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Die vorliegende Erfindung betrifft eine optische Vorrichtung zur kontaktfreien Weitwinkelbeobachtung eines Auges unter einem Mikroskop, sowie ein Mikroskop mit einer derartigen optischen Vorrichtung. Die optische Vorrichtung weist eine Linse, eine Verschiebeeinheit, einen elektrischen Antriebsmotor und eine Halterung zur Befestigung der optischen Vorrichtung an dem Mikroskop, das zur kontaktfreien Weitwinkelbeobachtung des Auges eingerichtet ist, auf. Der elektrische Antriebsmotor ist dazu eingerichtet, die Linse über die Verschiebeeinheit zu verstellen.
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Stand der Technik
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In der Augenheilkunde und dabei insbesondere bei der Glaskörperchirurgie werden gattungsgemäße optische Vorrichtungen in Kombination mit entsprechend geeigneten Mikroskopen benutzt, um eine kontaktfreie Weitwinkel-Beobachtung des Auges zu ermöglichen. Insbesondere bei Operationen am Auge werden gattungsgemäße optische Vorrichtungen verwendet, damit der Operateur seine mit den Operationswerkzeugen durchgeführten Bewegungen beobachten kann, wobei durch die Verstellung der Linse im Bereich zwischen dem Objektiv des Mikroskops und dem Auge die Fokussierung in unterschiedlichen Ebenen ermöglicht wird.
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Da mit gattungsgemäßen Vorrichtungen in unmittelbarer Nähe zum Operationsgebiet im Auge gearbeitet wird, ist die Sterilisation der Vorrichtungen, beispielsweise durch Erhitzen und Begasen im Autoklaven, von allergrößter Bedeutung.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist beispielsweise aus der
EP 1 199 591 B1 bekannt. Bei dieser Vorrichtung kann die Antriebsbewegung eines am Mikroskop, insbesondere am Okular-Gehäuse des Mikroskops, vorgesehenen Antriebsmotors mit Hilfe einer flexiblen Antriebswelle auf ein an der Vorrichtung vorgesehenes Lineargetriebe übertragen werden.
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Nachteilig an der aus der
EP 1 199 591 B1 bekannten Vorrichtung ist es, dass zur Übertragung der Antriebsbewegung eine relativ steife Antriebswelle erforderlich ist. Aufgrund der Steifheit der Antriebswelle kann diese nämlich nur unzureichend flexibel entlang geeigneter Befestigungspunkte fixiert werden, so dass es zu ungewollten Verunreinigungen der Welle durch den Kontakt mit nichtsterilisierten Gegenständen, beispielsweise dem Gehäuse des Mikroskops, kommen kann.
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Weiter nachteilig an dem Antrieb mittels einer Antriebswelle ist es, dass die Vorrichtung relativ zum Mikroskop nur innerhalb bestimmter Grenzen verschwenkt werden kann, da die Antriebswelle andernfalls dadurch leicht abknicken kann. Außerdem ist der maximale Abstand zwischen Antriebsmotor und Vorrichtung durch die Antriebswelle begrenzt.
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Eine Verbesserung der gattungsgemäßen Vorrichtung gemäß der
EP 1 199 591 B1 wird in der
DE 103 36 893 B4 vorgestellt. Der Antriebsmotor ist dabei in die optische Vorrichtung integriert und kann zusammen mit der optischen Vorrichtung vom Mikroskop gelöst und durch geeignete Verfahren sterilisiert werden. Zu diesem Zwecke ist der Antriebsmotor in einem Gehäuse angeordnet, das den Antriebsmotor gas- und feuchtigkeitsdicht kapselt.
