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Die
Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit mindestens einem
Zylinderkopf und mindestens einer Turbine, bei der
- – der mindestens eine Zylinderkopf mindestens einen
Zylinder umfaßt, wobei jeder Zylinder mindestens eine Auslaßöffnung
zum Abführen der Abgase aus dem Zylinder aufweist und sich
an jede Auslaßöffnung eine Abgasleitung anschließt, und
- – die mindestens eine ein Turbinengehäuse
aufweisende Turbine zur Nutzung der Abgasenthalpie mit mindestens
einer Abgasleitung verbunden ist, wobei das Turbinengehäuse
zur Ausbildung einer Kühlung mit einem kühlmittelmantelähnlichen
Hohlraum ausgestattet ist.
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Brennkraftmaschinen
der oben genannten Art werden als Antrieb für Kraftfahrzeuge
eingesetzt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfaßt
der Begriff Brennkraftmaschine Dieselmotoren und Ottomotoren, aber
auch Hybrid-Brennkraftmaschinen, d. h. Brennkraftmaschinen, die
mit einem Hybrid-Brennverfahren betrieben werden.
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Brennkraftmaschinen
verfügen über einen Zylinderblock und einen Zylinderkopf,
die zur Ausbildung des mindestens einen Zylinders, d. h. Brennraums,
miteinander verbunden werden. Der Zylinderblock weist zur Aufnahme
der Kolben bzw. der Zylinderrohre eine entsprechende Anzahl an Zylinderbohrungen
auf. Die Kolben werden axial beweglich in den Zylinderrohren geführt
und bilden zusammen mit den Zylinderrohren und dem Zylinderkopf
die Brennräume der Brennkraftmaschine aus.
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Der
Zylinderkopf dient üblicherweise zur Aufnahme des Ventiltriebs.
Um den Ladungswechsel zu steuern, benötigt eine Brennkraftmaschine
Steuerorgane, d. h. Ventile, und Betätigungseinrichtungen
zur Betätigung der Steuerorgane. Im Rahmen des Ladungswechsels
erfolgt das Ausschieben der Verbrennungsgase über die Auslaßöffnungen
und das Füllen des Brennraums, d. h. das Ansaugen, über
die Einlaßöffnungen. Der für die Bewegung
der Ventile erforderliche Ventilbetätigungsmechanismus
einschließlich der Ventile selbst wird als Ventiltrieb
bezeichnet.
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Die
Einlaßkanäle, die zu den Einlaßöffnungen
führen, und die Auslaßkanäle bzw. Abgasleitungen,
die sich an die Auslaßöffnungen anschließen, sind
nach dem Stand der Technik zumindest teilweise im Zylinderkopf integriert.
Die Abgasleitungen der Zylinder werden gruppenweise zusammengeführt,
häufig auch zu einer einzigen Gesamtabgasleitung. Das Zusammenführen
von Abgasleitungen zu einer gemeinsamen Abgasleitung wird im Allgemeinen
und auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Abgaskrümmer
bezeichnet.
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Stromabwärts
des mindestens einen Zylinders werden die Abgase via Abgasleitung
gegebenenfalls der Turbine eines Abgasturboladers und/oder einem
oder mehreren Abgasnachbehandlungssystemen zugeführt.
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Dabei
ist man zum einen bemüht, die Turbine des Abgasturboladers
möglichst nahe am Auslaß der Brennkraftmaschine
anzuordnen, um auf diese Weise die Abgasenthalpie der heißen
Abgase, die maßgeblich vom Abgasdruck und der Abgastemperatur bestimmt
wird, optimal nutzen zu können und ein schnelles Ansprechverhalten
des Turboladers zu gewährleisten. Zum anderen soll auch
der Weg der heißen Abgase zu den verschiedenen Abgasnachbehandlungssystemen
möglichst kurz sein, damit den Abgasen wenig Zeit zur Abkühlung
eingeräumt wird und die Abgasnachbehandlungssysteme möglichst schnell
ihre Betriebstemperatur bzw. Anspringtemperatur erreichen, insbesondere
nach einem Kaltstart der Brennkraftmaschine.
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Die
möglichst motornahe Anordnung der Turbine führt
dazu, dass die Turbine durch die heißen Verbrennungsgase
thermisch sehr hoch belastet wird. Zu berücksichtigen ist
in diesem Zusammenhang auch, dass sich die thermische Belastung
durch eine Aufladung nochmals erheblich vergrößert.
Für die Herstellung der Turbine, insbesondere des Turbinengehäuses,
sind daher thermisch hochbelastbare Werkstoffe erforderlich.
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Die
Herstellungskosten für eine derartige Turbine sind aufgrund
der Verwendung dieser thermisch hochbelastbaren – häufig
nickelhaltigen – Werkstoffe sehr hoch, insbesondere im
Vergleich zu den Kosten, die bei Einsatz des eigentlich bevorzugten
Werkstoffes, nämlich Aluminium, entstehen würden.
Nicht nur die Werkstoffe als solche, d. h. die Werkstoffkosten, führen
zu einer Kostensteigerung, sondern auch die kostenintensivere Bearbeitung
dieser hochbelastbaren Werkstoffe, d. h. die Bearbeitungskosten.
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Aus
dem zuvor Gesagten folgt, dass es im Hinblick auf die Kosten überaus
vorteilhaft wäre, wenn eine Turbine bereitgestellt werden
könnte, die aus einem weniger kostenintensiveren Werkstoff, beispielsweise
Aluminium, gefertigt werden könnte.
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Die
Verwendung von Aluminium wäre auch im Hinblick auf das
Gewicht der Turbine vorteilhaft. Insbesondere wenn berücksichtigt
wird, dass die motornahe Anordnung der Turbine zu einem relativ
groß dimensionierten, voluminösen Gehäuse
führt. Denn die Verbindung von Turbine und Zylinderkopf
mittels Flansch und Schrauben erfordert aufgrund der beengten Platzverhältnisse
einen großen Turbineneintrittsbereich, auch weil ausreichend
Platz für die Montagewerkzeuge vorgesehen werden muß.
