DE202010010199U1 - Schichtenaufbau für energieeffiziente Gebäudehülle - Google Patents

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Abstract

Außenwandaufbau von neuen und bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden dadurch gekennzeichnet, dass er von innen nach außen besteht aus vier Schichtgruppen
a) zur Abgabe und Verteilung von Strahlungswärme und
b) einer kapillarwasserrückführenden Dämmschicht und
c) einem massiven, wärmespeichernden Bauteil und
d) einer äußeren Beschichtung mit endothermischen und schützenden Eigenschaften.

Description

  • Aufgabe der Erfindung
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schichtenaufbau für Außenwände mit solchen Eigenschaften auszubilden, mit denen neben den Grundbedürfnissen des Menschen wie Gesundheit und Wohlfühlklima vor allem die Energieeffizienz des Gebäudes erfüllt und bautechnische, bauphysikalische und ökonomische Kriterien bestmöglich berücksichtigt werden.
  • Beschreibung
  • Die Erfindung betrifft die Anordnung und Wirkweise eines Außenwandaufbaus mit vier Hauptschichtelementen. Sie erfüllt die Anforderungen an hygienische und gesunde Nutzung, wobei sie die Gesetze der Bauphysik einhält und zu einer hohen Energieeffizienz beiträgt. Die Bauteilschichten können mit ihren Materialeigenschaften je nach Zielstellung variiert und optimiert werden, indem Vorteile verstärkt bzw. voll ausgenutzt und Nachteile gemindert bzw. ausgeschaltet werden. So kann z. B. vordergründig der Wärmeabfluss minimiert, eine Tauwasserbildung ausgeschlossen, solarthermische Energie gespeichert, Schadstoffeinträge reduziert, die Schalldämmung erhöht werden.
  • Es wird eine scheinbar völlig abwegige und gegenüber Konstruktionen mit immer dickeren Außenwanddämmungen schlanke Schichtkombination vorgestellt. Sie ist u. a. gekennzeichnet durch
    • • Dämmstoffanordnung auf der Innenseite,
    • • Abgabe von Strahlungswärme von den Innenflächen mit Temperaturen von ~22–25°C,
    • • und in Folge damit eine um ca. 4 bis 8°C wesentlich geringere Raumlufttemperatur,
    • • fehlende Dampfdiffusionsdichtbahn im Bereich des Tauwasseranfalls im Wandaufbau,
    • • sich bis auf Ausgleichsfeuchte einstellende trockene massive Wandmaterialien.
  • Diese Merkmale widersprechen zunächst dem allgemein üblichen Wissensstand und den Regeln der Baukunst wie:
    • • Die Reihenfolge der Baustoffanordnung ist falsch, der Dämmstoff gehört auf die kalte Wandseite, um die Wandkonstruktion und damit das Gebäude vor Kälte zu schützen.
    • • Mit Vorlauftemperaturen unter 30°C für die obigen Wandoberflächentemperaturen kann nicht ausreichend warm und gemütlich aufgeheizt werden.
    • • Bei niedrigen Raumtemperaturen und damit zwangsläufig ansteigender Luftfeuchte muss sich Schimmel bilden.
    • • Wenn schon in Ausnahmenfällen eine Innendämmung erforderlich wird, muss an ihr zur kalten Außenseite eine vollkommen dichte Dampfsperre angeordnet werden. Es kann erfahrungsgemäß nicht sein, dass sie entfallen kann.
    • • Durch Wasser- und Wasserdampfbewegungen im Schichtenaufbau stellt sich in Abhängigkeit von den Innen- und Außentemperaturen eine dazu gehörende Sorptionsfeuchte und intensiv bei Schlagregen eine beträchtliche Durchfeuchtung ein, die deutlich höher ist als die Ausgleichsfeuchte und eine zumindest zeitweise nasse Wand verursacht.
  • Mit der Erfindung werden diese Widersprüche gelöst. Sie kann nahezu bei allen neuen und nachträglich bei allen bestehenden Gebäude angewendet werden. Selbst in Bauwerken mit fast beliebig hohen Räumen wie in Kirchen oder denkmalgeschützten massigen Gebäuden kann sie nachträglich eingebaut werden, was sonst für den Architekten, Energetiker und Hygieniker unlösbar ist und energetisch nicht mehr vertretbar ist.
  • Damit wird es möglich Bauwerke zu errichten oder zu sanieren, in denen der Mensch mit seinen Anforderungen und nicht die Energieeinsparung im Mittelpunkt steht, ohne dass der Energieverbrauch vernachlässigt wird. Die Erfindung erlaubt, dass mit erneuerbarer Energie der bisherige Passivhausstandard erreicht und in seinen Nutzungs- und Qualitätseigenschaften überboten werden kann.
  • Mit Niedrigenergiehäuser über Passivhäuser bis zur Energie-Plus-Bauweise versucht man den Energiebedarf freiwillig und auch mit staatlichem Nachdruck zu senken. Von den vielen Ansatzmöglichkeiten und Einzellösungen zur Minderung des Gebäudeenergieverbrauchs steht die Minderung der Transmissionsverluste durch die Gebäudehülle im Vordergrund.
  • Bei Neubauten wird zunehmend leichter und dichter gebaut und bei Passivhäusern wird mit Dämmstoffschichten 30–40 cm extrem dick gedämmt. Die Dämm- und luftdichte Ebene muss möglichst wärmebrückenfrei auf der Außenseite angeordnet werden. Dies wird in der Regel auch bei Altbauten so gemacht, sofern es nicht durch den Denkmalschutz untersagt wird oder bei Gebäuden mit hohen Räumen wie Sporthallen, Kirchen, Sälen usw. kostenmäßig nicht mehr vertretbar ist. Wenn auf der Innenseite gedämmt würde, ergeben sich bauphysikalische Probleme: Tauwasserbildung!
  • Insbesondere bei Altbauten wird das Dilemma offenkundig, es gab bisher keine allgemein übliche und sichere Herangehensweise, die Transmissionswärmeverluste ohne Probleme zu senken.
  • Üblicherweise muss bei einer Innendämmung zwangsläufig eine überall absolut dichte Wasserdampfdiffusionssperre eingebaut werden. Das war theoretisch richtig und auf dem Papier möglich, in der Praxis aber realitätsfremd und versagt in der Regel früher oder später. Die Folge sind durchnässte Bauteile, Schimmelpilzbildung, Konstruktionsversagen mit schlimmstenfalls Todesfolgen.
  • Eine Lösung, die zurück bis zu den Römern geht, wird in den letzten Jahren wieder öfter angeboten: Wandheizung. Damit besteht jedoch ein Problem, indem durch die warme Wand zu viel Energie nach außen abfließt. Zumindest scheint dies naheliegend. In Wirklichkeit ist diese Lösung besser als vermutet, auch wenn sie nicht ausreichend befriedigt und überzeugt. Die Praxis zeigt an inzwischen vielen Alt- und Neubauten, dass der Wärmeabfluss wesentlich geringer ist [Egger09]. Schimmelpilzwachstum durch Tauwasser an der Innenwand ist damit überall dort nicht mehr möglich, wo die Wandtemperatur wärmer als die Innenraumluft ist.