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Nachteilig ist dabei jedoch, dass der Einbau des Antriebsmotors in das Gehäuse und die gas- und feuchtigkeitsdichte Kapselung des Antriebsmotors sehr aufwendig sind. Der Antriebsmotor muss zunächst vollständig elektrisch und mechanisch in dem Gehäuse montiert werden, und zuletzt wird das Gehäuse durch Anbringung eines Dichtrings und einer Quetschmutter verschlossen. Erst daran anschließend wird Vergussmasse in noch nicht ausgehärteter Form in das Gehäuse eingebracht, um eine hermetische Kapselung zu gewährleisten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb, eine optische Vorrichtung zur kontaktfreien Weitwinkelbeobachtung eines Auges unter einem Mikroskop bereitzustellen, deren Herstellung und Einbau gegenüber den bekannten optischen Vorrichtungen verbessert ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch eine optische Vorrichtung zur kontaktfreien Weitwinkelbeobachtung eines Auges unter einem Mikroskop, sowie ein Mikroskop mit einer derartigen optischen Vorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
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Die optische Vorrichtung weist eine Linse, eine Verschiebeeinheit, einen elektrischen Antriebsmotor und eine Halterung zur Befestigung der optischen Vorrichtung an dem Mikroskop, das zur kontaktfreien Weitwinkelbeobachtung des Auges eingerichtet ist, auf. Der elektrische Antriebsmotor ist dazu eingerichtet, die Linse über die Verschiebeeinheit zu verstellen. Der elektrische Antriebsmotor ist in der Halterung angeordnet und die Verschiebeeinheit ist an der Halterung lösbar befestigt.
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Vorteile der Erfindung
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Erfindungsgemäß ist somit die Verschiebeeinheit samt Linse von der Halterung abnehmbar und kann jederzeit problemlos von dem Rest der optischen Vorrichtung abgenommen werden. Die Linse ist an der Verschiebeeinheit verstellbar angebracht. Der elektrische Antriebsmotor ist erfindungsgemäß nicht in diese abnehmbare Verschiebeeinheit integriert, sondern in die Halterung der optischen Vorrichtung.
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Die Verschiebeeinheit befindet sich in unmittelbarer Nähe zu dem Auge (insbesondere zu einem Operationsgebiet im Auge) und muss somit regelmäßig einer Sterilisation unterzogen werden. Die Halterung hingegen, in welcher der elektrische Antriebsmotor angeordnet ist, befindet sich nicht in unmittelbarer Nähe des Auges (bzw. zum Operationsgebiet im Auge). Die Halterung muss somit nicht regelmäßig einer Sterilisation unterzogen werden.
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Da die Verschiebeeinheit lösbar an der Halterung befestigt ist und jederzeit abgenommen werden kann, ist eine Sterilisation der Verschiebeeinheit problemlos möglich. Dabei muss nicht die gesamte optische Vorrichtung sterilisiert werden. Durch die erfindungsgemäße Anordnung des elektrischen Antriebsmotors in der Halterung ist es somit nicht nötig, den elektrischen Antriebsmotor aufwendig und umständlich gas- und feuchtigkeitsdicht zu kapseln. Der elektrische Antriebsmotor kann somit ohne großen baulichen Aufwand in die Halterung integriert werden. Falls der elektrische Antrieb einen Defekt aufweist und gewartet oder ausgetauscht werden muss, ist dies somit preisgünstig und ohne großen Aufwand möglich.
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Erfindungsgemäß wird eine vollständige Entkopplung zwischen den sterilisierten Teilen der erfindungsgemäßen optischen Vorrichtung (namentlich Linse und Verschiebeeinheit) und den nichtsterilisierten Teilen der erfindungsgemäßen optischen Vorrichtung (namentlich Halterung) erreicht.
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Um eine ausreichende Sterilisation zu erreichen, werden insbesondere bekannte Verfahren, wie beispielsweise das Autoklavieren unter Druck und Temperatureinfluss oder das Bedampfen eingesetzt.
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Die Halterung ist insbesondere dazu eingerichtet, die optischen Vorrichtung an einem entsprechenden Mikroskop zu befestigen. Die Halterung kann dabei derart ausgebildet sein, dass die optische Vorrichtung wieder von dem Mikroskop gelöst werden kann oder permanent mit dem Mikroskop verbunden ist. Bei einer lösbaren Befestigung kann die Halterung jederzeit ausgetauscht werden. Eine eventuelle Reparatur oder Wartung des elektrischen Antriebsmotors wird somit erleichtert.
