DE202019001087U1

DE202019001087U1 - Ring-Leitung-Zirkulations-System (RLZ-System)

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Publication number: DE202019001087U1
Application number: DE202019001087.4U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2019-03-06
Filing date: 2019-03-06
Publication date: 2019-08-05
Anticipated expiration: 2029-03-07

Abstract

Ring-Leitung-Zirkulations-Systemeinheit (RLZ-System) zum Einbau in Durchschleif-Ringinstallationen für Trinkwarmwasserverteilungssysteme, mit Umschaltung auf Zirkulationsleitungsbetrieb, dadurch gekennzeichnet, dass durch automatische Schließung des Kugelhahns mit motorischem, elektrischem Stellantrieb (Fig. 3) von Versorgung der Objekte über erste Teil-Ringleitung (Fig. 1) und zweite Teil-Ringleitung (Fig. 2) auf Zirkulationsbetrieb über die Zirkulationsleitung ab dem letzten Objektanschluss (Fig. 2) umgeschaltet wird.

Description

Bei der bisherigen Installationstechnik besteht der grundsätzliche Aufbau eines Trinkwarmwasserverteilungssystems mit Zirkulation aus einer Versorgungsleitung (Vorlauf) und der Zirkulationsleitung (Rücklauf). Die Versorgungsleitung erstreckt sich bekanntlich vom Trinkwassererwärmer bis vor die letzte Entnahmestelle. Die Zirkulationsleitung beginnt unterhalb des höchsten Abzweigstückes der Versorgungsleitung.
Anlagentechnisch bedingt treten bei dieser Installationsweise hier aber für den Nutzer je nach Lage /Anordnung der zu versorgenden Sanitärobjekte hygienetechnische Nachteile auf: der optimale Wasseraustausch, die Vermeidung von Stagnation als größtes Verkeimungsrisiko in der Trinkwasserinstallation sowie die Temperaturerreichung 42°C bei der Ausstoßzeit Warmwasser gem. VDI 6003 werden nicht erreicht.
Die beiliegende Schemazeichnung zeigt die Erfindung einer Kombination aus Durchschleif-Ringinstallation mit einer neuartigen Umschaltung auf zusätzliche Zirkulationsleitungsfunktion, bezeichnet als „Ring-Leitung-Zirkulations-System“ (RLZ-System), die die v.g. Nachteile der bisherigen Installationstechnik beseitigt.
Anlagenbeschreibung:
Bei Ringleitungen sind die einzelnen Versorgungsstellen hintereinandergeschaltet. Im Beispiels-Schema wird eine Teil-Ringleitung (1) zum nächstliegenden Objekt „Dusche“ geführt und von dort mittels T-Stück oder Doppelanschluss zum nächsten Objekt „Spüle mit Spülmaschine“ weitergeschleift. Dieses Prinzip wird über das nachfolgende „Bidet“, den „Waschtischen“ bis zum letzten Objekt „Badewanne“ weitergeführt. Von der letzten Entnahmestelle „Badewanne“ führt die zweite Teil-Ringleitung (2) zurück zum Verteiler. Somit entsteht eine Ringversorgung, die Stagnationswasser vermeidet. Da jeder Objektanschluss aus zwei Versorgungsleitungsanschlüssen besteht, reduziert sich der Druckverlust in der Leitung, der Fließdruck wird dabei erhalten. Die verwendete Rohrdimension kann deshalb kleiner gewählt werden als bei der üblichen Einzelanschlussweise, also z.B. DN 10 statt DN 12. Die geringere Rohrdimension führt daher zu einem schnelleren Wasseraustausch und bietet hygienische Vorteile gegenüber herkömmlichen Installationsweisen.
Am Verteiler erfolgt anschließend über einen sogenannten Ringleitungs-T-Anschluss (4) der Trinkwasser-Warmwasseranschluss vom Erzeuger (6) - je nach Ausführungsanforderung entweder als zentraler Trinkwarmwasserspeicher, Heizungswasser-Pufferspeicher mit integriertem Trinkwarmwasserwärmetauscher im Durchflussprinzip oder wie im Schema dargestellt als Wohnungsstation für Heizung und Frischwarmwasser mit integrierter Zirkulationspumpe (6), welche je nach Gebäudeanforderung zentral (Einfamilienhaus / Reihenhaus) oder dezentral (z.B. Mehrfamilienhaus / Eigentumswohnung) ausgeführt werden kann.
An den Ringleitungs-T-Anschluss (4) wird im linken Abgang direkt ein für Trinkwasseranlagen zugelassener DVGW- Kugelhahn mit motorischem, elektrischen Stellantrieb (3) installiert. Am rechten Abgang erfolgt der Anschluss der Teil-Ringleitung (1).
In Fließrichtung zur zweiten Teil-Ringleitung (2) gesehen erfolgt anschließend direkt nach dem Kugelhahn mit Stellantrieb der mittige Trinkwasser-Warm-T-Zirkulationsabgang (5) mit Anschluss der Trinkwasser-Warm-Zirkulationsleitung am Eingang Zirkulationsanschluss der Wohnungsstation für Heizung und Frischwarmwasser mit integrierter Zirkulationspumpe (6).
Zur Schließung des „Ring-Leitung-Zirkulations“-System“ (RLZ-System) wird anschließend noch die Verbindung vom linken Trinkwasser-Warm-T-Zirkulationsabgang (5) mit der zweiten Teil-Ringleitung (2) hergestellt.
Funktionsweise:
Maßgebend für die Funktionsweise des RLZ-Systems ist die automatische Schließung des Kugelhahns über den motorischem, elektrischen Stellantrieb (3) bei Zirkulationsbetrieb. Dadurch erfolgt die komplette Umwälzung des Trinkwarmwasserinhalts des RLZ-Systems in Fließrichtung gesehen von der Wohnungsstation für Heizung und Frischwarmwasser (6) über den Ringleitungs-T-Anschluss (4) zum Anschluss der Teil-Ringleitung (1), anschließend zu den einzelnen Sanitärobjektanschlüssen über die Teil-Ringleitung (1) bis zum letzten Objektanschluss Badewanne.
Erst ab diesem Objektanschluss Badewanne erhält dann die zweite Teil-Ringleitung (2) die zusätzliche Funktion „Zirkulationsleitung“ bei der die Laufzeit der Zirkulationspumpe im Zirkulationskreislauf bis zum Erreichen der erforderlichen Trinkwarmwassertemperatur von der installierten Steuer- und Regelungseinheit in der Wohnungsstation (6) vorgegeben wird.
Nach Erreichen der geforderten Trinkwarmwassertemperatur, die über den kombinierten Durchfluss- und Temperatursensor (der auch zur exakten Bestimmung des Trinkwarmwasservolumenstroms bei Entnahme und im Zirkulationsbetrieb Trinkkaltwasseranschlusses dient) vor dem Eingang des Plattenwärmeüberträgers gemessen wird, erfolgt die Abschaltung der Zirkulationspumpe bei gleichzeitiger Öffnung des Kugelhahns über den motorischen, elektrischen Stellantrieb (3). Dadurch steht die Funktion der Ringleitungsinstallation in ihrer ganzen Flexibilität der Nutzung wieder zur Verfügung. Das Trinkwarmwasservolumen wird immer voll ausgetauscht, egal welche Trinkwarmwasser-Armatur betätigt wird. Es gibt keinerlei Stagnationszonen, so dass hier das geringste Verkeimungsrisiko besteht. Die Durchschleif-Ringinstallation entspricht damit den Anforderungen der VDI 6023 nach geringen Wasserinhalten und einem möglichst guten Wasseraustausch. Insbesondere bei Nutzung der Dusche entsteht kein stagnierender Wasserinhalt in dem Ringleitungssystem und die Ausstoßzeit Trinkwarmwasser 42 °C gem. VDI 6003 beträgt bei allen Armaturen praktisch 0 Sekunden.
Die Steuer - und Regelungseinheit in Verbindung mit der Zirkulationspumpe sorgt daher für eine bedarfsgerechte Trinkwassererwärmung. Die selbstanpassende Regellogik sorgt für eine hohe Regelgüte und effizienten Betrieb.
Erfolgt die Zeitschaltung der Zirkulationspumpe nach der bekannten Selbstlernmodul-Technologie, wird das Verbraucherverhalten automatisch erkannt. Die Zeitpunkte der Trinkwarmwasserentnahme werden in kürzester Zeit selbsttätig erlernt, und warmes Trinkwasser wird vorausschauend bereitgestellt.