  • Vor allem bei Altbauten mit zu hohem Wärmedurchgang wie bei dünnen Außenwänden von nur rd. 16 cm von Fachwerkhäusern war diese Lösung nicht vertretbar. So lange wie es aus energetischer Sicht keinen Nachdruck (meist finanzieller Zwang) zum Dämmen gab, hat man sich damit abgefunden. Die steigenden energetischen Zwänge fordern jedoch eine Lösung ohne derartige Nachteile: Es muss eine Wärmedämmung eingebaut werden, die die besondere Eigenschaft hat, anfallendes Tauwasser von der Innenseite der kalten Außentragschicht nach innen wieder zurück zu führen. Dazu wurde in den letzten Jahren intensiv geforscht. Jetzt bietet der Markt mehrere Materialien an [conluto10, Isocell10, Homatherm10, redstone10, Remmers09, Schomburg09, Unger09]. Damit kann das Kondenswasserproblem für Innendämmung bei Altbausanierung als weitgehend gelöst angesehen werden. Forschungsberichte zu Langzeitmessungen liegen vor, Calciumsilikat-Dämmung [TUDresden02], ISOCELL-Material [Hengsberger04], Holzfaserdämmplatten [Fraunhofer08].
  • In einem weiteren Schritt wird die Wandheizung zur Wandtemperierung „erniedrigt” und es wird nicht mehr die Raumluft so weit erwärmt, dass man sich in altbekannter Art wohlfühlt, sondern es wird in erster Linie Strahlungswärme in den Raum eingebracht. Das erfordert eine wesentlich größere wärmeabgebende Fläche als bisher: gesamter Fußboden, Außenwände, teilweise auch Innenwände und Decken. Der Investitionsaufwand ist größer als bei bisherigen Heizungssystemen und suggeriert ohne rechnerischem Nachweis, dass eine Fehlinvestition vorgenommen wird. So war und ist es keinesfalls naheliegend, diesen Gedanken weiter zu verfolgen.
  • Lösung der gestellten Aufgabe
  • Für Altbauten und Neubauten wird ein mehrschichtiger Aufbau mit vier Hauptmerkmalen für Wände von innen nach außen vorgesehen.
  • (1) Schichtgruppe 1: Temperieren
  • Tragende warme (Putz-)Schicht mit spezieller Oberflächenbeschichtung zur Temperierung des Raumes, ca. 10 bis 50 mm dick, diffusionsoffen. Die Raumoberflächentemperierung geht von dieser Schicht aus. Die infrarote Wärmestrahlung von dieser Schicht kann auf ihr ankommende Strahlungswärme von einer gesonderten Strahlungsquelle sein oder durch Wärmeversorgung in ihr erfolgen.
  • (2) Schichtgruppe 2: Dämmen
  • Dämmschicht mit guter Wärmedämmung, nach Möglichkeit auch mit guter Wärmespeicherung, in der Regel 40 bis 120 mm dick; sie muss in der Lage sein, innerhalb der Wandkonstruktion kondensierten Wasserdampf zur Putzschicht und damit zur Innenwandoberfläche zurückzuführen.
  • (3) Schichtgruppe 3: Speichern + Tragen
  • Tragende massive Außenschicht mit hoher Wärmespeicherfähigkeit, in der Regel 200 bis 400 mm dick bei Neubauten bzw. wie vorhanden bei Altbauten; möglichst Vollmauerwerk, besser vorzugsweise Holz; die minimal zulässige Dicke wird durch die Statik bestimmt, die optimale Dicke durch die gewünschte Speicherfähigkeit.
  • (4) Schichtgruppe 4: Trocknen + Schützen
  • Beschichtung der Tragschicht mit einem schützenden, wasserabweisenden, variabel diffusionsoffenen Material mit endothermischen Wirkeigenschaften [SICC06].
  • Auf einen einzigen Satz zusammengefasst: Der bisher meist übliche, aus der Geschichte überlieferte Wandaufbau mit nur einer maßgeblichen Tragschicht wird um drei speziell wirkende Schichten erweitert, der allen Anforderungen zu einer gesunden und energieeffizienten Nutzung gerecht werden kann.
  • In 1 ist der Wandaufbau dargestellt. Ein derartiger Schichtenaufbau war neben den oben genannten Vorstellungen und Meinungen zu einem „richtigen” Wandaufbau aus folgenden Gründen bis jetzt nicht naheliegend:
    • a) Vor insbesondere 2008/2009 mit der extremen Steigerung des Ölpreises bestand aus energetischer Sicht keine zwingende Notwendigkeit anders als bauphysikalisch üblich vorgegeben zu denken. Energie war noch kein drängendes Problem.
    • b) Effiziente und kostengünstige Systeme für Oberflächentemperierung waren nicht bzw. nur vereinzelt entwickelt und kaum bekannt.
    • c) Innenseitige Dämmstoffe mit der Fähigkeit, kondensierten Wasserdampf nach innen zurück zu leiten, waren nicht bekannt, sie wurden in den letzten Jahren erst entwickelt. Gegenwärtig werden etwa 7 Materialien, darunter Holzfaserprodukte angeboten.
    • d) Ideologisches Problem mit vier Hürden: (1) Es gilt von der allgegenwärtigen Doktrin der Heizung mit Erwärmen der Raumluft weg zu kommen und es als ein Relikt zu betrachten. (2) Strahlungswärme der Sonne begründet und begleitet seit Urzeiten die menschliche Existenz. Strahlungswärme zum Heizen von Gebäuden wird jedoch durch radioaktive, Röntgen- und UV-Strahlung negativ assoziiert. (3) Die Möglichkeit mit Strahlungswärme nicht zu heizen, sondern nur die Raumoberflächen auf menschliche Bedürfnisse zu temperieren, ist im Wohnungsbau kaum bekannt und steht im Widerspruch zur Dämm- und Heizungsindustrie. (4) Energieeinsparen mit dicken Dämmschichten ist massiv verwurzelt und verhindert ein Umdenken, zumal durch sehr niedrige Transmissionswärmeverluste wie beim Passivhaus sogar das Paradoxon als Zielstellung existiert, allein mit Luft als den schlechtesten Wärmeträger das Gebäude zu beheizen [Feist00].
    • e) Wozu sollte ein neues System gesucht werden? Es gibt doch eine Lösung mit dem Passivhaus. Selbst das Passivhaus ging und geht noch nicht selbstverständlich in die Köpfe der Architekten, die zudem kaum in der Lage sind, die erdrückende Informationsflut auf dem Wärme- und Energiesektor zu bewältigen und den behördlichen Anordnungen/Vorschriften richtig nachzukommen.
