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Die
Erfindung betrifft eine Kabelmuffe zur strukturierten Ablage bzw.
Handhabung von in Mikrokabeln bzw. in Minikabeln geführten Lichtwellenleitern
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Vorrichtungen
zur strukturierten Ablage bzw. Handhabung von Lichtwellenleitern,
wie zum Beispiel Kabelmuffen, werden in Lichtwellenleiterkabelnetzen zum
Schutz von Spleißverbindungen
an Verbindungsstellen von zwei Lichtwellenleiterkabeln sowie zum
Schutz der Lichtwellenleiter an Abzweigstellen oder Aufteilungsstellen
von Lichtwellenleiterkabeln verwendet. Dabei müssen die Vorrichtungen, insbesondere
die Kabelmuffen, die Kontinuität
der Lichtwellenleiterkabel so gewährleisten, als wären die Lichtwellenleiterkabel
nicht unterbrochen.
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Beim
Aufbau von Verbindungsstellen und Abzweigstellen in Lichtwellenleiterkabelnetzen
ist unter Verwendung der aus dem Stand der Technik bekannten Kabelmuffen
im Feld ein erheblicher Installationsaufwand erforderlich. Dies
gilt insbesondere dann, wenn derartige Verbindungsstellen oder Abzweigstellen
in Lichtwellenleiterkabelnetzen hergestellt werden sollen, die aus
in Verlegeröhrchen – in sogenannten
Mikroducts bzw. Miniducts – geführten Mikrokabeln
bzw. Minikabeln aufgebaut sind. Derartige Mikrokabel bzw. Minikabel
verfügen über einen Außendurchmesser
bis maximal in etwa 7 mm und werden üblicherweise in die Verlegeröhrchen,
in die sogenannten Mikroducts bzw. Miniducts, eingeblasen.
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Beim
Aufbau von Verbindungsstellen und Abzweigstellen ist es in diesem
Fall erforderlich, die Kabelmuffe, insbesondere einen Dichtungskörper derselben,
im Feld zu zerlegen und die Mikrokabel bzw. Minikabel im Bereich
sogenannter Kabeleinführungen
des Dichtungskörpers
in die Kabelmuffe einzuführen.
Dies erfordert einen hohen Zeitaufwand und verursacht daher hohe
Kosten beim Aufbau der Verbindungsstellen bzw. Abzweigstellen.
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Aus
der
WO 99/49548 A ist
eine Kabelmuffe zur strukturierten Ablage bzw. Handhabung von in Kabeln
geführten
Lichtwellenleitern bekannt, wobei die Kabelmuffe ein Gehäuse aus
einem Dichtungskörper
und einem Haubenkörper
aufweist. Das Gehäuse
der Kabelmuffe definiert einen Innenraum zur Ablage bzw. Handhabung
von in den Kabeln geführten
Lichtwellenleitern. Der Dichtungskörper verfügt über mehrere Kabeleinführungen,
wobei Kabeleinführungen
mit mehreren Röhrchen
bestückt
sein können,
um über
die Röhrchen
Kabel in den Innenraum der Kabelmuffe einzuführen.
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Die
US 2004/0144555 A1 offenbart
einen Dichtungskörper
einer Kabelmuffe, wobei der Dichtungskörper mehrere Kabeleinführungen
aufweist, wobei sich durch jede Kabeleinführung ein einziger Mikroduct
erstrecken kann. Fabrikseitig sind die Kabeleinführungen mit Hilfe von Blockierungselementen
verschlossen.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde,
eine neuartige Kabelmuffe zur strukturierten Ablage bzw. Handhabung
von in Mikrokabeln bzw. in Minikabeln geführten Lichtwellenleitern zu
schaffen.
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Dieses
Problem wird dadurch gelöst,
dass die Eingangs genannte Kabelmuffe durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1 weitergebildet ist.