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Welche Art von Linsen an der erfindungsgemäßen Vorrichtung befestigt werden, ist grundsätzlich beliebig. Da jedoch die Linse das dem Auge nächstliegende Teil der Vorrichtung ist, die mit nur geringem Abstand oberhalb des Auges angeordnet werden muss, sind höchste Anforderungen an die Sterilität der Linse und linsennahe Bauteile zu fordern. Insbesondere werden deshalb Einweglinsen verwendet, die zusammen mit einem zur Befestigung der Linse vorgesehenen Halteorgan nach jeder Operation entsorgt werden. Das Halteorgan dient dabei zur Befestigung der Linse an der Verschiebeeinheit. Um die Einweglinsen mit dem zugeordneten Halteorgan im Hinblick auf die nur einmalige Verwendung mit vertretbaren Kosten herstellen zu können, bietet die Fertigung der Linse und/oder des Halteorgans aus Kunststoff an.
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Besonders geeignet sind Linsen, die in der Art von Lupen ausgebildet sind. Insbesondere werden höherbrechenden asphärischen Lupen eingesetzt, die ein seitenverkehrtes, auf dem Kopf stehendes Bild entwerfen, das von einem entweder im parallelen Strahlengang oder alternativ unterhalb des Objektivs angeordneten Umkehrsystem, beispielsweise einem Umkehrprisma, aufgerichtet und seitenkorrigiert wird.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Verschiebeeinheit an der Halterung schwenkbar gelagert. Insbesondere ist die Verschiebeeinheit derart schwenkbar gelagert ist, dass sie von einer eingeschwenkten Position in eine ausgeschwenkte Position geschwenkt werden kann und umgekehrt. In der eingeschwenkten Position ist die Linse in einem Strahlengang des optischen Mikroskops, insbesondere in der optischen Achse des Mikroskops, angeordnet. In der ausgeschwenkten Position ist die Verschiebeeinheit aus dem Strahlengang des Mikroskops entfernt. Je nachdem, welcher Teil des Auges beobachtet werden soll (z.B. die Linse des Auges oder die Retina), wird die Linse in dem Strahlengang und in der optischen Achse des Mikroskops gegebenenfalls benötigt. Durch die schwenkbare Lagerung der Verschiebeeinheit kann die Linse somit je nach Bedarf flexibel und intuitiv in die optische Achse ein- und ausgeschwenkt werden.
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Vorteilhafterweise weist die optische Vorrichtung eine berührungslos wirkende Kupplung auf, besonders bevorzugt eine Magnetkupplung, die dazu eingerichtet ist, eine Antriebsbewegung des elektrischen Antriebsmotor auf die Verschiebeeinheit berührungslos zu übertragen. Somit kann gewährleistet werden, dass die Verschiebeeinheit die Halterung bzw. den Antriebsmotors an möglichst wenigen Punkten berührt. Dadurch wird verhindert, dass es zu Verunreinigungen der Verschiebeeinheit kommt. Durch die berührungslos wirkende Kupplung wird elektrischer Energie des elektrischen Antriebsmotors in mechanische Energie der Verschiebeeinheit und letztendlich in eine Bewegung der Linse umgewandelt.
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Bevorzugt weist die berührungslos wirkende Kupplung ein Antriebsteil und ein Abtriebsteil auf. Das Antriebsteil ist dabei insbesondere in der Halterung angeordnet, das Abtriebsteil insbesondere außerhalb der Halterung. Die Antriebsbewegung wird zwischen Antriebsteil und Abtriebsteil berührungslos, beispielsweise durch Magnetfelder, übertragen. Eine Öffnung der Halterung zur Übertragung der Antriebsbewegung des Antriebsmotors vom Inneren der Halterung nach außen auf die Verschiebeeinheit wird nicht benötigt.
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Vorzugsweise ist das Abtriebsteil der berührungslos wirkenden Kupplung als ein Teil der Verschiebeeinheit ausgebildet. Das Abtriebsteil stellt die vom Antriebsmotor auf das Antriebsteil der Kupplung übertragende Antriebsmomente außerhalb der Halterung zur Verfügung. Das Antriebsteil überträgt dabei die Antriebsbewegung des Antriebsmotors direkt in eine mechanische Bewegung der Verschiebeeinheit, insbesondere in eine Rotationsbewegung der Verschiebeeinheit.