  • So stößt man in aller Regel bei jeder Hausfrau zunächst auf völliges Unverständnis, in einer Wohnung mit zwar warmen Wänden, aber „ungemütlicher kalter” Raumluft zu leben. Mit sachlichen Erklärungen und mit physikalischen Argumenten ist es fast aussichtslos, Frauen und auch Männer von einer wohltuenden Wärmestrahlung und frischen (kühleren) Raumluft zu überzeugen. Dagegen lassen sich Frauen nahezu spontan (Männer weniger schnell) bis hin zur Begeisterung überzeugen, wenn sie, ohne die wirkliche Lufttemperatur zu kennen, in einen nur temperierten Raum oder in eine solche Wohnung kommen und das angenehme Raumklima spüren. Zur Beurteilung fehlt also der mentale Hintergrund und das Erleben, um in diese Richtung zu denken und aktiv zu werden.
  • Solch ein neuer Schichtenaufbau wird demzufolge in Diskussionen unter Architekten und Bauphysikern als gravierend nachteilig, ja falsch und unzulässig empfunden und beurteilt, weil er im Widerspruch zu den vorherrschenden Regelungen und Berechnungsvorschriften steht. „Innendämmungen sollten prinzipiell nur für Gebäude geplant werden, an denen aus bautechnischen, denkmalpflegerischen oder ästhetischen Gründen eine Außendämmung nicht möglich oder nicht erwünscht ist.” [conluto09, S. 2].
  • Wenn es einfach wäre, diesen Schichtenaufbau als wenigsten akzeptabel und zweitrangig zu betrachten, sollte es in der Fachwelt schon langst ein paar Vertreter dafür geben. Das Gegenteil ist eher der Fall, denn das Passivhaus wurde als Lösung für künftiges Bauen in Deutschland zum Standard erklärt [Ramsauer09].
  • Andererseits wächst in jüngster Zeit intuitiv das Unbehagen, durch extrem dick mit Dämmstoff verpackte Gebäudehüllen von der Außenwelt und der wärmespendenden Sonneneinstrahlung abgeschottet zu sein. Um eine neue, bessere Lösung finden zu können, sollte man am besten kein Architekt, sondern Außenseiter sein, der die bisherigen Planungsregeln infrage zu stellen wagt und neue, noch weitgehend „unbekannte” Entwicklungen (Strahlungswärme, kapillarwasserführende Dämmung, solare Speicherung, endothermisch wirkende Oberflächen) kennt, ihre Vorteile erkennt und sie zu einem gemeinsamen Schichtenaufbau zusammenführt.
  • Stand der Technik
  • Oben wurden die gegenwärtige Situation und die einzelnen Bestandteile des neuen Schichtenaufbaus kurz vorgestellt. Die neue Schichtenanordnung wird unten näher beschrieben. Ganz wichtig ist dabei der Unterschied zwischen Temperieren und Heizen. Die Temperaturdifferenz, die mit beiden Begriffen ausgedrückt werden soll, beträgt in der Raumluft nur wenige Grad, was vernachlässigbar erscheinen mag, aber sehr bedeutsam ist. Der maßgebliche Unterschied ist die Art der Wärmeübertragung und die Temperaturdifferenzen zwischen Wandoberfläche und Luft an den Wandoberflächen innen und außen:
    Alt: kleinflächig Konvektionsheizung → warme Raumluft, kühlere Oberflächen
    dicke Außendämmung → solare Wärme wird ausgesperrt
    Neu: großflächig Strahlungstemperierung → kühlere Raumluft, warme Oberflächen
    keine Außendämmung → solare Wärme wird voll genutzt.
  • Allein durch eine Temperatur der Innenwandoberfläche, die größer ist als die Temperatur der Raumluft, wird das hygienische Hauptproblem Schimmelbildung beseitigt.
  • Die neue Lösung enthält immer innen und/oder außen eine Beschichtung mit endothermischen Effekten. Bei der Recherche kann eine Eingrenzung auf dieses Merkmal vorgenommen werden. Es erweist sich als ein vorteilhafter Zufall, dass es eine CD mit einer umfangreichen Zusammenstellung von Forschungs- und Praxisberichten, vielfältigen Beschreibungen und Darstellungen über Beschichtungsmaterialien mit endothermischen Effekten sowie über damit direkte und tangierende Fachprobleme gibt. Sie enthält 306 MB und 851 Dateien, erstellt 07.02.2010 [SICC10]. Wenn hier keine Beispiele mit allen 4 Schichten zu finden sind, dürfte es mit großer Wahrscheinlichkeit keine geben. Eine Nachfrage zur Kontrolle beim Verfasser der CD zu neueren Informationen war negativ.
  • Zum Vergleichen werden die vier Schichtengruppen auf Schlagworte verkürzt:
    (1) Temperieren (2) Dämmen (3) Speichern + Tragen (4) Trocknen + Schützen
    • (a) (1) + (2) + (3) + (4): Es wurde beim Recherchieren kein Beispiel gefunden, das in der Praxis alle vier Schichtengruppen umfasst oder auch nur theoretisch beschreibt.
    • (b) (1) + (2) + (3): Die Aussage von (a) gilt insoweit auch hier, wenn in (1) auch eine Beschichtung mit endothermischen Effekten einbezogen wird. Ohne diese sehr vorteilhafte Beschichtung kann auf Temperieren in [concludo09 S. 6] verwiesen werden: „Hier sollte eine Wandheizung bzw. Wandtemperierung mit einbezogen werden.”
    • (c) (1) + (3): Wird mehrfach erwähnt. Die Vorteile von innenseitigem Dämmen (2) und Trocknen (4) werden nicht erkannt oder unterschätzt.
    • (d) (2) + (3): Wäre der klassische Fall von Innendämmung. Neu sind hier jedoch Dämmstoffe mit kapillarer Leitfähigkeit von Wasser und ohne Einbau einer Dampfbremse.
    • (e) (3) + (2) + (4) Diese verdrehte (bisherige) Reihenfolge bedeutet Dämmung auf der Außenseite und die Möglichkeit, durchnässte Wände mit einer endothermischen Schicht zu sanieren bzw. wieder zu trocknen [SICC06a].
  • In [DIMaGB09] wird eine energetische Gebäude-Sanierung mit einem WDVS aus Holzfaserdämmplatten, ThermoShield, Kellerdeckendämmung und Sockelleistenheizung von einem Kindergarten beschrieben. Hier kommen alle vier Schichten zum Einsatz, jedoch mit zwei Einschränkungen: a) Die Sockelleistenheizung müsste als vollwertige Innentemperierung angesehen werden, was sie nicht sein kann; b) die Holzfaserdämmung wurde außen angebracht und verhindert damit den solaren Energiegewinn. Positiv ist hervorzuheben, dass mit mehreren Schichten auch verschiedene Funktionen und Eigenschaften erzielt werden sollen und dass insbesondere ThermoShield Interieur (innen) und Exterieur (außen) mit den jeweils spezifischen, unterschiedlichen Produkteigenschaften eingesetzt wurde.
