-
Die
Erfindung betrifft ein Bauwerk, insbesondere Bürogebäude,
Wohngebäude oder öffentliches Gebäude,
mit Betondecken, das zur Beheizung und zur Kühlung seiner
Innenräume ein in die Betondecken integriertes wasserbasiertes
Kühl/Heizsystem als Kreislaufsystem aufweist.
-
Man
spricht hier von einem Kühl-/Heizsystem in Form von wassergekühlten
thermisch aktivierten Decken (wassergekühlte TAD), was
grundsätzlich bekannt ist. Die Wärmezufuhr zur
Beheizung der Innenräume des Gebäudes wird also
nicht durch konventionelle Heizkörper, sondern durch Wärmeabgabe
im Wege der Konvektion und Wärmestrahlung durch die temperierte
Betondecke bereitgestellt. Ebenso wirkt die Betondecke im Kühlungsfall
als Wärmesenke zur Aufnahme und Abfuhr von Wärme
aus den Innenräumen. Die Benutzung eines in die Betondecken
eingegossenen wasserbasierten Kühl-/Heizsystems hat den
großen Vorteil, dass durch langsames, jedoch kontinuierliches
Durchströmen der Betondecken mit Wasser eine sehr effektive Temperierung
der Betondecken und des Bauwerks erreicht werden kann, da Wasser
als Beispiel eines flüssigen Kühlmediums eine
hohe spezifische Wärmekapazität und daher ein
hohes Wärme- bzw. Kältetransportvermögen
sowie zu fast allen Materialien einen hervorragenden Wärmeübertrittswiderstand
aufweist. Aus diesem Grund kann mit geringen Strömungsgeschwindigkeiten
gearbeitet werden. Außerdem erweist es sich als besonders
vorteilhaft, dass bei entsprechender Auslegung des wasserbasierten
Kühl-/Heizungssystems in den Betondecken die Vorlauftemperatur
nur wenige Grad Celsius oberhalb (beim Heizen) bzw. unterhalb (beim Kühlen)
der angestrebten Raumtemperatur zu liegen braucht. Dies ist darauf
zurückzuführen, dass die Decken naturgemäß die
zu temperierenden Innenräume vollständig überfangen,
so dass ein Wärmeübergang in beide Richtungen
unproblematisch möglich ist. Wenn vorstehend von einem
wasserbasierten Kühl/Heizsystem die Rede ist, so steht
der Begriff ”Wasser” hier exemplarisch für
ein flüssiges Wärmetauschermedium, obschon Wasser
bevorzugt ist.
-
Aufgrund
von gewissen, in Verbindung mit wasserbasierten thermisch aktivierten
Decken mitunter auftretenden Kondensationsproblemen infolge Unterschreitung
des Taupunkts an kalten Flächen wurde schon häufig
der Vorschlag unterbreitet, von wasserbasierten Kühl-/Heizungssystemen
in Betondecken wieder abzurücken und stattdessen auf konventionelle
Systeme zurückzugreifen. Insbesondere wurde mit
DE 196 09 641 D2 der
Vorschlag unterbreitet, eine Kühlung der Betondecken nicht
durch Wasser, sondern durch Luft vorzusehen, die dann auch als Frischluft
dem Gebäude zugeführt werden kann. Mit diesem
System ist jedoch zum einen eine Heizung des Bauwerks nicht sinnvoll
möglich und zum anderen muss aufgrund der geringen Kühlkapazität
von Luft eine große Anzahl von Strömungswegen
je Fläche der Betondecke unter Verwendung einer thermisch
gut leitenden Verrohrung vorgesehen werden.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bauwerk im
Sinne eines Gebäudes vorzuschlagen, bei dem sich zu allen
Jahreszeiten eine betriebswirtschaftlich kostengünstige,
aber auch ökologische Gebäudebewirtschaftung erreichen
lässt.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Bauwerk
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Es
wird also erfindungsgemäß vorgeschlagen, zur Beheizung
und Kühlung der Innenräume ein in die Betondecken
integriertes wasserbasiertes Kühl-/Heizsystem als Kreislaufsystem
vorzusehen, da auf diese Weise durchweg zur Beheizung und Kühlung
des Gebäudes im Bereich eines Niedrigtemperatursystems
gearbeitet werden kann. Erfindungsgemäß wird weiter
vorgeschlagen, die Frischluftzufuhr in die wassergekühlte oder
wassererwärmte thermisch aktivierte Decke in der beanspruchten
Weise zu integrieren. Dadurch, dass die zuzuführende Frischluft
durch thermischen Kontakt mit der abzuführenden Abluft
in einer Wärmetauschereinrichtung vortemperiert wird, genügt
ein in die Betondecke des jeweiligen Innenraums einbetonierter wenigstens
4 m langer Abschnitt des zuluftführenden Teils des Rohrsystems,
um die dem Innenraum zuzuführende Frischluft im Wesentlichen
auf die Temperatur der wassertemperierten Betondecke zu bringen,
bevor sie in den Innenraum eingeleitet wird. Unter der Temperatur
der wassertemperierten Betondecke wird ein Temperaturwert verstanden,
der notwendigerweise zwischen der Temperatur des in der Decke geführten
Wassers und der Deckenabstrahlungstemperatur liegt, wobei unter
dem Begriff ”Deckenabstrahlungstemperatur” die
Temperatur der Decke an ihrer dem Innenraum zugewandten Oberfläche
verstanden wird. Zwischen der wasserführenden Verrohrung
und der Oberfläche der Decke stellt sich also ein variierendes
Kerntemperaturprofil innerhalb des Betons ein. Bevorzugtermaßen
wird die dem Innenraum zuzuführende Frischluft auf die
Deckenabstrahlungstemperatur oder nahe an die Deckenabstrahlungstemperatur
gebracht; sie kann aber auch etwas hiervon abweichen und innerhalb
des besagten Kerntemperaturprofils zwischen Wassertemperatur und
Deckenabstrahlungstemperatur liegen.
