-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wiegen einer Schmelze in
einem Ofen, insbesondere einer Metallschmelze in einem metallurgischen
Ofen, mit zumindest einem Hebeelement, und mit wenigstens einem
Wiegesensor.
-
-
In
beiden Fällen arbeitet das Hebeelement hydraulisch und
bei dem Wiegesensor handelt es sich letztlich um einen Druckmesser.
Dadurch kann die Wiegemessung beabstandet vom Ofen und folglich
entfernt von etwaigen negativen Einflüssen vorgenommen
werden. Hierzu gehört insbesondere Wärmestrahlung
oder allgemein Wärme durch Konvektion, die von einem solchen
Ofen zwangsläufig erzeugt wird.
-
Die
Wiegemessung bei der Verarbeitung von Schmelzen und insbesondere
Metallschmelzen ist darüber hinaus durch die
DE 10 2005 023 133 A1 bekannt
geworden. Hier geht es um eine Anlage zur Messung und zur Kontrolle
der Beschickung eines Ofens mit Schmelzgut und Schrott. Zu diesem
Zweck wird im Detail ein Lichtbogenofen beschrieben, dessen Schwenkbühne
von in entsprechenden Gestellen gelagerten Rädern getragen
wird. Außerdem ist ein Schacht vorgesehen, welcher auf
Auflagen der Schwenkbühne aufliegt. Hierzu sind Rollen
vorgesehen, welche die Halterung des Schachtes ermöglichen.
An den Rollen sind Gewichtsaufnehmer oder Sensoren angeordnet. Ein
Hebeelement wird nicht beschrieben, mit dessen Hilfe der fragliche
Ofen zumindest geringfügig angehoben wird und dann eine Wiegung
erfährt.
-
Der
Stand der Technik insbesondere nach der
DE 20 2009 011 798 U1 oder
entsprechend der
DE
92 13 443 U1 hat sich grundsätzlich bewährt,
ist allerdings verbesserungsbedürftig, was die Installations-
und Montagekosten, also insgesamt die monetären Aufwendungen
angeht. Denn die bisher eingesetzte Hydraulik ist relativ aufwendig
und erfordert aufgrund der entfernten Anordnung der Druckmessung
vom Ofen einen nicht unbeträchtlichen Aufwand. Mit Blick
auf die
DE 10
2005 023 133 A1 fällt auf, dass die Anordnung
und Anbringung der Gewichtsaufnehmer störanfällig
ist. Hier setzt die Erfindung ein.
-
Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung
zum Wiegen einer Schmelze in einem Ofen des eingangs beschriebenen
Aufbaus so weiter zu entwickeln, dass eine einwandfreie Messung
bei geringem anlagentechnischen Aufwand und kostengünstiger
Realisierung zur Verfügung gestellt wird.
-
Zur
Lösung dieser technischen Problemstellung ist eine gattungsgemäße
Vorrichtung im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der
Wiegesensor an dem Hebeelement und/oder in Verlängerung
des Hebeelementes angeordnet ist.
-
Im
Gegensatz zum gattungsbildenden Stand der Technik sieht die vorliegende
Erfindung gerade nicht eine beabstandete Anbringung des Wiegesensors
im Vergleich zum Ofen respektive dem Hebeelement vor. Vielmehr ist
der Wiegesensor direkt an dem Hebeelement und/oder in seiner Verlängerung
angeordnet. Dadurch wird der Wiegesensor zwangsläufig der
vom Ofen ausgehenden Wärmestrahlung ausgesetzt. Außerdem
treten im Bereich des Wiegesensors erhöhte Temperaturen
durch Konvektion auf.
-
Beiden
Effekten begegnet die Erfindung unter anderem dadurch, dass dem
Wiegesensor ein Schutzelement zur Abschirmung von insbesondere Wärmestrahlung
des Ofens zugeordnet ist. Dieses Schutzelement kann als Schutzschild
ausgelegt sein, welches zwischen dem Wiegesensor und dem Ofen angebracht
wird. Grundsätzlich mag es sich bei dem Schutzelement aber
auch um eine Schutzeinhausung für den Wiegesensor handeln,
welche den im Innern der Einhausung befindlichen Wiegesensor vor zu
starker Wärme schützt.