  • Ein Schichtenaufbau mit den zusätzlichen spezifischen Eigenschaften war frühestens realistisch, seit es dafür
    • • die ersten geeigneten Materialien mit kapillaraktiver Feuchterückführung gibt: Faserdämmstoffe etwa ab dem Jahr 2000; als jüngstes Produkt aus dem Jahr 2010 kann verputzte Innendämmung Isocell genannt werden [ISOCELL10]).
    • • ein Wärmeversorgungssystem mit nahezu konstanter Temperatur in der Fläche gibt: Vor- und Rücklauf des Warmwassers im Fußboden oder der Wand sollen nur um 1 bis 3 K differieren. Das erfordert einen hohen Wasserdurchsatz, was mit einem bekanntermaßen schlaufenförmig verlegten Rohrsystem nicht oder nachteilig nur mit höherem Druck möglich ist. Die technische Lösung ist mit einem Tichelmann-System machbar [Egger06], [SERA10].
    • • spezielle Beschichtungsmaterialien mit endothermischen Eigenschaften gibt: ThermoShield [SICC06], etwa seit 2003 auf dem Markt.
    • • den finanziellen und staatlichen Nachdruck für wesentlich stärkeres Dämmen mit Verordnungen und Gesetzen wie Wärmeschutzverordnungen, Pflicht für Einsatz Erneuerbarer Energien gibt: [EnEV07, EnEV09, EEG09, EEWärmeG09].
  • Beschreibung
  • Der oben kurz skizzierte Schichtenaufbau ist in 1 enthalten und wird näher beschrieben.
    • (1) Schichtgruppe Temperieren Sie besteht aus a) der stabilen Deckschicht 1 und wahlweise b) einem Wärmeversorger 2 und c) einer speziellen Wärmeverteilerschicht 3.
    • (1a) Die stabile Deckschicht 1 kann üblicher, mineralischer Putz oder auch anderes Trägermaterial wie beim Trockenbau oder eine Holzverkleidung sein. Gern wird, um ein besonders gutes Wohlfühlklima zu erreichen, „gesunder” Lehm empfohlen. Dieser hat sehr vorteilhafte Eigenschaften, jedoch in aller Regel hohe bis extrem hohen Exhalationsraten von dem radioaktiven Edelgas Thoron. Diese Thoron- und auch die Radonexhalation lässt sich vermeiden bzw. wenigstens mindern. Vorteilhaft ist eine sehr diffusionsoffene Materialstruktur, um die zurückgeführte kapillare Feuchtigkeit von der Dämmschicht 4 weiter zu verteilen und an die Raumluft verdunsten zu lassen. Die Schichtdicke soll gering sein, um Masse zu reduzieren und die Wanddicke klein zu halten. Die Wärmstrahlung und die Stabilität sind sicher zu gewährleisten. In der Deckschicht enthaltenes Material mit Latentwärmespeicherwirkung wie Paraffin ist kostenintensiver und kann die gewünschten Effekte negativ beeinflussen.
    • (1b) Der Wärmeträger 2 kann verschiedenster Art aus Rohren (Kunststoff, Metall) mit Wärmeträgermedium (Wasser), wandflächengroße Infrarotstrahler oder Leitungsnetze für elektrische Wärmeleistung usw. sein. Die Wärmequelle kann auch ein intensiver regelbarer bzw. durch Innenraumkenngrößen geregelter Wärmestrahler sein, der die Raumoberflächen anstrahlt. Von dort verteilt sich die Strahlungswärme mit Lichtgeschwindigkeit nach den Gesetzen der Planckschen Physik sowie den Strahlungsgesetzen von Stefan und Boltzmann im gesamten Raum. Die Wärmeabgabe kann für die Temperierungsflächen einzeln regelbar sein, sie kann der Raumgröße und -nutzung angepasst werden. Obwohl eine flächige Wärmeabgabe als träge eingeschätzt wird, trifft dies hier nur bedingt zu: a) Es liegt eine allgemeine Wärmespeicherung und -beharrung bei allen weiteren Raumoberflächen vor, b) die Luft ist diatherm und wird nicht wie üblich auf rd. 22°C erwärmt. Die Wärmestrahlung spürt man sofort bei ca. 23°C auf der Fußboden- und Wandoberfläche, während andere Heizungssysteme mit Vorlauftemperaturen ab 35°C und höher träge sind und darunter nicht wirksam werden.
    • (1c) Die Wärmeverteilerschicht 3 kann zusätzlich aufgebracht werden und erweist sich als sehr vorteilhaft. Sie kann aus winzigen Keramikteilchen (Bubbles aus hohlen Glaskügelchen). bestehen und bildet eine endothermisch wirkende Schicht. Sie unterstützt den Effekt der Wärmestrahlungsverteilung im Raum (1b), die Temperaturschichtung und die Konvektion in der Raumluft wird zusätzlich gemindert. Weitere positive Wirkungen sind reduzierte Schmutzablagerung (Fogging-Effekt), die Oberfläche bleibt diffusionsoffen. Die Wirkung der Wärmeverteilerschicht ist physikalisch sehr vielgestaltig und umfasst 11 verschiedene Effekte [SICC05]. Sie bewirkt, dass eine ankommende Strahlung nur teilweise in die Wand eindringt und sofort wieder zurückgestrahlt wird. Damit kann auch nur ein Bruchteil der ankommenden Energie durch die weiteren Schichten bis nach außen gelangen. Der Wert der Oberflächentemperatur ist somit nicht die maßgebliche Temperatur, die für die Berechnung der Transmissionswärme anzusetzen ist. Auch wenn die Wärme dazu aus einem Warmwassernetz kommt, geht sie in erster Linie sofort zur Wandinnenoberfläche und strahlt in den Raum hinein. Der Wärmewiderstand zur Wandoberfläche ist wegen des kurzen Weges nur sehr gering. Dagegen ist der Widerstand zur Außenwandoberfläche sehr groß wegen des vielfach (rd. 10 bis 50 mal) längeren Weges und wegen der anschließenden Wärmedämmung von der Dämmschicht. Der Wärmeverlust zur Außenwand ist damit nur ein Bruchteil ca. 2 bis max. 10%.
    • (2) Schichtgruppe Dämmen Sie besteht aus a) der eigentlichen Dämmschicht 4 und in der Regel einer b) Kontaktschicht 5.