Das voluminöse Gehäuse bringt ein entsprechend
hohes Gewicht mit sich. Der Gewichtsvorteil von Aluminium gegenüber
einem hochbelastbaren Werkstoff fällt bei einer motornah
angeordneten Turbine aufgrund des vergleichsweise hohen Materialeinsatz
besonders deutlich aus.
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Nach
dem Stand der Technik werden Turbinen bereits mit einer Flüssigkeitskühlung
ausgestattet, auch um die Verwendung von Aluminium für
die Herstellung des Turbinengehäuses zu ermöglichen. Infolge
der Kühlung der thermisch hoch belasteten Turbine kann
auch auf Hitzebleche zum Schutz benachbarter Bauteile vor hohen
Temperaturen verzichtet werden.
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Zur
Ausbildung einer Flüssigkeitskühlung wird das
Turbinengehäuse in der Regel mit einem Kühlmittelmantel
ausgestattet, wobei dieser Kühlmittelmantel über
die Flüssigkeitskühlung der Brennkraftmaschine
mit Kühlmittel versorgt werden kann, beispielsweise indem
ein im Zylinderkopf integrierter Kühlmittelmantel mit dem
Kühlmittelmantel der Turbine verbunden wird. Eine flüssigkeitsgekühlte
Turbine dieser Art wird beispielsweise in der
US 3,948,052 beschrieben.
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Die
EP 1 384 857 A2 offenbart
ebenfalls eine Turbine, deren Gehäuse mit einem Kühlmittelmantel ausgestattet
ist.
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Aufgrund
der hohen spezifischen Wärmekapazität einer Flüssigkeit,
insbesondere des üblicherweise eingesetzten Wassers, können
dem Gehäuse mittels Flüssigkeitskühlung
große Wärmemengen entzogen werden. Die Wärme
wird im Inneren des Gehäuses an das Kühlmittel
abgegeben und mit dem Kühlmittel abgeführt. Die
an das Kühlmittel abgegebene Wärme wird in einem
Wärmetauscher dem Kühlmittel wieder entzogen.
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Grundsätzlich
besteht die Möglichkeit, die Flüssigkeitskühlung
der Turbine mit einem separaten Wärmetauscher auszustatten
oder aber – bei einer flüssigkeitsgekühlten
Brennkraftmaschine – den Wärmetauscher der Motorkühlung,
d. h. den Wärmetauscher einer anderen Flüssigkeitskühlung,
hierfür zu nutzen. Letzteres erfordert lediglich entsprechende
Verbindungen beider Kreisläufe.
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Zu
berücksichtigen ist in diesem Zusammenhang aber, dass die
in der Turbine vom Kühlmittel aufgenommene Wärmemenge
40 kW oder mehr betragen kann. Dem Kühlmittel eine derart
hohe Wärmemenge im Wärmetauscher zu entziehen
und mittels Luftströmung an die Umgebung abzuführen,
erweist sich als problematisch.
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Moderne
Kraftfahrzeugantriebe werden zwar mit leistungsstarken Lüftermotoren
ausgestattet, um den Wärmetauschern der Kühlsysteme
auch im Stillstand, d. h. bei stehendem Kraftfahrzeug, oder bei nur
geringen Fahrzeuggeschwindigkeiten den für einen ausreichend
hohen Wärmeübergang erforderlichen Luftmassenstrom
bereitzustellen. Und derartige Lüfter können den
Wärmeübergang in den Wärmetauschern grundsätzlich
auch steigern. Aber ein weiterer, für den Wärmeübergang
maßgeblicher Parameter, nämlich die für
den Wärmeübergang zur Verfügung gestellte
Oberfläche, kann nicht beliebig groß ausgeführt
bzw. vergrößert werden, da das Platzangebot im
Front-End-Bereich des Fahrzeuges, wo die verschiedenen Wärmetauscher
in der Regel angeordnet werden, begrenzt ist.
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Moderne
Kraftfahrzeuge verfügen häufig – neben
dem Wärmetauscher der Motorkühlung – über weitere
Wärmetauscher, insbesondere Kühlvorrichtungen.
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Auf
der Ansaugseite einer Brennkraftmaschine wird häufig ein
Ladeluftkühler angeordnet, um die Dichte der Zylinderfrischladung
zu steigern und zu einer besseren Füllung des mindestens
einen Zylinders beizutragen. Üblicherweise werden aufgeladene
Brennkraftmaschinen mit einem Ladeluftkühler ausgestattet.
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Zur
Einhaltung einer maximal zulässigen Öltemperatur
genügt die Wärmeabgabe über die Ölwanne
infolge Wärmeleitung und natürlicher Konvektion
häufig nicht mehr, so dass im Einzelfall ein Ölkühler
vorgesehen werden muß.
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Moderne
Brennkraftmaschinen werden darüber hinaus zunehmend mit
einer Abgasrückführung (AGR) ausgestattet. Die
Abgasrückführung ist eine Maßnahme, der
Bildung von Stickoxiden, die einen Luftüberschuß und
hohe Temperaturen erfordert, entgegen zu wirken, da die Abgasrückführung
ein Mittel zur Senkung der Temperaturen darstellt.
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Um
eine deutliche Senkung der Stickoxidemissionen zu erreichen, sind
hohe Abgasrückführraten xAGR erforderlich,
die in der Größenordnung von xAGR ≈ 50%
bis 70% liegen können mit xAGR = mAGR/(mAGR + mFrischluft), wobei mAGR die
Masse an zurückgeführtem Abgas und mFrischluft die
zugeführte und gegebenenfalls komprimierte Frischluft bzw.
Ladeluft bezeichnet.
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Zur
Realisierung dieser hohen Rückführraten ist eine
Kühlung des rückzuführenden Abgases, d.
h. eine Verdichtung des Abgases durch Kühlung, zwingend
erforderlich, um die Dichte des rückgeführten
Abgases zu steigern. Die Brennkraftmaschine ist daher mit einer
zusätzlichen Kühlvorrichtung zur Kühlung
des rückzuführenden Abgases auszustatten.
