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Die Erfindung betrifft ein Lichtleiterelement, sowie eine Leuchte mit einem solchen Lichtleiterelement.
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In der Beleuchtungstechnologie ist es bekannt, flächige Lichtleiter einzusetzen, über deren Stirnseiten Licht eingekoppelt wird. Derartige Lichtleiter werden beispielsweise bei Stehleuchten oder Deckenleuchten verwendet, wobei sie im Betriebszustand der Leuchte horizontal ausgerichtet sind. An zumindest einer Längsseite des Lichtleiters sind hierbei Lichtquellen in Form von LEDs (LED: Licht emittierende Diode) angeordnet, so dass deren Licht in den Lichtleiter einstrahlt; das Licht wird also quasi stirnseitig in den Lichtleiter eingekoppelt. Im Weiteren wird dann das Licht mittels Totalreflexionen weitergeleitet und verteilt und schließlich über die nach unten weisende Flachseite des Lichtleiters in den unteren Halbraum abgegeben.
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Bei diesem Konzept ist es bekannt, an zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Lichtleiters Lichtquellen anzuordnen. Dies ist jedoch mit einem entsprechend erhöhten Aufwand verbunden. Zudem sind hier die Gestaltungsmöglichkeiten der Leuchte aufgrund der beidseitigen Lichtquellen-Anordnung zwangsläufig eingeschränkt.
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Genauso ist es allerdings auch möglich, lediglich an einer Längsseite eine Lichteinkopplung vorzunehmen. In diesem Fall hat sich jedoch gezeigt, dass in der Regel die den Lichtquellen gegenüberliegende Seite des Lichtleiters mit einem Rahmenelement oder dergleichen abgedeckt werden muss, um hier einen unkontrollierten Lichtaustritt zu vermeiden. Ein derartiger Lichtaustritt kann im Allgemeinen zu einer unerwünschten Blendung führen. Durch ein entsprechendes Rahmen- bzw. Abdeckelement sind jedoch auch in diesem Fall die Gestaltungsmöglichkeiten mit Bezug auf das äußere Erscheinungsbild der betreffenden Leuchte eingeschränkt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein entsprechendes verbessertes Lichtleiterelement und eine entsprechende verbesserte Leuchte anzugeben.
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Insbesondere sollen durch das Lichtleiterelement die Gestaltungsmöglichkeiten der Leuchte verbessert werden.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den in den unabhängigen Ansprüchen genannten Gegenständen gelöst. Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß der Erfindung ist ein Lichtleiterelement vorgesehen, das einen plattenförmigen Teilbereich aufweist, durch den ein, einen ersten Halbraum begrenzender erster Oberflächenbereich und dazu gegenüberliegend ein, einen zweiten Halbraum begrenzender zweiter Oberflächenbereich gebildet sind, wobei sich der erste Oberflächenbereich zumindest im Wesentlichen innerhalb einer ersten Ebene erstreckt und der zweite Oberflächenbereich zumindest im Wesentlichen innerhalb einer, zu der ersten Ebene parallelen zweiten Ebene. Weiterhin weist das Lichtleiterelement einen Randkantenbereich auf, durch den der erste Oberflächenbereich mit dem zweiten Oberflächenbereich verbunden ist, wobei der Lichtleiter dafür vorgesehen ist, dass ein Licht über den Randkantenbereich in den Lichtleiter eingestrahlt wird und im Weiteren zumindest teilweise über den ersten Oberflächenbereich in den ersten Halbraum abgegeben wird. Weiterhin weist das Lichtleiterelement dabei einen, dem Randkantenbereich gegenüber liegenden Randbereich auf, der derart gestaltet ist, dass das Licht repräsentierende Lichtstrahlen, die in den Randbereich einfallen, zumindest überwiegend derart umgelenkt werden, dass sie das Lichtleiterelement in den zweiten Halbraum gerichtet verlassen.
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Durch den so gestalteten Randbereich ist insbesondere eine geeignete rahmenlose Nutzung des Lichtleiterelements ermöglicht.