-
Auf
die Weise können einerseits den vorgeschriebenen Luftwechselraten
nach DIN EN 13779 (Stand September 2007) bzw. nach DIN
51251 (Stand November 2007) entsprechende Luftwechselraten
erreicht werden, und andererseits erweist sich die hierdurch erzielbare
Frischluftzufuhr für den unproblematischen Betrieb einer
wasserbasierten thermisch aktivierten Decke als hinreichend. Es
sei noch darauf hingewiesen, dass unter Frischluft im vorstehend
verwandten Sinn 100% frische Außenluft, also keine Mischluft,
verstanden wird.
-
Das
erfindungsgemäße Konzept lässt sich grundsätzlich
für an sich beliebige Gebäude und Nutzflächen
innerhalb von Gebäuden einsetzen, und zwar sowohl bei fensterlosen
Gebäuden als auch bei Gebäuden mit öffenbaren
Fenstern. Im letzten Fall kann vorgesehen werden, dass bei Öffnen
der Fenster die Frischluftzufuhr in den betreffenden Raum, nicht
jedoch das in die Betondecke integrierte wasserbasierte Kühl-/Heizsystem
abgeschaltet wird.
-
Im
Hinblick auf die Auslegung des luftführenden Rohrsystems
hat es sich als hinreichend erwiesen, wenn die Rohrlänge
der in die Betondecke einbetonierten Abschnitte des zuluftführenden
Teils des Rohrsystems je Fläche der Betondecke höchstens
50 m/100 m2, insbesondere 20–50
m/100 m2, insbesondere 20–40 m/100
m2, insbesondere 20–30 m/100 m2, insbesondere 20–25 m/100 m2 beträgt. Die letztgenannte Rohrlänge je
Fläche von 20 bis 25 m/100 m2 ist
bei Verwendung von einbetonierten Rohrabschnitten mit einem Durchmesser
von nur 90 mm hinreichend, um einen 1,5-fachen Luftwechsel des Innenraums
je Stunde zu erreichen, wenn man eine lichte Raumhöhe von
3 m berücksichtigt.
-
Es
hat sich des Weiteren als hinreichend erwiesen, wenn der wenigstens
4 m lange, in die Betondecke des jeweiligen Innenraums einbetonierte
Abschnitt des zuluftführenden Teils des Rohrsystems von
einem im Wesentlichen glatten Kunststoffrohr gebildet ist. Infolge
der Vortemperierung der zuzuführenden Frischluft in der
Wärmetauschereinrichtung müssen für die
erstrebte Angleichung der Temperatur der zuzuführenden Frischluft
an die Temperatur der wassergekühlten Betondecke keine
besonderen Maßnahmen ergriffen werden, sondern es kann
auf handelsübliche Kunststoffohre zurückgegriffen
werden.
-
Hierbei
kann ein Außendurchmesser des wenigstens 4 m langen in
die Betondecke des jeweiligen Innenraums einbetonierten Abschnitts
des zuluftführenden Teils des Rohrsystems 80–150
mm, insbesondere 100–150 mm, insbesondere 80–130
mm, insbesondere 80–120 mm, insbesondere 90–120
mm, insbesondere 100–120 mm betragen. Der das Strömungsvolumen
definierende Innendurchmesser ist dann bei Verwendung handelsüblicher
Kunststoffrohre etwa 10–20 mm geringer.
-
Es
wurde bereits darauf hingewiesen, dass die Länge des in
die Betondecke des jeweiligen Innenraums einbetonierten Abschnitts
des zuluftführenden Teils des Rohrsystems lediglich wenigstens
4 m zu betragen braucht; in Weiterbildung der Erfindung wird in
vorteilhafter Weise mit Abschnittslängen von 4–8
m, insbesondere 4 bis 7 m, insbesondere 4 bis 6 m und weiter insbesondere
4 bis 5 m gearbeitet. In Fällen größerer Räume,
insbesondere Besprechungsräumen, Klassenzimmern oder dergleichen
kann es sich allein aus Gründen der Raumgröße
ergeben, dass einzelne einbetonierte Abschnitte demgegenüber
länger ausgebildet sind, was aber lediglich aus Gründen
der Ansteuerung entfernterer Ausströmorte veranlasst ist
und nicht aus Gründen der Temperierung der zuzuführenden
Frischluft.
-
In
diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, dass es sich bei
dem erfindungsgemäßen Konzept als vorteilhaft
erweist, wenn ein jeweiliger in die Betondecke einbetonierter Abschnitt
des zuluftführenden Teils des Rohrsystems einen einzigen
Kanal für die Zuführung der Frischluft bildet.
Es sind also ausgehend von einem im jeweiligen Geschossbereich üblicherweise
horizontal geführten Zuluftkanal in einem abgehängten
Deckenbereich (also nicht einbetoniert) jeweils einzelne zu den
betreffenden Innenräumen führende Stichkanäle
vorgesehen, welche die erwähnten in die Betondecke einbetonierten
Abschnitte des zuluftführenden Teils des Rohrsystems bilden,
und zwar jeweils in Form eines einzigen nicht verzweigten zu einer
Zulufteinströmöffnung in den betreffenden Innenraum
führenden Kanals.
