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Die Erfindung betrifft eine Seitenplaneneinheit für einen Nutzfahrzeugaufbau sowie einen Nutzfahrzeugaufbau und ein Nutzfahrzeug mit einer solchen Seitenplaneneinheit.
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Aus der Praxis sind Seitenplaneneinheiten für Nutzfahrzeuge bekannt, die zum Schließen eines Laderaums eines Nutzfahrzeugs genutzt werden. Bei Nutzfahrzeugen, die ein höhenverstellbares Dach aufweisen, sind die Seitenplanen der Seitenplaneneinheit so dimensioniert, dass sie bei hochgestelltem Dach bis zu einem Ladeboden hinabreichen. Da die Seitenplaneneinheiten üblicherweise am Dach festgelegt sind, überlappt die Seitenplane den Ladeboden nach unten, wenn das Dach in der abgesenkten Position ist. Dieser entstehende Planenüberschuss wird bei herkömmlichen Seitenplaneneinheiten durch sog. Planenspanner am Ladeboden bzw. an einem Außenrahmen des Nutzfahrzeugaufbaus fixiert.
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Ein anderer Typ einer Seitenplaneneinheit ist beispielsweise aus
EP 2 540 598 A2 bekannt. Bei diesem Typ weist die Seitenplaneneinheit mit der Seitenplaneneinheit verbundene Rungen auf, die in Führungsschienen des Nutzfahrzeugaufbaus verschiebbar geführt sind. Das hat den Vorteil, dass durch Aufschieben der Seitenplane gleichzeitig die Rungen entfernt werden und so der Zugang zum Laderaum unmittelbar möglich ist. Der Be- und Entladevorgang wird damit beschleunigt.
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Da bei Seitenplaneneinheiten gemäß
EP 2 540 598 A2 die Seitenplane an den Rungen befestigt ist, sind keine Planenspanner erforderlich, die die Seitenplane vertikal mit dem Außenrahmen des Nutzfahrzeugaufbaus verbinden. Diese wären auch kontraproduktiv, da sie den Öffnungs- und Schließvorgang der Seitenplane verlängern und damit die schnelle Be- und Entlademöglichkeit behindern würden.
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EP 2 540 598 A2 löst die Schwierigkeit, die sich bei einem höhenverstellbaren Dach in Kombination mit einer Seitenplaneneinheit mit fest mit der Seitenplane verbundenen Rungen ergibt, dadurch, dass die Seitenplane nicht am Dach des Nutzfahrzeugaufbaus befestigt ist, sondern lediglich an einem unteren Teil der Runge. Die Runge weist einen Schiebling auf, der bei Hochstellung des Daches aus dem unteren Teil der Runge herausgeschoben ist. Die zwischen dem Dach und der Seitenplane entstehende Lücke wird durch eine verlängerte Dichtlippe überbrückt. Die verlängerte Dichtlippe kann jedoch eine Abdichtung des Nutzfahrzeugaufbaus nicht dauerhaft gewährleisten. Insbesondere bei mehrfachem Verstellen des Daches von einer niedrigen in eine hohe Position kann die Dichtlippe Schaden nehmen.
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Wird hingegen abweichend von der
EP 2 540 598 A2 eine Seitenplaneneinheit für ein Nutzfahrzeug mit höhenverstellbarem Dach so gestaltet, dass die Seitenplane am Dach fixiert ist, so ergibt sich bei abgesenktem Dach ein Planenüberschuss, der jedoch wegen der Befestigung der Seitenplane an den Rungen nicht über den Ladeboden nach unten übersteht. Es entsteht vielmehr eine Falte, die fixiert werden muss.