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Vorzugsweise weist der Randbereich einen, sich zwischen der ersten Ebene und der zweiten Ebene erstreckenden Oberflächenabschnitt auf, der derart geformt, insbesondere gewölbt geformt gestaltet ist, dass die Lichtstrahlen an dem Oberflächenabschnitt totalreflektiert werden. Auf diese Weise lässt sich verhindern, dass an dieser Stelle die Lichtstrahlen das Lichtleiterelement verlassen und in der Folge zu einer unerwünschten Blendung führen.
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Vorzugsweise ist das Lichtleiterelement profilförmig gestaltet, wobei sich der Randbereich parallel zur Profilachse erstreckt. Auf diese Weise lässt sich insbesondere eine großflächige Lichtabgabe über den ersten Oberflächenbereich erzielen.
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Vorzugsweise weist der Randbereich einen überstehenden Bereich auf, der sich über die zweite Ebene hinaus erstreckt. Auf diese Weise lässt sich insbesondere geeignet erzielen, dass die in den Randbereich einfallenden Lichtstrahlen im Weiteren in den zweiten Halbraum abgegeben werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Lichtstrahlen so auf den Oberflächenabschnitt des Randbereichs auftreffen, dass sie dort gebrochen werden und somit an dieser Stelle aus dem Lichtleiterelement austreten, lässt sich deutlich reduzieren, wenn sich der überstehende Bereich um ein Maß weiter in Richtung des Randkantenbereichs erstreckt als der Oberflächenabschnitt, insbesondere, wenn für das Maß Folgendes gilt: x ≥ d·tan α, wobei x das Maß bezeichnet, d eine Stärke des plattenförmigen Teilbereichs und α einen kritischen Winkel, der sich in Abhängigkeit von der Brechzahl eines Materials des Lichtleiters und der Brechzahl von Luft ergibt.
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Vorzugsweise weist der überstehende Bereich einen schräg in den zweiten Halbraum gerichteten Flankenbereich auf, der mit dem zweiten Oberflächenbereich einen Winkel einschließt, der nicht größer ist als die Summe aus 90° und dem kritischen Winkel. So lässt sich ein besonders großer Anteil der in den Randbereich eintretenden Lichtstrahlen durch den Randbereich so umlenken, dass sie im Weiteren in den zweiten Halbraum abgegeben werden.
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Vorzugsweise sind der plattenförmige Teilbereich und der Randbereich aus lediglich einem Material bestehend gebildet. So lässt sich insbesondere zweckmäßig erzielen, dass die beiden genannten Bereiche ein und dieselbe Brechzahl aufweisen.
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Weiterhin vorzugsweise sind der plattenförmige Teilbereich und der Randbereich ein zusammenhängendes Stück bildend bzw. einstückig gestaltet. Dies ist insbesondere vorteilhaft mit Bezug auf den Übergang der Lichtstrahlen von dem plattenförmigen Teilbereich in den Randbereich.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung ist eine Leuchte mit einem erfindungsgemäßen Lichtleiterelement vorgesehen, sowie mit einer Lichtquelle, insbesondere einer LED-Lichtquelle, die derart gestaltet und angeordnet ist, dass ein von der Lichtquelle abgegebenes Licht wie vorgesehen über den Randkantenbereich des Lichtleiterelements in dieses eintritt.
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Vorzugsweise ist die Leuchte dabei derart gestaltet, dass das Lichtleiterelement in einem für einen Betrieb der Leuchte vorgesehenen Zustand derart orientiert ist, dass die erste Ebene zumindest im Wesentlichen horizontal verläuft und dabei der erste Oberflächenbereich nach unten weist. So lässt sich besonders geeignet eine Lichtabgabe über den ersten Oberflächenbereich in den unteren Halbraum bewirken und über den Randbereich in den oberen Halbraum.
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Vorzugsweise bildet dabei der Randbereich des Lichtleiterelements eine äußere Begrenzung der Leuchte. So kann insbesondere gegenüber dem eingangs erwähnten Stand der Technik auf ein entsprechenden Rahmen- oder Abdeckelement verzichtet werden. Das äußere Erscheinungsbild der Leuchte kann somit insbesondere freier gestaltet werden.
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Vorzugsweise ist die Leuchte als eine Stehleuchte oder als eine Pendelleuchte gestaltet. Hierbei eignet sich die Verwendung eines erfindungsgemäßen Lichtleiterelements in besonderem Maße.
