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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anschluss eines oder mehrerer Schirmleiter eines oder mehrerer Kabel an einen Potentialausgleich, wobei das eine oder die mehreren Kabel zur Energieversorgung von Schienenfahrzeugen oder zur Steuerung von schienenfahrzeugbezogenen Anlagen dient.
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Zum Schutz vor Störungen durch einstrahlende oder ausstrahlende elektromagnetische Felder werden Schirmleiter von Steuer- und Versorgungskabeln regelmäßig mit einem Potentialausgleich verbunden. Ein elektromagnetisches Feld, das in den Schirmleiter eines Kabels einstrahlt, kann Potentialstörungen in den Kabelleitern verursachen. Durch die Verwendung geerdeter Schirmleiter kann der zusätzliche elektrische Energieeintrag an das Referenzpotential abgeführt werden. Zusätzlich dienen die an ein Referenzpotential angeschlossenen Kabelschirmleiter zum Schutz vor einer Abstrahlung elektromagnetischer Felder nach außen durch elektromagnetische Wechselfelder in den Kabeln. Um diesen Schutz herzustellen, werden die Schirmleiter mit einem elektrisch leitenden Körper mit Erdpotential verbunden. Kabel, die im Schienenverkehr zur Energieversorgung von Schienenfahrzeugen oder zur Steuerung schienenbezogener Anlagen eingesetzt werden, sind dazu beispielsweise an geerdete Fahrschienen angeschlossen.
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Zum Anschluss von Schirmleitern an eine Fahrschiene für Schienenfahrzeuge ist bekannt, Schirmleiter einzeln aus den Kabeln abzugreifen und jeweils über ein separates Verbindungskabel mit der Fahrschiene zu verbinden. Die Verbindungsstellen zwischen Schirmleiter und Verbindungskabel werden dabei jeweils zum Schutz vor elektrischem Kontakt mit Menschen, Tieren oder Gegenständen sowie zum Schutz vor Wettereinflüssen mit einem Warnschrumpfschlauch abgedichtet und isoliert. Auf der Schienenseite werden die Verbindungskabel jeweils an separaten Verbindungsstellen elektrisch leitend an die Fahrschiene angeschlossen. Jedes Verbindungskabel wird dazu einzeln über das Gleisbett an die Fahrschiene geführt und jeweils mit Befestigungsmitteln an den Gleisschwellen und an einer Fahrschiene fixiert. Nachteilig bei diesem Ansatz ist, dass für jedes Verbindungskabel zahlreiche Bohrungen in die Gleisschwellen und in die Fahrschiene eingebracht werden müssen. Dies führt einerseits zu einem hohen Arbeits- und Zeitaufwand und andererseits zu einem hohen Aufwand, sobald ein Schirmleiter zur Wartung oder Überprüfung des Kabels von der Fahrschiene getrennt werden muss. Zur Trennung der Verbindung von Schirmleiter und Fahrschiene muss der Gefahrenbereich der Gleise unter Absicherung durch Sicherungspersonal betreten und jedes Verbindungskabel einzeln von der Fahrschiene gelöst werden. Nach den Wartungs- oder Reparaturarbeiten müssen die Verbindungskabel wiederum unter Absicherung des Gefahrenbereiches an die Fahrschiene angeschlossen werden.
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Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Verbindung eines oder mehrerer Schirmleiter mit einem Potentialausgleich bereitzustellen, mit der eine auf einfache Weise lösbare elektrisch leitende Verbindung der Schirmleiter mit einer Fahrschiene für Schienenfahrzeuge hergestellt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen, in der Beschreibung und in den Figuren.