    • (2a) Die Dämmschicht 4 muss eine gute kapillare Leitfähigkeit (kapillaraktiv) besitzen und an der kalten Außenwand anfallendes Kondenswasser zur Schichtgruppe Temperierung (1) zum Raum nach innen zurück transportieren, wo es an der warmen Oberfläche verdunstet. Vorteilhaft sind weitere Eigenschaften wie hohe Wärmespeicher- und Schalldämmfähigkeit. Gut geeignet sind Holzfaserdämmplatten (sehr gute Wärme- und Schalldämmwerte, sehr gute Wärmespeicherfähigkeit, gut anpassungsfähig bei Verformung), weniger gut sind Calcium-Silikat-Materialien, die leicht brechen können und damit schwieriger zu verarbeiten sind. Bei ihnen besteht die Gefahr von senkrechten Spaltfugen, die leicht Luft führend sein können. Die Dicke der Dämmschicht sollte etwa zwischen 4 bis 10 cm liegen. Je dicker sie ist, um so geringer ist wegen des Hyperbelverlaufs der zusätzliche Dämmnutzen.
    • (2b) Die Kontaktschicht 5 soll gewährleisten, dass die Dämmschicht 4 vollflächig an der Tragschicht 6 aufliegt. Sie muss ebenfalls diffusionsoffen sein, damit Wasserdampf leicht durch sie hindurchgehen kann. Sie muss mit ihren Eigenschaften einen sicheren, dauerhaften und vollflächigen Kontakt zwischen Dämmschicht und Tragschicht 6 gewährleisten. Ein nur örtlicher Kontakt durch handtellergroße Patzen, einen umlaufenden Randstreifen bei Plattenelementen oder dergleichen würde zu Hohlflächen führen, in denen sich Kondenswasser bilden und ablaufen kann. Bei größeren Wandunebenheiten ist vor dem Auftragen der eigentlichen Kontaktschicht die Oberfläche auszugleichen, evtl. in mehreren Lagen. Die Kontaktschicht kann entfallen, wenn die Dämmschicht selbsthaftend und so kompressibel ist, dass sie geringe Unebenheiten der Tragschicht selbst ausgleichen kann. Ebenso vorteilhaft kann modellierbares Dämmmaterial sein, dass wie Putz aufgetragen oder aufgespritzt wird, gut haftet und gute obige Kennwerte der Wärmedämmung, Wärmespeicherung und kapillaraktiver Feuchtetransport entgegen der Dampfdiffusionsrichtung aufweist.
    • (3) Schichtgruppe Speichern + Tragen Sie besteht aus a) der eigentlichen Tragschicht 6 und meist b) einer üblichen Wetterschicht 7.
    • (3a) Die Tragschicht 6 kann aus allen gängigen Baustoffen wie Mauerwerk, Beton, Holz, Lehm und deren Kombinationen bestehen. Sie gewährleistet die statische Tragfähigkeit, soll durch ihre Masse schalldämmend wirken, vor Einbruch schützen usw. Die Hauptanforderung ist nach der statischen Funktion die Wärmespeicherung von Solarenergie besonders im Winterhalbjahr, was mit der gegenwärtigen Entwicklung durch immer stärkere Außendämmung verhindert wird. Gut geeignet sind Vollholz- und (Leicht-)Lehmwände. Vollziegelwände oder vorgesetzte Verblender- oder Klinkerschichten, dickes Natursteinmauerwerk von bestehender Bausubstanz können problemlos in diesen Schichtenaufbau einbezogen werden. Beton ist erst bei größeren Dicken (ab ca. 50 cm) vorteilhaft. Porotonziegel- und Gasbetonwände sind weniger gut geeignet. Leichte Ständerkonstruktionen mit dicken Außenschichten von mineralischen, PU- oder ähnlichen Dämmstoffen sind nicht, bestenfalls wenig geeignet, sie wirken bauphysikalisch kontraproduktiv.
    • (3b) Die Wetterschutzschicht 7 ist abhängig von der Tragschicht, Standort, Gebäudeausrichtung (Wetterseite), gestalterischen Anforderungen usw. Bei Mauerwerk ist sie meist ein Außenputz, bei Naturstein kann sie fehlen, bei Holz und Beton kann sie ein entsprechender Farbanstrich sein. Sie soll vor allem das Eindringen von Feuchte verhindern und darf ein Austrocknen nicht behindern.
    • (4) Schichtgruppe Trocknen + Schützen Sie besteht aus einer multifunktionalen Hightech-Oberflächenbeschichtung 8 und kann Voranstriche, Primer und Zusätze haben. Sie geht über die Funktion und Wirkung der Schicht 7 beträchtlich darüber hinaus. Eine derartige Schicht ist in der Praxis noch weitgehend unbekannt. Sie ist weniger als 1 mm dick und wird leicht „übersehen” oder unterschätzt. Man traut ihr ihre Wirkungen wie analog Schicht 3 nicht zu und wird wie folgt angewandt: a) Sie soll zusätzlich aufgebracht werden, wenn Schicht 7 fehlt, b) sie soll eine bisherige Wetterschutzschicht 7 in ihrer Wirkung verstärken und c) sie kann sie zudem auch farblich ersetzen, ohne dass der Farbton (selbst schwarz oder weiß) sich thermisch auswirkt [SICC07]. Sie hat keine Wärmedämmfunktion, wirkt aber energiesparend wie eine Wärmedämmung. Hauptaufgabe ist die Minderung des Feuchtegehalts in der Tragschicht bis auf die Ausgleichsfeuchte. Das geschieht, indem sie unterschiedlich diffusionsoffen ist: a) Wasserdampf geht sehr gut und leicht hindurch und b) Nässe durch Regen, Nebel, Spritzwasser usw. kann nicht eindringen. Dieser Vorgang unterschiedlicher Wirkweise wird hygrische Diode genannt [Bumann07]. Damit kann die Tragschicht vor allem im Winterhalbjahr austrocknen, ihr Wärmeleitwert sinkt, wodurch die Wärmedämmung verbessert wird. Der Heizenergieverbrauch wird nach [SICC06] um bis zu 30% spürbar reduziert. Die Tragschicht 6 dämmt besser und heizt sich im Sommer auch weniger auf, weil durch Sorptionsfeuchte ein zusätzlicher Kühleffekt eintritt. Weiterhin soll sie die elektrostatische Aufladung verringern und die chemische Verbindung mit Schmutzpartikel unterbinden. Damit verringert sich ein Bewuchs durch Algen, Moos, Pilze; die Farbbrillanz wird stärker, die Farbbeständigkeit wird erhöht.
  • Effekte der Erfindung und Unteransprüche
  • Die vier Schichtengruppen bedingen und ergänzen sich gegenseitig. Nur gemeinsam können sie neben der grundsätzlichen und unabdingbaren Forderung des Menschen nach gesundem Wohlfühlklima einen minimalen Energieverbrauch gewährleisten. Das hängt sehr vom Feuchte- und Temperaturverhalten des gesamten Schichtenaufbaus ab. Die Vorteile dieses Schichtsystems sind vielfältig.