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Vorzugsweise ist die Leuchte derart gestaltet, dass die Lichtabgabe über den ersten Oberflächenbereich zur Erzeugung einer direkten Beleuchtung vorgesehen ist und die Lichtabgabe über den Randbereich zur Erzeugung einer indirekten Beleuchtung.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels und mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Skizze eines erfindungsgemäßen Lichtleiterelements,
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2 eine entsprechende Querschnitt-Skizze,
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3 eine Querschnittskizze des Randbereichs des Lichtleiterelements,
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4 eine Skizze zu einer erfindungsgemäßen Leuchte und
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5 eine Querschnittskizze eines Randbereichs gemäß einer Variante.
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In 1 ist eine perspektivische Skizze eines erfindungsgemäßen Lichtleiterelements gezeigt, 2 zeigt einen entsprechenden Querschnitt. Das Lichtleiterelement ist beim gezeigten Beispiel profilförmig gestaltet, wobei der in 2 gezeigte Querschnitt einem Schnitt normal zu der Profilachse entspricht.
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Das Lichtleiterelement weist einen plattenförmigen Teilbereich 1 auf, durch den ein, einen ersten Halbraum H1 begrenzender erster Oberflächenbereich 2 und dazu gegenüberliegend ein, einen zweiten Halbraum H2 begrenzender zweiter Oberflächenbereich 3 gebildet sind. Dabei erstreckt sich der erste Oberflächenbereich 2 zumindest im Wesentlichen innerhalb einer ersten Ebene E1 und der zweite Oberflächenbereich 3 zumindest im Wesentlichen innerhalb einer, zu der ersten Ebene E1 parallelen zweiten Ebene E2.
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In der vorliegenden Beschreibung wird davon ausgegangen, dass die erste Ebene E1 horizontal orientiert ist und dabei der erste Oberflächenbereich 2 nach unten weist und der zweite Oberflächenbereich 3 nach oben. Dementsprechend begrenzt hier der erste Oberflächenbereich 2 den unteren Halbraum, so dass der erste Halbraum H1 hier einen unteren Halbraum darstellt und der zweite Halbraum H2 dementsprechend einen oberen Halbraum. Im Allgemeinen kann jedoch auch eine andere Orientierung des Lichtleiterelements vorgesehen sein; in einem solchen Fall sind die hier angegebenen Richtungs- bzw. Lagebezeichnungen entsprechend umzudeuten.
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Das Lichtleiterelement weist weiterhin einen Randkantenbereich 4 auf, durch den der erste Oberflächenbereich 2 mit dem zweiten Oberflächenbereich 3 verbunden ist; im gezeigten Beispiel erstreckt sich der Randkantenbereich 4 parallel zur Profilachse des Lichtleiterelements. Dabei ist der Lichtleiter dafür vorgesehen bzw. dazu ausgestaltet, dass ein Licht über den Randkantenbereich 4 in den Lichtleiter eingestrahlt bzw. eingekoppelt wird und im Weiteren zumindest teilweise über den ersten Oberflächenbereich 2 in den ersten Halbraum H1, hier also nach unten abgegeben wird. Beim gezeigten Beispiel schließt sich der Randkantenbereich 4 unmittelbar an den plattenförmigen Teilbereich 1 an; mit Bezug auf die Darstellung der 2 auf der linken Seite des plattenförmigen Teilbereichs 1.
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In 4 ist eine Leuchte skizziert, hier exemplarisch in Form einer Stehleuchte, die das Lichtleiterelement aufweist. Die Leuchte weist einen Leuchtenfuß 12 auf, der eine Standfläche für die Leuchte bildet und und einen, sich von dem Leuchtenfuß 12 aus nach oben erstreckenden Leuchtenarm 11, an dem das Lichtleiterelement gehalten angeordnet ist. Dabei ist die Leuchte vorzugsweise derart gestaltet, dass das Lichtleiterelement zumindest im Wesentlichen horizontal orientiert ist, wenn sich die Leuchte in einem für einen Betrieb vorgesehenen Zustand befindet. Der erste Oberflächenbereich 2 weist dabei nach unten, der zweite Oberflächenbereich 3 nach oben.
