DE202008017478U1 - Photovoltaik-Modul mit teilvorgespannter gläserner Abdeckscheibe mit Innengravur - Google Patents

Photovoltaik-Modul mit teilvorgespannter gläserner Abdeckscheibe mit Innengravur Download PDF

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Abstract

Photovoltaikmodul mit einer Frontscheibe, einer rückwärtigen Scheibe und zwischen den Scheiben angeordneten elektrisch zusammengeschalteten Photovoltaikzellen sowie gegebenenfalls mit einem Rahmen der das Modul randseitig umfasst, wobei die Frontscheibe aus einem teilvorgespannten Glas TVG gemäß DIN EN 1863 besteht, das mit einer Licht streuenden Oberfläche versehen ist und wobei die Frontscheibe innerhalb ihrer nach außen weisenden unter Druckspannung stehenden Schicht mit einer Lasermarkierung versehen ist und wobei die Lasermarkierung in einer Schicht der Frontscheibe angeordnet ist, die 150 μm unterhalb der Glasoberfläche beginnt und bei einer Tiefe von

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Photovoltaik-Modul mit einer teilvorgespannten gläsernen Abdeckscheibe mit Innengravur.
  • Photovoltaik-Module bestehen aus einer Vielzahl von zusammengeschalteten Photovoltaikzellen. Das die zusammengeschalteten Solarzellen enthaltende Photovoltaik-Modul ist in der Regel mit einem Rahmen und zum Schutz der Solarzellen mit einer gläsernen Abdeckscheibe versehen, organische Abdeckscheiben werden wegen ihrer Wasserdampf-Durchlässigkeit und ihrer nicht befriedigenden Alterungsstabilität nur in Ausnahmefällen eingesetzt. Sogenannte Dünnschichtmodule kommen auch ohne Rahmen zum Einsatz.
  • Zur Verbesserung der mechanischen Stabilität werden die Abdeckscheiben vorgespannt, so dass sie eine höhere Widerstandfestigkeit gegenüber Schlag und Stoß, z. B. gegenüber aufprallenden Hagelkörnern, besitzen.
  • Eine hohe Vorspannung, wie sie von dem aus dem Automobilbau bekannten Einscheibensicherheitsglas bekannt ist, ist für die Abdeckscheiben von Photovoltaik-Modulen weniger geeignet, da bei Bruch die Scheibe in Glaskrümel zerspringt, die im Schadensfall bei einer Montage der Module auf einem Hausdach herabfallen und Schaden verursachen können. Daher wird in der Regel als gläserne Abdeck-Scheibe ein teilvorgespanntes Glas (TVG) nach DIN EN 1863 verwendet. Ein solches Glas hat den Vorteil, dass im Bruchfall Risse entstehen, die radial vom Bruchzentrum zu den Scheibenrändern verlaufen. Da am Scheibenrand die Scheibe mit dem Rahmen verbunden ist, können keine Bruchstücke herabfallen.
  • Teilvorgespanntes Glas (TVG) nach DIN EN 1863 ist ein thermisch vorgespanntes Glas, dessen Vorspannung jedoch nicht so hoch ist wie bei Einscheibensicherheitsglas. Die Scheibe ist jedoch widerstandsfähiger als normales Floatglas. Während Einscheibensicherheitsglas gemäß DIN 1249-10 durch die Vorspannung eine Mindestbiegefestigkeit von 120 N/mm2 besitzen muss und bereits Festigkeiten von über 200 N/mm2 erreicht werden, besitzt teilvorgespanntes Glas (TVG) durch die geringere Vorspannung eine Biegefestigkeit, die zwischen der von Floatglas und Einscheibensicherheitsglas liegt. Im Allgemeinen liegt die Biegefestigkeit von TVG zwischen 50 und 100 N/mm2, im Handel erhältliche teilvorgespannte Gläser haben in der Regel eine Biegefestigkeit von 75 N/mm2.