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Für eine Vorrichtung der eingangs genannten Art löst die Erfindung die Aufgabe dadurch, dass die Vorrichtung eine Durchführung für das eine oder die mehreren Kabel, ein Anschlussprofil, mit Mitteln zum lösbaren elektrisch leitenden Anschließen des einen oder der mehreren Schirmleiter an das Anschlussprofil, Mittel zum lösbaren elektrisch leitenden Anschließen einer gemeinsamen Verbindungsleitung an das Anschlussprofil umfasst, und wobei das Anschlussprofil über die gemeinsame Verbindungsleitung elektrisch leitend an den Potentialausgleich anschließbar ist. Mit der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung können Schirmleiter sicher und auf einfache Weise lösbar mit einem Potentialausgleich verbunden werden. Erfindungsgemäß können die Schirmleiter einzeln an ein gemeinsames Anschlussprofil angeschlossen werden, das selbst über eine gemeinsame Verbindungsleitung an einen Potentialausgleich in einer Entfernung angeschlossen ist. Zweckmäßig können die Schirmleiter über Schraub- oder Klemmverbindungen an das Anschlussprofil angeschlossen werden.
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Es hat sich gezeigt, dass bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung der Montageaufwand für das Lösen und Anschließen der Schirmleiter an ein gemeinsames Potential besonders gering ist. Unter einem Potentialausgleich kann im Übrigen ein elektrisch leitender Körper verstanden werden, der sich auf einem bestimmten elektrischen Potentialniveau befindet. Im Schienenverkehr wird vorzugsweise eine Fahrschiene für Schienenfahrzeuge als Potentialausgleich genutzt. Insbesondere kann es sich dabei um eine Fahrschiene einer Stadtschnellbahn, Stadtbahn oder Schnellbahn (S-Bahn) handeln. Denkbar sind hierbei insbesondere auch Fahrschienen für schienengebundene Montage und/oder Produktionsgeräte.
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Im Regelfall liegt das elektrische Potential einer Fahrschiene für Schienenfahrzeuge auf dem elektrischen Potential des Erdbodens (Erdpotential). Alternativ kann das Potential auch einem bestimmten Referenzpotential entsprechen, das von dem Erdpotential abweicht.
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Die Schirmleiter können jeweils über eine Anschlussleitung mit dem Anschlussprofil verbunden werden. Zum Schutz vor Berührung oder elektrischem Kontakt mit Gegenständen sowie zum Schutz vor Wettereinflüssen, können die Verbindungsstellen zwischen Schirmleiter und Anschlussleitung jeweils mit einem Schutzmantel, insbesondere einem Schrumpfschlauch, isoliert werden.
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Erfindungsgemäß ist die Anschlussvorrichtung mit einer Durchführung für Kabel ausgestattet. Damit brauchen die Kabel, deren Schutzleiter an das Anschlussprofil angeschlossen werden sollen, nicht unterbrochen werden, oder um die Anschlussvorrichtung herumgeführt werden. In engen Kanälen, wie beispielsweise in Kabelkanälen, können Kabel somit ohne Unterbrechung durch die Vorrichtung hindurchgeführt werden. Vorzugsweise kann die Durchführung in ihrem Umfang geschlossen sein und zur Platzierung der Kabel geöffnet werden. Die Durchführung kann auch teilweise geöffnet sein, insbesondere kann die Durchführung dazu L- oder U-förmig ausgestaltet sein.
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Erfindungsgemäß können einzelne oder mehrere bzw. alle Schirmleiter der durchgeführten Kabel vorteilhaft in der Nähe der Vorrichtung abgegriffen und mit dem Anschlussprofil verbunden werden. Umgekehrt lassen sich die Schirmleiter selektiv oder in der Gesamtheit von dem Anschlussprofil trennen. Das hat den Vorteil, dass die Schirmleiter bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten schnell und einfach von dem Potentialausgleich bzw. von der Fahrschiene getrennt und wieder angeschlossen werden können. Schirmleiter, die von dem Anschlussprofil getrennt werden, können anschließend ohne Installation einer Verbindungsmuffe und ohne erneute Isolierung mit Schutzmaterial wiederum schnell und einfach mit dem Potentialausgleich bzw. der Fahrschiene verbunden werden.