  • (1) Angenehmes Innenraumklima
  • Bei niedriger Raumtemperatur fühlt sich der Körper wohler, die Luft wird im Winter weniger trocken, Schleimhäute von Rachen/Nase/Mund werden weniger beansprucht. Die Temperatur der Wandoberfläche soll im Mittel bei 23°C liegen, weil bei dieser Temperatur der Mensch genau so viel Strahlungswärme abgeben kann, dass er weder das Gefühl hat zu frieren oder zu schwitzen. Die Oberflächentemperatur ist dann richtig, wenn er keine Temperaturunterschiede spürt und sein Wärmeempfinden scheinbar weg ist. Dann befindet er sich in thermischer Balance, es gibt keinen thermischen Stress. Die Oberflächentemperaturen im Raum sind im Winterhalbjahr etwa 6°C niedriger als die Hautoberflächentemperatur des Menschen, was zwischen Frauen und Männern und für den jeweiligen Körperteil (Kopf, Körper, Füße) etwas differieren kann. Zum Sommer hin sinken sie, während die Raumlufttemperatur durch wärmere Außenluft ansteigt. Das Mittel von Oberflächentemperatur und Lufttemperatur soll in der warmen Jahreszeit dann bei etwa 20°C betragen.
  • (2) Kühlung
  • Im Sommer kann die Vorlauftemperatur vom Wasser und damit die Fußbodentemperatur über einen separaten Kühlkreislauf im Erdreich bis < 18–20°C herunter geregelt werden. Flächentemperierung im Wand- oder Deckenputz können die Kühlung verstärken. Die kühleren Oberflächen wirken weniger als direkte Kühlflächen, vielmehr kann der Körper Wärme abstrahlen, was im Sommer als angenehm empfunden wird, selbst wenn die Temperatur der Raumluft bei 25–30°C und liegen sollte.
  • (3) Geringere Wanddicken
  • Sie bedeuten mehr nutzbare Fläche und/oder geringere Kosten. Der Passivhaustrend geht hin zu Wanddicken von 60 bis 70 cm. Bei dem neuen System soll die Wanddicke 40 cm bei Neubauten nicht überschreiten, obwohl mit mehr Masse mehr Solarenergie gespeichert werden kann. Eine 20 cm geringere Wanddicke (vor allem eine geringere kostenintensive Dämmstoffdicke) entspricht bei einem Haus vom 100 m2 (ca. 10 m × 10 m Grundflächenabmessungen, 40 m Umfang) einer größeren Nutzfläche von 40·0,2 = 8 m2. Bei angenommenen Kosten von rd. 1.250 EUR/m2 Grundfläche können 10.000 EUR gespart werden.
  • (4) Kein Schimmelpilz
  • Das Hauptproblem von dichter Bauweise und Energieeinsparen ist Schimmel. Das sind 25 bis 40% der Gebäude in den Ländern der europäischen Gemeinschaft, in Deutschland wurde in ca. jeder dritten Wohnung Schimmelpilz festgestellt [Bunte08], Tendenz steigend. Durch die warmen Innenoberflächen und die stets darunter liegende Lufttemperatur kann sich kein Kondenswasser an der Wandoberfläche mehr bilden. Damit ist das Schimmelproblem ohne aufwendiges Beseitigen/Vermeiden von Wärmebrücken und intensiveres Lüften als vermeintliche Ursachen oder Einsatz von Chemie zum Abtöten des Schimmels, aber Belasten der Raumluft mit Wohngiften, nicht mehr nötig.
  • (5) Keine extra feuchtebedingte Mindestlüftung
  • Da kein Schimmel entstehen kann, muss auch nicht mehr eine feuchtebedingte Mindestlüftung gewährleistet sein. Damit ist es denkbar, dass nur eine ganz geringe Leckagelüftung wirkt. Der Nutzer könnte geneigt sein, gar nicht mehr zu lüften, um noch intensiver Energie zu sparen.
  • Wegen anderer Schadstoffe wie Radon und Thoron aus den Baustoffen, eventueller Feuchtequellen oder auch wegen ausgeatmetem CO2 ist jedoch eine hygienische Mindestlüftung immer zu gewährleisten und nachweislich abzusichern.
  • (6) Solarthermische Energie
  • Sie kann besser ausgenutzt werden. Das Bestreben nach autarker Energieversorgung kann unterstützt werden, wenn solare Wärme effizienter angewandt wird. Solarthermie wird schon vorteilhaft bei Fußbodenheizungen mit niedriger Vorlauftemperatur von 30–35°C genutzt. Mit einer Oberflächentemperatur des Fußbodens oder der Wände von nur 23°C kann die Solarwärme bis herunter auf rd. 25°C genutzt werden. Damit steht von der Sonne längere Zeit im Jahr Energie zur Verfügung.
  • (7) Kein Sondermüll
  • Im Inneren eingebaute natürliche Dämmstoffe auf Zellulosebasis oder Holzfaserdämmung sind umweltverträglicher, besser recycelbar und nicht dem rauen Außenklima ausgesetzt. Sie können ihre wertvollen Eigenschaften konstant und länger bewahren. Dämmstoffe auf meist Erdölbasis sind mit Mehrkosten zu entsorgen. Wenn sie durch chemische Langzeitprozesse wie Verwitterung durch UV-Einstrahlung ihre Eigenschaften verändern, muss mit Sondermüll gerechnet werden. Dies umso mehr, wenn durch allmähliches Durchnässen sich darin Schimmel bildet oder Veralgungen stattfinden.
  • (8) Schallschutz wird verbessert
  • Mit Innendämmstoffen auf Holzfaserbasis sind vorzügliche Schallschutzverbesserungswerte erreichbar. Dagegen können dicke Schichten von Außendämmungen der WDVS wie Verstärker mit Resonanzsystem wirken. [Pietruschka&al10, Meier09]
  • (9) Brandschutz voll wirksam
  • Durch die statisch tragenden mineralischen Baustoffe wie Ziegel, Lehm können die Brandschutzvorschriften voll erfüllt werden. Sonderkonstruktionen wie Brandriegel im WDVS gegen Abtropfen von schmelzenden organischen Stoffen oder giftige Rauchgase entfallen. Brandbekämpfung von außen oder in Treppenhäusern wird nicht erschwert oder gar verhindert.
  • (10) Geringere Lüftungswärmeverluste durch niedrigere Raumlufttemperatur
  • Je weniger ein Haus Transmissionswärme verliert oder nur verlieren darf, desto bedeutsamer werden die Verluste durch Konvektionswärme. Da wegen Einhalten der CO2-Gehalt- und Schadstoffkonzentrationen kontrolliert gelüftet werden muss, ist auch eine entsprechende, jederzeit händisch regelbare Technik vorzusehen bzw. schon vorhanden. Das erlaubt bei korrekter Einstellung, dass nicht mehr als erforderlich warme Luft weg gelüftet wird. Die feuchtebedingte Grundlüftung ist schon nicht mehr notwendig. Mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung kann bis über 90% der darin enthaltenen Wärme zurück gehalten werden. Wenn nunmehr die Raumwärme deutlich abgesenkt wird, kann der Lüftungswärmeverlust nochmals etwa halbiert werden, wie groß das im konkreten Fall ist, hängt weiterhin von der Anzahl der Personen und der Dichtheit des Gebäudes ab.
