-
Die
Erfindung betrifft ein Klimatisierungssystem für ein Fahrzeug, mit einem von
Luft durchströmbaren
Wärmetauscher,
der mit einem ersten Luftkanal und zumindest einem zweiten Luftkanal
in Verbindung steht, die in zu klimatisierende Bereiche des Fahrzeuges
führen.
-
Ein
derartiges, für
ein Kraftfahrzeug vorgesehenes Klimatisierungssystem ist beispielsweise
aus der
DE 195 39
517 A1 bekannt, die den typischen Aufbau der heute üblichen
Klimatisierungssysteme veranschaulicht. Dabei ist zumindest ein
Wärmetauscher
auf der Abluftseite eines Lüfters
beziehungsweise Gebläses
angeordnet, das die Luft fördert,
die über
mehrere Luftkanäle
verschiedenen Bereichen des Fahrzeuginnenraums zuzuführen ist.
Die Auslassbereiche von zumindest einigen der Luftkanäle sind üblicherweise
mit Einrichtungen versehen, mit denen der Austritt von Luft ganz
oder teilweise verhindert werden kann, je nach Wunsch des Insassen, dem
der jeweilige Luftauslass zugeordnet ist. Wird ein Luftauslass von
einem Insassen ganz oder teilweise verschlossen, so führt dies
dazu, dass sich die von dem zentralen Gebläse geförderte Luft in dem jeweiligen
Luftkanal staut.
-
Ein
Nachteil der bekannten gattungsgemäßen Klimatisierungssysteme
besteht darin, dass die Einrichtungen zum teilweisen oder vollständigen Verschließen der
Luftauslässe
solide aufgebaut sein müssen,
um trotz laufendem Gebläse
ein Aus treten von Luft ganz oder teilweise verhindern zu können. Darüber hinaus
führt das
durch verschlossene Luftauslässe
verursachte Anstauen von durch das zentrale Gebläse geförderter Luft zu Energieverlusten.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die vorstehend
erwähnten
Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen.
-
Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
-
Das
erfindungsgemäße Klimatisierungssystem
baut auf dem gattungsgemäßen Stand
der Technik dadurch auf, dass dem ersten Luftkanal ein erstes Gebläse und dem
zweiten Luftkanal ein zweites Gebläse zugeordnet ist, wobei das
erste Gebläse
und das zweite Gebläse
dazu ausgelegt sind, aus dem Wärmetauscher
austretende Luft anzusaugen, um den zu klimatisierenden Bereichen
des Fahrzeuges Luft zuzuführen.
Dabei ist unter Fahrzeug jede Art von land- oder seegestützten Beförderungsmitteln
zu verstehen, insbesondere Automobile, Campingfahrzeuge bzw. Boote.
Durch die erfindungsgemäße Lösung wird
die Luft von dem jeweiligen Gebläse
durch den Wärmetauscher
gesaugt. Wünscht
ein Fahrzeuginsasse keine Luftzufuhr, so kann das Gebläse, das
dem jeweiligen Luftkanal zugeordnet ist, beispielsweise einfach
abgeschaltet werden. Ein Anstauen von Luft kann somit vermieden
werden. Weiterhin kann auf Einrichtungen verzichtet werden, mit de nen
der Luftaustritt ganz oder teilweise verhindert werden kann.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Klimatisierungssystems
ist vorgesehen, dass das erste Gebläse in einem Auslassbereich
des ersten Luftkanals angeordnet ist und dass das zweite Gebläse in einem
Auslassbereich des zweiten Luftkanals angeordnet ist. Diese Lösung ist besonders
vorteilhaft, weil zum einen im Auslassbereich üblicherweise mehr Einbauraum
für das
Gebläse
besteht und weil das Gebläse
zum anderen für
einen reinen Saugbetrieb optimiert sein kann.
-
Zumindest
bei einigen Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Klimatisierungssystems kann
weiterhin vorgesehen sein, dass dem Wärmetauscher ein weiteres Gebläse zugeordnet
ist. Dieses weitere Gebläse
ist jedoch vorzugsweise weniger dazu vorgesehen, Luft durch das
System zu drücken, als
dazu, den Wärmetauscher
mit ausreichender Frischluft oder aus dem Innenraum des Fahrzeugs angesaugter
Luft zu versorgen.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Luftfördermenge von
zumindest einem der Gebläse
regulierbar ist. Im einfachsten Fall kann die Regulierung des Gebläses beispielsweise über ein
vom jeweiligen Insassen zu bedienendes Potentiometer erfolgen.