  • Weiterhin werden die Photovoltaik-Module, z. B. für Garantie- oder Regress-Fälle, mit einer nicht ohne größeren Aufwand zu entfernenden Markierung (Typenschild, Logo usw.) versehen. Auch zur Entlarvung von Produktpirateriefällen ist eine versteckte Kennzeichnung erwünscht. Für die Beschriftung der Photovoltaik-Module werden Aufkleber und Typenschilder eingesetzt. Besonders Aufkleber können sich mit der Zeit vom Untergrund lösen, auch wenn das an sich nicht erlaubt ist, weil Typenschilder nicht ohne Werkzeug entfernbar sein dürfen; das Aufnieten von Typenschildern ist aufwändig, und Beschriftungen (Druck mit Farbe) auf der Vorderseite des Photovoltaik-Moduls sind aus Gründen der Effizienz und der Verschattungsproblematik (Hot-Spot) unerwünscht.
  • Der Hot-Spot-Effekt (etwa Heißer-Fleck-Effekt) bezeichnet in der Photovoltaik einen Bereich eines Solarzellenmoduls, der sich bei inhomogenem, geringerem Lichteinfall durch den Strom der restlichen Solarzellen umpolt und nun wie ein Widerstand Strom in Wärme umsetzt.
  • Dieses Problem tritt auf, wenn eine einzelne Solarzelle innerhalb der Reihenschaltung im Solarmodul im Schatten liegt. Diese abgeschattete Zelle gerät dadurch in den Sperrbereich ihrer Strom-Spannungs-Kennlinie, bricht elektrisch durch und erzeugt dadurch Stromwärme. Fließt der volle Strom der übrigen Zellen hindurch, kann sich die Zelle bis zur Zerstörung überhitzen.
  • Um dies zu vermeiden, werden Bypass-Dioden antiparallel zu einer bestimmten Anzahl der seriell verbundenen Solarzellen geschaltet. Dadurch wird zwar die Zerstörung der Solar-Zelle vermieden, der Wirkungsgrad des Moduls sinkt aber entsprechend.
  • Weiterhin ist die Abdeckscheibe bei höhenwertigen Photovoltaik-Modulen zur Erhöhung des Wirkungsgrades behandelt, z. B. entspiegelt, um die Lichtmenge auf den Solarzellen zu erhöhen oder mit einer Licht streuenden Oberflächenstruktur versehen, um eine Mehrfachrechnung des einfallenden Lichtes zu erreichen. Die Mehrfachrechnung des Lichts führt zu einer gleichmäßigen Verteilung des Lichts und minimiert die Rückreflexion in die Atmosphäre.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Photovoltaik-Modul mit einer teilvorgespannten gläsernen mit einer Oberflächenstruktur versehenen Abdeckscheibe zu finden, die mit einer dauerhaften fälschungssicheren und einfach anzubringenden Markierung versehen ist.
  • Diese Aufgabe wird durch das in den Patentansprüchen beschriebene Photovoltaik-Modul gelöst. Das Photovoltaik-Modul besteht in an sich bekannter Weise aus einer Reihe von zusammengeschalteten Photovoltaikzellen, die zwischen einer Modulrückseite und einer Frontscheibe angeordnet sind. Die Modulrückseite besteht häufig aus Kunststoff, z. B. PVF (Polyvinylfluorid), bei hochwertigen Modulen auch aus Glas. Das Modul ist, auch aus Stabilitätsgründen und zum mechanischen Schutz bei der Montage am Rand von einem Rahmen umfasst. Es gibt allerdings auch schon rahmenlose Module, die häufig als Dünnschichtmodule bezeichnet werden. Weiterhin werden die Zellen bekanntermaßen noch beidseitig mit einer elastischen Folie, in der Regel aus EVA (Ethylen-Vinyl-Acetat) laminiert. Die Modulrückseite ist in der Regel 0,27 bis 4 mm dick. Eine gläserne Trägerplatte ist üblicherweise 2 bis 4 mm dick. Die Frontscheibe ist 1 bis 4 mm dick. Sie besteht aus einem Glas mit besonders guter Transmission (> 91,2%) im Wellenlängenbereich von 400 bis 1200 nm. Die besonders gute Transmission wird durch besonders reine Rohstoffe bei dem Erschmelzen des Glases erreicht, z. B. soll der Gehalt an störenden Verunreinigungen in dem fertigen Glas möglichst gering sein und z. B. im Fall von Eisen 150 ppm (Gewicht) Fe2O3, nicht überschreiten.