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Aus der Praxis sind Fixierungslösungen für derartige Planenfalten bekannt, die einfache Expander nutzen. Diese Expander sind über die Länge der Seitenplane auf Höhe der Falte angeordnet und können über die Falte gespannt werden. Expander unterliegen jedoch aufgrund ihrer Materialeigenschaften einem hohen Verschleiß. Häufige Temperaturwechsel lassen das Material der Expander brüchig werden, so dass diese nicht dauerhaft verlässlich sind. Außerdem besteht das Risiko, dass die Expander den Vorschriften der Ladungssicherung nicht genügen, da sie keine ausreichende Stabilität bereitstellen.
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Aufgabe der Erfindung ist es vor diesem Hintergrund, eine Seitenplaneneinheit für einen Nutzfahrzeugaufbau anzugeben, die eine Fixierung einer Planenfalte auf einfache Art und Weise ermöglicht und gleichzeitig eine hohe Stabilität bzw. Steifigkeit bereitstellt, um eine gute Ladungssicherung zu erreichen. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, einen Nutzfahrzeugaufbau und ein Nutzfahrzeug mit einer solchen Seitenplaneneinheit anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im Hinblick auf die Seitenplaneneinheit durch den Gegenstand des Schutzanspruchs 1 gelöst. Im Hinblick auf den Nutzfahrzeugaufbau und das Nutzfahrzeug wird die Erfindung durch die Gegenstände der Schutzansprüche 12 und 16 gelöst.
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So beruht die Erfindung auf dem Gedanken, eine Seitenplaneneinheit für einen Nutzfahrzeugaufbau mit einer Seitenplane anzugeben, an welcher wenigstens eine Spannvorrichtung zum vertikalen Spannen der Seitenplane vorgesehen ist. Die Spannvorrichtung weist einen Spanngurt, ein Gurtschloss mit einer Spannmechanik und eine Halteplatte auf. Die Halteplatte ist einerseits fest mit dem Spanngurt und andererseits fest mit der Seitenplane verbunden. Insbesondere kann die Halteplatte mit dem Spanngurt einerseits und mit der Seitenplane andererseits verschraubt und/oder vernietet sein.
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Die Erfindung hat mehrere Vorteile. Im Vergleich zu der in
EP 2 540 598 A2 genannten Lösung bietet die Erfindung eine Seitenplaneneinheit, die besonders hohe Dichtigkeitsanforderungen erfüllt. Bei der erfindungsgemäßen Seitenplaneneinheit kann sich die Seitenplane über die gesamte Höhe des Nutzfahrzeugaufbaus, also vom Dach bis zum Ladeboden, erstrecken. Damit ist eine verbesserte Abdichtung gewährleistet. Im Vergleich zu den aus der Praxis bekannten Expander-Lösungen bietet die bei der Erfindung vorgesehene Spannvorrichtung eine deutlich verbesserte Dauerfestigkeit und Steifigkeit. Insbesondere weist der Spanngurt eine höhere Witterungsbeständigkeit auf als bekannte Expander. Ferner kann durch das Spannen der Spannvorrichtung mittels der Spannmechanik am Gurtschloss eine hohe Steifigkeit der Seitenplaneneinheit auch dann erzielt werden, wenn das Hubdach in einer abgesenkten Position ist und sich dabei eine Falte bildet. Außerdem ermöglicht es die Spannvorrichtung, die Planenfalte in unterschiedlichen Zwischenpositionen zwischen dem hochgestellten und dem abgesenkten Dach zu fixieren. Bei der Expander-Lösung lässt in solchen Zwischenpositionen die Spannkraft der Expander nach, so dass es zu einer unzureichenden Fixierung kommen kann.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Seitenplaneneinheit ist wenigstens eine Runge vorgesehen, die mit der Seitenplane verbunden ist. Die Runge ist vorzugsweise geeignet, um in Führungsschienen des Nutzfahrzeugaufbaus verschiebbar geführt zu werden. Die Halteplatte kann, insbesondere zusätzlich zu ihrer Verbindung mit der Seitenplane, fest mit der Runge verbunden sein. Denkbar ist es, dass die Halteplatte mit der Runge verschraubt und/oder vernietet ist.
