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Die Erfindung betrifft Türschlösser mit einem Schließmechanismus.
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Schließsysteme für Türen mit einer Zugangskontrolle, so dass nur Berechtigte Zugang erhalten, sind allgemein bekannt. Dazu werden die unterschiedlichsten Identmittel eingesetzt. Das sind beispielsweise mobile Datenträger, die nach positiver drahtloser oder kontaktbehafteter Prüfung eines Datencodes den Zutritt gewährleisten, wobei der Schließmechanismus betätigt wird. Neben Datenträgern kann eine Kontrolle und Entscheidung auch über spezifische persönliche Merkmale wie Fingerabdruck, Iris oder Gesichtsmerkmale als biometrische Merkmale erfolgen.
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So ist beispielsweise durch die Druckschrift
DE 10 2014 112 611 A1 ein Verfahren zur Authentifikation mindestens einer ersten Einheit an mindestens einer zweiten Einheit bekannt. Die erste Einheit ist dazu insbesondere ein Mobilgerät und die zweite Einheit stellt insbesondere ein Feldgerät dar. Entsprechend von Sicherheitsrichtlinien wird ein Freischaltcode generiert, bereitgestellt und gegebenenfalls ein Zugang nach Prüfung der elektronischen Schlüssel gewährt.
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Durch die Druckschrift
DE 10 2007 004 063 A1 ist ein mobiler Identifikationsgeber eines Sicherheitssystems für eine schlüssellose Aktivierung eines Schließsystems eines Kraftfahrzeugs offengelegt. Der Identifikationsgeber besitzt eine Elektronikeinheit und eine Sende- und Empfangseinheit die mit einer kraftfahrzeugseitigen Sende- und Empfangseinheit kommunizieren kann, so dass nach einer Identifikationsprüfung zur Feststellung einer Zugangsberechtigung der Zugang durch Öffnen des Schließsystems gegeben ist.
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Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das öffnen einer Tür nur einem Berechtigten schadlos zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird mit den im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Die Türschlösser mit einem Schließmechanismus zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass das Öffnen der Türen nur Berechtigten schadlos möglich ist.
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Dazu ist der Schließmechanismus mit einer Detektionseinrichtung versehen, die weiterhin ein erstes Datenverarbeitungssystem mit einem ersten Cryptomodul, ein Sensormodul und eine Sende-/Empfangseinheit elektromagnetischer Wellen aufweist. Das erste Datenverarbeitungssystem ist entweder direkt oder über eine ein zweites Datenverarbeitungssystem mit einem zweiten Cryptomodul aufweisende Zentraleinheit mit mindestens einer Alarmeinrichtung verbunden oder verbindbar. Weiterhin umfasst der Schließmechanismus zum Schließen wenigstens einen mechanischen Schlüssel und zum alarmfreien Öffnen den mechanischen Schlüssel und eine mobile Identifikationseinheit mit wenigstens einem Datencode, wobei das Sensormodul ein das Vorhandensein und die Drehbewegung des mechanischen Schlüssels erfassendes Sensormodul der Detektionseinrichtung ist und die mobile Identifikationseinheit zum Vergleich des Datencodes mit der Detektionseinrichtung und/oder der Zentraleinheit verbunden ist.
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Der Schließmechanismus lässt sich vorteilhafterweise mit dem mechanischen Schlüssel betätigen. Das sind bekannte Werkzeuge zum Öffnen oder Schließen der Tür. Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass das alarmfreie Öffnen nur mit dem mechanischen Schlüssel und der Identifikationseinheit möglich ist.
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Ein Versuch des Öffnens der Tür oder der Betätigung des Schließmechanismus nicht mit dem mechanischen Schlüssel und der Identifikationseinheit durch einen Unberechtigten kann mit dem Sensormodul detektiert werden. Im Ergebnis wird die Funktion der Alarmeinrichtung ausgelöst. Die Alarmeinrichtung kann ein optisches Signal, ein akustisches Signal und/oder ein Funksignal abgeben. Darüber hinaus kann auch mindestens eine Kamera zur Gewinnung und Speicherung von Abbildern wenigstens eines bestimmten Umfeldes betätigt werden. Die Kamera kann auch mit der Detektionseinrichtung verbunden sein, wobei das erste Datenverarbeitungssystem mit einem Datenmedium für eine große Datenmenge zusammengeschaltet ist.