  • Zur Verbesserung der mechanischen Stabilität der Frontscheibe ist diese teilvorgespannt und zwar derart, dass sie trotz Vorspannung bei Beschädigung nicht in Krümel zerbricht, sondern dass bei Beschädigung von dem Bruchzentrum aus radial verlaufende Risse entstehen, die bis zu den Scheibenrändern verlaufen. Dadurch bleiben die Bruchstücke in der Umrandung gehaltert und eine Gefährdung durch herabfallende Bruchstücke unterbleibt in der Regel.
  • Teilvorgespanntes Glas (TVG) ist an sich bekannt und durch die Norm DIN EN 1863 beschrieben. Es hat eine Biegefestigkeit von 50 bis 100 N/mm2, in der Regel etwa 75 N/mm2. Hoch vorgespanntes Einscheibensicherheitsglas, das bei Beschädigung zu Krümeln zerspringt, hat eine Biegefestigkeit von mindestens 120 N/mm2 und bis zu 200 N/mm2. TVG-Glas findet in größtem Umfang Verwendung für die Herstellung von Mehrscheibensicherheitsglas für Frontscheiben in der Automobilindustrie.
  • Weiterhin ist die Frontscheibe mit einer Strukturierung vorzugsweise auf beiden Oberflächen versehen, es ist aber auch möglich, nur eine Seite der Frontscheibe mit der Strukturierung zu versehen. In diesem Fall soll die strukturierte Seite vorzugsweise auf der den Photovoltaikzellen abgewandten angeordnet sein.
  • Die Strukturierung kann in an sich bekannter Weise durch eine sogenannte Mikroätzung erfolgen. Bei der Mikroätzung werden in der Oberfläche der Scheibe unregelmäßige Strukturen erzeugt, die das Licht streuen.
  • Derart strukturierte Scheiben sind bekannt und im Handel erhältlich als sogenanntes einfaches entspiegeltes Bilderglas (mikrogeätzt) zur Verglasung von Bildern.
  • Weitere bekannte Verfahren zur Erzeugung von Mikrostrukturen bestehen in dem Einprägen der Mikrostrukturen mittels Prägewalzen in wärmeweiches Glas. Derartige Verfahren sind z. B. beschrieben in US 6,359,735 B1 oder US 2004/0086716 A1 .
  • Die Markierung der Frontschreibe erfolgt durch eine im Glas liegende gerasterte, d. h. aus einzelnen Markierungspunkten bestehende Markierung, die mittels eines fokussierten Laserstrahls mit hoher Leistungsdichte erfolgt. Solche Innen-Markierungen oder Innengravuren in einem Glaskörper sind seit Jahren bekannt, siehe dazu z. B. US 5,206,496 . Auch die Markierung von stark vorgespannten Gläsern aus Einscheibensicherheitsglas, bei dem die Schichtdicke der unter Druckvorspannung stehenden äußeren Schichten jeweils 25% der Gesamtdicke der Scheibe beträgt, ist bekannt, siehe dazu z. B. EP 1 138 516 A1 . Die Größe der Markierungspunkte beträgt dabei 100 bis 300 μm.
  • Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese Verfahren für die Markierung von teilvorgespannten Abdeckscheiben, die mit einer Mikrostruktur versehen sind, nicht geeignet sind. Bei der Laserinnengravur wird der in dem zu markierenden Glaskörper fokussierte Laserstrahl mittels eines oder mehrerer entsprechend angesteuerter Schwing-Spiegel auf die gewünschte Position gelenkt, wo er im Fokus einen Markierungspunkt oder ähnliches erzeugt. Da die Schwing-Spiegel in Sekundenbruchteilen in die gewünschte Position gebracht werden können, kann innerhalb kürzester Zeit eine gerasterte Zahl, ein Bild, ein Logo oder ein Schriftzug erzeugt werden. Die Energie, die erforderlich ist, um im Brennpunkt einen Markierungspunkt zu erzeugen, ist dem Fachmann bekannt. Die Energiedichte im Brennpunkt soll wenigstens 107 W cm–2 betragen, dabei ist eine Pulsdauer von 10–6 Sekunden in der Regel ausreichend.
  • Es hat sich jedoch gezeigt, dass das Einbringen von Logos, Bildern, Schriftzügen und dergleichen in die Oberfläche häufig nicht erfolgreich möglich ist. Dies wird auf den negativen Einfluss der Strukturierung auf das Laserinnenmarkieren zurückgeführt. Es konnte gefunden werden, dass durch die strukturierte Oberfläche der Abdeckscheibe der Laserstrahl nur dann mit für die Markierung ausreichenden Energie und Genauigkeit in das Glasinnere eingebracht werden kann, wenn der Winkel, unter dem der Laserstrahl auf die Glasscheibe trifft, 0° bis 5° beträgt. Wird der Winkel größer als 5°, so entstehen an der Oberfläche des Glases Reflektionen die dazu führen, dass der Laserstrahl nicht genau im Innern des Glases (Druckspannungszone) fokussiert werden kann. Dadurch kann die Markierung nicht oder nur unvollständig eingebracht werden. Unter einem Winkel von 0° wird verstanden, dass der Laserstrahl orthogonal (rechtwinklig) zu der durch die Scheibe gebildeten Ebene auf die Scheibe auftrifft. Die übrigen Gradangaben geben an, wie groß die Abweichung des Winkels des auf die Scheibe auftreffenden Strahls gegenüber dem orthogonalen (rechten) Winkel ist.
  • Da die Abdeckscheibe teilvorgespannt ist, ergaben sich weitere Probleme, die gelöst werden mussten. Durch das Vorspannen werden in der Scheibe Abschnitte gegensätzlicher mechanischer Spannungen erzeugt. Die Oberflächen der Scheibe stehen bis zu einer bestimmten Tiefe unter Druckspannung, der innere Bereich der Scheibe steht unter Zugspannung. Bei einer Scheibe aus Einscheibensicherheitsglas (ESG), die so stark vorgespannt ist, dass bei Beschädigung Krümelbruch auftritt, d. h. dass sie in Krümel zerspringt, haben die unter Druckvorspannung stehenden Zonen eine Dicke von jeweils etwa 25% der Glasdicke (siehe EP 1 138 516 B1 ) und die Stärke der unter Zugspannung stehenden mittleren Zone eine Dicke von 50% der Glasstärke, d. h. bei einem 4 mm dicken Glas besteht die Glasscheibe aus einer mittleren unter Zugspannung stehenden Zone von 2 mm Dicke, die zwischen zwei unter Druckspannung stehenden äußeren Zonen mit einer Dicke von jeweils ca. 1 mm angeordnet ist.
  • Bei einer teilvorgespannten Scheibe haben die unter Druckspannung stehenden Schichten ebenfalls eine Dicke von jeweils etwa einem Viertel, vorzugsweise jedoch von etwa einem Sechstel (ca. 17%) der Glasstärke, wobei dieser Wert von 10% bis 30% schwanken kann. Die Dicke der unter Zugspannung stehenden mittleren Schicht beträgt demnach vier Sechstel der Glasstärke. Die für die Abdeckung von Solarmodulen benutzten Scheiben haben eine Dicke von 2,5 bis 6 mm, in der Regel 3 bis 5 mm, insbesondere 4 mm.