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Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, dass die Spannvorrichtung eine Halteplatte aufweist, die mit dem Spanngurt und der Seitenplane und/oder der Runge verbunden ist. Damit unterscheidet sich die Spannvorrichtung von den üblichen Planenspannern, die anstelle der Halteplatte einen Haken aufweisen, der in den Außenrahmen eingehakt werden muss. Indem die Halteplatte fest mit der Seitenplane und/oder der Runge verbunden ist, wird die Bedienung der Spannvorrichtung erheblich vereinfacht. Ein zusätzliches Einhaken im Außenrahmen ist mehr erforderlich, so dass die Fixierung der Planenfalte mit einer erheblichen Zeitersparnis möglich ist. Überdies muss die Spannvorrichtung nur dann betätigt werden, wenn die Seitenplane bei einer veränderten Höhenstellung des Dachs geschlossen werden soll. Herkömmliche Planenspanner müssen hingegen bei jeder Schließung der Seitenplaneneinheit betätigt werden. Die erfindungsgemäße Lösung vereinfacht also die Bedienung der Seitenplaneneinheit und führt so zu einer Zeitersparnis beim Be- und Entladevorgang eines Nutzfahrzeugs.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Spanngurt an einem, insbesondere unteren, Längsende eine Gurtschlaufe bildet, die durch ein einen in der Halteplatte ausgebildeten Gurtschlitz geführt ist. Diese Verbindung zwischen der Halteplatte und dem Spanngurt ist besonders stabil und außerdem einfach herstellbar.
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Die Halteplatte ist in bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung unterhalb des Gurtschlosses angeordnet. Dabei kann die Halteplatte nicht in einer vertikalen Linie unter dem Gurtschloss oder schräg versetzt in einem Bereich unterhalb einer horizontalen Linie angeordnet sein, die durch das Gurtschloss verläuft.
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Die Anordnung der Halteplatte unterhalb, insbesondere direkt vertikal unterhalb, des Gurtschlosses hat zur Folge, dass die Spannmechanik des Gurtschlosses in der für den Bediener bekannten Art und Weise betätigbar ist. Denn die Anordnung der Halteplatte vertikal unterhalb des Gurtschlosses entspricht den bekannten Spanneinrichtungen, die anstelle einer Halteplatte einen Haken aufweisen. Die von diesen bekannten Planenspannern gewohnten Bedienungsabläufe können so einfach auf die hier beschriebene Seitenplaneneinheit übertragen werden. Dennoch ist es auch möglich, die Halteplatte oberhalb, insbesondere vertikal oberhalb, des Gurtschlosses anzuordnen. Dies kann vorteilhaft sein, um eine möglichst niedrige Bedienposition für das Gurtschloss zu ermöglichen.
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Im Hinblick auf das Gurtschloss ist bevorzugt vorgesehen, dass dieses mit der Seitenplane und/oder der Runge fest verbunden ist. Die feste Verbindung zur Seitenplane und/oder der Runge kann insbesondere durch eine Verschraubung und/oder Vernietung erfolgen. Insbesondere bei Verbindungen des Gurtschlosses mit der Seitenplane und der Runge wird die Seitenplane weiter stabilisiert, da eine zusätzliche Verbindung zwischen der Seitenplane und der Runge bereitgestellt wird.
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Um die Höhenverstellung des Daches des Nutzfahrzeugs zu ermöglichen, ist bei der erfindungsgemäßen Seitenplaneneinheit bevorzugt vorgesehen, dass die Runge teleskopierbar ist. Insbesondere kann die Runge einen Rungengrundkörper und einen Schiebling aufweisen, wobei der Schiebling aus dem Rungengrundkörper herausfahrbar ist, um die Runge insgesamt zu verlängern. Die Runge kann so einer Höhenverstellung des Daches des Nutzfahrzeugaufbaus folgen.