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Wird die Anschlussvorrichtung beispielsweise in einem Kabelkanal in der Nähe der Schienen verwendet, braucht der Gefahrenbereich der Gleise nicht betreten werden, um die Schirmleiter von dem Potentialausgleich zu trennen oder hieran anzuschließen. Wartungs- und/oder Reparaturarbeiten können damit ohne Beeinflussung des Schienenverkehrs durchgeführt werden können. Sonst notwendiges Sicherungspersonal zur Absicherung des Gefahrenbereiches der Gleise, braucht nicht eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft ist, dass nur eine einzige Verbindungsleitung zum Anschluss des Anschlussprofils und damit der Schirmleiter an einen Potentialausgleich bzw. an eine Fahrschiene benötigt wird. Zum Anschluss der Schirmleiter an die Fahrschiene braucht somit nur eine Bohrung in die Fahrschiene eingebracht werden. Außerdem reduzieren sich die Anzahl der Befestigungsmittel und die Anzahl der Bohrungen in den Gleisschwellen bzw. in dem Bereich der Zubringung der Verbindungsleitung zur Fahrschiene. Dies führt letztlich zu einem stark reduzierten Arbeits- und Zeitaufwand bei der Herstellung oder der Trennung einer elektrisch leitenden Verbindung der Schirmleiter mit einer Fahrschiene.
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Ein Kabel kann jeweils ein oder mehrere Schirmleiter aufweisen. Für jedes Kabel können das eine oder die mehreren Schirmleiter mit Hilfe der Vorrichtung an das Potential der Fahrschiene angeschlossen werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Anschlussprofil über mindestens ein Stützprofil von einem Bodenelement beabstandet. Wird die Anschlussvorrichtung an einem tief liegenden Aufstellort verwendet, beispielsweise in einem Kabelkanal, ergibt sich durch eine vom Bodenelement nach oben hin gerichtete Beabstandung des Anschlussprofils eine bessere Erreichbarkeit der Anschlussstellen für Schirmleiter auf dem Anschlussprofil. Dies erleichtert die Arbeiten an den Verbindungsstellen der Schirmleiter mit dem Anschlussprofil. Außerdem kann mit den Stützprofilen der elektrische Widerstand zwischen dem Bodenelement und dem Anschlussprofil vergrößert werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die Durchführung zwischen Anschlussprofil und Bodenelement vorgesehen. Kabel, deren Schirmleiter an das Anschlussprofil angeschlossen werden, können ohne Unterbrechung durch die Durchführung gelegt werden. Wird die Anschlussvorrichtung an eng dimensionierten Orten verwendet, beispielsweise in Kabelkanälen, kann somit eine Verlegung der Kabel um die Vorrichtung herum vorteilhaft vermieden werden.
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In einer Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung mit einer Auflagefläche für Kabel ausgestattet. Eine Verschiebung der Vorrichtung gegenüber ihrem Aufstellort wird durch die Gewichtskraft von durch die Durchführung geführten und auf der Auflagefläche aufliegenden Kabel gehemmt. Dadurch kann die Anschlussvorrichtung ohne zusätzliche Befestigungs- und/oder Verankerungsmittel sicher und rutschgehemmt aufgestellt werden. Dies ermöglicht den Einsatz der Vorrichtung an Aufstellorten, an denen keine oder nur unzureichende Befestigungs- und/oder Verankerungsmöglichkeiten existieren. Durch diese Ausgestaltung kann auch vorteilhaft auf eine Befestigung und/oder Verankerung der Anschlussvorrichtung verzichtet werden, beispielsweise um eine Beschädigung der Umgebung des Aufstellortes zu vermeiden. Bei der Verwendung der Anschlussvorrichtung in einem Kabelkanal, insbesondere in einem Betonkabelkanal, kann auf eine Verankerung an oder in der Kanalwandung verzichtet werden. Dies führt in vorteilhafter Weise zu einer deutlichen Reduzierung von Arbeits- und Zeitaufwand bei der Installation oder bei der Versetzung der Anschlussvorrichtung.
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In einer Ausgestaltung ist das Bodenelement der Anschlussvorrichtung eine im Wesentlichen quaderförmige Grundplatte. Dies hat den Vorteil, dass das Bodenelement einfach hergestellt und verarbeitet werden kann. Das Eigengewicht eines Bodenelements aus Vollmaterial sorgt für zusätzliche Stabilität der Anschlussvorrichtung. Alternativ kann das Bodenelement mehrteilig ausgestaltet sein. Beispielsweise kann das Bodenelement aus einer Verstrebung von einzelnen Profilelementen bestehen. Insbesondere ist eine Gitter- oder Netzstruktur als Ausgestaltungsform denkbar. Eine alternative Ausgestaltungsform des Bodenelements könnte Gewichts oder Volumenvorteile bringen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung bildet die Oberseite des Bodenelements die Auflagefläche. Damit kann das Bodenelement neben seiner Funktion zur Standstabilisierung zum Stützen von durch die Durchführung geführter Kabel verwendet werden. Eine Auflagefläche kann dadurch mit besonders einfachen Mitteln realisiert werden.