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Die Detektionseinrichtung kann als passive oder aktive Detektionseinrichtung ausgebildet sein. Die passive Detektionseinrichtung kann dazu von der Zentraleinheit und/oder der Identifikationseinheit über elektromagnetische Wellen mit Energie versorgt werden. Die aktive Detektionseinrichtung weist dagegen eine Energiequelle zur Energieversorgung auf.
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Das jeweilige Cryptomodul kann wenigstens eine Datenmenge als einen elektronischen Schlüssel beinhalten und/oder generieren.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Schutzansprüchen 2 bis 12 angegeben.
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Die Detektionseinrichtung weist nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 2 ein mit wenigstens dem ersten Datenverarbeitungssystem und der Sende-/Empfangseinheit elektromagnetischer Wellen verbundenes Energieversorgungsmodul auf. Das Energieversorgungsmodul kann dazu beispielsweise eine Batterie oder ein Akkumulator sein. Natürlich kann das Energieversorgungsmodul mit einem elektrischen Netz oder einem Energieumwandler verbunden sein.
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Die mobile Identifikationseinheit ist nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 3 eine passive mobile Identifikationseinheit, die eine Sende-/Empfangseinheit elektromagnetischer Wellen als eine Schreib- und Leseeinheit in Verbindung mit einem Datenspeicher aufweist. Die Energie zum Betrieb der passiven mobilen Identifikationseinheit resultiert aus den elektromagnetischen Wellen, die gleichzeitig zur Datenübertragung genutzt werden kann. Der Datenspeicher beinhaltet wenigstens eine Datenmenge als elektronischer Schlüssel. Die Datenmenge kann über die Sende- und Empfangseinrichtung der Zentraleinheit und/oder der Detektionseinrichtung und der Schreib-Leseeinheit ausgelesen und geändert werden. Das Auslesen erfolgt vorteilhafterweise zur Kontrolle der Datenmenge.
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Die mobile Identifikationseinheit als aktive mobile Identifikationseinheit weist nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 4 ein drittes Datenverarbeitungssystem mit einem dritten Cryptomodul, eine Sende-/Empfangseinheit elektromagnetischer Wellen zur drahtlosen Verbindung und ein Energieversorgungsmodul auf.
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Die aktive mobile Identifikationseinheit weist nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 5 wenigstens eine Sensoreinrichtung auf.
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Das zweite Datenverarbeitungssystem ist nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 6 mit einer Sensoreinheit verbunden.
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Das Sensormodul der Detektionseinrichtung und/oder die Sensoreinrichtung der aktiven mobilen Identifikationseinheit und/oder die Sensoreinheit der Zentraleinheit besitzt nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 7 wenigstens einen eine physikalische, chemische oder elektrochemische Größe erfassenden und in ein elektrisches Signal wandelnden Sensor. Beispielsweise ist der Sensor ein Beschleunigungssensor, ein Inertialsensor, ein Temperatursensor, ein optischer Sensor, ein Ultraschallsensor, ein kapazitiver Sensor, ein Schallsensor, ein magnetischer Sensor, ein chemischer Sensor, ein biologischer Sensor jeweils einzeln oder in einer Kombination. Andere bekannte Sensoren sind davon nicht ausgenommen. Die Aufzählung soll hier nur beispielhaft einige Sensoren benennen. Damit kann vorteilhafterweise ein Einbruchsversuch alarmiert werden, wobei insbesondere eine mechanische und/oder thermische Beeinflussung detektiert wird.
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Nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 8 ist die mobile Identifikationseinheit in Verbindung mit einem Mobiltelefon oder einem mobilen Computer mit der Detektionseinrichtung und/oder Zentraleinheit verbunden oder ist die mobile Identifikationseinheit ein Mobiltelefon oder ein mobiler Computer.