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Für die verschiebbare Verbindung zwischen der Runge der Seitenplaneneinheit und dem Nutzfahrzeugaufbau, insbesondere den Führungsschienen am Nutzfahrzeugaufbau, ist in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die Runge an ihren Längsenden Laufrollen aufweist. Die Laufrollen dienen zur verschiebbaren Verbindung der Runge mit den Führungsschienen des Nutzfahrzeugs.
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Die Halteplatte der Spannvorrichtung kann einen unteren Abschnitt zur Verbindung mit der Seitenplane und/oder der Runge und einen oberen Abschnitt zur Verbindung mit dem Spanngurt aufweisen. Insbesondere kann der obere Abschnitt zur Verbindung mit der Gurtschlaufe des Spanngurts ausgebildet sein. Zur Verbindung mit der Seitenplane und/oder der Runge können im unteren Abschnitt Bohrungen zur Aufnahme von Schrauben oder Nieten ausgebildet sein. Im oberen Abschnitt kann hingegen ein Gurtschlitz vorgesehen sein, wobei durch den Gurtschlitz der Spanngurt, insbesondere die Gurtschlaufe, geführt sein kann.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Halteplatte ist vorgesehen, dass zwischen dem oberen Abschnitt und dem unteren Abschnitt ein Winkel ausgebildet ist, so dass der obere Abschnitt von der Seitenplane absteht. Durch das Abstehen des oberen Abschnitts von der Seitenplane werden mehrere Vorteile erzielt. Einerseits wird dadurch erreicht, dass die Gurtschlaufe des Spanngurts gut und frei beweglich durch den Gurtschlitz der Halteplatte geführt werden kann. Andererseits bewirkt der Abstand des oberen Abschnitts von der Seitenplaneneinheit, dass der Spanngurt über die in der Seitenplane ausgebildete Falte geführt wird, die sich üblicherweise nach außen über die Seitenplanenebene vorwölbt. Diese Vorwölbung wird durch den von der Seitenplane beabstandeten Befestigungspunkt des Spanngurts berücksichtigt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Halteplatte wenigstens einen Durchbruch zur Materialeinsparung aufweist. Die Reduktion des Materialeinsatzes führt insbesondere dann zu einer Gewichtseinsparung, wenn an der Seitenplaneneinheit mehrere Spannvorrichtungen vorgesehen sind. Dies wiederum wirkt sich bei Nutzfahrzeugaufbauten positiv auf die Nutzlast bzw. mögliche Zuladung aus.
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Im Allgemeinen kann die Seitenplaneneinheit mehrere Spannvorrichtungen und/oder Rungen aufweisen. Konkret kann vorgesehen sein, dass entlang der Seitenplane mehrere gleichmäßig zueinander beabstandete Rungen angeordnet sind, wobei jeder Runge eine Spannvorrichtung zugeordnet und mit der Runge fest verbunden ist.
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Ein nebengeordneter Aspekt der Erfindung betrifft einen Nutzfahrzeugaufbau mit einer zuvor beschriebenen Seitenplaneneinheit. Der Nutzfahrzeugaufbau kann in bevorzugten Ausführungsformen im Bereich eines Dachs und im Bereich eines Ladebodens jeweils Führungsschienen aufweisen, in welchen von der Seitenplaneneinheit unabhängige Rungen oder in die Seitenplaneneinheit integrierte Rungen verschiebbar geführt sind. Die Seitenplaneneinheit bildet bei dem erfindungsgemäßen Nutzfahrzeugaufbau insbesondere eine Schiebeplaneneinheit, die einen besonders guten Zugang zum Laderaum durch einfaches Verschieben ermöglicht. Insbesondere durch die in die Seitenplaneneinheit integrierten Rungen wird ein schneller Zugang zum Laderaum ermöglicht, wodurch sich Be- und Entladezeiten für den Nutzfahrzeugaufbau reduzieren.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Nutzfahrzeugaufbau zusätzlich wenigstens eine Spannvorrichtung zum horizontalen Spannen der Seitenplane aufweist. Um im Fahrbetrieb eine aerodynamisch günstige Form einerseits beizubehalten und andererseits eine gute Ladungssicherung und Abdichtung des Laderaums zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn nicht nur in vertikaler Richtung eine Spannung auf die Seitenplane aufgebracht werden kann, sondern ebenfalls in horizontaler Richtung. Dazu ist die wenigstens eine Spannvorrichtung zum horizontalen Spannen der Seitenplane vorgesehen. Das vertikale Spannen wird durch die wenigstens eine Spannvorrichtung bewirkt.