  • (11) Weniger wirksame Wärmebrücken
  • Wärmebrücken haben einen hohen Stellenwert und müssen im Detail berücksichtigt werden, wenn man einen geringen Transmissionswärmeverlust gewährleisten will. Wie oben dargestellt ist nicht die Temperatur der Wandoberfläche maßgebend für den Transmissionswärmfluss, sondern die direkt massig anstehende Luft mit ihrer wesentlich geringeren Temperatur. Wenn somit eine nur etwa 15°C warme Luft die Wand berührt, kann durch eine Wärmebrücke auch weniger Wärme abfließen.
  • Selbst an Nordseiten und im Winter kann Solarenergie in eine ungedämmte Wand eindringen und sich aufwärmen [Bumann09a]. Damit wird der Wärmebrückeneffekt weiter gemindert. Auf einer Südseite kann eine nach innen reichende Ziegel- oder Betonschicht wegen mehr Masse sogar verstärkt Wärme aufnehmen und den Wärmeverlust teilweise bis ganz eliminieren und bis ins Gegenteil verkehren.
  • Wenn sonst lt. Berechnungsvorgabe an einer 17°C warmen Wand noch mit Abfluss von Wärme wegen linearer statischer Betrachtungsweise zu rechnen ist, kann wegen der kühleren Innenraumtemperatur von 15°C nunmehr sogar Wärme nach innen fließen. Da gemessene Temperaturen an der sonnenbeschienen Außenwand weit höher liegen (30 bis 50°C und mehr), ist umso mehr mit einem Wärmeeintrag zu rechnen. Wärmebrücken haben damit im Gegensatz zu WDVS eine wesentlich geringere Bedeutung [Meier09].
  • (12) Geringere Anzahl von Wärmebrücken
  • Bei Innendämmung sind weniger Wärmebrücken zu beachten als bei Außendämmung. Ein Raum könnte innen lückenlos gedämmt werden. Bedeutsam sind die Außenwände. Wandeinbindungen in die Außenwand bilden zwar eine Wärmebrücke, die sind wie oben erwähnt jedoch weniger/kaum wirksam. Gleiches gilt für Innenwände auf der Bodenplatte. Bei Neubauten können aufstehende oder einbindende Wände auch weitgehend entkoppelt werden.
  • Alle Wärmebrücken der tragenden Außenkonstruktion zum Erdreich entfallen, wo sonst KIM-Steine oder Schaumglas erforderlich sind, und die Dämmung weit an den Fundamenten ins Erdreich geführt wird. Bei Außendämmungen treten wegen den Wärmebrücken durch An- und Einbauten (wie Balkone oder auch nur eine Lampe und Klingelleitung) die allseits bekannten Probleme auf.
  • (13) Langzeitbeständige Oberfläche
  • Natürliche mineralische Putzfarben, Klinker oder Naturstein sind langzeitbeständig. Sie können mit eine speziellen Oberflächenbeschichtung noch aufgewertet werden. Normale Farben müssen meist nach wenigen Jahren erneuert werden und bedingen somit höhere Unterhaltungskosten. Die physikalische Wirkweise dieser Schutzschicht ist sehr vielgestaltig. So wird sie schmutzabweisend und brilliert mit einem beständigen Farbglanz. Ob schwarz oder weiß, der Farbton hat keine Wirkung auf die Wärmedurchlässigkeit [SICC07]. Das Entstehen von Algen, Moosen, Pilzen und Fäulnis wird verringert [SICC06].
  • (14) Trockenere Außenwände
  • Je nach Temperaturunterschied und damit Richtung des Dampfdiffusionsstrom zwischen Innen und Außen (Winter- oder Sommerzeitraum) kann die Oberflächenschutzschicht mit endothermischen Effekten wärmende oder kühlende Wirkungen verstärken. Bei Regen nimmt diese Schicht eine begrenzte Menge Wasser auf, quillt und verschließt sich. So kann kein weiteres Wasser in die Wand eindringen. Die Wand wirkt wie eine hygrische Diode [SICC06, S. 10]. Sie trocknet immer mehr aus, bis sie die Ausgleichsfeuchte erreicht. Dieser Zustand ist sonst in einer Wandkonstruktion wie durch Tauwasserbildung und Schlagregen nicht möglich. Die so trockenere Wand hat eine wesentlich bessere Wärmedämmung. Das senkt den jährlichen Heizenergieverbrauch um bis zu 30 Prozent [SICC06, Seite 2].
  • In der Literatur gibt es unterschiedliche Werte zum Transmissionswärmeverlust durch Wände wie: Fall A 12% [Wienerberger09, S. 21] bzw. Fall B 40% [baumit10, S. 3]. Bei nur 12% Wärmeverlust sind die Wände sehr gut gedämmt, die anderen Bauteile dann schlechter. Der höhere Wert mit 40% soll als Normalfall angesehen werden. Wenn statt bis zu 30% nur 20% für eine jährlich geringeren Heizenergieverbrauch angesetzt werden, dann wird ersichtlich, welch enorme Verbesserungen immer noch erreicht werden können. Bei Fall A dürfte gar keine Energie mehr verloren gehen, bei Fall B nur noch die Hälfte 20%. Selbst wenn Fall B nur noch die Hälfte benötigt, müssen die Außenwände in einem sehr schlechten Zustand gewesen sein. Dieser kann problemlos auf zu hohe Feuchte zurück geführt werden. Damit wird deutlich, wie wirksam und wichtig, ja unverzichtbar die dünne Beschichtung außen ist.
  • Wenn die massive Außenwand trockener und damit wärmer ist und da die Lufttemperatur innen niedriger ist, kann die Innendämmung auf eine wirtschaftliche Dicke von ca. 5 bis 10 cm reduziert werden.
  • (15) Geringe Luftbewegungen
  • Strahlungswärme braucht keine Luft für den Wärmetransport. Die Temperaturdifferenzen sind in der Raumluft nahezu Null. Der mit der Strahlungswärme entstehende konvektive Wärmeanteil ist sehr gering (< 10%). Damit gibt es fast keine Luftverwirbelung und folglich weniger Staub. Luftbewegungen durch Lüften sind nur im Rahmen der hygienischen oder Schadstoffbelastungen erforderlich.
  • (16) Mineralische Außenoberfläche
  • Eine massive Außenwand mit diffusionsoffenem mineralischem Putz ist dauerhaft und robust gegenüber mechanischen Beanspruchungen. Bei Grenzbebauung kann problemlos außen eine endothermische Schutzschicht bis 3 mm Dicke aufgebracht werden. Das Nachbargrundstück braucht nicht mit Dämmstoffschichten überbaut werden, seitliche Anbindungen entfallen. Befestigungen von Balkonen, Fensterläden, Lampen, Werbung usw. sind an der Außenwand wie eh und je direkt und nahezu problemlos in der statisch tragenden Bausubstanz möglich.
