-
Die
Erfindung betrifft einen Stanz-Prägeniet mit einem Nietkopf,
der eine insbesondere kegelstumpfförmige kopfartige Erweiterung
ausbildet sowie einen sich an den Nietkopf anschließenden Schaft,
der mindestens eine Schaftnut aufweist, wobei zur Herstellung einer
Nietverbindung zwischen mindestens zwei aneinanderliegenden Bauteilen
der Schaft die Bauteile unter Bildung eines Stanzloches durchstanzt
und anschließend um das Schaftende herum beim dortigen
Bauteil eine Nut geprägt wird, wodurch unter plastischer
Verformung Material des dortigen Bauteils in die mindestens eine
Schaftnut eindringt.
-
Stanz-Prägenieten
der hier beschriebenen Gattung sind bereits bekannt, nämlich
beispielsweise in der
EP
1 054 169 B1 beschrieben. Allerdings war die Herstellung
bislang relativ aufwändig. Aus Metall hergestellte Stanz-Prägenieten,
insbesondere aus Stahl, rost- und säurebeständigen
Werkstoffen bzw. Aluminium gefertigte Stanz-Prägenieten
mussten bislang in spanabhebenden Fertigungsverfahren erzeugt werden.
Hierdurch gestaltete sich die Herstellung zeit- und kostenintensiv.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Stanz-Prägeniet
vorzuschlagen, der sich kostengünstiger fertigen lässt.
-
Diese
Aufgabe wird mit einem Stanz-Prägeniet nach Anspruch 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
-
Ein
Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, den Stanz-Prägeniet
unter Anwendung mindestens eines Pressvorgangs in Kaltformtechnik
herzustellen. Es soll also entweder der komplette Niet oder zumindest
ein Nietrohling durch einen Pressvorgang in Kaltformtechnik erzeugt
werden. Überraschenderweise können trotz der engen Fertigungstoleranzen
und der geforderten exakten Geometrie und Materialgüte
gebrauchsfähige Stanz-Prägenieten mit akzeptablen
Fertigungstoleranzen hergestellt werden. Es ließen sich
Stanz-Prägenieten mit wohldefiniertem Nietkopf, wohldefiniertem
Schaft und wohldefinierter Stanzkante erzeugen. Unter Kaltformtechnik
wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Anmeldung sowohl eine
Kaltumformung als auch eine Halbwarmumformung, beides in Abgrenzung
zur Warmumformung (Schmieden), verstanden. Beim Schmieden, also
der Warmumformung, hat das Ausgangsmaterial in der Regel eine Temperatur
von über 1000°C (z. B. bei Stahl). Kaltumformung
wird hingegen unterhalb der Rekristallisationstemperatur des Materials
durchgeführt. In der Regel hat das Ausgangsmaterial Raumtemperatur
bzw. ist leicht auf eine Temperatur im Bereich zwischen 20°C
und 150°C erwärmt. Beim Halbwarmumformen, das
für die Zwecke der vorliegenden Anmeldung ebenfalls der
Kaltformtechnik zugerechnet werden soll, hat das Ausgangsmaterial
eine Temperatur unterhalb der Schmiedetemperatur, beispielsweise zwischen
200°C und 900°C. Bei diversen Stählen können
bereits umformtechnische Vorteile bei Temperaturen von 150°C
aufwärts entstehen.
-
Ganz
generell ist zu bemerken, dass der in der hier vorliegenden Anmeldung
vorgeschlagene Stanz-Prägeniet bevorzugtermaßen
aus Metall, insbesondere aus Stahl oder Aluminium gebildet sein kann,
aus einem Metall jedenfalls, das sich einerseits zur kaltformtechnischen
Bearbeitung gut eignet, andererseits auch die im späteren
Nietprozess gewünschten Eigenschaften sicherstellt, nämlich
einerseits die erforderliche Durchstanzung der Bauteile und andererseits
die Gewährleistung einer sicheren und dauerhaften Nietverbindung.