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In weiteren bevorzugten Ausgestaltungen ist vorgesehen, dass der Nutzfahrzeugaufbau ein höhenverstellbares Dach aufweist.
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Ein weiterer nebengeordneter Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Nutzfahrzeug, insbesondere einen Nutzfahrzeuganhänger oder Sattelauflieger, mit einem zuvor beschriebenen Nutzfahrzeugaufbau oder einer zuvor beschriebenen Seitenplaneneinheit.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen
- 1 eine Draufsicht auf eine Spannvorrichtung einer erfindungsgemäßen Seitenplaneneinheit nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel;
- 2 eine Seitenansicht der Spannvorrichtung gemäß 1;
- 3 eine Seitenansicht eines vorderen Teils eines Nutzfahrzeugaufbaus mit einer erfindungsgemäßen Seitenplaneneinheit, die eine Spannvorrichtung gemäß 1 umfasst; und
- 4 einen Ausschnitt eines vorderen Teils eines Nutzfahrzeugaufbaus mit einer erfindungsgemäßen Seitenplaneneinheit, wobei zur Verdeutlichung der Verbindung zwischen der Spannvorrichtung und einer Runge die Seitenplane ausgeblendet ist.
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Die in 1 dargestellte Spannvorrichtung 20 für eine Seitenplaneneinheit umfasst ein Gurtschloss 21, einen Spanngurt 25 und eine Halteplatte 26. Das Gurtschloss 25 weist ein Gurtschlossgehäuse 23 und einen Spannhebel 22 auf, der drehbar bzw. schwenkbar im Gurtschlossgehäuse 21 gelagert ist. Mittels des Spannhebels 22 kann der Spanngurt 25, der durch das Gurtschloss 21 geführt ist, mechanisch gespannt werden.
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Der Spanngurt 25 verbindet das Gurtschloss 21 mit der Halteplatte 26. Dazu bildet der Spanngurt 25 eine Gurtschlaufe 25a, die durch eine Kreuznaht 25b gesichert ist. Die Gurtschlaufe 25a ist durch einen Gurtschlitz 27 der Halteplatte 26 geführt.
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Die Halteplatte 26 weist einen oberen Abschnitt 26a und einen unteren Abschnitt 26b auf. Der Gurtschlitz 27 ist im oberen Abschnitt 26a ausgebildet. Im unteren Abschnitt 26b sind Bohrungen 28 vorgesehen, mit welchen die Halteplatte 26 an der Seitenplane 10 bzw. einer Runge 11 der Seitenplane 10 fixiert werden kann. Die Bohrungen 28 nehmen dazu Schrauben und/oder Nieten auf.
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Wie in 2 erkennbar ist, weist die Halteplatte 26 eine gekrümmte bzw. angewinkelte Form auf. Insbesondere ist der obere Abschnitt 26a gegenüber dem unteren Abschnitt 26b angewinkelt, so dass der obere Abschnitt 26a von der Seitenplane 10 absteht, wenn die Halteplatte 26 an der Seitenplane 10 befestigt ist. Die winklige Anordnung des oberen Abschnitts 26a ermöglicht einen Freiraum zwischen dem Gurtschlitz 27 und der Seitenplane, der Platz für den Spanngurt 25 bzw. die Gurtschlaufe 25a bietet.