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Die aktive mobile Identifikationseinheit weist nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 9 eine mit dem dritten Datenverarbeitungssystem verbundene Schalteinrichtung auf, die ein wenigstens eine bestimmte Aktion auslösendes Datenverarbeitungssystem ist. Die Aktion kann vom Nutzer frei gewählt werden. Beispielsweise kann so ein Notruf in einer Gefahrensituation abgegeben werden.
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Das Cryptomodul ist nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 10 ein wenigstens einen elektronischen Schlüssel als Datenmenge aufweisendes Cryptomodul.
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Der elektronische Schlüssel ist oder sind nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 11 eine über ein Eingabegerät an wenigstens das erste Datenverarbeitungssystem eingebbare Datenmenge und/oder eine wenigstens in einem Cryptomodul generierte und damit zufällige Datenmenge.
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Die Detektionseinrichtung weist nach der Weiterbildung des Schutzanspruchs 12 einen über wenigstens ein Datenverarbeitungssystem lösbaren mechanischen Verschluss in Verbindung mit der Tür auf. Der Verschluss kann der zusätzlichen Sicherheit dienen, wobei beispielsweise eine Betätigung in einer bestimmten Zeit oder die Betätigung erst nach positivem Vergleich wenigstens der Datencodes möglich ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen jeweils prinzipiell dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 ein Türschloss mit einem Schließmechanismus in einem Blockschaltbild und
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2 ein Türschloss mit einem Schließmechanismus und einem Mobiltelefon oder einem mobilen Computer in einem Blockschaltbild.
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Ein Türschloss mit einem Schließmechanismus 1 umfasst weiterhin im Wesentlichen eine Detektionseinrichtung 2, eine Zentraleinheit 3, wenigstens einen mechanischen Schlüssel 4 und eine mobile passive Identifikationseinheit und/oder eine mobile aktive Identifikationseinheit 5.
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Die 1 zeigt ein Türschloss mit einem Schließmechanismus 1 in einem prinzipiellen Blockschaltbild.
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Der Schließmechanismus 1 ist ein bekannter mit dem mechanischen Schlüssel 4 als Werkzeug betätigbarer und damit öffen- und schließbarer Schließmechanismus 1. Das kann beispielsweise ein Schließzylinder sein. Der Schließmechanismus 1 ist mit der Detektionseinrichtung 2 versehen, die ein erstes Datenverarbeitungssystem 6 mit einem ersten Cryptomodul, ein Sensormodul 7, ein Energieversorgungsmodul 8 und eine Sende-/Empfangseinheit 9 elektromagnetischer Wellen aufweist.
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Die Detektionseinrichtung 2 befindet sich in einem separaten Gehäuse, welches am Schließmechanismus und an der in Richtung des zu öffnenden oder zu verschließenden Raum weisenden Seite der Tür angeordnet ist. Dazu kann auch ein Adapter 10 vorgesehen sein, so dass verschiedene Schließmechanismen verschiedener Geometrie mit der Detektionseinrichtung 2 verbindbar sind.
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Das Sensormodul 7 besitzt wenigstens einen Sensor zur Detektion des Vorhandenseins des mechanischen Schlüssels 4 und zur Erfassung der Bewegung während des Öffnens oder Schließens. Die daraus resultierenden Signale werden in Daten gewandelt und im ersten Datenverarbeitungssystem 6 gespeichert und mittels der Sende-/Empfangseinheit 9 elektromagnetischer Wellen zur drahtlosen Verbindung an die Zentraleinheit 3 übertragen. Diese besitzt dazu eine Sende-/Empfangseinheit 11, die mit einem zweiten Datenverarbeitungssystem 12 zusammengeschaltet ist. Beim Öffnen können die aktuell gewonnenen Daten mit dem beim Schließen detektierten Daten verglichen werden. Mit Bezug zum Vorhandensein des mechanischen Schlüssels 4 und historischen Daten aus dem Schließen und Öffnen wird die Alarmeinrichtung 14 bei einem Berechtigten nicht betätigt. Die Alarmeinrichtung 14 gibt dazu wenigstens ein Signal ab. Die Sende-/Empfangseinheit 11 und das zweite Datenverarbeitungssystem 12 sind mit einem Energieversorgungsmodul 13 als Bestandteil der Zentraleinheit 3 verbunden.
