Voreingenommenheit der durchführenden Therapeutin auszuschließen, arbeitete diese eng mit ihrem Praktikanten zusammen, der jede Sitzung transkribierte, kommentierte und auswertete. Auf diese Weise wurde versucht die subjektive Wahrnehmung der Therapeutin auszuschließen. Der Praktikant kam genau zu Beginn des Forschungsprojekts und beendete das Praktikum am Ende der Studie. Hier ist also ebenfalls keine persönliche Voreingenommenheit zu erwarten. Der Fall wurde auch in Teamsitzungen mit Kollegen diskutiert und kritisch erörtert.
  • Um Objektivität zu gewährleisten, wurden als Forschungsmethoden technische Messungen, quantitative Diagnostik und eine qualitative Inhaltsanalyse gewählt. Der BDI-II ist ein validiertes und zuverlässiges Messinstrument zur Überwachung depressiver Störungen und eignet sich gut dazu, den Therapieerfolg auch mit nur einer Woche Abstand zu verfolgen.
  • Einer der Vorteile ist die Transkription von jeder Sitzung, so dass sie von jedem zu jeder Zeit nachvollzogen werden kann. Mit dieser Transkription können Forscher untersuchen, wie sich die subjektiven Effekte bzgl. Wahrnehmung und Gefühle in Abhängigkeit vom Ketaminzustand verändern, wenn man die Zeit vor, während und nach der Verabreichung von Ketamin IV (eine normale Dosis, 0,5 mg/kg Körpergewicht des Subjekts) berücksichtigt.
  • In der Zukunft könnte zusätzlich eine Suchtdiagnostik durchgeführt werden, die zum Beispiel die Messung der Abstinenzraten nach 3 und 6 Monaten erheben könnte.
  • Die Studie hat gezeigt, was durch das Behandlungsprogramm innerhalb eines Zeitraums von nur 10 Tagen erreicht werden kann. Depressionen, Suizidalität, Zwang und Sucht können innerhalb kurzer Zeit deutlich reduziert werden.
  • Der Patient wünschte sich ein normales Leben führen zu können. Durch die erfindungsgemäße Behandlung lernte er mehr und mehr, sich selbst mit seiner eigenen Geschichte zu akzeptieren und anzunehmen. Ein besonderer Aspekt der Ketaminbehandlung ist, dass der Patient sich selbst beobachten und begegnen kann. Unter dem Einfluss von Ketamin begegnete der Patient sich selbst und seinem Bewusstsein auf eine neue Art und Weise. Der Patient erlebte sich durch sich selbst, außerhalb seines gewohnten Denkens. Mit Hilfe einer entsprechenden Anleitung / Führung war der Patient im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden in sehr kurzer Zeit in der Lage, seinem inneren Selbst zu begegnen.
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  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Claims (14)

  1. Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung in einem Verfahren zur Behandlung einer psychischen Störung, dadurch gekennzeichnet, dass die psychoaktive Zusammensetzung einem Subjekt in Kombination mit Hypnosetherapie verabreicht wird.
  2. Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die psychoaktive Zusammensetzung ein Halluzinogen umfasst, bevorzugt ein Dissoziativum und/oder ein Psychedelikum, stärker bevorzugt ein Dissoziativum.
  3. Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die psychoaktive Zusammensetzung Ketamin, Psilocybin, Psilocin, Lysergsäurediethylamid (LSD), N,N-Dimethyltryptamin (DMT), Tetrahydrocannabinol (THC), Harmalin, 12-Methoxy-lbogamin (Ibogain), Mescalin oder 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin (MDMA) oder ein Analogon davon oder ein Gemisch aus zwei oder mehreren dieser psychoaktiven Substanzen umfasst.
  4. Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die psychischen Störung eine psychische Störung oder Verhaltensstörung nach ICD-10 F10-F19, F30 und/oder F32-F69 ist, bevorzugt eine Depression, eine posttraumatische Belastungsstörung, eine Angststörung, eine Zwangsstörung, eine Anpassungsstörung, eine Somatisierungsstörung, eine Neurose, eine Persönlichkeitsstörung oder eine Suchterkrankung oder eine Kombination aus zwei oder mehreren dieser.
  5. Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hypnosetherapie bevorzugt direkte und/oder indirekte Hypnose umfasst.
  6. Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung zusätzlich Gestalttherapie, Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung (Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR)), Traumatherapie, Psychoanalyse, Systemische Therapie, Musiktherapie, Körpertherapie, Schamanismus, Transaktionsanalyse, Achtsamkeitsbasierte Therapie, Kundalini Yoga, Meditation, kathathymes Bilderleben, Psychoanalyse, Traumarbeit, Ego State und/oder Körperarbeit umfasst.
  7. Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung zusätzlich eine psychologische Vorbereitung vor Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung umfasst, oder, alternativ bevorzugt, eine Integration nach der Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung, wobei die Verabreichung der psychoaktiven Zusammensetzung in Kombination mit Hypnosetherapie erfolgt.
  8. Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die körperliche und/oder psychische Eignung des Subjekts vor der Behandlung geprüft wird, bevorzugt durch Messen des Pulses und/oder differentielle Diagnostik.
  9. Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Erfolg der Behandlung durch Vergleich von differentieller Diagnostik oder visueller Inspektion der Hirnwellenmuster, die vor und nach der Behandlung durchgeführt werden, überprüft wird.
  10. Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Überprüfung des Erfolgs der Behandlung durch BDI-II, SCL-90-R und/oder quantitative Elektroenzephalographie (QEEG)-Messungen erfolgt.
  11. Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die psychoaktive Zusammensetzung intravenös, intramuskulär, nasal, oral oder sublingual verabreicht wird.
  12. Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die psychoaktive Zusammensetzung in einer Menge von 0,001 bis 250 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts, bevorzugt in einer Menge von 0,010 bis 125 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts, stärker bevorzugt in einer Menge von 0,10 bis 50 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts, noch stärker bevorzugt in einer Menge von 0,25 bis 2 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts und am stärksten bevorzugt in einer Menge von 0,50 bis 1,20 mg/ kg Körpergewicht des Subjekts verabreicht wird.
  13. Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die psychoaktive Zusammensetzung für eine Dauer von 1 Minute bis 300 Minuten, bevorzugt für eine Dauer von 5 Minuten bis 240 Minuten, stärker bevorzugt für eine Dauer von 10 Minuten bis 120 Minuten und am stärksten bevorzugt für eine Dauer von 20 Minuten bis 60 Minuten verabreicht wird.
  14. Psychoaktive Zusammensetzung zur Anwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Anwendung in Form einer Einzeltherapie oder einer Gruppentherapie durchgeführt wird, wobei ein oder mehrere Psychologe(n), Therapeut(en) und/oder Arzt/Ärzte anwesend sind.
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