Es ist aber auch denkbar, anstelle eines Metalls andere Materialien
in Betracht zu ziehen, die sich in Kaltformtechnik plastisch verformen
lassen und dennoch die vorgenannten Eigenschaften für den
Nietprozess aufweisen.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung weist der kaltformtechnisch erzeugte
Stanz-Prägeniet mindestens eine Schaftnut mit einer aufgrund
des Pressvorgangs oder einer anderen Druckeinwirkung gehärteten
Nutoberfläche auf. Es tritt hier somit ein synergistischer
Effekt auf, so dass durch die Herstellung in kaltformtechnischen
Prozessen einerseits Zeit- und Herstellungsaufwand reduziert werden
können, andererseits aber auch der Zusatzeffekt genutzt werden
kann, dass aufgrund des Materialflusses gerade die Nutoberflächen
bei kaltformtechnischer Umformung besonders gehärtet ausgebildet
werden können. Zusätzlich tritt durch den kaltformtechnischen
Prozess eine Materialverfestigung und somit eine Festigkeitserhöhung
im gesamten Niet ein.
-
Der
Stanz-Prägeniet kann dabei ein oder mehrere umlaufende
Schaftnuten aufweisen.
-
Ganz
allgemein sei an dieser Stelle angemerkt, dass für die
Schaftnuten verschiedene Querschnittsformen in Betracht kommen,
wie aus dem Stand der Technik bereits bekannt, vgl. hierzu beispielsweise
die an den Querschnitt der Außenkontur eines Tropfens angenäherte
Schaftnut gemäß
US 6,244,808 ,
eine annährend halbkreisförmige Schaftnut, eine
symmetrisch oder asymmetrisch trogförmige Schaftnut o. Ä.
Es versteht sich ebenfalls von selbst, dass für die Funktion
und Wirkungsweise der vorliegenden Erfindung die Schaftnut auch
nicht komplett umlaufend ausgebildet sein muss, sondern das Prinzip
eines Stanz-Prägenietes auch mit einer oder einer Mehrzahl
von Einkerbungen, Taschen, o. Ä. realisiert werden kann.
Maßgeblich ist, dass beim am Schaftende positionierten
Bauteil ein Materialfluss durch eine Prägung dergestalt
hervorgerufen wird, dass dieser Materialfluss in Ausnehmungen im Schaft
des Stanz-Prägenietes eindringt und so für eine
sichere und dauerhafte Verbindung der zu verbindenden Bauteile sorgt.
-
Beim
erfindungsgemäßen Stanz-Prägeniet kann
die mindestens eine Schaftnut im gleichen Pressvorgang wie der Nietkopf
oder in unterschiedlichen Umformvorgängen hergestellt sein.
-
Es
ist insbesondere denkbar, mindestens eine Schaftnut durch ein Walzverfahren,
insbesondere unter Einwirkung einer Flachbacken- oder Rundbackenwalze,
zu erzeugen. Alternativ ist es allerdings auch möglich,
die mindestens eine Schaftnut durch spanabhebende Fertigungsverfahren,
insbesondere durch Drehen, Fräsen oder Schleifen, nach einem
anfänglichen Pressvorgang der mindestens die Herstellung
eines Nietrohlings mit bereits ausgebildetem Nietkopf oder Nietkopf
mit bereits vorgeformter Schaftnut umfasst, zu erzeugen.
-
Schließlich
ist es selbstverständlich möglich, die mindestens
eine Schaftnut mit Formung des Nietrohlings in einem durchgehenden
Arbeitsprozess, insbesondere in einer Presse zu erzeugen.
-
Weiter
vorzugsweise weist der Stanz-Prägeniet eine dem Nietkopf
abgewandte Stanzkante mit einer aufgrund des Pressvorgangs oder
einer anderen Druckeinwirkung gehärteten Oberfläche
auf. In beiden Fällen ist gerade im Bereich der Stanzkante eine
Materialverdichtung angelegt. Diese Materialverdichtung kann insbesondere
in einem durchgehenden Arbeitsgang zur Herstellung des Stanz-Prägenietes,
insbesondere in einer Presse bzw. in speziellen Werkzeugen in einem
durchgehenden Arbeitsprozess erzeugt werden. Alternativ kann auch
eine ggf. vorverdichtete Stanzkante beispielsweise während
des Prozesses der Einbringung der Schaftnuten, beispielsweise durch
ein Walzverfahren, durch Materialfluss aus dem Bereich der Stanznut
heraus nachverdichtet werden.
-
Nach
einem möglichen Aspekt kann vorgesehen sein, dass der Stanz-Prägeniet
in einem durchgehenden Herstellungsprozess erzeugt wird.