  • (17) Geringere Radonbelastung
  • Ein Haus wirkt wie ein träger Schornstein. Warme Luft steigt im Gebäude auf und entweicht im Dachbereich. Fenster und Außentüren sind so gut wie völlig luftdicht. Die entwichene Luft wird bei dichter vertikaler Hülle nunmehr durch die meist undichte Bodenplatte (sofern sie da ist) durch hoch radonhaltige Luft aus dem Erdreich ersetzt. Im Schnitt bis 3fach, vereinzelt sogar bis > 10fach höhere Radonkonzentrationen sind gemessen worden. Bei einer geringeren Lufttemperatur ist die Sogkraft im Haus kleiner. Damit wird weniger radonhaltige Luft aus dem Erdreich herein gezogen und die Gefahr durch radioaktives Radongas gemindert.
  • Zusammenstellung der Faktoren, die energieeffizient und/oder kostenmindernd wirken:
    • 1. Geringere Unterhaltungskosten für Oberflächenbehandlung, -erneuerung. Die höheren Materialkosten für die Beschichtungen innen und außen werden durch ihre Langzeitbeständigkeit und endothermischen Effekte mehrfach ausgeglichen.
    • 2. Geringere Dämmstoffkosten infolge geringere Dicke. Dicke innen minimal 4 cm bis maximal 10 cm; außen minimal 20 cm bis maximal 40 cm. Verhältnis etwa bei 1:5 bis 1:4. Bei angenommen doppelt so hohen Kosten für die Innendämmung kann die Hälfte der Dämmstoffkosten eingespart werden.
    • 3. Durch geringere Außenwanddicken sind Kostenreduzierungen oder größere Nutzflächen erreichbar.
    • 4. Ganzjährig unterschiedlich hohe Speicherung von solarer Wärme in der Außenwand, damit fließt weniger Wärme ab. Das kann durch einen Ueff-Wert rechnerisch berücksichtigt werden [Bumann06]. Die nicht erforderliche Wärme braucht a) nicht gekauft werden oder b) die Anlagentechnik kann kleiner dimensioniert werden.
    • 5. Geringere Wärmeverluste durch a) mengenmäßig und b) wirkungsmäßig weniger Wärmebrücken.
    • 6. Höhere Effizienz bei solarer Wärme durch a) verlängerte Nutzungszeit im Winterhalbjahr und b) Ausnutzung der gespeicherten Wärme vom Wassers bis auf 25°C.
    • 7. Geringerer Energiebedarf infolge abgesenkter Raumlufttemperatur durch a) geringere Raumlufterwärmung und b) geringere Transmissionsverluste durch Außenbauteile.
    • 8. Geringere Energieverluste durch Wegfall des Lüftungsanteils für Feuchteschutz.
    • 9. Da Lüftungstechnik wegen Schadstoffen bzw. CO2 ohnehin erforderlich ist, ist der Mehraufwand für Wärmerückgewinnung gering. Durch Rückgewinnung der Energie aus der wärmemäßig abgesenkten Raumluft werden die Lüftungswärmeverluste damit nahezu bedeutungslos.
    • 10. Keine Entsorgungskosten bei der Außendämmung als Sondermüll, was sonst einer Wertminderung des Gebäudes gleich kommt.

Claims (7)

  1. Außenwandaufbau von neuen und bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden dadurch gekennzeichnet, dass er von innen nach außen besteht aus vier Schichtgruppen a) zur Abgabe und Verteilung von Strahlungswärme und b) einer kapillarwasserrückführenden Dämmschicht und c) einem massiven, wärmespeichernden Bauteil und d) einer äußeren Beschichtung mit endothermischen und schützenden Eigenschaften.
  2. Außenwandaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das massive, wärmespeichernde Bauteil 1.c) 2.1 aus mindestens einer Schicht und 2.2 die Schicht aus gut wärmespeicherndem Baustoff besteht, 2.3 selbst statisch tragend oder aussteifend ist oder 2.4 durch tragende oder stützende oder aussteifende Bauteile gesichert wird.
  3. Außenwandaufbau nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Beschichtung 1.d) 3.1 zwischen 0,1 und 3 mm dick ist, 3.2 endothermische Effekte aufweist, 3.3 durch unterschiedlichen Wassergehalt variabel diffusionsoffen ist und eine hygrische Diode darstellt.
  4. Außenwandaufbau nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die kapillarwasserrückführende Dämmschicht 1.b) 4.1 zwischen ca. 30 und 200 mm, vorzugweise etwa 60 bis 100 mm dick ist, 4.2 eine gute Wärmedämmung aufweist, 4.3 vorteilhaft eine gute Schalldämmung aufweist, 4.4 vorzugsweise aus Zellulose als Basismaterial besteht.
  5. Außenwandaufbau nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die kapillarwasserrückführende Dämmschicht 1.b) 5.1 durch elastisches Verhalten selbst Unebenheiten der Speicherschicht ausgleichen kann und hohlraumfrei darauf aufliegt, oder 5.2 auf einer egalisierenden diffusionsoffenen Zwischenschicht zur Speicherschicht 1.c) aufgebracht ist, und 5.3 selbst fest mit der Speicherschicht oder der egalisierenden Zwischenschicht verhaftet ist oder 5.4 durch Haft- oder Bindemittel mit der Speicherschicht 1.c) fest verbunden ist.
  6. Außenwandaufbau nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die kapillarwasserrückführende Dämmschicht 1.b) 6.1 wie ein Dämmmörtel, ein- oder mehrschichtig aufgetragen alle Unebenheiten ausgleicht und stabil mit der Speicherschicht 1.c) verbunden ist oder 6.2 vorgefertigt und kombiniert ein fester Bestandteil des Speicherschichtmaterials ist.
  7. Außenwandaufbau nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtengruppe 1.a) zur Abgabe und Verteilung von Strahlungswärme 7.1 aus einer Schutzschicht mit einer Dicke von vorteilhaft 2 mm bis 50 mm für die Dämmschicht 1.b) mit einem für die Raumluftanforderungen belastbaren und diffusionsoffenen Material besteht, 7.1.1 das als Träger für vorzugsweise Warmwasser ein Rohrsystem enthält, oder für elektrische Wärmeerzeugung selbst leitfähig ist oder dazu einen elektrischen Leiter oder ein elektrisch leitfähiges Wärme abgebendes Material enthält, 7.1.2 von der damit erzeugte Strahlungswärme in den Raum verteilt wird, oder 7.1.3 die als Reflexionsfläche für eine Strahlungswärmequelle im Raum dient, und 7.2 auf dem eine wärme- und strahlungsverteilende Beschichtung aufgebracht sein kann, 7.2.1 die eine Dicke von 0,1 bis 3 mm hat, 7.2.2 die endothermische Effekte aufweist, 7.2.3 wärme- und feuchteausgleichend und variabel diffusionsoffen ist.
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