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Bevorzugt umfasst die Verschiebeeinheit eine Gewindespindel und eine mit der Gewindespindel in Eingriff stehende Traverse. An der Traverse ist insbesondere die Linse angebracht, beispielsweise mittels eines zweckmäßigen Halteorgans. Insbesondere wird die Gewindespindel durch den elektrischen Antriebsmotor in eine Rotationsbewegung versetzt. Somit bewegt sich die Traverse, je nach Drehrichtung dieser Rotationsbewegung, an der der Gewindespindel auf und ab. Somit wird letztendlich die Linse bzw. eine Position der Linse relativ zu der Halterung verstellt.
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Vorzugsweise ist die Verschiebeeinheit an der Halterung mittels eines Klickmechanismus bzw. eines Einrastmechanismus lösbar befestigt ist. Die Verschiebeeinheit kann somit problemlos und einfach von der Halterung abgenommen werden. Ein Klickmechanismus besteht darüber hinaus nicht aus vielen Einzelteilen, die eine Sterilisation erschweren.
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Um den Antriebsmotor mit elektrischer Energie zu versorgen, kann bevorzugt ein elektrisches Kabel vorgesehen sein, das durch eine Öffnung in der Halterung durchtritt und elektrisch leitend an den elektrischen Antriebsmotor angeschlossen ist. Da die Halterung nicht regelmäßig einer Sterilisation unterzogen wird, ist es nicht notwendig, die Durchtrittsöffnung gas- und feuchtigkeitsdicht abzudichten. Das elektrische Kabel kann alternativ auch direkt an der Halterung mittels eines Steckers angesteckt werden. Weiter bevorzugt kann zur Versorgung des Antriebsmotors mit elektrischer Antriebsenergie auch ein Akkumulator vorgesehen sein, die eine netzfreie Energieversorgung des Antriebsmotors gewährleisten. Weiter bevorzugt ist auch eine Versorgung des Antriebsmotors mit elektrischer Antriebsenergie mittels Schleifkontakten denkbar.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Mikroskop zur kontaktfreien Weitwinkelbeobachtung eines Auges, welches eine optische Vorrichtung nach obiger Beschreibung aufweist. Ausgestaltungen dieses erfindungsgemäßen Mikroskops ergeben sich aus der obigen Beschreibung der erfindungsgemäßen optischen Vorrichtung in analoger Art und Weise.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt schematisch ein Mikroskop zur kontaktfreien Weitwinkelbeobachtung eines Auges mit einer daran befestigten bevorzugten Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen optischen Vorrichtung in seitlicher Ansicht.
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2 zeigt schematisch eine bevorzugte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen optischen Vorrichtung in einer vergrößerten perspektivischen Ansicht.
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3 zeigt schematisch eine bevorzugte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen optischen Vorrichtung gemäß 2 im Querschnitt.
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In 1 ist ein Mikroskop 01 zur kontaktfreien Weitwinkelbeobachtung eines Auges schematisch dargestellt. Das Mikroskop 01 weist ein Gehäuse 02, ein Okular 03 und ein Objektiv 04 auf. Das Mikroskop 01 ist dazu eingerichtet, zu einer Weitwinkel-Beobachtung eines Auges 05 (insbesondere während einer Augenoperation) eingesetzt zu werden. Dabei wird eine optische Achse 06 des Mikroskops auf das Operationsgebiet im Auge 05 ausgerichtet, um das Operationsgebiet im Okular 03 vergrößert betrachten zu können.
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An der Unterseite des Gehäuses 02 des Mikroskops 01 ist eine bevorzugte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen optischen Vorrichtung 08 angebracht. Die optische Vorrichtung 08 ist mittels einer Halterung 07 an dem Mikroskop befestigt. Mittels der Halterung 07 kann die optische Vorrichtung 08 insbesondere lösbar an dem Mikroskop 01 befestigt werden. Die optische Vorrichtung 08 dient dazu, eine Linse 09 in dem Strahlengang des Mikroskops 01 entlang der optischen Achse 06 verstellen und fixieren zu können.