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Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird eine Kabelmuffe zur strukturierten
Ablage bzw. Handhabung von in Mikrokabeln bzw. Minikabeln geführten Lichtwellenleitern
vorgeschlagen, die im Bereich ihrer Kabeleinführungen fabrikseitig mit Röhrchen vorkonfektioniert
ist, um bei Installationsarbeiten im Feld Mikrokabel bzw. Minikabel über die
Röhrchen
in die Vorrichtung einzuführen.
Hierdurch verringert sich der Installationsaufwand im Feld beträchtlich,
da der Dichtungskörper
einer Kabelmuffe im Feld nicht mehr zerlegt werden muss. Die Mikrokabel
bzw. Minikabel müssen
lediglich über
die vorkonfektionierten Röhrchen,
die sich durch den Dichtungskörper
erstrecken, in die erfindungsgemäße Vorrichtung
eingeführt
werden.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, anhand der Zeichnung
näher erläutert. In
der Zeichnung zeigt:
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1:
eine stark schematisierte Darstellung einer als Haubenmuffe ausgebildeten,
erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur strukturierten Ablage bzw. Handhabung von in Mikrokabeln bzw.
Minikabeln geführten
Lichtwellenleitern,
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2:
einen Dichtungskörper
der Vorrichtung der 1,
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3 bis 7:
eine mögliche
Vorgehensweise bei Installationsarbeiten im Feld zum Aufbau eines
Lichtwellenleiterkabelnetzwerks unter Verwendung der Vorrichtung
der 1.
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Nachfolgend
wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf 1 bis 7 in
größerem Detail
beschrieben.
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1 und 2 zeigen
eine als Kabelmuffe 10 ausgebildete, erfindungsgemäße Vorrichtung
zur strukturierten Ablage bzw. Handhabung von in Mikrokabeln bzw.
in Minikabeln geführten
Lichtwellenleitern. Die Kabelmuffe der 1 und 2 ist
als Haubenmuffe ausgeführt
und verfügt über ein
Gehäuse, welches
einen Innenraum der Kabelmuffe 10 definiert. Das Gehäuse wird
im gezeigten Ausführungsbeispiel
von einem Dichtungskörper 11 und
einem Haubenkörper 12 gebildet.
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Der
Dichtungskörper 11 bildet
einen sogenannten Kabeleinführungsbereich
des von dem Dichtungskörper 11 sowie
dem Haubenkörper 12 gebildeten
Gehäuses
der Kabelmuffe 10. Der Dichtungskörper 11 verfügt über mehrere
Kabeleinführungen,
um Lichtwellenleiterkabel in die Kabelmuffe 10 einzuführen.
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Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, die Kabeleinführungen
fabrikseitig mit Röhrchen 13,
nämlich
mit sogenannten Mikroducts bzw. Miniducts, vorzukonfektionieren
bzw. zu bestücken.
Durch die Röhrchen 13 können Mikrokabeln
bzw. Minikabeln von außen
in die Kabelmuffe 10 eingeführt werden. Dadurch, dass die
Kabeleinführungen
fabrikseitig mit den Röhrchen 13 vorkonfektioniert
sind, entfallen im Feld Installationsarbeiten am Dichtungskörper 11.
Zum Einführen
eines Mikrokabels bzw. Minikabels durch die Röhrchen 13 in die Kabelmuffe 10 müssen lediglich
Verschlusskappen 14, welche die Röhrchen 13 fabrikseitig
verschließen,
von denselben entfernt werden.
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Die
Röhrchen 13 bzw.
Mikroducts bzw. Miniducts verfügen über einen
an den Außendurchmesser
der Mikrokabel bzw. Minikabel angepassten Innendurchmesser, derart,
dass über
jeden Mikroduct bzw. Miniduct ein einziges Mikrokabel bzw. Minikabel in
die Kabelmuffe 10 einführbar
ist. Der Dichtungskörper 11 der
Kabelmuffe 10 verfügt über mehrere Kabeleinführungen,
wobei vorzugsweise jede Kabeleinführung mit mehreren Röhrchen bzw.