  • Bei einer Glasstärke von 4 mm beträgt daher die Dicke der druckvorgespannten Schicht nicht mehr 1 mm, wie bei dem Einscheibensicherheitsglas, sondern bevorzugt nur noch ca. 670 μm. Das heißt aber, dass für die Lasermarkierung (Punkt, Striche) bei einer 4 mm dicken Glasscheibe unter Beachtung eines Sicherheitsabstandes von 150 μm zur Glasoberfläche und 150 μm von der Zugspannungszone im Glas nur ein Bereich von 250 μm in der Druckspannungszone, die Markierungszone, verbleibt, in der die Lasermarkierung vorgenommen werden darf. Befindet sich die Lasermarkierung in der Zugspannungszone oder reicht sie teilweise hinein, so führt das zur Zerstörung der Glasplatte. Befindet sich die Lasermarkierung zu dicht unter der Glasoberfläche, so kann es bei mechanischer Beanspruchung zu einem Aufreißen der Oberfläche kommen, wobei der Riss dann in den Bereich der Lasergravur und der Zugspannungszone einläuft und zu einem Versagen der Scheibe führt.
  • Die Erfinder haben gefunden, dass sich ein teilvorgespanntes strukturiertes Glas innerhalb der gegenüber ESG deutlich dünneren Markierungszone nur dann mit Sicherheit und ohne die Gefahr der Schädigung oder Zerstörung des Glases durch einen Laser markieren lässt, wenn eine Fokussierungsoptik mit einer Brennweite von höchstens 110 mm, bevorzugt kleiner als 60 mm, insbesondere kleiner als 55 mm verwendet wird. Je kleiner die Brennweite ist, desto kleiner ist auch die beschreibbare Fläche innerhalb der Abdeckscheibe und desto kleiner ist auch der einzelne Schreibpunkt im Glas. Die Größe der einzelnen Schreib- oder Markierungspunkte in Z-Richtung (Tiefenausdehnung) muss so gewählt werden, dass die Sicherheitsabstände zur Glasoberfläche und zur Zugspannungszone gewahrt werden. Unter Berücksichtigung der Dicke der zur Verfügung stehenden Markierungszone wird eine Größe von 50 μm bis 350 μm, insbesondere 50 μm bis 200 μm und ganz besonders von weniger als 100 μm bevorzugt. Bei einer Laseroptik mit einer Brennweite von 60 mm und einem Auftreffwinkel von 5° für den Laserstrahl kann eine Fläche von ca. 10 × 10 mm2 beschriftet werden, bei einer Brennweite von 30 mm noch eine Fläche von ca. 8 × 8 mm2. Da bei der kleinen Brennweite von 30 mm auch die einzelnen durch den Laserstrahl in dem Glas erzeugten Bildpunkte sehr klein sind (ca. 80 μm in Z-Richtung), eignet sich eine solche kurzbrennweitige Optik insbesondere für die Erzeugung von Mikromarkierungen.
  • Sollen größere flächenmäßig größere Markierungen als die mit der maximalen zulässigen Ablenkung des Laserstrahls erzeugbaren Markierungen erzeugt werden, so muss die Markierung in Segmente aufgeteilt werden, die jeweils der Größe der mit der maximalen Ablenkung erzeugbaren Markierung entsprechen und jedes Segment muss dann nach entsprechendem Verschieben der Lasereinrichtung oder zu markierenden Glasplatte für sich markiert werden.