-
Es
erweist sich auch als vorteilhaft, wenn einem jeweiligen in die
Betondecke einbetonierten Abschnitt des zuluftführenden
Teils des Rohrsystems eine Volumenstromregelvorrichtung zugeordnet
ist oder wenn einer Gruppe solcher Abschnitte, die einem Bereich,
insbesondere einem Geschoss oder demselben Raum, zugeordnet sind,
eine Volumenstromregelvorrichtung zugeordnet ist. Bei einer solchen
Volumenstromregelvorrichtung handelt es sich typischerweise um Lüftungsgeräte,
welche die zuzuführende Zuluft beispielsweise ausgehend
von einem vertikalen Steigschacht oder ausgehend von einem vorstehend
erwähnten horizontal verlaufenden Zuluftkanal im abgehängten
Deckenbereich eines Geschosses den schlussendlichen Zuführkanälen
zuleiten.
-
Weiter
erweist es sich als vorteilhaft, wenn am innenraumseitigen Ende
der einbetonierten Abschnitte ein Decken-Drall-Durchlass oder Radialdurchlass
vorgesehen ist. Auf diese Weise lassen sich Zuluft-Austrittsgeschwindigkeiten
von weniger als 1,5 m/s erreichen. Schon bereits ca. 20 bis 30 cm
unterhalb der Oberfläche der thermisch aktivierten Decke
ergibt sich eine als zugfrei empfundene Luftströmungsgeschwindigkeit
von lediglich 0,1 bis 0,2 m/s.
-
Die
erwähnte Wärmetauschereinrichtung, die vorzugsweise
an zentraler Stelle innerhalb des Gebäudes angeordnet ist,
umfasst vorteilhafterweise eine Plattenwärmetauschereinheit.
Des Weiteren können im Strömungsweg der zuzuführenden
Zuluft Filtereinrichtungen und Schalldämpfervorrichtungen
angeordnet sein. Zusätzlich können Entfeuchtungs-
bzw. Befeuchtungsvorrichtungen in dem zuluftführenden Teil
des Rohrsystems bzw. in dem abluftführenden Teil des Rohrsystems
vorgesehen werden.
-
Als
besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn im abluftseitigen Teil
des Rohrsystems und der Wärmetauschereinrichtung vorgeordnet
eine als adiabatisches Rückkühlwerk arbeitende
Befeuchtungseinrichtung für die Abluft vorgesehen ist,
die im Kühlungsfall aktivierbar ist und mittels derer die
Abluft kühlbar ist, bevor sie der Wärmetauschereinrichtung
zugeführt wird. Auf diese Weise kann auch im Kühlbetrieb
(Sommer) ohne zusätzliche konventionelle Kältemaschinen
die Temperierung der Frischluftzufuhr ausgeführt werden.
Dies erfolgt dann dadurch, dass die im Kühlbetrieb (Sommer)
aus den Innenräumen des Gebäudes abgeführte
Abluft, die solchenfalls (im Kühlbetrieb) einige Grad wärmer
ist als die Deckentemperatur bzw. die Solltemperatur der dem Innenraum
zuzuführenden Frischluft, durch die genannte Befeuchtungseinrichtung
mit einem verdüsten Sprühnebel aus Wasser beaufschlagt
wird. Durch Verdampfen eines Teils des Sprühnebels entsteht
Verdunstungskälte, die der Abluft entzogen wird, so dass
die Abluft hierdurch auf Temperaturen unterhalb der Deckentemperatur
bzw. der Solltemperatur der den Innenräumen zuzuführenden
Frischluft gekühlt wird. Auf diese Weise kann in der nachfolgenden
Wärmetauschereinrichtung unter Verwendung der adiabatisch gekühlten
Abluft die von außen stammende Frischluft vortemperiert,
d. h. vorgekühlt werden. Nach Durchgang durch die Wärmetauschereinrichtung
wird die Abluft wie immer in die Umgebung des Gebäudes
ausgeblasen. Es versteht sich, dass im Wärmebetrieb (Winter)
die aus den Innenräumen entnommene Abluft nicht in der
vorstehenden Weise gekühlt oder befeuchtet wird, sondern
sie durchströmt direkt die Wärmetauschereinrichtung,
um so die kältere Frischluft vorzutemperieren.
-
Im
Hinblick auf eine möglichst ökologische Gebäudebewirtschaftung
erweist es sich als vorteilhaft, wenn zur Einstellung der Vorlauftemperatur
des Wassers des in die Betondecke integrierten wasserbasierten Kühl/Heizsystems
ein adiabatisches Rückkühlwerk, ein Erdkollektor
oder Energiepfahl oder eine Wärmepumpe vorgesehen ist.
Es erweist sich als vorteilhaft, wenn im Kühlbetrieb die
Grundlast des wasserbasierten Kühl-/Heizsystems über
ein adiabatisches Rückkühlwerk gedeckt wird, und
zwar so lange wie die Kühlleistung über der erforderlichen
Kühllast liegt. Zum Wärmetausch wird in diesem
Fall vorzugsweise Außenluft verwendet, die wie vorstehend
beschrieben durch verdüstes Wasser befeuchtet und dadurch
gekühlt wird. Überschreitet die Kühllast
die Leistung des Rückkühlwerks oder werden die
erforderlichen Temperaturen nicht mehr erreicht, so wird der Überschuss
(Spitzenlast) über einen Erdkollektor oder Energiepfahl
zur Verfügung gestellt bzw. ganz auf Wärmetausch
mit dem Erdkollektor oder Energiepfahl umgestellt. Je nach Auslegung
der Kapazität des Erdkollektors kann in Schwachlastzeiten
unter Verwendung des Rückkühlwerks auch der Erdkollektor wieder
abgekühlt werden. Dies kann im Sommer insbesondere nachts
geschehen, wenn die Außenluft kalt genug ist.