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Zur Gewichtseinsparung weist die Halteplatte 26 außerdem im Bereich zwischen dem oberen Abschnitt 26a und dem unteren Abschnitt 26b zwei Durchbrüche 29 auf. Ferner sind hauptsächlich im oberen Abschnitt 26a seitliche Ausnehmungen 29a vorgesehen, die ebenfalls zu einer Materialeinsparung und Gewichtsreduktion der Halteplatte 26 beitragen. Das Gurtschlossgehäuse 23 weist zwei Gurtschlossbohrungen 24 auf, die Befestigungsmittel, insbesondere Schrauben und/oder Nieten, aufnehmen können, um das Gurtschloss 21 an der Seitenplane 10 bzw. einer Runge 11 der Seitenplane 10 zu befestigen.
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3 zeigt die Spannvorrichtung gemäß 1 und 2 im montierten Zustand an einer Seitenplaneneinheit bzw. einem Nutzfahrzeugaufbau. Die Seitenplaneneinheit umfasst die Seitenplane 10 und die Spannvorrichtung 20. Außerdem ist eine Runge 11 vorgesehen, die auf einer dem Laderaum zugewandten Innenseite der Seitenplane 10 mit der Seitenplane 10 verbunden ist. Die Runge 11 ist verschiebbar in einer oberen Führungsschiene 12 am Dachholm 31 des Nutzfahrzeugaufbaus geführt. Außerdem ist die Runge 11 verschiebbar in einer unteren Führungsschiene 13 geführt, die am Außenrahmen 32 des Nutzfahrzeugaufbaus angeordnet ist. Die Runge 11 weist dazu an ihren Längsenden jeweils Laufrollen auf, die in den Führungsschienen 12, 13 geführt sind.
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Der Nutzfahrzeugaufbau umfasst ferner eine Vorderwand 30, die den Nutzfahrzeugaufbau in Fahrtrichtung nach vorne abschließt. An der Vorderwand 30 bzw. im Bereich von Eckrungen der Vorderwand 30 ist eine Spannwelle 33 angeordnet, die über einen Spannwellenhebel 34 drehbar ist. Die Spannwelle 33 ermöglicht es, die Seitenplane 10 in horizontale Richtung zu spannen. Insofern bildet die Spannwelle 33 mit dem Spannwellenhebel 34 eine Spannvorrichtung zum horizontalen Spannen der Seitenplane 10.
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In 3 ist auch erkennbar, dass die Seitenplane 10 an Befestigungspunkten 14 mit der Runge 11 fest verbunden ist. Dabei sind in der Nähe des Dachholms 31 obere Befestigungspunkte 14 vorgesehen, wobei die Befestigung der Seitenplane 10 an der Runge 11 im Bereich der Befestigungspunkte 14 durch Schrauben oder Nieten erfolgen kann. Die unteren Befestigungspunkte 14, welche in der Nähe bzw. auf Höhe des Außenrahmens 32 vorgesehen sind, sind vorzugsweise deckungsgleich mit den Bohrungen 28 der Halteplatte 26. Auf diese Weise können mittels Schrauben oder Nieten sowohl die Halteplatte 26 an der Runge 11 als auch die Seitenplane 10 an der Runge 11 fixiert werden.
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4 verdeutlicht die Befestigung der Spannvorrichtung 20 an der Runge 11. Dabei ist in 4 zu Darstellungszwecken die Seitenplane 10 ausgeblendet. Grundsätzlich ist vorgesehen, dass die Seitenplane 10 sich zwischen der Runge 11 und der Spannvorrichtung 20 erstreckt, also durch die Befestigung der Spannvorrichtung 20 an der Runge 11 zwischen die Spannvorrichtung 20 und die Runge 11 geklemmt bzw. fixiert ist.
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Wie in 4 gut erkennbar ist, ist die Halteplatte 26 auf Höhe der unteren Führungsschiene 13 des Nutzfahrzeugaufbaus mit der Runge 11 verbunden. Vertikal oberhalb bzw. senkrecht über der Halteplatte 26 ist das Gurtschloss 21 vorgesehen, das ebenfalls mit der Runge 11 verbunden ist. Der Spanngurt 25 erstreckt sich von der Halteplatte 26 zum Gurtschloss 21. Dabei entspricht der Abstand zwischen dem Gurtschloss 21 und der Halteplatte 26 mindestens dem maximalen Höhenverstellweg für das höhenverstellbare Dach des Nutzfahrzeugaufbaus.