-
In
jedem Fall kommt vorzugsweise ein Wiegesensor mit Temperaturkompensation
zum Einsatz. Zu diesem Zweck ist der Wiegesensor regelmäßig mit
wenigstens einem Temperatursensor, einem Temperaturmessgerät
oder dergleichen ausgerüstet. Bei dem Temperatursensor
mag es sich um ein Thermoelement oder einen Halbleitersensor handeln.
-
Dabei
kann auch so vorgegangen werden, dass das Temperaturmessgerät
bzw. der Temperatursensor und der Wiegesensor eine Baueinheit bilden.
Alternativ oder zusätzlich zu dem Temperaturmessgerät
bzw. Temperatursensor kann der Wiegesensor aber auch mit einem oder
mehreren temperaturabhängigen Widerständen zur
Temperaturkompensation ausgerüstet werden. Dieser eine
oder die mehreren temperaturabhängigen Widerstände
lassen sich so einsetzen und schalten, dass beispielsweise die am
Wiegesensor anliegende Versorgungsspannung mit höher werdender
Temperatur herabgesetzt wird. Diese Versorgungsspannung mag zur Stromversorgung
von Dehnmessstreifen im Rahmen einer bekannten Brückenschaltung
dienen. Tatsächlich korrespondiert das Ausgangssignal der
Brückenschaltung zu einem bestimmten Gewicht, welches am
Wiegesensor angreift.
-
Üblicherweise
geht man jedoch so vor, dass der Wiegesensor bzw. sein Ausgangssignal
und dessen Temperaturabhängigkeit im Rahmen einer vorgeschalteten
Kalibrierung ermittelt worden sind. Die zugehörige Kalibrierkurve
kann in dem Wiegesensor bzw. einem zugehörigen Speicher
hinterlegt werden. Alternativ hierzu kann die fragliche Kalibrierkurve auch
in einer Steueranlage abgelegt werden. Wenn nun das eigentlich gewünschte
und interessierende Wägesignal an die Steueranlage übermittelt
wird, so nimmt diese anhand der zugleich gemessenen Temperatur im
Wiegesensor oder im Bereich des Wiegesensors die gewünschte
Temperaturkompensation vor. Als Folge hiervon steht ein Wiege- oder
Wagesignal ausgangsseitig zur Verfügung, welches hinsichtlich
der Temperatur am Messort korrigiert ist und im Idealfall keine
Temperaturabhängigkeit (mehr) aufweist.
-
Wie
bereits erläutert, kann das Temperaturmessgerät
bzw. ein zugehöriger Temperatursensor zusammen mit dem
Wiegesensor eine Baueinheit bilden. So ist es denkbar, den Temperatursensor
und den Wiegesensor gemeinsam auszulegen. Darüber hinaus
liegt es im Rahmen der Erfindung, den Wiegesensor mit dem einen
oder den mehreren temperaturabhängigen Widerständen
gemeinsam herzustellen und auszuführen. Diese Vorgehensweise
sieht beispielsweise vor, dass eine flexible und durch das angreifende
Gewicht verformbare Scheibe (Membran oder Federscheibe) im Innern
des Wiegesensors sowohl mit Dehmessstreifen als auch mit dem Temperatursensor
oder alternativ oder zusätzlich mit dem temperaturabhängigen
Widerständen belegt ist. Dieser Vorgang kann in einem gemeinsamen
Prozessschritt erfolgen.
-
Außerdem
hat es sich bewährt, wenn der Wiegesensor in das Hebeelement
integriert ist. Auf diese Weise kann automatisch und unmittelbar
zwischen einer sogenannten ”Nullposition” und
der eigentlichen ”Arbeitsposition” unterschieden werden. Die ”Nullposition” korrespondiert
dazu, dass das Hebeelement vom Ofen frei ist und diesen beispielsweise
nicht an einer Seite anhebt. Dagegen korrespondiert die ”Arbeitsposition” dazu,
dass der Ofen beispielsweise an einer Seite, vorzugsweise einer Längsseite,
geringfügig angehoben wird. Beispielsweise reichen an dieser
Stelle bereits Stellwege von wenigen Millimetern bis maximal 30
mm aus.