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Weitere
Kühler können vorgesehen werden, beispielsweise
zur Kühlung des Getriebeöls bei Automatikgetrieben
und/oder zur Kühlung von Hydraulikflüssigkeiten,
insbesondere von Hydrauliköl, welches im Rahmen hydraulisch
betätigbarer Verstellvorrichtungen bzw. zur Lenkunterstützung
eingesetzt wird. Der Klimakondensator einer Klimaanlage ist ebenfalls
ein Wärmetauscher, der während des Betriebs Wärme
an die Umgebung abzugeben hat, also einen ausreichend hohen Luftstrom
benötigt und daher im Front-End-Bereich anzuordnen ist.
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Aufgrund
der sehr beengten Platzverhältnisse im Front-End-Bereich
und der Vielzahl an Wärmetauschern, kann der tatsächlich
angeforderte Kühlbedarf jedes einzelnen Wärmetauschers
nur begrenzt berücksichtigt werden. Die Dimensionierung
und Anordnung der Wärmetauscher im Front-End-Bereich des
Fahrzeuges, auch zueinander, erfordert nach dem Stand der Technik
einen Kompromiß, da eine hinsichtlich des Wärmeübergangs
optimierte Anordnung und Dimensionierung sämtlicher Wärmetauscher
nicht möglich ist.
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Die
Möglichkeit, einen separaten und ausreichend großen
Wärmetauscher für die Flüssigkeitskühlung
der Turbine im Front-End-Bereich anzuordnen bzw. den Wärmetauscher
der Motorkühlung einer flüssigkeitsgekühlten
Brennkraftmaschine derart groß zu dimensionieren, dass über
diesen zusätzlich die der Turbine entzogene Wärme
abgeführt werden kann, ist nicht gegeben.
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Es
sind daher andere Maßnahmen erforderlich, mit denen die
im Rahmen der Kühlung der Turbine in das Kühlmittel
eingetragene Wärmemenge dem Kühlmittel wieder
entzogen werden kann, bzw. Konzepte aufzuzeigen, wie die Kühlung
der Turbine zu gestalten ist, um derart große Wärmemengen
zu bewältigen.
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Vor
dem Hintergrund des oben Gesagten ist es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, d. h. der gattungsbildenden Art, bereitzustellen,
die hinsichtlich der Kühlung der Turbine optimiert ist.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch eine Brennkraftmaschine mit mindestens
einem Zylinderkopf und mindestens einer Turbine, bei der
- – der mindestens eine Zylinderkopf
mindestens einen Zylinder umfaßt, wobei jeder Zylinder
mindestens eine Auslaßöffnung zum Abführen
der Abgase aus dem Zylinder aufweist und sich an jede Auslaßöffnung
eine Abgasleitung anschließt, und
- – die mindestens eine ein Turbinengehäuse
aufweisende Turbine zur Nutzung der Abgasenthalpie mit mindestens
einer Abgasleitung verbunden ist, wobei das Turbinengehäuse
zur Ausbildung einer Kühlung mit einem kühlmittelmantelähnlichen
Hohlraum ausgestattet ist,
und die dadurch gekennzeichnet
ist, dass - – eine Dosiereinrichtung
vorgesehen ist, die dem Einbringen von flüssigem Kühlmittel
in den Hohlraum zum Zwecke der Verdampfung dient, wobei zur Ausbildung
eines Kühlmittelkreislaufs eine Abführleitung
zum Abführen des verdampften Kühlmittels aus dem
Hohlraum und eine Rückführleitung zur Versorgung
der Dosiereinrichtung mit dem erneut verflüssigten Kühlmittel
vorgesehen sind.
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Zur
Ausbildung der erfindungsgemäßen Kühlung
wird das Turbinengehäuse mit einem kühlmittelmantelähnlichen
Hohlraum ausgestattet, d. h. mit einem Hohlraum, der dem Kühlmittelmantel
einer flüssigkeitsgekühlten Turbine ähnelt
bzw. entspricht. In diesen Hohlraum wird mittels einer Dosiereinrichtung
flüssiges Kühlmittel eingebracht. Das Kühlmittel verdampft
und entzieht der Turbine bzw. dem Turbinengehäuse dabei
Wärme. Eine Abführleitung und eine Rückführleitung
dienen dazu, den Kühlmittelkreislauf zu schließen.
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Erfindungsgemäß wird
die mindestens eine Turbine nicht mit einer Flüssigkeitskühlung
im herkömmlichen Sinne ausgestattet, sondern vielmehr mit
einer Kühlung, die auf dem Prinzip der Verdampfung eines
flüssigen Kühlmittels beruht.
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Diese
Vorgehensweise bei der Kühlung der Turbine hat gleich mehrere
Vorteile, wobei sich die technischen Wirkungen ergänzen
bzw. in vorteilhafter Weise zusammenwirken, d. h. es ergeben sich Synergien.
Zum einen kann der Turbine – bei Einsatz einer vergleichsweise
geringen Kühlmittelmenge – durch Verdampfung des
Kühlmittels eine große Wärmemenge entzogen
werden. Zum anderen läßt sich die dem dampfförmigen
Kühlmittel immanente Enthalpie, nämlich die mittels
Verdampfung in das Kühlmittel eingetragene Wärme,
auf vielfältige Weise nutzen.
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Aus
diesem Grund sind auch Ausführungsformen der Brennkraftmaschine
besonders vorteilhaft, bei denen in der Abführleitung eine
Vorrichtung zur Nutzung der Enthalpie des verdampften Kühlmittels
vorgesehen ist. Im Gegensatz zum Stand der Technik wird die in der
Turbine vom Kühlmittel aufgenommene Wärme nicht
ungenutzt in einem Wärmetauscher an die Umgebung abgeführt.
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Vielmehr
wird die in das Kühlmittel eingebrachte Wärme
durch Druck- und/oder Temperaturabsenkung des verdampften Kühlmittels
nutzbar gemacht und wieder verwendet, wodurch der Gesamtwirkungsgrad
der Brennkraftmaschine gesteigert wird. Die damit zwangsläufig
einhergehende Abnahme der Enthalpie kann zu einer erneuten Verflüssigung
des dampfförmigen Kühlmittels führen
bzw. beitragen, die auch gewollt ist bzw. erforderlich ist, um die
Dosiereinrichtung in einem geschlossenen Kühlmittelkreislauf
kontinuierlich mit flüssigem Kühlmittel zu versorgen.