-
In
einer speziellen, möglichen Ausgestaltung umfasst der Pressvorgang
zur Herstellung des Niets oder eines Nietrohlings mindestens einen
der folgenden Schritte, vorzugsweise alle nachfolgenden Schritte
in der genannten Abfolge:
- – Bereitstellen
eines Drahtabschnittes,
- – einen Setzvorgang, in dem der Drahtabschnitt im Bereich
seiner stirnseitigen Enden in einer Kaltumformung vorbearbeitet
wird,
- – einen Vorstauchvorgang, in dem mindestens die wesentliche
Form des Nietkopfes mit der kopfartigen Erweiterung ausgebildet
wird und
- – ein Fertigstauchen des Nietrohlings, bei dem der Nietkopf
bereits ausgeformt ist, unter Verringerung seiner axialen Länge.
-
Dabei
kann vorgesehen sein, dass der Schritt des Fertigstauchens auch
die gleichzeitige Ausbildung wenigstens einer umlaufenden Schaftnut umfasst.
-
Alternativ
kann die wenigstens eine umlaufende Schaftnut in den Nietrohling
aber auch durch ein Walzverfahren, insbesondere mittels einer Flachbacken-
oder Rundbackenwalzmaschine, eingebracht werden.
-
Schließlich
ist es alternativ auch möglich, die wenigstens eine umlaufende
Schaftnut in den Nietrohling durch spanabhebende Bearbeitung, insbesondere
durch einen Drehvorgang, einen Fräsvorgang oder einen Schleifvorgang
einzuarbeiten.
-
Nach
einem besonderen, bevorzugten Aspekt wird durch die kaltformtechnische
Bearbeitung gleichzeitig eine Schaftnut mit gehärteter
Nutoberfläche erzeugt.
-
Nach
einem weiteren, bevorzugten Aspekt wird aufgrund der kaltformtechnischen
Bearbeitung, insbesondere aufgrund des mindestens einen Pressvorganges
zur Erzeugung mindestens des Nietrohlings oder einer anderen Druckeinwirkung
ein Schaft mit verfestigter Stanzkante an seinem dem Nietkopf abgewandten
Ende erzeugt.
-
Die
Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und
Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
und unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Zeichnungen näher
erläutert.
-
Hierbei
zeigen:
-
1 eine
Ausführungsform eines nach der erfindungsgemäßen
Lehre hergestellten Stanz-Prägenietes mit einer einzigen
umlaufenden Schaftnut;
-
2a und 2b die
Herstellung eines Stanz-Prägenietes in Kaltformtechnik
nach einer weiteren, alternativen Methode;
-
3 einen
Stanz-Prägeniet, der nach der erfindungsgemäßen
Lehre hergestellt ist, mit einer Mehrzahl umlaufender Schaftnuten;
-
4a und 4b die
Herstellung eines Stanz-Prägenietes mit einer Mehrzahl
umlaufender Schaftnuten in Kaltformtechnik gemäß einer
zweiten alternativen Vorgehensweise;
-
5a und 5b die
Herstellung eines Stanz-Prägenietes mit einer Mehrzahl
umlaufender Schaftnuten in Kaltformtechnik gemäß einer
weiteren, alternativen Methode;
-
6a und 6b die
Herstellung eines Stanz-Prägenietes mit einer Mehrzahl
umlaufender Schaftnuten in Kaltformtechnik gemäß einer
weiteren, alternativen Methode;
-
7a und 7b eine
Ausführungsform eines nach der erfindungsgemäßen
Methode herstellten Stanz-Prägeniets mit mehreren Längsnuten;
-
8a und 8b eine
Ausführungsform eines nach der erfindungsgemäßen
Methode hergestellten Stanz-Prägeniets mit mehreren in
Längsrichtung verlaufender über den Nutgrund vorstehender Stege;
und
-
9a bis 9f verschiedene
Ausführungsbeispiele eines nach der erfindungsgemäßen Methode
hergestellten Stanz-Prägeniets.