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Die Leuchte weist eine Lichtquelle 10 auf, hier in Form einer LED-Lichtquelle, die derart gestaltet und angeordnet ist, dass ein von der Lichtquelle 10 abgegebenes Licht wie oben beschrieben über den Randkantenbereich 4 des Lichtleiterelements in dieses eintritt. Das eingetretene Licht wird dementsprechend im Weiteren Verlauf teilweise über den ersten Oberflächenbereich 2 in den unteren Halbraum H1 abgegeben, im gezeigten Beispiel zur Erzeugung einer direkten Beleuchtung, wie durch einen Pfeil DIR angedeutet.
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Das Lichtleiterelement weist weiterhin einen, dem Randkantenbereich 4 gegenüber liegenden Randbereich 5 auf; im gezeigten Beispiel erstreckt sich der Randbereich 5 parallel zur Profilachse des Lichtleiterelements. In 3 ist eine Querschnittskizze dieses Randbereichs 5 normal zur Profilachse skizziert. Der Randbereich 5 ist dabei derart gestaltet, dass das Licht repräsentierende Lichtstrahlen L1, L2, L3, L4, die in den Randbereich 5 einfallen, zumindest überwiegend derart umgelenkt werden, dass sie das Lichtleiterelement in den zweiten Halbraum H2 gerichtet, hier also nach oben verlassen. Bei der in 4 gezeigten Leuchte kann dabei vorgesehen sein, dass die Lichtabgabe über den Randbereich 5 nach oben zur Erzeugung einer indirekten Beleuchtung dient, wie durch einen weiteren Pfeil INDIR angedeutet.
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Die Lichtstrahlen L1, L2, L3, L4 repräsentieren also das von der Lichtquelle 10 abgestrahlte Licht. Die Lichtstrahlen L1, L2, L3, L4 verlaufen dementsprechend innerhalb des plattenförmigen Teilbereichs 1 mit Bezug auf die Darstellung der 2 im Wesentlichen von links nach rechts. Dabei tritt ein Teil des nach rechts weitergeleiteten Lichts über den ersten Oberflächenbereich 2 nach unten aus dem Lichtleiterelement aus.
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Vorzugsweise ist der plattenförmige Teilbereich 1 des Lichtleiterelements und der Randbereich 5, insbesondere das gesamte Lichtleiterelement aus lediglich einem Material bestehend gebildet. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der plattenförmige Teilbereich 1 und der Randbereich 5, insbesondere das gesamte Lichtleiterelement ein zusammenhängendes Stück bildend gestaltet sind, also sozusagen einstückig.
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Das Lichtleiterelement besteht also vorzugsweise aus einem Material, das eine Brechzahl n1 hat, die größer ist als die Brechzahl n2 von Luft. Letztere beträgt bekanntlich etwa 1,00. Das Lichtleiterelement kann beispielsweise aus PMMA (Polymethylmethacrylat) bestehend gestaltet sein, so dass in diesem Fall die Brechzahl n1 etwa den Wert 1,49 hat. Es existiert daher für einen Lichtstrahl, der innerhalb des Lichtleiterelements verlaufend auf eine Begrenzungsfläche des Lichtleiters trifft, bekanntlich ein Grenzwinkel für die Totalreflexion oder kritischer Winkel α, wobei der kritische Winkel α wie folgt von den beiden Brechzahlen n1 und n2 abhängig ist: α = arcsin (n2/n1).
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An der rechten Begrenzung des plattenförmigen Teilbereichs 1 treten die Lichtstrahlen schließlich, wie in 3 angedeutet, in den Randbereich 5 ein und werden von diesem umgelenkt. Dabei ist die Gestaltung des Randbereichs 5 derart, dass die Lichtstrahlen L1, L2, L3, L4, die in den Randbereich 5 einfallen, zumindest überwiegend derart umgelenkt werden, dass sie das Lichtleiterelement in den zweiten Halbraum H2, hier also nach oben gerichtet verlassen.
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Insbesondere kann der Randbereich 5 hierzu einen, sich zwischen der ersten Ebene E1 und der zweiten Ebene E2 erstreckenden Oberflächenabschnitt 6 aufweisen, der derart geformt, insbesondere gewölbt geformt gestaltet ist, dass die Lichtstrahlen L1, L2, L3, L4 an dem Oberflächenabschnitt 6 totalreflektiert werden. So lässt sich verhindern, dass die Lichtstrahlen L1, L2, L3, L4 an dem Oberflächenabschnitt 6 gebrochen werden und in der Folge hier das Lichtleiterelement verlassen. Derartige Strahlen könnten insbesondere zu einer ungewollten Blendung eines Benutzers der Leuchte führen.