-
Das
wasserbasierte Kühl-/Heizsystem für die Temperierung
der Decken des Gebäudes ist jedenfalls für einen
kontinuierlichen Betrieb auch während der Nacht ausgelegt
und konzipiert.
-
Weiter
erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Bauwerk so ausgebildet
ist, dass der Zuluftvolumenstrom in einem in einen jeweiligen Innenraum
mündenden Abschnitt des zuluftführenden Teils
des Rohrsystems 90–300 m3/h, insbesondere
90–200 m3/h und weiter insbesondere
90–150 m3/h beträgt. Für
den Bereich des Zuluftvolumenstroms von 90–150 m3/h werden zweckmäßigerweise
Rohre mit einem Durchmesser von 90 bis 110 mm verwendet. Für
einen demgegenüber höheren Zuluftvolumenstrom
werden zweckmäßigerweise Rohre mit einem Durchmesser
von 120 bis 150 mm verwendet, damit eine Strömungsgeschwindigkeit
der zuzuführenden Zuluft innerhalb der jeweiligen in die
Betondecke einbetonierten Abschnitte des zuluftführenden Teils
des Rohrsystems < 6
m/s, insbesondere < 5
m/s und weiter insbesondere < 4
m/s verwendet werden kann.
-
Das
von der luftführenden Verrohrung separate wasserbasierte
Kühl-/Heizsystem ist vorteilhafterweise so ausgebildet,
dass eine Strömungsgeschwindigkeit des Wassers innerhalb
des in die Betondecken integrierten wasserbasierten Kühl-/Heizsystems
von 0,1–0,7 m/s realisierbar ist. Die in die Betondecke
integrierten Leitungen haben hierfür einen Innendurchmesser
von beispielsweise ca. 15–25 mm; sie können in
einem Abstand zueinander von beispielsweise ca. 15–30 cm
vorgesehen sein. Eine zweckmäßige Flüssigkeitsmengenströmung
beträgt ca. 270–330 l/h.
-
Es
erweist sich als besonders vorteilhaft, dass die Vorlauftemperatur
des Wassers des in die Betondecke integrierten wasserbasierten Kühl/Heizsystems
bei allen typischerweise auftretenden Außentemperaturen
(von –30°C bis +35°C) zwischen 15°C
und 40°, insbesondere zwischen 17°C und 35°C,
insbesondere zwischen 17°C und 33°C liegt. Bei
der Praktizierung der vorliegenden Erfindung kann also durchgehend
eine Niedrigtemperaturwasserführung innerhalb des in die
Betondecke integrierten wasserbasierten Kühl-/Heizsystems
praktiziert werden.
-
Beim
Kühlbetrieb erweist es sich als vorteilhaft, dass die Vorlauftemperatur
des Wassers des in die Betondecke integrierten wasserbasierten Kühl/Heizsystems
bei Außentemperaturen ab 15°C zwischen 15°C und
22°, insbesondere zwischen 15°C und 20°C,
insbesondere zwischen 17°C und 20°C liegt. Es
sei aber darauf hingewiesen, dass aufgrund der inneren Wärmelast
typischer Gebäude, insbesondere Bürogebäude, durch
Personen, Beleuchtung und Rechner oder Wärmeeinstrahlung
die hierbei erzeugte Wärmeleistung so hoch ist, dass bereits bei
Außentemperaturen von über ca. 5°C von
einem Heizbetrieb in den Kühlbetrieb gewechselt wird, also
die Vorlauftemperatur in den genannten Bereich von 15 bis 22°C
abgesenkt wird.
-
Als
weiter besonders vorteilhaft erweist es sich, dass die Rücklauftemperatur
des Wassers bei Austritt aus den Betondecken und Rückführung
zu einer Heizzentrale höchstens 5°C, insbesondere
höchstens 4°C und weiter insbesondere höchstens
3°C von der in der Heizzentrale wieder einzustellenden
Vorlauftemperatur abweicht. Somit folgt, dass in der Heizzentrale
des Gebäudes das zur Heizung und Kühlung verwandte
Medium Wasser des wasserbasierten Heiz-/Kühlsystems lediglich
um ±5°C temperiert zu werden braucht, was unproblematisch
durch vorhandene natürliche Kühlkapazität
bzw. Heizkapazität unter Einsatz der vorausgehend genannten
Mittel, nämlich Wärmerückgewinnung durch
Wärmetauscher, adiabatische Kühlung durch Befeuchten
der Abluft oder Außenluft als Wärmetauschermedium,
Erdkollektoren, Energiepfähle oder Wärmepumpen
zur Verfügung gestellt werden kann. Natürlich
können zusätzlich konventionelle Heizeinrichtungen und
Kältemaschinen Verwendung finden.