-
Es
hat sich bewährt, wenn der Wiegesensor fußseitig
des Hebeelementes vorgesehen ist. Auf diese Weise koppelt der Wiegesensor
das Hebeelement mit einer Basis. Bei der Basis mag es sich um eine
Fundamentplatte handeln, auf welcher der hinsichtlich seines Gewichtes
zu erfassende Ofen ruht. Außerdem kann der Wiegesensor
unter Zwischenschaltung zumindest eines Gelenkelementes an das Hebeelement
angeschlossen werden.
-
Ein
solches Gelenkelement empfiehlt sich, um Änderungen der
Kraftrichtung beim Anheben des Ofens auffangen zu können.
Tatsächlich wird der Ofen mit Hilfe des Hebeelementes zumindest
geringfügig schräg gestellt. Als Folge hiervon
erfährt auch die zunächst rein vertikal auf den
Wiegesensor wirkende Gewichtskraft eine Aufteilung in eine Vertikalkomponente
und eine hierzu senkrechte nicht axiale (waagerechte) Komponente.
Um diese nicht axiale Komponente auffangen zu können und
insbesondere hieraus resultierende Beschädigungen des Wiegesensors
zu vermeiden, sorgt das fragliche Gelenkelement dafür,
dass der Wiegesensor lediglich rein axial beaufschlagt wird. Selbstverständlich
ist ein solches Gelenkelement entbehrlich, wenn der Wiegesensor auch
in der Lage ist, nicht axiale Kräfte auffangen zu können.
-
Bei
dem Gelenkelement handelt es sich vorteilhaft um ein Zweifach-Lagerelement.
Dieses ist mit zwei Lagerflächen ausgerüstet.
Dabei ist eine Lagerfläche dem Hebeelement und die andere
Lagerfläche dem Wiegesensor zugeordnet. Beide Lagerflächen können
als vorzugsweise kugelsegmentartige Lagerköpfe ausgelegt
sein. Dadurch lassen sich besonders Schrägstellungen des
Ofens im Zuge des Anhebens mit dem Hebeelement auffangen. Die vorzugsweise
kugelsegmentartigen Lagerköpfe greifen in korrespondierende
Lagerpfannen ein. Diese verfügen ebenfalls über
einen kugelsegmentartigen Charakter. Dadurch wird eine Art Kugellager
zur Verfügung gestellt, und zwar einerseits zwischen dem
Hebeelement und dem Gelenkelement und andererseits zwischen dem
Gelenkelement und dem Wiegesensor. Auf diese Weise werden nicht
axiale Kräfte von dem Wiegesensor ferngehalten und dieser
erfährt eine größtenteils axiale Beaufschlagung.
-
Bei
dem Wiegesensor handelt es sich meistens um eine oder mehrere Kraftmessdosen,
welche vorteilhaft auf Basis von Dehnungsmessstreifen arbeiten.
Dabei wird typischerweise die Verformung der mit Dehnungsmessstreifen
belegten Membran oder Federscheibe hinsichtlich durch die Kraft
verursachter Verformungen eingesetzt. Der zuvor bereits angesprochene
Temperatursensor mag auf oder an der fraglichen Scheibe ebenfalls – ergänzend
zu den Dehnungsmessstreifen – angebracht werden.
-
Das
Hebeelement kann grundsätzlich mechanisch und/oder hydraulisch
arbeiten. Bei einer mechanischen Realisierung des Hebeelementes
ist es denkbar, auf eine Gewindespindel zurückzugreifen.
Sofern eine hydraulische Variante bevorzugt wird, lässt
sich diese dadurch realisieren, dass ein hydraulischer Zylinder
mit darin eintauchendem Hydraulikstempel den Ofen um den gewünschten
Betrag anhebt. Der Ofen selbst mag als Drehtrommelofen, Kippofen,
insbesondere Kipptrommelofen, Tiegelofen, Vergießofen oder
dergleichen metallurgischer Ofen ausgestaltet sein. So oder so lässt
sich das erfindungsgemäß genutzte Hebeelement
problemlos bei derartigen Öfen nachrüsten oder
von vornherein realisieren.
-
Denn
die fraglichen Öfen werden in der Regel in einem Gestell
oder auf Rollen im Vergleich zu der zugehörigen Basis gelagert.
Das Hebeelement kann nun an dem Gestell oder unabhängig
hiervon an dem Ofen angreifen, und zwar vorzugsweise einseitig.