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Damit
wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe gelöst,
nämlich eine Brennkraftmaschine gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, die hinsichtlich der
Kühlung der Turbine optimiert ist.
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Die
erfindungsgemäße Brennkraftmaschine verfügt über
eine Turbine, die zur Nutzung der Abgasenthalpie mit mindestens
einer Abgasleitung verbunden ist. Die Turbine kann Bestandteil eines
Abgasturboladers sein, muß jedoch nicht zwingend Bestandteil
eines Abgasturboladers sein.
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Nichtsdestotrotz
sind Ausführungsformen der Brennkraftmaschine vorteilhaft,
bei denen die mit mindestens einer Abgasleitung verbundene Turbine die
Turbine eines Abgasturboladers ist.
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Die
Aufladung dient in erster Linie der Leistungssteigerung der Brennkraftmaschine.
Die für den Verbrennungsprozeß benötigte
Luft wird verdichtet, wodurch jedem Zylinder pro Arbeitsspiel eine
größere Luftmasse zugeführt werden kann.
Dadurch können die Kraftstoffmasse und damit der Mitteldruck
pme gesteigert werden.
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Die
Aufladung ist daher ein geeignetes Mittel, bei unverändertem
Hubraum die Leistung einer Brennkraftmaschine zu steigern, oder
bei gleicher Leistung den Hubraum zu reduzieren. Bei gleichen Fahrzeugrandbedingungen
läßt sich so das Lastkollektiv zu höheren
Lasten hin verschieben. Der Kraftstoffverbrauch der Brennkraftmaschine
wird reduziert und der Wirkungsgrad verbessert.
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Bei
einem Abgasturbolader sind ein Verdichter und eine Turbine auf derselben
Welle angeordnet, wobei der heiße Abgasstrom mittels Abgasleitung der
Turbine zugeführt wird und sich unter Energieabgabe in
dieser Turbine entspannt, wodurch die Welle in Drehung versetzt
wird. Die vom Abgasstrom an die Turbine und schließlich
an die Welle abgegebene Energie wird für den Antrieb des
ebenfalls auf der Welle angeordneten Verdichters genutzt. Der Verdichter fördert
und komprimiert die ihm mittels Ansaugleitung zugeführte
Ladeluft, wodurch eine Aufladung der Brennkraftmaschine erreicht
wird.
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Der
Vorteil eines Abgasturboladers beispielsweise im Vergleich zu einem
mechanischen Lader besteht darin, dass keine mechanische Verbindung
zur Leistungsübertragung zwischen Lader und Brennkraftmaschine
besteht bzw. erforderlich ist. Während ein mechanischer
Lader die für seinen Antrieb benötigte Energie
von der Brennkraftmaschine bezieht, nutzt der Abgasturbolader die
Energie der von der Brennkraftmaschine erzeugten heißen
Abgase, d. h. die Abgasenthalpie.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen der Brennkraftmaschine werden
in Zusammenhang mit den Unteransprüchen erörtert.
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Die
Enthalpie des verdampften Kühlmittels kann auf vielfältige
Weise genutzt werden, d. h. nutzbar gemacht werden, wobei die Rückgewinnung grundsätzlich
auf einer Druck- und/oder Temperaturabsenkung des verdampften Kühlmittels
beruht. Entsprechend unterschiedlich können die eingesetzten Vorrichtungen
zur Nutzung der Kühlmittelenthalpie sein.
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Vorteilhaft
sind beispielsweise Ausführungsformen der Brennkraftmaschine,
bei denen in der Abführleitung eine Kolbenmaschine als
Vorrichtung zur Nutzung der Enthalpie des verdampften Kühlmittels vorgesehen
ist.
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Vorteilhaft
sind insbesondere aber auch Ausführungsformen der Brennkraftmaschine,
bei denen in der Abführleitung eine Strömungsmaschine
als Vorrichtung zur Nutzung der Enthalpie des verdampften Kühlmittels
vorgesehen ist.
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Sowohl
die zuerst genannte Kolbenmaschine als auch die Strömungsmaschine
sind Expansionsmaschinen, welche dem verdampften und in der Regel überhitzten
Kühlmittel die Energie durch eine Druckabsenkung im Rahmen
einer Expansion entziehen.
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Beide
Expansionsmaschinen sind dazu geeignet, die dem dampfförmigen
Kühlmittel entzogene Energie für eine weitere
Nutzung – beispielsweise an der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine
oder auch zum Antrieb von Nebenaggregaten – bereitzustellen. Damit
verbessert sich die Energiebilanz bzw. der Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine.
Bei gleichem Kraftstoffeinsatz wird die Leistungs- bzw. Energieabgabe
der Brennkraftmaschine erhöht. Eine Expansionsmaschine
ist somit geeignet, die im Kühlmittel gebundene Energie
zu nutzen, um die Leistungsabgabe der Brennkraftmaschine zu erhöhen.
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Im
Gegensatz zu einer Kolbenmaschine, welche – wie die Brennkraftmaschine
selbst – intermittierend betrieben wird, d. h. in Takten
arbeitet, und der das dampfförmige Kühlmittel
portionsweise zugeführt wird, ist eine Strömungsmaschine
durch eine kontinuierliche Arbeitsweise gekennzeichnet, bei der der
Strömungsmaschine ununterbrochen dampfförmiges
Kühlmittel zugeführt wird.
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Eine
Strömungsmaschine weist infolge der kontinuierlichen Durchströmung
einen höheren Wirkungsgrad auf als eine Kolbenmaschine.
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Es
sei angemerkt, dass Expansionsmaschinen, die wie Kolbenmaschinen
einen oder mehrere Kolben aufweisen, aber kontinuierlich durchströmt werden,
im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht den Kolbenmaschinen,
sondern vielmehr den Strömungsmaschinen zugeordnet werden.
Ein Beispiel für eine derartige Expansionsmaschine ist
ein Roots-Gebläse, das in der Regel über zwei
Kolben verfügt und kontinuierlich durchströmt
wird.