  • Die theoretisch nahe liegende Methode, mit einem senkrecht (90°) auf die zu markierende Fläche auftreffenden Laserstrahl ohne Ablenkung durch Schwingspiegel zu arbeiten und die Markierung durch entsprechendes Verschieben der Glasscheibe zu erzeugen, ist in der Praxis nicht durchführbar. Die Abdeckscheiben für Solarmodule haben Größen von derzeit ca. 81 × 160 cm2, die Tendenz zu größeren Formaten existiert. Der Punktabstand der durch den Laserstrahl erzeugten Markierungspunkte von einander, das sind bei den gerasterten Markierungen, Schriften, Zahlen oder Logos die einzelnen Rasterpunkte, beträgt 0,04 mm bis 0,4 mm, bei mit bloßem Auge lesbaren Markierungen bevorzugt 0,1 mm jeweils in X- und Y-Richtung, das entspricht einer Auflösung von ca. 250 DPI (Dots per Inch). Linear verfahrbare Tische, die für die Halterung der oben genannten Scheibengrößen geeignet sind und dann auch noch mit der geforderten Positioniergenauigkeit verschoben werden können, sind, wenn überhaupt herstellbar, so exorbitant teuer, dass eine Verwendung für Markierungszwecke bei Abdeckscheiben für Solarmodule nicht infrage kommt. Darüber hinaus würde eine solche Markierung um Größenordnungen längere Zeiten erfordern, da aufgrund der hohen zu bewegenden Masse nur eine langsame Verschiebung möglich ist. Wird die Markierung jedoch unter Einhaltung der geforderten Winkel mit einem durch Schwingspiegel abgelenkten Laserstrahl erzeugt, so ist ein Beschriftungsfeld (Segment) schon in weniger als 20 Sekunden ausgefüllt. Müssen mehrere Beschriftungssegmente beschrieben werden, so gestaltet sich die dann nur noch erforderliche, relativ grobe Verschiebung der Abdeckscheibe oder der Lasereinrichtung im Vergleich mit einer 2-dimensionalen Verschiebung um einzelne Rasterpunkte sehr einfach und preiswert.
  • Mit der Erfindung ist es erstmals möglich geworden, ein Photovoltaikmodul herzustellen, bei dem eine unentfernbare, fälschungssichere und unentfernbare Markierung in der Frontscheibe angebracht werden kann. Von besonderem Vorteil ist es dabei, dass der Lichtdurchgang durch die Frontscheibe durch die Markierung praktisch nicht behindert wird, so dass die Markierung keine der gefürchteten und die Leistung des Photovoltaikmoduls beeinträchtigenden Hot-Spots auftreten. Ein weiterer besonderer Vorteil ist es, dass die Markierung der Frontscheibe ohne Schwierigkeiten auch erst nach erfolgter Prüfung und Freigabe des Photovoltaikmoduls vorgenommen werden kann.
  • Weiter kann die Markierung auch als Prozesssteuerungs- und Optimierungswerkzeug im Rahmen der Prozessdatenerfassung eingesetzt werden. Hier können Codes am Anhang der Produktion in die Glasscheibe eingebracht werden, die eine genaue Verfolgung des Produktes im Produktionsprozess ermöglichen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - US 6359735 B1 [0018]
    • - US 2004/0086716 A1 [0018]
    • - US 5206496 [0019]
    • - EP 1138516 A1 [0019]
    • - EP 1138516 B1 [0022]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - DIN EN 1863 [0004]
    • - DIN EN 1863 [0005]
    • - DIN 1249-10 [0005]
    • - DIN EN 1863 [0014]

Claims (2)

  1. Photovoltaikmodul mit einer Frontscheibe, einer rückwärtigen Scheibe und zwischen den Scheiben angeordneten elektrisch zusammengeschalteten Photovoltaikzellen sowie gegebenenfalls mit einem Rahmen der das Modul randseitig umfasst, wobei die Frontscheibe aus einem teilvorgespannten Glas TVG gemäß DIN EN 1863 besteht, das mit einer Licht streuenden Oberfläche versehen ist und wobei die Frontscheibe innerhalb ihrer nach außen weisenden unter Druckspannung stehenden Schicht mit einer Lasermarkierung versehen ist und wobei die Lasermarkierung in einer Schicht der Frontscheibe angeordnet ist, die 150 μm unterhalb der Glasoberfläche beginnt und bei einer Tiefe von
    Figure 00110001
    endet.
  2. Photovoltaikmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasermarkierung aus Rasterpunkten besteht, wobei die Rasterpunkte einen Abstand von 0,04 mm bis 0,4 mm voneinander besitzen und einen Durchmesser von höchstens 100 μm aufweisen.
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