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Zum Öffnen besitzt der Berechtigte neben den mechanischen Schlüssel 4 darüber hinaus die mobile Identifikationseinheit 5, die passiv oder aktiv sein kann.
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Die passive mobile Identifikationseinheit besitzt eine Sende-/Empfangseinheit elektromagnetischer Wellen als Schreib-/Leseeinheit in Verbindung mit einem Datenspeicher mit wenigstens einer Datenmenge als ein elektronischer Schlüssel. In Verbindung mit dem ersten Datenverarbeitungssystem 6 und dem zweiten Datenverarbeitungssystem 12 jeweils mit den zusammengeschalteten jeweiligen Cryptomodulen kann das Öffnen nur bei Übereinstimmung der Datenmengen als elektronische Schlüssel und mit dem mechanischen Schlüssel 4 ohne Alarmierung erfolgen.
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Die aktive mobile Identifikationseinheit 5 besitzt ein drittes Datenverarbeitungssystem 15 mit einem dritten Cryptomodul, eine Sende-/Empfangseinheit 16 elektromagnetischer Wellen zur drahtlosen Verbindung, eine Energieversorgung 17. Darüber hinaus kann diese eine Sensoreinrichtung 18 aufweisen. Die Sensoreinrichtung 18 besitzt wenigstens einen eine physikalische, chemische oder elektrochemische Größe erfassenden und in ein elektrisches Signal wandelnden Sensor. Das kann beispielsweise ein Beschleunigungssensor, ein Inertialsensor, ein Temperatursensor, ein optischer Sensor, ein Schallsensor, ein kapazitiver Sensor, ein magnetischer Sensor, ein chemischer Sensor, ein biologischer Sensor jeweils einzeln oder in einer Kombination sein. Das ist nur eine beispielhafte Aufzählung von Sensoren, die nicht vollständig ist. Das bedeutet, dass auch andere Sensoren Bestandteile der aktiven mobilen Identifikationseinheit 5 sein können. Mittels der Cryptomodule in Verbindung mit dem jeweiligen Datenverarbeitungssystem 6, 12, 15 können elektronische Schlüssel als Datenmengen erzeugt und deren Übereinstimmung beim Öffnen des Schließmechanismus 1 kontrolliert werden.
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Die aktive mobile Identifikationseinheit 5 kann in einer Ausführungsform eine mit dem dritten Datenverarbeitungssystem 15 verbundene Schalteinrichtung aufweisen, so dass wenigstens eine bestimmte Aktion auslösbar ist. Die Aktion kann beispielsweise ein Notruf sein.
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Das zweite Datenverarbeitungssystem 12 der Zentraleinheit 3 kann in einer weiteren Ausführungsform mit einer Sensoreinheit verbunden sein. Das kann beispielsweise ein eine Bewegung erfassende Sensoreinheit sein.
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Im Ausführungsbeispiel ist damit neben dem mechanischen Schlüssel 4 auch der elektronische Schlüssel zum alarmfreien Öffnen des Schließmechanismus 1 notwendig. Der elektronische Schlüssel kann entweder eine über ein Eingabegerät an wenigstens das erste Datenverarbeitungssystem 6 eingebbare Datenmenge oder eine wenigstens in einem der Cryptomodule generierte und damit zufällige Datenmenge sein.
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Die 2 zeigt ein Türschloss mit einem Schließmechanismus 1 und einem Mobiltelefon 19 oder einem mobilen Computer in einem prinzipiellen Blockschaltbild.
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In einer weiteren Ausführungsform kann zusätzlich die aktive mobile Identifikationseinheit 5 in Verbindung mit einem Mobiltelefon 19 oder einem mobilen Computer mit der Detektionseinrichtung 2 und/oder der Zentraleinheit 3 verbunden.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die aktive mobile Identifikationseinheit 5 ein Mobiltelefon 19 oder ein mobiler Computer sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014112611 A1 [0003]
- DE 102007004063 A1 [0004]