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Nach einer weiter bevorzugten Ausgestaltung bestehen das Bodenelement und/oder das Stützprofil aus dielektrischem Material. Dadurch kann ein hoher elektrischer Widerstand zwischen dem Anschlussprofil und dem Aufstellort hergestellt werden. Durch die Verwendung von dielektrischem Material kann außerdem die Erdfühligkeit in Zusammenhang mit Feuchtigkeit verhindert oder zumindest verringert werden. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass dielektrisches Material die Streustromkorrosion an der Anschlussvorrichtung verhindert oder zumindest wesentlich verringert. Ein diesbezüglich geeignetes Material für das Bodenelement und/oder das Stützprofil ist Polyvinylchlorid (PVC). Insbesondere können das Bodenelement und/oder das Stützprofil aus einem Hart-PVC bestehen.
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In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung ist das Anschlussprofil über mindestens ein Befestigungselement mit dem Stützprofil verbindbar. Das Befestigungselement kann beispielsweise mit Steck-, Klemm- oder Schraubmitteln ausgestattet sein, über die das Anschlussprofil mit dem Stützprofil verbunden wird.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist das Befestigungselement als Gewindestab ausgebildet. Zur Verbindung des Befestigungselements mit dem Stützprofil kann das Stützprofil mit einer Bohrung versehen sein, die mit einem Innengewinde ausgestattet ist. Das Befestigungselement kann somit einerseits mit dem Stützprofil und andererseits mit dem Anschlussprofil verschraubt werden. Zur Befestigung des Stützprofils an dem Bodenelement kann das Stützprofil eine Durchbohrung aufweisen, durch die sich das als Gewindestange ausgebildete Befestigungselement erstreckt. Das Befestigungselement kann weiter mit einer mit einem Innengewinde versehenen Bohrung in dem Bodenelement derart zusammenwirken, dass das Stützelement über das Befestigungselement an dem Bodenelement fixiert wird. Das Stützelement kann alternativ mehrere Bohrungen mit Innengewinden aufweisen, die einerseits zur Verbindung mit dem Bodenelement und andererseits zur Verbindung mit dem Befestigungselement dienen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung besteht das Befestigungselement aus dielektrischem Material. Damit wird verhindert, dass das Befestigungselement eine elektrisch leitende Verbindung von dem Anschlussprofil an ein anderes Bauteil der Anschlussvorrichtung herstellt. Ein elektrisches Feld, dass von einem oder mehreren Schirmleitern oder von der gemeinsamen Verbindungsleitung auf das Anschlussprofil übertragen wird, wird somit nicht weiter an andere Teile der Vorrichtung übertragen. Ein diesbezüglich geeignetes Material für das Befestigungselement ist glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK).