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Um eine seitenrichtige Betrachtung der Bewegung der Operationsinstrumente im Auge 05 zu ermöglichen, ist außerdem im Strahlengang des Mikroskops 01 ein Umkehrprisma 39 vorgesehen. Alternativ dazu kann auch eine andere geeignete Umkehreinrichtung verwendet werden, die beispielsweise auch unterhalb des Objektivs 04 angeordnet sein kann. Die Halterung 07 kann spezifisch auf Mikroskoptypen unterschiedlicher Hersteller abgestimmt werden, um dadurch die Befestigung baugleicher optischer Vorrichtungen 08 an verschiedenen Mikroskoptypen zu ermöglichen.
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Die optische Vorrichtung 08 weist eine Verschiebeeinheit 11 auf, die lösbar an der Halterung 07 befestigt ist (vgl. insbesondere 2). Die Linse 09 ist insbesondere mittels eines Halteorgans 10 an der Verschiebeeinheit 11 der optischen Vorrichtung 08 aufgesteckt. Zweckmäßig ist es dabei, wenn die Linse 09 und/oder das Halteorgan 10 aus Kunststoff hergestellt sind und nach jeder einzelnen Operation entsorgt werden. Die Verschiebeeinheit 11 weist beispielsweise ein Führungsrohr 12 und eine darin elastisch gelagerte Teleskopstange 13 auf. Dadurch wird gewährleistet, dass beim ungewollten Kontakt zwischen Auge 05 und Linse 09 die Linse 09 nach oben ausweichen kann, so dass eine Verletzung des Auges vermieden wird. Die Verschiebeeinheit 11 weist insbesondere weiterhin eine Traverse 14 und eine Gewindespindel 16 auf. Das Führungsrohr 12 seinerseits ist an einer Traverse 14 befestigt, die auf einem feststehenden Stab 15 parallel zur optischen Achse 06 längsverschiebbar ist und mit der Gewindespindel 16 in Eingriff steht.
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Die optische Vorrichtung 08 ist über die Halterung 07 insbesondere drehbar gelagert, damit die optische Vorrichtung 08 in unterschiedliche Stellungen verdreht werden kann. Die baulichen Einzelheiten dazu sind fachbekannt und in der Zeichnung nicht näher erläutert.
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Des Weiteren ist die Verschiebeeinheit 11 schwenkbar an der Halterung 07 gelagert, so dass die Verschiebeeinheit 11 bei Bedarf aus dem Strahlengang des Mikroskops 01 ausgeschwenkt bzw. in den Strahlengang und in die optische Achse 06 eingeschwenkt werden kann
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Die Gewindespindel 16 kann mittels eines in der Halterung 07 angeordneten Antriebsmotors 24 (siehe 2, 3) rotatorisch angetrieben werden. Außerdem ist insbesondere zum rotatorischen Antrieb der Gewindespindel 16 von Hand ein Handrad 20 vorgesehen, das drehfest mit der Gewindespindel 16 verbunden ist.
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Durch rotatorischen Antrieb der Gewindespindel 16 mittels des Antriebsmotors 24 oder mittels des Handrads 20 wird die Traverse 14 angehoben bzw. abgesenkt, so dass durch entsprechende Verstellung der Linse 09 im Strahlengang des Mikroskops 01 eine Fokussierung in unterschiedlichen Höhenebenen des Auges 05 ermöglicht wird. Zur Versorgung des in der Halterung 07 angeordneten Antriebsmotors 24 mit elektrischer Energie ist ein elektrisches Kabel 21 vorgesehen, das mittels eines (insbesondere sterilisierbaren) Steckers 22 lösbar an eine im Umkehrprisma 39 vorgesehene Spannungsquelle angeschlossen werden kann.
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Die Halterung 07 weist insbesondere zwei Komponenten auf. Eine erste Komponente ist als ein Haltering 23a ausgebildet. Mit dem Haltering 23a können insbesondere zusätzliche Linsen im Strahlengang des Mikroskops 01 fixiert werden. Eine zweite Komponente ist insbesondere als ein Antriebsgehäuse 23b ausgebildet. Innerhalb des Antriebsgehäuse 23b ist der Antriebsmotors 24 angeordnet.
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In 2 ist eine bevorzugte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen optischen Vorrichtung 08 in einer vergrößerten perspektivischen Ansicht schematisch dargestellt.