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Für alle Ausführungsbeispiele der Erfindung gilt, dass über die Länge der Seitenplane 10 vorzugsweise mehrere Rungen 11 angeordnet sind. Insbesondere kann die Seitenplane 10 mit mehreren verschiebbaren Rungen 11 verbunden sein, wobei die Rungen 11 in gleichbleibenden Abständen entlang der Seitenplane 10 vorgesehen sind. Es ist auch möglich, dass die Abstände der Rungen 11 zueinander variieren. Beispielsweise können die Abstände der Rungen 11 an stärker belasteten Abschnitten der Seitenplaneneinheit kleiner als in anderen Abschnitten sein.
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An jeder Runge 11 ist vorzugsweise jeweils eine Spannvorrichtung 20 fixiert, wobei die Spannvorrichtung 20, insbesondere deren Halteplatte 26, gleichzeitig die Seitenplane 10 an der Runge 11 befestigt. Es ist gut ersichtlich, dass eine Betätigung der Spannvorrichtungen 20 nur dann erforderlich ist, wenn das höhenverstellbare Dach des Nutzfahrzeugaufbaus betätigt werden soll. Sofern die Höhenposition des verstellbaren Dachs beibehalten wird, ist eine Betätigung der Spannvorrichtungen 20 nicht erforderlich. Insoweit ist ein schnelles Be- und Entladen des Nutzfahrzeugaufbaus möglich, wobei sich der Be- und Entladevorgang nur dann zeitlich verlängert, wenn gleichzeitig das Dach in seiner Höhe verstellt werden soll.
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Generell kann der Nutzfahrzeugaufbau bei verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung zusätzlich oder alternativ zu den in die Seitenplane 10 integrierten Rungen 11 von der Seitenplaneneinheit unabhängige Rungen 15 aufweisen. In 4 ist neben der integrierten Runge 11 eine weitere, unabhängige Runge 15 dargestellt. Die unabhängige Runge 15 kann fest zwischen dem Dach und dem Ladeboden des Nutzfahrzeugaufbaus montiert sein. Bevorzugt ist es jedoch, wenn die unabhängige Runge 15, wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 4, ebenfalls in den Führungsschienen 12, 13 verschiebbar geführt ist.
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Die Erfindung ist im Allgemeinen auf Seitenplaneinheiten bzw. Schiebeplaneinheiten für Nutzfahrzeugaufbauten anwendbar. Bevorzugt ist die Erfindung für Nutzfahrzeuganhänger bzw. Sattelauflieger vorgesehen. Insbesondere bei Sattelaufliegern, die eine lange Seitenplane aufweisen, kommen die Vorteile der Erfindung vorteilhaft zum Tragen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Seitenplane
- 11
- Runge
- 12
- obere Führungsschiene
- 13
- untere Führungsschiene
- 14
- Befestigungspunkt
- 15
- unabhängige Runge
- 20
- Spannvorrichtung
- 21
- Gurtschloss
- 22
- Spannhebel
- 23
- Gurtschlossgehäuse
- 24
- Gurtschlossbohrung
- 25
- Spanngurt
- 25a
- Gurtschlaufe
- 25b
- Kreuznaht
- 26
- Halteplatte
- 26a
- oberer Abschnitt
- 26b
- unterer Abschnitt
- 27
- Gurtschlitz
- 28
- Bohrung
- 29
- Durchbruch
- 29a
- Ausnehmung
- 30
- Vorderwand
- 31
- Dachholm
- 32
- Außenrahmen
- 33
- Spannwelle
- 34
- Spannwellenhebel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2540598 A2 [0003, 0004, 0005, 0006, 0011]