Geringe Stellbewegungen des Hebeelementes werden nun für
die gewünschte Wiegemessung genutzt. Dabei kann die bereits
angesprochene Steueranlage, an welche der zumindest eine Wiegesensor
angeschlossen ist, nicht nur zur Temperaturkompensation genutzt
werden, sondern alternativ oder zusätzlich auch für
die Überwachung und/oder Steuerung des Schmelzvorganges.
Das lässt sich wie folgt realisieren.
-
In
der sogenannten und zuvor bereits angesprochenen ”Nullposition” kann
der Ofen mit einem bestimmten und zuvor definierten Gewicht beschickt werden.
Im Anschluss daran wird der Ofen mit Hilfe des Hebeelementes (geringfügig)
angehoben. Hieraus resultiert ein Signal des Wiegesensors, welches zu
einer bestimmten Gewichtskraft korrespondiert. Anhand der Nullposition
und dieses einen (einzigen) Messwertes lässt sich nun bereits
ein linearer Zusammenhang zwischen dem eingefüllten Gewicht und
dem Messsignal herstellen. Als Folge hiervon kann der Ofen bzw.
die darin befindliche Charge gewichtsmäßig genauestens
erfasst werden. Diese Gewichtsmessung der Charge ist von besonderer
Bedeutung, um Aussagen beispielsweise hinsichtlich der Zusammensetzung
einer entstehenden Schmelze treffen zu können.
-
So
lässt sich unter anderem aus dem Gewichtsunterschied zwischen
der eingefüllten Charge und der daraus gewonnenen Metallschmelze
auf etwaige flüchtige Rückstände und
deren Gewichtsanteil schließen. Außerdem erlaubt
die exakte Kenntnis des Gewichtes der Schmelze beispielsweise eine
dosierte Salzzugabe, um den Schmelzvorgang im Schutzbad vornehmen
zu können. Des Weiteren lässt sich ein obligatorischer
Brenner exakt ansteuern. Denn anhand des Gewichtes der Charge im
Innern des Ofens kann auf die erforderliche Energieabgabe des Brenners
rückgeschlossen werden, die notwendig ist, um die Charge
umschmelzen zu können. Diese sämtlichen Angaben
und Vorgaben lassen sich mit Hilfe der Steueranlage realisieren,
wie dies grundsätzlich bereits mit Bezug zu der
DE 20 2009 011 798
U1 erläutert wurde.
-
Im
Ergebnis wird eine Vorrichtung zum Wiegen einer Schmelze in einem
Ofen zur Verfügung gestellt, die über einen einfachen
und kompakten Aufbau verfügt. Als Folge hiervon lässt
sich eine Charge innerhalb des Ofens wiegetechnisch genau erfassen, und
zwar bei geringem anlagentechnischem Aufbau. In der Konsequenz wird
der die Metallschmelze aufweisende Ofen letztlich zum Probenofen.
Ein zusätzlicher Probenofen zur Einstellung einer gewünschten Legierung
ist damit entbehrlich.
-
Hinzu
kommt, dass das Hebeelement inklusive Wiegesensor problemlos nachgerüstet
oder ausgetauscht werden kann. Auch ein Ersatz ist unschwer möglich.
Im Falle eines Defektes kann der Wiegesensor durch ein simples Passstück
in Gestalt beispielsweise eines Eisenklotzes ersetzt werden.
-
Dadurch
dass die einzelnen Wiegemessungen zeitmäßig protokolliert
werden können, lassen sich auswertbare Daten über
die gesamte Schmelze, die eingestellten Legierungen, die Ausbeute
bei der Aufbereitung von Schrott, den erforderlichen Energiebedarf
beim Umschmelzen etc. erzeugen. Diese sämtlichen Daten
erübrigen eine detaillierte Probenkontrolle, wie sie bis
dato zwingend erforderlich ist. Außerdem lässt
sich die Steueranlage durch eine Busverbindung oder eine andere
Datenverbindung von praktisch jedem beliebigen Ort weltweit hinsichtlich
der aufgenommenen Daten abfragen und steuern. Hierin sind die wesentlichen
Vorteile zu sehen.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
-
1 einen
metallurgischen Ofen in Gestalt eines Gießofens mit zugehöriger
erfindungsgemäßer Wiegevorrichtung in schematischer
Seitenansicht,
-
2 den
Gegenstand nach 1 im Fußbereich eines
Hebeelementes,
-
3 den
Gegenstand nach 2 im Querschnitt,
-
4 eine
abgewandelte erfindungsgemäße Vorrichtung bei
einem Drehtrommelofen und
-
5 den
Gegenstand nach 4 in Seitenansicht.