-
Vorzugsweise
ist jedoch vorgesehen, dass die Luftfördermenge des ersten Gebläses in Abhängigkeit
von der Temperatur in dem zu klimatisierenden Bereich des Fahrzeugs
regulierbar ist, in den der erste Luftkanal führt, und dass die Luftfördermenge des
zweiten Gebläses
in Abhängigkeit
von der Temperatur in dem zu klimatisierenden Bereich des Fahrzeugs
regulierbar ist, in den der zweite Luftkanal führt. Zu diesem Zweck kann einem
oder mehreren der zu klimatisierenden Bereiche des Fahrzeugs ein Temperatursensor
zugeordnet sein, der mit einem Controller in Verbindung steht, der
die jeweiligen Gebläse
ansteuert. Somit können
mehrere geschlossene Regelkreise gebildet werden, wobei der jeweilige Insasse
die jeweilige Solltemperatur beispielsweise über einen Bedienknopf vorgeben
kann.
-
Vorzugsweise
ist bei dem erfindungsgemäßen Klimatisierungssystem
vorgesehen, dass der Wärmetauscher
dazu ausgelegt ist, der Luft die ihn durchströmt Wärme und/oder Kälte zuzuführen. Der Wärmetauscher
kann dabei auch durch mehrere parallel oder seriell angeordnete
Teilwärmetauscher
gebildet sein, von denen beispielsweise ein Teilwärmetauscher
dazu vorgesehen ist, Wärme
zuzuführen, während ein
anderer Teilwärmetauscher
dazu vorgesehen ist, Kälte
zuzuführen.
-
Die
Erfindung ist besonders vorteilhaft in Fällen anwendbar, bei denen vorgesehen
ist, dass der zu klimatisierende Bereich, in den der erste Luftkanal führt, baulich
von dem zu klimatisierenden Bereich getrennt ist, in den der zweite
Luftkanal führt.
Beispielsweise kann der erste Luftkanal dem vorderen Bereich eines
Fahrzeuginnenraums zugeordnet sein, während der zweite Luftkanal
dem hinteren Bereich eines Fahrzeugs zugeordnet sein kann. Bei Nutzfahrzeugen
kann beispielsweise ein Luftkanal in die Fahrerkabine und ein Luftkanal
in die Schlafkabine führen.
-
Ein
Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Luft nicht
mehr wie üblich durch
das System zu drücken
sondern zu saugen.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Klimatisierungssystems
wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielhaft erläutert.
-
Es
zeigt:
-
1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Klimatisierungssystems.
-
Das
dargestellte Klimatisierungssystem weist ein Kompaktklimamodul 38 auf,
das zumindest die wesentlichen Komponenten umfasst, die zur Konditionierung
der Luft erforderlich sind. Falls das Kompaktklimamodul 38 sowohl
zum Kühlen
als auch zum Heizen vorgesehen ist, können diese Komponenten insbesondere
einen Kompressor, einen Verdampfer, der den Wärmetauscher zumindest teilweise
bilden kann, und einen Kondensator umfassen. Weiterhin kann der
Wärmetauscher
zumindest teilweise mit dem Kühlkreislauf
des Fahrzeugs in Verbindung stehen, um die zu konditionierende Luft
zu erwärmen. Selbstverständlich sind
auch elektrische Heizvorrichtungen denkbar. Wie bereits erwähnt, soll
der Begriff Wärmetauscher
im vorliegenden Zusammenhang auch Lösungen umfassen, bei denen
mehrere Teilwärmetauscher
vorgesehen sind. Das Kompaktklimamodul 38 weist neben dem
Wärmetauscher 10 einen
Luftverteiler 40 auf, an den ein erster Luftkanal 12,
ein zweiter Luftkanal 14 und ein dritter Luftkanal 16 angeschlossen
sind. Der erste Luftkanal 12 führt zu einem ersten zu klimatisierenden
Bereich 18, der zweite Luftkanal 14 führt zu einem
zweiten zu klimatisierenden Bereich 20 und der dritte Luftkanal 16 führt zu einem
dritten zu klimatisierenden Bereich 22. Im Auslassbereich 30 des
ersten Luftkanals 12 ist ein erstes Gebläse 24 vorgesehen,
im Auslassbereich 32 des zweiten Luftkanals 14 ist
ein zweites Gebläse 26 vorgesehen
und im Auslassbereich 34 des dritten Luftkanals 16 ist
ein drittes Gebläse 28 vorgesehen. Obwohl
dies im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht zwingend erforderlich
ist, umfasst das Kompaktklimamodul 38 ein weiteres Gebläse 36,
das vor dem Wärmetauscher 10 angeordnet
ist, um diesen mit ausreichend Frischluft und/oder Umluft (aus dem Innenraum
abgesaugter Luft) zu versorgen. Dem ersten zu klimatisierenden Bereich 18 ist
eine erste Bedieneinheit 44 zugeordnet, dem zweiten zu
klimatisierenden Bereich 20 ist eine zweite Bedieneinheit 46 zugeordnet
und dem dritten zu klimatisierenden Bereich 22 ist eine
dritte Bedieneinheit 48 zugeordnet. Die erste Bedieneinheit 44 umfasst
einen ersten Bedienknopf 50, mit dem die Solltemperatur
für den
ersten zu klimatisierenden Bereich 18 vorgegeben werden
kann, ein erstes Display 56, auf dem die gewählte Solltemperatur
angezeigt wird, und einen ersten Temperatursensor 62, mit
dem die Temperatur in dem ersten zu klimatisierenden Bereich 18 erfasst wird.