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Ist
die Vorrichtung zur Nutzung der Kühlmittelenthalpie eine
Strömungsmaschine, sind insbesondere Ausführungsformen
der Brennkraftmaschine vorteilhaft, bei denen die Strömungsmaschine eine
Dampfturbine ist.
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Eine
Turbine weist zum einen infolge der kontinuierlichen Durchströmung
einen vergleichsweise hohen Wirkungsgrad auf. Zum anderen sind separat
verbaubare Turbinen für den Kraftfahrzeugbau in vielfältiger
Ausfertigung verfügbar. Zudem liegen ausreichend Erkenntnisse
für den Einsatz solcher Expansionsmaschinen bei Brennkraftmaschinen
vor.
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Darüber
hinaus läßt sich die Welle einer Turbine in einfacher
Weise mit der Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine zur Leistungsübertragung
verbinden oder mit einem Zugmitteltrieb, welcher beispielsweise
dem Antrieb von Nebenaggregaten dient, koppeln.
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Aus
diesem Grund sind auch Ausführungsformen der Brennkraftmaschine
vorteilhaft, bei denen die als Vorrichtung zur Nutzung der Kühlmittelenthalpie
dienende Turbine zur Leistungsabgabe mit der Kurbelwelle verbunden
bzw. verbindbar ist, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer
Kupplung.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen der Brennkrafmaschine, bei denen
in der Abführleitung ein Wärmetauscher als Vorrichtung
zur Nutzung der Enthalpie des verdampften Kühlmittels vorgesehen ist.
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Im
Gegensatz zu einer Expansionsmaschine entzieht der Wärmetauscher
dem verdampften Kühlmittel die Energie durch Wärmeübertragung,
was in erster Linie eine Temperaturabsenkung im Kühlmittel bewirkt
und erst indirekt zu einer Druckabsenkung führt. Die dem
Kühlmittel entzogene Wärme kann in eine andere
Prozeßflüssigkeit eingetragen werden, beispielsweise
nach einem Kaltstart in das Motoröl zur Verkürzung
der Warmlaufphase, oder auch zur Erwärmung einer Luftströmung
genutzt werden.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen der Brennkraftmaschine, bei denen
der Kühlmittelkreislauf mit einem Kondensator ausgestattet
ist, um das Kühlmittel zu verflüssigen.
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Die
Tatsache, dass es sich bei der Kühlung der Turbine um einen
geschlossenen Kühlmittelkreislauf handelt und die Versorgung
der Dosiereinrichtung mit flüssigem Kühlmittel
eine restlose Verflüssigung des verdampften Kühlmittels
stromaufwärts der Dosiereinrichtung notwendig macht, kann
im Einzelfall die Ausstattung des Kühlmittelkreislauf mit
einem Kondensator erforderlich machen.
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Ein
Kondensator ist schon deshalb immer dann erforderlich, wenn die
Druck- und/oder Temperaturabsenkung des Kühlmittels in
der Vorrichtung zur Nutzung der Kühlmittelenthalpie nicht
ausreichend groß ist, um das dampfförmige Kühlmittel
vollständig zu verflüssigen bzw. um sicherzustellen, dass
das Kühlmittel bei Eintritt in die Dosiereinrichtung in
flüssiger Phase vorliegt.
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Zu
berücksichtigen ist in diesem Zusammenhang, dass es nachteilig
sein kann, das verdampfte Kühlmittel – auch nur
teilweise – in der Expansionsmaschine zu verflüssigen.
Geht das dampfförmige Kühlmittel wieder in den
flüssigen Aggregatszustand über, verkleinert sich
sein Volumen schlagartig, was zu hohen mechanischen Beanspruchungen
der Kolbenmaschine bzw. der Turbine führen kann, gegebenenfalls
irreparable Schäden hervorruft und zur Zerstörung
der Expansionsmaschine führt.
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Insofern
kann es vorteilhaft sein, wenn das verdampfte überhitzte
Kühlmittel die Expansionsmaschine im Wesentlichen noch
dampfförmig verläßt und der stromabwärts
in der Rückführleitung angeordnete Kondensator
das Kühlmittel vor Eintritt in die Dosiereinrichtung wieder
in die flüssige Phase überführt.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen der Brennkraftmaschine, bei denen
die Dosiereinrichtung eine Einspritzvorrichtung umfaßt.
Das Einbringen des Kraftstoffes mittels Einspritzung ist überaus
vorteilhaft. Der flüssige Kraftstoff wird im Rahmen der Einspritzung
und in Abhängigkeit vom Einspritzdruck mehr oder weniger
fein zerstäubt, wodurch ein Kühlmittelnebel ausgebildet
und die Oberfläche des Kühlmittels stark vergrößert
wird. Die Kühlmitteltröpfchen verdampfen bei Kontakt
mit den Innenwandungen des Hohlraums zumindest teilweise. Die Verdampfungswärme
wird dabei dem Turbinengehäuse entzogen und die Gehäusetemperatur
sinkt.
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Vorteilhaft
sind in diesem Zusammenhang Ausführungsformen der Brennkraftmaschine,
bei denen die Einspritzvorrichtung mindestens eine Einspritzdüse
aufweist.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen der Brennkraftmaschine, bei denen
das Turbinengehäuse zumindest teilweise aus Aluminium gefertigt
ist. Dies bringt gegenüber der Verwendung üblicher Werkstoffe
Kostenvorteile mit sich. Darüber hinaus führt
der Einsatz von Aluminium zur Herstellung des Turbinengehäuses
zu einem geringeren Gewicht.
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Aufgrund
der hohen Kühlleistung der erfindungsgemäßen
Kühlung kann auf die Verwendung thermisch hochbelastbarer
Werkstoffe zur Herstellung der Turbine bzw. des Turbinengehäuses
vollständig oder zumindest teilweise verzichtet werden. Der
Einsatz kostenintensiver – häufig nickelhaltiger – Werkstoffe
ist erfindungsgemäß nicht mehr erforderlich bzw.
stark reduziert.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen der Brennkraftmaschine, bei denen
das Turbinengehäuse ein Gußteil ist, d. h. der
Rohling des Gehäuses, der gegebenenfalls nachzubearbeiten
ist. Diese Fertigung des Gehäuses ermöglicht das
Ausbilden eines vorteilhaften Hohlraums.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen der Brennkraftmaschine, bei denen
der mindestens eine Zylinderkopf zur Ausbildung einer Flüssigkeitskühlung
mindestens einen integrierten Kühlmittelmantel aufweist.