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Die in 2 dargestellte Verschiebeeinheit 11 weist die Gewindespindel 16, die Traverse 14, die mit der Gewindespindel 16 in Eingriff steht, den feststehenden Stab 15 und die Linse 09 auf. Die Linse 09 wird dabei an der Traverse 14 befestigt. Ein separates Halteorgan 10 für die Line 09 ist dabei nicht vorhanden. Ein Führungsrohr 12 und eine darin elastisch gelagerte Teleskopstange 13 sind in dieser Ausgestaltung der Verschiebeeinheit 11 ebenfalls nicht vorhanden.
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Die Verschiebeeinheit 11 ist mittels eines Befestigungselements 30 an der Halterung 07 lösbar befestigt. Vorzugsweise ist mittels des Befestigungselements 30 ein Klickmechanismus bzw. ein Einrastmechanismus realisiert. Das Befestigungselement 30 ist derart ausgestaltet, dass die Verschiebeeinheit 11 schwenkbar gelagert ist und insbesondere in Richtung des Antriebsgehäuses 23b geschwenkt werden kann. Die Verschiebeeinheit 11 und somit die Linse 09 können somit zweckmäßig in den Strahlengang des Mikroskops 01 ein- und ausgeschwenkt werden. In 2a ist die Verschiebeeinheit 11 in der eingeschwenkten Position dargestellt. In 2b ist die Verschiebeeinheit 11 in der ausgeschwenkten Position dargestellt.
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In 3 ist die optische Vorrichtung 08 gemäß 2a mit dem darin angeordneten Antriebsmotor 24 und einer zur Übertragung der Antriebsbewegung auf die Gewindespindel 16 vorgesehenen Magnetkupplung 25 im Querschnitt dargestellt.
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Das Antriebsgehäuse 23b der Halterung 07 weist eine Öffnung 28 zum Durchtritt des elektrischen Kabels 21 ins Innere des Antriebsgehäuse 23b der Halterung 07 auf. Der Antriebsmotor 24 ist in 3 lediglich schematisch dargestellt, so dass Drahtwicklungen des Antriebsmotors 24 nicht im Einzelnen erkennbar sind. Die Magnetkupplung 25 besteht aus einem Antriebsteil 25a und einem Abtriebsteil 25b, an denen insbesondere jeweils vier Permanentmagneten vorgesehen sind. Der Abtriebsteil 25b der Magnetkupplung ist insbesondere ein Teil der Gewindespindel 16. Der Antriebsteil 25a seinerseits ist innerhalb der Halterung 07 mit einer Antriebswelle des Antriebsmotors 24 drehfest verbunden. Wird nun der Antriebsteil 25a der Magnetkupplung 25 vom Antriebsmotor 24 rotatorisch angetrieben, so wird die dadurch hervorgerufene Antriebsbewegung durch die Veränderung der Magnetfelder auf den Abtriebsteil 25b berührungslos übertragen. Die Gewindespindel 16 und somit die Verschiebeeinheit 11 werden dadurch in eine Rotationsbewegung versetzt. Eine Durchtrittsöffnung in der Halterung 07 zur Durchführung der vom Antriebsmotor erzeugten Stellbewegung kann somit entfallen.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Mikroskop
- 02
- Gehäuse des Mikroskops
- 03
- Okular
- 04
- Objektiv
- 05
- Auge
- 06
- optische Achse
- 07
- Halterung
- 08
- optische Vorrichtung
- 09
- Linse
- 10
- Halteorgan
- 11
- Verschiebeeinheit
- 12
- Führungsrohr
- 13
- Teleskopstange
- 14
- Traverse
- 15
- feststehender Stab
- 16
- Gewindespindel
- 20
- Handrad
- 21
- Kabel
- 22
- Stecker
- 23a
- Haltering
- 23b
- Antriebsgehäuse
- 24
- elektrischer Antriebsmotor
- 25
- Magnetkupplung
- 25a
- Antriebsteil
- 25b
- Abtriebsteil
- 28
- Öffnung des Antriebsgehäuses
- 30
- Befestigungselement/Klickmechanismus
- 39
- Umkehrprisma
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1199591 B1 [0004, 0005, 0007]
- DE 10336893 B4 [0007]