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Wie aus 3 hervorgeht, ist im gezeigten Beispiel der Oberflächenabschnitt 6 konvex geformt. Der plattenförmige Teil 1 des Lichtleiterelements geht hier sozusagen in einen "Linsenbereich" über.
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Im gezeigten Beispiel weist der Randbereich 5 einen überstehenden Bereich 7 auf, der sich über die zweite Ebene E2 hinaus, hier also nach oben hinaus erstreckt. Dabei erstreckt dich der überstehende Bereich 7 mit Bezug auf die zweite Ebene E2 weiter nach links, also in Richtung des Randkantenbereichs 4 als der gewölbte Oberflächenabschnitt 6. In der in 3 gezeigten Skizze ist der Punkt, bis zu dem sich der überstehende Bereich 7 nach links erstreckt, mit P1 bezeichnet und der Punkt, bis zu dem sich der gewölbte Oberflächenabschnitt 6 nach links erstreckt, mit P2. Ein weiterer Punkt P3 bezeichnet dabei die normale Projektion des Punktes P1 auf die erste Ebene E1.
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Der überstehende Bereich 7 erstreckt sich dabei – wie in 3 angedeutet – um ein Maß x weiter in Richtung des Randkantenbereichs 4 als der gewölbte Oberflächenabschnitt 6. Das Maß x entspricht hier also dem Abstand zwischen den Punkten P2 und P3.
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Der erste Oberflächenbereich 2 des plattenförmigen Teilbereichs 1 erstreckt sich dabei mit Bezug auf die 3 vorzugsweise um das Maß x weiter nach rechts als der zweite Oberflächenbereich 3, so dass durch den ersten Oberflächenbereich 2 ein Endbereich 21 gebildet ist, der sich bis zu dem Punkt P2, also bis zu dem gewölbten Oberflächenabschnitt 6 hin erstreckt.
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So lässt sich erzielen, dass keiner der Lichtstrahlen L1, L2, L3, L4 so steil auf den Oberflächenbereich 6 auftrifft, dass er an diesem gebrochen wird und somit an dieser Stelle aus dem Lichtleiterelement austritt. Im gezeigten Beispiel ist dabei das Maß x so gewählt, dass Folgendes gilt: x ≥ d·tan α, wobei d eine Stärke des plattenförmigen Teilbereichs 1 bezeichnet, insbesondere diejenige Stärke, die der plattenförmige Teil 1 an seinem, an den Randbereich 5 angrenzenden Ende aufweist. Die Stärke d entspricht also zumindest im Wesentlichen dem Abstand zwischen der ersten Ebene E1 und der zweiten Ebene E2.
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Durch diese Wahl des Maßes x lässt sich sicherstellen, dass ein Lichtstrahl, der im gezeigten Querschnitt verlaufend unter dem kritischen Winkel α auf den Punkt P1 trifft, nach seiner Totalreflexion gerade nicht als nächstes mit dem gewölbten Oberflächenbereich 6 wechselwirkt, sondern noch auf den Endbereich 21 des ersten Oberflächenbereichs 2 trifft. Ein hierzu paralleler Lichtstrahl L5, der rechts des Punktes P1 vorbei verläuft, gelangt hingegen im Weiteren in den überstehenden Bereich 7.
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Weiterhin vorzugsweise weist der überstehende Bereich 7 einen schräg in den zweiten Halbraum H2 gerichteten Flankenbereich 8 auf, der mit dem zweiten Oberflächenbereich 3 einen Winkel β einschließt, der nicht größer ist als die Summe aus 90° und dem kritischen Winkel α. Durch diese Gestaltung lässt sich verhindern, dass der oben erwähnte Lichtstrahl L5 mit der Flanke 8 wechselwirkt.