Mikroducts bzw. Miniducts vorkonfektioniert ist, über die
nach Entfernung der jeweiligen Verschlusskappen 14 jeweils
ein einziges Mikrokabel bzw. Minikabel in die Kabelmuffe 10 einführbar ist.
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Wie 2 entnommen
werden kann, ist der Dichtungskörper 11 derart
mit den Röhrchen 13 vorkonfektioniert,
dass die Röhrchen 13 den
Dichtungskörper 11 durchdringen.
Mit einem ersten Ende 15 ragen die Röhrchen 13 in einen
Innenraum der Kabelmuffe 10 hinein. Mit gegenüberliegenden
zweiten Enden 16 hingegen ragen die Röhrchen 13 aus der
Kabelmuffe 10 heraus, wobei an den zweiten Enden 16 die
Verschlusskappen 14 angreifen, um die Röhrchen 13 fabrikseitig
zu verschließen.
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Die
in 1 und 2 dargestellte, erfindungsgemäße Kabelmuffe 10 verfügt demnach über einen
Dichtungskörper 11,
der im Bereich seiner Kabeleinführungen
fabrikseitig mit Röhrchen 13,
nämlich
mit sogenannten Mikroducts bzw. Miniducts, vorkonfektioniert ist.
Die Röhrchen 13 durchdringen
den Dichtungskörper
und sind fabrikseitig mit Verschlusskappen 14 verschlossen.
Nach Entfernen der Verschlusskappen kann über jedes Röhrchen 13 jeweils ein
Mikrokabel bzw. Minikabel in die Kabelmuffe 10 eingeführt bzw.
eingeschoben werden.
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Beim
Aufbau von Verbindungsstellen bzw. Abzweigstellen eines Lichtwellenleiterkabelnetzes sind
bei Verwendung der erfindungsgemäßen Kabelmuffe 10 am
Dichtungskörper 11 derselben
keine Installationsarbeiten erforderlich. Dies reduziert den Zeitaufwand
beim Aufbau von Verbindungsstellen bzw. Abzweigstellen im Feld.
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Beim
Aufbau einer Verbindungsstelle bzw. Abzweigstelle im Feld unter
Verwendung der Kabelmuffe 10 der 1 und 2 wird,
wie nachfolgend unter Bezugnahme auf 3 bis 7 erläutert wird,
wie folgt vorgegangen.
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3 zeigt
einen Ausschnitt aus einer Verlegstrecke eines Lichtwellenleiterkabelnetzes 17,
wobei die Verlegstrecke aus Verlegeröhrchen 18, nämlich aus
Mikroducts bzw. Miniducts, aufgebaut ist. Gemäß 3 sind die
Verlegeröhrchen 18 jeweils von
einer gemeinsamen Hülle 19 umschlossen,
wobei die Verlegeröhrchen 18 im
Bereich einer Nahtstelle 20 durch Kupplungen 21 miteinander
verbunden sind. Durch die Verlegeröhrchen 18 einer derartigen Verlegstrecke
eines Lichtwellenleiterkabelnetzes 17 können sogenannte Mikrokabel
bzw. Minikabel geführt
werden, wobei die Mikrokabel bzw. Minikabel in der Regel erst nach
dem Aufbau einer solchen Verlegstrecke in die Verlegeröhrchen 18 durch
zum Beispiel Einblasen eingeführt
werden. Der Vorteil solcher Verlegstrecken aus Verlegeröhrchen bzw.
Mikroducts besteht darin, dass zu jedem Zeitpunkt bedarfsabhängig in
verlegte, noch leere Verlegeröhrchen 18 Mikrokabel
bzw. Minikabel eingeführt
werden können.