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Die
Flüssigkeitskühlung erfordert die Ausstattung
des Zylinderkopfes mit einem Kühlmittelmantel, d. h. die
Anordnung von das Kühlmittel durch den Zylinderkopf führenden
Kühlmittelkanälen. Die Wärme wird bereits
im Inneren des Zylinderkopfes an das Kühlmittel abgegeben.
Das Kühlmittel wird dabei mittels einer im Kühlkreislauf
angeordneten Pumpe gefördert, so dass es im Kühlmittelmantel
zirkuliert. Die an das Kühlmittel abgegebene Wärme
wird in einem Wärmetauscher dem Kühlmittel wieder
entzogen.
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Mit
einer Flüssigkeitskühlung können gegenüber
einer Luftkühlung wesentlich größere
Wärmemengen abgeführt werden. Bei entsprechender
Auslegung der Flüssigkeitskühlung bzw. entsprechender Kühlleistung
kann der Zylinderkopf unter Umständen vollständig
oder zumindest in Teilen aus Aluminium gefertigt werden, was gegenüber
der Verwendung von hochtemperaturfestem austenitischem Stahl Kostenvorteile
mit sich bringt. Der Einsatz von Aluminium zur Herstellung des Zylinderkopfes
führt darüber hinaus zu einer Gewichtsersparnis.
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Die
Flüssigkeitskühlung des Zylinderkopfes eignet
sich insbesondere für aufgeladene Brennkraftmaschinen,
die aufgrund der höheren Abgastemperaturen eine effiziente
und optimierte Kühlung erfordern.
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Zudem
verhindert eine effiziente Flüssigkeitskühlung
die thermische Überlastung der Brennkraftmaschine, ohne
dass eine Anfettung (λ < 1)
erforderlich ist, um die Abgastemperaturen zu senken. Bei einer
Anfettung wird mehr Kraftstoff eingespritzt als mit der bereitgestellten
Luftmenge überhaupt verbrannt werden kann. Der überschüssige
Kraftstoff wird ebenfalls erwärmt und verdampft, wodurch
die Temperatur der Verbrennungsgase gesenkt wird. Diese Vorgehensweise
ist hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs und hinsichtlich der Schadstoffemissionen
nachteilig. Die Anfettung gestattet es zudem nicht immer, die Brennkraftmaschine
in der Weise zu betreiben, wie es beispielsweise für ein
Abgasnachbehandlungssystem erforderlich wäre.
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Die
Flüssigkeitskühlung gestattet den stöchiometrischen
Betrieb (λ ≈ 1) eines Ottomotors auch bei hohen
Lasten.
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Bei
der in Rede stehenden Ausführungsform, d. h. einer flüssigkeitsgekühlten
Brennkraftmaschine, kann darüber hinaus die Kühlung
der Turbine via Motorkühlung mit Kühlmittel versorgt
werden.
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Vorteilhaft
sind daher Ausführungsformen der Brennkraftmaschine, bei
denen die Flüssigkeitskühlung in Verbindung steht
mit dem Kühlmittelkreislauf des Turbinengehäuses.
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Der
im Zylinderkopf integrierte Kühlmittelmantel kann beispielsweise
mit dem kühlmittelmantelähnlichen Hohlraum der
Turbine verbunden werden, wobei die aus dem Hohlraum kommende Abführleitung
zum Zylinderkopf führt und die Rückführleitung
aus dem Kühlmittelmantel des Zylinderkopfes abzweigt und
mit der Dosiereinrichtung verbunden ist, um diese mit flüssigem
Kühlmittel zu versorgen. Auf weitere Kühlmittelleitungen
kann verzichtet werden.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen der Brennkraftmaschine, bei denen
jeder Zylinder mindestens zwei Auslaßöffnungen
zum Abführen der Abgase aus dem Zylinder aufweist. Während
des Ausschiebens der Abgase im Rahmen des Ladungswechsels ist es
ein vorrangiges Ziel, möglichst schnell möglichst
große Strömungsquerschnitte freizugeben, um ein
effektives Abführen der Abgase zu gewährleisten,
weshalb das Vorsehen von mehr als einer Auslaßöffnung
vorteilhaft ist.
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Aus ähnlichen
Gründen ist es vorteilhaft, zwei oder mehr Einlaßöffnungen
vorzusehen, um die Drosselverluste in den einströmenden
Gasströmungen gering zu halten und eine möglichst
gute Füllung des Brennraumes mit Frischgemisch zu gewährleisten.
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Vorteilhaft
können aber auch Ausführungsformen des Zylinderkopfes
sein, bei denen jeder Zylinder nur eine Auslaßöffnung
zum Abführen der Abgase aus dem Zylinder aufweist.
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Bei
Brennkraftmaschinen mit mindestens zwei Zylindern sind Ausführungsformen
vorteilhaft, bei denen die Abgasleitungen von mindestens zwei Zylindern
unter Ausbildung mindestens eines integrierten Abgaskrümmers
innerhalb des Zylinderkopfes zu einer Gesamtabgasleitung zusammenführen. Vorteile
ergeben sich insbesondere hinsichtlich einer motornahen Anordnung
der Turbine.
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Die
Länge der Abgasleitungen wird durch eine Integration in
den Zylinderkopf verringert. Zum einen wird dadurch das Leitungsvolumen,
d. h. das Abgasvolumen der Abgasleitungen, stromaufwärts der
Turbine verkleinert, so dass das Ansprechverhalten der Turbine verbessert
wird. Zum anderen führen die verkürzten Abgasleitungen
auch zu einer geringeren thermischen Trägheit des Abgassystems stromaufwärts
der Turbine, so dass die Temperatur der Abgase am Turbineneintritt
höher ist, weshalb auch die Enthalpie der Abgase am Eintritt
der Turbine höher ist und gegebenenfalls stromabwärts
der Turbine vorgesehene Abgasnachbehandlungssysteme schneller eine
erforderliche Betriebstemperatur erreichen.