Die zweite Bedieneinheit 46 umfasst einen zweiten Bedienknopf 52,
mit dem die Solltemperatur für
den zweiten zu klimatisierenden Bereich 20 vorgegeben werden
kann, ein zweites Display 58, auf dem die gewählte Solltemperatur
angezeigt wird, und einen zweiten Temperatursensor 64,
mit dem die Temperatur in dem zweiten zu klimatisierenden Bereich 20 erfasst
wird. Die dritte Bedieneinheit 48 umfasst einen dritten
Bedienknopf 54, mit dem die Solltemperatur für den dritten
zu klimatisierenden Bereich 22 vorgegeben werden kann,
ein drittes Display 60, auf dem die gewählte Solltemperatur angezeigt wird,
und einen dritten Temperatursensor 66, mit dem die Temperatur
in dem dritten zu klimatisierenden Bereich 22 erfasst wird.
Bei der dargestellten Ausführungsform
ist ein zentraler Controller 42 vorgesehen, der mit den
Bedieneinheiten 44, 46, 48 über nicht dargestellte
elektrische Leitungen verbunden ist. Der Controller 42 reguliert
insbesondere die Drehzahl der Gebläse 24, 26, 28 und 36,
und zwar in Abhängigkeit von
den jeweiligen Temperatursoll- und -istwerten. Zusätzlich kann
der Controller 42 jedoch auch weitere Komponenten des Klimatisierungssystems überwachen
und/oder ansteuern. Es ist jedoch ebenfalls denkbar, mehrere dezentrale
Controller vorzusehen, beispielsweise derart, dass jeder Bedieneinheit
ein Controller zugeordnet ist. Bei der dargestellten Ausführungsform
werden drei unabhängig
voneinander betreibbare Temperaturregelkreise gebildet, einer für jeden
zu klimatisierenden Bereich. Aufgrund der Tatsache, dass die Luft
zumindest überwiegend
durch das System gesaugt wird, entsteht kein oder zumindest nur
ein geringer Staudruck. Weiterhin kann im Idealfall auf Einrichtungen
verzichtet werden, mit denen der Austritt von Luft an den Luftauslässen ganz oder
teilweise verhindert werden kann. Falls derartige Einrichtungen
dennoch vorgesehen werden sollen, können diese zumindest sehr einfach
aufgebaut sein.
-
Die
in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den
Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch
in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
-
- 10
- Wärmetauscher
- 12
- erster
Luftkanal
- 14
- zweiter
Luftkanal
- 16
- dritter
Luftkanal
- 18
- erster
zu klimatisierender Bereich
- 20
- zweiter
zu klimatisierender Bereich
- 22
- dritter
zu klimatisierender Bereich
- 24
- erstes
Gebläse
- 26
- zweites
Gebläse
- 28
- drittes
Gebläse
- 30
- Auslassbereich
des ersten Luftkanals
- 32
- Auslassbereich
des zweiten Luftkanals
- 34
- Auslassbereich
des dritten Luftkanals
- 36
- weiteres
Gebläse
- 38
- Kompaktklimamodul
- 40
- Luftverteiler
- 42
- Controller
- 44
- erste
Bedieneinheit
- 46
- zweite
Bedieneinheit
- 48
- dritte
Bedieneinheit
- 50
- erster
Bedienknopf
- 52
- zweiter
Bedienknopf
- 54
- dritter
Bedienknopf
- 56
- erstes
Display
- 58
- zweites
Display
- 60
- drittes
Display
- 62
- erster
Temperatursensor
- 64
- zweiter
Temperatursensor
- 66
- dritter
Temperatursensor