-
In
den Figuren ist eine Vorrichtung zum Wiegen einer Schmelze 1 in
einem Ofen 2 dargestellt. Bei dem Ofen 2 handelt
es sich um einen Gießofen 2, welcher für
einen erforderlichen Ausguss um eine Achse bzw. Drehachse 3 geschwenkt
werden kann, wie die 1 andeutet. Zum Schwenken des
Gießofens 2 ist ein Hebeelement 4 vorgesehen.
Bei dem Hebeelement 4 handelt es sich um eine Zylinderkolbenanordnung,
mit deren Hilfe sich der Ofen bzw. Gießofen 2 gegenüberliegend
von der Drehachse 3 im Vergleich zu einer Basis 5 abstützt.
-
Im
Bereich der Drehachse bzw. eines zugehörigen Drehlagers 3 oder
Kipplagers 3 schließt sich an den Gießofen 2 eine
lediglich angedeutete Gießrinne 6 an. Bei der
Basis 5 handelt es sich um ein Fundament, welches einerseits
das Kipplager 3 und andererseits das Rebelement 4 trägt. – Anstelle
der Zylinderkolbenanordnung 4 bzw. der hydraulischen Auslegung
des Hebeelementes 4 kann grundsätzlich auch eine
Gewindespindel an dieser Stelle zum Einsatz kommen. Das ist jedoch
nicht dargestellt.
-
Zum
grundsätzlichen Aufbau der Vorrichtung gehört
ein Wiegesensor 7, welcher insbesondere in den 2 und 3 dargestellt
ist. Tatsächlich sind im Rahmen des Ausführungsbeispiels
zwei Wiegesensoren 7 vorgesehen. Das Hebeelement 4 bzw.
die Zylinderkolbenanordnung weist fußseitig den betreffenden
Wiegesensor 7 auf. Das heißt, der Wiegesensor 7 ist
in Verlängerung des Hebeelementes 4 vorgesehen,
und zwar fußseitig des Hebeelementes 4. Auf diese
Weise koppelt der Wiegesensor 7 das Hebeelement 4 mit
der Basis bzw. dem Fundament 5.
-
Um
dies im Detail zu realisieren, weist das Hebeelement 4 fußseitig
eine Traverse 8 auf, welche in beidseitigen Führungen 9 geführt
wird. Die Führungen 9 stehen auf der Basis bzw.
dem Fundament 5 auf. Sobald der Gießofen 2 um
das Kipplager 3 verschwenkt wird, und zwar nach dem Ausführungsbeispiel
im Gegenuhrzeigersinn wie ein entsprechender Pfeil in 1 andeutet, übt
das Hebeelement 4 eine Kraft auf die beiden Wiegesensoren 2 aus.
Als Folge hiervon geben die Wiegesensoren 7 ein entsprechendes
Signal an eine angeschlossene Steueranlage 10 ab.
-
Ein
in der 2 angedeutetes Schutzelement 11 sorgt
dafür, dass vom Ofen bzw. Gießofen 2 ausgehende
Wärmestrahlung von den beiden Wiegesensoren 7 abgeschirmt
wird. Zugleich sind die beiden Wiegesensoren 7 temperaturkompensiert.
Zu diesem Zweck ist im Innern des jeweiligen Wiegesensors 7 ein
nicht ausdrücklich dargestellter Temperatursensor vorgesehen,
welcher korrespondierende Temperaturmesswerte an die Steueranlage 10 meldet.
Anhand einer in der Steueranlage 10 hinterlegten Kalibrierkurve
und der tatsächlich gemessenen Temperatur lässt
sich nun das vom Wiegesensor 7 abgegebene und zum Gewicht
im Innern des Ofens 2 gehörige Signal korrigieren.
Das heißt, der Temperatursensor bzw. ein zugehöriges
Temperaturmessgerät und der Wiegesensor 7 bilden
eine Baueinheit.
-
Damit
auf den jeweiligen Wiegesensor 7 keinen nicht axiale Kräfte
ausgeübt werden, ist der Wiegesensor 7 unter Zwischenschaltung
eines Gelenkelementes 12 an das Hebeelement 4 angeschlossen. Das
Gelenkelement 12 ist als Zweifach-Lagerelement 12 ausgelegt.