-
Weiter
wird vorgeschlagen, das wasserbasierte Kühl-/Heizsystem
so zu betreiben, dass die Deckenabstrahlungstemperatur bei allen
Außentemperaturen zwischen 20°C und 25°C
gehalten wird. Für einen typischen Heizungsbetrieb im Winter
erweist sich eine Deckenabstrahlungstemperatur von ca. 24°C
als vorteilhaft, und bei einem Kühlbetrieb im Sommer erweist
sich eine Deckenabstrahlungstemperatur von ca. 20,5 bis 21°C als
vorteilhaft.
-
Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den beigefügten Schutzansprüchen und aus der zeichnerischen
Darstellung und nachfolgenden Beschreibung der Erfindung. In der Zeichnung
zeigt:
-
1 eine
schematische Schnittansicht eines teilweise dargestellten Geschosses
eines an sich beliebigen Gebäudes;
-
2 und 3 in
schematischer Aufsicht eine beispielhafte Einteilung eines Geschosses
eines Bürogebäudes;
-
4 eine
Wärmetauschereinrichtung für die Vortemperierung
der dem Gebäude zuzuführenden Frischluft;
-
5 Vorlauf-
und Rücklauftemperaturen des wasserbasierten Kühl/Heizsystems.
-
1 zeigt
eine schematische Schnittansicht eines teilweise dargestellten Geschosses
eines an sich beliebigen Gebäudes 2 mit Betondecken 4.
Es ist eine Wand 6 angedeutet zwischen einem Flur oder
einer an sich beliebigen Mittelzone 8 und einem zu temperierenden
Innenraum 10 des Gebäudes. Ferner ist eine Fensterfront 12 mit
einer schematisch angedeuteten Abschattungseinrichtung 14 dargestellt.
-
Zur
Temperierung des Gebäudes 2, d. h. zur Beheizung
und zur Kühlung des Gebäudes ist ein in die Betondecken 4 integriertes
wasserbasiertes Kühl-/Heizsystem 16 vorgesehen.
Das wasserbasierte Kühl-/Heizsystem 16 umfasst
eine wasserführende Verrohrung 18 mit in die jeweilige
Betondecke 4 integrierten, d. h. einbetonierten Kühl-/Heizrohren 20.
Die wasserführende Verrohrung 18 umfasst einen
Vorlauf 22 und einen Rücklauf 24. Die
Kühl-/Heizrohre 20 sind im beispielhaft dargestellten
Fall mit einem Abstand von ca. 60 bis 80 mm zu der dem jeweiligen
Innenraum 10 zugewandten Oberfläche der Betondecke 4 vorgesehen.
Sie haben einen beispielhaften Abstand von 20 bis 30 cm voneinander.
Das wasserbasierte Kühl-/Heizsystem 16 wird vorzugsweise
durchgehend auch bei Nacht betrieben. Es wird mit entsprechend temperiertem
Wasser mit verhältnismäßig geringer Strömungsgeschwindigkeit
von vorzugsweise 0,1 bis 0,7 m/s im Bereich der einbetonierten Kühl-/Heizrohre 20 durchströmt.
Auf diese Weise kann die Temperierung des Gebäudes 2 vorzugsweise
ausschließlich durch das wasserbasierte Kühl-/Heizsystem
bei allen Jahreszeiten realisiert werden.
-
An
vorzugsweise zentraler Stelle des Gebäudes 2 ist
eine mit dem Bezugszeichen 26 schematisch angedeutete Kühl-/Heizzentrale
vorgesehen. Dort wird das im Rücklauf 24 der wasserführenden
Verrohrung 18 zurückgeführte Wasser wieder
auf die von den Umgebungsbedingungen, insbesondere der Außentemperatur oder
auch von weiteren Parametern abhängige Vorlauftemperatur
gebracht, um wieder in den Vorlauf 22 des Kreislaufsystems
gefördert zu werden. Das wasserbasierte Kühl-/Heizsystem 16 wird
durchweg als Niedrigtemperatursystem betrieben, d. h. es wird bei
allen typischerweise auftretenden Außentemperaturen von
beispielsweise –30°C bis +35°C mit einer
Vorlauftemperatur des Wassers zwischen vorzugsweise 15°C
und 40°C, insbesondere zwischen 17°C und 33°C
gefahren. Da bei einer bevorzugten Verfahrensführung die
Rücklauftemperatur des Wassers bei Austritt aus den Betondecken
und Rückführung zu der Kühl-/Heizzentrale 26 vorzugsweise
um höchstens 5°C von der wiedereinzustellenden
Vorlauftemperatur abweicht, muss auf keine konventionellen Heizaggregate
oder Kühlaggregate für die Temperierung des Wassers
des wasserbasierten Kühl-/Heizsystems 16 zurückgegriffen
werden. Es erweist sich vielmehr als vorteilhaft, dass hierfür
Wärmetauschereinrichtungen 28 verwendet werden
können, die als Wärmetauschermedium auf sogenannte
natürliche Energien zurückgreifen. Beispielsweise
kann hierfür im Untergrund ein Erdkollektor mit einer sehr
großen Leitungslänge unterhalb des Gebäudes
verlegt sein, mittels dessen im Kühlbetrieb des Gebäudes
Wärme aus dem im Rücklauf 24 zurückgeführten
Wasser entnommen oder im Heizbetrieb Wärme an das im Rücklauf 24 zurückgeführte
Wasser abgegeben werden kann. Es können auch sogenannte
Energiepfähle eingesetzt werden, bei denen im Gegensatz
zu typischen Erdkollektoren die Medienführung in vertikalen
in Betonstützpfeiler eingegossenen Rohren erfolgt. Für
den Kühlbetrieb erweist es sich als besonders vorteilhaft,
wenn ein adiabatisches Rückkühlwerk eingesetzt
wird, welches vorzugsweise mit aus der Umgebung des Gebäudes
entnommener Außenluft arbeitet, die in einer Zerstäubungseinrichtung
mit einem Wassersprühnebel beaufschlagt wird, so dass sie
infolge der Verdampfung des Wassersprühnebels gekühlt
wird und dann zum Wärmetausch mit dem zurückgeführten
Wasser genutzt werden kann. Sollte dies nicht hinreichend sein,
so kann zusätzlich oder stattdessen auf den erwähnten
Erdkollektor oder Energiepfahl umgestellt werden. Dessen ungeachtet können
an sich bekannte Wärmepumpen oder natürlich auch
konventionelle Kühl-/Heizaggregate verwendet werden. Im
Heizbetrieb kann selbstverständlich auch Fernwärme
in der Wärmetauschereinrichtung 28 zum Einsatz
gelangen.