-
In 1 ist
ein Stanz-Prägeniet, der erfindungsgemäß in
Kaltformtechnik hergestellt ist und eine umlaufende Schaftnut 16 aufweist,
dargestellt. Der Stanz-Prägeniet umfasst einen Nietkopf 14,
der hier durch eine kopfartige Erweiterung 20, die an eine Kegelstumpfform
angenähert ist, definiert ist. An den Nietkopf 14 schließt
sich ein Schaft 15 an, der an seinem dem Nietkopf 14 abgewandten
Ende einen Nietfuß 29 aufweist, der durch eine
umlaufende Stanzkante 18 abgegrenzt wird. Am Schaft 15 ist
weiterhin in Nähe des gegenüber dem Nietkopf 14 distalen
Endes also in Nähe des Nietfußes 29 eine
umlaufende Schaftnut 16 mit einer Nietoberfläche 17 ausgebildet. Es
wurde bereits erwähnt, dass die Schaftnut 16 verschiedene
Querschnittsformen aufweisen kann, beispielsweise eine halbkreisförmige
Querschnittsform, eine an einen ½-Tropfenumriss angenäherte
Form oder, wie hier, eine Nut mit einem Nutgrund, der parallel zur
Längsachse des Schaftes 15 ausgerichtet ist und
nach außen geneigte Nutseitenflächen aufweist, wobei
bei der hier dargestellten Ausführungsform die dem Nietkopf 14 zugewandte
Nutseitenfläche weniger nach außen geöffnet
ist, denn die gegenüberliegende Nutseitenfläche.
-
Nach
einem zweckmäßigen und bevorzugten Aspekt der
vorliegenden Erfindung ist bei der kaltformtechnischen Herstellung
des Stanz-Prägenietes gleichzeitig eine Materialverdichtung
im Bereich der Nutoberfläche 17 gegeben, wobei
die Nutoberfläche 17 mindestens den Nutgrund,
bevorzugt aber auch die Nutseitenflächen umfasst. Die durch
den kaltformtechnischen Prozess hervorgerufene Materialverdichtung
an der Nutoberfläche 17 bewirkt eine härtere
Oberfläche, die insofern eine noch definiertere Verbindung
gegenüber einem Bauteil, das durch Materialfluss im Nietprozess
in die Schaftnut 16 eingreift, gewährleistet ist.
-
In
den 2a, 2b ist ein mögliches
Herstellungsverfahren zur Herstellung eines Stanz-Prägenietes
in Kaltformtechnik veranschaulicht.
-
In
einem ersten Verfahrensschritt wird ein Nietrohling 19 unter
Verwendung einer entsprechenden Presse hergestellt. Der solchermaßen
vorliegende Nietrohling 19 gemäß 2a kann
nun in einem zweiten, ggf. zeitlich und räumlich auch völlig
getrennt ablaufenden Verfahrensschritt weiter bearbeitet werden,
um die für den Nietprozess notwendige mindestens eine Schaftnut 16 einzubringen
(vgl. 2b). Dabei kann die Schaftnut 16 beispielsweise durch
ein Roll- bzw. Walzverfahren, insbesondere mit einer Flachbacken-
oder Rundbackenwalzenmaschine, eingebracht werden, mithin auch dieser
zweite Verfahrensschritt in Kaltformtechnik realisiert werden. Hierbei
ist von Vorteil, dass durch die Materialverdichtung eine gehärtete
Nutoberfläche 17 entsteht und sich ein entsprechendes
Walz- bzw. Rollverfahren kostengünstig implementieren lässt.
Es muss allerdings dafür Sorge getragen werden, dass bei
dem hier einsetzenden Materialfluss dennoch die Stanzkante 18 mit
definierter Kontur und definiertem Durchmesser erhalten bleibt.
-
In 3 ist
eine abgewandelte Ausführungsform eines Stanz-Prägenietes,
der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
ist, veranschaulicht. Konkret handelt es sich um einen Stanz-Prägeniet
mit einer Mehrzahl von Schaftnuten 16. Der Stanz-Prägeniet
ist ansonsten weitestgehend analog zu den bereits anhand von 1 veranschaulichten
Stanz-Prägenieten aufgebaut, wobei die Querschnittsform
der hier vorliegenden Schaftnuten 16 von der Schaftnut 16 gemäß der
Ausführungsform nach 1 abweicht.
Der Stanz-Prägeniet nach 3 weist
ebenfalls einen Nietkopf 14 sowie einen gegenüberliegenden
Nietfuß 29 auf. Der Nietkopf 14 ist auch
hier durch eine kopfartige Erweiterung 20, die eine im
Wesentlichen kegelstumpfartige Form aufweist, definiert. Der Nietschaft 15 weist
eine Mehrzahl, hier konkret fünf, Schaftnuten 16 auf,
die hier das gleiche Querschnittsprofil aufweisen, aber in anderen
Ausführungsformen auch unterschiedliche Querschnittsformen
aufweisen können. Der Nietfuß 29 definiert
gleichzeitig die bereits vorbeschriebene Stanzkante 18.