Tatsächlich verfügt das Gelenkelement 12 über
zwei Lagerflächen 13a, 13b, die einerseits
dem Hebeelement 4 und andererseits dem Wiegesensor 7 zugeordnet
sind. Die jeweilige Lagerfläche 13a, 13b greift
in eine zugehörige Aufnahme ein.
-
Bei
den Lagerflächen 13a, 13b handelt es sich
jeweils um kugelsegmentartige Lagerköpfe, während
die zugehörigen Aufnahmen als ebenfalls kugelsegmentartige
Lagerpfannen ausgelegt sind. Dadurch führt eine Schrägstellung
des Gießofens 2 bei Beaufschlagung des Hebeelementes 4 dazu, dass
nicht axiale Kräfte seitlich über das Gelenkelement 12 abgeleitet
werden. Etwaige Beschädigungen des zugehörigen
Wiegesensors 7 durch an ihm angreifende nicht axiale Kräfte
lassen sich hierdurch ausschließen. Das Gelenkelement 12 ist
natürlich für den Fall entbehrlich, dass der Wiegesensor 7 hinsichtlich
nicht axialer Kräfte unempfindlich ist.
-
Mit
Hilfe der Steueranlage 10 lässt sich nicht nur
eine Temperaturkompensation des Messsignals der jeweiligen Wiegesensoren 7 vornehmen,
sondern auch eine Überwachung sowie Steuerung des gesamten
Schmelzvorganges. Zu diesem Zweck muss zunächst der Gießofen
bzw. Ofen 2 kalibriert werden.
-
Dazu
wird das Hebeelement 4 mit Hilfe der Steueranlage 10 angesteuert.
Das geschieht in der Weise, dass das Hebeelement 4 den
fraglichen Ofen 2 um wenige Millimeter, beispielsweise
max. 30 mm anhebt, wie dies in der 1 angedeutet
ist. Zuvor ist in den Ofen 2 zu Kalibrierzwecken ein definiertes
Gewicht eingebracht worden. Wenn nun der Ofen von einem Stützlager 14 in
dieser ”Nullposition” ausgehend angehoben wird,
wird von den beiden oder dem zumindest einem Wiegesensor 7 ein
Signal erzeugt, welches zu dem definierten und im Ofen 2 befindlichen
Gewicht korrespondiert. Hieraus lässt sich bereits eine
lineare Kalibrierkurve ableiten. Üblicherweise wird man
zur Sicherheit noch mit mehreren anderen Gewichten arbeiten, um
insgesamt die gewünschte lineare Abhängigkeit
zwischen dem Messsignal und dem jeweils eingefüllten Gewicht
zu erhalten.
-
Anhand
dieser Mess- bzw. Kalibrierkurve kann nun bei einer anschließenden
Wiegemessung darauf rückgeschlossen werden, welches Gewicht
in den Ofen bzw. Gießofen 2 eingefüllt
worden ist. Anhand des Gewichtes können nun Aussagen über
beispielsweise die Ausbeute bei einem Schmelzvorgang von Sekundäraluminium
getroffen werden. Auch lässt sich eine etwaige Salzzugabe
steuern.
-
Diese
sämtlichen Vorteile werden auch für den Fall erreicht,
dass entsprechend der Alternative nach den 4 und 5 nicht
ein kippbarer oder schwenkbarer Gießofen 2 untersucht
wird, sondern vielmehr ein auf Rollen 15 gelagerter Drehtrommelofen.
Dieser Drehtrommelofen lässt sich um seine Längsachse 16 geringfügig
verschwenken bzw. mit Hilfe des Hebeelementes 4 anheben.
Das deutet die 4 an, in welcher eine mit dem
Hebevorgang einhergehende Schrägstellung der Längsachse 16 – aus
Gründen der Deutlichkeit überhöht – dargestellt ist.
Als Folge hiervon stehen erneut Signale ausgangsseitig des einen
oder der mehreren Wiegesensoren 7 zur Verfügung,
die wie beschrieben ausgewertet werden können.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202009011798
U1 [0002, 0005, 0022]
- - DE 9213443 U1 [0002, 0005]
- - DE 102005023133 A1 [0004, 0005]