-
Zur
Belüftung, d. h. zur Frischluftzufuhr in das Gebäudes 2,
ist außerdem ein von dem wasserbasierten Kühl-/Heizsystem 16 entkoppeltes
und separates luftführendes Rohrsystem 30 mit
einem zuluftführenden Teil 32 und einem abluftführenden
Teil 34 vorgesehen. Das luftführende Rohrsystem 30 umfasst
eine Vielzahl von einem jeweiligen Innenraum 10 zugeordneten
und wenigstens 4 m langen Abschnitten 36 des zuluftführenden Teils 32 des
Rohrsystems 30, die in die Betondecke 4 des jeweiligen
Innenraums 10 einbetoniert sind und über eine
jeweilige Einströmöffnung 38 in den betreffenden
Innenraum 10 münden. Bei der dem Gebäude 2 und dessen
Innenräumen 10 zuzuführenden Frischluft
handelt es sich um 100% frische Außenluft, also nicht um Mischluft.
Diese zuzuführende Frischluft wird aus der Umgebung des
Gebäudes 2 angesaugt (Bezugszeichen 39)
und einer wiederum beispielhaft an zentraler Stelle des Gebäudes 2 vorgesehenen
Wärmetauschereinrichtung 40 zugeführt,
wo eine thermische Kopplung mit der im abluftführenden
Teil 34 des luftführenden Rohrsystems 30 strömenden
Abluft ausgeführt und damit eine Vortemperierung der den
Innenräumen 10 zuzuführenden Frischluft
durchgeführt wird. Bei der Wärmetauschereinrichtung 40 kann
es sich beispielsweise um einen Plattenwärmetauscher handeln,
der nachfolgend noch erläutert werden wird. Die von außen
zugeführte und in der Wärmetauschereinrichtung 40 vortemperierte
Frischluft wird über den zuluftführenden Teil 32 des luftführenden
Rohrsystems 30 in typischerweise vertikalen Steigsträngen
den einzelnen Geschossen zugeführt, wo insbesondere ein
horizontaler in einem abgehängten Deckenbereich vorgesehener
Zuluftkanal 42 geschossweise vorgesehen sein kann. Von
diesem horizontalen Zuluftkanal 42 ausgehend führen
die schon erwähnten Abschnitte 36 weg, die in
die Betondecke 4 einbetoniert sind und über eine
jeweilige Einströmöffnung 38 in den betreffenden
Innenraum 10 münden. Ferner ist ersichtlich, dass
in dem jeweiligen Innenraum 10 eine Ausströmöffnung 44 für
die Abluft vorgesehen ist, die über einen verhältnismäßig
kurzen Abschnitt in einen im beispielhaften Fall parallel zu dem
horizontalen Zuluftkanal verlaufenden horizontalen Abluftkanal 46 führt.
-
Es
hat sich gezeigt, dass auch bei Verwendung einfachster glatter handelsüblicher
Kunststoffrohre zur Ausbildung der einbetonierten Abschnitte 36 bei
einer Abschnittslänge von nur wenigstens 4 m eine Temperierung
der den Innenräumen 10 zuzuführenden
Frischluft auf im Wesentlichen die Temperatur der wassergekühlten
bzw. wassererwärmten Betondecke 4 realisierbar
ist, so dass die in die Innenräume 10 einströmende Frischluft
nicht als unangenehm kalt oder warm empfunden wird. Die durch die
einbetonierten Abschnitte 36 geführte und in den
jeweiligen Innenraum eingeleitete Frischluft wird dabei auf die
Temperatur der wassertemperierten Betondecke 4 erwärmt
oder gekühlt; ihre Temperatur liegt dann typischerweise
zwischen der Temperatur des in der Decke geführten Wassers
und der Deckenabstrahlungstemperatur, je nachdem wo und wie die luftführenden
Abschnitte 36 des zuluftführenden Teils 32 des
Rohrsystems 30 in Bezug auf die wasserführenden
Kühl-/Heizrohre 20 des wasserbasierten Kühl-/Heizsystems 16 innerhalb
der Betondecke 4 geführt sind. Die aus den Innenräumen 10 abgeführte
Abluft wird mit der typischen Raumtemperatur der Innenräume 10 entnommen
und über den abluftführenden Teil 34 zu
der Wärmetauschereinrichtung 40 geführt
und danach an die Umgebung des Gebäudes ausgeblasen (Bezugszeichen 48).
-
Die 2 und 3 zeigen
in schematischer Aufsicht eine beispielhafte Einteilung eines Geschosses eines
Bürogebäudes mit einem Flur bzw. einer Mittelzone 8,
von der beidseits Innenräume 10 als Büroräume ausgehen.