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist das Stützprofil einstückig mit dem Bodenelement ausgebildet. Eine einstückig ausgebildete Einheit aus Bodenelement und Stützprofil weist eine hohe konstruktive Stabilität auf und ist einfach herzustellen und zu montieren.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Anschlussprofil elektrisch leitfähiges Material auf. Bei der Verbindung der Schirmleiter mit dem Anschlussprofil kann somit ohne weitere Verbindungsmittel eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den Schirmleitern hergestellt werden. Bei dem Anschluss einer gemeinsamen Verbindungsleitung an das Anschlussprofil, kann somit auch jeder Schirmleiter beim Anschluss an das Anschlussprofil elektrisch leitend mit der Verbindungsleitung verbunden werden. Das Anschlussprofil kann aus einem elektrisch leitfähigen Material, vorzugsweise aus einem Metall zum Beispiel einem rostfreien Stahl (z. B. V2A), aus Kupfer oder einer anderen leitfähigen Metall-Legierung bestehen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Anschlussvorrichtung mit einer Schutzabdeckung ausgestattet. Die Schutzabdeckung überdeckt zumindest bereichsweise das Anschlussprofil und ist über mindestens ein Abstandselement von dem Anschlussprofil beabstandet. Die Schutzabdeckung kann sich dafür in ihrer Länge über den Bereich des Anschlussprofils erstrecken. Es ist Zweckmäßig, dass die Schutzabdeckung als Berührungsschutz dient und Teile der Vorrichtung derart abdeckt, dass ein versehentliches Berühren oder ein Kontakt mit Gegenständen verhindert wird. Im mittleren Bereich kann die Schutzabdeckung mit einem flachen Steg ausgebildet sein, der über die Länge gesehen seitlich in einen nach oben gebogenen Randbereich übergeht. Der Randbereich kann im weiteren Verlauf zu beiden Seiten des Berührungsschutzes einen bogenförmigen Kragen bilden, der in seiner weiteren Ausdehnung nach unten hin die von dem flächigen Mittelteil aufgespannte Ebene durchbricht und so mit seinen Kanten unterhalb des oberen Abschlusses der Abstandselemente endet.
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In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung bestehen die Schutzabdeckung und/oder das mindestens eine Abstandsprofil aus dielektrischem Material. Dadurch kann der Berührungsschutz gefahrlos berührt werden, ohne dass dabei ein elektrisch leitender Kontakt zu den Schirmleitern oder einer gemeinsamen Verbindungsleitung hergestellt wird. Ein diesbezüglich zweckmäßiges geeignetes Material für die Schutzabdeckung und/oder das mindestens eine Abstandsprofil ist Polyvinylchlorid (PVC).
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In einer Ausgestaltung ist die Anschlussvorrichtung mit einem oder mehreren Kabeln mit einem oder mehreren Schirmleitern ausgestattet. Der eine oder die mehreren Schirmleiter sind lösbar elektrisch leitend an das Anschlussprofil angeschlossen. Es kann sich hierbei um Kabel zur Versorgung oder Steuerung schienenverkehrbezogener Anlagen und/oder schienenverkehrbezogener Fahrzeuge handeln. Insbesondere können Kabel des Typs GGSG 1 × 300/95 rnf zur Verwendung vorgesehen sein.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die Anschlussvorrichtung mit einer gemeinsamen Verbindungsleitung ausgestattet. Die Verbindungsleitung ist einerseits lösbar mit einer Fahrschiene für Schienenfahrzeuge und andererseits lösbar mit dem Anschlussprofil verbunden. Mit der Verbindungsleitung wird eine lösbare elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Anschlussprofil und der Fahrschiene hergestellt. Die Verbindungsleitung kann aus einem einzigen Leiter oder aus einem Bündel von einzelnen Leitern bestehen. Zur Erhöhung der Flexibilität besteht die Verbindungsleitung vorzugsweise aus einem Bündel oder einem Geflecht von einzelnen Leitern. Insbesondere kann es sich bei der Verbindungsleitung um ein Kabel des Typs HOFRN-F 1 × 150 mm2 oder H07 1 × 150 rnf handeln.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Schirmleiter über Anschlussleitungen lösbar elektrisch leitend an das Anschlussprofil angeschlossen. Eine Anschlussleitung kann aus einem einzigen Leiter oder aus einem Bündel von einzelnen Leitern bestehen. Zur Erhöhung der Flexibilität bestehen die Anschlussleitungen vorzugsweise aus einem Bündel oder einem Geflecht von einzelnen Leitern.