-
In
den 4a, 4b ist die Herstellung eines
Stanz-Prägenietes mit einer Mehrzahl von Schaftnuten 16 gemäß einem
möglichen kaltformtechnischen Verfahren dargestellt. In
einem ersten Verfahrensschritt wird zunächst ein Nietrohling 19 mit Nietkopf 14 durch
Pressen in einer Kaltformpresse ausgeformt. Die Mehrzahl von Schaftnuten 16 wird
in einem zweiten Verfahrensschritt (4b) eingebracht,
wobei hierzu – ähnlich wie schon anhand der 2a und 2b erläutert – eine
Einbringung ebenfalls in einem kaltformtechnischen Prozess, insbesondere
durch Rollen oder Walzen, beispielsweise mittels einer Flachbacken-
oder Rundbackenwalzmaschine, oder aber auch spanab hebend, beispielsweise
durch Drehen, Fräsen, Schleifen erfolgen kann. Auch hier
gilt zu beachten, dass bei einer Ausbildung der Mehrzahl von Schaftnuten 16 in
einer kaltformtechnischen Umformung Sorge getragen werden muss,
dass der Nietfuß 29 mit der funktionswesentlichen
Stanzkante 18 in definierter Form ausgebildet wird.
-
Die 5a, 5b sowie 6a, 6b zeigen
weitere Herstellungsvarianten eines Stanz-Prägenietes mit
einer Mehrzahl von Schaftnuten in kaltformtechnischer Herstellung,
wobei wiederum von einem Nietrohling 19 (5a, 6a)
ausgegangen wird und dieser Nietrohling 19 dann im Zusammenhang
mit der Einbringung der Mehrzahl von Schaftnuten 16 nachbearbeitet
wird. Der Nietrohling gemäß 5a weist
eine Einprägung 27 umlaufend am Schaft 15 auf,
die gegenüber dem Nietfuß 29 einen Zylinderabschnitt
mit reduziertem Durchmesser bildet. In der Variante nach 6a ist
ebenfalls eine Einprägung 27' ausgebildet, diese
Einprägung 27' allerdings in axialer Ausdehnung
des Stanz-Prägenietes deutlich kürzer bemessen
und nur angrenzend an den Nietfuß 29 vorgesehen.
-
Sowohl
der Nietrohling nach 5a als auch der Nietrohling
nach 6a bilden bereits den Nietfuß 29 mit
definierter Stanzkante 18 aus, so dass dieser bei der nachfolgenden
Einbringung der Schaftnuten 16 unverändert erhalten
bleibt. Die Mehrzahl von Schaftnuten 16 können
auch hier wiederum in einem kaltformtechnischen Roll- bzw. Walzprozess,
insbesondere mittels Flachbacken- oder Rundbackenwalzmaschine oder
auch spanabhebend, beispielsweise durch Drehen, Fräsen,
Schleifen, eingebracht werden.
-
In
den 7a und 7b ist
eine weitere Ausführungsform eines nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Stanz-Prägeniets veranschaulicht.
Der Stanz-Prägeniet nach den 7a und 7b weist
zunächst eine im Wesentlichen der Grundform des Stanz-Prägeniets
nach 3 entsprechende Formgebung auf, zeichnet sich
nun aber dadurch aus, dass hier mindestens eine, im vorliegenden
Fall konkret drei in Axialrichtung des Niets verlaufende Längsnuten 30 vorgesehen
sind. Diese Längsnuten 30 können spanabhebend
eingearbeitet werden, vorzugsweise werden sie aber auch im Einklang
mit dem Grundgedanken der vorliegenden Anmeldung kaltformtechnisch
eingebracht, und zwar entweder in einem gemeinsamen Arbeitsschritt,
beispielsweise mit Ausbildung der Schaftnuten 16, oder in
einem anschließenden separaten Arbeitsschritt. Die Längsnuten
definieren eine rotatorische Orientierung, so dass innerhalb des
Fertigungs- bzw. des Nachbearbeitungsschrittes der Niet in einer
vorgegebenen rotatorischen Ausrichtung aufgenommen, transportiert
bzw. bearbeitet werden kann.