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Soll
nun im Bereich einer derartigen Verlegstrecke eine Verbindungsstelle
oder Abzweigstelle aufgebaut werden, so wird die in 3 dargestellte Verlegstrecke
des Lichtwellenleiterkabelnetzes 17 durch Entfernen der
Kupplungen 21 aufgetrennt (siehe 4). Sodann
werden Zwischenverlegabschnitte 22, die von einer Hülle 23 umgebene
Verlegeröhrchen 24,
nämlich
Mikroducts bzw. Miniducts, umfassen, an ersten Enden mit den Verlegeröhrchen 18 der Verlegstrecke
des Lichtwellenleiterkabelnetzes 17 verbunden. Hierzu kommen
gemäß 5 wiederum Kupplungen 21 zum
Einsatz.
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Nach
dem Verbinden der Verlegeröhrchen 24 der
Zwischenverlegabschnitte 22 mit den Verlegeröhrchen 18 der
aufgetrennten Verlegstrecke des Lichtwellenleiterkabelnetzes 17 werden
sodann in die Verlegeröhrchen 18 und 24 Minikabel 25 bzw.
Mikrokabel eingeführt,
und zwar soweit, bis dieselben am zweiten Ende der Verlegeröhrchen 24 der
Zwischenverlegabschnitte 22 herausragen. Sodann ist es
möglich,
die Minikabel 25 bzw. Mikrokabel in die Röhrchen 13,
mit welchen der Dichtungskörper 11 der
Kabelmuffe 10 vorkonfektioniert ist, einzuführen. In
der Darstellung der 5 sind die Minikabel 25 bzw.
Mikrokabel komplett durch die Röhrchen 13 des Dichtungskörpers 11 geführt. Nach
dem Einführen der
Minikabel 25 bzw. Mikrokabel durch die Röhrchen 13 der
Kabelmuffe 10 werden die Röhrchen 13 über Kupplungen 21 mit
den Verlegeröhrchen 24 der
Zwischenverlegabschnitte 22 verbunden (siehe 6). Die
auf diese Weise durch die Röhrchen 13 in
die Kabelmuffe 10 eingeführten Minikabel 25 bzw.
Mikrokabel können
dann zur Realisierung von Verzweigungsstellen bzw. Abzweigstellen
innerhalb der Kabelmuffe 10 (siehe 7) zum Beispiel
durch Spleißen
und Ablegen in entsprechenden Spleißkassetten gehandhabt werden.
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Es
liegt demnach im Sinne der hier vorliegenden Erfindung, zum Aufbau
von Verbindungsstellen bzw. Abzweigstellen eines Lichtwellenleiterkabelnetzes
eine Kabelmuffe zu verwenden deren Dichtungskörper im Bereich von Kabeleinführungen
mit Röhrchen
vorkonfektioniert ist, in welche Minikabel bzw. Mikrokabel eingeführt werden
können.
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Obwohl
die Erfindung unter Bezugnahme auf 1 bis 7 am
Beispiel einer Kabelmuffe beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht
auf Kabelmuffen beschränkt.
Vielmehr können
auch andere Vorrichtungen zur strukturierten Ablage bzw. Handhabung
von in Minikabeln bzw. Mikrokabeln geführten Lichtwellenleitern mit
Röhrchen
vorkonfektioniert werden, um die Minikabel bzw. Mikrokabel über die Röhrchen in
die Vorrichtung einzuführen.
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- 10
- Kabelmuffe
- 11
- Dichtungskörper
- 12
- Haubenkörper
- 13
- Röhrchen/Mikroduct
- 14
- Verschlusskappe
- 15
- Ende
- 16
- Ende
- 17
- Lichtwellenleiterkabelnetz
- 18
- Verlegeröhrchen/Mikroduct
- 19
- Hülle
- 20
- Nahtstelle
- 21
- Kupplung
- 22
- Zwischenverlegabschnitt
- 23
- Hülle
- 24
- Verlegeröhrchen/Mikroduct
- 25
- Mikrokabel/Minikabel