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Weiterhin vorzugsweise erstreckt sich – im normalen Querschnitt betrachtet – der überstehende Bereich 7 des Randbereichs 5 nach oben hin bis zu einem Punkt P4, wobei sich insbesondere der Flankenbereich 8 bis zu diesem Punkt P4 hin erstrecken kann. Somit ist durch den Randbereich 5 – ausgehend von dem plattenförmigen Teilbereich 1 – sozusagen eine "Querschnittvergrößerung" gebildet.
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Dabei kann der Flankenbereich 8, wie in 3 skizziert, plan gestaltet sein. Allerdings ist bei dieser Ausführung der Flankenbereich 8 in einem an den zweiten Oberflächenbereich 3 grenzenden Teilbereich optisch praktisch unwirksam, wie sich aufgrund der beschriebenen Lichtstrahlenverläufe ergibt, so dass er grundsätzlich beispielsweise zur Ausbildung eines Befestigungselements genutzt werden kann, beispielsweise in Form eines Hinterzugs, einer Nut oder eines Schraubkanals.
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Beim gezeigten Beispiel geht der gewölbte Oberflächenabschnitt 6 nach oben hin in einen weiteren Oberflächenabschnitt 9 des Randbereichs 5 über, der beispielsweise ebenfalls konvex geformt sein kann. Dabei kann die Formgebung derart sein, dass die Lichtstrahlen L1, L2, L3, L4 an dem weiteren Oberflächenabschnitt 9 ein weiteres Mal totalreflektiert werden und im Weiteren über den Flankenbereich 8 nach außen gebrochen werden. So sind die Lichtstrahlen L1, L2, L3, L4, wenn sie das Lichtleiterelement verlassen haben, in den oberen Halbraum H2 gerichtet.
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Bei der in 4 skizzierten Leuchte ist vorgesehen, dass Licht lediglich über den Randkantenbereich 4 in das Lichtleiterelement eingestrahlt wird. Dementsprechend ist die erwähnte Lichtquelle 10 als einzige Lichtquelle vorgesehen. Weiterhin ist vorgesehen, dass der Randbereich 5 eine Außenfläche der Leuchte bildet. Dementsprechend ist hier – im Unterschied zu dem eingangs genannten Stand der Technik – insbesondere kein Abdeckelement bzw. kein Rahmenelement oder dergleichen vorgesehen. Durch die beschriebene Gestaltung des Randbereichs 5 lässt sich auch ohne ein entsprechendes abdeckendes Element sicherstellen, dass hier kein potentiell störendes bzw. blendendes Licht austritt.
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Des Weiteren kann auch auf den beiden Randseiten, die sich normal zu der Profilachse des Lichtleiterelements erstrecken, auf ein entsprechendes abdeckendes Element verzichtet werden.
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Somit kann das Lichtleiterelement also quasi rahmenlos gestaltet sein, wodurch sich insbesondere Vorteile mit Bezug auf die Gestaltungsmöglichkeiten der Leuchte ergeben.
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In 5 ist eine Skizze zu einer weiteren möglichen Gestaltung des Randbereichs 5 des Lichtleiterelements sowie zu möglichen weiteren Elementen einer entsprechenden Leuchte gezeigt. Bei der exemplarisch gezeigten Gestaltung ist durch den Flankenbereich 8 ein Hinterzug gebildet, der zur Halterung eines reflektierenden Elements 30 dient, das auf dem zweiten Oberflächenbereich 3 des Lichtleiterelements angeordnet ist; durch das reflektierende Element 30 ist eine besonders effektive Lichtnutzung ermöglicht. Ferner kann die Leuchte beispielsweise weiterhin ein sekundäroptisches Element 31 zur weiteren Beeinflussung des Lichts aufweisen.
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Das Lichtleiterelement eignet sich nicht nur zur Verwendung bei einer Stehleuchte. Es kann beispielsweise auch vorteilhaft bei einer Pendelleuchte eingesetzt werden.
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Auch ist es nicht zwingend, dass die Lichtabgabe über den ersten Oberflächenbereich 2 zur Erzeugung einer direkten Beleuchtung dient. So kann das Lichtleiterelement im Vergleich zu der in 4 gezeigten Ausrichtung beispielsweise um 180° gedreht vorgesehen sein, so dass der erste Oberflächenbereich 2 nach oben weist. So kann eine flächige Lichtabgabe über den ersten Oberflächenbereich 2 nach oben bewirkt werden und über den Randbereich 5 nach unten.