-
Auch
im späteren Einsatz bewirken die Längsnuten einen
entscheidenden Vorteil. Zwei oder mehr miteinander verbundene Bauteile
werden mit noch höherer Festigkeit als bei einem komplett
rotationssymmetrischen Niet gegeneinander verdrehsicher gehalten.
Die Tiefe der Längsnuten 30 ist bei der vorliegenden
Ausführungsform geringfügig tiefer als die Tiefe
der sich hierzu orthogonal erstreckenden Schaftnuten 16 bemessen,
so dass sich bei den Längsnuten 30 jeweils ein
durchgehender Nutgrund in Axialerstreckung des Niets ausbildet.
-
In
den 8a sowie 8b ist
eine abgewandelte Ausführungsform eines Niets, der nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist, veranschaulicht.
Hier sind anstelle von in Axialrichtung verlaufenden Längsnuten
eine oder mehrere Längsstege 31 vorgesehen, die
sich jeweils vom Nutgrund der Schaftnuten 16 bis fast zum
Nutscheitel der benachbarten Schaftnuten erstrecken. Die Längsstege 31 sind
auf einer gemeinsamen Linie fluchtend ausgerichtet, so dass eine
Stegflucht 32 definiert wird. Es können an einem
Niet ein oder mehrere solche Stegfluchten 32, beispielsweise
drei jeweils um 120° versetzt angeordnete Stegfluchten 32 vorgesehen
sein. Ähnlich wie bei der anhand der 7a und 7b beschriebenen
Ausführungsform bezwecken die anhand der 8a und 8b beschriebenen
Längsstege 31 bzw. Stegfluchen 32 eine
rotatorische Festlegung des Niets, die einerseits im Produktionsprozess,
insbesondere bei der Nachbehandlung, vor allem aber in der späteren
Anwendung der Verbindung mindestens zweier Bauteile sinnvoll erscheint.
-
In
den 9a bis 9f sind
verschiedene Ausführungsformen eines nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Stanz-Prägeniets veranschaulicht.
In den 9a und 9b ist
ein Stanz-Prägeniet mit lediglich einer umlaufenden Schaftnut 16 dargestellt,
wobei die Schaftnut 16 eine halbtropfenförmige
Querschnittsfläche aufweist, mit einer steileren Nutflanke
auf der dem Nietfuß 29 zugewandten Seite als auf
der dem Nietfuß 29 abgewandten Seite.
-
In
den 9c und 9d ist
ein im Wesentlichen der Darstellung nach 4 entsprechender sogenannter
Mehrbereichsniet veranschaulicht, der eine Mehrzahl von äquidistant
beabstandeten Schaftnuten 16, hier konkret fünf
Schaftnuten 16, aufweist. Bis auf einem schmalen Bund am
Nietfuß 29 sowie unterhalb des Nietkopfes 14 ist
der komplette Schaft 15 mit Schaftnuten 16 belegt.
-
Im
Gegensatz dazu weist der Stanz-Prägeniet nach den 9e sowie 9f Schaftnuten 16 nur
im unteren Bereich des Schaftes 15 auf, so dass ein freier,
zylinderförmiger oberer Schaftbereich verbleibt.
-
Die
vorliegende Erfindung schlägt somit einen Stanz-Prägeniet
vor, der sich unter vertretbarem Kostenaufwand herstellen lässt,
eine definierte, insbesondere sogar im kaltformtechnischen Umformprozess
gehärtete Stanzkante und eine ebenfalls definierte, mindestens
eine Schaftnut, die ebenfalls durch den kaltformtechnischen Umformprozess
gehärtet sein kann, aufweist.
-
- 14
- Nietkopf
- 15
- Schaft
- 16
- Schaftnut
- 17
- Nutoberfläche
- 18
- Stanzkante
- 19
- Nietrohling
- 20
- kopfartige
Erweiterung
- 21
- Drahtabschnitt
- 22,
23
- Stirnseiten
- 24
- Sicke
- 26
- Abrundung
- 27,
27'
- Einprägung
- 28
- Stufe
- 29
- Nietfuß
- 30
- Längsnuten
- 31
- Längsstege
- 32
- Stegflucht
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1054169
B1 [0002]
- - US 6244808 [0009]