Claims

Ring-Leitung-Zirkulations-Systemeinheit (RLZ-System) zum Einbau in Durchschleif-Ringinstallationen für Trinkwarmwasserverteilungssysteme, mit Umschaltung auf Zirkulationsleitungsbetrieb, dadurch gekennzeichnet, dass durch automatische Schließung des Kugelhahns mit motorischem, elektrischem Stellantrieb (3) von Versorgung der Objekte über erste Teil-Ringleitung (1) und zweite Teil-Ringleitung (2) auf Zirkulationsbetrieb über die Zirkulationsleitung ab dem letzten Objektanschluss (2) umgeschaltet wird.
Ring-Leitung-Zirkulations-Systemeinheit (RLZ-System) nach Schutzanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass auf der Einströmseite des Kugelhahns der linke Abgang des Ringleitungs-T-Anschlusses (4) angeschlossen wird, am rechten Abgang der Anschluss für die Teil-Ringleitung (1) erfolgt und an dem mittigen Ringleitungs-T-Anschluss die Trinkwarmwasserleitung von der Wohnungsstation für Heizung und Frischwarmwasser (6) installiert wird.
Ring-Leitung-Zirkulations-Systemeinheit (RLZ-System) nach Schutzanspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, dass auf der Abströmseite des Kugelhahns der rechte Abgang der Trinkwasser-Warm-T-Zirkulationsleitung (5) angeschlossen wird. Am linken Abgang des Trinkwasser-Warm-T-Zirkulationsstückes (5) erfolgt der zweite Teil-Ringleitungsanschluss (2); am mittigen Trinkwasser-Warm-T-Zirkulationsleitungsabgang (5) wird der Anschluss der Trinkwasser-Warm-Zirkulationsleitung ab dem Eingang Zirkulationsanschluss der Wohnungsstation für Heizung und Frischwarmwasser mit integrierter Zirkulationspumpe (6) installiert.