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Die
Zusammenführung der Abgasleitungen innerhalb des Zylinders
gestattet darüber hinaus ein dichtes Packaging der Antriebseinheit.
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Verfügen
die mindestens zwei Zylinder einer Brennkraftmaschine über
zwei oder mehr Auslaßöffnungen, sind Ausführungsformen
der Brennkraftmaschine vorteilhaft, bei denen zunächst
die Abgasleitungen der mindestens zwei Auslaßöffnungen
jedes Zylinders zu einer dem Zylinder zugehörigen Teilabgasleitung
zusammenführen bevor die Teilabgasleitungen von mindestens
zwei Zylindern zu einer Gesamtabgasleitung zusammenführen.
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Die
Gesamtwegstrecke aller Abgasleitungen wird hierdurch verkürzt.
Das stufenweise Zusammenführen der Abgasleitungen zu einer
Gesamtabgasleitung trägt zudem zu einer kompakteren, d.
h. weniger voluminösen Bauweise des Zylinderkopfes und
damit insbesondere zu einer Gewichtsreduzierung und einem effektiveren
Packaging im Motorraum bei.
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Die
Turbine kann mit einer variablen Turbinengeometrie ausgestattet
werden, die eine weitergehende Anpassung an den jeweiligen Betriebspunkt der
Brennkraftmaschine durch Verstellen der Turbinengeometrie bzw. des
wirksamen Turbinenquerschnittes gestattet. Dabei sind im Eintrittsbereich
der Turbine Leitschaufeln zur Beeinflussung der Strömungsrichtung
angeordnet. Im Gegensatz zu den Laufschaufeln des umlaufenden Laufrades
rotieren die Leitschaufeln nicht mit der Welle der Turbine.
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Verfügt
die Turbine über eine feste unveränderliche Geometrie,
sind die Leitschaufeln nicht nur stationär, sondern zudem
völlig unbeweglich im Eintrittsbereich angeordnet, d. h.
starr fixiert. Wird hingegen eine Turbine mit variabler Geometrie
eingesetzt, sind die Leitschaufeln zwar stationär angeordnet, aber
nicht völlig unbeweglich, sondern um ihre Achse drehbar,
so dass auf die Anströmung der Laufschaufeln Einfluß genommen
werden kann.
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Vorteilhaft
sind sowohl Ausführungsformen, bei denen die Turbine eine
Axialturbine ist, als auch Ausführungsformen, bei denen
die Turbine eine Radialturbine ist.
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Die
Turbine kann auch eine zweiflutige Turbine sein. Eine zweiflutige
Turbine weist einen Eintrittsbereich mit zwei Eintrittskanälen
auf, wobei zwei Abgasleitungen mit der zweiflutigen Turbine in der
Art verbunden werden, dass jeweils eine Abgasleitung in einen Eintrittskanal
mündet.
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Ein
Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine einer vorstehend
genannten Art zeichnet sich dadurch, dass
- – flüssiges
Kühlmittel mittels Dosiereinrichtung in den Hohlraum eingebracht
wird,
- – das eingebrachte Kühlmittel verdampft wird,
wodurch dem Turbinengehäuse Wärme entzogen wird,
und
- – das verdampfte Kühlmittel via Abführleitung
abgeführt wird.
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Entsprechend
den verschiedenen Ausführungsformen der Brennkraftmaschine
ergeben sich unterschiedliche Verfahrensvarianten. Für
die jeweilige Verfahrensvariante gilt das für die dazugehörige Brennkraftmaschine
Gesagte, weshalb Bezug genommen wird auf die hinsichtlich der Brennkraftmaschine
gemachten Ausführungen.
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Vorteilhaft
sind Verfahrensvarianten, bei denen die Enthalpie des verdampften
Kühlmittels mittels einer in der Abführleitung
vorgesehenen Vorrichtung genutzt wird. Die im Rahmen der Kühlung
entzogene Wärme wird gewissermaßen als Temperatur- und
Druckerhöhung im Kühlmittel gespeichert. Die Vorrichtung
dient der Rückgewinnung dieser in das Kühlmittel
eingetragenen Energie.
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Vorteilhaft
ist es, das flüssige Kühlmittel durch Einspritzen
in den Hohlraum einzubringen und/oder ein Kühlmittel zu
verwenden, das sich durch eine hohe Verdampfungsenthalpie auszeichnet.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von drei Ausführungsbeispielen
gemäß den 1 bis 3 näher
beschrieben. Hierbei zeigt:
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1 schematisch
eine erste Ausführungsform der Brennkraflmaschine,
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2 schematisch
eine zweite Ausführungsform der Brennkraftmaschine, und
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3 schematisch
eine dritte Ausführungsform der Brennkraftmaschine.
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1 zeigt
schematisch eine erste Ausführungsform der Brennkraftmaschine 1.
Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform
handelt sich um einen Drei-Zylinder-Reihenmotor 1, bei
dem die drei Zylinder 3 entlang der Längsachse
des Zylinderkopfes 2, d. h. in Reihe, angeordnet sind.
Zum Abführen der heißen Verbrennungsgase ist eine
Abgasleitung 5 und zur Versorgung der Zylinder 3 mit
Frischluft bzw. Frischgemisch eine Ansaugleitung 4 vorgesehen.
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Die
Brennkraftmaschine 1 ist zum Zwecke der Aufladung mit einem
Abgasturbolader 6 ausgestattet, wobei in der Abgasleitung 5 eine
Turbine 6a und in der Ansaugleitung 4 ein Verdichter 6b angeordnet
sind. Die den Zylindern 3 zugeführte Frischluft wird
im Verdichter 6b komprimiert, wozu die Enthalpie des Abgasstroms
in der Turbine 6a genutzt wird. Die Aufladung erhöht
die thermische Belastung der Brennkraftmaschine 1.