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In einer Ausgestaltung ist ein Kabelkanal mit einer erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung ausgestattet. Die Anschlussvorrichtung ist in dem Kabelkanal angeordnet. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann ein lösbarer Anschluss von Schirmleitern im Schienenverkehr eingesetzter Kabel in einem Kabelkanal sicher und gut erreichbar hergestellt werden. Der leichte und sichere Zugang zu der Anschlussvorrichtung durch die Verwendung eines Kabelkanals ist besonders vorteilhaft für Installations-, Wartungs- und Reparaturarbeiten. Die Anschlussvorrichtung kann dabei insbesondere vor Witterungseinflüssen, wie zum Beispiel Sonneneinstrahlung oder Niederschlag, geschützt werden. Der Kabelkanal bietet außerdem einen erweiterten Schutz vor Kontakt von Teilen der Anschlussvorrichtung mit Menschen, Tieren oder Gegenständen.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist der Kabelkanal mit einem Kabelkanaldeckel ausgestattet. Der Kabelkanaldeckel ist dabei mit Mitteln zum Heben des Deckels versehen. Der Deckel kann beispielsweise mit einer Öse oder Griffen ausgestattet sein. Dies dient der einfachen Erreichbarkeit der Anschlussvorrichtung in dem Kabelkanal. Der Kanaldeckel ist vorzugsweise direkt über oder in der Nähe der Anschlussvorrichtung angeordnet. Der Kanaldeckel kann zusätzlich mit einer Markierung versehen sein, damit der Aufstellort der Anschlussvorrichtung in dem Kabelkanal schnell und deutlich identifizierbar ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Abmessungen der Anschlussvorrichtung an die Innenmaße des Kabelkanals angepasst. Die Breite der Anschlussvorrichtung ist so gewählt, dass ein Verdrehen oder ein Verrutschen der Anschlussvorrichtung quer zur Längsrichtung des Kabelkanals gehemmt ist. Je nach Beschaffenheit des Kabelkanals oder der Breite der Anschlussvorrichtung, wird das Verrutschen oder das Verdrehen der Anschlussvorrichtung vollständig gehindert oder zumindest teilweise gehemmt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Kabelkanal ein Betonkabelkanal. Insbesondere kann ein Betonkabelkanal des Typs K II i.F. zur Verwendung vorgesehen sein.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Frontalansicht in,
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2 eine schematische Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Seitenansicht,
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3 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Betonkabelkanal mit angeschlossenen Schirmleitern
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1 zeigt schematisch eine Anschlussvorrichtung in einer Draufsicht mit einem Bodenelement 12, einem Anschlussprofil 18 und einer Schutzabdeckung 22. An den seitlichen Randbereichen des Bodenelements 12 sind zwei säulenartige Stützprofile 14 angeordnet, die sich etwa in einem rechten Winkel von dem Bodenelement 12 aus nach oben hin erstrecken. Das Bodenelement 12 besteht aus einem dielektrischen Material, vorzugsweise aus Polyvinylchlorid (PVC). Die Stützprofile 14 bestehen ebenfalls aus einem dielektrischen Material, vorzugsweise aus dem gleichen Material wie das Bodenelement 12. In einem Abstand zum Bodenelement 12 sind Befestigungselemente 16 ortsfest an den Stützprofilen 14 angeordnet. Die Befestigungselemente 16 sind als zylindrische Gewindestäbe ausgebildet, die sich der Länge nach von den Stützprofilen 14 aus weiter nach oben erstrecken. Die Befestigungselemente 16 bestehen ebenfalls aus einem dielektrischen Material, vorzugsweise aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff (GfK). Die Befestigungselemente 16 können sich durch eine axiale Bohrung der Stützprofile 14 hindurch nach unten bis in das Bodenelement 12 hinein erstrecken. Das Bodenelement 12 kann mit entsprechenden Bohrungen versehen sein, die ein Innengewinde aufweisen in das das Außengewinde der als Gewindestäbe ausgebildeten Befestigungselemente 16 form- und kraftschlüssig eingreift. Über den Stützprofilen 14 ist ein längliches Anschlussprofil 18 zum Anschluss von Kabelschirmleitern angeordnet. Das Anschlussprofil 18 liegt auf den Stützprofilen 14 auf. Das Anschlussprofil 18 ist ferner flach und quaderförmig ausgebildet und erstreckt sich seiner Länge nach etwa über die Breite des Bodenelements 12. Zur Befestigung