Der punktiert dargestellte Bereich bezeichnet einen abgehängten
Deckenbereich 50, in dem horizontal verlaufend ein Zuluftkanal und
ein Abluftkanal vorgesehen ist. Die gestrichelten Linien bezeichnen
einen jeweiligen zuluftführenden Abschnitt 36,
der in die Betondecke 4, so wie im Zusammenhang mit 1 erläutert,
einbetoniert ist und über eine jeweilige Einströmöffnung 38 in
die jeweiligen Innenräume 10 mündet.
Im beispielhaft dargestellten Fall verfügt die etwa 400
m2 Nutzfläche umfassende Büroetage über
insgesamt 20 solcher nur 4 bis 5 m langen Abschnitte 36 für
die Zufuhr von im Wesentlichen auf die Temperatur der Betondecken 4 durch
Wärmeaustausch mit den Betondecken temperierte Zuluft.
Die Rohrlänge der in die Betondecke einbetonierten Abschnitte 36 des
zuluftführenden Teils 32 des Rohrsystems 30 je
Fläche der Betondecke bzw. Nutzfläche der Etage
beträgt bei Zugrundelegung einer Abschnittslänge
von 5 m nur 25 m Rohrlänge je 100 m2 Nutzfläche.
-
3 zeigt
eine 2 entsprechende schematische Darstellung, bei
der nicht nur den einzelnen Büroräumen Frischluft
zugeführt wird, sondern auch der beispielsweise als Multifunktionszone
ausgebildeten Mittelzone 8. Hierfür ist eine doppelte
Anzahl von in die Betondecken einbetonierten Abschnitten 36 des
zuluftführenden Teils 32 des Rohrsystems 30 vorgesehen,
die im beispielhaft dargestellten Fall dieselbe Länge wie
die in 2 dargestellten Rohrabschnitte 36 haben,
jedoch in einem 180° – Bogen geführt
sind, so dass sie über eine entsprechende Länge
in den Betondecken verlaufen, um die zuzuführende Frischluft
auf die Deckentemperatur zu bringen, jedoch in der Mittelzone 8 über
entsprechende Einströmöffnungen 38 münden.
-
Nachfolgend
wird anhand von 4 eine beispielhafte Wärmetauschereinrichtung 40 für
die Vortemperierung der dem Gebäude zuzuführenden
Frischluft erläutert, und zwar unter beispielhafter Zugrundelegung eines
Kühlbetriebs. Ausgehend von dem abluftführenden
Teil 34 des luftführenden Rohrsystems 30 ist
in Strömungsrichtung vor der Wärmetauschereinrichtung 40 ein
Filtermittel 52, eine Schalldämpfereinrichtung 54 sowie
eine Gebläseeinrichtung 56, vorzugsweise mit einer
Volumenstromregelvorrichtung vorgesehen. Daran schließt
sich eine Befeuchtungseinrichtung 58 an, innerhalb derer
die in Richtung auf die Wärmetauschereinrichtung 40 geführte
Abluft mit einem Sprühnebel aus Wasser beaufschlagt wird.
Infolge der Verdampfung des Wassers kühlt die Abluft hierbei
ab, beispielsweise von 26°C auf Temperaturen deutlich unterhalb
von 20°C. Diese kalte Abluft wird dann der Wärmetauschereinrichtung 40 zugeführt,
bei der es sich vorteilhafterweise um eine Plattenwärmetauschereinrichtung
handeln kann. Die Abluft wird durch eine weitere Schalldämpfereinrichtung 60 geführt
und dann an die Umgebung des Gebäudes ausgeblasen.
-
Quasi
im Gegenstrom hierzu wird aus der Umgebung des Gebäudes
Außenluft bei Bezugszeichen 62 aufgenommen, durch
ein Filtermittel 64 und eine Schalldämpfereinrichtung 66 geleitet
und dann im Gegenstrom zu der Abluft durch die Wärmetauschereinrichtung 40 geleitet,
wo die warme Außenluft dann beispielsweise auf Temperaturen
zwischen 18 und 22° gekühlt wird. Sie wird mittels
einer weiteren Gebläseeinrichtung 68 und durch
ein weiteres Filtermittel 70 und eine weitere Schalldämpfereinrichtung 72 dem
zuluftführenden Teil 32 des Rohrsystems 30 und
schließlich als vortemperierte Frischluft den in die Decken 4 einbetonierten Abschnitten 36 zugeführt,
wo dann die schlussendliche Temperierung auf die Deckentemperatur
stattfindet. Die vorstehend beschriebene Befeuchtungseinrichtung 58 bildet
zusammen mit der Wärmetauschereinrichtung 40 ein
adiabatisches Rückkühlwerk.
-
Im
Heizbetrieb, wenn also die im abluftführenden Teil 34 zurückgeführte
Abluft typischerweise kälter ist als die Solltemperatur
der den Innenräumen zuzuführenden Frischluft,
wird die Befeuchtungseinrichtung 58 nicht betrieben, sondern
in diesem Fall dient lediglich die Wärmetauschereinrichtung 40 zur
Vortemperierung der dann typischerweise sehr kalten Außenluft,
die bei Bezugszeichen 62 zur Frischluftzufuhr angesaugt
wird. Lediglich optional dargestellt ist bei Bezugszeichen 74 eine
in einem Bypass geschaltete Nachwärmeinrichtung vorgesehen,
die aber auch in Reihe nach der Wärmetauschereinrichtung 40 vorgesehen
sein könnte.