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Stromabwärts
des Verdichters 6b ist ein Ladeluftkühler 7 in
der Ansaugleitung 4 angeordnet, um die Temperatur der komprimierten
Ladeluft zu senken. Auf diese Weise wird die Dichte der Luft gesteigert,
wodurch eine bessere Füllung der Zylinder 3 realisiert
wird.
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Die
Turbine 6a des Abgasturboladers 6 verfügt über
ein Turbinengehäuse 8, das zur Ausbildung einer
Kühlung 9 mit einem kühlmittelmantelähnlichen Hohlraum
ausgestattet ist (durch Schlangenlinien versinnbildlicht). Die Kühlung 9 dient
dem Schutz der Turbine 6a vor Überhitzung und
ermöglicht einen weitestgehenden Verzicht auf hochtemperaturfeste Werkstoffe
trotz der hohen Abgastemperaturen einer aufgeladenen Brennkraftmaschine 1.
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Die
Kühlung 9 ist als geschlossener Kühlmittelkreislauf 10 ausgebildet.
Um die Turbine 6a zu kühlen, wird mittels Dosiereinrichtung 11 flüssiges Kühlmittel
in den Hohlraum, der in dem Gehäuse 8 integriert
ist, eingebracht. Das Kühlmittel verdampft und entzieht
dem Gehäuse 8 dabei Wärme. Das verdampfte
Kühlmittel wird via Abführleitung 12 aus
dem Hohlraum abgeführt. Nach einer Verflüssigung
wird das Kühlmittel der Dosiereinrichtung 11 via
Rückführleitung 13 bereitgestellt und
erneut in den Hohlraum eingebracht.
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Zur
Nutzung der Enthalpie des verdampften Kühlmittels ist in
der Abführleitung 12 eine Vorrichtung 14 angeordnet.
Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform
ist als Vorrichtung 14 zur Nutzung der Kühlmittelenthalpie
eine Dampfturbine 17, d. h. eine Expansionsmaschine 15,
vorgesehen.
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Die
Turbine 17 weist infolge der kontinuierlichen Durchströmung
einen hohen Wirkungsgrad auf und läßt sich zur
Leistungsabgabe in einfacher Weise mit der Kurbelwelle verbinden
bzw. mit einem Zugmitteltrieb koppeln (nicht dargestellt).
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Stromabwärts
der Turbine 17 ist ein Kondensator 18 im Kühlmittelkreislauf 10 vorgesehen,
um das Kühlmittel restlos zu verflüssigen. Vorteilhafterweise
sollte das verdampfte Kühlmittel die Turbine 17 im
Wesentlichen noch dampfförmig verlassen, da das dampfförmige
Kühlmittel bei Übergang in den flüssigen
Aggregatszustand schlagartig sein Volumen verkleinert, was zu einer
Beschädigung der Turbine 17 führen kann.
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2 zeigt
schematisch eine zweite Ausführungsform der Brennkraftmaschine 1.
Es sollen nur die Unterschiede zu der in 1 dargestellten
Ausführungsform erörtert werden, weshalb im Übrigen Bezug
genommen wird auf 1 und die dazugehörige
Beschreibung. Für dieselben Bauteile wurden dieselben Bezugszeichen
verwendet.
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Im
Unterschied zu der in 1 dargestellten Ausführungsform
ist bei der in 2 dargestellten Brennkraftmaschine 1 als
Vorrichtung 14 zur Nutzung der Enthalpie des verdampften
Kühlmittels eine Kolbenmaschine 16 in der Abführleitung 12 angeordnet.
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Wie
die Dampfturbine der in 1 dargestellten Ausführungsform
ist auch die Kolbenmaschine 16 eine Expansionsmaschine 15,
die dem verdampften Kühlmittel die Energie durch eine Druckabsenkung
im Rahmen einer Expansion entzieht. Im Gegensatz zu einer Dampfturbine
arbeitet die Kolbenmaschine 16 aber intermittierend mit
einer oszillierenden Hubbewegung des Kolbens (durch Doppelpfeil
kenntlich gemacht).
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3 zeigt
schematisch eine dritte Ausführungsform der Brennkraftmaschine 1.
Es sollen nur die Unterschiede zu der in 1 dargestellten
Ausführungsform erörtert werden, weshalb im Übrigen Bezug
genommen wird auf 1 und die dazugehörige
Beschreibung. Für dieselben Bauteile wurden dieselben Bezugszeichen
verwendet.
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Im
Unterschied zu der in 1 dargestellten Ausführungsform
ist bei der in 3 dargestellten Brennkraftmaschine 1 als
Vorrichtung 14 zur Nutzung der Enthalpie des verdampften
Kühlmittels ein Wärmetauscher 19 in der
Abführleitung 12 vorgesehen.
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Im
Gegensatz zu einer Expansionsmaschine nutzt der Wärmetauscher 19 die
im verdampften Kühlmittel gebundene Energie durch Wärmeentzug, was
zu einer Absenkung der Temperatur des Kühlmittels führt.
Die dem Kühlmittel entzogene Wärme kann auf vielfältige
Weise genutzt werden, beispielsweise zur Erwärmung des
Motoröls nach einem Kaltstart.
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Ein
Kondensator zur Verflüssigung ist nicht erforderlich, da
das Kühlmittel vollständig, d. h. restlos, im
Wärmetauscher 19 verflüssigt werden kann.
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- 1
- Brennkraftmaschine
- 2
- Zylinderkopf
- 3
- Zylinder
- 4
- Ansaugleitung
- 5
- Abgasleitung
- 6
- Abgasturbolader
- 6a
- Turbine
- 6b
- Verdichter
- 7
- Ladeluftkühler
- 8
- Turbinengehäuse
- 9
- Turbinenkühlung
- 10
- Kühlmittelkreislauf
- 11
- Dosiereinrichtung
- 12
- Abführleitung
- 13
- Rückführleitung
- 14
- Vorrichtung
zur Nutzung der Enthalpie des verdampften Kühlmittels
- 15
- Expansionsmaschine
- 16
- Kolbenmaschine
- 17
- Dampfturbine
- 18
- Kondensator
- 19
- Wärmetauscher
- kW
- Kilowatt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 3948052 [0013]
- - EP 1384857 A2 [0014]