an den Stützprofilen 14 ist das Anschlussprofil 18 in seinem Randbereich mit Bohrungen versehen (nicht gezeigt), durch die sich im zusammengesetzten Zustand jeweils die Befestigungselemente 16 hindurch erstrecken. Das Anschlussprofil 18 besteht aus einem elektrisch leitfähigen Material, vorzugsweise aus einem rostfreien Stahl (z. B. V2A). Über die Länge verteilt ist das Anschlussprofil 18 mit weiteren vier Bohrungen versehen, durch die sich jeweils Anschlussbolzen 32 von unten nach oben erstrecken. Die Anschlussbolzen 32 werden auf der Unterseite des Anschlussprofils 18 jeweils mit Bolzenköpfen 26 gegen das Anschlussprofil 18 abgestützt. Auf der Oberseite des Anschlussprofils 18 werden die Anschlussbolzen 32 mit Muttern 30 fixiert. Zwischen den oberen Muttern 30 und dem Anschlussprofil 18 sind Scheiben 28 angeordnet. Vorzugsweise können die Scheiben 28 einstückig mit den Muttern 30 ausgebildet sein. Über den Randbereichen des Anschlussprofils 18 sind Abstandselemente 20 angeordnet, die mit Bohrungen versehen sind (nicht gezeigt), durch die sich im zusammengesetzten Zustand die Befestigungselemente 26 hindurch erstrecken. Die Abstandselemente 20 bestehen aus einem dielektrischen Material, vorzugsweise aus dem gleichen Material wie das Bodenelement 12. Über den Abstandsprofilen 20 ist eine längliche Schutzabdeckung 22 angeordnet, die sich seiner Länge nach etwa über die Breite des Bodenelements 12 erstreckt. In seinem Randbereichen ist die Schutzabdeckung 22 mit Bohrungen versehen (nicht gezeigt), durch die sich im zusammengesetzten Zustand die Befestigungselemente 16 hindurch erstrecken. An der Oberseite der Schutzabdeckung 22 sind als Muttern ausgebildete Befestigungsmittel 24 angeordnet, die mit den Befestigungselementen 16 verschraubt werden, so dass Schutzabdeckung 22 gegen die Abstandselemente 20 fixiert werden kann. Die Abstandselemente 20 können Bohrungen mit einem Innengewinde aufweisen, die mit den als Gewindestäben ausgebildeten Befestigungselementen 16 derart verschraubt werden können, dass das Anschlussprofil 18 gegen die Stützprofile 14 fixiert wird. Es kann ebenfalls vorgesehen sein, die als Gewindestäbe ausgebildeten Befestigungselemente 16 mit dem Bodenelement 12 zu verschrauben und die Stützelemente 14, das Anschlussprofil 18, die Abstandselemente 20 und die Schutzabdeckung 22 mit als Muttern ausgebildeten Befestigungsmitteln 24 gegen das Bodenelement 12 zu fixieren.
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2 zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Seitendarstellung mit einem Bodenelement 12, einem Anschlussprofil 18 und einer Schutzabdeckung 22. Etwa im mittleren Bereich des Bodenelements 12 sind randseitig Stützprofile 14 angeordnet, die sich säulenartig etwa in einem rechten Winkel zum Bodenelement 12 nach oben erstrecken. Im Abstand zum Bodenelement 12 sind Befestigungselemente 16 an den Stützprofilen 14 angeordnet, die sich in Verlängerung der Stützprofile 14 weiter säulenartig nach oben erstrecken. Die Befestigungselemente 16 sind als Gewindestäbe ausgebildet. An den Stützprofilen 14 ist ein längliches, quaderförmiges Anschlussprofil 18 angeordnet. Über dem Anschlussprofil 18 sind säulenartige Abstandselemente 20 angeordnet. Über den Abstandselementen 20 ist eine Schutzabdeckung 22 angeordnet. Das Anschlussprofil 18, die Abstandselemente 20 und die Schutzabdeckung 22 sind jeweils mit Bohrungen versehen (nicht gezeigt), durch die sich im zusammengesetzten Zustand die Befestigungselemente 16 hindurch erstrecken. Über seine Länge hat die Schutzabdeckung 22 im mittleren Bereich einen flachen quaderförmigen Körper, der über seine Länge gesehen seitlich in einen nach oben gebogenen Randbereich übergeht. Der Randbereich bildet im weiteren Verlauf zu beiden Seiten der Schutzabdeckung 22 einen bogenförmigen Kragen, der in seiner weiteren Ausdehnung nach unten die von dem flächigen Mittelteil aufgespannte Ebene durchbricht und so über das obere Ende der Abstandselemente 20 im Wesentlichen geradlinig etwa in einem rechten Winkel zum Bodenelement 12 hinausragt. Über der Schutzabdeckung 22 sind als Muttern ausgebildete Befestigungsmittel 24 vorgesehen, die mit den als Gewindestäben ausgebildeten Befestigungselementen 16 derart verschraubt werden können, dass die Schutzabdeckung 22 gegen die Abstandselemente 20 fixiert wird.