-
Die
für die Kühlung des Wassers des wasserbasierten
Kühl-/Heizsystems 16 vorgesehene Wärmetauschereinrichtung 28 ist
vorzugsweise prinzipiell in entsprechender Weise als adiabatisches
Rückkühlwerk mit einer entsprechenden Beleuchtungseinrichtung
ausgebildet, bei der jedoch von der Umgebung des Gebäudes Außenluft
angesaugt und entsprechend mit einem Sprühnebel beaufschlagt
wird. Die angesaugte Außenluft ist mit Bezugszeichen 76 in 1 angedeutet.
-
5 verdeutlicht
die Solltemperatur im Vorlauf 22 des wasserbasierten Kühl-/Heizsystems 16,
d. h. die Wassereintrittstemperatur in die wassergekühlte
thermisch aktivierte Decke (TAD), und die Wasseraustrittstemperatur
aus der thermisch aktivierten Decke im Rücklauf 24 des
wasserbasierten Kühl-/Heizsystems 16, jeweils
in Abhängigkeit der Außentemperatur aufgetragen
von –20°C bis +30°C. Man erkennt, dass
im beispielhaft dargestellten Fall ein Kühlbetrieb ab +5°C
Außentemperatur gefahren wird, was tatsächlich
den typischen Gegebenheiten entspricht.
-
In
den am Ende der Beschreibung dargestellten Tabellen I, II und III
sind typische Betriebsparameter (Temperatur) im wasserbasierten
Kühl-/Heizsystem 16 (links) und im luftführenden
Rohrsystem 30 (rechts) dargestellt.
-
Beispielsweise
wird das Wasser im wasserbasierten Kühl-/Heizsystem 16 bei
Außentemperaturen von –18°C (Tabelle
I) in der Wärmetauschereinrichtung 28 auf Vorlauftemperaturen
von beispielhaft ca. 30°C erwärmt und den Betondecken 4 zugeführt.
Hierbei ergibt sich eine typische Deckenabstrahlungstemperatur von 24°C,
und das Wasser verlässt die thermisch aktivierte Decke,
also die in die Betondecke einbetonierten Heiz-/Kühlrohre 20 mit
einer Temperatur von typischerweise ca. 26°C. Das Wasser
wird im Kreislauf zurückgeführt und wiederum der
Wärmetauschereinrichtung 28 zugeführt.
-
In
diesem dargestellten Heizbetrieb bei Außentemperaturen
von –18°C wird Außenluft als Frischluft mit
eben dieser Außentemperatur von –18°C
angesaugt und in der Wärmetauschereinrichtung 40 durch
thermische Kopplung mit zurückgeführter Abluft,
die dann an die Umgebung des Gebäudes abgegeben wird, auf typischerweise
etwa 15°C vortemperiert. Sie durchläuft den zuluftführenden
Teil 32 und erfährt beim Durchströmen
der jeweiligen einbetonierten Rohrabschnitte 36 eine Erwärmung
auf im Wesentlichen die Temperatur der Betondecke 4. Sie
wird also im beispielhaft dargestellten Fall mit typischerweise
etwa 24°C in die Innenräume 10 eingeleitet.
Abluft wird aus den Innenräumen mit einer Temperatur von
typischerweise ca. 22°C abgeführt und über
den abluftführenden Teil 34 wieder der Wärmetauschereinrichtung 40 zugeführt
und danach an die Umgebung abgegeben.
-
Die
Tabellen II und III zeigen entsprechende typische Betriebsparameter
(Temperatur) bei Außentemperaturen von 17°C (Tabelle
II) und von 32°C (Tabelle III).
-
Insgesamt
wird die Temperierung des Gebäudes
2, also sowohl
die Kühlung als auch die Beheizung vorzugsweise ausschließlich durch
das wasserbasierte Kühl-/Heizsystem
16 in Form
einer thermisch aktivierten Decke mit in die Decke integrierten
Kühl-/Heizrohren
20 ausgeführt. Zur Frischluftzufuhr
werden wenigstens 4 m lange Abschnitte des zuluftführenden
Teils des hierfür vorgesehenen luftführenden Rohrsystems
in die Betondecken einbetoniert. Auf diese Weise kann die zuzuführende
Frischluft nach einer Vortemperierung in der Wärmetauschereinrichtung
40 mit
im Wesentlichen der Temperatur der wassertemperierten Betondecken
in die Innenräume eingeleitet werden. Auf diese Weise ist
zugleich eine hinreichende Belüftung für den Betrieb
des wasserbasierten Kühl-/Heizsystems
16 in Form
der thermisch aktivierten Decken (TAD) realisiert. In extremen Situationen
im Sommer kann es angezeigt sein, dass die zuzuführende
Frischluft nicht nur vortemperiert, sondern dabei auch entfeuchtet
wird. Insgesamt wird durch das erfindungsgemäße
System ein Niedrigtemperatursystem geschaffen, das mit einem sehr
hohen Behaglichkeitsgrad einhergeht und bei entsprechender Auslegung
mit extremer Energieersparnis im Vergleich zu konventionell temperierten
Gebäuden einhergeht. Vorteilhafte und bevorzugte Verfahrensparameter
für den Betrieb ergeben sich aus den Patenansprüchen
und aus dem einleitenden Teil der Beschreibung. Tabelle
I
Tabelle
II
Tabelle
III
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN EN 13779
(Stand September 2007) [0007]
- - DIN 51251 (Stand November 2007) [0007]