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3 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einem Kabelkanal 46. Die Anschlussvorrichtung 10 ist mit dem Bodenelement 12 auf dem Boden 48 des Kabelkanals 46 angeordnet. Die Breite der Anschlussvorrichtung 10 entspricht in etwa der lichten Breite des Kabelkanals 46. Die Höhe der Vorrichtung 10 entspricht in etwa der Höhe der Seitenwände 50. Drei Kabel 36 erstrecken sich im Wesentlichen parallel nebeneinander auf der Auflagefläche 35 des als Grundplatte ausgebildeten Bodenelements 12 liegend in Längsrichtung des Kabelkanals 46 durch die Durchführung 34. Die Schirmleiter 38 der Kabel 36 sind an Verbindungsstellen elektrisch leitend mit den Anschussleitungen 40 verbunden (nicht gezeigt). Die Verbindungsstellen von Anschlussleitungen 40 mit den Schirmleitern 38 sind jeweils mit einem Schutzmantel 39 isoliert. Am gegenüberliegenden Ende sind die Anschlussleitungen 40 jeweils über Anschlusselemente 42 elektrisch leitend mit dem Anschlussprofil 18 verbunden. Es ist weiter zu erkennen, dass das Anschlussprofil 18 ebenfalls über ein Anschlusselement 42 mit einer Verbindungsleitung 44 verbunden ist. Zur Verbindung der Anschlussleitungen 40 bzw. der Verbindungsleitung 44 mit dem Anschlussprofil 18 werden die Anschlusselemente 42 einerseits auf die Leitungen 40 und 44 geklemmt und andererseits so an dem Anschlussprofil 18 angeordnet, dass sich die Anschlussbolzen 32 durch eine in den Anschlusselementen 42 zur Befestigung vorgesehene Bohrung hindurch erstrecken. Die Anschlussbolzen 32 werden mit als Muttern 30 form- und kraftschlüssig mit dem Anschlussprofil 18 verschraubt. Die Schirmleiter 38 der Kabel 36 und die Verbindungsleitung 44 sind über das Anschlussprofil 18 elektrisch leitend miteinander verbunden. Zur Erdung der Schirmleiter 38 ist die Verbindungsleitung 44 mit einer geerdeten Fahrschiene für Schienenfahrzeuge verbunden (nicht gezeigt). Eine Schutzabdeckung 22 ist derart über dem Anschlussprofil 18 angeordnet, dass das Anschlussprofil 18 und die Anschlusselemente 42 mit den Befestigungsmitteln 30 und Befestigungselementen 32 vor Berührung und Kontakt mit Gegenständen geschützt sind (nicht gezeigt).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Anschlussvorrichtung
- 12
- Bodenelement
- 14
- Stützprofil
- 16
- Befestigungselement
- 18
- Anschlussprofil
- 20
- Abstandselement
- 22
- Schutzabdeckung
- 24
- Befestigungsmittel
- 26
- Bolzenkopf
- 28
- Scheiben
- 30
- Mutter
- 32
- Anschlussbolzen
- 34
- Durchführung
- 35
- Auflagefläche
- 36
- Kabel
- 38
- Schirmleiter
- 39
- Schutzmantel
- 40
- Anschlussleitungen
- 42
- Anschlusselemente
- 44
- Verbindungsleiter
- 46
- Betonkabelkanal
- 48
- Kabelkanalboden
- 50
- Kabelkanalseitenwände